Föderation Lateinamerikanischer Organisationen (FOLA):
"Lateinamerika heute, Sonderbericht Chile (Nr. 4)" (1974)
Materialien zur Analyse von Opposition
Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 23.9.2021
Von der "Föderation Lateinamerikanischer Organisationen" (FOLA) herausgegeben, erscheint die Zeitschrift "Lateinamerika heute, Sonderbericht Chile (Nr. 4)", die sich u. a. mit den Dokumenten der MIR, den "Perspektiven des Widerstandes" in Chile und dem sog. "proletarischen Internationalismus" beschäftigt. Die "Solidarität der westeuropäischen Linken" mit Chile würde auch bedeuten, die "Lehren aus der chilenischen Tragödie zu ziehen" und eine "anti-revisionistische Strategie für die revolutionären Kämpfe" zu entwickeln.
Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)
Februar 1974:
Von der "Föderation Lateinamerikanischer Organisationen (FOLA) herausgegeben, erscheint die Zeitschrift "Lateinamerika heute, Sonderbericht Chile (Nr. 4)". Darin heißt es einleitend: "Der vorliegende 'Sonderbericht Chile Nr.4', herausgegeben von der FOLA, umfasst eine Anzahl von bisher noch nicht übersetzten Materialien, in denen die Strukturen und die Perspektive des revolutionären Prozesses in Chile, sowie die Kritik am Reformismus der 'Unidad Popular' konkretisiert werden. Die ersten beiden Artikel sind Dokumente der 'MIR' aus der revolutionären Arbeiter- und Bauernbewegung, in denen deren Strukturen und Träger, die Formen und das Ausmaß der Mobilisierung beschrieben werden, das die Massen in Chile bis zum Herbst 1973 erreicht hatten.
Die politisch-strategische Bedeutung des Versuchs, autonome Organisationen des Volkes aufzubauen, stehen auch im Zentrum der folgenden drei Artikel, in denen Augenzeugen über die Kämpfe der Arbeiter nach dem Putsch berichten und versuchen, eine Einschätzung der Perspektive des Widerstandes zu geben.
Eine eingehende Analyse des chilenischen Prozesses, der Fehler des Reformismus, der Schwierigkeiten beim Aufbau der autonomen Organisationen des Volkes und ihre Funktion für eine revolutionäre Entwicklung in Chile wird in dem Interview mit Hugo Blanco geleistet, Arno Münster analysiert darüber hinaus die Beziehungen zwischen dem chilenischen Prozess, der Rolle des Reformismus und der Entwicklung der revolutionären Kämpfe in Westeuropa.
Die letzten fünf Beiträge in diesem Heft gehören zum Komplex 'proletarischer Internationalismus' nach dem Appell der 'MIR' an die Solidarität der westeuropäischen Linken folgt ein Versuch, aufgrund von Zeitungsmeldungen eine Einschätzung der Politik der VR-China gegenüber der chilenischen Junta zu liefern. Im Anschluss an die Solidaritätsadressen der Arbeiter von LIP und Conz, haben wir Auszüge aus der Rede Fidel Castro's abgedruckt, die dieser am Jahrestag der Gründung des kubanischen 'Komitees zur Verteidigung der Revolution' über die Entwicklung in Chile hielt. Fidel analysiert hier die Machenschaften des Imperialismus und der nationalen Bourgeoisien in den Ländern Lateinamerikas und er deutet die Richtung an, in der der Kampf ihrer Volker voranschreiten müsse. Die unbedingte Bereitschaft, den chilenischen Widerstand unter allen Umständen zu unterstützen, die Fidel im Namen des kubanischen Volkes erklärte, muss als richtungsweisend für unsere Solidaritätsaktionen in Westeuropa gelten, die sich nicht in Aufrufen erschöpfen dürfen, sondern konkrete und materielle Formen annehmen müssen.
Wir meinen, dass aus den vorliegenden Analysen, konkreten Einschätzungen und Berichten von chilenischen und westdeutschen Genossen mit unmissverständlicher Klarheit die verhängnisvolle Rolle des Reformismus in Chile hervorgeht und dass sich die revolutionäre Perspektive abzeichnet, mit der die chilenischen Genossen ihren Kampf gegen die Feinde der Volksmacht führen werden. Wir in der BRD und in Westeuropa werden die Lehren aus der chilenischen Tragödie ziehen und in eine entschiedene, anti-revisionistische für die revolutionären Kämpfe umzusetzen haben".
Beiträge sind:
"0. Vorwort
1. Das Programm des Volkes
2. Die Politik der MIR auf dem Lande
3. Augenzeugenbericht: die Kämpfe in SUMAR
4. '… doch dies ist das Scheitern weder der Revolution, noch des Sozialismus …' Interview mit Eduardo Aquevedo, Mitglied der politischen Kommission der MAPU
5. Die autonome Macht des Volkes entwickeln! Interview mit Rafael Kries, ehemaliger Führer des 'Cordon Vicuna Mackena'
6. Cordones industriales, die Avantgarde der Arbeiterbewegung. Interview mit Hugo Blanco
7. Die Fehler des Reformismus, die Lehren aus der chilenischen Tragödie, aus: Arno Münster: Chile - friedlicher Weg?
8. Ansprache der MIR an die Demo Turin
9. Zur Außenpolitik der VR-China gegenüber Chile. Diskussionsbeitrag von A. B.
10. Solidaritätserklärung der LIP-Arbeiter
11. Spendenaufruf der Arbeiter bei Conz
12. 'Die Revolution wird nicht allein vom Volk gemacht, man braucht auch Waffen. Die Revolution wird nicht nur mit Waffen gemacht, man braucht auch das Volk'. Auszüge aus der Rede von Fidel Castro am 28.9.1973 in La Habana".
Quelle: Föderation Lateinamerikanischer Organisationen (FOLA): Lateinamerika heute, Sonderbericht Chile (Nr. 4), München, Februar 1974.
Letzte Änderung: 24.09.2021