Internationale Kommunistische Liga (IKL):
"Internes Bulletin"

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 05.12.2024

In Österreich gibt die Internationale Kommunistische Liga (IKL) ein "Internes Bulletin" heraus, das mit einem unverfänglichen Deckblatt, "Mitteilungen des Seminars für neuere Geschichte", veröffentlicht wird.

Die Internationale Kommunistische Liga (IKL) entstand aus einer Fusion zwischen dem "Kommunistischen Kollektiv" und dem "Spartacus/Wien" zu Ostern 1976. Eine Gründungserklärung wird in der "Permanenten Revolution" 2/1976 veröffentlicht. Die Internationale Kommunistische Liga (IKL) arbeitete mit dem westdeutschen "Spartacusbund" zusammen mit dem sie auch "programmatisch und organisatorisch verbunden war". (Permanente Revolution, 2/1976).

Das Bulletin ist leider in Teilen schlecht gedruckt bzw. kopiert und wohl auch nicht in allen Teilen vollständig. Wir bitten um Ergänzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Bulletins

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Dezember 1976:
Vermutlich zum Jahresende erscheint die Nr. 11 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Zur Krise der IKL
- Zur Krise der Organisation
- Zum Stand der Organisation - einige organisatorische Punkte
- Ein halbes Jahr IKL - eine Bilanz
- Drei Positionen zur Frage des Funktionierens der Organisation
- Zur Situation der NII
- Zur sog. Krise der IKL

Diskutiert wird u. a. über die "Krise der IKL", die in mehreren Kapiteln abgehandelt wird. Kritikpunkte sind u. a.:
- Unvermögen bei der Erarbeitung und Rekonstruktion des kommunistischen Programms
- Fehler im Organisationsaufbau (keine Überwindung des niedrigen Bewusstseinsstandes)
- Krise in der Leitung (Demission)
- Nur Propagandatruppe
- Selbst borniert und Selbstgenügsam
- Unterschiedliche Auffassungen bei der Fusion der Gruppen zur IKL
- Wenig Theorie
- Kein funktionierendes Pressewesen
- Große Kluft zwischen Leitung und Organisation
- Unzureichende Ausbildung der Kader (wenig Schulung)
- Kein Parteiaufbau

In der "Bilanz" heißt es, zusammengefasst: "In der IKL fehlt es vor allem an theoretischem Wissen, an organisatorischem und technischem Können. Wir sind alle noch ziemlich weit davon entfernt, Kader zu sein". (S. 58)
Quelle: IKL: Internes Bulletin, Nr. 11, o. O., o. J. (Dezember 1976).

September 1977:
Vermutlich im September erscheint die Nr. 24 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL). Eingangs wird u. a. auf die Schwierigkeiten der Gründung eingegangen, die als "gewagtes Unternehmen" (S. 3) bezeichnet wird. Bemängelt wird u. a. "die Unerfahrenheit der Gründer der IKL", denn es gab "kein klares Konzept" und es fehlte eine "Kadergruppe als politischer und organisatorischer Kern der Organisation". (ebd.)
Inhalt ist:
- Bilanz und Perspektiven, 3. Teil
- Zur Dialektik der Interventionssektoren
- Die neue Frauenbewegung
- Eine kleinbürgerliche Opposition in der IKL
- Aussagen eines Sektierers, mit Hang zum Workerismus

Informiert wird über die Zusammenarbeit mit dem Spartacusbund (Spanien-Gruppe), über das ZO, die Anti-AKW Bewegung, Sympathisantenarbeit und über die Schwierigkeiten beim Drucken von Publikationen.
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 24, o. O., o. J. (September 1977).

September 1977:
Vermutlich im September erscheint die Nr. 25 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Frotzeleien und Plattheiten
- Bericht der Opposition
- Statutenentwurf
- Bilanz der IKL

Informiert wird u. a. Über den Statutenentwurf der IKL, die sich "in eine internationale Propagandagruppe umwandeln will, die sich aus allen Mitgliedern und Kandidaten, die ihre Programmatik und Statut anerkennen und anwenden, zusammen". (S. 9) Im Statutenentwurf wird die "Nationale Konferenz" als "höchstes Organ der IKL" bezeichnet. (ebd.) Das höchste Organ wählt auch eine "Kontrollkommission", die "Disziplinarverletzungen untersucht und die Kassen kontrolliert". (ebd.)
Die "Bilanz der IKL" enthält die Teile:
- Von den Anfängen bis zur Notkonferenz
- Die drei historischen Komponenten der IKL
- Die politischen Strömungen, aus denen sich die Internationale Kommunistische Liga (IKL) zusammensetzte (u. a. Spartacus Wien/Kommunistisches Kollektiv)
- Die nächsten Aufgaben

In "Zu den nächsten Aufgaben" wird u. erklärt, dass die Internationale Kommunistische Liga (IKL) "auf internationaler und nationaler Ebene eine systematische Umgruppierungspolitik entwickeln müsse". Dazu müsse die "Entwicklung der portugiesischen Revolution" herangezogen werden". (S. 38) Ein "verschärfter Kurs" soll auf die Fusion mit der "FMR" gelegt werden. (S. 39)
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 25, o. O., o. J. (September 1977).

Oktober 1977:
Vermutlich im Oktober gibt die IKL die Nr. 2 (eher Nr. 26 oder Nr. 27) des "Internen Bulletins" heraus.
Inhalt u. a.:
- Die Akkumulationsbewegung des Kapitals in der Niedergangsepoche des Kapitalismus
- Über die politische Ökonomie der Frau
- Zum Problem der Arbeiterregierung
- Arbeitsplattform der Frankfurter BGA-Kommission
- Beschlussfassung zum Fusionskurs zwischen Spartacusbund und IKL
- Plattform für AG 'Repression im Betrieb' (Entwurf)
- An das ZK der I-CL
- Arbeitsauftrag für die Arbeitergruppe 'Russell Komitee'
Quelle: IKL: Internes Bulletin, Nr. 2 (eher Nr. 26 oder Nr. 27), Wien, o. J. (Oktober 1977)

Januar 1978:
Vermutlich im Januar erscheint die Nr. 28 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Leitungsbericht
- Übersetzung aus 'Lutte Ouvriere'
- Kritik an der AG 'Repression in Betrieb und Gewerkschaft'
- Materialien und Protokoll der B&G-Kommission
- Erklärung zu meinem Austritt aus der GRM
- Position der ICL zur Frauenfrage
- Literaturlisten zur AKW/Ökologie
- Beschlussprotokoll der ZK-Sitzung vom 17./18.12.1977
- Zur Diskussion über Terrorismus auf der letzten BK
- Resolution zur Entwicklung der Spartacusorganisationen

Informiert wird u. a. über die Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, über andere zentrale Bereiche, wie: "Russell-Initiative", Repression, "Intervention zu den Eisenbahnerwahlen". (S. 3) Zu den Eisenbahnern soll monatlich ein Flugblatt erstellt werden. Wiederum müsse die "Russell-Initiative wieder angekurbelt werden". (ebd.) Zur "Bildung neuer Gruppen" soll aufgerufen werden. In Planung seien: "Repression im Ausbildungsbereich und die Gruppe Faschismus". (ebd.) Informiert wird weiter über ein "Repressionsbündnis", u. a. mit der SOAK und möglicherweise mit der "GRM". Dazu will man einen "Offenen Brief" formulieren.
Broschüren sollen zu folgenden Themen erscheinen: Fusionsresolution, Zur 1. Konferenz der IKL, individueller Terror, Frauenfrage und russische Revolution.
Teil 2 ist fehlerhaft: Stattdessen werden Statistiken zu "Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit" und "Streikstatistiken" veröffentlicht.
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 28, o. O., o. J. (Januar 1978)

Februar 1978:
Vermutlich im Februar erscheint die Nr. 29 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Antirepressionsresolution
- Bericht: ZK Sitzung
- Einige Gedanken zur Klassenfront
- B&G: Kommissionsprotokoll vom 27.1.78
- Bericht von GE-Veranstaltung
- Kritik am Russell-Info Nr. 1
- Fusions- und Diskussionsfahrplan
- Zur Arbeit im Russell-Komitee
- Frankreich

Informiert wird u. a. über die Betriebsarbeit. Dazu wird ein "Ergebnisprotokoll" veröffentlicht. Informiert wird weiter über das "Russell-Tribunal", über einen "Fusions- und Diskussionsplan". Im Artikel: "Zur Arbeit im Russell-Komitee" wird u. a. erklärt, dass eine "zentrale Russell-Kommission im Rahmen unserer Organisation" zu bilden sei. Diese AGs dürfen sich nicht primär "auf die Berufsverbote konzentrieren", sondern müssen auch im Ausbildungsbereich" arbeiten. (S. 15f.) Im "Fusions- und Diskussionsplan" sind nationale und internationale Termine abgesteckt.
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 29, o. O., o. J. (Februar 1978).

Mai 1978:
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Vermutlich im Mai erscheint die Nr. 29 (vermutlich fehlerhafte Nummerierung) des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Darstellung und Kritik der klassischen Imperialismustheorien
- Griechischer Wein (Brief eines Genossen)
- Für die Sowjetmacht. Gegen die Stalinbürokratie. Thesenentwurf der Proletarischen Internationalisten (Dezember 1941)
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 29 (?), o. O., o. J. (Mai 1978).

Juli 1978:
Vermutlich im Juli erscheint die Nr. 30 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Stalinismusthesen. Gegen den Strom
- Leseplan zur Vorbereitung der Sommerkonferenz
- Arbeiterregierung und Volksfront
- Programm des Historikerarbeitskreises
- Buchbesprechung zu Roman Rosdolsky (Übersetzung aus International Communist)

Informiert wird u. a. über die Gruppe "Gegen den Strom", die für den Artikel "Stalinismusthesen. Zur Klarstellung" verantwortlich ist und einen "Thesenvorschlag" (S. 5ff.) veröffentlicht. Zur anstehenden "Sommerkonferenz" der IKL wird ein "Leseplan" veröffentlicht, u. a. zu den Themen: Arbeiterregierung und Volksfront, Stalinismus, Euro-Kommunismus.
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 30, o. O., o. J. (Juli 1978).

August 1978:
Vermutlich im August erscheint die Nr. 31 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Volksfront/Arbeiterregierung (Schluss)
- Die IV. Internationale und die UdSSR (Trotzki, 1933)
- Über die Losung der Arbeiter- und Bauernregierung (Pablo)
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 31, o. O., o. J. (August 1978).

September 1978:
Vermutlich im September erscheint die Nr. 33 des "Internen Bulletins" der Internationalen Kommunistischen Liga (IKL).
Inhalt ist:
- Leitungsbericht, August 1978
- Zusätzliche Bemerkungen
- Brief aus Frankreich
- Brief nach Frankreich
- Abänderungsanträge zu den ÜP-Thesen
- EURO-Kommunismus, Thesen
- Zum Kongress der österreichischen RMF
- Papier der österreichischen RMF
- Zusätze zu diesem Papier
- Fusionsresolution von GRM, SOAK, Gruppe d. FMR

Informiert wird u. a. über die Fusion mit dem westdeutschen Spartacusbund. Die "Fusionskonferenz" soll auf "Ende des Jahres verschoben werden". (S. 3) Zur angestrebten Fusion heißt es u. a.: "Auf der gemeinsamen Leitungssitzung in Salzburg wurde beschlossen, die Fusionskonferenz auf Ende des Jahres zu verschieben. Die Konferenz, wie ursprünglich geplant, Ende September abzuhalten, ist nach dem Stand der Diskussion und dem der entsprechenden Papiere nicht möglich. Auf dieser Fusionskonferenz sollen folgende Tagesordnungspunkte behandelt werden:
- Übergangsprogramm
- IV. Internationale
- Arbeiterregierung und Volksfront
- Reformismus (Sozialdemokratie und Stalinismus)
- Weitere Arbeit der fusionierten Organisationen

Informiert wird noch über die "Konzeption des ZO's" (S. 8f), über die "Gruppe Commune" und deren Gründung im Juni 78, ihren "Thesen zur politischen Situation in Österreich und den Aufgaben der revolutionären Marxisten" (S. 26ff.) Angehängt ist noch ein "Vorschlag für eine Resolution und Aufgaben eines Fusionskurses von GRM, SOAK und Gruppe und FMR".
Q: IKL: Internes Bulletin, Nr. 33, o. O., o. J. (September 1978)

Letzte Änderung: 05.12.2024