Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO
Aus dem Libanon finden sich in dieser wie immer unvollständigen Quellenauswertung nur selten Berichte rein inländischer Natur, wie von den Bauernaufständen (vgl. 14.11.1970, 4.1.1971).
Meist geht es vielmehr um die Invasionen der benachbarten Staaten Israel und Syrien, welche wiederum in der Regel eng verquickt sind mit den Geschicken der über Jahrzehnte hinweg in Lagern gehaltenen Palästinenser und deren PLO (vgl. 1.12.1969), für die der Libanon eines ihrer Operationsgebiete ist (vgl. 23.5.1971).
Die Grenzverletzungen und Invasionen des Libanon sind zahlreich, hier werden nur wenige erwähnt, zunächst solche von Israel unternommene (vgl. 4.9.1970, 5.9.1970, 28.12.1970, 14.1.1971), wobei auch die USA (vgl. 25.9.1970, 19.11.1970) und die Sowjetunion (vgl. 7.11.1970) in der Region aktiv sind, während die VR China die israelischen Aggressionen verurteilt (vgl. Nov. 1972).
Da die Palästinenser in Lagern leben, sind diese für die israelischen Streitkräfte offenbar legitime Ziele, um Rache für die Toten von Fürstenfeldbruck zu nehmen (vgl. Sept. 1972, 18.9.1972) oder auch um innenpolitische Probleme zu verdecken, wie die ML Dortmund argwöhnen (vgl. 21.2.1973). Auch die KPD prangert die Verletzungen der libanesischen Souveränität durch Israel an (vgl. 2.4.1973).
Im Nahostkrieg von 1973 wird der Libanon offenbar erneut zur Angriffsbasis der palästinensischen Streitkräfte (vgl. 6.10.1973).
Nach einer größeren Lücke in der hier erschlossenen linken Berichterstattung finden sich zahlreiche Hinweise auf den 1975 beginnenden Bürgerkrieg im Libanon, die aufgrund der Zufälligkeiten unserer Auswertung zumeist von der KPD kommen (vgl. 21.1.1976, 4.2.1976, 24.3.1976, 7.4.1976), aber auch von anderen Gruppierungen (vgl. 25.4.1976).
Zum Streit führt die syrische Invasion (vgl. 31.5.1976, Juli 1976), sieht die KPD bzw. ihr Nahost-Mittelost-Komitee doch den Sozialimperialismus hinter dieser (vgl. 16.6.1976, 14.7.1976, Okt. 1976, 29.10.1976).
Aus Frankfurt wird die offenbar geringe Bandbreite der damaligen Libanonsolidaritätsbewegung um KBW und KPD herum deutlich (vgl. 19.8.1976). Auch der KB vermag, zumindest in München, kaum mehr zu beeindrucken mit seinen Bündnisbemühungen (vgl. 19.11.1976), protestiert allerdings später immerhin im Verein mit der Organisation Arabischer Kommunisten aus dem Libanon gegen den spanischen Faschismus (vgl. 29.1.1977).
Bei einer weiteren Welle von Protesten gegen eine erneute israelische Invasion im Libanon sind zunächst nicht (vgl. 3.7.1982), aber dann doch zahlreiche Gruppen an den Bündnissen für die bundesweiten Demonstrationen beteiligt (vgl. 13.8.1982, 25.9.1982).
01.12.1969:
Vermutlich Anfang Dezember erscheint die Ausgabe November/ 1. Dezemberausgabe des 'Roten Morgens' (RM) der KPD/ML (vgl. Okt. 1969, 15.12.1969). Ein Artikel lautet:
- Was will die AL-FATAH im Libanon,
=Roter Morgen Nov./1. Dez. 1969,Hamburg 1969
04.09.1970:
Laut KPD/ML-ZB beginnen israelische Panzerverbände, unterstützt durch Artillerie und Luftwaffe einen sechzigstündigen Überfall auf libanesisches Gebiet, weil sich dort angeblich palästinensische Truppen aufhalten. Dies sei die 59. Grenzverletzung Israels in den letzten zwei Wochen (vgl. 5.9.1970).
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.31,Bochum 9.9.1970,S.12
05.09.1970:
Der gestrige israelische Überfall auf den Libanon hat, laut KPD/ML-ZB, bis heute 15 Tote, davon 13 Fedayin, gefordert und sein Ziel erreicht, da die Bevölkerung für den Abzug der Fedayin demonstriere:"
Seit mehreren Wochen versuchen die Israelis durch ständige Grenzüberfälle die libanesische Bevölkerung gegen die fedayin aufzuhetzen. Sie haben ihr Ziel erreicht. Die Grenzbevölkerung, die in großen Massen in Landesinnere geflohen ist, versucht die Regierung in heftigen Demonstrationen zu zwingen, die palästinensischen Soldaten aus dem Libanon zu vertreiben."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.31,Bochum 9.9.1970,S.12
25.09.1970:
Der 'KND' Nr.36 der KPD/ML-ZB (vgl. 23.9.1970, 30.9.1970) befaßt sich unter anderem mit den Kämpfen in Jordanien. Die USA würden weiter ihre Truppen vor der israelisch-libanesischen Küste massieren. Dabei handele es sich um 3 600 Marineinfanteristen, 280 Jagdbomber und 80 Kampfhubschrauber."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 25.9.1970
07.11.1970:
Die DKP gibt ihre 'Unsere Zeit' (UZ) Nr.45 (vgl. 31.10.1970, 14.11.1970) heraus. Andrej Baturin von der SU-Nachrichtenagentur Nowosti verfaßte den Artikel:"
DIE MÄRCHEN DER ULTRALINKEN
...
Die Kolonialherren und Neokolonisatoren sind natürlich nicht gewillt, ihre Stellung zu räumen. Sie machen immer wieder von der Waffe Gebrauch, brechen Lokalkriege vom Zaune, unternehmen Interventionen, um ihre Stellung zu behaupten und weiter auszubauen. Aber infolge des heldenmütigen Widerstandes der Völker, die sich auf die Hilfe der sozialistischen und anderen gegen die Kolonialherrschaft kämpfenden Länder stützen, müssen sie sich schließlich zurückziehen. Als Beispiele seien hier die Vertreibung der Kolonialherren aus Algerien, Aden, Kongo/Kinshasa (Zaire,d.Vf.), das Scheitern des Suez-Abenteuers, der Intervention im Libanon und Jemen usw. angeführt."
=Unsere Zeit Nr.45,Düsseldorf 7.11.1970
14.11.1970:
Die Nr.50 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 11.11.1970, 18.11.1970) erscheint. In "Bauernaufstand im Libanon" heißt es:"
Im Libanon haben die besitzlosen Bauern begonnen, sich gegen die Herrschaft der Großgrundbesitzer zu erheben. Die Bauern leben unter extrem feudalen Bedingungen. Sie sind gezwungen, den Großgrundbesitzern Teile ihrer Ernten kostenlos abzugeben, und müssen zusätzlich unbezahlte Arbeit verrichten. Gegen diese Bedingungen haben sich die Bauern erhoben. An mehreren Orten kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen, bei denen die Polizeitruppen Panzer einsetzten. Die Bauern haben Polizeiposten gestürmt, und die Polizisten entwaffnet und vertrieben. Das Zentrum des Aufstandes liegt an der libanesisch-syrischen Grenze. Die Bauern werden von sozialistischen Gruppen innerhalb der Organisationen des palästinensisch-jordanischen Volkes unterstützt."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 14.11.1970
16.11.1970:
Die Nr.5 der 'Notwehr' erscheint vermutlich in dieser Woche an der Universität Münster, vermutlich durch die UNI-ML des KJVD der KPD/ML-ZB mit dem Inhalt:
- Palästina-Woche,
- Interview mit Arafat,
- Die kleinbürgerlich-demokratische Bewegung und die sozialistische Revolution in Palästina,
- Zu den jüngsten Ereignissen im Libanon.
=Notwehr Nr.5,Münster 1970
19.11.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus den USA:"
Die US-Monopole geraten immer stärker in Schwierigkeiten. Am 19.11. war US-Präsident Nixon gezwungen, vom Kongreß zu verlangen, die US-'Militär- und Wirtschaftshilfe' für 'verbündete' Kompradorenbourgeoisien von 2,2 auf 3,2 Mrd. Dollar zu erhöhen. Die zusätzliche Milliarde soll hauptsächlich an Israel (500 Mio.), Kambodscha (155 Mio.) und Südkorea (150 Mio.) gehen. Auch die südvietnamesische Marionetten-Clique, die jordanische Feudalklasse und der Libanon werden im Rahmen des Zusatzprogramms massive Geldzuwendungen erhalten.
Von den 1 Mrd. Dollar müssen lediglich die 500 Mio. an die israelische Bourgeoisie zurückgezahlt werden. Alle anderen Zuwendungen sind Geschenke der US-Imperialisten an ihre Freunde. US-Präsident Nixon begründete die zusätzlichen Anstrengungen damit, daß die USA mit den verstärkten Waffenlieferungen die Vorbedingungen für den Frieden in der Welt schaffen müßten.
Um diese demagogischen Äußerungen glaubhaft erscheinen zu lassen, verkündete ein Sprecher des US-Außenministeriums gleichzeitig mit der Nixon-Forderung nach neuer Waffenhilfe für Israel, daß die USA nach wie vor auf dem Standpunkt stehen, Israel müsse zur Beilegung des Nahost-Konflikts bestimmte besetzte Gebiete räumen.
Die derzeitige Hauptaufgabe der USA ist nach den Worten des Sprechers die Bedingungen für eine Wiederaufnahme des 'Dialogs' aller in den Konflikt verwickelten Staaten zu schaffen. Welcher Art diese Bedingungen sind, lässt sich an den 500 Mio. Dollar Waffenhilfe für die israelische Bourgeoisie und an den 30 Mio. für die arabische Feudalklasse ablesen: ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen der israelischen Bourgeoise und dem nationalen Kleinbürgertum in den arabischen Staaten herzustellen, und andererseits durch Hilfe für die Feudalklasse in Jordanien dafür zu sorgen, daß die revolutionären Teile des arabischen Widerstandes vernichtet werden können."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.53,Bochum 25.11.1970,S.10
28.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
ISRAEL
Einen Überfall auf libanesisches Gebiet unternahm in der Nacht vom 28. zum 29. Dezember eine Gruppe israelischer Soldaten: nach Angaben offizieller Stellen wurden ein israelischer Soldat (getötet?,d.Vf*) und zehn Fedayin und mehrere Soldaten verletzt. Der israelische Angriff richtete sich gegen eine Kommandostellung der Organisationen des palästinensisch-jordanischen Volkes, die im Dorf Kafr-Yatar in der Nähe der libanesisch-israelischen Grenze stationiert war. Von dort aus hatten die Organisationen mehrere Angriffe gegen israelische Grenzdörfer und Armeeeinheiten unternommen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.1,Bochum 6.1.1971,S.16
04.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
BAUERNAUFSTÄNDE IM LIBANON
Im Norden des Libanon, in der Akkar-Ebene haben die Landarbeiter und Bauern erneut zu den Waffen greifen müssen. Die Landarbeiter und Bauern arbeiten nur für wenige Großgrundbesitzer. Sie dürfen von den Erträgen der Felder, die sie bearbeiten, nur 45% behalten, den Rest kassieren die Feudalherren. Als die Bauern und Landarbeiter für höhere Entlohnung demonstrierten, riefen die Feudalherren die Polizei. Im Dorf Massoudieh feuerte ein Panzerspähwagen voll Polizisten auf eine Versammlung von Frauen und Kindern. Es gab 27 Verletzte. Als Polizeitruppen in einem anderen Dorf einige Bauern verhaften wollten, wurden sie mit Steinwürfen von den Bewohnern vertrieben."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.2,Bochum 9.1.1971,S.7
14.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
LIBANON
Israelische Truppen haben in der Nacht vom 14. zum 15.1. einen Überfall auf das 43 km. nördlich der Grenze liegende libanesische Dorf Sarafand unternommen. Die Truppen waren mit französischen Transporthubschraubern über das Meer herantransportiert worden. Das Dorf Sarafand war bis vor einiger Zeit der Ausgangspunkt einer Versorgungslinie, die den Kämpfern im besetzten Gaza-Streifen Waffen lieferte. Die Linie war schon vor einiger Zeit eingestellt worden. Libanesische Politiker erklärten, der israelische Überfall stelle einen Versuch dar, die Spannungen im Nahen Osten künstlich heraufzuschrauben. Der Angriff sei in der Absicht ausgeführt worden, die Verlängerung der Waffenruhe über den 5.2. zu verhindern."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.5,Bochum 20.1.1971,S.13
23.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
JORDANIEN: ANGRIFFE DER FEUDALKLASSE
Die jordanische Feudalklasse hat seit dem 23.5. eine neue Serie von Angriffen gegen die Organisationen des palästinensisch-jordanischen Volkes gestartet.
...
Die jordanische Armee hat bereits seit mehreren Monaten alle Grenzgebiete nach den von Israel besetzten Gebieten gesperrt. Die Fedayin können nur noch von Syrien und Libanon aus operieren."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 16.6.1971,S.12
Juni 1972:
Die Nr.2 von 'Die Front' (vgl. Mai 1972) - Zeitschrift zur Unterstützung des Befreiungskampfes der Völker des Nahen Ostens erscheint im Verlag Neues Rotes Forum in Heidelberg. Die Zeitung wird herausgegeben vom Sozialistischen Palästina Komitee Heidelberg. Inhalt der Nr. 2 ist u. a.:
- Die gesellschaftliche und politische Entwicklung in Syrien, Libanon und Jordanien.
=Die Front Nr.2,Heidelberg Juni 1972
September 1972:
Für die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund und die ML Castrop/Rauxel (vgl. 5.3.1973) berichtet N. C. vom Überfall auf zwei Palästinenserlager im Libanon am 21.2.1973:"
Das eine Lager, Nahr Barede, war im September vergangenen Jahres bereits schon einmal Ziel eines israelischen Angriffs gewesen. Damals hatten israelische Jagbomber eine große Zahl von Männern, Frauen und Kindern getötet und verwundet."
=Die Rote Front Nr. 5,Dortmund/Castrop-Rauxel März 1973,S.2f.
18.09.1972:
Das der KPD nahestehende Nationale Komitee "Kampf den reaktionären Ausländergesetzen" gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
SCHLUSS MIT DER BOMBARDIERUNG DER PALÄSTINENSISCHEN FLÜCHTLINGSLAGER
...
Jetzt greifen die israelischen Imperialisten unter dem Vorwand der 'Vergeltung' und der 'Rache' für die Münchner Ereignisse (vgl. 5.9.1972,d.Vf.) sogar nach dem Land, wo die Lager der palästinensischen Flüchtlinge sind, im Libanon, in Syrien und Jordanien. Dabei bedienen sie sich einer ähnlichen Taktik wie die USA-Imperialisten in Indochina. Einen Tag nach den Münchner Ereignissen bombardierten israelische Flugzeuge mehrere Stunden lang zwei palästinensische Flüchtlingslager, eins im Nord-Libanon (nahe al Bared) und eins in Westjordanien. Unter den Opfern, die allesamt aus der Zivilbevölkerung waren, befanden sich allein neun Kinder im Alter von 1 - 4 Jahren. Seit längerer Zeit sind diese Terrorüberfälle Bestandteil einer systematischen Ausrottungs- und Liquidationspolitik der israelischen Imperialisten, wie die Überfälle auf die arabischen Nachbarn beweisen. So vernichteten israelische Truppen zum Beispiel bei einem Überfall auf das arabische Dorf Akraba (vgl. S1.**.19**,d.Vf.) die gesamte Weizenernte des Dorfes."
=Nationales Komitee Kampf den reaktionären Ausländergesetzen:Schluß mit der Bombardierung der palästinensischen Flüchtlingslager,Berlin o.J. (1972)
November 1972:
Vermutlich in Dortmund findet vermutlich im November oder Ende Oktober eine Veranstaltung statt, zu der uns ein Flugblatt vorlag:"
AUSSENPOLITIK DER VR CHINA
Zum heutigen Referat 'Außenpolitik der VR China' beachten Sie bitte die Zusammenstellung von 'PEKING RUNDSCHAUS' (PR,d.Vf.): CHINA IN DER UNO.
...
Nr.9/1972 Israelische Aggression gegen Libanon verurteilt - Unterstützung des gerechten Standpunktes afrikanischer Länder
Nr.37/1972 Scharfe Verurteilung der israelischen Aggressionen gegen Syrien und den Libanon"
=Wagner, Reinhart:Außenpolitik der VR China, Dortmund o.J. (1972)
21.02.1973:
Für die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund und die ML Castrop/Rauxel (vgl. 5.3.1973) berichtet N. C. mit widersprüchlichen Zahlenangaben:"
DIE WAHREN UNRUHESTIFTER IM NAHEN OSTEN. 130 ARABER ERMORDET
Rund 180 Ermordete innerhalb von wenigen Stunden - das ist die stolze Erfolgsbilanz der Israelis bei 3 Angriffen auf Araber am 21. Februar dieses Jahres.
Mittags gegen 14 Uhr (Ortszeit) schossen in der Nähe des Suezkanals israelische 'Phantom'-Jäger eine libysche Verkehrsmaschine (Typ Boing 707) mit über 100 Passagieren an Bord ab. Die libysche Maschine hatte sich aufgrund schlechter Wetterverhältnisse verirrt und war 20 km in das von Israel besetzte Gebiet Ägyptens auf der Sinai-Halbinsel geraten. Der französische Pilot der Verkehrsmaschine hielt die israelischen Militärflugzeuge, die plötzlich auftauchten für ägyptische 'Migs'. Angeblich um das libysche Flugzeug zur Landung zu zwingen, befahl der Oberkommandeur der israelischen Luftwaffe, Generalmajor Mod, das Feuer zu eröffnen. Von mehreren Raketen getroffen, stürzte die Maschine ab. Von den Passagieren überlebten nur wenige.
In der Nacht vorher waren israelische Kommandoeinheiten einhundert km zu Wasser, zu Lande und aus der Luft in den Libanon eingedrungen und haben zwei palästinensische Flüchtlingslager im Norden des Libanon überfallen. Nach Augenzeugenberichten landeten Israelis - etwa 250-300 Mann - mit Schnellbooten an der Küste und stürmten die beiden Lager, sprengten Gebäude und feuerten mit Maschinengewehren in die Baracken. Das eine Lager, Nahr Barede, war im September vergangenen Jahres (vgl. Sept. 1972,d.Vf.) bereits schon einmal Ziel eines israelischen Angriffs gewesen. Damals hatten israelische Jagbomber eine große Zahl von Männern, Frauen und Kindern getötet und verwundet. Bei diesem Überfall waren ? (unleserlich, d.Vf.) Menschen, vor allem Frauen und Kinder getötet worden, 49 wurden verletzt. Trotz der Überraschung leistete die palästinensische Lagermiliz Widerstand und verwundete 8 israelische Soldaten. Nach dem Unternehmen wurden die israelischen Kommandos von Hubschraubern nach Israel zurückgeflogen. Der kaltblütige Abschuß der libyschen Verkehrsmaschine und der brutale Überfall auf palästinensische Flüchtlingslager ist das logische Resultat der aggressiven Politik, die die zionistischen Führer in Israel betreiben. Nicht einen Zentimeter des geraubten arabischen Bodens wollen sie zurückgeben. Im Gegenteil, sie drohen den Arabern mit weiteren Überfällen. Ihre Gier nach arabischem Land ist noch lange nicht gestillt. Aber auch die innenpolitische Lage Israels dürfte eine wichtige Rolle für diese massiven Übergriffe sein.
Wie sieht es in Israel aus?
Israel hat eine der höchsten Verschuldungen pro Kopf der Bevölkerung auf der Welt. Ohne finanzielle Hilfe von außen könnte Israel kein halbes Jahr bestehen. Diese Finanzhilfen kommen, wie auch die Militärhilfen vor allem aus den USA und aus der BRD. 1972 waren es mehrere Mrd. DM. 1973 rechnen die zionistischen Führer mit noch mehr. Diese horrenden Summen, zusammen mit ungeheuren Rüstungsausgaben, die 1972 4/5 des gesamten Steueraufkommens ausmachten, wirken sich negativ auf die Preise aus. 1970 stiegen die Preise um 10%, 1972 waren es bereits 14%. Für 1973 rechnet man mit 15-16%.
Die israelischen Arbeiter und Werktätigen nehmen diese Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen natürlich nicht kampflos hin. Da die israelische Gewerkschaft, Histadrud, eng mir Regierung und Kapital verknüpft ist, können die israelischen Arbeiter nicht auf sie rechnen. Sie organisieren also ihre Kämpfe selbst. Mehr als 80% der Streiks werden in Israel gegen den Willen der Gewerkschaften durchgeführt. Aber auch der Protest gegen die zionistische Politik der israelischen Führer mit Golda Meir an der Spitze , wird in Israel immer stärker. Es entstehen kommunistische und demokratische Organisationen, die die Unterdrückung des palästinensischen Volkes verurteilen und sich mit den arabischen Völkern eindeutig solidarisieren.
Genau das ist die Situation, die die israelischen Machthaber fürchten. In Israel kämpfen sie gegen die Arbeiter und Werktätigen, nach außen verstärken sie ihren Raub am arabischen Land gegen das palästinensische Volk. Dabei scheuen sie vor keinem Blutbad zurück. Für uns heißt das:
SOLIDARITÄT MIT DEN ISRAELISCHEN ARBEITERN UND WERKTÄTIGEN!
SOLIDARITÄT MIT DEM GERECHTEN KAMPF DES PALÄSTINENSISCHEN VOLKES!"
=Die Rote Front Nr. 5,Dortmund/Castrop-Rauxel März 1973,S.2f.
02.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
DIE ISRAELISCHEN 'SOZIALISTEN' UND IHRE KOMMANDOUNTERNEHMEN:
Ohne Kriegserklärung wird ein fremdes Land ständig bombardiert, auf sein Territorium dringen bewaffnete Einheiten vor und ermorden die Zivilbevölkerung. Bis an die Zähne bewaffnete Killer landen an seiner Küste, treten die Wohnungstüren ihrer Opfer ein und massakrieren sie.
Dies geschieht in der Hauptstadt der Republik Libanon. Der oberste Chef der Mordbanden spricht von einem geglückten Kommandounternehmen. Ein paar Stunden später erklärt der neugewählte Präsident des Landes, das all diese Verbrechen verübt, er sei Humanist und Sozialist. 'Sozialist' wie Golda Meir und Mosche Dayan, die Führer der zionistischen Arbeiterpartei Israels.
Was ist das für ein Sozialismus, der unter Berufung auf seine 'Landnahme' die von ihm besetzten Gebiete als Staatsgebiet beansprucht, was ist das für eine Arbeiterpartei, die die palästinensischen Massen, soweit sie nicht vertrieben wurden, zu Hungerlöhnen ausbeutet, was ist das für eine Nation, die in drei imperialistischen Raubkriegen die jüdischen Volksmassen an eine Schicksalsgemeinschaft zu ketten versucht, die den Wahlspruch hat: Herrschen oder Untergehen?
Waren das nicht die Parolen und die Taten einer anderen 'nationalen', 'sozialistischen Arbeiterpartei'?
Die israelischen Faschisten kennen kein Erbarmen. Das palästinensische Volk hat sich darauf eingerichtet, es hat den Weg des bewaffneten Volkskriegs gewählt. Es hat den palästinensischen Befreiungsorganisationen die Führung des Kampfes übertragen. Nicht nur die Hunderttausende aus ihrem Land vertriebener Palästinenser, die gesamte fortschrittliche Welt, die für nationale Selbstbestimmung und einen auf Gerechtigkeit begründeten dauerhaften Frieden eintritt, unterstützt den kampf des palästinensischen Volkes.
Nieder mit Imperialismus, Zionismus und arabischer Reaktion!
Für die Volksrepublik Palästina!
Sieg im Volkskrieg!"
=Rote Fahne Nr.15,Dortmund 11.4.1973,S.1
20.04.1973:
In Bremen gibt der KSB die Nr.8/9 seiner 'Unter dem Roten Banner' (vgl. Feb. 1973, 17.5.1973) heraus und beschäftigt sich u.a. mit Libanon.
=Unter dem Roten Banner Nr.8/9,Bremen 20.4.1973
06.10.1973:
Für den KBW berichtet A.G. anläßlich des heute beginnenden Nahostkriegs über Palästina (vgl. 16.10.1973):"
DER KRIEG UND DIE BEFREIUNG PALÄSTINAS
...
DIE GEGENWÄRTIGEN KAMPFBEDINGUNGEN UND AUFGABEN DER PALÄSTINENSISCHEN WIDERSTANDSBEWEGUNG
Die Widerstandskräfte kämpfen Seite an Seite mit den beteiligten nationalen arabischen Armeen im Golan und in Sinai gegen den gemeinsamen Besatzer und nationalen Feind.
Ferner ist es der Widerstandsbewegung im Libanon gelungen, das Grenzgebiet zu Israel wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, nachdem sie sich von dort zuletzt nach dem Liquidierungsversuch der libanesischen Reaktion hatte in die Lager zurückziehen müssen. Von da aus werden israelische Stellungen ununterbrochen angegriffen.“
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.9
21.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.3 (vgl. 14.1.1976, 28.1.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. den Bürgerkrieg im Libanon.
=Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976
04.02.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.5 (vgl. 28.1.1976, 11.2.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die Beziehungen zwischen Israel und Libanon.
=Rote Fahne Nr.5,Köln 4.2.1976
24.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.12 (vgl. 17.3.1976, 31.3.1976) heraus. Aufgerufen wird zu Spenden für den Libanon.
=Rote Fahne Nr.12,Köln 24.3.1976
07.04.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.14 (vgl. 31.3.1976, 14.4.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. den Libanon.
=Rote Fahne Nr.14,Köln 7.4.1976
25.04.1976:
Es erscheint die 'Marxistische Studentenzeitung' (MSZ - Jan. 1976, 5.6.1976) Nr.10 als Hochschulzeitung der Arbeitskonferenz für die BRD und Westberlin. Eingegangen wird u.a. auf den Libanon.
=Marxistische Studentenzeitung Nr.10,München 25.4.1976
31.05.1976:
Die syrische Armee marschiert, laut KPD, vermutlich in dieser Woche in den Libanon ein.
=Rote Fahne Nr.23,Köln 9.6.1976
16.06.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.24 (vgl. 9.6.1976, 23.6.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. den Sozialimperialismus im Libanon.
Juli 1976:
In 'Freies Palästina' Nr.5 wird vom Palästina-Komitee Frankfurt ein "Offener Brief an die Redaktionen der KOMMUNISTISCHEN VOLKSZEITUNG und der ROTEN FAHNE bezüglich der Darstellung der Intervention syrischer Truppen in den Libanon" abgedruckt, wobei die 'Rote Fahne' der KPD gemeint ist. Die KPD geht auf den Offenen Brief in der Nr.36 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 8.9.1976) ein.
=Rote Fahne Nr.36,Köln 8.9.1976,S.9
14.07.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.28 (vgl. 7.7.1976, 21.7.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die Beziehungen zwischen der SU und Libanon.
=Rote Fahne Nr.28,Köln 14.7.1976
04.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.31 (vgl. 28.7.1976, 11.8.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. den Libanon.
=Rote Fahne Nr.31,Köln 4.8.1976
18.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.33 (vgl. 11.8.1976, 25.8.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. den Libanon.
=Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976
19.08.1976:
Die KBW Ortsgruppe Frankfurt gibt die 'KVZ-Ortsbeilage' (KVZ-OBL) Nr.33 (vgl. 1.7.1976, 30.9.1976) heraus. Erwähnt wird eine Libanonveranstaltung vom Palästinensischen Studenten Verein, dem Palästinakomitee, dem Nahostkomitee, der Omanhilfe, dem KBW, dem Irlandkomitee, der FGDSV Spanien, der LgdI der KPD, des ISV Iran, der ATÖF Türkei und der Indochina-Hilfe.
=KVZ-OBL Frankfurt Nr.33,Frankfurt 19.8.1976
Oktober 1976:
Das der KPD nahestehende Nahost-Mittelost-Komitee gibt im Oktober den folgenden Aufruf heraus, wobei unser Exemplar leider beschädigt war:"
... und ein blutiges Massaker durchführten, rollt jetzt in den libanesischen Bergen eine große Offensive syrischer Truppen und der faschistischen Banden Chamouns und Gemayels gegen die Stellungen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Der syrische Präsident Assad begründete diese Offensive sowie schon früher den Einmarsch seiner Truppen im Libanon damit, daß die Palästinenser angeblich die Souveränität des Libanon verletzten und Syrien den Frieden wiederherstellen müsse. In Wirklichkeit aber sind es die 20 000 syrischen Soldaten mit 800 Panzern sowjetischer Bauart, die die libanesische Souveränität mit Füßen treten. Die PLO hat niemals die libanesische Souveränität verletzt, sie hat im Libanon einen wichtigen Stützpunkt im Kampf gegen Israel gefunden und im Gegensatz zu Chamoun und Gemayel alle Angriffe der israelischen Zionisten entschlossen bekämpft.
Es war Chamoun, der 1958 die USA-Imperialisten zur Intervention ins Land rief und der alle Anstrengungen, eine wirksame Verteidigung gegen die ständigen zionistischen Terrorüberfälle zu organisieren, verhindert hat.
Die neue Offensive gegen die PLO dient nie und nimmer den nationalen Interessen des Libanon, der Einheit des Landes und der palästinensischen Sache, wie es Assad, Chamoun und Gemayel zynisch behaupten.
Wer das palästinensische Volk und seine Befreiungsorganisation PLO angreift, greift die gerechte Sache aller arabischen Völker und Länder an und dient damit vor allem den israelischen Zionisten und den beiden Supermächten.
SYRISCHE TRUPPEN RAUS AUS DEM LIBANON!
SCHLUSS MIT ALLEN ANGRIFFEN AUF DIE PLO!
Der libanesische Bürgerkrieg ist von beiden Supermächten im Interesse ihres Vorherrschaftsstrebens im Nahen Osten angezettelt worden. Zusammen mit dem Zionistenstaat Israel, der von ihnen militärisch und politisch ausgehalten wird, sind sie die Drahtzieher dieses Bürgerkrieges.
Sisko, bekannter Vertreter des USA-Imperialismus, bekannte offen: 'Eine ... (beschädigt,d.Vf*)' Die USA geben offen zu, daß sie die Liquidierung des palästinensischen Volkes betreiben, um ihrem Hauptbrückenkopf im Nahen Osten, dem israelischen Aggressorstaat, eine sichere Existenz zu verschaffen.
Der russische Sozialimperialismus (SU,d.Vf.), der sich scheinheilig als 'Freund des palästinensischen Volkes' und als 'Wahrer der Souveränität des Libanon' ausgibt, versucht mit aller Kraft, Einfluß auf die nationalen Kräfte des Landes zu gewinnen, die PLO zur Aufgabe ihres revolutionären Kampfes zu zwingen und prosozialimperialistische Kräfte des Landes, wie die 'K'P (KP,d.Vf) Libanons, in den Sattel zu heben. Gleichzeitig hat Breschnew seine Kriegsflotte vor den Küsten des Landes konzentriert, in offen imperialistischer Manier in einer TASS-Erklärung im Juni (vgl. **.6.1976,d. Vf.) mit Intervention gedroht und über Agenten und Provokateure die Flamme des Krieges im Libanon geschürt. Wenn die russischen Sozialimperialisten jetzt davon sprechen, 'offiziell in die Friedensbemühungen einzugreifen, da sie die Lösungen ablehne, die dem Libanon von außen aufgedrängt würden' (SZ,3.10.1976), so heißt das nichts anderes, als daß Breschnew eine sozialimperialistische Lösung für den Libanon vorbereitet, wie man sie bereits aus Angola und der CSSR kennt.
Die Wiederherstellung der nationalen Einheit des Libanon und die Beendigung dieses Krieges, in dem Araber gegen Araber kämpfen, muß im Kampf gegen jede Form ausländischer Intervention durchgestezt werden, vor allem aber im entschiedenen Kampf gegen die Einmischung der beiden Supermächte und die zionistischen Aggressoren.
SUPERMÄCHTE, RAUS AUS DEM LIBANON!
FÜR DIE EINHEIT UND UNABHÄNGIGKEIT DES LIBANON!
Die SPD/FDP-Regierung unterstützt die Anstrengungen der Supermächte zur Liquidierung der PLO, sie ist ein treuer Freund des israelischen Zionismus. Mit Billigung der Schmidt-Regierung wurden in Bremerhaven Waffen für die faschistischen Milizen im Libanon verschifft, die Monopolpresse der BRD ... (beschädigt,d*Vf.) gegen den 'internationalen Terrorismus' ist ein direkter Angriff auch auf den bewaffneten Kampf des palästinensischen Volkes.
Trotz der brutalen Angriffe auf die palästinensische Befreiungsbewegung im Libanon seit April 1975, findet die PLO dennoch die Kraft, dem Zionismus durch heroische Massenaufstände im besetzten Palästina schwere Schläge zu versetzen. Das palästinensische Volk kämpft trotz aller Angriffe weiter für die Verwirklichung seiner historischen Perspektive: der Errichtung eines unabhängigen und demokratischen Palästina auf den Trümmern des zerschlagenen Rassistenstaates Israel. Dieser Kampf ist ein wichtiger Frontabschnitt im bewaffneten Kampf der Völker gegen Kolonialismus, Rassismus, Imperialismus und Hegemonismus. Er bildet eine entscheidende Triebkraft in der Bewegung zur Einheit der arabischen Völker und Länder und der gesamten Dritten Welt.
Wir rufen alle Antiimperialisten und Demokraten auf: Tretet allen Angriffen auf den revolutionären Kampf des palästinensischen Volkes entgegen!
Die palästinensischen Befreiungskämpfer im Libanon kämpfen heute gegen die syrischen Panzer, die faschistischen Milizen und die zionistischen Aggressoren im Süden. Sie kämpfen - umzingelt von Angreifern und mit dem Meer im Rücken - aber sie sind dennoch stark, denn sie sind ein Bestandteil des unaufhaltsamen Kampfes der gesamten Dritten Welt und genießen die Unterstützung aller um Unabhängigkeit und Freiheit ringenden Völker und Länder und aller Antiimperialisten und Demokraten.
Im Vertrauen auf die eigene Kraft wird das palästinensische Volk den revolutionären Volkskrieg bis zum endgültigen Sieg weiterführen!
Zeigt gerade jetzt eure unverbrüchliche Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes!
Die PLO benötigt dringend Geld und Medikamente!
Spendet für die Solidaritätsaktion für das palästinensische Volk im Libanon!
SPENDET FÜR DEN KAMPF DES PALÄSTINENSISCHEN VOLKES IM LIBANON!
SPENDENKONTO: KONTO NR. 204 508/500, POSTSCHECKAMT KÖLN (R. KITZING, POSTFACH
101 083, 5 000 KÖLN 1)
NAHOST-MITTELOST-KOMITEE, POSTFACH 101 083, 5 000 KÖLN 1."
verbreitet wird dieser Aufruf u.a. in:
- NRW in Dortmund durch die Ortsleitung (OL) der KPD (vgl. 29.10.1976).
=KPD-OL Dortmund:Für die Unabhängigkeit und Einheit des Libanon!,Dortmund o.J. (Okt. 1976),S.2
29.10.1976:
In Dortmund soll, laut und mit KPD, eine Veranstaltung zur Situation im Libanon um 19 Uhr 30 Im Saal der KPD in der Münsterstr.95 stattfinden, auf der ein Vertreter der KPD und ein Vertreter ihres Nahost-Mittelost-Komitees 'Al Tahrir' sprechen sollen.
Aufgerufen wurde u.a. durch ein Flugblatt der Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Marianne Brentzel, Dortmund, Münsterstr.95, in dem neben dem Veranstaltungshinweis auch der Aufruf des Nahost-Mittelostkomitees (vgl. Okt. 1976) abgedruckt wird.
=Rote Fahne Nr.43,Köln 27.10.1976;
KPD-OL Dortmund:Für die Unabhängigkeit und Einheit des Libanon!,Dortmund o.J. (Okt. 1976)
19.11.1976:
Laut KB findet in München eine Libanon-Veranstaltung mit ca. 50 Leuten statt, die der KB zusammen mit der CISNU (iranische Studentenorganisation) durchführte.
=Arbeiterkampf Nr.94,Hamburg 29.11.1976,S.47
01.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.48 (vgl. 27.11.1976, 8.12.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. den Libanon.
=Rote Fahne Nr.48,Köln 1.12.1976
10.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.96 (vgl. 13.12.1976, 24.1.1977) heraus. Eingegangen wird u.a. auch auf den Libanon.
=Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977
29.01.1977:
Laut KB findet in Straßburg eine Veranstaltung zur aktuellen Situation in Spanien im Rahmen des 10. Kongresses der französischen PSU statt. Auf der Veranstaltung wird eine Erklärung - eingebracht vom KB - verabschiedet, in der es u.a. heißt:"
Angesichts der Schwere der spanischen Situation bekräftigen die unterzeichnenden Organisationen, anwesend am 10. Kongreß der PSU, ihre uneingeschränkte Solidarität mit dem Kampf der spanischen Völker und ihrer fortschrittlichen Organisationen."
Neben dem KB, unterzeichnen weiter folgende Organisationen die Erklärung:
'BRD':
- Sozialistisches Büro (SBü).
Libanon:
- OAC.
=Arbeiterkampf Nr.99,Hamburg 21.2.1977,S.31
13.09.1981:
Laut KB demonstrieren in Westberlin "gegen den Besuch von US-Außenminister A. Haig" ca. 80 000 Menschen. Ein Aufruf wurde, laut KB, u.a. unterzeichnet von der Libanon-Hilfe.
=Arbeiterkampf Nr.208 und 246,Hamburg 14.9.1981 bzw. 7.5.1984,S.14 bzw. S.20
03.07.1982:
Die 'KVZ' des KBW (vgl. 9.7.1982) weiß darüber zu berichten, daß am 3. 7. "die Libanesische Gesellschaft e. V. eine nur von wenigen westdeutschen Organisationen unterstützte Demonstration mit 1 OOO Teilnehmern" veranstaltete. " Obwohl die Veranstalter wohl vorhatten, die Unterstützung des palästinensischen Volkes etwas herauszuhalten, wurden die Forderungen der PLO in der Demonstration breit unterstützt."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.27,Frankfurt 9.7.1982,S.6
13.08.1982:
Der KBW ruft dazu auf, am 21.8. in Frankfurt unter der Parole "Schluß mit dem Vernichtungskrieg gegen Palästinenser und Libanesen! Für eine gemeinsame Perspektive von Juden und Arabern" zu demonstrieren.
In einem Aufruf für die Demonstration wird u.a. ausgeführt:"
Israels Kriegsziele sind von Anfang an deutlich gewesen: Die Vernichtung der PLO als politischer und militärischer Faktor und die Schaffung einer Marionettenregierung im Libanon als Voraussetzung für die endgültige Annexion der Westbank und des Gazastreifens. ... In der PLO kristallisiert sich die palästinensische Identität und der Wille des palästinensischen Volkes, für seine nationale Unabhängigkeit zu kämpfen und in seine Heimat zurückzukehren. Innerhalb der Grenzen Israels von 1948 sind die Palästinenser, die ca. 18% der Bevölkerung ausmachen, unterdrückt, politisch entrechtet und werden als Menschen 2. Klasse behandelt. In den 1967 besetzten Gebieten werden sie direkt von der militärischen Besatzung in Schach gehalten. Dagegen hat sich das palästinensische Volk schon immer aufgelehnt. ... Die Widerstandskraft der palästinensischen Befreiungsbewegung hat diesen Krieg zum längsten und verlustreichsten aller Kriege für Israel gemacht. ... In Nazareth demonstrierten in den vergangenen Wochen 40 000 Juden und Araber gemeinsam. Bis heute reißen die Proteste nicht ab. ... Wir sind der Auffassung, daß die demokratische Öffentlichkeit der Bundesrepublik und insbesondere die Friedensbewegung zu den Vorgängen im Libanon und zu der Katastrophe in Beirut nicht schweigen kann, will sie nicht unglaubwürdig werden. Wir rufen auf zu einem Aktionstag mit dezentralen Aktionen am 14.8. und zu einer bundesweiten Demonstration am 21.8. in Frankfurt. Wir appellieren ganz besonders an die Friedensbewegung, sich an dieser Demonstration zu beteiligen.
- Sofortiger und bedingungsloser Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon!
- Für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes, sein Recht auf Rückkehr und auf Errichtung eines unabhängigen Staates!
- Anerkennung der PLO durch die Bundesregierung!
- Schluß mit dem Vernichtungskrieg gegen Palästinenser und Libanesen!"
Zur Demonstration rufen u.a. auch auf:
- Palästina-Libanon-Solidaritätsplenum Frankfurt,
- KB,
- GIM,
- KBW,
- Palästinensischer Studentenverein (PSV),
- Palästinensischer Arbeiterverein (PAV),
- AStA Frankfurt,
- 'Pflasterstrand'-Redaktion,
- Bunte Liste Freiburg,
- ESG Essen,
- ESG Dortmund,
- KPD,
- Andernacher Friedensinitiative,
- Grün-Bunte-AL Marburg,
- AL Wilhelmshaven,
- Bunte Liste Bielefeld,
- AStA Marburg,
- AStA Freiburg,
- AStA Gießen,
- AStA-Uni Hannover,
- Volksfront,
- PISHRO-CISNU-Avantgarde,
- 'TAZ'-Redaktion,
- Die Grünen Kreisverband Neuwied,
- Die Grünen Landesverband Hessen,
- Alternative Wählergemeinschaft Hameln,
- Nationaler Widerstandsrat (NWR) Irans Sektion BRD und Österreich,
- CISNU,
- Demokratische Sozialisten (DS),
- Initiative gegen Ausländerfeindlichkeit Frankfurt,
- CISNU-Linke Einheit,
- AL Bremen,
- BIRKOM - Antifaschistisches Einheitskomitee aus der Türkei im Ausland,
- 'Moderne Zeiten' (MOZ) Redaktion,
- Sozialistisches Büro (SBü),
- Palästina-Komitee Stuttgart.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.32 und 33,Frankfurt 13.8.1982 bzw. 20.8.1982, S.15. bzw. S.7
25.09.1982:
Eine Demonstration in Bonn gegen die Aggression Israels im Libanon soll, laut und mit KB, unter den Parolen stehen:
- Israelis raus aus dem Libanon,
- Sofortiger und bedingungsloser Abzug Isreals aus dem Libanon,
- Rückzug Israels aus allen besetzten Gebieten,
- Freilassung aller von Israel gefangenengehaltenen Palästinenser und Libanesen,
- Für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes einschließlich seines Rechts auf einen eigenen Staat in Palästina,
- Anerkennung der PLO als einzig legitime Vertretung des palästinensischen Volkes durch die Bundesregierung,
- Für ein ungeteiltes, arabisches Libanon.
Zur Demo rufen u.a. auf:
- Palästinensischer Arbeiterverein (PAV),
- Palästinensischer Studentenverein (PSV),
- Bundeskongreß entwicklungspolitischer Aktionsgruppen,
- Jungdemokraten,
- Jungsozialisten,
- Palästina-Libanon-Plenum Frankfurt,
- SDAJ,
- SJD - Die Falken,
- Verband deutscher Studentenschaften (VDS).
=Arbeiterkampf Nr.225,Hamburg 20.9.1982,S.3
[ Zum Seitenanfang ] [ Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO ]