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Aus Bolivien werden hier lediglich deutschsprachige Quellen erschlossen. Eine separate Darstellung behandelt die Broschüre Die bolivianische Revolution und der Kampf gegen den Revisionismus.
Zunächst erfolgt eine im Vergleich zu aktuell verfügbaren Internetquellen sicher bescheidene, aber damals doch durchaus eventuell eindrucksvolle Darstellung der Geschicke des bolivianischen Volkes bzw. der dortigen Arbeiterklasse während des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts (vgl. 1920, 30.7.1920, Feb. 1921), die sich zunächst in der Schaffung des bolivianischen Gewerkschaftsbundes (CNT) krönt (vgl. Sept. 1921).
Nachdem der Aufstand von Uncia, wenige Monate nach dem von Hamburg gleichfalls sieglos bleibt, aber mit einem weit höheren Blutzoll beglichen wird (vgl. Juni 1923) und sich das bolivianische Proletariat reorganisiert (vgl. 1929), reißt bald eine Junta die Herrschaft gewaltsam an sich (vgl. März 1936), ohne dass dies tatsächlich die bolivianischen Elenden zu emanzipieren vermag, die sich vielmehr manchmal landesweit weiterhin der Exploitation verweigern (Juni 1937). Dies eröffnet aber doch vermutlich eine Chance für reformistische Konzepte (vgl. 13.7.1937), ohne dass dies zunächst das kleinlich anmutende Karussell der heute noch die blutig-terroristische Macht Innehabenden und Morgen schon selbst meuchlings Ermordeten nachhaltig zum Stillstand zu bringen vermag (vgl. 23.8.1939). Auch die nativen Einwohner melden sich organisiert zu Wort (vgl. Nov. 1941). Die eigentlich trotzkistische POR scheint in den 1950ern stark vom Maoismus beeinflusst (vgl. Juni 1972).
Erst lange später kann hier dann wieder etwas von oppositionellen Regungen berichtet werden (vgl. Dez. 1963), die sich bald ausdehnen (29.10.1964) und wieder einmal einen Regimewechsel bewirken, wobei die bolivianischen Zinnvorkommen für das Kapital, welches sich dessen bemächtigt, eine zentrale Bedeutung besaßen, wobei die für die positive Entwicklung der Profitraten offenbar unvermeidbaren Blutbäder vor Ort (vgl. 24.6.1967) bald darauf mit Kleinkriegsaktionen beantwortet werden (vgl. Okt. 1967).
In diese mischt sich nun der weltweit bekannte Ernesto Che Guevara ein, verfasst sein in der linken Bewegung gern rezipiertes 'Bolivianisches Tagebuch' (vgl. März 1968, Nov. 1968, 13.3.1969), während die bolivianischen Militärjunten (vgl. Apr. 1969) weiterhin wechseln und Che Guevara in der Linken, wie etwa in Berliner Schülerzeitungen wie dem 'Radikalinski' (vgl. 11.10.1968) propagiert wird.
Später melden sich inländische Kräfte der Insurrektion sowohl maoistischer (vgl. Apr. 1969, 26.6.1969) als auch trotzkistischer Provenienz in Gestalt der POR (vgl. 8.12.1969, 10.12.1969) nachhaltig zu Wort, wobei es unter den Trotzkisten durchaus Konkurrenz gibt (vgl. 6.3.1970), vermutlich auch Posadisten tätig werden (vgl. Mai 1970). Maßgeblich allerdings scheint das Nationale Volksbefreiungsheer (ELN - vgl. Feb. 1970, 18.8.1970).
Am Militärputsch erstaunt vor allem dessen offenbar rechtzeitige Bekanntmachung einige Tage zuvor (vgl. 3.10.1970, 7.10.1970, 10.10.1970), wogegen auch die Bergarbeiter nur wenig auszurichten vermögen (vgl. 21.10.1970), mangelt es zwar offenbar nicht am Willen zum bewaffneten Kampf (vgl. 15.11.1970), aber doch sicher an der entsprechenden Armierung der Arbeiterklasse.
So werden zwar internationale Kontakte geknüpft (vgl. 21.12.1970) und auch vor Ort Demonstrationen für Che Guevara und dessen nun offenbar in einheimische Sprachen übersetztes Anliegen organisiert (vgl. 10.1.1971), was aber auch den nächsten angesagten Putsch nicht aufzuhalten vermag (vgl. 11.1.1971). Es kommt nun nicht nur zu Ausschreitungen im Amazonasquellgebiet (vgl. Feb. 1971), sondern auch in den alternierenden Anden, wo das ELN hinrichtend tätig wird (vgl. 1.4.1971).
Die bei verschiedenen bundesdeutschen Fraktionen der trotzkistischen Bewegung beliebtere POR um Lora setzt dagegen vermutlich eher auf den angeblichen Willen des durch sie zu verschiedentlich zu versinnbildlichen versuchten Volkes (vgl. Juni 1971), orientiert sich international wohl am Internationalen Komitee der Vierten Internationale (vgl. 3.7.1971), während es die Mler eher mit der KPB/ML zu halten scheinen (vgl. Aug. 1971) und das bolivianische Militär sich wohl nach einem erneuten Militärputsch wieder einmal der Gesamtgewalt über das angestammte Territorium zu vergewissern trachtet (vgl. Aug. 1971, 19.8.1971), was wiederum den Protest des bolivianischen Proletariats provoziert (vgl. 2.8.1971, 20.8.1971), der aber nur beiläufig bewaffnet ist und daher natürlich belanglos verbleiben muss (vgl. 21.8.1971) bzw. mit der ungebremsten Brutalität der Bewaffneten 'befriedet' wird, woran auch bundesdeutsche bzw. Berliner Solidarität kaum etwas zu Ändern vermag (vgl. 27.8.1971, Sept. 1971, 12.9.1971, 13.9.1971).
Auch die Maoisten werden in den Untergrund gezwungen (vgl. Sept. 1971), ebenso wie die Trotzkisten lambertistischer Ausrichtung (vgl. Nov. 1971), wobei die bolivianische Bruderpartei POR wegen immer noch virulentem Faschismus wiederholt bei Konferenzen entschuldigt fehlt (vgl. 1.4.1972, 1.7.1972), aber auch später noch Kontakte zu nur bedingt eingebundenen Bündnisorganisationen wie der KJO Spartacus zu pflegen scheint (vgl. Juni 1972, 31.12.1972).
Die Berliner KPD klagt nun beherzt den US-Imperialismus der Urheberschaft am bolivianischen Faschismus an (vgl. 5.2.1972), während sogar der bedächtige Kommunistische Bund Bremen (KBB) für den bewaffneten Kampf in Bolivien zu votieren scheint (vgl. 3.4.1972), wobei die SPD wohl kaum etwas Schönzureden vermag (vgl. 26.7.1972).
Nun werden auch noch im benachbarten Chile die Faschisten aktiv, die nicht zuletzt in Bolivien Zuflucht fanden (vgl. 14.9.1972), die Mär vom friedlichen Weg zum Sozialismus letztlich auch in Bolivien konterkarierend (vgl. 1.12.1972, 21.1.1973, Feb. 1973).
Erst einige Monate später können wieder Äußerungen der bundesdeutschen Linken über Bolivien berichtet werden (vgl. 2.7.1973), die nur allzu bald auch in den Zusammenhang des faschistischen Putsches in Chile (vgl. 3.9.1973, 1.10.1973, Aug. 1975) gestellt werden, aber auch der wirtschaftlichen Lage entspringen (vgl. Okt. 1973, 27.2.1974), während in Dortmund bereits am nachhaltigen Aufbau der Ökonomie gearbeitet wird (vgl. 10.9.1973).
Die ELN ist Mitglied der nun gebildeten revolutionären Koordinations-Junta (vgl. Okt. 1974, Juni 1975), während sich die bolivianische PCB/ML vorläufig abschließend für diese Darstellung offenbar dem albanischen Vorbild verpflichtet fühlt (vgl. 16.5.1977).
1920:
In Bolivien werden, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die Federacion Obrera de Trabajadores (FOT) und die Partido Socialsita Obrero (PSO) gegründet (vgl. 30.7.1920).
Quelle: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
30.07.1920:
In Bolivien organisiert, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die Federacion Minera einen Streik in San José, dem sich auch Catavi anschliesst (vgl. 1920, Feb. 1921).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
Februar 1921:
In Bolivien organisiert, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die Federacion de Ferroviarios einen Streik der Eisenbahner gegen die Bolivian Railway Company. Ebenfalls diesen Monat kommt es auch zu Bauernaufständen (vgl. 30.7.1920, Sept. 1921).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
September 1921:
In Bolivien findet, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), der erste nationale Arbeiterkongreß (Congreso Nacional de Trabajadores - CNT) statt, der in der Folge mit der 3. Internationale zusammenarbeitet (vgl. Feb. 1921, Juni 1923).
Q: Lateinamerika heute Nr.6/7,München 1971/1972
Juni 1923:
In Bolivien erheben sich, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die
Minenarbeiter von Uncia. Es kommt zu 50 Toten. Solidaritätsstreiks
finden in allen Minen und auch anderen Industriezweigen statt (vgl.
Sept. 1921, 1929).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
1929:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die Confederacion Boliviana del Trabajo gegründet, die mit der lateinamerikanischen Organizacion Sindical zusammenarbeitet (vgl. Juni 1923, März 1936).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
März 1936:
In Bolivien findet, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), ein 25 Tage dauernder Generalstreik statt. Es werden Arbeitermilizen gebildet und die 'sozialistische' Militärjunta unter Toro übernimmt die Macht (vgl. 1929, Juni 1937).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
Juni 1937:
In Bolivien findet, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), erneut ein Generalstreik statt (vgl. März 1936, 13.7.1937).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
13.07.1937:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die Regierung unter Toro gestürzt und durch den reformistischen Busch ersetzt. Ungefähr zu dieser Zeitz werden auch die POR, die MNR und die Partido Izquierdista Revolucionario gegründet (vgl. Juni 1937, 23.8.1939).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
23.08.1939:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), Busch ermordet, woraufhin zunächst der General Quintanilla, später der General Penearanda an die Macht kommen.
Ein von den Bauerngewerkschaften in Ucurena und Huasacalle in der Provinz Cochabamba organisierter bewaffneter Aufstand wird niedergeschlagen (vgl. 13.7.1937, Nov. 1941).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
November 1941:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), in Oruro das Sindicato national de Indios gegründet (vgl. 23.8.1939, Dez. 1963).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
Dezember 1963:
In Bolivien untersagt, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die COB ihren Mitgliedern die Zusammenarbeit mir der MNR-Regierung, nur die neue bolivianische Spartacusgruppe aber habe diese Regierung bekämpft (vgl. Nov. 1941, 29.10.1964).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
29.10.1964:
In Bolivien führen, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), die Zinnarbeiter in Oruro eine Sympathiekundgebung für die Studenten durch, auf die einige Tage vorher geschossen worden war (vgl. Dez. 1963, 4.11.1964).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
04.11.1964:
In Bolivien findet, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), der Putsch von Barrientos statt, der vor allem Lohnkürzungen bringt und die Gewerkschaften in den Untergrund zwingt (vgl. 29.10.1964, 24.6.1967).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
24.06.1967:
In Bolivien kommt es in den Minen, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), zu Streiks wegen der Verhaftung der, vor allem trotzkistisch orientierten, Führer der verbotenen Gewerkschaften. Es kommt zum sog. Massaker des Johannistages mit 121 Toten (vgl. 4.11.1964, Okt. 1967).
Q: Lateinamerika heute Nr.6/7,München 1971/1972
Oktober 1967:
In Bolivien beginnen, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), vermutlich im
Herbst 1967 Guerrileros ihre Aktionen in Nancahuazú (vgl. 24.6.1967,
Apr. 1969).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
März 1968:
Im Frühjahr 1968 konstituiert sich in München der Trikont-Verlag. Wichtige Schriften, von ihm herausgegeben, sind aus der Gründungszeit: Ho Chi Minh: "Gegen die amerikanische Aggression. Reden, Aufsätze, Interviews", Regis Debray: "Fidel Castro", G. Mandel/K. S. Karol: "Der lange Marsch der Revolution in Lateinamerika", Ernesto Che Guevara: "Bolivianisches Tagebuch", Le Chau: "Bauernrevolution in Südvietnam."
Q: Che Guevara,Ernesto: Bolivianisches Tagebuch, München 1968, S. 220ff
November 1968:
Vermutlich erst im November erscheint die auf Oktober/November datierte Ausgabe des 'Roten Morgens' (RM - vgl. Sept. 1968, Jan. 1969). Sie enthält u.a. den Artikel "Das Bolivianische Tagebuch von Ernesto 'Che' Guevara".
Q: Roter Morgen Okt./Nov. 1968,Hamburg 1968
13.03.1969:
In Berlin soll, laut 'Agit 883', im Jugendfreizeitheim (JFH) Frobenstr.27 um 20 Uhr eine Veranstaltung "Der Tod in Bolivien - Che Guevara Tagebuch" stattfinden.
Q: Agit 883 Nr.4 und 5,Berlin 6.3.1969 bzw. 13.3.1969,S.3 bzw. S.3
April 1969:
In Bolivien stirbt, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), Barrientos und Adolfo Siles Salinas übernimmt die Macht. Das Militär sei gespalten in einen nationalrevolutionären und einen reaktionären Flügel (vgl. Okt. 1967, 26.9.1969).
Q: Lateinamerika heute Nr.6/7,München 1971/1972
April 1969:
In der Aprilausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. März 1969, Mai 1969) wird auch eingegangen auf den 9.Parteitag der KP Chinas, an den auch die KP Bolivien Grüße sandte.
Q: Roter Morgen, Hamburg Apr. 1969
26.06.1969:
In Bolivien übernimmt, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), Ovando vom nationalrevolutionären Flügel des Militärs durch einen Putsch die Macht. Die Gewerkschaften werden erlaubt, die Gulf Oil Company der USA (?) dagegen verstaatlicht. In der Folge aber entsteht trotzdem eine Guerilla in der Provinz Teoponte um La Paz (vgl. Apr. 1969, 7.10.1970).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
08.12.1969:
In Berlin werden die Mitglieder von Spartacus - IAfeKJO durch ein Rundschreiben informiert, daß am 10.12.1969 eine Veranstaltung mit dem Vertreter der bolivianischen POR G.Lora stattfinden soll.
Q: Spartacus - IAfeKJO: 8.12.69, Berlin 8.12.1969; Spartacus - IAfeKJO: Protokoll Leitungssitzung vom 8.12.69, Berlin 8.12.1969
10.12.1969:
In Berlin findet eine Veranstaltung mit G.Lora von der bolivianischen POR statt, zu der IKD und Spartacus - IAfeKJO mit einem Flugblatt aufrufen.
Q: Spartacus - IAfeKJO: 8.12.69, Berlin 8.12.1969; Spartacus - IAfeKJO,IKD: ***, Berlin o.J. (1969)
Februar 1970:
Der 'Rote Pfeil' erscheint ab der Nr. 4 als Organ der marxistisch-leninistischen Gruppen an der Universität Tübingen (vgl. 1.12.1969, März 1970) mit dem Artikel "Revisionismus und Castrismus in Lateinamerika. Dokument zu den wichtigen Auseinandersetzungen innerhalb der ELN Boliviens".
Q: Roter Pfeil Nr. 4, Tübingen Feb. 1970, S. 11ff
06.03.1970:
Richard Stephenson von der Revolutionary Communist League (RCL) Großbritannien (vgl. Juni 1969, 28.3.1970) verfaßt "Die Vierte Internationale und unsere Haltung ihr gegenüber". Derzeit gäbe es in den meisten Ländern mehrere trotzkistische Organisationen, u.a. in Bolivien 2.
Q: RCL-Richard Stephenson: Die Vierte Internationale und unsere Haltung ihr gegenüber ,o.O. 6.3.1970
Mai 1970:
Die Gruppe revolutionärer Kommunisten (Trotzkisten) der (posadistischen,d.Vf.) Vierten Internationale (GRK) gibt die Nr. 9 ihrer monatlichen 'Arbeiterstimme' (vgl. Nov. 1970) im zweiten Jahrgang heraus. Befreundet ist die GRK(T) aus Bolivien mit der POR(T), die die 'Lucha Obrera' herausgibt.
Q: Arbeiterstimme Nr. 15, Frankfurt Okt./Nov. 1970
18.08.1970:
An der Universität Tübingen erscheint die Nr. 8 des 'Roten Pfeils' (vgl. 1.6.1970, 18.8.1970) - Organ der marxistisch-leninistischen Gruppen an der Universität Tübingen mit dem Artikel "Ende der Schonzeit für westdeutsche Imperialisten" zu den Angriffen auf Graf Spreti in Guatemala, von Holleben in Brasilien und zwei Techniker in Bolivien.
Q: Roter Pfeil Nr. 9, Tübingen 18.8.1970, S. 13ff
03.10.1970:
Die Nr. 38 (vgl. 30.9.1970, 7.10.1970) des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD erscheint. Aus Bolivien wird über die Vorbereitung eines Staatsstreiches mit Hilfe des US Botschafters Siracrusa berichtet. Dieser habe in derlei Sachen bereits Erfahrung und habe 100 als Botschaftsangehörige Spezialisten von CIC, CIA, FBI und Rangers bei sich und Kontakt zu rechtsextremistischen Militärs aufgenommen. General Ovando habe die Macht nur noch auf dem Papier in der Hand. Diese Aktion sei Teil einer globalen Strategie zur Eindämmung progressiver kleinbürgerlicher und marxistischer Regime. Ähnliches sei auch für Chile geplant.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 38, Bochum 3.10.1970
07.10.1970:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), Ovando von rechten Militärs um Miranda abgesetzt. Zur Koordinierung des Widerstands wird das Comando Politico gegründet, an dem sich u.a. die KP Boliviens (KPBol bzw. CPBOl), die COB, die PIR, die POR und der linke Flügel des MNR beteiligen (vgl. 26.9.1969, 10.1.1971).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
10.10.1970:
Die Nr. 40 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 7.10.1970, 14.10.1970) erscheint. Zu Bolivien wird berichtet:"
Wie bereits gemeldet, planten die US-Imperialisten bereits seit einiger Zeit die Inszenierung eines Militärputsches in Bolivien. Schon im September hatten einige rechte Offiziere einen Putschversuch gestartet, der mit einem Kompromiss mit dem Präsidenten, General Ovando, endete. Nun versuchte eine grössere Zahl von rechten Offizieren, massiv unterstützt von der US-Botschaft und den enteigneten US-Kapitalisten, erneut die Macht zu übernehmen. Nach dem halbgeglückten Putsch im September hatte die SIFA, die Geheimdienstorganisation der Armee, die sich in der Hand der rechten Offiziere befand, die Entlassung einiger besonders 'radikaler' Offiziere und Minister durchgesetzt. Unter den Offizieren befand sich auch General Torres. Unter der Führung von Torres versuchten die linken Kräfte im Offizierscorps, nach Bekanntwerden des Putsches, einen Gegenputsch zu starten. Sie wurden von der bolivianischen Gewerkschaftszentrale COB und der linksnationalen-revolutionären Partei unterstützt. Sowohl die Gewerkschaften als auch die LNRP, die eine reformistische Arbeiter- und Kleinbauernpartei ist, erklärten, daß sie mit den Maßnahmen des Generals Ovando nur zum Teil einverstanden seien, aber mit allen progressiven Kräften zusammenarbeiten würden, um den faschistischen Staatsstreich zu bekämpfen. Nachdem die Gewerkschaften den Generalstreik erklärt hatten, sammelten sich in Cochabamba, der zweitgrößten Stadt des Landes, einige tausend bewaffnete Arbeiter und Bauern, die zusammen mit Studenten und Soldaten der örtlichen Kasernen, gegen die Hauptstadt marschierten. In der Hauptstadt fanden Straßenkämpfe statt, in denen die Truppen des Generals Torres, zusammen mit großen Teilen der Bevölkerung, die faschistische Offiziersclique entmachteten. Die kämpfenden Volksmassen stürmten das Stadtgefängnis und befreiten die politischen Gefangenen. Die Kämpfe in Bolivien, wie auch in Peru, und die Wahlergebnisse in Chile zeigen, daß die nationale Kleinbourgeoisie in Lateinamerika sich anschickt, die einheimische Kompradorenklasse und die Großgrundbesitzer zu entmachten. … Die in Bolivien, Peru und Chile stattfindenden Ereignisse sind ein Teil der demokratischen Revolution, die unter den besonderen politisch-ökonomischen Verhältnissen in den unterentwickelt gehaltenen Ländern Lateinamerikas zugleich einen antiimperialistischen Kampf mit einschließt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 40, Bochum 10.10.1970
21.10.1970:
In Bolivien werden in der Nacht von diesem zum nächsten Tage, laut KPD/ML-ZB, die Zinnminen in Oruro von den Bergarbeitern besetzt, nachdem sie zuvor die örtliche Polizei entwaffnet hatten. Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Oruro, das 240 Km südlich von La Paz liegt, ist die Hauptproduktionsstätte für bolivianisches Zinn. Die Minen gehören der bolivianischen Minengesellschaft COMIBOL. Die Arbeiter sind Mitglieder der 400 000 Mann starken Zinnarbeitergewerkschaft innerhalb der bolivianischen Gewerkschaftszentrale COB. Der COB-Führer Juan Lechin hat dem neuen Präsidenten Torres im Auftrag der bolivianischen Arbeiter eine Liste von Forderungen überreicht.
Die Arbeiter verlangen eine Beteiligung an den Leitungen der Minen, Lohnerhöhungen und die Verstaatlichung der ausländischen Kapitalien. Es scheint, als ob der Präsident nur die letzte Forderung der Arbeiter erfüllen will. Torres erklärte gleichzeitig in einem Interview mit der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina, er könne den zu 30 Jahren Gefängnis verurteilten Regis Debray nicht freilassen, da dies über die Macht der Exekutivgewalt hinausgehe. In einem weiteren Interview kündigte Torres an, daß er nicht daran denke, diplomatische Beziehungen zu Kuba herzustellen und daß die von den Arbeitern geforderte Umorganisation der bolivianischen Armee völlig ausgeschlossen sei.
Die bolivianische Kleinbourgeoisie versucht mit allen Mitteln zu verhindern, daß die neue Situation von den Organisationen der Arbeiter und Bauern ausgenutzt wird, um sich weitergehende demokratische Rechte zu erkämpfen. Damit setzt sich die bolivianische Kleinbourgeoisie aber auch der Gefahr aus, daß sie von einem Putsch der Kompradorenbourgeoisie mit Hilfe der Imperialisten wieder entmachtet wird. Die Errungenschaften, die die Verhinderung des letzten reaktionären Militärputsches durch die Arbeiter und Bauern und Teile der Armee gebracht hat, können gegen die konterrevolutionären Kräfte nur auf der Grundlage der Beteiligung der Arbeiter und Bauern an der Staatsmacht verteidigt werden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 44, Bochum 24.10.1970, S. 9f
15.11.1970:
In Bolivien findet, laut KPD/ML-ZB, der 4. Generalkongreß der Arbeiter der Hauptstadt La Paz statt, der eine Resolution annimmt, die einen bewaffneten Kampf gegen das Regime des Generals Torres verlangt. Die Führer der Zinn- und Minenarbeiter, der bisherigen Avantgarde der Arbeiterklasse, hätten aber erklärt, daß ihre Beziehungen zu Torres herzlich seien:"
Der Führer der Minenarbeiter hat sogar erklärt, daß die Politik des Regime Torres zum Sozialismus führen könne, falls sie 'vertieft' würde. Als erste Maßnahme hat die Verwaltung der bolivianischen staatlichen Minengesellschaft Comibol erlassen, daß die Gehälter der Angestellten und Techniker in den Minen eine Höhe von 4 000 DM nicht überschreiten dürfen. Wie lächerlich eine solche Maßnahme ist zeigt sich, wenn man weiß, daß das Durchschnittseinkommen eines Bolivianers bei 800 DM im Jahr liegt. Die oberen Angestellten der staatlichen Petroleumgesellschaft verdienen etwa 150 000 DM im Jahr. Sie beziehen 17 Monatsgehälter und zusätzliche Aufschläge."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 53, Bochum 25.11.1970, S. 12
21.12.1970:
In der Spartacist League USA (SLUS) werden die 'Special Open PB Minutes' Nr.21 verfaßt. Vor einem Jahr habe man die POR Bolivien näher kennengelernt.
Q: SLUS: Special Open PB Minutes Nr. 21, o.O. 21.12.1970
10.01.1971:
In Bolivien demonstrieren, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), in La Paz 4 000 Minenarbeiter für Che Guevara und gegen den zu erwartenden Putschversuch (vgl. 10.7.1970, 11.1.1971).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
11.01.1971:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), in La Paz ein Putschversuch unternommen (vgl. 10.1.1971, Feb. 1971).
Q: Lateinamerika heute Nr.6/7,München 1971/1972
Februar 1971:
In Bolivien protestieren, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), hunderte von Bauern der bolivianischen sozialistischen Falange und setzen den progressiven Stadtverantwortlichen von Santa Cruz ab (vgl. 11.1.1971, 19.8.1971).
Q: Lateinamerika heute Nr.6/7,München 1971/1972
01.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Bolivien:"
Am Donnerstag, den 1.April, wurde der BOLIVIANISCHE GENERALKONSUL IN HAMBURG, ROBERT QUINTANILLA ERSCHOSSEN. Die bolivianische Befreiungsfront ELN erklärte, daß QUINTANILLA WEGEN SEINER AUSROTTUNGSVERSUCHE DER BOLIVIANISCHEN GUERRILLAS, denen im Oktober 1967 auch Che Guevara zum Opfer gefallen war, von einem VOLKSGERICHT ZUM TODE VERURTEILT WORDEN WAR. Die jetzt erfolgte Hinrichtung, so erklärte die ELN, sei ein Akt revolutionärer Gerechtigkeit.
Quintanilla, in den USA und Panama im Anti-Guerilla-Kampf ausgebildet, leitete seit 1966 als stellvertretender Innenminister und Chef des Geheimdienstes zusammen mit dem CIA die Versuche zur Vernichtung der Befreiungskämpfer. Anfang 1970 aber wurde die Auflehnung des Volkes gegen den Terror Quintanillas so stark, daß er sich auf den Generalkonsulsposten in Hamburg zurückziehen mußte. Die deutschen Behörden waren über seine Karriere genauestens informiert, doch war er ihnen ein willkommener Gast.
In Bolivien setzten Quintanillas Männer im Juli 1970 zu einer dreimonatigen Jagd auf die ELN an, nach der sie die Organisation endgültig zerstört glaubten.
Doch der Kampf der Völker um Freiheit läßt sich nicht ausrotten. DIE ELN KÄMPFT WEITERHIN FÜR FREIHEIT UND GERECHTIGKEIT. Selbst die bürgerliche Neue Zürcher Zeitung schrieb am 9.4.: Und jetzt hat die 'Befreiungsfront nach ihren eigenen Angaben ihren meistgehaßten Feind, Roberto Quintanilla, beseitigt. Die Nachricht wirkte in La Paz wie eine Bombe. Eindrucksvoller hätte die ELN kaum beweisen können, daß alle Bemühungen sie zu liquidieren bisher vergeblich geblieben sind.'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 33, Bochum 1.5.1971, S. 10
Juni 1971:
In Bolivien beginnt die, dem Internationalen Komitee der Vierten Internationale angeschlossene, POR, laut 'IAK', damit regionale Volksversammlungen durchzuführen, die bis zum August in den Regionen Cochabamba, Oruro und Potosi stattgefunden haben sollen.
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 38/39, Eschborn Nov./Dez. 1971
03.07.1971:
In Essen beginnt die, vom Internationalen Komitee der Vierten Internationale organisierte, zweitägige internationale Jugendversammlung, mit, nach eigenen Angaben, 5 000 Teilnehmern, von denen allerdings die übergroße Mehrheit aus dem Ausland stammt. Ein Aufrufflugblatt ist auch unterzeichnet von der Jugend der Revolutionären Arbeiterpartei (POR) Bolivien.
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 38/39, Eschborn Nov./Dez. 1971; Flugblatt zu Essen, Bochum 1971
August 1971:
Der KABD (vgl. 7.8.1972) berichtet vom Militärputsch in Bolivien, wozu er auch eine Erklärung der KPB/ML (vgl. Sept. 1971) zitiert.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Tübingen Aug. 1972, S. 8
02.08.1971:
Der Berliner 'Hochschulkampf' Nr. 13/14 (vgl. 5.7.1971, 13.9.1971) der der PL/PI befreundeten Roten Zellen erscheint mit dem Artikel "Räte in Bolivien".
Q: Hochschulkampf Nr. 13/14, Berlin 2.8.1971, S. 11
19.08.1971:
In Bolivien wird, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), Santa Cruz vom Militär erobert (vgl. Feb. 1971, 20.8.1971).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
20.08.1971:
In Bolivien beteiligen sich, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), 60 000 Menschen an einer Demonstration der COB in La Paz (vgl. 19.8.1971, 21.8.1971).
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
21.08.1971:
In Bolivien beteiligen sich, laut AELA München (vgl. Dez. 1971), 20 000 Menschen an einer revolutionären Volksversammlung im Fußballstadion von La Paz (vgl. 21.8.1971). Die Darstellung der AELA München endet mit der Nachricht, dass die u.a. aus COB, MIR, ELN und dem aufständischen Regiment Colorados bestehenden, revolutionären Streitkräfte der Vereinigten militärischen Kommandos zusammen über 600 Gewehre verfügten.
Q: Lateinamerika heute Nr. 6/7, München 1971/1972
27.08.1971:
Für diesen Tag planen in Westberlin die IKD und die KJO Spartacus die Durchführung einer Bolivienveranstaltung in der TU im Hörsaal 110, zu deren Besuch von den IKD mit einem Flugblatt "Verteidigt die bolivianische Revolution!" aufgerufen wird.
Q: IKD: Verteidigt die bolivianische Revolution!, Berlin o.J. (1971); KJO Spartacus-Ortsgruppe Westberlin: ohne Titel, Berlin 26.8.1971
September 1971:
Der KABD (vgl. 7.8.1972) berichtet in der 'RF' vom Militärputsch in Bolivien (vgl. Aug. 1971) und von der KPB/ML:"
BOLIVIANISCHE KOMMUNISTEN IM WIDERSTAND
Als im August vergangenen Jahres eine faschistische Clique in einem Staatsstreich die Macht in Bolivien ergriff, standen die Kommunisten in den vordersten Reihen des Kampfes gegen die Faschisten. Zu diesen Ereignissen und zu ihren politischen Aufgaben gab im September die Kommunistische Partei Boliviens/Marxisten-Leninisten eine Erklärung ab, die von ihrem Vorsitzenden Zamora unterzeichnet ist. Die ROTE FAHNE druckt im folgenden einige wichtige Auszüge aus ihr ab:
'Obwohl die Massen unter ungünstigen Bedingungen gegen die Putschisten Widerstand leisten mußten, hat sich die große und unerschöpfliche Kampffähigkeit des bolivischen Volkes - von Arbeitern, Bauern, Studenten und Menschen aus anderen Schichten - erneut erwiesen. Ohne die erforderliche Organisation und ohne Waffen sowie in der Situation politischer Verwirrung bewiesen diese Volksmassen, was vom Volk im Kampf für Freiheit und Würde geleistet werden kann.
Das Bergbauproletariat im ganzen Land erwies sich abermals als die revolutionäre Vorhut des bolivischen Volkes. Mit ihren heroischen Taten haben die Bergleute ein Kapitel geschrieben, das nie in Vergessenheit geraten wird.
Die Teilnahme der USA-Imperialisten und der brasilianischen Gorillas (an dem Staatsstreich) war offen und schamlos. Sie finanzierten nicht nur den Staatsstreich, sondern befehligten auch durch die US-Militärmission und die Offiziere der brasilianischen Armee die militärischen Aktionen im Gebiet Santa Cruz. Sogar die US-Presse berichtete über die Anwesenheit des Leiters der Luftwaffen-Mission der USA bei den Operationen in Santa Cruz.
Sogleich vom Tage ihrer Einführung an hat die Diktatur bewiesen, daß sie gegen das Volk, insbesondere die revolutionären Organisationen und Organisationen von Arbeitern, Studenten und Berufsgruppen, Haß hegt. Sie erhob Einspruch gegen Gewerkschaften und Berufsorganisationen. Religiöse Zentren wurden entweiht und fortschrittliche Priester verfolgt. Universitäten wurden geschlossen. Revolutionäre Parteien und Organisationen sind blutigen Verfolgungen ausgesetzt. Mehr als ein Dutzend Konzentrationslager (KZ,d.Vf.) und Sondergefängnisse sind eingerichtet worden, wo über 1 000 politische Gefangene gefangengehalten werden. Unter dem Vorwand der Existenz von Guerillas werden jeden Tag Patrioten getötet. Die reaktionäre versuchen durch all dies und andere Brutalitäten, den Kampf zu ersticken und das Volk zu demoralisieren.
Die Arbeiterklasse muß gemeinsam mit anderen Volkskräften mittels revolutionärer Massengewalt die politische Macht ergreifen und dies als das einzige Mittel betrachten, ein für allemal das brutale und barbarische Regime, das die Imperialisten dem bolivischen Volk aufzwangen, zunichte zu machen.
Wenn wir betonen, daß der bewaffnete Kampf - die höchste Form des Klassenkampfes - die hauptsächliche und historische Aufgabe der Massen ist, so dürfen wir dabei nicht eine gleichgültige und verachtungsvolle Haltung gegenüber den konkreten Kämpfen der Massen um ihre Rechte einnehmen. Diese Kämpfe müssen vorangetrieben werden, besonders die Kämpfe um Verbesserung der Lebensbedingungen und um demokratische Freiheit unter der Tyrannei des Faschismus. All diese Kämpfe müssen mit politischem Kampf - dem Hauptziel - verbunden sein, und es muß immer Wert darauf gelegt werden, daß die Hauptsache nicht der Nebensache geopfert wird.
Die Kommunistische Partei Boliviens/ML erklärt, daß sie voll und ganz bereit ist, die Einheit mit allen echt revolutionären Kräften zu suchen und sich darum zu bemühen. Wir wissen, daß die Einheit der revolutionären Kräfte und revolutionären Klassen für den Sieg wichtig ist, und sind uns der Tatsache bewußt, daß diese Einheit auf der Grundlage revolutionärer Prinzipien erzielt werden muß, ohne Kompromisse zu schließen mit Opportunismus und Verrätern, die das Volk vom richtigen Weg abzubringen versuchen.
Wir Kommunisten bekräftigen erneut all unsere Verpflichtungen dem Volk gegenüber. Wir sind furchtlos und unerschütterlich, und all unsere Aktionen zielen einzig und allein darauf ab, für das volle Glück und völlige Freiheit des bolivischen Volkes zu kämpfen.'"
Q: Rote Fahne Nr. 8, Tübingen Aug. 1972, S. 8
September 1971:
Die 'Arbeiterstimme' des SALZ Bremerhaven Nr. 13 (vgl. Aug. 1971, Okt. 1971) erscheint und berichtet u.a. aus Bolivien vom Putsch.
Q: Arbeiterstimme Nr. 13, Bremerhaven Sept. 1971, S. 7
12.09.1971:
In Berlin erscheint von der PL/PI der 'Klassenkampf Nachrichtendienst' Nr. 3 (vgl. 5.9.1971, 19.9.1971) und berichtet auch aus Bolivien.
Q: Klassenkampf Nachrichtendienst Nr. 3, Berlin 12.9.1971, S. 8
13.09.1971:
Es erscheint der Berliner 'Hochschulkampf' Nr. 15/16 (vgl. 2.8.1971, 11.10.1971) der der PL/PI befreundeten Roten Zellen mit dem Artikel "Bolivien: Revolution und Konterrevolution".
Q: Hochschulkampf Nr. 15/16, Berlin 13.9.1971, S. 9
November 1971:
Anfang November erscheint die auf Nov./Dez. 1971 datierte 'Internationale Arbeiterkorrespondenz' (IAK) Nr. 38/39 (vgl. 3.7.1971, Jan. 1973). Enthalten sind auch die Artikel:
- Die bolivianische Revolution und der Kampf der POR für eine Arbeiter- und Bauernregierung auf der Grundlage des Übergangsprogramms Trotzkis, für den Wiederaufbau der IV. Internationale;
- Die Lehren der bolivianischen Revolution - Interview mit Guillermo Lora;
- Gemeinsame Erklärung der Organisation Communiste Internationaliste (OCI), der Revolutionären Arbeiterpartei Boliviens (POR) und des Organisationskomitees der Kommunisten (Trotzkisten) der osteuropäischen Länder (ebenfalls zu Bolivien).
Q: Internationale Arbeiterkorrespondenz Nr. 38/39, Frankfurt Nov./Dez. 1971
05.02.1972:
Die KPD (vgl. 11.2.1972) berichtet von ihrer heute und morgen angeblich in Berlin stattfindenden vierten Parteikonferenz. In der 'RF' heißt es am 19.4.1972:"
RECHENSCHAFTSBERICHT DES 3.ZK AN DIE 4.PARTEIKONFERENZ
…
Seit der Veröffentlichung der Programmatischen Erklärung haben sich die Auseinandersetzungen zwischen den lateinamerikanischen Völkern und dem USA-Imperialismus verschärft. Die USA-Imperialisten haben das kleinbürgerlich-nationalistische Regime in Bolivien gestürzt und versuchen, die faschistischen Regime, vor allem in Brasilien, zu stabilisieren."
Q: Rote Fahne Nr.36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44,
01.04.1972:
Es beginnt die viertägige 2.Vorkonferenz des Internationalen Komitees der Vierten Internationale ohne die entschuldigte bolivianischen POR.
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 40/41, Eschborn Jan. 1973
03.04.1972:
Der KB Bremen gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 seiner 'Wahrheit'(vgl. 1.3.1972, 16.5.1972) heraus. Enthalten ist auch der Aufruf zum 1.Mai (vgl. 3.4.1972) sowie auf den beiden Mittelseiten ein vermutlich für Wandzeitungen geeignetes Foto-Blatt, auf dem unter der großen Überschrift "Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!" Fotos u.a. mit folgenden Beschreibungen zu finden sind:
- "Bolivianische Grubenarbeiter setzten sich mit Dynamitpatronen gegen einen von den USA inszenierten Militärputsch zur Wehr. Ihre zeitweilige Niederlage wird sie lehren, daß sie ihre Lage nur verbessern und ihre Organisationen nur verteidigen können, wenn sie sich bewaffnen."
Q: Wahrheit Nr. 3, Bremen Apr. 1972
Juni 1972:
Vermutlich spätestens im Juni geben die Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) - Gruppe NRW die Broschüre "Die bolivianische Revolution und der Kampf gegen den Revisionismus" heraus, deren Text von S. Ryan, Los Angeles, "führendes Mitglied der damaligen Minderheitstendenz (Vern-Tendenz) in der SWP, am 20. Juni 1954 verfasst und im Diskussionsbulletin Nr. A-22 der SWP im Oktober 1954 veröffentlicht wurde. Der POR Bolivien wird unterstellt, dass sie dem Pablismus folge und die bolivianische Revolution verraten habe.
Enthalten sind die Abschnitte:
- "Revolution durch Ernennung";
- "Was ist eine kleinbürgerliche Partei?" zur Einschätzung der MNR;
- "Die wirkliche Machtfrage";
- "Die überraschten Arglosen";
- "Der Maoismus gewinnt einen Rekruten" zu dem Fehlen jeglicher Kritik der POR an stalinistischen Gruppen und ihrem Lob für Mao tse-tung und die VR China bzw. deren Wahlgesetz;
- "Der Maoismus in der Internationale" zur von Pablo propagierten kritischen Unterstützung der VR China;
- "Warum sie schweigen" zu den Gegnern Pablos; sowie
- "Wir brauchen internationale Solidarität" zur Notwendigkeit der Solidarität der SWP USA mit der bolivianischen Revolution.
Q: IKD NRW: Die bolivianische Revolution und der Kampf gegen den Revisionismus, O. O. o. J. (1972)
01.07.1972:
Die zweite Vorkonferenz des Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IK - vgl. Juni 1970), die bis zum 4.7.1972 dauert, beginnt heute laut und mit IAK. Die POR Bolivien fehlt entschuldigt.
Q: Internationale Arbeiterkorrespondenz Nr.40/41,Frankfurt 1973
26.07.1972:
Die Nr. 53 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 19.7.1972, 2.8.1972) berichtet u.a. über die Einmischung der SPD in Bolivien.
Q: Rote Fahne Nr. 53, Dortmund 26.7.1972
14.09.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 17.10.1973) berichtet aus Chile (vgl. 10.9.1972, 12.10.1972):"
Die Regierung deckt einen systematischen Plan der faschistischen Organisation 'Vaterland und Freiheit' und der Nationalpartei zum Sturz der Regierung auf.
Der 'Plan September' beinhaltet u. a.: Demonstrationen und Provokationen der Armee, um diese zum Eingreifen zu zwingen, Sabotageakte auf die Eisenbahnlinien, auf denen Lebensmittel transportiert werden, und den Versuch, den Militär Arturo a Marschall aus Bolivien zurückzuholen."
Q: DOS Nr. 22, Dortmund 17.10.1973, S. 4
01.12.1972:
Vermutlich Anfang Dezember gibt der KB Bremen die Nr. 11 seiner 'Wahrheit' (vgl. 9.11.1972, 21.1.1973) heraus. Berichtet wird auch über den "Ausnahmezustand in Bolivien".
Q: Wahrheit Nr. 11, Bremen Dez. 1972, S. 12
31.12.1972:
In den Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) wird für die Nationale Konferenz über Sylvester ein Rechenschaftsbericht verfaßt. Man hat u.a. Kontakt mit der POR Bolivien von Lora.
Q: IKD: Rechenschaftsbericht NK Sylvester 72/73, o.O. o.J.
21.01.1973:
In der 'Wahrheit' des KB Bremen (KBB - vgl. 21.1.1973), dem quasi-Zentralorgan des späteren KBW erscheint vermutlich frühestens heute folgender Artikel von Christine Bucher zur KPD/ML-ZB:"
DIE KRISE DER KPD/ML
WIE SICH DAS LINKSSEKTIERERTUM SELBST ZU GRABE TRÄGT
…
Unterziehen die Kommunisten sich nicht geduldig der Mühe, an den wirklichen Erscheinungsformen der Aggression, z.B. am Völkermord in Indochina, an der gewaltsamen Unterdrückung der Völker in Angola und Mozambique, in Bolivien und Brasilien das Wesen des Imperialismus aufzuzeigen und immer wieder an diesen Erscheinungen klarzumachen, daß keine bürgerliche Regierung, keine Verhandlung und kein Vertrag, sondern nur der Kampf der Massen den Frieden erhalten kann, so gelingt es ihnen nicht, die Arbeiterklasse auf die verschärften Klassenauseinandersetzungen und auf die Verhinderung eines möglichen Krieges vorzubereiten."
Q: Wahrheit Nr. 1, Bremen Jan. 1973
Februar 1973:
Der KHB/ML der ABG gibt seine 'Kommunistische Studenten Zeitung' (KSZ) Nr.12 (vgl. Jan. 1973, 12.3.1973) heraus. Aufgerufen wird zur Unterschriftensammlung für die politischen Gefangenen Boliviens am Bücherstand des KHB/ML.
Q: Kommunistische Studenten Zeitung Nr. 12, München Feb. 1973, S. 17
02.07.1973:
Die Aktion Lateinamerika (ALA) Freiburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche erstmals ihre 'Aktion Lateinamerika' heraus. Einleitend heißt es u.a.:"
Seit Anfang der 60er Jahre wird der Terror auf die Methoden ausgerichtet, mit denen der Imperialismus sich der wachsenden Befreiungsbewegung des lateinamerikanischen Volkes entgegenstellt. Nachdem dieser Terror bereits seit 1966 in Guatemala in großem Maße ausgeübt wurde, trat er in Brasilien, Bolivien, Uruguay, der Dominkanischen Republik, Argentinien und neuerdings auch in El Salvador auf. Diese Taktik unterscheidet sich von den herkömmlichen Methoden der politischen Kontrolle, wie sie von den traditionellen Diktaturen (Paraguay, Nicaragua) ausgeübt wird.
…
Die Artikel über Bolivien und Brasilien sind als Ergänzung zur Lateinamerikawoche (vgl. S2.*.1973,d.Vf.) gedacht."
Q: Aktion Lateinamerika Nr. 1, Freiburg 1973
03.09.1973:
Für den KBW berichtet F.H. vermutlich u.a. aus dieser Woche:"
DIE VOLKSMACHT AUFBAUEN
DIE TAKTIEREREI ALLENDES HINTER DEM RÜCKEN DER VOLKSMASSEN
…
Der Feind aller Völker, der Imperialismus, hat auch in Chile seine offene Intervention angekündigt: jüngst erklärte Hugo Banzer, der Chef der bolivianischen faschistischen Militärregierung, daß er seine Truppen in den Norden Chiles einfallen lassen werde. Die brasilianische Militärregierung, die über ausgearbeitete Pläne zur Besetzung eines großen Teils von Lateinamerika verfügt, kündigte an, daß sie eine Straße von Santos nach Nordchile bauen wird. In Bolivien haben die chilenischen Grundbesitzer eine schlagkräftige Armee aufgebaut mit Hilfe des amerikanischen Geheimdienstes CIA. Sie warten nur auf den günstigsten Moment, um in Chile einzufallen. Die US-Imperialisten führen gerade wieder große Seemanöver vor der Küste Chiles durch. Die US-Imperialisten machen immer größere Anstrengungen, um in Chile ebenso wie Bolivien und Brasilien ein Marionettenregime zu installieren."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 2, Mannheim 12.9.1973
10.09.1973:
Vermutlich Anfang dieser Woche wird ein Flugblatt des Informationszentrum Dritte Welt (IZ3W) Dortmund 1, Jägerstr.5 herausgegeben:"
FLOHMARKT 1973
WIR WOLLEN FRIEDEN!
Doch echten Frieden, der nicht nur auf der atomaren Abschreckung, sondern auf friedlicher Koexistenz beruht, kann es nicht geben,…
- …solange zwei Drittel der Erdbevölkerung in den Entwicklungsländern leben, und dort jede Sekunde ein Mensch an Hunger stirbt:
- …solange die reichen Industrienationen durch ihre wirtschaftliche und militärische Überlegenheit die armen Länder und ihrer Abhängigkeit zu halten suchen, indem sie z.B. deren Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt drücken und ihnen hohe Preise für ihre industriellen Fertigprodukte diktieren:
- …solange durch Kolonialismus, Rassismus und Apartheid vielen Millionen Menschen die wichtigsten Rechte vorenthalten werden, und sowohl die Bundesregierung, als auch Teile der Kirchen auf Seiten der Unterdrücker und Ausbeuter, statt auf der Seite der Unterdrückten und Ausgebeuteten stehen.
DESHALB FLOHMARKT 1973.
Denn der FLOHMARKT, ergänzt mit Waren aus der Dritten Welt, unterstützt mit seinem finanziellen Erlös drei modellhafte Entwicklungsprojekte in Lateinamerika und Asien:
…
- die Methodistenkirche in Bolivien, die eine Zweigschule für Indio-Kinder in einer Stadtrandsiedlung unterhält, die eine Genossenschaft gebildet hat, durch die Tausende von Indios ihre handgewebten Artikel zu angemessenen Preisen verkaufen können, und die in der Hauptstadt La Paz mit einer Ärztegruppe ein Gesundheitszentrum für Indios aufbaut (Brot Für Die Welt-Projekt).
…
SPENDEN FÜR DIESE PROJEKTE können unter genauer Projektangabe eingezahlt werden auf das Konto Nr. 001/061/100 der Stadtsparkasse Dortmund, Kontoinhaber: Kreiskirchenkasse Dortmund/Informationszentrum Dritte Welt."
Bekanntgegeben wird auch, daß vom 19. bis 22. September in Dortmund auf dem Reinoldikirchplatz ein Flohmarkt im Rahmen der Dortmunder Friedenswoche (vgl. 15.9.1973) stattfinden soll.
Q: IZ3W Dortmund:Flohmarkt 1973,Dortmund o.J. (Sept. 1973)
12.09.1973:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW führt heute intern zum gestrigen Putsch in Chile u.a.:"
In dem benachbarten Bolivien haben emigrierte Großgrundbesitzer darüber hinaus eine größere private Söldnerarmee aufgebaut. Die faschistische Organisation Patria y Libertad (Vaterland und Freiheit), der Stoßtrupp der Konterrevolution, verfügt über zahlreiche bewaffnete Terrorbanden, die sich aus den Söhnen der Bourgeoisie und des Mittelstandes rekrutieren."
Q: KBW-ZK-StA: Rundbrief, Mannheim 12.9.1973
Oktober 1973:
Der KAJB Bremen (vgl. Okt. 1973) berichtet:"
Bolivien
La Paz - Generalstreik
In Bolivien legten rund 30.000 Arbeiter aufgrund eines Aufrufes von 6 Gewerkschaften die Arbeit nieder. Etwa die doppelte Zahl von Arbeitern schloß sich diesem Ausstand an. Die Arbeiter kämpfen gegen Festnahme von 89 Gewerkschaftsführern und gegen die vom Militärregime unter Präsident Banzer angekündigten wirtschaftspolitischen Einschränkungsmaßnahmen."
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Bremen Okt. 1973, S. 5
01.10.1973:
Die französische Ligue Communiste (LC - vgl. 5.10.1973) des VS veröffentlicht ein vermutlich Anfang dieser Woche mit MIR-Führern geführtes:"
GESPRÄCH MIT CHILENISCHEN UNTERGRUNDKÄMPFERN
…
WAS DIE ATMOSPHÄRE IN BEZUG AUF DEN AUSLÄNDERHASS BETRIFFT, DEN DIE JUNTA ZU ENTWICKELN VERSUCHT, SO ÜBERSCHREITET DAS EINFACH DIE VORSTELLUNGSKRAFT. AUCH DARÜBER MUSS IM AUSLAND MOBILISIERT WERDEN: UNSERE GENOSSEN, DIE ALS POLITISCHE FLÜCHTLINGE ODER EINFACH ALS AUSLÄNDER HIER SIND, HAUPTSÄCHLICH DIE BRASILIANER UND BOLIVIANER, RISKIEREN IHR LEBEN IM AUGENBLICK. SIE SIND DIE JUDEN DER JUNTA GEWORDEN!
Nur weil sie mit ihren Akzent sprechen, werden sie von ihren Nachbarn denunziert. Auf einfache Denunziation hin werden sie verhaftet, ins Stadion geführt, um dort oft zu verschwinden."
Dieses Interview erscheint in Frankreich in der 'Rouge' Nr.223 vom 5.10.1973 und wird nachgedruckt in:
- der 'BRD' durch die GIM (vgl. 15.10.1973) und in NRW durch den AStA der PH Dortmund (vgl. 31.10.1973).
Q: DOS Nr. 23, Dortmund 31.10.1973, S. 8ff
07.01.1974:
Der KSB Göttingen gibt seine 'Kommunistische Studentenzeitung' (KSZ - vgl. 4.1.1974, 15.1.1974) Nr. 1 heraus mit dem Artikel "KSZ grüßt 'Masas'" zum Organ der POR Bolivien.
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr. 1, Göttingen 7.1.1974, S. 10
Februar 1974:
In München gibt die Kämpfende Jugend (KJ) des AB eine Ausgabe ihrer 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 5.10.1973, Apr. 1974) heraus.
Internationale Meldungen behandeln u.a. Bolivien.
Q: Kämpfende Jugend, München o.J. (1974)
06.02.1974:
In der Nr. 6 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 30.1.1974, 13.2.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit Bolivien.
Q: Rote Fahne Nr. 6, Dortmund 6.2.1974
27.02.1974:
Die Zelle Kolbenschmidt der Ortsgruppe Hamburg des KBW gibt die 'Betriebszeitung für die Kollegen von Kolbenschmidt' (vgl. 28.1.1974, 27.3.1974) heraus. Berichtet wird auch:"
Bolivien
Seit Januar kämpfen die bolivianischen Landarbeiter gegen die ständig steigenden Lebensmittelpreise. Sie halten die Stadt Cochabamba besetzt und haben sich dort gegen die Armee verbarrikadiert. Die Arbeiter wollen eine Regierung, die vom US-Imperialismus unabhängig ist. (Süddeutsche Zeitung vom 30.1.) Ihre Losung gegen die Angriffe der Armee: 'Eher sterben wir durch Kugeln als durch Hunger!'"
Q: KBW Ortsgruppe Hamburg - Zelle Kolbenschmidt: Betriebszeitung für die Kollegen von Kolbenschmidt 170 Mark als Mindestforderung, Hamburg 27. Feb. 1974, S. 5
September 1974:
das Lateinamerika-Komitee Heidelberg gibt die Nr. 1 seiner Zeitschrift 'Lateinamerika im Kampf' heraus mit dem Beitrag "Die Kampferfahrungen des bolivianischen Volkes".
Q: Lateinamerika im Kampf Nr. 1, Heidelberg Sept. 1974, S. 11ff
Oktober 1974:
Vermutlich noch im Oktober 1974 erscheint durch den MIR Chile die Broschüre "Verstärkt die Solidarität mit dem revolutionären chilenischen Widerstand!" als 'Chile-Dokumentation' Nr. 2 mit dem "Ein Revolutionär ist gestorben - Es lebe die Revolution" von den Tupamaros Uruguay, der ELN Bolivien und der PRT Argentinien, vom 7.10.1974.
Q: MIR: Chile-Dokumentation 2 Verstärkt die Solidarität mit dem revolutionären chilenischen Widerstand!, München o. J. (1974), S. 6
Juni 1975:
Es erscheint die deutsche Ausgabe der 'Nachrichten vom Widerstand' (vgl. Apr. 1975, Aug. 1975) - Organ der Bewegung der Revolutionären Linken Chiles (MIR) im Ausland mit dem Artikel "'Che Guevara' - die Zeitung des JCR (revolutionäre Koordinations-Junta) ist erschienen" durch MIR Chile, ERP Argentinien, ELN Bolivien und MLN Tupamaros Uruguay.
Q: Nachrichten vom Widerstand - Deutsche Ausgabe, O. O. Juni 1975, S. 44
August 1975:
Es erscheint die deutsche Ausgabe der 'Nachrichten vom Widerstand' (vgl. Juni 1975, Sept. 1975) - Organ der Bewegung der Revolutionären Linken Chiles (MIR) im Ausland mit den Artikeln "Pinochet verkauft Chile um sich an der Macht zu halten" zu den Beziehungen mit Bolivien und "Bolivianische Minenarbeiter gegen Pinochet".
Q: Nachrichten vom Widerstand - Deutsche Ausgabe Nr. 3, O. O. Aug. 1975, S. 12ff und 34
25.11.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr. 3 (vgl. 18.11.1975, 2.12.1975) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Bolivien.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 3, Köln 25.11.1975
04.04.1976:
In Köln will die VSK der KPD einen Bolivienfilm zeigen.
Q: Rote Fahne Nr. 13, Köln 31.3.1976
07.07.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 27 (vgl. 30.6.1976, 14.7.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Bolivien.
Q: Rote Fahne Nr. 27, Köln 7.7.1976
28.07.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 30 (vgl. 21.7.1976, 4.8.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Bolivien.
Q: Rote Fahne Nr. 30, Köln 28.7.1976
16.05.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.104 (vgl. 29.4.1977, 31.5.1977) heraus. Der Artikel "ML-Internationale: Ein totgeborenes Kind!" geht zunächst davon aus, daß Enver Hoxha auf dem 7.Parteitag der PAA erklärte, daß "eine Situation eintreten (kann), in der man sogar zu einer großen Beratung der Vertreter aller marxistisch-leninistischen kommunistischen und Arbeiterparteien gelangt". Dem Artikel folgend soll es angesichts der Differenzen zur chinesischen Außenpolitik zu einer Blockbildung im ML-Lager gekommen sein. Zum albanischen Block soll auch gehören die KP Boliviens ML.
Q: Arbeiterkampf Nr. 104, Hamburg 16.5.1977
Letzte Änderungen: 5.4.2014
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