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Vietnam
Die Genfer Indochinakonferenz

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 24.6.2007


Ermöglicht wurde die Indochinakonferenz allein dadurch, dass die Vietnamesen den französischen Truppen in Dien Bien Phu eine vernichtende Niederlage beigebracht hatten. Nun sitzen beide Parteien, gemeinsam u.a. mit den USA, die ja eigentlich Atombomben über Vietnam abwerfen wollten, am Verhandlungstisch (vgl. 8.5.1954).

Die USA, eigentlich ja für die Freiheit und Demokratie eintretend, hatte ein gewisses Problem, da freie Wahlen höchstwahrscheinlich nicht den von den USA erwünschten Ausgang nehmen würden. Trotzdem aber wurde die Durchführung freier Wahlen in Genf zunächst einmal vereinbart, nur ohne Unterschrift der USA, obwohl diese Respekt versprechen (vgl. 20.7.1954).

Das war aber nicht ernst gemeint. Erst einmal wird, ganz ohne Wahlen, ein neuer Ministerpräsident, Diem, aufgebaut (16.6.1954) und Südvietnam mit der SEATO zur Schutzzone gemacht (vgl. 8.9.1954), während im Norden, der von der Sowjetunion Wiederaufbauhilfe erhält (vgl. Juni 1955), auf dem Genfer Abkommen beharrt wird (vgl. Aug. 1954).

Die USA übernehmen die direkte Kontrolle des Diem-Regimes (vgl. 29.9.1954), während Diem sich gegen die in Genf vereinbarten Wahlen ausspricht und sich auch die USA nicht an das von ihnen ja wohlweislich nicht unterschriebene Abkommen halten mögen (vgl. 16.7.1955).

Diem stärkt seine Position mittels Putsch (vgl. 26.10.1955) und Terror (vgl. 11.1.1956), einige Unterzeichner des Genfer Abkommens dringen noch einmal auf dessen Umsetzung (vgl. März 1956), die offenbar auch von der DRV konstruktiv gefordert wurde (vgl. 20.7.1956).

Die USA aber setzen statt des Abkommens lieber Militärpersonal nach Südvietnam um (vgl. Mai 1956) und beginnen gemeinsam mit dem Diem-Regime das Land für den Krieg zu befestigen (vgl. 1957, 1959).

In der DRV entwickelt sich derweil die Umgestaltung der Gesellschaft (vgl. Aug. 1956, 16.4.1958, 31.12.1958), die angeblich in Laos präsenten Truppen der DRV aber dienen der USA als Vorwand zu einer ersten Invasion dort (vgl. 1959), während in Südvietnam das Diem-Regime Militärrecht einführt (vgl. 6.3.1959).

Alle Hoffnungen auf eine etwaige Umsetzung des Genfer Abkomenms bzw. dessen Respektierung durch die USA sind nun zerschlagen. In Südvietnam beginnt der bewaffnete Kampf (vgl. März 1959), der sich bald darauf in der Bildung der Nationalen Befreiungsfront (FNL) niederschlägt.


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

08.05.1954:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 7.5.1954, 16.6.1954):"
Eröffnung der Genfer Indochina-Konferenz. An ihr nehmen Vertreter der DRV, der Marionettenregierung in Saigon sowie Vertreter Kambodschas, Laos', der UdSSR (SU,d.Vf.), der VR China, der USA, Frankreichs und Großbritanniens teil."

Die KPD/ML-ZB berichtet anhand der Pentagon-Papiere (vgl. 16.6.1971) über den Krieg der USA in Vietnam (vgl. 16.7.1955):"
Aus den Dokumenten geht ganz klar hervor, daß die EISENHOWER-REGIERUNG MIT ALLEN MITTELN VERSUCHT HAT ZU VERHINDERN, DASS DIE GENFER INDOCHINA-KONFERENZ von 1954 (vgl. 8.5.1954,d.Vf.), an der neben Laos, Kambodscha, der Regierung der DRV, der südvietnamesischen Marionettenregierung unter dem ehemaligen Kaiser Dai Bao und Frankreich auch die USA, Großbritannien und die SU als sogenannte Schutzmächte teilnahmen, FREIE WAHLEN IN GANZ VIETNAM UND WIEDERVEREINIGUNG BESCHLIESST.

In Geheimverhandlungen hat die Eisenhower-Regierung versucht, die französischen Kolonialisten dazu zu bewegen, daß sie sich bei der Konferenz gegen einen solchen Beschluß stellen.

Die Eisenhower-Regierung wollte die Wahlen um jeden Preis verhindern, weil sie den sicheren Sieg der Vietminh (Befreiungsbewegung gegen die französischen Kolonialisten unter der Führung Ho Chi Minhs) fürchtete. In einem Geheimbericht von 1955 müssen sogar sogenannte Experten der Eisenhower-Regierung zugeben, daß fast das gesamte vietnamesische Volk mit dem Vietminh zusammenarbeitet (nach ihrer Meinung 80%).

Als die Teilnehmer der Genfer Konferenz trotz des Widerstands der USA beschlossen, daß Vietnam innerhalb von zwei Jahren durch gesamtvietnamesische freie Wahlen wiedervereinigt werden soll, verhinderten die US-Imperialisten die Verwirklichung dieses Beschlusses."

Mit Hilfe des 'Spiegels' berichtet die KPD/ML-ZB:"
1954 z.B. weigert sich Dulles, Außenminister der amerikanischen Regierung Eisenhower auf der Genfer Indochina-Konferenz, 'seinem chinesischen Gegenüber Tschou En-Lai die Hand zu reichen.'"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.48 und 55,Bochum 23.6.1971 bzw. 21.7.1971,S.2 bzw. S.2;
Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f


16.06.1954:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 8.5.1954, 20.7.1954):"
Die USA lancieren ihren Günstling Ngo Dinh Diem, der aus einer der ältesten katholischen Familien des Landes stammt, auf den Posten des Ministerpräsidenten der Marionettenregierung."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f;
Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund:Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)


20.07.1954:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 16.6.1954, Aug. 1954):"
Unterzeichnung der Indochinaabkommen in Genf. Sie sehen vor: die Unabhängigkeit für Vietnam, Laos und Kambodscha, den Abzug der französischen Truppen, die provisorische Teilung Vietnams durch eine militärische Demarkationslinie am 17. Breitengrad, die nach der Abhaltung allgemeiner Wahlen im Jahr 1956 wiederaufgehoben werden soll.

Die USA verweigern die Unterzeichnung der Genfer Abkommen. Sie verpflichten sich jedoch, sie zu respektieren."

Laut KPD/ML-ZB (vgl. 31.7.1971) beginnt mit dem Ende der Konferenz die Planung des Vietnamkrieges.

Eine Arbeitsgruppe an der PH Dortmund berichtet, es wurden im "Genfer Abkommen (Teilnehmer: Großbritannien, Sowjetunion, Frankreich, USA, VR China, Kambodscha, Laos, Vietnam) folgende Punkte vereinbart:
- Die Beendigung der Feindseligkeiten,
- Verbot jeglicher Verstärkung und Ausbreitung ausländischer Militärengagemente,
- Provisorische Teilung des Landes in eine Nord- und eine Südregion südlich des 17. Breitengrades,
- Gesamtvietnamesische Wahlen binnen 2 Jahren zur Errichtung eines einheitlichen, souveränen Staates,
- Bildung einer internationalen Kontrollkomission (Kanada, Polen, Indien), um die Einhaltung der Vereinbarungen zu überwachen.

Die USA haben das Abkommen nicht unterzeichnet, gaben jedoch von sich aus die Erklärung ab, seine Ergebnisse zu respektieren.
Die für die Amerikaner fatalste Entscheidung des Genfer Abkommens war die Durchführung gesamtvietnamesischer Wahlen binnen 2 Jahren. Nach Schätzungen amerikanischer Experten standen zu dieser Zeit 80% der Bevölkerung auf Seiten Ho Chi Minhs: der Wahlausgang war also klar vorhersehbar."

Berichtet wird auch durch die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975), unterstützt u.a. von den ML Aachen und den ML Bochum, durch die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) sowie in:
- Baden-Württemberg durch den Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg (vgl. 24.4.1972);
- Bayern durch das Regensburger Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB - vgl. 2.3.1973);
- NRW in Dortmund durch die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 15.12.1972, 6.2.1973) und in Köln durch H. Hansmann, Angeklagter im Kölner
Vietnamprozeß (vgl. 9.9.1975).
=Nachrichtendienst Vietnamprozeß Nr.2,Köln o.J. (Sept. 1975),S.11;
VKfFuB Regensburg:Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf. Mit der Unterzeichnung des ...,Regensburg o.J. (1973),S.2;
Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f;
Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund:Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973);
Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.13;
Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.4;
Klassenkampf 1.Mai-Zeitung,Freiburg o.J. (Apr. 1972),S.3;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.57,Bochum 31.7.1971,S.3;
Die Rote Front Nr.5 und 3,Dortmund Dez. 1972 bzw. Feb. 1973,S.8 bzw. S.3


August 1954:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 20.7.1954, 8.9.1954) über die PdW:"
Als Hauptaufgaben legt das 8.Plenum des ZK der Partei der Werktätigen Vietnams fest: Wiederaufbau der zerstörten Volkswirtschaft, Beendigung der Agrarreform und Kampf um die Verwirklichung des Genfer Abkommens."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

08.09.1954:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Aug. 1954, 29.9.1954):"
Gründung des von Washington inspirierten aggressiven Südostasienpaktes (SEATO), dem die USA, Großbritannien, Frankreich, Neuseeland, Australien, Pakistan, Thailand und die Philippinen angehören. Südvietnam, Laos und Kambodscha werden zur 'Schutzzone' der SEATO erklärt."

Eine Arbeitsgruppe an der PH Dortmund berichtet:"
Der Vertrag legte fest, daß die Unterzeichnerstaaten ihr Verteidigungspotential erhöhen sollten, um jeglichen Angriff und jegliche Subversion auf ihre Gebiete zu bekämpfen. In einem weiteren Zusatz wurde der Geltungsbereich des Vertrages auf Kambodscha, Laos und Vietnam ausgedehnt, ohne daß die Regierungen gefragt worden wären. Laut New York Herald Tribune vom 17.9.1954 erklärten die USA zusätzlich, sie würden den Vertrag nur erfüllen, wenn es sich um eine kommunistische Aggression handelte. Dadurch wurden die asiatischen Vertragspartner geradezu aufgefordert, jeden Aufstand als kommunistische Aggression auszugeben. Schon damals bezeichnete der indische Verteidigungsminister Krishna Menen den SEATO-Pakt als ersten Bruch des Genfer Abkommens."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f;
Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund:Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)


29.09.1954:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 8.9.1954, Juni 1955):"
Verhandlungen zwischen den USA und Frankreich über die Zukunft Vietnams. Washington stellt fest, daß es seine 'Hilfe' direkt an das USA-hörige Regime Ngo Dinh Diem geben und auch die Ausbildung der Marionettenarmee übernehmen wird."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

Juni 1955:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 29.9.1954, 16.7.1955):"
Besuch Ho Chi Minhs in Moskau. Für den Wiederaufbau stellt die UdSSR (SU,d.Vf.) der DRV 400 Mio. Rubel, davon 75 Prozent in Form von Betriebsausrüstungen und Rohstoffen zur Verfügung."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

16.07.1955:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Juni 1955, 26.10.1955):"
Der Saigoner Verwaltungschef Diem lehnt Wahlen, wie sie das Genfer Abkommen vorsieht, kategorisch ab."

Eine Arbeitsgruppe an der PH Dortmund berichtet:"
Mitte 1955 erklärte die südvietnamesische Marionettenregierung Diem, sie werde mit Nordvietnam nicht über die Abhaltung gesamtvietnamesischer Wahlen verhandeln ('Die Welt' vom 1.8.1955). US-Außenminister Dulles bestärkte diese Haltung: Die Regierung habe das Genfer Abkommen nicht unterzeichnet ('Die Welt' vom 11.8.1955)."

Die KPD/ML-ZB berichtet anhand der Pentagon-Papiere (vgl. 16.6.1971) über den Krieg der USA in Vietnam (vgl. 8.5.1954, März 1956) bzw. deren Sabotage des Genfer Abkommens:"
Sie brachten die reaktionäre DIEM-CLIQUE an die Macht, die dann im Auftrag der USA Mitte 1955 ERKLÄRTE, SIE WERDE NICHT MIT DER DRV ÜBER DIE ABHALTUNG GESAMTVIETNAMESISCHER WAHLEN VERHANDELN, da die Regierung der DRV 'nicht jedem Bürger gestatte, die grundlegenden demokratischen Rechte auszuüben.'

Der US-Außenminister Dulles 'unterstützte' das einige Tage später.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.48,Bochum 23.6.1971,S.2;
Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f;
Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund:Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)


26.10.1955:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 16.7.1955, 11.1.1956):"
Ngo Dinh Diem stürzt Kaiser Bao Dai und übernimmt selbst das Amt des 'Staatspräsidenten'."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

11.01.1956:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 26.10.1955, Mai 1956):"
Das Saigoner Regime erläßt das Gesetz 6/56, nach dem alle für die 'Sicherheit' des Landes als gefährlich anzusehenden Personen in Konzentrationslager (KZ,d.Vf.) zu bringen sind."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

März 1956:  Die KPD/ML-ZB berichtet anhand der Pentagon-Papiere (vgl. 16.6.1971) über den Krieg der USA in Vietnam (vgl. 16.7.1955):"
Im März 1956 forderten die SU und Großbritannien die Diem-Clique und die Regierung der DRV auf, ihnen mitzuteilen, wann sie mit Verhandlungen über die Durchführung gesamtvietnamesischer Wahlen beginnen würden.

Noch bevor die beiden Regierungen geantwortet hatten, erklärte die Eisenhower-Regierung, sie würde die Diem-Clique voll unterstützen, wenn sie sich der Abhaltung von Wahlen widersetze, da freie Wahlen unter den in Nordvietnam herrschenden Verhältnissen unmöglich seien.

Kurze Zeit später erklärte die südvietnamesische Marionettenregierung dann das Gleiche."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.48,Bochum 23.6.1971,S.2

Mai 1956:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 11.1.1956, 20.7.1956):"
Unter Verletzung des Genfer Abkommens entsenden die USA 350 Mann Militärpersonal nach Saigon."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

20.07.1956:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Mai 1956, Aug. 1956):"
Die Regierung der DRV unterbreitet bis zu diesem Zeitpunkt 55 konstruktive Vorschläge zwecks Vorbereitung und Durchführung von Wahlen in ganz Vietnam, die von den Saigoner Machthabern allesamt ignoriert werden."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

August 1956:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 20.7.1956, 1957):"
Abschluß der Agrarreform in der DRV. An etwa 2,2 Millionen landlose und landarme Bauern wurden mehr als 800 000 ha Land verteilt."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

1957:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Aug. 1956, 16.4.1958):"
Die Internationale Kontrollkommission zur Überwachung des Genfer Abkommens protestiert gegen zunehmende Waffenlieferungen der USA nach Südvietnam, wo Washington mit dem Bau strategischer Straßen und militärischer Stützpunkte begonnen hat."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

16.04.1958:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 1957, 31.12.1958):"
Die Nationalversammlung der DRV billigt den Dreijahrplan (1958 bis 1960) zur sozialistischen Umgestaltung verschiedener Bereiche der Volkswirtschaft."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

31.12.1958:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 16.4.1958, März 1959) von Ende Dezember:"
Das Analphabetentum in der DRV ist im wesentlichen überwunden."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

1959:  Die KPD/ML-ZB (vgl. 17.2.1971) berichtet aus Laos (vgl. 8.5.1954, Sept. 1970):"
Als Vorwand für ihren Vernichtungskrieg gegen das laotische Volk nehmen die USA die Anwesenheit von nordvietnamesischen Truppen in Laos. Das wurde von der Regierung der DRV mehrmals dementiert. Als die USA 1959 mit diesem Vorwand eine erste Großoffensive gegen die befreiten Gebiete starteten, prüfte eine UNO-Kommision die US-Angaben. Die Kommission konnte keinerlei fremde Truppen, außer denen der USA feststellen."

Auch der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. März 1971) berichtet im Zusammenhang mit der Invasion vom 1.2.1971 von der Invasion im Jahre 1959.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum März 1971,S.7;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.13,Bochum 17.2.1971,S.11


1959:  Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet aus Vietnam (vgl. 1961) über die strategischen Dörfer:"
Schon 1959 hatte die Regierung Diem ein ähnliches Projekt begonnen. Damals nannte man die Lager Agrostädte.

Beides waren Versuche, den Kontakt zwischen der vietnamesischen Bevölkerung und den Partisanen zu unterbrechen, die Unterstützung der Partisanen durch das Volk zu verhindern und sich Raum zu schaffen für militärische Vernichtungsmaßnahmen in den entvölkerten Gebieten."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.21

März 1959:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 31.12.1958, 6.3.1959):"
Die 'Vereinigung der ehemaligen Widerstandskämpfer' in Nam Bo (südlicher Teil Südvietnams) erklärt: Das Diem-Regime hat das Volk gezwungen, zum Zweck der Selbstverteidigung gegen die Terrorherrschaft zu den Waffen zu greifen. Es kommt zu ersten spontanen lokalen Erhebungen in verschiedenen Teilen Südvietnams."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

06.03.1959:  Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. März 1959, 10.9.1960):"
Die Saigoner Verwaltung erläßt das Blutgesetz 10/59. Danach werden Militärgerichte gebildet, die jeden zum Tode verurteilen können, der gegen die 'Sicherheit des Staates' verstößt."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

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