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In Südostasien und auch in Indochina ist Japan zu Anfang dieser, wie immer unvollständigen Darstellung die herrschende Macht (vgl. 22.9.1940, 19.5.1941), die auch die französischen Kolonialisten verdrängt (vgl. 9.3.1945), deren Nachfolge dann die USA antreten (vgl. 1945).
Während der vietnamesische Befreiungskrieg sich zunächst noch gegen die Japaner richtet (vgl. 12.3.1945, 31.3.1972, Apr. 1972, 17.6.1972, 1.7.1972, Jan. 1973) treten diese später dann immer wieder als Helfer der USA (vgl. Apr. 1966, 5.5.1972, 15.3.1973), die ihre Rolle als führende Macht übernehmen (vgl. 5.4.1971), aber auch als mehr oder minder direkt am Vietnamkrieg teilnehmende Kombattanten (vgl. 15.1.1968, 7.12.1970) und vor allem als bedeutende imperialistische und an der Ausbeutung des südostasiatischen Raumes und seiner Bodenschätze interessierte Wirtschaftsmacht (vgl. 1969, 14.5.1970, 20.5.1970, 7.9.1970, 21.11.1970, 28.12.1970, 11.1.1971, 25.1.1971, 1.2.1971, 17.2.1973, 19.3.1973) auf, die dann auch von den bundesdeutschen Linksradikalen sowie der VR China entsprechend angegriffen wird (vgl. 18.12.1969, 18.4.1972), als vorgeblich neutrale Friedensmacht scheint Japan dann auch zumindest in Kambodscha wenig willkommen (vgl. 11.11.1972). Für Thailand allerdings mag die japanische Neutralitätspolitik gegenüber der VR China dann als Vorbild dienen (vgl. 16.4.1973), ist der japanische Einfluss dort doch auch sonst erheblich (vgl. 13.10.1973).
Es finden sich in der linken Presse angesichts des Vietnamkrieges auch Vergleiche der US-Kriegsführung mit dem Vorgehen der japanischen und Hitlerfaschisten im Zweiten Weltkrieg (vgl. 28.12.1970), aber auch bezüglich der Bombardierungen mit der Bombe von Hiroshima (vgl. 12.6.1972) bzw. des möglichen Einsatzes solcher Atombomben in Vietnam (vgl. 10.9.1975).
Die Solidaritätsbewegung mit Vietnam und Indochina scheint auch in Japan damals massiv (vgl. 13.7.1970, 20.11.1972).
22.09.1940:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 3.2.1930, 19.5.1941):"
Japan erzwingt von der französischen Kolonialverwaltung das Recht, ganz Indochina als Aufmarschgebiet für seine aggressiven Pläne in Südostasien zu benutzen. Vietnam wird praktisch ein japanisches Protektorat unter Beibehaltung der französischen Kolonialverwaltung."
Quelle: Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f
19.05.1941:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 22.9.1940, 22.12.1944):"
Gründung der Demokratischen Kampffront für die Unabhängigkeit Vietnams (Viet-nam Doc Lap Dong Minh, auch Viet-Minh genannt) (vgl. 3.3.1951,d.Vf.), zu der sich etwa 50 Parteien und Organisationen im Kampf gegen Japan zusammenschließen."
Q: Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f
1945:
Die KPD (vgl. 25.2.1972) berichtet aus Thailand (vgl. 1951):"
Als nach der Niederlage des japanischen Konkurrenten 1945 der US-Imperialismus seine große Expansion in ganz Asien durchführte, war Thailand eines seiner Hauptzielgebiete. …
Sofort nach 1945 begannen die US-Imperialisten, Thailand zu einem ihrer wichtigsten militärischen Stützpunkte in Asien auszubauen."
Q: Rote Fahne Nr.37,Berlin 25.2.1972,S.4
09.03.1945:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 22.12.1944, 12.3.1945):"
Das japanische Militärkommando inszeniert einen Staatsstreich: Es liquidiert die französische Kolonialverwaltung und proklamiert einen 'unabhängigen' vietnamesischen Staat mit dem letzten vietnamesischen Kaiser Bao Dai (1926 - 1945) als Staatschef."
Q: Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f
12.03.1945:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 9.3.1945, Juni 1945):"
Direktive des Zentralkomitees der KP Indochinas, auf deren Grundlage eine Militärkonferenz Mitte April beschließt, in ganz Vietnam den Befreiungskampf gegen die japanische Besetzung aufzunehmen."
Q: Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f
April 1966:
Die KPD/ML-ZB berichtet über die Unterstützung des Vietnamkriegs der USA durch die japanischen Militaristen (vgl. Feb. 1966, 15.1.1968):"
Sie lieferten allein von Mai 1965 bis April 1966 1 500 verschiedene Artikel an die US-Armee, darunter Waffen, Fernmeldeapparate, Öl, Giftgas, Stacheldraht, Jeeps, Lastwagen und Uniformen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.14
15.01.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet über die Unterstützung des Vietnamkriegs der USA durch Japan (vgl. Apr. 1966) bzw. die US-Basis Okinawa (vgl. Jan. 1970):"
Die japanische Zeitung 'Peace Information' (Friedensinformation) schrieb am 15.1.1968, daß die Zahl der Japaner, die in versteckter Form am indochinesischen Aggressionskrieg teilnehmen, sehr schnell gewachsen ist."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.14
1969:
Die KPD (vgl. 25.2.1972) berichtet aus Thailand (vgl. 1968, Mai 1970):"
Wie in ganz Asien macht sich auch auf dem thailändischen Markt die Konkurrenz der japanischen Monopole bemerkbar. Bereits 1969 schafften die japanischen Konzerne Waren im Werte von 433 Millionen Dollar nach Thailand und überflügelten damit die amerikanische Konkurrenz."
Q: Rote Fahne Nr.37,Berlin 25.2.1972,S.4
18.12.1969:
Vermutlich heute erscheint in Bochum das 'Vietnam-Info' Flugblatt Nr.4 (vgl. 17.12.1969, 19.12.1969). Verantwortlich für den Inhalt ist der AStA der RUB und ein Vietnamkomitee.
Zum 'Vietnam-Info' wird ausgeführt, "Die Info-Serie soll grundlegende Informationen zu Vietnam geben."
Das Info steht unter den Losungen: "Kampf dem US-Imperialismus! Kampf dem japanischen Imperialismus! Für den Sieg der vietnamesischen Revolution! Sieg im Volkskrieg!"
Aufgerufen wird zur Vietnam-Demonstration am 20.12. in Bochum.
Q: Vietnam-Info Flugblatt Nr.4,Bochum o.J. (1969)
14.05.1970:
In Bochum demonstrieren, laut KPD/ML-ZB, 500 Studenten gegen den Krieg in Kambodscha. Organisiert worden sei die Demonstration von der KPD/ML-ZK unter der abstrakten Parole "Solidarität mit Kambodscha".
Der KJVD der späteren KPD/ML-ZB verteilte ein Flugblatt "Was heißt: Solidarität mit dem kambodschanischen Volk?" Das Flugblatt richtet sich gegen "den Einfall der US-amerikanischen Truppen in Kambodscha". Dieser sei "ein erneuter Beweis für den offen kriegerischen Charakter des US-Imperialismus". Dieser Einmarsch sei letztlich "ein klarer Ausdruck der Verschärfung der allgemeinen Widersprüche des Imperialismus. Der Aggressivität nach außen entspricht die Aggressivität nach innen: Die faschistischen Reaktionen gegen die Studentendemonstrationen sind nur konsequenter Ausdruck der seit Jahren vorherrschenden Terrormethoden gegen wirklich klassenkämpferische Gewerkschaften, gegen die Organisation der schwarzen Proletarier. Doch der US-Imperialismus stellt nur den Vortrupp für das imperialistische Lager (USA, Westeuropa, Japan) insgesamt dar.“
Q: Bochumer Studenten Zeitung Nr.61,Bochum 1970,S.1; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.1,Bochum 15.5.1970; Zündkerze Sdr.ausg. für Bochumer Betriebe,Bochum Mai 1970,S.8; Rote Zelle Nr.1,Bochum Nov. 1970,S.4; KJVD Bochum:Was heißt: Solidarität mit dem kambodschanischen Volk?,Bochum o.J. (1970)
20.05.1970:
In China gibt Mao Tse-tung, laut KPF/ML Frankreich, die Erklärung heraus, 'Die vorherrschende Tendenz ist die Revolution'.
Der KJVD der späteren KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1970) dokumentiert mit Hilfe der chinesischen 'Peking Rundschau' (PR - vgl. 26.5.1970):"
VÖLKER DER GANZEN WELT, VEREINIGT EUCH, BESIEGT DIE USA-AGGRESSOREN UND ALLE IHRE LAKAIEN!
…
Von Schwierigkeiten von innen und außen bedrängt, steht die Nixon-Regierung im Inland vor einem Chaos und ist in der Welt bis zum äußersten isoliert. Die Massenbewegung zum Protest gegen die Aggression der USA in Kambodscha erfaßt den ganzen Erdball. Die Königliche Regierung der Nationalen Union von Kambodscha ist in weniger als 10 Tagen nach ihrer Bildung schon von nahezu 20 Ländern anerkannt worden. Die Lage im Widerstandskrieg der Völker der drei Länder Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die USA-Aggression zur Rettung des Vaterlandes wird immer besser. Der revolutionäre bewaffnete Kampf der Völker aller Länder Südostasiens, der Kampf der Völker Koreas, Japans und der anderen Länder Asiens gegen die Wiederbelebung des japanischen Imperialismus durch die amerikanischen und japanischen Reaktionäre, der Kampf des palästinensischen Volkes und der anderen arabischen Völker gegen die USA- und israelischen Aggressoren, der nationale Befreiungskampf der Völker verschiedener Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas und der revolutionäre Kampf der Völker Nordamerikas, Europas und Ozeaniens - sie alle entwickeln sich stürmisch. Das chinesische Volk unterstützt entschieden die drei Völker Indochinas und die anderen Völker der Welt in ihrem revolutionärem Kampf gegen den USA-Imperialismus und dessen Lakaien.
…
Völker der ganzen Welt, vereinigt euch, besiegt die USA-Aggressoren und alle ihre Lakaien!"
Mit dieser Erklärung befassen sich auch die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) und in:
- NRW in Bochum der KSB/ML der KPD/ML-ZK (vgl. 2.11.1970).
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.5; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.2,Bochum o.J. (1970),S.6f; Rote Zelle Nr.1,Bochum Nov. 1970,S.12
13.07.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche über Indochina, daß USA Außenminister Rogers bei seinem Besuch in Japan den Ministerpräsidenten Sato nicht zu einer stärkeren Unterstätzung der kambodschanischen und südvietnamesischen Marionetten bewegen konnte. Sato habe vor allem wirtschaftliche Schwierigkeiten und innere Unruhen befürchtet.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 15.7.1970
07.09.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die amerikanischen Imperialisten haben einen klaren Grund, ihre Stellung in Südostasien zu halten, bzw. zu verstärken.
In den Meeresgebieten vor den Küsten von Borneo und Singapur und in dem Gebiet zwischen Japan, Formosa (Taiwan,d.Vf.), Korea und dem chinesischen Meer sind Ölvorräte entdeckt worden, die größer sind als die im Persischen Golf. Konzerne aus den USA, Westeuropa, Kanada, Australien und Japan haben bereits Vorrechte erworben und planen, innerhalb der nächsten vier Jahre etwa 500 Mio. Dollar in Versuchsbohrungen zu investieren. Die US-Imperialisten, die ihre Ölausbeutung im Nahen Osten durch das Erstarken der Befreiungsbewegungen und Verstaatlichungsmaßnahmen zunehmend gefährdet sehen, werden sich davor hüten, freiwillig ihre Stellungen in Südostasien zu räumen. Sie werden weiter versuchen, mit Hilfe von Marionettenregierungen ihre imperialistische Politik abzusichern. Dabei stoßen sie aber auf den Widerstand der japanischen Imperialisten: Die japanische Regierung will 15 Firmen, die sich zwischen Sumatra und Alaska am Ölgeschäft beteiligen, auf einer gemeinsamen Kapitalbasis zusammenfassen, damit sie wirksam mit den Amerikanern konkurrieren können. Sie wollen nicht, daß 'die kapitalkräftige amerikanische Konkurrenz uns im südostasiatischen Ölrun den Rahm abschöpft' - so ein Sprecher des japanischen Wirtschaftsministeriums."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.33/34,Bochum 19.9.1970,S.12
21.11.1970:
Die Nr.52 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 18.11.1970, 25.11.1970) erscheint. Zum "Ölraub in Indonesien" wird ausgeführt:"
Auch in Indonesien beweist der US-Imperialismus seinen Ausbeutungscharakter. US-Monopole haben nicht nur in Zentralsumatra alle Ölfelder fest in der Hand, sie unternehmen auch ständig Versuche, die Ölfelder im Norden des Landes und auf den kleinen Inseln voll unter ihre Kontrolle zu bringen. Indonesien hat die reichsten Ölvorkommen ganz Südostasiens. Es ist von der Kampffront des amerikanischen Aggressionskrieges in Indochina leicht zu erreichen. Wichtige Militärstützpunkte der USA liegen ebenfalls in der Nähe. Deshalb haben die amerikanischen Imperialisten das Land zur wichtigsten Ölnachschubbasis für ihren Aggressionskrieg ausgebaut. Sie decken ihren gesamten Ölbedarf mit indonesischen Öl. Vor dem 2. Weltkrieg investierte das amerikanische Monopolkapital insgesamt 100 Mio. Doll., um sich die Ölfelder Indonesiens zu sichern. In den Jahren nach dem Krieg hat allein die Texaco, die größte amerikanische Ölgesellschaft in Indonesien, ihre Investitionen auf insgesamt 300 Mio. Doll. erhöht. Sie hatte in allen Vorkriegsjahren zusammen nur 10 Mio. Doll. investiert. Da sie dieses Geld natürlich nicht verwandten, um das indonesische Volk beim Aufbau einer unabhängigen und vielseitigen Wirtschaft zu unterstützen, haben die imperialistischen Monopole durch Konzessionen soviele Ölfelder gekauft, daß sie fast alle Geschäftsabschlüsse über Öl kontrollieren. Die Konzessionen, die sie von der indonesischen Kompradorenklasse gekauft haben, geben den Monopolen nämlich das 'Recht' zur ungehinderten Ausbeutung der Vorkommen.
Wie lohnend das Geschäft mit indonesischem Öl ist, beweisen die Profite der Monopole. Allein die Texaco streicht jährlich etwa 300 Mio. Doll. Gewinn ein. Weil das Geschäft so lohnend ist, vergrößern die amerikanischen Monopole denn auch ihre Ausfuhren ständig. Während 1969 nur 451 000 Barrel Öl täglich verschifft wurden, sind es in diesem Jahr schon 700 000 Barrel (1 Barrel sind 163 Liter). Zur Zeit hat die Texaco eine Jahresproduktion von 217 Mio. Barrel, und ein Barrel Öl kostet auf dem Weltmarkt 2,3 Doll. (?,d.Vf.). Der US-Imperialismus wird beim Ausplündern von Eigentum des indonesischen Volkes tatkräftig von den japanischen Imperialisten unterstützt. Die amerikanische Gesellschaft Natamos und die japanische Handelsgesellschaft Itochu schlossen Anfang dieses Jahres einen Vertrag über die gemeinsame Ausbeutung der indonesischen Ölquellen in Küstennähe ab. Drei andere japanische Ölgesellschaften arbeiten bei der Ausbeutung unterseeischer Vorkommen mit der indonesischen Niederlassung einer großen amerikanischen Handelsgesellschaft zusammen. Wenn es gegen die Interessen des indonesischen Volkes geht, sind der japanische und der US-Imperialismus also bereit zusammen zu arbeiten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.52,Bochum 21.11.1970
07.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
KAMBODSCHA
Die britischen Imperialisten haben der Lon-Nol-Clique ihre Unterstützung angeboten. Angesichts der verzweifelten militärischen Situation der Hauptstadt Pnom Penh sind sie bereit, für 100 000 Pfund vorgefertigte Brücken zu liefern, Brücken werden dringend gebraucht, um die von den FUNK-Streitkräften ständig unterbrochenen Flußübergänge wieder befahrbar zu machen.
Neben den USA und Südvietnam hatten bisher Japan, Thailand, Australien und Südkorea den Kampf der Lon-Nol-Clique gegen das kambodschanische Volk unterstützt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.58,Bochum 12.12.1970,S.12
28.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
US-ÖLMONOPOLE IN SÜDOSTASIEN
Kurz vor Jahresende hat das Marionettenparlament in Saigon ein Gesetz verabschiedet, das es Ölkonzernen erlaubt, vor der Küste von Südvietnam nach Öl zu bohren. Seit Anfang 1969 sucht eine Gruppe von 10 US-Ölgesellschaften in dieser Gegend nach Ölquellen, 6 weitere Monopole haben sich kurz vor Bekanntgabe des Gesetzes angeschlossen (3 US-, 2 japanische und 1 kanadische Gesellschaft).
Auch entlang der thailändischen und der kambodschanischen Küste scheinen Ölkonzerne auf günstige Quellen gestoßen zu sein (vgl. 11.11.1969,d.Vf.). … Im Auftrag der UNO Kommission für Asien und den Fernen Osten wurde das gesamte Gebiet von Thailand über Südvietnam bis hin ins chinesische Meer, die Landenge von Taiwan und nach Japan geologisch untersucht. Es wurde festgestellt, daß in dem Küstensockel dieses Gebietes vermutlich die größten bisher bekannten Ergas- und Erdölvorräte lagern. Sie übertreffen die Vorräte der arabischen Halbinsel weit. Zudem zeichnen sich die bisher in diesem Gebiet gefundenen Quellen durch einen besonders geringen Schwefelanteil aus, was die Raffineriekosten senkt. Die Geologen der US-Monopole, die dort arbeiten schätzen, daß die Öllager von Thailand, Südvietnam und im chinesischen Meer innerhalb von 5 Jahren eine Tageskapazität von 60 Mio. To. fördern können. Das ist mehr, als die derzeitige Kapazität aller im Besitz westlicher Monopole befindlicher Quellen zusammen.
Unter diesem Gesichtspunkt lassen sich die Anstrengungen, die die US-Imperialisten unternehmen, den Freiheitskampf der Völker in Südostasien zu unterdrücken, gut einschätzen. Wie sein Vorgänger Johnson ist auch Präsident Nixon den Ölmonopolen eng verbunden. Der beste Kunde seiner Anwaltskanzlei in New York ist die Monopolgruppe El Paso Natural Gas.
Die US-Imperialisten sind umso mehr an den Ölquellen im südostasiatischen Küstensockel interessiert, als ihr Bedarf an Rohöl ständig steigt. 1980 werden sie pro Tag ca. 4 Mio. to. verbrauchen, sie produzieren im eigenen Land aber 1 Mio. to. pro Tag. Öl aus Südostasien ist schon allein aufgrund der Transportkosten billiger als arabisches. Die USA werden also gezwungen sein, immer größere Mengen von Rohöl zu importieren.
Die Verkündung des Erdölgesetzes durch das Marionettenparlament von Saigon, die Verhandlungen, die die thailändische und kambodschanische Kompradorenclique mit US-Monopolen führen, die Sucharbeiten der UNO-Kommission und die Investitionen die japanische Monopole ist Südostasien tätigen, fügen sich in die Bedürfnisse der US-Imperialisten und der japanischen Militaristen genau ein. Ihr Bedarf an billigen und sicheren Ölquellen steigt ständig. Die derzeit ausgebeuteten Quellen können diesen Bedarf ohne riesige Zusatzinvestitionen nicht decken. Der südostasiatische Küstensockel kann riesige Mengen billigen Erdöls liefern.
Die Suchtätigkeit der US-Monopole spekuliert darauf, daß es den US-Imperialisten gelingen könnte, den Kampf der Völker Südostasiens erfolgreich zu unterdrücken. Der Kampf der Völker Südvietnams, Kambodschas, Laos und Thailands zeigt, daß das nicht möglich ist."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.3 und 12,Bochum 13.1.1971 bzw. 13.2.1971,S.9f bzw. S.11
28.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
KRIEGSVERBRECHEN DER US-IMPERIALISTEN IN SÜDVIETNAM
Eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler hat einen Bericht veröffentlicht, in dem es heißt, daß die von der US-Armee über Südvietnam abgeworfenen Entlaubungsmittel Schäden hervorrufen, die über Jahrzehnte andauern. Allein im Küstengebiet des Mekong-Deltas wurden über 1 400 qkm Land verseucht. Ungefähr ein Drittel der Waldfläche Südvietnams ist bereits vernichtet worden. Nach Auffassung der US-Wissenschaftler begehen damit die US-Imperialisten Verbrechen, für die die deutschen und japanischen Faschisten nach Ende des 2. imperialistischen Weltkrieges bestraft worden waren.
Neben den Schäden, die die Entlaubungsmittel an der Vegetation anrichten, werden auch Menschen und Tiere durch die Chemikalien (u.a. Agent Orange,d.Vf.) schwer geschädigt. Die DRV hat die US-Imperialisten beschuldigt, durch das Versprühen von giftigen Chemikalien Millionen von Menschen ähnlich wie durch radioaktive Strahlungen verkrüppelt zu haben."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.1,Bochum 6.1.1971,S.16
11.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
KAMBODSCHA
Angesichts der immer schärfer werdenden Angriffe der FUNK und ihrer Verbündeten, gerät die Lon-Nol-Clique in wachsende Schwierigkeiten. Vor wenigen Tagen mußten Rationalisierungsmaßnahmen im Bereich der Elektrizitätswirtschaft und der Treibstoffversorgung durchgeführt werden. Um ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überbrücken, haben die Marionetten in Phnom Penh Verhandlungen mit den japanischen Militaristen aufgenommen. Es geht um ein mittelfristiges Hilfsprogramm in Höhe von 40, und ein langfristiges in Höhe von 100 Mio. Dollar.
Die japanischen Militaristen, die daran interessiert sind, in Südostasien ein System imperialistischer Abhängigkeiten aufzubauen, werden dem Hilfeersuchen zweifellos stattgeben. Sie spekulieren auf einen Anteil bei der Ausbeutung der Ölfelder im kambodschanischen Küstensockel."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.5,Bochum 20.1.1971,S.13f
25.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Südvietnam (vgl. 4.7.1970):"
Nach einer Untersuchung des International Monetary Fund (IWF,d.Vf.), ist Südvietnam das Land mit der höchsten bekannten Inflationsrate. 1968 betrug sie 41% gegenüber 1967. Der Hauptgrund dieser Entwicklung ist die 'Wirtschaftshilfe' der US-Imperialisten. Südvietnam entwickelte sich, in dem Maße, in dem sich die US-Imperialisten in Südvietnam einsetzten, zu einem Anhängsel der US-Monopole. Das Land wurde ein reiner Absatzmarkt für die Produkte der USA. Die eigene Produktion ist ständig gesunken und ist inzwischen völlig bedeutungslos geworden. 1960 exportierte Südvietnam 26% des Wertes seiner Importe, 1965 nur noch 20% und 1969 nur noch 1,5%. In dem gleichen Maße, in dem die südvietnamesische Wirtschaft verfiel, stiegen die Importe aus den USA: von 1959-1969 um 550%. Insgesamt beherrschen die USA 63% aller Importe, die japanischen Militaristen ca. 35%. Die Landwirtschaftsproduktion, in der 80% der gesamten Bevölkerung arbeiten, ist nahezu eingestellt. Südvietnam, das vormals Reis exportierte, muß ihn heute einführen. Der völlige Verfall der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion, die Überschwemmung durch US und japanische waren, die Kaufkraft der US-Soldaten im Inneren des Landes, das alles führte zu einem schnellen Verfall der Kaufkraft der einheimischen Währung. 1960 betrug der Wechselkurs des Piasters gegenüber dem Dollar 1:35, 1970 bereits 1:275. Der Kurs auf dem schwarzen Markt beträgt ca. 520 Piaster pro Dollar.
Der Verfall der Außenwerte der Währung setzt sich nach innen in eine rasche Inflation um. Die Preise steigen unablässig. Allein die jüngste Abwertung des Piasters hatte Preissteigerungen von über 20% zur Folge. Für das Hauptnahrungsmittel Reis stiegen die Preise sogar um 100%."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.8 und 9,Bochum 30.1.1971 bzw. 3.2.1971, S.14f bzw. S.12
01.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
PHILIPPINEN
…
Die philippinische Wirtschaft ist völlig in der Hand der japanischen und amerikanischen Imperialisten. Das Land hat bei ihnen fast 4 Mrd. DM kurzfristig zu tilgende Auslandsschulden. Fast alle großen Firmen werden vom US-Kapital beherrscht, daß die Philippinen seit dem 2. Weltkrieg systematisch zu seinem militärischen Vorposten in Ostasien ausbaute."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.12,Bochum 13.2.1971,S.11f
05.04.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK gibt die Nr.7 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 29.3.1971, 3.5.1971) vermutlich in dieser Woche für März/April heraus. Ein Kollegenbeitrag lautet:"
DEN GERECHTEN KAMPF DES VIETNAMESISCHEN VOLKES UNTERSTÜTZEN
…
Das Hauptinteresse der USA an diesem Land ist die Ausbeutung. Unter Ausbeutung versteht man nicht nur Unterbezahlung der dort herausgepreßten Rohstoffe, sondern auch das absichtliche Niedrighalten des dortigen Lebensstandards und der industriellen Entwicklung. Ebenso das Nichtaufkommenlassen einer eigenen Intelligenz, indem auf breiten Landstrichen fast keine Schulen und Universitäten gebaut werden.
Als gleichfalls wichtiger Grund für den Krieg der Amerikaner in Vietnam wäre deren imperialistische Strategie zu nennen. Eben aus strategischen Gesichtspunkten beherrschen sie (wie zuvor schon die Japaner und Franzosen) die Küsten, Meerengen und Häfen Südostasiens. Diese dienen als Auffangstellungen gegen den sich dort verbreitenden Sozialismus - denn das Wort Sozialismus klingt den Maharadschas, Krishnas und Großgrundbesitzern wie ein harter Mißton im Ohr. Und für einen eventuellen Krieg, vor allem gegen das sozialistische China dienen die strategischen Basen als Aufmarsch- und Nachschubgebiete."
Q: Die Zündkerze Nr.7,Bochum März/Apr. 1971
31.03.1972:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 17.4.1972) berichtet:"
SIEGESZUG DER BEFREIUNGSARMEE IN VIETNAM
… Das vietnamesische Volk versetzt dem US-Imperialismus vernichtende Schläge. Damit schwächen die vietnamesischen Werktätigen das ganze imperialistische Lager. Ergebnisse der Niederlagen sind die letzten Währungskrisen und der Streit um die Exporte der EWG-Länder und Japans in die USA. Die Imperialisten geraten sich untereinander immer mehr in die Haare und das ganze imperialistische Lager verrottet zusehends. Schwächung des imperialistischen Lagers aber bedeutet Stärkung der Weltrevolution. Das vietnamesische Volk zeigt allen Völkern der Welt: Wenn ihr euch fest zusammenschließt um eine revolutionäre Führung, dann könnt ihr die allergrößte imperialistische Macht besiegen."
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg (vgl. 24.4.1972) berichtet:"
ES LEBE DER SIEGREICHE KAMPF DER VÖLKER INDOCHINAS!
…
Nach jahrelangem Partisanenkampf hatte 1945 ein Volksaufstand unter der Führung der Befreiungsarmee die japanischen Besatzer vertrieben, die alte französische Kolonialherrschaft beendet und eine unabhängige Regierung unter der Führung von Ho Chi Minh gebildet."
Q: Klassenkampf 1.Mai-Zeitung,Freiburg o.J. (Apr. 1972),S.3; Rote Fahne Nr.8,Bochum 17.4.1972
April 1972:
Die KPD (vgl. 24.5.1972) berichtet vermutlich aus dem April über:"
DIE PRINZIPIEN DER REVOLUTIONÄREN STRATEGIE IN SÜDVIETNAM
Was bedeutet der Vormarsch der Volksrevolution in Südvietnam, auf welche historischen Erfahrungen gründen Strategie und Taktik der nationalen Befreiungsfront in Südvietnam?
In seiner Analyse der Bewegung der südvietnamesischen Revolution urteilte Le Duan, 1.Sekretär des ZK der Partei der Werktätigen (PdW - vgl. S7.**.197*,d.Vf.) Vietnams, folgendermaßen: 'Die südvietnamesische Revolution bedeutet auf einer höheren Stufe und unter neuen Bedingungen die Erweiterung der Erfahrung, die unser Volk in der Augustrevolution 1945 und während des Widerstandskrieges gegen die Franzosen sammelte.'
…
'Der Augenblick muß richtig gewählt werden, um zum entscheidenden Schlag auszuholen, das auslösende Moment des Aufstandes muß jenes sein, wo die Krise ihren Kulminationspunkt erreicht hat, wo die Avantgarde entschlossen ist, bis zum Ende zu kämpfen, wo die Reserven bereit sind, die Avantgarde zu unterstützen und wo die Panik in den Reihen des Feindes am größten ist.' (J.Stalin).
Diese Bedingungen waren 1945 gegeben, als japanische und französische Imperialisten sich in Indochina gegenseitig zerfleischt hatten.
Zu diesem Zeitpunkt faßte der Nationalkongreß der Partei der Werktätigen Vietnams (vgl. S7.*.1945,d.Vf.) den Beschluß zum allgemeinen Aufstand. Entscheidend für die innere Lage der Revolution war die Tatsache, daß es gelungen war, 'eine breite Front politischer Machtgruppen aufzubauen, die wiederum von den bewaffneten und halbbewaffneten Formationen unterstützt wurden, da es gelang, die völlig aufgelösten japanischen Truppen zu neutralisieren, konnten die Verluste auf ein Minimum beschränkt, die Entscheidung im ganzen Land vom Norden bis zum Süden rasch herbeigeführt werden' (Giap, Volkskrieg, Volksarmee (vgl. S7.**.19**,d.Vf.)).
…
Heute ist die ausgezeichnete Lage der vietnamesischen Revolution das Ergebnis der Weiterentwicklung dieser im antijapanischen und antifranzösischen Krieg gewonnenen und auf die Bedingungen des antiamerikanischen Krieges schöpferisch angewandten Prinzipien. Die Strategie der 'nicht abreißenden Kette von Aufständen' zur Eroberung feindlicher Stützpunkte, zur Befreiung eines Territoriums nach dem anderen wurde verbunden mit bewußt geplanten großen Sprüngen nach vorn, die die Stellung und die Stärke von Revolution und Konterrevolution und die Kriegslage veränderten. … Wie bereits im Jahre 1943 die Partei der antiimperialistischen Massenbewegung in den Städten die Richtung gab - sie gewann durch die Veröffentlichung der 'Thesen über die Kultur' die Intellektuellen für die nationale Sache, gründete in jeder Fabrik Arbeiter-Assoziationen für die Rettung der Nation, organisierte wirtschaftliche Abwehrkämpfe und Streiks und hielt antijapanische Versammlungen ab - so ergriff die FNL ab 1968 eine Reihe ähnlicher Maßnahmen zur Gewinnung der Mehrheit der Bevölkerung in den Städten."
Q: Rote Fahne Nr.44,Dortmund 24.5.1972,S.7
18.04.1972:
Vermutlich heute erscheint eine 'Rote Westfalenwalze' (vgl. 17.4.1972, 24.4.1972) der KPD/ML-ZB und KJVD Betriebsgruppe Hoesch-Westfalenhütte Dortmund. Aufgerufen wird auch zur Veranstaltung des Maikomitees Dortmund (vgl. 23.4.1972), allerdings als Kampfveranstaltung gegen die Ostverträge, denen sich auch der folgende, ebenfalls bei Phoenix (vgl. 19.4.1972) verbreitete Artikel widmet, den wir zur Korrektur von offensichtlichen Auslassungen und Tippfehlern aus beiden Versionen zusammengefügt haben:"
KAMPF GEGEN DIE OSTVERTRÄGE
KEINE UNTERSCHRIFT UNTER DIE UNTERSCHRIFTENLISTE ZUR RATIFIZIERUNG DER OSTVERTRÄGE
…
Wie muß eine richtige Friedenspolitik aussehen? Das sozialistische China zeigt es: Die chinesische Regierung hat z.B. bei dem Besuch Nixons in China (vgl. 24.2.1972,d.Vf.) klar und deutlich zu verstehen gegeben, daß sich Nixons Hoffnungen, Kompromisse auf Kosten der Völker Indochinas einzugehen, nicht erfüllen werden.
Ministerpräsident Tschou En-lai stellte als Voraussetzung für eine wirkliche Verbesserung der Beziehungen beider Länder folgende Forderung auf:
- Abzug der US-Truppen aus Vietnam, Südkorea und Taiwan
- Einstellung der US-Militärhilfe für die japanischen Imperialisten".
Q: Das Rote Schwungrad Am 1. Mai: Kampf gegen die Ostverträge,Dortmund o.J. (Apr. 1972),S.1ff; Die Rote Westfalenwalze Jeder klassenbewußte Arbeiter in's Maikomitee Westfalenhütte,Dortmund o.J. (Apr. 1972),S.1ff
05.05.1972:
Die Nr.33 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 29.4.1972, 10.5.1972) erscheint vermutlich heute. Es erscheint auch der Aufruf des Zentralbüros der KPD/ML-ZB und der Provisorischen Bundesleitung (PBL) des KJVD: "Aufruf des ZB der KPD/ML und der PBL des KJVD zu gemeinsamen Demonstrationen gegen den Kriegspakt Bonn - Moskau", in dem u.a. ausgeführt wird:"
Erschüttert durch die machtvoll anwachsenden Kämpfe der Völker der Welt, besonders die Siege der indochinesischen Völker, intensivieren die US-Imperialisten und die Sozialimperialisten ihre völkerfeindliche Zusammenarbeit und ziehen sich als neue Komplizen die alten Kriegstreiber des letzten Weltkriegs, die westdeutschen und japanischen Militaristen heran."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.33,Bochum o.J. (Mai 1972)
12.06.1972:
In Dortmund erscheint vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt der Freunde des NVK der KPD:"
AUFRUF DER INITIATIVGRUPPE ZUR GRÜNDUNG EINES VIETNAM-AUSSCHUSSES: KOMMT ZUR GRÜNDUNGSVERANSTALTUNG DES VIETNAMAUSSCHUSSES! INS HAUS WESTERFELD HEUTE 17 UHR (Ostermärschstr./Ecke Robertstr.. - Linie 4 - )
Allein von 1965 bis 1970 warfen US-Bomber 10 000 000 t Bomben auf Vietnam ab.
Das entspricht mehr als 700 Atombomben vom Typ der, welche in Hiroshima abgeworfen wurde!"
Q: Initiativgruppe zur Gründung eines Vietnamausschusses:Aufruf,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)
17.06.1972:
Das Nationale Vietnam Komitee (NVK) wird gegründet. Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet:"
VIETNAMKOMITEE
GRÜNDUNGSKONGRESS IN BONN
…
Der am 17.Juni in Bonn abgehaltene Gründungskongreß des Vietnam-Komitees zeigte deutlich, daß die Erklärung und die Vorlage für eine ausführliche Plattform der Solidaritätsbewegung von allen Vietnam-Ausschüssen ausführlich beraten worden ist und bereits erste Schritte zu seiner praktischen Umsetzung eingeleitet wurden.
Die Vorlage geht aus von der jüngsten Eskalation der US-Aggressoren in Vietnam. Nach einem historischen Abriß der Verbrechen der französischen, japanischen und amerikanischen Imperialisten am vietnamesischen Volk wird ausführlich dargestellt, wie das vietnamesische Volk unter Führung der Partei der Werktätigen (PdW,d.Vf.) und der FNL die Strategie des Volkskriegs immer besser zu entwickeln und zu handhaben lernte und den Aggressoren immer vernichtendere Schläge versetzte."
Q: Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.13
01.07.1972:
Das ZK der KPD verabschiedet für das NVK den folgenden:"
AUFRUF
ARBEITER, WERKTÄTIGE UND STUDIERENDE INTELLIGENZ, FORTSCHRITTLICHE UND ANTIIMPERIALISTISCHE MENSCHEN ALLER KLASSEN UND SCHICHTEN!
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) ruft Euch auf, am 7. und 8.Juli 1972 in Bonn und Westberlin auf Kundgebungen und Demonstrationen, die das Vietnam-Komitee durchführen wird, Eure Solidarität mit dem gerechten Kampf des vietnamesischen Volkes zu beweisen und die neuerliche und fortwährende Ausweitung des USA-Aggressionskrieges entschieden zu verurteilen!
Seit Jahrzehnten kämpft das vietnamesische Volk im Norden wie im Süden darum, in einem freien, unabhängigen und souveränen Staat zu leben. Dieser Kampf richtete sich zuerst gegen die französischen Kolonialisten und japanischen Militaristen und war mit der Revolution vom August 1945 erfolgreich. … Die sogenannten amerikanischen Truppenabzüge sind ein einziges Betrugsmanöver: noch niemals in der Geschichte hat eine imperialistische Macht so viele Flugzeuge, Bomber und Kriegsschiffe gegen ein Land eingesetzt! Die USA haben in Thailand, Japan, Guam, den Philippinen usw. die größte Kriegsmaschine zusammengezogen und setzen sie konzentriert gegen das vietnamesische Volk ein. Die Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen bleibt immer noch bestehen! Der Aggressionskrieg der USA-Imperialisten ist ein Krieg des Völkermords!"
Q: Rote Fahne Nr.50,Dortmund 5.7.1972,S.1
11.11.1972:
Die heutige 'Afrique-Asie' berichtet, laut KPD:"
PRINZ NORODOM SIHANOUK ERTEILT DEN SOWJETISCHEN SOZIALIMPERIALISTEN EINE EINDEUTIGE ABSAGE
Die Sowjetunion (SU,d.Vf.) startet mit wahrer Leidenschaft neue Manöver, um die kambodschanischen Kommunisten soweit zu bringen Sihanouk fallenzulassen und sich mit Lon Nol zu verbrüdern. Aber die Roten Khmer, die Mitglieder der FUNK, sind ihrem Vaterland zu sehr verbunden, um das Spiel der beiden Supermächte, d.h. der USA und der Sowjetunion, mitzumachen, die übereingekommen sind, die Welt zu beherrschen und unter sich aufzuteilen. Die Roten Khmer und die Anhänger Sihanouks, die in der FUNK vereinigt sind, werden den bewaffneten Kampf entschlossen fortsetzen, bis die verräterische Lon Nol-Clique und der amerikanische Neokolonialismus, die sich in Pnom Penh eingenistet haben, vollkommen und unwiderruflich vernichtet sind. Die FUNK, die GRUNK und die FAPLNK haben der ganzen Welt bereits feierlich mitgeteilt, daß ein eventuelles amerikanisch-vietnamesisches Waffenstillstands- oder Friedensabkommen für sie niemals Geltung beanspruchen kann. Länder wie Japan, Indonesien, Kanada, Polen und Ungarn, die sich bereits anschicken, den Waffenstillstand in Indochina zu kontrollieren, sind darauf hingewiesen worden, daß sie keinerlei Recht haben, nach Kambodscha zu kommen, und daß wir ihre sogenannten Kontrolleure als Eindringlinge betrachten und militärisch gegen sie vorgehen werden wie gegen Feinde des kambodschanischen Volkes."
Q: Schulkampf-NRW Einlage Nr.3,o.O. o.J. (Dez. 1972),S.8; Rote Presse Korrespondenz Nr.192,Dortmund 15.12.1972,S.*
20.11.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt den 'Roten Morgen' Nr.23 (vgl. 6.11.1972, 4.12.1972) heraus, in dem u.a. über die Vietnamsolidarität in Japan berichtet wird.
Q: Roter Morgen Nr.23,Hamburg 20.11.1972,S.6
Januar 1973:
Von einer Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund herausgegeben, erscheint vermutlich im Januar ein Flugblatt:"
DIE ENTSTEHUNG DES VIETNAM-KRIEGES
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Während des 2. Weltkrieges, als japanische Truppen indochinesisches Territorium besetzt hielten, kam es zur Gründung der Viet Minh, einer Widerstandsbewegung gegen die französische und japanische Herrschaft, unter der Führung von Ho Chi Minh. Diese Befreiungsfront wurde bald von den USA mit Waffen beliefert, der Grund hierfür war der Krieg zwischen den USA und Japan. So also sah das erste Engagement der USA in Vietnam aus.
Der Beginn des Vietnam-Krieges.
Nach der Kapitulation der Japaner in Vietnam proklamierte Ho Chi Minh 1945 (vgl. 2.9.1945,d.Vf.) die Unabhängigkeit von ganz Vietnam."
Q: Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund: Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)
17.02.1973:
Um 19.30 Uhr soll eine Vietnam-Veranstaltung der Dortmunder Vietnamausschüsse (VA) des NVK der KPD im 'Hackländer Hof' (Münsterstraße 190 am Hackländer Platz) beginnen.
Bei der Hoesch Westfalenhütte Dortmund (IGM-Bereich) rief die Zelle der KPD (vgl. 16.2.1973) so auf:
VERSTÄRKEN WIR DIE SOLIDARITÄT MIT DEM KÄMPFENDEN VIETNAMESISCHEN VOLK!
…
Überall Aufruf 'Helft Vietnam', aber wem soll nach den Vorstellungen der Imperialisten geholfen werden? 'Im Mekong-Delta will man nach Erdöl bohren. Nordvietnam wiederum besitzt eine Reihe von Mineralvorkommen und Kohle, an deren Erschließung und Verarbeitung die Japaner interessiert sind.' (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. Januar 1973)."
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr.21,Dortmund o. J. (16.2.1973),S.7f
15.03.1973:
Die KPD berichtet u.a. anläßlich einer heutigen Erklärung der PRR:"
WIE THIEU UND NIXON DAS FRIEDENSABKOMMEN BRECHEN: FOLTER, MORD UND POLITISCHE VERFOLGUNG
…
Die USA-Imperialisten schaffen weiterhin Waffen nach Südvietnam, und zwar per Schiff von Japan, sie haben ihre Stützpunkte nicht zerstört, wie abgemacht, sondern den Marionetten übergeben, sie stacheln die Saigoner Truppen an, den Krieg fortzusetzen."
Q: Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.6
19.03.1973:
Vermutlich erscheint zu Beginn dieser Woche ein Flugblatt des Vietnamausschuß (VA) Dortmunder Oberschüler des NVK der KPD:"
SOLIDARITÄTSFEST DES VIETNAMAUSSCHUSSES DORTMUNDER OBERSCHÜLER
…
In dieser Situation, in der alle imperialistischen Staaten (vor allem Japan und die BRD) über das zerstörte Vietnam wie Geier herfallen, ist es notwendig, diesem schmierigen imperialistischen Spiel, das unter dem Deckmantel der Hilfe betrieben wird, echte, solidarische Hilfe entgegenzusetzen."
Q: VA Dortmunder Oberschüler:Solidaritätsfest des Vietnamausschusses Dortmunder Oberschüler,Dortmund o.J. (1973)
16.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche:"*
AUSZÜGE AUS DEM INTERVIEW SIHANOUKS MIT LE MONDE:
'WIR WERDEN NIEMALS MIT DER CLIQUE IN PNOM PENH VERHANDELN!'
…
Thailand wird seine Politik überdenken müssen, sich zur Neutralität bekennen und vielleicht ähnlich dem Japan Tanakas ein Kommunique mit Tschou En-Lai in Peking unterzeichnen. Eins ist klar: Nixon wird geschlagen werden. Weil wir nicht industrialisiert sind in diesem Kampf zwischen den 'Überentwickelten' und den 'Unterentwickelten' ist der Ausgang offensichtlich: Die 'Unterentwickelten' werden den Sieg davontragen.'"
Q: Rote Fahne Nr.17,Dortmund 25.4.1973,S.6
13.10.1973:
Für den KBW berichtet J.W. vermutlich u.a. über heute:"
AUFRUHR IN THAILAND
DEMONSTRATIONEN FÜR UNABHÄNGIGKEIT
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Kittikachorn setzte 1971 die Verfassung außer Kraft und konzentrierte die Zentralgewalt in einem sogenannten 'revolutionären Rat'.
Dieser sogenannte revolutionäre Rat bestand ausschließlich aus Militärs. Thailand wird von den US-Imperialisten und zunehmend von den japanischen Imperialisten beherrscht. Die USA haben Thailand zu ihrer wichtigsten Militärbasis ausgebaut."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.10
10.09.1975:
Das Solidaritätskomitee (manchmal: Köln-Kalk) Freispruch im Kölner Vietnamprozeß der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD (vgl. 15.9.1975) berichtet:"
Das AGITPROP-Stück zum Vietnamprozeß hat die folgenden Szenen:
1. Ein Vietnamese berichtet von der Befreiung seiner Heimat
2. Ford (USA,d.Vf.) und Breschnew werben um das Vertrauen der Völker
3. Der Richter versucht einen Steinewerfer zu überführen
Hier Auszug aus der 2. Szene
AUFTRITT FORD (zitiert aus einem Dokument 'KSZE')
… verpflichten sich die hohen Vertragsunterzeichner die Souveränität der Völker zu respektieren und nicht anzutasten. Mit freundlichen Grüßen, gezeichnet Gerald Ford. So, daß mußte mal wieder gesagt werden, jahrelang liegt man uns jetzt schon wegen Vietnam in den Ohren. (Zu den Zuschauern) Junge Frau, treten Sie näher, fassen Sie Vertrauen, es ist noch Platz unter meinem atomaren Schutzschirm. (spannt seinen Regenschirm auf)
Ein thermonuklearer Weltkrieg muß verhindert werden. Deswegen haben wir uns in die Lage versetzt, die gesamte menschliche Zivilisation mit einem Schlag auszulöschen. Lieber Mann, das ist Ihre Chance. Kaufen sie Platzkarten (versucht den Zuschauern Platzkarten anzudrehen). Herr Leber hat schon eine. Der Einsatz ist gering. Sie geben ihre nationale Unabhängigkeit und ernten dafür Sicherheit. Sie zögern noch? Gewiß, wir haben den begrenzten Atomschlag einkalkuliert, ein zweites Hiroshima kann sich als sehr wirkungsvoll erweisen. Aber machen sie sich keine Gedanken, Sie merken davon nichts mehr. Der Atomtod ist schnell und schmerzlos. Bei uns gibt es keine leeren Worte, keine unerfüllten Versprechen! Kauft Platzkarten Leute, Leber hat schon eine … (ab)"
Q: Solidaritätskomitee Freispruch im Kölner Vietnamprozeß:Nachrichtendienst Vietnamprozeß Nr.2,Köln o.J. (Sept. 1975),S.4ff
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