Über die politische Entwicklung in Kongo (Kinshasa) bzw. Zaire ist in dieser, wie immer unvollständigen, Darstellung nur wenig zu erfahren (vgl. 15.7.1960). Die Kämpfe und Proteste gegen die neokolonialen Räuber, die den belgischen Kolonialherren (vgl. 24.9.1973) folgten, tauchen hier nur indirekt auf (vgl. 4.2.1966, 7.11.1970, 26.10.1970). Das Interesse des Imperialismus an dem Land wird ebenfalls nur recht selten erklärt (vgl. Dez. 1970, Juli 1972), dafür aber verbreitete Rassismen dargestellt (vgl. 18.5.1972, 24.12.1973) und die nationale Identität des Kongo in Frage gestellt (vgl. 26.6.1974).
Der zairische Diktator Mobutu greift offenbar aktiv in den Angola-Konflikt ein (vgl. 29.4.1975, Feb. 1976, 9.2.1976), findet dabei nur den Beifall der VR China sowie der bundesdeutschen Linken (vgl. 10.1.1977, aber herbe Kritik bei anderen. Auch die kongolesische Revolutionäre Marxistische Partei von Kongo-Kinshasa scheint bei der Spaltung der Ml-Bewegung in chinafreundliche und albanienfreundliche Gruppen zu Albanien zu tendieren (vgl. 5.2.1977, 16.5.1977), die albanienfreundliche KPD/ML kritisiert vorläufig abschließend für diesen Text ebenfalls die chinesische Unterstützung für Mobutu (vgl. 7.7.1978).
15.07.1960:
In Belgisch-Kongo (Zaire) wird die Hauptstadt Leopoldville (Kinshasa) unter UN-Polizeischutz gestellt.
Von der UNO-Intervention berichtet auch die KPD (vgl. 5.11.1971).
=Rote Fahne Nr.29,Berlin 5.11.1971,S.4
04.02.1966:
Laut der 'SDS-Korrespondenz' werden in München und Westberlin illegale Plakate zum Thema Vietnam (vgl. 21.1.1966, 5.2.1966) mit folgendem Text geklebt:"
Erhard und die Bonner Parteien unterstützen Mord. Mord durch Napalmbomben! Mord durch Giftgas! Mord durch Atombomben! Die US-Aggression in Vietnam verstößt nicht gegen die Interessen des demokratischen Systems: Wer es wagt, sich aufzulehnen gegen Ausbeutung und Unterdrückung, wird von den Herrschenden mit Brutalität niedergemacht. Die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas kämpfen gegen Hunger, Tod und Entmenschlichung. Die ehemaligen Sklaven wollen Menschen werden. Kuba, Kongo, Vietnam - die Antwort der Kapitalisten ist Krieg. Mit Waffengewalt wird die alte Herrschaft aufrecht erhalten. Mit Kriegswirtschaft wird die Konjunktur gesichert. Ost und West arrangieren sich immer wieder auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder. Jetzt bleibt den Unterdrückern nur noch der Griff zur Waffe. Für sie heißt Zukunft: Revolution! Wir sollen den Herrschenden beim Völkermord helfen. Deshalb beschwören sie das Gespenst der gelben Gefahr. Wie lange noch lassen wir es zu, daß in unserem Namen gemordet wird? Amis raus aus Vietnam - Internationale Befreiungsfront! "
Beim Kleben der Plakate werden SDS-Mitglieder von der Polizei festgenommen.
=SDS-Korrespondenz Nr.2,Frankfurt Juni 1966,S.5
07.11.1970:
Die DKP gibt ihre 'Unsere Zeit' (UZ) Nr.45 (vgl. 31.10.1970, 14.11.1970) heraus. Andrej Baturin von der SU-Nachrichtenagentur Nowosti verfaßte den folgenden Artikel:"
DIE MÄRCHEN DER ULTRALINKEN
...
In der letzten Zeit nimmt die Rolle der antiimperialistischen Bewegung der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas im revolutionären Weltprozeß zu. In Asien und Afrika sind mehrere unabhängige Staaten entstanden. Das führte zu beträchtlichen Verschiebungen in der politischen Struktur der Welt, die eine Änderung im Kräfteverhältnis zum Nachteil für den Imperialismus zu Folge hatten. Große Ausmaße erreichte der bewaffnete antikoloniale Befreiungskampf in Angola, Mozambique, Guinea-Bissau und anderen Gebieten Afrikas, wodurch Aussichten auf neue Siege der afrikanischen Revolution entstehen. Dieses rapide Anwachsen der nationalen Befreiungsbewegung spielte und spielt sich just in den Jahren ab, da sich in der internationalen Arena die Prinzipien der friedlichen Koexistenz durchsetzen und die Tendenzen der friedlichen Zusammenarbeit zwischen den Völkern verstärken. Die Kolonialherren und Neokolonisatoren sind natürlich nicht gewillt, ihre Stellung zu räumen. Sie machen immer wieder von der Waffe Gebrauch, brechen Lokalkriege vom Zaune, unternehmen Interventionen, um ihre Stellung zu behaupten und weiter auszubauen. Aber infolge des heldenmütigen Widerstandes der Völker, die sich auf die Hilfe der sozialistischen und anderen gegen die Kolonialherrschaft kämpfenden Länder stützen, müssen sie sich schließlich zurückziehen. Als Beispiele seien hier die Vertreibung der Kolonialherren aus Algerien, Aden, Kongo/Kinshasa (Zaire,d.Vf.), das Scheitern des Suez-Abenteuers, der Intervention im Libanon und Jemen usw. angeführt."
=Unsere Zeit Nr.45,Düsseldorf 7.11.1970
Dezember 1970:
Die Nr.11 des 'Roten Morgens' der KPD/ML-ZK (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) erscheint. Im Artikel "Zwei Wege des westdeutschen Imperialismus" wird u.a. ausgeführt:"
Eine eigene westeuropäische Großmacht würde eigene Rohstoff- und Energiequellen benötigen. ... Die energetische Basis stellt also zweifellos die große Schwäche der Strauß-Konzeption dar (deshalb die Pläne einer Erschließung der Erdölquellen in der Nordsee, wobei die US-Konzerne jedoch ebenfalls alles an sich zu reißen suchen, sowie die Kohle-Hydrierungspläne). Was die übrigen Rohstoffe angeht, so wären sie in Afrika und Lateinamerika weitgehend zu finden (besonders im Kongo-Kinshasa (Zaire,d.Vf.), den portugiesischen Kolonien und Südafrika (Azania,d.Vf.)). Der größte Teil Afrikas ist heute schon an die EWG assoziiert, d.h. gegenüber der EWG in einem Zustand neokolonialer Abhängigkeit."
=Roter Morgen Nr.11,Hamburg Dez. 1970
26.10.1971:
Die KPD (vgl. 5.11.1971) berichtet:"
DIE UNO ZUR TRIBÜNE ANTIIMPERIALISTISCHEN KAMPFES MACHEN!
Die Vertreibung der Tschiang Kai-Tschek-Clique aus der UNO und die Einsetzung der VR China in ihre legitimen Rechte als ständiges Mitglied des Sicherheitsrates der UNO sind eine schwere Niederlage für den US-Imperialismus. ...
Bis Ende der 60er Jahre war die UN ein willfähriges Instrument in den Händen der Amerikaner. .. Die UN unter der Führung der US-Imperialisten verhinderten, daß die Koreanische Volksdemokratie (KVDR,d.Vf.), daß die Demokratische Republik Vietnam (DRV,d.Vf.), daß die DDR ihren Platz in der UN einnahmen. Andererseits beteiligte sie sich an den Militärexpeditionen, wie der berüchtigten gegen die Volkskräfte im Kongo (vgl. 15.7.1960,d.Vf.), einer Militärintervention, die zur Zerschlagung der von Patrice Lumumba geführten demokratischen Bewegung im Kongo führte. All diesen Machenschaften des US-Imperialismus gegenüber haben die chinesischen Genossen stets erklärt, die UN muß sich von der Vorherrschaft des US-Imperialismus befreien und muß sich gründlich reformieren, wenn sie künftig den Interessen der Völker dienen will."
=Rote Fahne Nr.29,Berlin 5.11.1971
18.05.1972:
Die DKP veröffentlicht auf der Schachtanlage Minister Stein/Hardenberg Dortmund (vgl. Juni 1972) folgenden Leserbrief:"
ÜBERBETRIEBLICHE SCHLICHTUNGSKOMMISSION VERÄRGERT KUMPELS VON MINISTER STEIN/HARDENBERG
...
Warnend sollte man diesen unüberlegten Verantwortlichen von der überbetrieblichen Schlichtungskommission ins Gedächtnis rufen: 'Habt Ihr den Septemberstreik von 1969 schon vergessen, wo anschließend viele junge Kumpel von Minister Stein ihre Papiere nahmen, weil sie in der übrigen Industrie mehr verdienen konnten?!'
Eins aber sollten sich die Verantwortlichen hinter die Ohren schreiben: Der türkische Kumpel ist teurer als der deutsche Kumpel! Der Neger aus dem Kongo wird noch teurer sein!
Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe bringen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion zum Ausdruck."
=Die Kumpel-Post,Dortmund Juni 1972,S.6
Juli 1972:
Der KABD (vgl. 7.8.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dem Juli:"
DEUTSCHE IMPERIALISTEN MACHEN SICH WIEDER IN AFRIKA BREIT
...
Chemische Werke in Nigeria und Marokko, Teeplantagen in Zaire, Brauereien in einer ganzen Reihe afrikanischer Länder gehören zu den weiteren neokolonialistischen Besitztümern der westdeutschen Imperialisten."
=Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1972,S.9
24.09.1973:
Anläßlich der heutigen Unabhängigkeitserklärung von Guinea-Bissao berichtet ein Mitglied des Komitees Südliches Afrika (KSA) Heidelberg für den KBW:"
INFORMATIONEN ZU GUINEA-BISSAU
1.) Überblick über den Kampf des guinesischen Volkes
Beginn der Kolonialisierung durch Tristao (portugiesischer Seefahrer), Errichtung von europäischen Handelsniederlassungen, Beginn des Sklavenhandels, der jedoch erst durch die Gründung des 'großen Kapitanats von Cacheu' organisiert wurde. 1879 werden die Verwaltungen von Guinea und den Kapverdischen Inseln getrennt. Auf der Kongo-Konferenz 1882-1884 in Berlin (endgültige Aufteilung des afrikanischen Kontinents unter die europäischen Mächte) erhält PORTUGAL durch die Unterstützung durch England (Großbritannien,d.Vf.) (um den französischen Einfluß einzuengen) Guinea, das seitdem Portugiesisch-Guinea heißt und seit 1886 in seinen heutigen Grenzen besteht."
In NRW in Dortmund berichtet die KFR des KBW auch bei Zeche und Kokerei Hansa (IGBE-Bereich - vgl. 3.10.1973):"
GUINEA-BISSAU IST UNABHÄNGIG
Am 25.9. hat der Nationalkongreß von Guinea-Bissao die Unabhängigkeit des Staates beschlossen. Das an der Westküste Afrikas liegende Land wurde im Jahr 1446 von den Portugiesen besetzt, die bis zur Jahrhundertwende nur die Küste bewohnten. Sie profitierten vom Handel, indem sie die Früchte des Landes billig einkauften oder den Einwohnern raubten, sowie von blutigem Sklavenhandel. Auf der Berliner Kongo/Konferenz im Jahre 1884, auf der die europäischen Mächte den afrikanischen Kontinent unter sich aufteilen, erhielt Portugal ganz Guinea, das seit dem Portugiesisch-Guinea genannt wird."
=KBW-ZK-StA:Rundbrief,Mannheim 27.9.1973,S.3ff;
Roter Kumpel: Gewerkschaftstag der IGBE: Sanierung für wen? Dortmund, o. J. (1973)
24.12.1973:
Der RJVD des KABD (vgl. Jan. 1974) berichtet evtl. aus dieser Woche mit Hilfe des folgenden:"
LESERBRIEF
'Rundfunk, Fernsehen und Presse tun ein übriges, um die Arbeiterjugend im Sinne der Herrschenden zu erziehen', las ich eben im RJVD-Programm. Da fällt mir ein schönes Beispiel dazu ein, und zwar der Schulfunk. Schulfunk – viele wissen wahrscheinlich kaum, was das ist, andere haben ihn vielleicht mal zufällig im Radio erwischt oder haben in der Schule Bekanntschaft mit diesen Sendungen gemacht. Es sind Sendungen, die für den Gebrauch in der Schule gemacht werden. Manchmal werden sie auch für Lehrer und Schüler in der Ferien oder nachmittags wiederholt. Die Schulfunksendungen sollen den Unterricht aufgelockerter und 'wirklichkeitsnaher' machen. Doch in Wirklichkeit bringt der Schulfunk glaubwürdiger als jeder Lehrer die mieseste Hetze. So habe ich zufällig um die Weihnachtszeit im Autoradio eine Sendung über die Entwicklung in Zaire (früher hieß das 'Belgisch-Kongo' und war eine belgische Kolonie) gehört. Was man sich da anhören mußte, brachte mich regelrecht in Wut. Zu jeder Begebenheit des Unabhängigkeitskampfes ließ man einen ehemaligen belgischen Kolonialherren und Großgrundbesitzer zu Wort kommen. Er ließ sich dann über die Unfähigkeit der Neger, mit ihren Problemen fertig zu werden, aus, diese seien nicht reif für die Unabhängigkeit und brauchten die Kolonialherrn. All seine dummen und unverschämten Äußerungen wurden in dem Hörspiel nicht widerlegt, sondern immer als Abschluß einer Szene gebracht.
Verhöhnung des Volkes von Zaire, Lob für den Kolonialismus, das war die Haupttendenz der Sendung. Ein Grund mehr, das Gerede vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der für Freiheit und Demokratie eintritt, anzuprangern und Rundfunk und Fernsehen als das zu bezeichnen, was sie sind: Werkzeuge der herrschenden Klasse zur Verdummung des Volkes."
=Rebell Nr.1,Tübingen Jan. 1974,S.12
26.06.1974:
Der AStA der LMU München gibt seine 'Münchner Studentenzeitung' (MSZ) Nr. 5 (vgl. 1.6.1974, 18.7.1974) heraus. Zur Männerfußball-Weltmeisterschaft (WM) heißt es u.a.:"
ABSEITS & ANDERERSEITS
...
Es geht um die Nation, dem ist der Eigennutz hintenanzustellen! (Gerade bei Nationen, denen deren Grundlage, die Allgemeinheit der im Staat aufgehobenen Interessen, abgeht, wie z. B. Zaire, soll die Nationalmannschaft jene herstellen und zwar — schenkt man Presseberichten Glauben — bei Gefahr für Leib und Leben. 'Siegt oder sterbt!', soll Mobutu ihnen gekabelt haben wie einst Kaiser Wilhelm den nach China ziehenden Soldaten nachrief)."
=Münchner Studentenzeitung Nr.5,München 26.6.1974
29.04.1975:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.60 (vgl. 2.4.1975, 21.5.1975) heraus. In "Angola - imperialistische Söldnerhorden mit Kurs auf Bürgerkrieg!" spricht sich der KB für die Unterstützung der MPLA aus, die er als "sozialistische Befreiungsorganisation" bezeichnet. Die FNLA dagegen vertrete "die Interessen der Imperialisten und ihrer Marionette Mobuto". Sie würde "ein neokolonialistisches Staatsgebilde in Angola" anstreben. Die UNITA vertrete dagegen "eher die Interessen der weißen Siedler, die eine Zusammenarbeit mit dem Imperialismus zwar keineswegs ablehnen, die dabei allerdings an der Ausbeutung der schwarzen Bevölkerung stärker beteiligt werden wollen: die UNITA vertritt in ihrer Propaganda deswegen stark die Zusammenarbeit der Weißen und Schwarzen". Kritik wird an der VR China geübt, die die FNLA materiell unterstütze. Kritisiert wird auch der KBW, der "undifferenziert von drei Befreiungsbewegungen" in Angola spricht. Es würde genügend Material öffentlich zugänglich sein, "das den konterrevolutionären und proimperialistischen Charakter von FNLA und UNITA belegen" würde. Der KBW müsse sich nun entscheiden. Seine Angola-Berichterstattung hätte "eine eindeutige konterrevolutionäre Qualität erreicht". "Wir fordern die KBW-Führer auf, ihre Position zu überdenken und öffentlich und selbstkritisch zu korrigieren. Andernfalls wird eine weitere Isolierung des KBW von ausländischen antiimperialistischen Organisationen kaum ausbleiben."
=Arbeiterkampf Nr.60,Hamburg 29.4.1975
Februar 1976:
Vermutlich in den ersten Tagen des Februar finden Studentenparlamentswahlen (StPW) an der Uni Kiel statt. Die DKP Hochschulgruppe Kiel meint:"
BETRACHTUNGEN ZUR WAHL AN DER UNIVERSITÄT
...
Der Antikommunismus mußte immer herhalten als Allheilmittel, wenn die Herrschenden und ihre politischen Vertreter Veränderungen fürchteten, wenn sie selbst den Wählern nichts mehr anzubieten hatten. Wie sich zeigte, war die Furcht des RCDS nicht unbegründet. Denn womit sollen RCDS und GGler (Studenten für das Grundgesetz - StfdGG,d.Vf.) uns für dieses System erwärmen? - Mit Akademikerarbeitslosigkeit und BAFÖG-Schwund, mit Ordnungsrecht und tausendfacher Überprüfung von Demokratne, mit steigenden Mensapreisen und Wohnheimmieten? Nein! Da flieht man vor der kapitalistischen Realität lieber in den Antikommunismus: Im GG-Info Solschenizyns Rede zur 'freien Welt', 10. Folge, auch wenn in den Bücherregalen der Spießbürger schon die Archipel Gulags ungelesen schmoren. Ein Hoch auf die 'freie westliche Welt' auch im 'Asthma-Info', Enthusiasmus für den Mord an Regimegegnern im Iran und Spanien, Schützenhilfe für die so 'prowestlichen' Söldner aus My Lai, Belgisch-Kongo (Zaire,d.Vf.) und Südafrika (Azania,d.Vf.), die in Angola den Kreuzzug für den 'freien Westen' führen, von den Konzernen vereidigt auf die jederzeitige tapfere Verteidigung der Rohstoffe, sowahr ihnen der CIA (der USA,d.Vf.) helfe."
=Kommunist Nr.2,Kiel 1976,S.8
09.02.1976:
Die DKP Hochschulgruppe Kiel gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.2 ihres 'Kommunist' (vgl. Jan. 1976, 24.5.1976) unter der Schlagzeile "Angola - Kampf der Supermächte?" heraus.
Im Artikel "Der 'KBW' und Angola" heißt es:"
Die Haltung des KBW zum antiimperialistischen Kampf in Angola - im besonderen seine Haltung zur einzigen legitimen Befreiungskraft, der MPLA, gründet sich auf die maoistische Theorie der Supermächte. Da China schon lange die Sowjetunion als den Hauptfeind der Völker bezeichnet - und die SU die MPLA politisch, moralisch und materiell unterstützt, macht der KBW einen Eiertanz:
Da er sich isolieren würde, wenn er die MPLA als Gegner bezeichnen würde, wendet er den Trick an, die drei in Angola bestehenden Gruppierungen, die fortschrittlich-sozialistische MPLA, die von Mobuto (Zaire) ausgehaltene FNLA und die Söldnergruppe UNITA als gleichberechtigte Befreiungsbewegungen zu bezeichnen. Auch die Pekinger Führung spricht von drei gleichberechtigten Befreiungsbewegungen und davon, daß es eigentlich keinen grundsätzlichen Interessenunterschied zwischen den drei Befreiungsbewegungen gäbe. Die Auseinandersetzungen werden interpretiert als Auseinandersetzungen der beiden Supermächte, wobei sich diese Interpretation direkt gegen die MPLA richtet."
=Kommunist Nr.2,Kiel 1976
11.05.1976:
Die KPD gibt die Nr.19 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD) (vgl. 4.5.1976, 18.5.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Kongo.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.19,Köln 11.5.1976
10.01.1977:
Laut KB gibt das KSA Heidelberg des KBW heute eine Ausgabe seiner 'Afrika-Zeitung' heraus.
Der KB berichtet davon in einem Artikel "KBW: Zweitbester Freund Mobutus (nach Strauß)" u.a.:"
Bemerkenswert bereichert wurde die antiimperialistische Diskussion in der BRD durch einen Artikel in der Heidelberger 'Afrika-Zeitung' vom 10.1.77 (nach der KSA-Spaltung nunmehr KBW-eigen), in der in den höchsten Tönen das Lob der US-Marionette Mobuto (Zaire) und des westlichen Kaunda (Sambia) gesungen wird.
Nur selten haben bislang die Nachbeter der chinesischen Außenpolitik unter dem Schlagwort von der Einheit der Dritten Welt gegen die Supermächte so offen Partei für proimperialistische Regime ergriffen. Sie fordern die 'Unterstützung' dieser Regimes durch die Antiimperialisten Westdeutschlands, denn sie seien dabei, sich vom 'Joch des Imperialismus (zu) befreien und eine unabhängige Entwicklung zu festigen ...
So verschweigen die Heidelberger Hofsänger Mobutos, daß die herrschende Clique in Zaire enorme Profite aus dem Kupfergeschäft gezogen hat ... Der Neokolonialismus der Regime in Sambia und Zaire schlägt sich zwangsläufig auch in der Außenpolitik nieder ...
Durch das Verschweigen der konterrevolutionären Praktiken herrschender Kompradoren wird eine der schwerwiegendsten Auswirkungen imperialistischer Herrschaft in der Dritten Welt ignoriert. Imperialistische Herrschaft erscheint nur noch als wirtschaftlicher Mechanismus und nicht mehr als Terror gegen das Volk. So endet die Unterstützung Mobutos durch KBW und Co. bei der Beschönigung des Imperialismus."
=Arbeiterkampf Nr.99,Hamburg 21.2.1977,S.32
05.02.1977:
Auf dem 3.ordentlichen Parteitag der KPD/ML sind, laut KB, auch Vertreter der Parteien anwesend, die sich um die Schaffung einer albanien-orientierten Internationalen (vgl. 30.1.1977, 14.3.1977) bemühen. Grußbotschaften übermitteln u.a. die Delegation der Revolutionären Marxistischen Partei Kongo-Kinshasas.
=Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.58
16.05.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.104 (vgl. 29.4.1977, 31.5.1977) heraus. Der Artikel "ML-Internationale: Ein totgeborenes Kind!" berichtet, daß es angesichts der Differenzen zur chinesischen Außenpolitik zu einer Blockbildung im ML-Lager gekommen sei. Zum albanischen Block sollen demnach u.a. gehören die Revolutionäre Marxistische Partei von Kongo-Kinshasa und die OCA (Angola).
=Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977
26.09.1977:
Die KPD-OL Köln gibt spätestens in dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
LEBERS 'VERTEIDIGUNGSPOLITIK' NÜTZT DEN KRIEGSVORBEREITUNGEN DER BEIDEN SUPERMÄCHTE
...
SICHERN ENTSPANNUNGSPOLITIK UND MILITÄRISCHE ABSCHRECKUNG DEN FRIEDEN IN EUROPA?
Selbst Schmidt und Leber und die NATO-Staaten kommen nicht umhin, 'eine wachsende Bedrohung durch die Streitkräfte des Warschauer Pakts (WP,d.Vf.)' festzustellen. Sie müssen eingestehen, daß der Warschauer Pakt, obwohl seine Streitkräfte bereits weit über das zur Selbstverteidigung erforderliche Maß hinausgehen, seine Kampfbereitschaft weiterhin erhöht. Die bürgerlichen Militärtheoretiker sprechen schon nicht mehr davon, daß gegenwärtig in Europa Frieden herrsche, sondern sprechen von einem Zustand, der nicht Frieden, aber auch noch nicht Krieg bedeute.
Und dennoch versuchen Schmidt und Leber weiszumachen, die Entspannungspolitik habe Fortschritte gemacht. Was ist aber mit der imperialistischen Aggression der Sowjetunion (SU,d.Vf.) in Angola und in Zaire? Was ist mit der Einmischung der beiden Supermächte Sowjetunion und USA im Nahen Osten? Hat nicht der Hohe Prediger der 'Entspannung', Breschnew, mit dem Ende der 'Entspannung' gedroht, wenn Carter fortfährt, die Sowjetunion wegen Verletzung der Menschenrechte anzugreifen?"
=KPD-OL Köln:Lebers 'Verteidigungspolitik' nützt den Kriegsvorbereitungen der beiden Supermächte,Köln o.J. (1977)
07.07.1978:
Die KPD/ML berichtet:"
ALBANIEN LÄSST SICH NICHT ERPRESSEN
Die Regierung der Volksrepublik China hat der Regierung der Sozialistischen Volksrepublik Albanien in einer Note vom 7. Juli die Aufkündigung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mitgeteilt.
...
Und während die chinesische Regierung Albanien jede Hilfe verweigert, unterstützt sie solche Mörder und Faschisten wie den Schah von Persien (Iran,d.Vf.), Pinochet in Chile und Mobuto von Zaire und schickt ihnen Geld, Waffen und sogar militärische Berater."
Diesen Text verbreitet die KPD/ML u.a. in NRW in Dortmund bei Hoesch (IGM-Bereich - vgl. 9.8.1978).
=Stählerne Faust,Dortmund 9.8.1978
Letzte Änderung: 22.02.2021