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Februar 1978:
Es erscheint die Nr. 167 der "Roten Fahne" der MLPÖ: "Der Kampf um die Verteidigung des Marxismus-Leninismus und für die Einheit der Marxistisch-Leninistischen Weltbewegung erfordert die Kritik an der revisionistischen Linie des XI. Parteitags der KP Chinas. Gemeinsame Stellungnahme der Redaktion Rote Fahne (Zentralorgan der Marxistisch-Leninistischen Partei Österreichs), Westberliner Kommunist (Organ für den Aufbau der Marxistisch-Leninistischen Partei Westberlin), Gegen die Strömung (Marxistisch-Leninistisches Organ für Westdeutschland)".
Einleitend heißt es zu: "Über die Entwicklung der revisionistischen Linie der KP Chinas": "Der XI. Parteitag der KP Chinas bedeutet ohne Zweifel einen wichtigen Einschnitt in der Entwicklung dieser Partei und Chinas überhaupt. Die Richtung dieser Entwicklung hat bei westlichen bürgerlichen Politikern und Kommentatoren freudige Erwartungen geweckt, bei den Marxisten-Leninisten und Revolutionären aller Länder jedoch schlimmste Befürchtungen und ernste Sorge ausgelöst.
Für Marxisten-Leninisten sind indessen weder bürgerliche Freudenkundgebungen ausreichender Beweis noch verlassen sie sich auf die eigenen Gefühle und Ahnungen, sondern sie suchen die Wahrheit in den überprüfbaren Tatsachen, in der gewissenhaften eigenen Analyse, in der konkreten sachlichen Untersuchung.
Dies im Detail anhand der offiziellen Materialien, Reden und Dokumente des XI. Parteitags vom Standpunkt des Marxismus-Leninismus zu tun ist der Zweck der vorliegenden kollektiven Arbeit der drei unterzeichnenden Redaktionen.
Wenn wir im folgenden die Linie der KP Chinas anhand der Dokumente des XI. Parteitags, in denen umfassend und konzentriert die Auffassungen der neuen Führung der KP Chinas dargelegt worden sind, kritisieren, so sind wir uns dabei durchaus bewußt, dass eine solche Linie nicht urplötzlich vom Himmel fällt.
Der Sieg der heutigen Linie der KP Chinas hat sich vielmehr Schritt für Schritt, im Auf und Ab oft dramatischer Auseinandersetzungen zwischen Proletariat und Bourgeoisie und Richtungskämpfen zwischen Marxisten-Leninisten und modernen Revisionisten vorbereitet. Dabei traten einzelne Geschehnisse als wichtige Marksteine hervor.
Vor allem sind es vier Ereignisse, die als entscheidende Knotenpunkte einer folgenschweren Entwicklung in die Augen springen:
1. die Einladung des US-Präsidenten Nixon im Februar 1972 in die VR China, die einherging mit einer deutlichen Abschwächung der Propaganda der KP Chinas gegen den US-Imperialismus und die anderen Imperialisten und Reaktionäre der westlichen Einflußsphäre,
2. die Rede Deng Hsiao-pings vor der UNO-Vollversammlung im April 1974, in der die sogenannte Theorie der Drei Welten erstmals umfassend öffentlich verkündet und unwidersprochen als Standpunkt der Partei und der Regierung Chinas vorgestellt und international propagiert wurde,
3. die Absetzung und Verhaftung von vier führenden Mitgliedern des Politischen Büros des ZK der KP Chinas im Oktober 1976 nur wenige Wochen nach dem Tod des Genossen Mao Tse-tung …
4. die Wiedereinsetzung des im April 1976 auf Vorschlag Mao Tse- tungs mit einstimmigen ZK-Beschluß abgesetzten den kapitalistischen Weg gehenden Machthaber Deng Hsiao-ping in all seine ehemaligen Funktionen und damit die faktische Anerkennung seiner revisionistischen und opportunistischen ideologischen und politischen Linie im Juli 1977 durch das III. Plenum des ZK der KP Chinas.
Diese Ereignisse betrafen vor allem die Außenpolitik, also die Linie zur proletarischen Weltrevolution, dann aber auch zunehmend die Innenpolitik, also die Linie zur Weiterführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats. (…)"
Inhalt der Ausgabe:
"Einleitendes
Über die Entwicklung der revisionistischen Linie der KP Chinas
Warum offene Kritik an der heutigen Linie der KP Chinas?
Offene Kritik als Mittel der Erziehung der Partei und der Arbeiterklasse
Bedeutet offene Kritik eine "Einmischung?"
Nutzt offene Kritik vor allem dem Klassenfeind?
Fördert offene Kritik die Spaltung?
Im Kampf gegen den Revisionismus Kritik und Selbstkritik in der marxistisch-leninistischen Weltbewegung entfalten!
I. Parteitag des Drei- Welten-Schemas
1. Zementierung des Drei-Welten-Schemas: strategisches Konzept bis zum Sieg des Kommunismus
2. Imperialistische Großmächte können niemals Freunde der Völker sein
3. Verharmlosung der westlichen Imperialisten
4. Die These Hauptkraft Dritte Welt ist revisionistisch
5. Fatalismus gegenüber der Gefahr eines Dritten Weltkrieges
6. Predigt des bürgerlichen Pazifismus
7. Unterstützung der Reaktion unter der Flagge der Nichteinmischung
8. Absage an die Erziehung im Geist des proletarischen Internationalismus
II. Die revisionistische Entstellung der Diktatur des Proletariats zum Staat des Volkes
1. Der Marxismus-Leninismus über die Notwendigkeit der Alleinherrschaft des Proletariats und der restlosen Vernichtung der Bourgeoisie
2. Verwischung der besonderen Rolle des Proletariats, Entstellung seiner historischen Mission
3. Die Forderung nach restlosem Sturz der Bourgeoisie wird aus dem AlIgemeinprogramm Programm der KP Chinas gestrichen
4. Propagierung des Aufbaus des Sozialismus gemeinsam mit Teilen der nationalen Bourgeoisie
5. Ablenkung vom proletarischen Klassenkampf gegen die neue Bourgeoisie
6. Verwandlung der kapitalistischen Machthaber von Feinden in Freunde
7. Revisionistische Schleichwege, auf denen die kapitalistischen Machthaber schließlich ganz wegmanipuliert werden
8. Bei der revisionistischen These Chruschtschows vom Staat des Volkes angekommen
III. Liquidierung der Weiterführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats
1. Die grundlegende Bedeutung der Revolution im Überbau und auf ideologischem Gebiet für die Festigung der Diktatur des Proletariats
2. Bekämpfung der Diktatur des Proletariats auf ideologischem Gebiet durch bürgerlichen Liberalismus
3. Sklavischer Gehorsam statt revolutionärer Disziplin und aktivem ideologischem Kampf
4. Für den Revolutionär ist die normalste Ordnung die der Revolution
5. Entseelung und Liquidierung der Weiterführung der proletarischen Revolution und ihre Ersetzung durch technische Revolution und konterrevolutionären Ökonomismus
6. Verstümmelung des Marxismus-Leninismus auf das für die Bourgeoisie Annehmbare
Schlussbemerkung
Anmerkung 1: Zur Einschätzung der vier entmachteten Politbüromitglieder der KP Chinas
Anmerkung 2: Lenin und Stalin kritisierten offen!"
Anmerkung 3: Über einige Zusammenhänge zwischen dem modernen Revisionismus und der Linie des XI. Parteitags der KP Ch
Anmerkung 4: Über einen Pseudo-Gegner des Schemas der Drei Welten*
Anmerkung 5: Entstellung der Lehre Mao Tse-tung um das Drei-Welten-Schema zu rechtfertigen
Anmerkung 6: Der IX. und X. Parteitag der KP Chinas
Anmerkung 7: Revolutionäre, proletarisch-internationalistische Außenpolitik und friedliche Koexistenz
Anmerkung 8: Zum VIII. Parteitag der KP Chinas
Anmerkung 9: Ein revisionistisches Zerrbild proletarischer Disziplin
Anmerkung 10: Stalin gegen die Verabsolutierung der Rolle der Produktivkräfte."
Geworben wird für Schriften von Enver Hoxha (u. a.: "Bericht an den 7. Parteitag der PAA"), für Schriften von Lenin und Stalin und die "Rote Fahne" der MLPÖ.
Quelle: Rote Fahne. Zentralorgan der Marxistisch-Leninistischen Partei Österreichs (MLPÖ), Jg. 16, Nr. 167, Wien, Februar 1978.
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