Koreanerinnen und Koreaner in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 25.5.2013

Zu den aus Südkorea stammenden Koreanerinnen und Koreaner in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin können hier bisher nur einige vereinzelte Hinweise erschlossen werden, wir bitten um Ergänzungen.

Gesonderte Beiträge liegen bisher vor zu den Beziehungen zwischen Japan und Korea, zu den koreanischen Krankenschwestern in der Bundesrepublik und Westberlin und zu den Koreanern bei der Kraftwerk Union (KWU) in Berlin-Moabit.

Einleitend für diese Darstellung wird berichtet von der mutmaßlichen Verfolgung südkoreanischer Studenten und ihrer Freunde durch den südkoreanischen Geheimdienst (vgl. 20.11.1967, 8.2.1968), während es gegen die Auftritte südkoreanischer Diplomaten immer wieder zum Protest kommt (vgl. 20.12.1968, 14.2.1973, 21.2.1973), ebenso wie bei den Auftritten das südkoreanischen Nationalballetts (vgl. 12.1.1976, 17.1.1976).

Südkoreanische Studenten beteiligen sich eventuell auch an der Gründung des Westberliner Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen Imperialismus und für Demokratie bzw. Solidaritätskomitee für den Kampf des Südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie (vgl. 8.4.1971, 16.4.1971), welches von der KPD-Aufbauorganisation (KPD/AO) unterstützt wurde und sich der Öffentlichkeit mit einem 'Kampfmonat' vorstellte (vgl. 25.5.1971, 28.5.1971, 2.6.1971, 4.6.1971, 15.6.1971, 16.6.1971, 21.6.1971, 22.56.1971, 23.6.1971, 25.6.1971), aber auch später noch Aktivitäten entfaltete (vgl. 9.9.1971), wobei dann die Propagierung der Erfolge der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik (Nordkorea) auch durch die Liga gegen den Imperialismus (LgdI) der KPD übernommen wurde, der das Südkoreakomitee zugeordnet wurde (vgl. 10.2.1972, 20.5.1973).

Ein deutsch-koreanischen Solidaritätskomitee war damals auch in Bochum aktiv (vgl. 11.10.1971), waren im Ruhrgebiet doch eine ganze Reihe von Koreanern im Bergbau beschäftigt (vgl. Dez. 1971, 20.4.1972, 19.4.1974, 22.5.1975, 11.6.1975). Weitere Gruppen von Koreanern arbeiteten außer im Berliner Metallbereich bei AEG, KWU und Osram (vgl. 14.2.1973) auch bei Buderus Lollar (vgl. 1.9.1973).

Neben dem Westberliner Südkoreakomitee bilden sich zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung weitere Organisationen unter vermutlicher Beteiligung von Koreanern in Heidelberg (vgl. 1.3.1974) und Frankfurt (vgl. 8.1.1976), ohne dass bisher Hinweise auf deren Aktivitäten erschlossen werden können.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

20.11.1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 50 (vgl. Okt. 1967, Dez. 1967) für November vermutlich in dieser Woche heraus. Hilkes berichtet in "Abu Yussef oder… in Eurem Bunde der Dritte" von Geheimdienstbesuchen bei palästinensischen Studenten in Frankfurt, Hamburg, Köln und Marburg sowie von den Taten der Geheimdienste Indonesiens und Südkoreas in der Bundesrepublik.
Quelle: Auditorium Nr. 50, Hamburg Nov. 1967, S. 6

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08.02.1968:
In Hamburg erscheint das 'Hamburger Extrablatt' Nr. 2 (vgl. 25.1.1968, 22.2.1968). Zu Südkorea wird in "Kleiner Unfall gefällig?" berichtet über den Protest von Rechtsanwalt Heinrich Hannover gegen die Todesurteile und Verschleppungen.
Q: Hamburger Extrablatt Nr. 2, Hamburg 8.2.1968, S. 3

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20.12.1968:
In Heidelberg beginnt der Stadthallen-Prozess wegen einem Go-In bei einer Veranstaltung des Akademischen Auslandsamtes im Februar 1968 mit Diplomaten u.a. aus den USA und Südkorea, wobei nicht nur Strafverfahren aus der Aktion resultierten, sondern auch die Gründung der SAALA.
Q: SDS-Info Nr. 1, Frankfurt falsches Datum: 4.11.1968, S. 10

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02.04.1971:
In Berlin erscheint die 'RPK' Nr. 109/110 (vgl. 26.3.1971, 16.4.1971). Das Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) befasst sich mit den südkoreanischen Studenten in Europa ('BRD', Frankreich, Großbritannien).
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 109/110, Berlin 26.3.1971

08.04.1971:
Auf dem vorläufigen Höhepunkt der Kämpfe in Südkorea konstituiert sich in Berlin das Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen Imperialismus und für Demokratie. An anderer Stelle wird es wieder als das Solidaritätskomitee für den Kampf des Südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie bezeichnet. Auf jeden Fall ist es eine langnamige Gründung der KPD/AO, die ehrfurchtslos manchmal, z.B. von uns und der KPD/AO selbst, auch Südkoreakomitee genannt wird.

Aufgabe des Komitees soll es sein, "die imperialistischen Machenschaften Japans und der BRD zu entlarven und überall zu brandmarken … die Errungenschaften in der Koreanischen Volksrepublik auf allen Gebieten zu propagieren und die Dschudse-Ideen und die Werke des Ministerpräsidenten Kim Il Sung zu verbreiten". Das Komitee verbreitet, nach eigenen Angaben, eine Reihe von Schriften des Ministerpräsidenten der Koreanischen Volksrepublik in der BRD. So u.a. "Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben unserer Partei" und die "Thesen zur sozialistischen Agrarfrage in unserem Land" (vgl. 25.5.1971).
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 111 und 121, Berlin 1971, S. 4 bzw. S.3f

16.04.1971:
In der Nr. 111 der 'RPK' (vgl. 2.4.1971, 23.4.1971) wird berichtet über die Gründung eines Südkoreakomitees (vgl. 8.4.1971).
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 111, Berlin 16.4.1971

25.05.1971:
Heute eröffnet das Berliner Südkoreakomitee (vgl. 8.4.1971) einen Kampfmonat zur Solidarität mit dem koreanischen Volk, der mit einem Teach-in in der TU beginnt (vgl. 28.5.1971). Gleichzeitig beginnt dort eine Korea-Ausstellung bis zum 25.6.1971. Zum Teach-In rufen auch das Berliner Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) und die Vertretung der Revolutionspartei für die Vereinigung Koreas in Westeuropa auf. Die Dauer dieser 'langanhaltenden Unterstützung' des Kampfes in Südkorea ist, laut den Angaben eines der Verhandlungsführer der KPD/AO, ein Kompromiß, nachdem die Vertreter der Botschaft der DVR Korea in Ost-Berlin ursprünglich für eine Kampagne, die zwölf Monate dauern sollte, eingetreten waren.
Q: Rote Fahne Nr. 19, Berlin Mai 1971; Angaben laut Jochen S., Berlin 1987;Rote Presse Korrespondenz Nr. 117 und 121, Berlin 1971

28.05.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 25.5.1971, 2.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 19, Berlin Mai 1971

02.06.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 28.5.1971, 4.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 19, Berlin Mai 1971

04.06.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 2.6.1971, 15.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 19, Berlin Mai 1971

15.06.1971:
Heute möchte die KPD/AO in Berlin-Neukölln eine Südkorea Veranstaltung durchführen (vgl. 4.6.1971, 16.6.1971).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr. 21, Berlin Juni 1971, S. 8

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16.06.1971:
Heute möchte die KPD/AO in Berlin-Moabit eine weitere Südkoreaveranstaltung (vgl. 15.6.1971, 21.6.1971) durchführen.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr. 21, Berlin Juni 1971

21.06.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 16.6.1971, 22.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 20, Berlin Juni 1971

22.06.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 21.6.1971, 23.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 20, Berlin Juni 1971

23.06.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 22.6.1971, 24.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 20, Berlin Juni 1971

24.06.1971:
Im Audimax der FU Berlin sollen heute im Rahmen des Südkoreakampfmonats der KPD/AO und ihres Südkoreakomitees Filme gezeigt werden (vgl. 23.6.1971, 25.6.1971).
Q: Rote Fahne Nr. 20, Berlin Juni 1971

25.06.1971:
Zum Abschluß seines Südkorea-Kampfmonats (vgl. 25.5.1971, 24.6.1971) führt das Berliner Südkoreakomitee eine Solidaritätsveranstaltung mit dem koreanischen Volk durch, auf der es ca. 3 000 Leute zählt. Die Veranstaltung findet allerdings im Audimax der TU statt, welches bei ca. 2 000 Leuten bereits als überfüllt gilt. Ca. 3 000 Besucher soll ebenfalls die Korea-Ausstellung, die am 25.5.1971 begann gefunden haben. Die Teilnehmer der heutigen Abschlußkundgebung des Kampfmonats verabschieden eine Grußadresse an den VI. Kongreß des Jugendverbandes der Sozialistischen Arbeit Koreas.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 121, Berlin 1971, S. 3f; Rote Fahne Nr. 19, Berlin Mai 1971

09.09.1971:
"Propagandaveranstaltung zum 23.Jahrestag der Gründung der Koreanischen Volksdemokratischen Republik" in Berlin. Nach eigenen Angaben mit ca. 300 Teilnehmern. Veranstalter waren: Liga gegen den Imperialismus (LgdI) der KPD, Solidaritätskomitee für den Kampf des Südkoreanischen Volkes gegen US-Imperialismus, gegen Faschismus und für Demokratie, Studentengruppe für die Werke des Genossen Kim Il Sung. Eine Gruppe von Teilnehmern, die die KVDR bereiste, berichtet über die Situation in Korea.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 133, Berlin 1971, S. 1ff

11.10.1971:
Es erscheint der Berliner 'Hochschulkampf' Nr. 17/18 (vgl. 13.9.1971, 1.11.1971) der der PL/PI befreundeten Roten Zellen mit den Artikeln "Schluss mit dem Spitzelterror gegen die Südkoreaner in der BRD" zu einer Aktion des deutsch-koreanischen Solidaritätskomitees, der Sozialistischen Abteilungsgruppen SAG und des Bochumer Lehrlingskollektivs (BLK) in Bochum anläßlich der Taekwon-Do Europameisterschaft.
Q: Hochschulkampf Nr. 17/18, Berlin 11.10.1971, S. 4

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Dezember 1971:
Vermutlich im Dezember wird vermutlich innerhalb der KPD/ML-ZK in Dortmund oder bereits in der Bolschewistische Linie (BL) der ehemaligen KPD/ML RM ein Papier verfaßt:"
KRISENZEICHEN: ENTLASSUNGEN UND BANKROTTE

Während z.B. im Bergbau streikbereite Italiener, die nicht widerstandslos in jedes Drecksloch kriechen, als besonders faul verschrien werden, stellt die Ruhrkohle AG (RAG, d.Vf.) Südkoreaner und Japaner als große Vorbilder heraus, weil sie sich widerspruchslos in die gefährlichsten Löcher schicken lassen. Ihr andressiertes selbstmörderisches Kamikaze-Bewußtsein kommt den Profitmachern eben besonders gelegen und so nehmen die Arbeitsverhältnisse im Pütt immer mehr militärischen Charakter an."
Q: N.N.: Ohne Titel(Krisenzeichen: Entlassungen und Bankrotte…, o.O. o.J. (1971)

10.02.1972:
Die Liga gegen den Imperialismus (LgdI) der KPD gibt erstmals ihre Zeitschrift 'Internationale Solidarität' (IS - vgl. 10.3.1972) heraus. Einleitend heißt es:"
ZUM ERSCHEINEN DIESER ZEITSCHRIFT

Das Erscheinen dieser Zeitschrift ist Ausdruck der fortschreitenden Entwicklung des Aufbaus der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS und ein Mittel, die Massenarbeit der LIGA auf eine höhere Stufe zu heben. Die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift enthält bereits einige Berichte über die bisherigen Erfolge der Arbeit der LIGA. Durch Artikel über den antiimperialistischen Kampf in der BRD und Westberlin, durch Berichte über den Volkskrieg in Vietnam, Laos und Kambodscha, über die Kämpfe der Völker in aller Welt gegen den Imperialismus, durch Aufklärung über den erfolgreichen Aufbau des Sozialismus in der Volksrepublik China, der Volksrepublik Albanien, der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik (Nordkorea) und in der Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam), durch die Brandmarkung der sowjetischen Sozialimperialisten und ihrer Helfer usw. wird diese Zeitschrift ein wichtiges Instrument im antiimperialistischen Kampf sein.
Q: Internationale Solidarität Nr. 1, Berlin 10.2.1972

10.02.1972:
Die LgdI der KPD berichtet aus Berlin von ihren Kampfkomitees (KK - vgl. 9.12.1971, 23.1.1972):"
DIE ARBEIT DER WERKTÄTIGEN IN DEN ANTIIMPERIALISTISCHEN KAMPFKOMITEES

Auch in den anderen Staaten Osteuropas hat die Bourgeoisie die Macht an sich gerissen und unterdrückt das Volk. Deshalb in diesen Ländern erneut ein schwerer und blutiger Klassenkampf, wie der Arbeiteraufstand in Polen zeigt. Dem müssen wir immer die Politik der wirklich sozialistischen Staaten entgegenhalten. Denn dort - in der Volksrepublik China, in Albanien, in der Koreanischen Volksdemokratischen Republik und in der Demokratischen Republik Vietnam - setzen die Arbeiter und Bauern und ihre revolutionäre Regierung alles daran, den Befreiungskampf der unterdrückten Völker gegen den Imperialismus zu unterstützen. Diese Länder sind zum festen Hinterland des revolutionären Befreiungskampfes der unterdrückten Völker geworden und führen einen kompromißlosen Kampf gegen alle imperialistischen Übergriffe. Deshalb müssen wir in unserer Agitation lernen, die Unterscheidungsmerkmale zwischen bürgerlichen und sozialistischen Staaten klar aufzuzeigen und diejenigen Parteien, wie die KPdSU und die SEW/DKP, die ihre bürgerliche Politik und ihre Zusammenarbeit mit dem USA-Imperialismus und anderen imperialistischen Staaten als Sozialismus tarnen, als Verräter an den Interessen der Arbeiterklasse und der anderen Teile des Volkes anprangern."
Q: Internationale Solidarität Nr. 1, Berlin 10.2.1972, S. 14f und 18

20.04.1972:
Die IGBE (vgl. 1.5.1972) berichtet vom Ergebnis der heute endenden Betriebsratswahlen (BRW) u.a.:"
AUSLÄNDER GEWÄHLT

Zum ersten Mal wurden bei den Betriebsratswahlen auch ausländische Arbeitnehmer in die Betriebsräte gewählt. Nach den bisher vorliegenden Auswertungen werden über 20 ausländische Kollegen in den neuen Betriebsräten Sitz und Stimme haben".

Am 15.5.1972 berichtet die IGBE:"
TÜRKEN LIEGEN VORN

45 AUSLÄNDISCHE KOLLEGEN IM BETRIEBSRAT

Die ausländischen Arbeitnehmer wissen ihre Rechte zu nutzen, die ihnen das neue Betriebsverfassungsgesetz (BVG, d.Vf.) bietet. Bereits vor den Betriebsratswahlen stand fest, daß sich zahlreiche ausländische Kollegen um ein Betriebsratsmandat bemühen. Bei den Urwahlen, die die IG Bergbau und Energie in den Betrieben durchführte, wo Listenwahlen zu erwarten waren, hatten sich einige der ausländischen Bergleute hervorragend platziert. Für sie stand schon vor der Wahl fest, daß sie ein Betriebsratsmandat erhalten würden. Doch das Wahlergebnis zeigt, daß auch dort, wo die Persönlichkeitswahl möglich war, die ausländischen Kollegen, die zur IG Bergbau und Energie gehören, erfolgreich abschnitten. Viele von ihnen bekamen ihre Stimmen auch von den deutschen Kollegen. Eine Entwicklung, die erkennen läßt, daß im Bergbau die Leistung und nicht die Herkunft zählt.

Insgesamt haben 45 ausländische Kollegen das Vertrauen der Arbeitnehmer erhalten. 33 dieser neuen Betriebsratsmitglieder sind Türken. 4 Kollegen kommen aus Griechenland, 3 aus Jugoslawien und 2 aus Korea. Jeweils ein Betriebsratsmitglied ist marokkanischer, französischer und österreichischer Staatsbürger. Die IG Bergbau und Energie wird in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt daran arbeiten, diesen Kollegen durch intensive Schulungsarbeit das Rüstzeug zu vermitteln, damit sie die Interessen der Belegschaften, deren Vertrauen sie besitzen, wirkungsvoll vertreten können."
Q: Einheit Nr. 9 und 10, Bochum 1.5.1972 bzw. 15.5.1972, S. 3 und s.3

14.02.1973:
Die KPD gibt die Nr. 7 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 7.2.1973, 21.2.1973) heraus. Aus Berlin wird auch anläßlich des Besuchs des südkoreanischen Außenministers in der BRD (in Hamburg, Bonn und Berlin) auf die bei AEG, KWU, Osram und in der Krankenpflege beschäftigten Koreaner eingegangen.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Dortmund 14.2.1973

21.02.1973:
Die KPD gibt die Nr. 8 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 14.2.1973, 28.2.1973) heraus. Eine 1 000-köpfige Demonstration des Solidaritätskomitees für den Befreiungskampf des südkoreanischen Volkes gegen den Besuch des südkoreanischen Außenministers Kim Jong Schik fand vermutlich in Berlin statt.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Dortmund 21.2.1973

20.05.1973:
"Kulturkongreß der KPD" in Dortmund, der zunächst für den 19./20.5.1973 angekündigt worden war. Der Kongreß steht unter dem Motto: "Die Kunst gehört dem Volk. Nieder mit der revisionistischen Kulturpropaganda!". Während des Kongresses wurde, laut KPD, eine Ausstellung von Plakaten und Bildern gezeigt, die "entstanden sind im Zusammenhang mit den politischen Kampagnen der KPD, ihrer Massenorganisationen sowie der Liga gegen den Imperialismus und dem Korea-Komitee".
Q: Rote Fahne Nr. 19, 21 und 22, Dortmund 9.5.1973, 23.5.1973 bzw. 29.5.1973, S. 3, S. * bzw. S.*

01.09.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 34 (vgl. 25.8.1973, 8.9.1973) heraus und berichtet vom Streik bei Buderus Lollar, wo man seit eineinhalb Jahren eine Zelle hat, die 'Rote Hütte' herausgibt und wo u.a. auch Südkoreaner arbeiten.
Q: Roter Morgen Nr. 34, Dortmund 1.9.1973, S. 3

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01.03.1974:
In Heidelberg wird das Komitee für die Demokratie Koreas gegründet. Vom KBW, der das Komitee unterstützt, heißt es dazu:"
Das Komitee für die Demokratie Koreas ist die erste offen kämpfende Organisation der Südkoreaner in der BRD und zeigt, daß sich der Widerstand des koreanischen Volkes gegen die faschistische Diktatur weder durch Einführung wie 1967, noch durch Einschüchterungen, Verfolgungen und Erpressungen durch die Karatebrüder des koreanischen CIA niederhalten läßt."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 12, Mannheim 12.6.1974, S. 14

19.04.1974:
In Dortmund findet, laut und mit KPD, eine Veranstaltung der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft statt, bei der es zu einem Polizeieinsatz kommt, da u.a. Mitglieder von KPD und KOV anwesend sind und sich auch sonst um die koreanischen Krankenschwestern und Bergmänner kümmern.
Q: Rote Fahne Nr. 17, Dortmund 24.4.1974

22.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 20 (vgl. 15.5.1975, 29.52.1975) heraus. Berichtet wird aus Duisburg aus dem IGBE-Bereich von Südkoreanern auf der Zeche Walsum.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 20, Mannheim 22.5.1975

11.06.1975:
In der Nr. 23 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 4.6.1975, 18.6.1975) berichtet die KPD von Koreanern auf der Zeche Walsum (IGBE-Bereich - heute Dinslaken).
Q: Rote Fahne Nr. 23, Köln 11.6.1975

08.01.1976:
Die KBW Ortsgruppe Frankfurt gibt die 'KVZ-Ortsbeilage' (KVZ-OBL) Nr. 1 heraus und erwähnt eine Arbeitsgruppe Korea.
Q: KVZ-OBL Frankfurt Nr. 1, Frankfurt 8.1.1976

12.01.1976:
Das südkoreanische Nationalballet beginnt, laut KPD, vermutlich in dieser Woche mit einer Tournee in der BRD und auch in Westberlin (vgl. 17.1.1976).
Q: Rote Fahne Nr. 3, Köln 21.1.1976

17.01.1976:
Vor der Berliner Philharmonie protestieren, nach eigenen Angaben, heute und morgen starke Trupps der KPD versehen mit der Fahne von Nordkorea gegen die Auftritte des südkoreanischen Nationalballetts. Die Polizeiaktionen seien erfolglos geblieben.
Q: Rote Fahne Nr. 3, Köln 21.1.1976



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