Japan und Korea

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Hier werden, auf der Grundlage einer wie immer unvollständigen Quellenauswertung, sowohl die Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea, - die von aktueller Feindseligkeit (vgl. 1969, 19.10.1970, Dez. 1970, 21.12.1970, 6.3.1971, 29.3.1971, 17.6.1971, 18.9.1971, 1.10.1971, 11.10.1971, 12.4.1972) und vergangenen kriegerischen Auseinandersetzungen (vgl. Juni 1970, 10.10.1971, 19.11.1971, Juni 1972, Apr. 1974) gekennzeichnet sind, - als auch diejenigen zwischen Japan und Südkorea (vgl. 24.2.1972, 15.5.1972, 7.4.1973), - die mehr oder minder kolonialer Art gewesen zu sein scheinen, - geschildert.

In der Bundesrepublik und Westberlin greift offenbar vor allem die KPD bzw. deren Anhängerschar die diesbezüglichen japanischen Umtriebe an (vgl. 8.4.1971).

Enthüllt werden durch die KPD/ML-ZB aber auch die Versuche der Sowjetunion, die Volksrepublik China einzukreisen, wobei sowohl Japan als auch Nordkorea darin einbezogen werden sollen (vgl. 22.8.1970), während die Volksrepublik China sich auch im Handel mit Japan den (nord-)koreanischen Interessen verpflichtet zu fühlen scheint (vgl. 1.3.1971, 19.7.1971).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1969:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. Juni 1970):"
1969 legten die USA und Japan in einem gemeinsamen Kommunique zum ersten Mal ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit in Asien fest."
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.13

Juni 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. 1969, 19.10.1970) u.a. aus dem Juni:"
Im letzten Juni LIESS DIE REAKTIONÄRE SATO-REGIERUNG DEN FÄHRBETRIEB VOM JAPANISCHEN HAFEN SHINONOSEKI ZUM SÜDKOREANISCHEN HAFEN PUSAN, der 25 Jahre stillgelegt war, WIEDER AUFNEHMEN.

DIESE FÄHRE WAR VOR UND WÄHREND DES 2. WELTKRIEGS EIN WICHTIGER MILITÄRISCHER TRANSPORTWEG DER JAPANISCHEN MILITARISTEN FÜR IHRE AGGRESSION GEGEN CHINA UND KOREA. Die Schiffe, die bei der Wiedereröffnung der Fährstrecke eingesetzt wurden, gehören der japanischen 'Selbstverteidigungsmarine'.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Japan und Südkorea wurde ebenfalls verstärkt. Im letzten Jahr HALF JAPAN DER PAK-CLIQUE BEIM BAU EINER SCHNELLSTRASSE von Pusan nach Seoul, DIE EINIGE WICHTIGE LUFTWAFFENSTÜTZPUNKTE MITEINANDER VERBINDET. VIER ABSCHNITTE DER STRASSE KÖNNEN ALS ROLLBAHN FÜR FLUGZEUGE BENUTZT WERDEN.

Auf dem 4. Ministertreffen zwischen Japan und Südkorea gewährte die japanischen Regierung Südkorea ein DARLEHEN IN HÖHE VON 59 MIO. US-DOLLAR.

Bürgerliche japanische Zeitungen enthüllten, daß das DARLEHEN DEN ZWECK HABE, 'DEN DRINGENDEN BEDARF DER MUNITIONSINDUSTRIE ZU DECKEN.'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.14

22.08.1970:
Die Nr. 26 des 'KND' (vgl. 19.8.1970, 26.8.1970) der KPD/ML-ZB und des KJVD erscheint. In einem Artikel "SU-Revisionisten versuchen die VR China einzukreisen" wird über den Vorschlag des 1. stellvertretenden Ministerpräsidenten der SU Masurov für ein kollektives Sicherheitssystem in Asien berichtet, den dieser in Nordkorea gemacht hatte, nachdem im Mai bereits Japan gegenüber ähnliches geäußert worden war. "Damals hat ein russischer Japan-Experte in Tokio vorgefühlt. Er hatte darauf hingewiesen, dass es in Asien viele Nationen gebe, die 'Kriegen gegenüber eine resignierte und gleichgültige Haltung einnehmen' und dass die VR China 'aufgrund ihres abenteuerlichen Kurses … wahrscheinlich solche militärischen Auseinandersetzungen unterstützen würde'. Er schlug vor, dass die SU und Japan in gemeinsame Aktionen treten sollten, um die Lage in Asien zu entspannen. Der Preis für die Mitarbeit Japans an der Einkreisung der VR China sollen die sibirischen Bodenschätze sein, die Japan für seine expandierende Industrie dringend benötigt. Weiterhin wurde Japan versprochen, dass es beim Aufbau der sibirischen Wirtschaft bedeutende Lieferungen tätigen dürfe."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 26, Bochum 22.8.1970

19.10.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Der japanische Imperialismus hat einen neuen Beweis seiner erwachenden Aggressivität geliefert. Wie schon in KND 33/34 (vgl. 19.9.1970,d.Vf.) nachgewiesen, haben die militaristischen und faschistischen Kräfte in Japan in der Regierung, der Industrie und dem öffentlichen Leben, eine äußerst starke Position aufgebaut. Wie stark diese Position tatsächlich ist, zeigt das neu erschiene Verteidigungsweißbuch. In diesem Buch werden zum ersten Mal die Thesen, die von den Monopolkapitalisten und einigen Politikern schon lange geäußert wurden, offiziell aufgenommen. Zum ersten Mal seit der Niederlage der Faschisten wird, wenn auch verhüllt, von regierungsamtlicher Seite verkündet, daß die japanische Monopolbourgeoisie bereit ist, ihre ökonomische Aggression durch eine militärische zu ergänzen. Dies wird im Weisbuch in einer These ausgedrückt, die besagt, daß japanische Truppen nicht im Ausland eingesetzt werden, außer im Falle einer direkten oder indirekten Aggression. Was aber bedeutet für die japanischen Monopole eine indirekte Aggression? Japan ist in seiner Wirtschaft gekennzeichnet durch einen extremen Rohstoffmangel. Es gibt auf den japanischen Inseln praktisch keinen der für die moderne Produktion notwendigen Rohstoffe in ausreichender Menge. Vielmehr sind die japanischen Monopole völlig darauf angewiesen, die Rohstofflager verschiedener Kolonien und Halbkolonien auszubeuten. Für das japanische Monopolkapital ist eine indirekte Aggression etwa eine Bedrohung der Schiffahrtsverbindungen, oder der langfristigen Ausbeutung bestimmter Lagerstätten. Ganz in diesem Sinne gehen die Handlanger der Großbourgeoisie in der japanischen Regierung daran, bestimmte ausländische Territorien als 'wichtig' oder gar als 'lebenswichtig' zu bezeichnen. Dies ist z.B. mit Korea und Taiwan geschehen. Demnach ist es durchaus im Bereich des Möglichen, daß in absehbarer Zeit japanische Truppen Militärbasen auf Taiwan und Südkorea errichten.
Wie ernst die Situation ist, zeigt die kürzlich erfolgte Auseinandersetzung um den Besitz der Ryukyu-Inseln. Diese Inseln, die nach der Niederlage der Faschisten von Japan abgetrennt wurden, sind ökonomisch völlig bedeutungslos, können aber für den Schutz bestimmter Schiffahrtswege von Bedeutung werden.

Als die japanischen Monopolkapitalisten ihr Ziel mit Erpressung und Verhandlungen nicht erreichten, lief die 'Selbstverteidigungsstreitmacht' aus den japanischen Häfen aus, und bezog Positionen vor den Inseln. Dieses kleine Beispiel zeigt, wie aggressiv der neuerwachende japanische Militarismus schon geworden ist.

Nachdem es der japanischen Monopolbourgeoisie nach der Niederlage der Faschisten gelungen war, sich aus imperialistischen Militärblocks herauszuhalten, kann sie ohne politische Bindung an bilaterale Verträge ihre Absichtserklärungen über den Nichtbesitz von Atomwaffen und 'offensivem' Militärgerät jederzeit aufkündigen. Die japanische Monopolbourgeoisie hat im neuen Verteidigungsweissbuch erklären lassen, daß sie den Besitz von Atomwaffen für grundsätzlich mit der Verfassung vereinbar hält."

Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. Juni 1970, Dez. 1970) u.a. aus dem Oktober:"
Die verbrecherische Absicht der japanischen Militaristen spiegelt sich besonders in ihrem 'Weißbuch zur Landesverteidigung' (…) und dem 4. Aufrüstungs-Fünfjahrplan wieder, die beide im Oktober letzten Jahres veröffentlicht wurden.

IN DEM WEISSBUCH WURDE BEHAUPTET, DIE KOREANISCHE HALBINSEL SEI ZUM 'BRENNPUNKT INTERNATIONALER SPANNUNGEN' GEWORDEN, DA 'CHINA UND NORDKOREA WEITERHIN EINE STARRE AUSSENPOLITIK VERFOLGEN' WÜRDEN. SÜDKOREA SEI EIN VORPOSTEN JAPANS, UND ES SOLLE EINEN 'PRÄVENTIVKRIEG' GEGEN NORDKOREA FÜHREN, so hieß es außerdem in verschiedenen Erklärungen des japanischen Ministerpräsidenten Sato.

In einem Buch mit dem Titel 'Japans Sicherheit', das von der Propagandastelle des japanischen 'Verteidigungsamtes' herausgegeben wurde, wird die KOREANISCHE HALBINSEL als 'JAPANS LEBENSNERV' bezeichnet und gesagt, heute, 25 Jahre nach dem Krieg sei die Bedeutung Koreas für Japan im Vergleich zu damals 'eher gestiegen'. Japan müsse 'jetzt das KOREA-PROBLEM ERNSTHAFT IN ANGRIFF NEHMEN.

Zur Vorbereitung des Einmarsches in Korea stationierte die Sato-Regierung die Hauptmacht ihrer Streitkräfte im westlichen Teil Japans, der der koreanischen Halbinsel gegenüberliegt.

Verschiedene Militärübungen wie 'Luftabwehr-Operationen' und 'Lande-Operationen' mit Korea als angenommenem Schlachtfeld sind geplant und zum Teil schon durchgeführt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.45 und 28,Bochum 26.10.1970 bzw. 14.4.1971,S.12 bzw. S.14

Dezember 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. 19.10.1970, Dez. 1970):"
Dann besuchte Ende letzten Jahres der stellvertretende Direktor des japanischen 'Verteidigungsamtes' die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Hinter verschlossenen Türen beredete er mit dem südkoreanischen Militärchef, WIE JAPAN IN FRAGEN DER 'SCIHERHEIT' DER REAKTIONÄREN PAK-CLIQUE 'EINE GRÖSSERE ROLLE SPIELEN' KÖNNE."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.13

Dezember 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. Dez. 1970, 6.3.1971) vermutlich aus dem Dezember:"
Auf der Militärkonferenz, die Ende letzten Jahres von den USA und der reaktionären Pak-Clique auf Honolulu abgehalten wurde, wurden weitere Pläne geschmiedet, WIE MAN JAPANISCHE TRUPPEN IN ÜBEREINSTIMMUNG MIT DER 'NIXON-DOKTRIN' ASIATEN GEGEN ASIATEN KÄMPFEN ZU LASSEN, AUF DER KOREANISCHEN HALBINSEL LANDEN LASSEN KÖNNE.

Im Dezember 1970, kurz nach dieser Konferenz, besuchte der 1. Direktor des japanischen 'Verteidigungsamtes', Nakasone, die USA."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.13f

21.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet über Japan und die USA (vgl. 20.12.1970):"
JAPAN, TRUPPENABZUG

Bis Ende Juli werden die US-Imperialisten etwa 12 000 Mann ihrer Truppen und einen Teil ihrer Phantom-Kampfbomberverbände aus Japan abziehen. Dies wurde auf einer japanisch-amerikanischen Konferenz am 21.12.1970 in Tokio vereinbart. Der japanische Verteidigungsminister Narkasone nannte die Übereinkunft mit den US-Imperialisten einen Riesenschritt vorwärts in Richtung auf die Selbstverteidigung Japans. Wie schon mehrfach … berichtet (…) (vgl. 19.10.1970, d.Vf.) sind die japanischen Militaristen seit einiger Zeit darangegangen, ihre 'Selbstverteidigungsstreitmacht' zu einer der modernsten und schlagkräftigsten Armeen Südost-Asiens auszubauen.

Die Militärbasen der US-Imperialisten in Japan, die ausschließlich der Unterstützung einer Aggression gegen die VR China und Korea dienen, werden ab Juli von den japanischen Militaristen in eigener Regie übernommen. Das ist allerdings ein großer Erfolg für den erwachenden japanischen Militarismus. Für die US-Imperialisten bedeutet der Rückzug einiger 10 000 Mann aus Japan keine entscheidende Schwächung ihres militärischen Potentials, da sie in der Lage sind, auf Grund der hohen Mobilität ihrer Truppenverbände binnen weniger Stunden von ihren Stützpunkten in Südkorea und um Pazifik mehrere Divisionen an jede gewünschte Stelle zu verlegen.
Außerdem haben die US-Imperialisten sich ausdrücklich die Mitbenutzung der geräumten Stützpunkte gesichert.
Die japanische Bevölkerung, insbesondere aber die Bewohner der Umgebung der von den US-Imperialisten bislang besetzt gehaltenen Stützpunkte haben sich bei Demonstrationen und Kampfhandlungen gegen die US-Imperialisten zur Wehr gesetzt.
Die Bewohner von Okinawa, die 25 Jahre lang unter der direkten Herrschaft der US-Imperialisten standen, haben mit Demonstrationen gegen die Pläne der US-Armee protestiert, 13 000 Tonnen Giftgas ohne jede Schutzmaßnahme durch mehrere Dörfer zum Meer hin zu transportieren.
700 Einwohner des Dorfes Kunigami wehrten sich gegen die Absicht der US-Imperialisten, weiterhin auf dem Gelände ihres Dorfes Schießübungen abzuhalten. Dabei gingen die US-Soldaten mit Gewalt gegen die Dorfbewohner vor und verletzten 60."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 2, Bochum 9.1.1971, S. 10f

01.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus dieser Woche:"
CHINESISCH-JAPANISCHE WIRTSCHAFTSVERHANDLUNGEN

In der vorigen Woche haben die chinesischen Genossen ihr Handelsprotokoll mit Vertretern von japanischen Monopolen erneuert. In dem Vertrag ist festgelegt, in welchen Bereichen und in welchem Umfang Waren zwischen den beiden Ländern ausgetauscht werden. Die Handelsbüros der beiden Länder in Peking und Tokio sollen bestehen bleiben.

Die Prinzipien für Japaner, die mit den chinesischen Genossen Handel treiben wollen, die Ministerpräsident Tschou En-lai schon im letzten April verkündet hatte, sind nun Bestandteil des Vertrags selbst. Danach WIRD DIE VR CHINA MIT FIRMEN, DIE IN TAIWAN ODER SÜDKOREA WIRTSCHAFTLICH ENGAGIERT SIND, DIE WAFFEN ODER MUNITION NACH INDOCHINA LIEFERN ODER US-PARTNER HABEN, KEINEN HANDEL TREIBEN.

Die japanischen Monopolvertreter haben diese Bedingungen unterschrieben. Die zunehmende Verschärfung der imperialistischen Konkurrenz zwingt sie dazu, sich auf die Suche nach neuen Märkten zu begeben.

John Foster Dulles, damals Außenminister der USA, sagte 1954: 'Das Kommunistische China ist nur eine vorübergehende Episode. Es ist unsere Aufgabe, ihren Abgang zu beschleunigen.'

Heute diktiert das sozialistische China den Imperialisten die Handelsbedingungen. Das zeigt die zunehmende Schwäche des imperialistischen Lagers."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 19, Bochum 10.3.1971, S. 15f

06.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. Dez. 1970, 29.3.1971):"
Am 6.3. ging ein gemeinsames Manöver der USA und der südkoreanischen Marionettenclique zu Ende, bei dem etwa 750 Fallschirmjäger der 82. amerikanischen Luftlandedivision auf dem Luftweg von den USA nach Südkorea transportiert wurden.

Diese erneuten provokatorischen Manöver sind ein deutliches Zeichen dafür, daß der US-Imperialismus seine Aggressionspläne in Asien noch nicht aufgegeben hat."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.14

29.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Vorbereitungen Japans für einen Überfall auf Nordkorea (vgl. 6.3.1971) vermutlich u.a. von heute:"
Wie die bürgerliche Presse am 30.3. berichtete, hielt die südostasiatische 'Verteidigungsorganisation' SEATO, die unter der Vorherrschaft des US-Imperialismus steht, kürzlich ein Manöver im südchinesischen Meer vor der Küste Chinas ab. Daran waren nach Berichten der bürgerlichen Presse etwa 12 000 Soldaten, 54 Kampfflugzeuge und 45 Kriegsschiffe beteiligt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.14

08.04.1971:
Auf dem vorläufigen Höhepunkt der Kämpfe in Südkorea konstituiert sich in Berlin das Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen Imperialismus und für Demokratie. An anderer Stelle wird es wieder als das Solidaritätskomitee für den Kampf des Südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie bezeichnet. Auf jeden Fall ist es eine langnamige Gründung der KPD/AO, die ehrfurchtslos manchmal, z.B. von uns und der KPD/AO selbst, auch Südkoreakomitee genannt wird.

Aufgabe des Komitees soll es sein, "die imperialistischen Machenschaften Japans und der BRD zu entlarven und überall zu brandmarken … die Errungenschaften in der Koreanischen Volksrepublik auf allen Gebieten zu propagieren und die Dschudse-Ideen und die Werke des Ministerpräsidenten Kim Il Sung zu verbreiten". Das Komitee verbreitet, nach eigenen Angaben, eine Reihe von Schriften des Ministerpräsidenten der Koreanischen Volksrepublik in der BRD. So u.a. "Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben unserer Partei" und die "Thesen zur sozialistischen Agrarfrage in unserem Land" (vgl. 25.5.1971).
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.111 und 121,Berlin 1971,S.4 bzw. S.3f

17.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Japan über die USA-Basis Okinawa (vgl. Jan. 1970):"
ZUSAMMENARBEIT VON US-IMPERIALISTEN UND JAPANISCHEN MILITARISTEN

Am 17.6. fanden in ganz Japan Protestdemonstrationen statt, bei denen allein in Tokio 285 Demonstranten von der Polizei verhaftet und 76 verletzt wurden.

Anlaß für diese machtvollen Demonstrationen der japanischen Werktätigen war der ABSCHLUSS DES 'OKINAWA-VERTRAGS', der am gleichen Tag von US-Imperialisten und den japanischen Militaristen unterzeichnet wurde.

Die japanischen Militaristen garantieren den US-Imperialisten im Okinawa-Vertrag die ungehinderte Benutzung dieses Stützpunkts, weil sie ja an einer gemeinsamen Kampffront gegen China, Nordkorea und die Befreiungsbewegungen interessiert sind.

Die Demonstrationen der japanischen Werktätigen, die nur die neuesten in einer langen Reihe sind, zeigen, daß das japanische Volk dieses Komplott und den neuerlichen Betrug mit Namen Okinawa-Vertrag durchschaut hat."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 49, Bochum 26.6.1971, S. 13f

19.07.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
ERKLÄRUNG VON TSCHOU EN-LAI GEGENÜBER JUNGEN AMERIKANISCHEN STUDENTEN IN PEKING AM 19.7.1971

Der chinesische Ministerpräsident Tschou En-Lai hat in einer Erklärung noch einmal die volle Unterstützung der Regierung der VR China für die indochinesischen Völker zum Ausdruck gebracht:

Nachdem Tschou En-Lai die 'vollständige Unterstützung' seiner Regierung zu den jüngsten Sieben-Punkte-Vorschlägen (vgl. 1.7.1971, d.Vf.) der Provisorischen Revolutionsregierung (PRR, d.Vf.) erneut zusicherte, bestand er auf drei Problemen, die Hindernisse für die Normalisierung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen sind.

Diese Fragen sind: das Problem von Taiwan, das des japanischen Militarismus und die koreanische Frage. China will vermeiden, daß sich die zukünftigen Verhandlungen auf das Problem der amerikanischen Präsenz auf Formosa beschränken, während die Truppen der USA und Japans dabei sind, von Korea, den japanischen Inseln und Okinawa aus eine starke militärische Bedrohung gegenüber dem Kontinent aufrechtzuerhalten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 57, Bochum 31.7.1971, S. 11f

18.09.1971:
Bonner Konferenz: "Nieder mit dem japanischen Imperialismus". Die Konferenz wird hauptsächlich von der LgdI der KPD getragen und ist der Auftakt zur Aktion "Den antiimperialistischen Kampf auf nationaler Ebene erfolgreich in Angriff nehmen".

Verabschiedet wird die folgende Resolution:"
AUFRUF DER LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS, GEGEN DEN BESUCH DES KRIEGSVERBRECHERS HIROHITO, MARIONETTE DES JAPANISCHEN IMPERIALISMUS, ZU DEMONSTRIEREN!

Als Komplizen des USA-Imperialismus haben sich die japanischen Imperialisten von neuem angeschickt, ihre Träume von der Errichtung einer 'Großasiatischen Sphäre des gemeinsamen Wohlstands' zu verwirklichen: Sie erobern die asiatischen Märkte, sie forcieren den Kapitalexport in die Nachbarländer, besonders Südkorea, und eignen sich deren billige Arbeitskraft an; sie beuten die Rohstoffe dieser Länder aus bis hin nach Indonesien und Australien und schachern mit der sowjet-revisionistischen Führung (SU, d.Vf.) um die natürlichen Reichtümer und Arbeitskräfte Sibiriens.

Um ihre Interessengebiete zu sichern, verstärken sie ihre Anstrengungen zur Aufrüstung. Sie vergrößern ihre Armee, die sie 'Selbstverteidigungsstreitkräfte' nennen auf über 300 000 Mann, modernisieren besonders die Marine und Luftwaffe für imperialistische Abenteuer und bereiten energisch die Übernahme von Kernwaffen vor. Im Innern verstärken sie die Militarisierung der Unternehmerschaft, vermehren sie die Polizeistreitkräfte auf 200 000 Mann, fördern faschistische Organisationen und chauvinistische Ideologie als Vorbereitung auf die kommenden Kämpfe der japanischen Arbeiter gegen übermäßige Ausbeutung und die Kämpfe der Bauern und der Intelligenz gegen den japanischen Militarismus und den USA-Imperialismus.

In dem Maße, wie die verstärkte Einbeziehung der japanischen Militaristen in die Kriegspolitik des USA-Imperialismus erfolgt, wächst die Gefahr der direkten japanischen Aggression gegen die asiatischen Völker. In Südkorea sind schon japanische Militärberater dabei, Marionettentruppen auszubilden.

Der Tenno ist einer der größten Kriegsverbrecher und Kriegsgewinnler des 2.Weltkriegs. Von 1919 bis 1945 vergrößerte er sein Privatvermögen von 300 Mio. auf 30 Mrd. Yen. Seine Anwesenheit ist eine Herausforderung für alle diejenigen, die sich aktiv am antifaschistischen Kampf beteiligen wie auch derjenigen, die seit Jahren in der weltweiten Front gegen den Imperialismus stehen.

Die Teilnehmer der Bonner Konferenz gegen den japanischen Imperialismus und Militarismus, an der sich zahlreiche antiimperialistische Gruppen und die Liga gegen den Imperialismus zur Aktionseinheit zusammengeschlossen hatten, rufen erneut alle fortschrittlichen Organisationen und Menschen auf, gegen den besuch des Tenno unter folgenden Parolen zu protestieren:
NIEDER MIT DEM JAPANISCHEN IMPERIALISMUS UND SEINEN EXPANSIONSBESTREBUNGEN!
NIEDER MIT DEM JAPANISCHEN MILITARISMUS!
GEGEN DAS STREBEN DER JAPANISCHEN MONOPOLE NACH AUFRÜSTUNG UND ATOMWAFFEN!
NIEDER MIT DEM US-IMPERIALISMUS, DEM HAUPTFEIND DER MENSCHHEIT!
GEGEN DIE SPALTUNGSVERSUCHE DER MODERNEN REVISIONISTEN - FÜR DIE ANTIIMPERIALISTISCHE EINHEITSFRONT DER KÄMPFENDEN VÖLKER ASIENS!
SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN VÖLKERN ASIENS!
SOLIDARITÄT MIT DEM KAMPF DES SÜDKOREANISCHEN VOLKES GEGEN DEN US-IMPERIALISMUS, DEN FASCHISMUS UND FÜR DEMOKRATIE!
ES LEBE DIE ANTIIMPERIALISTISCHE EINHEITSFRONT DER KÄMPFENDEN VÖLKER AISENS!
IN CHINA, KOREA, VIETNAM, LAOS UND KAMBODSCHA!
SOLIDARITÄT MIT DEM KAMPF DER JAPANISCHEN ARBEITERKLASSE!
SOLIDARITÄT MIT DEM KAMPF DER BAUERN VON SANRIZUKA!
SOLIDARITÄT MIT DEM ANTIIMPERIALISTISCHEN KAMPF DER ARBEITER, BAUERN UND STUDENTEN JAPANS!"
Q: Internationale Solidarität Nr. 1, Berlin 10.2.1972, S. 4; Rote Fahne Nr. 27 und 28, Berlin 8.10.1971 bzw. 22.10.1971, S. 1 und 6 bzw. S.7;Rote Presse Korrespondenz Nr. 138, Berlin **.*.1971, S. 14

01.10.1971:
In Bonn geben vermutlich Ende der Woche das Komitee Kampf dem japanischen Militarismus (Kokajami), die dem KSV der KPD nahestehenden Roten Zellen an Uni und PH sowie die Basisgruppen (BG) Jura und Volkswirtschaft ein Flugblatt heraus, das zu Aktionen der Japankampagne zwischen dem 7. und dem 12.10.1971 aufruft:"
NIEDER MIT DEM JAPANISCHEN MILITARISMUS!

Der US-Imperialismus war es, der nach der Niederlage Japans im zweiten Weltkrieg, sowie der Erstarkung des sozialistischen Lagers durch die Revolutionen in China, Korea und Vietnam, Japan von vornherein wieder in seine Expansionsbestrebungen gegen die unabhängigen asiatischen Länder und sozialistischen Staaten einbezog.
Zu diesem Zweck verhinderten die US-Besatzer in Japan
- die zunächst in Angriff genommenen Enteignungen der durch den Krieg fettgewordenen Monopole und die Bestrafung der Kriegsverbrecher
- trieben stattdessen mit Hilfe der Tennoideologie die Militarisierung der Wirtschaft voran,
- untergruben die im Potsdamer Abkommen festgelegten demokratischen Rechte des japanischen Volkes,
- und entfachten bereits 1950, auch mit direkter Unterstützung japanischer Soldaten, den Koreakrieg."
Q: Kokajami, Rote Zellen, BGs Jura und Volkswirtschaft: Nieder mit dem japanischen Militarismus!, o.O. (Bonn) o.J. (1971)

10.10.1971:
Die KPD (vgl. 8.10.1971) gratulierte:"
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM 26.JAHRESTAG DER PARTEIGRÜNDUNG

Am 10.Oktober 1945 bildete Genosse Kim Il Sung in Pjöngjang das Zentrale Organisationskomitee der Kommunistischen Partei Nordkoreas und verkündete die Gründung der Partei, die die revolutionären Traditionen des bewaffneten antijapanischen Kampfes fortsetzte. Die Kommunistische Partei Deutschlands beglückwünscht herzlich Kim Il Sung, Generalsekretär des ZK der Partei der Arbeit Koreas, das Zentralkomitee und alle Mitglieder der Partei der Arbeit Koreas anläßlich der 26.Wiederkehr des Gründungstages."
Q: Rote Fahne Nr.27,Berlin 8.10.1971,S.7

11.10.1971:
Es erscheint der Berliner 'Hochschulkampf' Nr. 17/18 (vgl. 13.9.1971, 1.11.1971) der der PL/PI befreundeten Roten Zellen mit dem Artikel "Kampf dem japanischen Imperialismus!" vom Südostasien-Komitee Berlin - München, wozu auch erscheint ein "Interview mit Kim Ir Sen".
Q: Hochschulkampf Nr. 17/18, Berlin 11.10.1971, S. 14

Berlin_Hochschulkampf_1971_17_14


11.10.1971:
Das Komitee Kampf dem japanischen Militarismus (KOKAJAMI) und die dem KSV der KPD nahestehenden Roten Zellen Bonn geben vermutlich heute ein Flugblatt heraus:"
DEMONSTRATIONEN GEGEN DEN TENNO IN TOKIO UND KOPENHAGEN
SOLIDARITÄT MIT DEM ANTIIMPERIALISTISCHEN KAMPF DER ARBEITER, BAUERN UND STUDENTEN JAPANS!
SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN VÖLKERN ASIENS!

Während des zweiten pazifischen Krieges wurden in Südostasien schätzungsweise
- 50 Millionen Menschen von japanischen Besatzungsarmeen umgebracht.
- 346 000 Koreaner in die japanische Armee gezwungen, von denen 3 000 (?, d.Vf.) umkamen.
- Nach der Eroberung Nankings 1937 (vgl. S2.**.1937, d.Vf.) weigerte sich die Bevölkerung, sich den Japanern kampflos zu ergeben. woraufhin japanische Truppen innerhalb von drei Tagen 200 000 Bewohner der Stadt umbrachten.

Die japanischen Monopole standen alledem nichts nach:
- Mitsubishi, Mitsui und andere schlugen Höchstprofite aus dem System der Zwangsarbeit, das sie über die Völker Südostasiens verhängten.
- Das Land der Bauern wurde beschlagnahmt und an die Monopole weitergegeben.
- In Japan starben von 1939-1945 60 000 koreanische Zwangsarbeiter infolge der unmenschlichen Arbeitsbedingungen.
- 40 000 Nordchinesen mußten in Japan Bergbauarbeiten leisten, die Hälfte von ihnen kam um."
Q: Kokajami, Rote Zellen Bonn: Demonstrationen gegen den Tenno in Tokio und Kopenhagen, o.O. (Bonn) o.J. (Okt. 1971)

19.11.1971:
Der Verlag Rote Fahne der KPD (vgl. Dez. 1971) wirbt heute für:"
KIM IL SUNG - WERKE, BD. 1 U. 2

Genosse Kim Il Sung organisierte in den 30er Jahren den bewaffneten Widerstand gegen die japanische Okkupation und zwang den japanischen Imperialismus im langdauernden Partisanenkrieg in die Knie. …
Bd.1 noch vorrätig / Bd.2 erscheint Januar 1972 (vgl. Jan. 1972,d.Vf.) 410 S., 4,50 DM ca. 250 S., 7,50 DM"
Q: Rote Fahne Nr.30,Berlin 19.11.1971,S.10

24.02.1972:
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet:"
DER WÜRGER ALS FRIEDENSENGEL: RICHARD NIXON

Das Abschlußkommunique von Shanghai zeigt Nixon auf dem Versuch des strategischen Rückzugs. Während die chinesischen Genossen fest den Befreiungskampf der indochinesischen Völker unterstützen und sich die Forderungen der Koreanischen Volksdemokratischen Republik (KVDR,d.Vf.) zu eigen machen, sprechen die USA-Imperialisten vom Abzug ihrer Truppen auch aus Taiwan und bekräftigen das Selbstbestimmungsrecht der Völker. … Niemals können sich die USA-Imperialisten damit abfinden, ihre Interessen einfach an ihrer Landesgrenze zu verteidigen. Der Ausbau der amerikanischen Basen in Guam, den Philippinen, in Thailand ist abgeschlossen, der japanische Militarismus steht bereit, die Rolle des US-Imperialismus in Südkorea einzunehmen. Okinawa ist weiterhin USA-imperialistischer Stützpunkt.

DAS VERSTEHEN DIE USA-IMPERIALISTEN UNTER FREIHEIT VON HEGEMONIE UND INTERVENTION!"
Q: Rote Fahne Nr.37, 38, 44 und 46,Berlin bzw. Dortmund 25.2.1972, 10.3.1972, 24.5.1972 bzw. 7.6.1972,S.1, S.2, S.1 bzw. S.3

12.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet:"
GENOSSEN KIM IL SUNG ZUM 60.GEBURTSTAG

Genosse Kim leitet als Führer der Partei der Arbeit Koreas und des ganzen Volkes den sozialistischen Aufbau im Norden Koreas, nicht zuletzt dank seines Festhaltens am Klassenziel des Proletariats - dem Kommunismus - wurden die Anstrengungen der Revisionisten in der Partei, den eigenständigen sozialistischen Aufbau zu verhindern und das Land in Abhängigkeit vom Sozialimperialismus neuen Typs zu bringen, vereitelt.

Deshalb ist die Koreanische Demokratische Volksrepublik heute für USA- und japanischen Imperialismus eine uneinnehmbare Festung - das Hinterland der Volksrevolution im Süden."
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972,S.6

15.05.1972:
Die KPD (vgl. 17.5.1972) berichtet:"
15.MAI: DIE 'RÜCKGABE' OKINAWAS - EIN IMPERIALISTISCHER SCHACHZUG GEGEN DIE VÖLKER OSTASIENS

Am 15.Mai dieses Jahres wird in einem aufwendigen Festakt die Inselgruppe Okinawa von den USA an den japanischen Staat zurückgegeben.

Ebenso wie in Korea ist in China das Interesse japanischer Politik, die bestehende Spaltung aufrechtzuerhalten.

In dem Kommunique von 169 (vgl. S5.*.1969, d.Vf.) zwischen Nixon und Sato vertritt Sato die Auffassung, 'daß die Sicherheit der Republik Korea (gemeint ist Südkorea) lebenswichtig für Japans eigene Sicherheit sei', und weiter 'daß die Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit in der Taiwangegend wichtigster Faktor für die Sicherheit Japans sei.'

Der Wunsch der japanischen Imperialisten, die Verhältnisse in Taiwan und Südkorea zu erhalten, wird schon verständlich, wenn man nur sieht, daß in bestimmten Industriebranchen, Schwerindustrie und Chemischer Industrie diese beiden Staaten über die Hälfte ihrer Importe aus Japan beziehen.

Sieht man gleichzeitig, daß es zwar auch einen Außenhandel mit der VR China und der Koreanischen Volksdemokratischen Republik (KVDR, d.Vf.) gibt, dieser aber im Gegensatz zum Handel mit Südkorea und Taiwan nahezu ausgeglichen ist (Japan lieferte 1970 für 1 519 Mio. US-Dollar Ware diesen Ländern, importierte von dort aber nur für 480 Mio. US-Dollar), so wird verständlich, daß japanische Imperialisten enttäuscht auf den Handel mit den Volksrepubliken reagierten und (für die VR China) formulierten: 'auf lange Sicht sei bei den Einfuhren nur eine Wachstumsrate von 10 Prozent zu erwarten, weil sie am Prinzip der Selbstversorgung aus eigener Kraft festhalte.'

Verschiedene japanische Imperialisten wenden sich deshalb verstärkt wieder Taiwan und Südkorea zu, nicht zuletzt, weil die VR China nur mit den Unternehmen Handel treibt, die sich verpflichten, keinen Handel zu treiben:
- 'mit Fabriken und Firmen, die dem Tchiang Kai-Schek Regime helfen, die Rückkehr aufs Festland vorzubereiten, oder die behilflich sind, in die Koreanische Volksdemokratische Republik einzudringen,
- mit Fabriken und Firmen mit großen Investitionen in Taiwan und Südkorea,
- mit Unternehmen, die dem US-Imperialismus Waffen und Munition für seine Aggression gegen Vietnam, Laos oder Kambodscha liefern,
- mit gemischten US-japanischen Unternehmungen oder Niederlassungen von US-Gesellschaften in Japan.'

Den neuen Anstrengungen des japanischen Imperialismus um die Vorherrschaft in Ostasien und seinem Komplott mit den US-Imperialisten um Okinawa und die Senkaku-Inseln werden die Demonstrationen der Volksmassen entgegenstehen. Die japanischen Arbeiter, Bauern und Studenten werden auch in den neuen Demonstrationen klarmachen, daß es ihnen nicht nur um nationale Belange geht, sondern um eine solidarische Unterstützung der um ihre Freiheit kämpfenden Völker Indochina sowie die Stärkung der Volksrepubliken."
Q: Rote Fahne Nr. 43, Dortmund 17.5.1972, S. 5

Juni 1972:
Die KPD (vgl. 31.5.1972) bzw. ihr Verlag Rote Fahne kündigten an:"
NEUERSCHEINUNG
KIM IL SUNG - WERKE, BAND 1 UND 2

Genosse Kim Il Sung organisierte in den 30er Jahren den bewaffneten Widerstand gegen die japanische Okkupation und zwang den japanischen Imperialismus im langdauernden Partisanenkrieg in die Knie. Nach dem Kriege legte er den Grundstein für die Koreanische Volksdemokratische Republik und den sozialistischen Aufbau."
Q: Rote Fahne Nr.45 und 47,Dortmund 31.5.1972 bzw. 14.6.1972,S.4 bzw. S.5

07.04.1973:
Die KPD berichtet u.a. von heute:"
WEIHRAUCH FÜR DEN HENKER

Kriegsverbrecher Nixon läßt seine Marionette Thieu durch verschiedene Hauptstädte tingeln. Sein Gastgeber in der BRD, Bundespräsident Heinemann, befindet sich in bester Gesellschaft: Der Vertreter der klerikalen Reaktion Leone, der Massenmörder von tausenden chinesischer Arbeiter und Bauern Tschiang Kai-Schek, dessen gelehriger Schüler, die USA- und japanische Marionette Pak Chung Hi (in Südkorea,d.Vf.)."
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 11.4.1973,S.6

April 1974:
An das Bonner Vorbereitungskomitee für den Japan-Prozeß gerichtet ist das folgende Dokument aus dem April:"
Wir Japaner bedauern nicht nur, daß wir Tenno Hirohito seiner Kriegsschuld entzogen haben, sondern wir können auch heute nicht die japanischen Herrscher, Hirohito und seine Partner, an der Tat hindern, einen neuen Einbruch in das benachbarte Land Korea und in verschiedene andere asiatische Länder zu versuchen, was auf die imperialistische und militärische Auferstehung Japans zielt.

Japan, Tokyo, April 1974
Verein für den Schutz der Ausdrucksfreiheit
Als Vertreter: Shin Aochi"
Q: Verein für den Schutz der Ausdrucksfreiheit:Mit tiefer Herzensqual…, Tokio Apr. 1974

Letzte Änderungen: 25.5.2013

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