Kommunistischer Bund Braunschweig: Rote Arbeiterzeitung 1972/73

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

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Der Kommunistische Bund (KB) Braunschweig ging hervor aus dem Sozialistischen Bund (SB) Braunschweig, der noch als Braunschweiger Hochschulorganisation konzipiert und bereits in den bundesweiten Kontext der kommunistischen Hochschulgruppen eingebunden war, aus dem später das 'Bremer Kommunique' bzw. die Parteiaufbaufront (PAF) hervorging. Der nachfolgenden Erklärung zu den Bundestagswahlen schließt sich dann, wenn auch verspätet, auch der KB Braunschweig an (vgl. 16.9.1972, 18.10.1972).

In Braunschweig wurde vom SB ergänzend zur eigenen Hochschulzeitung im Buchladen und vermutlich auch an Büchertischen die 'Wahrheit' des KB Bremen vertrieben, der vom Verbot bedroht war (vgl. 20.9.1972), wogegen der neu gegründete KB Braunschweig (vgl. 4.10.1972) ebenso protestiert wie gegen die Ausländergesetze und das Verbot der palästinensischen Vereinigungen GUPS und GUPA (vgl. 5.10.1972, 24.10.1972). Die Zeit der Gründung des KB Braunschweig ist gekennzeichnet von heftiger Repression, die bald auch den KB Braunschweig selbst trifft (vgl. 4.12.1972).

Am Ort arbeitet der KB Braunschweig mit dem ebenfalls aus dem SB hervorgegangen Kommunistischen Studentenbund (KSB) Braunschweig zusammen, offenbar ohne diesen anzuleiten, wie an der Vietnamsolidarität deutlich wird (vgl. 4.11.1972, 12.12.1972).

Regional erfolgt eine Zusammenarbeit des KB Braunschweig vermutlich vor allem mit dem KB Wolfsburg (vgl. 15.10.1972), wobei dies auch die Arbeit bei Teves Gifhorn (vgl. 17.11.1972, Dez. 1972) betrifft sowie vermutlich auch das Vorgehen in der Metalltarifrunde (MTR – vgl. 12.11.1972, 15.12.1972).

Passend zum Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen verlangt nun auch der KB Braunschweig erstmals Geld für seine 'Rote Arbeiterzeitung' (vgl. 19.2.1973), engagiert sich zur selben Zeit auch im Widerstand gegen den Wehrkundeerlaß (WKE – vgl. 30.3.1973) und bereitet natürlich auch den 1. Mai aktiv vor, wobei wiederum die 'Rote Arbeiterzeitung' eines der zentralen Agitationsmittel dargestellt haben dürfte (vgl. 17.4.1973, 18.4.1973, 30.4.1973, 1.5.1973).

Nach der Gründung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (vgl. 8.6.1973) aber wird die 'Rote Arbeiterzeitung' zu Gunsten der neuen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des KBW eingestellt, eine letzte Ausgabe (vgl. 9.7.1973) dient allein der Werbung für die neue Zeitung, bald endet dann auch die eigenständige Existenz des KB Braunschweig (vgl. 9.2.1974).

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1969:
In Braunschweig taucht, laut KB Braunschweig, die Rote Garde (RG) der KPD/ML auf.
Quelle: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 5/6, Braunschweig 19.2.1973

16.09.1972:
Es beginnt eine zweitägige Arbeitskonferenz derjenigen Organisationen, die das Bremer Kommunique (BK - vgl. 27.5.1972, 16.12.1972) zum Parteiaufbau vom 28.5.1972 unterzeichnet haben.
Zu den Bundestagswahlen (BTW) wird dazu aufgerufen die Stimmzettel durch die Aufschrift 'Weg mit dem KPD-Verbot!' ungültig zu machen.
Der Bundestagswahlerklärung der Kommuniqueorganisationen schließt sich auch der KB Braunschweig (vgl. 18.10.1972) an.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 2, Braunschweig 18.10.1972; Wahrheit Nr. 9, Bremen Okt. 1972, S. 3;Neues Rotes Forum Nr. 4/5 und Sdr.Nr. , Heidelberg Okt. 1972 bzw. Nov. 1972

20.09.1972:
Gegen den CDU-Antrag auf Verbot des KB Bremen (KBB - vgl. 18.9.1972, 25.10.1972) demonstrieren heute in Bremen, laut KB Bremen, an die 3 000, laut SSB Hamburg und KB, ca. 2 000. Die DKP verweigert, laut KB Bremen, die Solidarität, da der KBB keine kommunistische Organisation sei. Laut KB Braunschweig demonstrieren ca. 3 000.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 1, Braunschweig 4.10.1972; Sozialistisches Schüler Forum Nr. 10/11, Hamburg 1972, S. 22;Arbeiterkampf Nr. 22, Hamburg Okt. 1972, S. 14;Wahrheit Nr. 9, Bremen Okt. 1972, S. 16ff

20.09.1972:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig verteilt, nach eigenen Angaben, Flugblätter gegen das Verbot des KB Bremen (KBB) vor Betrieben, Berufsschulen und an der Hochschule, in denen zu einem Aktionseinheitstreffen für heute Abend mobilisiert wird. Nur bei diesem ersten Treffen anwesend sind dann DKP-Hochschulgruppe, MSB Spartakus und die SHB/Aufbauorganisation (ex Juso-Hochschulgruppe).

Ein Komitee gegen politische Unterdrückung Braunschweig (vgl. 5.10.1972) wird gegründet von Unorganisierten, AStA TU, Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD, SB Braunschweig, ML Braunschweig und der Sozialistischen Oberschülerorganisation (SOSO) Braunschweig. Anwesend (vermutlich auch am Komitee, auf jeden Fall aber auch bei dessen Aktionen beteiligt) sind auch GIM und RKJ, werden aber nur in der Hochschulzeitung des SB, nicht in dessen Arbeiterzeitung erwähnt.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 1, Braunschweig 4.10.1972

04.10.1972:
In Braunschweig erscheint erstmals die 'Rote Arbeiter Zeitung' (RAZ) (vgl. 18.10.1972) des neugegründeten Kommunistischen Bundes (KB) Braunschweig. Dieser entstand, nach eigenen Angaben, aus einer Projektgruppe des Sozialistischen Bundes (SB) Braunschweig, der sich in den KB und einen Kommunistischen Studentenbund (KSB) Braunschweig aufteilte. Das (Hochschul-) Organ des SB, die 'Rote Universitäts Zeitung' (RUZ) (vgl. 18.10.1972) wird aus diesem Anlaß in die 'Rote Hochschul Zeitung' (RHZ) umbenannt und büßt ihren Charakter als örtliches quasi-Zentralorgan des SB zugunsten der RAZ ein. Unter Verantwortung von Wilfried Buschmeier wird u.a. vom Komitee gegen die politische Unterdrückung berichtet (vgl. 20.9.1972, 5.10.1972). Aufgerufen wird zur Demonstration gegen das Ausländergesetz in Dortmund (vgl. 8.10.1972).
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 1, Braunschweig 4.10.1972

05.10.1972:
In Braunschweig demonstrieren, laut und mit KB Braunschweig, ca. 200 mit dem Komitee gegen politische Unterdrückung Braunschweig (vgl. 20.9.1972, 24.10.1972) gegen das GUPS/GUPA Palästina Verbot durch die Innenstadt zum Kohlmarkt.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 2, Braunschweig 18.10.1972

15.10.1972:
Der KAJB Wolfsburg, der KB Wolfsburg und der KB Braunschweig beschließen, laut KB Braunschweig, die gemeinsame Herausgabe einer Betriebszeitung 'Die Zündkerze' für die VW-Werke in Wolfsburg (vgl. Juli 1972, Jan. 1973) und Braunschweig (vgl. 28.9.1973), da der KB Braunschweig leider noch keine VW-Zelle, aber ein am Betrieb arbeitendes Kollektiv habe. Arbeiten würden bei VW Braunschweig bereits die DKP und die KPD/ML.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972, S. 7

18.10.1972:
Der KB Braunschweig gibt die Nr. 2 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 4.10.1972, 16.11.1972) heraus, in der er u.a. seine Unterstützung für die Bundestagswahlerklärung der Kommuniqueorganisationen (vgl. 16.9.1972) bekundet, von der örtlichen Demonstration gegen das GUPS/GUPA-Verbot (vgl. 5.10.1972) sowie von Teves Gifhorn und dem Ausbau der Langedammstraße im Interesse des Kaufhauskonzerns Horten (HBV-Bereich) berichtet und zur nächsten Demonstration gegen das Ausländergesetz aufruft (vgl. 24.10.1972).
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 2, Braunschweig 18.10.1972

24.10.1972:
In Braunschweig beteiligen sich, laut und mit KB Braunschweig, ca. 250 an einer Aktionseinheitsdemonstration "Freiheit den politischen Organisationen der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes" (vgl. 5.10.1972), u.a. gegen das Verbot der palästinensischen GUPS/GUPA.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972

04.11.1972:
In Braunschweig will der KSB eine Vietnamdemonstration ab Aegidienkirche durchführen.
Der KB Braunschweig berichtet, dass der KSB zunächst keine Demonstration machen wollte und der KB sich auf die Metalltarifrunde (MTR) konzentrieren wollte, der KSB aber dann doch eine Woche vorher eine Demonstration beschloss, die trotzdem immerhin 250 Menschen umfasste.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972, S. 6; Rote Hochschulzeitung Nr. 5 und Extra, Braunschweig 1.11.1972 bzw. 30.10.1972

12.11.1972:
Die Tarifkommission Niedersachsen der IG Metall beschließt heute in Hannover, laut KB Braunschweig (vgl. 16.11.1972), für die Metalltarifrunde (MTR) 30 Pfg. mehr für alle Arbeiter und darauf 5 % sowie für Angestellte 70 DM und darauf 5%.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972, S. 1

16.11.1972:
Der KB Braunschweig gibt die Nr. 3 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 18.10.1972, 4.12.1972) unter Verantwortung von Axel Bosse heraus, in der u.a. von der letzten Demonstration gegen die politische Unterdrückung (vgl. 24.10.1972) und den eigenen Betriebszeitungsprojekten bei VW Braunschweig und Wolfsburg (vgl. 15.10.1972) und Teves Gifhorn (vgl. 17.11.1972) berichtet wird. Zwecks Streikmeldungen aus Wuppertal (vgl. 19.9.1972), Bremen (vgl. 23.10.1972) und Köln (vgl. 3.11.1972) sowie der inhaltlichen Vorbereitung von der Metalltarifrunde (MTR) bedient man sich der Bremer 'Wahrheit' (vgl. 9.11.1972), geht aber auch auf die Tarifkommission Niedersachsen ein (vgl. 12.11.1972).

Zu Vietnam wird von den USA die Unterzeichnung des Neun-Punkte-Abkommens gefordert und von den örtlichen Aktionen berichtet. Aus Mosambik wird berichtet mit Hilfe der Bremer 'Wahrheit' in "Die Siemenskapitalisten gegen die Völker der Welt." Mit Hilfe der 'Arbeiter-Zeitung' Mannheim/Heidelberg wird berichtet von BMW München und über Streiks in Australien, Chile, Grossbritannien und den USA.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972

17.11.1972:
Bei Teves Gifhorn erscheint erstmals die 'Rote Bremse' (vgl. Dez. 1972), die vom KB Braunschweig herausgegeben wird.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 4, Braunschweig 21.12.1972

Dezember 1972:
Bei Teves Gifhorn erscheint vermutlich im Dezember die 'Rote Bremse' Nr. 2 (vgl. 17.11.1972, Nov. 1973), die jetzt nicht mehr vom KB Braunschweig sondern vom KB Wolfsburg herausgegeben wird.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 4, Braunschweig 21.12.1972

04.12.1972:
Der KSB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 14.11.1972, 11.12.1972) zum Verfahren gegen den presserechtlich Verantwortlichen der 'Roten Arbeiter Zeitung' des KB Braunschweig, Willi Buschmeier, heraus.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 4.12.1972

04.12.1972:
Der KB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 16.11.1972, 15.12.1972) zum Verfahren gegen den presserechtlich Verantwortlichen der 'Roten Arbeiter Zeitung' des KB Braunschweig, Willi Buschmeier, heraus.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 4, Braunschweig 21.12.1972, S. 1

12.12.1972:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 6 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 11.12.1972, 10.1.1973) herauS. Von der Vietnamkampagne (vgl. 4.11.1972) wird berichtet, daß die RKJ Braunschweig den Plattformunterzeichnern noch nicht beigetreten sei, obwohl dies national bereits geschehen sei. In Braunschweig allerdings wurde zunächst eine Einheitsplattform zwischen KB Braunschweig und Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD ausgehandelt, in der auch der Sozialimperialismus angegriffen wurde. Hierfür wird nun Selbstkritik geübt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 6, Braunschweig 12.12.1972

15.12.1972:
Der KB Braunschweig gibt ein Tarifkampf-Extra Nr. 3 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 4.12.1972, 21.12.1972) zur Metalltarifrunde (MTR) heraus.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 4, Braunschweig 21.12.1972, S. 1

21.12.1972:
Der KB Braunschweig gibt die Nr. 4 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 15.12.1972, 19.2.1973) u.a. mit dem Leitartikel "Kampf dem Abbau demokratischer Rechte" und Berichten über die Bundestagswahlen (BTW), das eigene Eingreifen in die Metalltarifrunde (MTR), von Peine und Salzgitter (P+S) Werk Salzgitter, vom Fachbereich Architektur der TU, an der der eigene KSB seit einigen Semestern den AStA stelle, und VW Wolfsburg heraus. Man selbst hat jetzt auch eine VW-Zelle (vgl. 15.10.1972), dafür hat man die Arbeit bei Teves Gifhorn (vgl. Dez. 1972) an den KB Wolfsburg abgetreten.

Neben aus der Bremer 'Wahrheit' (vgl. 1.12.1972) übernommenen Meldungen aus Oberkochen (vgl. 30.8.1972) und von Schünemann Bremen ist auch der GUPS/GUPA Palästina Aufruf zur Solidaritätswoche vom 11. bis 15.12.1972 enthalten und es wird mit Hilfe der Mannheim/Heidelberger 'Arbeiterzeitung' Nr.8 sowie eines Extrablatts der 'Wahrheit' vom 8.9.1972 berichtet über "Israels Terror gegen die Araber".
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 4, Braunschweig 21.12.1972

19.02.1973:
Der KB Braunschweig gibt die Nr. 5/6 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 21.12.1972, 15.3.1973) erstmals zum Preis von 20 Pfennig und nicht mehr kostenlos heraus, in der er sich unter Verantwortung von Bernd Krauß mit den Versorgungstariferhöhungen (vgl. 12.2.1973) und der Metalltarifrunde (MTR) bzw. dem eigenen Eingreifen bei den örtlichen Metallbetrieben BMA, Siemens, VW und Miag sowie, durch Übernahme von den ML Dortmund, mit Hoesch Dortmund befaßt. Gefordert wird: "Die Programmfrage in den Mittelpunkt stellen!" Von der Metalltarifrunde (MTR) 1972/73 wird berichtet mit Hilfe der Mannheim/Heidelberger 'Arbeiterzeitung' Nr.11, über die Pressefreiheit in der VR China mit Hilfe der Hamburger 'Rote Presse' Nr.3/1973, mit Hilfe der Bremer 'Wahrheit' Nr. 7/8 wird gefordert "Kampf der Klassenmedizin!". Berichtet wird auch aus Italien (vgl. 9.2.1973) sowie aus Vietnam (vgl. 15.1.1973, 24.1.1973).

Ein Aufruf gegen den Wehrkunde-Erlaß (WKE) ist unterzeichnet von der Initiativgruppe/Kommunistischer Oberschülerbund (IG/KOB) Braunschweig, der Initiativgruppe Sozialistischer Schüler (IGSS) Wolfenbüttel, von KB Braunschweig, KSB Braunschweig, ML Braunschweig und der GIM Braunschweig.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 5/6, Braunschweig 19.2.1973

15.03.1973:
Der KB Braunschweig gibt ein Extra "Voran im Kampf gegen den Lohnraub durch den Staat" seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 19.2.1973, 17.4.1973) zu den Versorgungstariferhöhungen (vgl. 10.3.1973) heraus, in der außer Meldungen von VW, Siemens, MIAG und über die Haltung von DGB KV und KJA zu dem Problem auch die Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD angegriffen wird wegen deren Spalterpolitik (vgl. 12.2.1973, 7.3.1973). Kritisiert wird der KB Braunschweig durch die Initiativgruppe Braunschweig.

Den Artikel gegen die HO druckt auch die IG/KOB Braunschweig (vgl. 29.3.1973) nach.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Extra Voran im Kampf gegen den Lohnraub durch den Staat, Braunschweig 15.3.1973; Rote Oberschüler Front Nr. 8, Braunschweig 29.3.1973, S. 5f.

19.03.1973:
Der Kommunistische Bund/ML (KB/ML) Frankfurt, eine jüngst aus dem KSB bzw. KSV der KG Frankfurt abgespaltene Gruppe (vgl. Juni 1973) gibt zum ersten und zum letzten Male sein politisch-theoretisches Organ 'Klarheit Einheit' heraus. Eingegangen wird u.a. auch den KB Braunschweig.
Q: Klarheit Einheit Nr. 1/2, Frankfurt 19.3.1973

30.03.1973:
In Braunschweig soll ein Teach In gegen den Wehrkunde-Erlaß (WKE) im Freizeit- und Bildungszentrum stattfinden. Ein erneuter Aufruf in Braunschweig ist von GIM, ML Braunschweig und KB Braunschweig nebst IG/KOB und KSB unterzeichnet. Die IG/KOB ruft u.a. in ihrer gestrigen Zeitung auf.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 8, Braunschweig 29.3.1973

17.04.1973:
Der KB Braunschweig gibt eine Sonderausgabe "Aufruf zum 1. Mai" seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 15.3.1973, 9.7.1973) heraus, die zur Teilnahme an der Demonstration nach der Kundgebung des DGB KV Braunschweig/Wolfenbüttel und den eigenen Veranstaltungen (vgl. 18.4.1973, 30.4.1973) aufruft.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Sdr. Ausg. Aufruf zum 1. Mai, Braunschweig 17.4.1973

18.04.1973:
Der KB Braunschweig will heute eine erste Arbeiterrunde zur Maivorbereitung (vgl. 30.4.1973) durchführen.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Sdr.Ausg. Aufruf zum 1. Mai, Braunschweig 17.4.1973, S. 1

30.04.1973:
Der KB Braunschweig will heute eine zweite Arbeiterrunde zur Maivorbereitung (vgl. 18.4.1973) durchführen. Gezeigt werden soll der Film, "Der Kampf um 11%" über die Metalltarifrunde (MTR) 1971 in Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW).
Q: Rote Arbeiter Zeitung Sdr.Ausg. Aufruf zum 1. Mai, Braunschweig 17.4.1973, S. 1

01.05.1973:
In Braunschweig demonstrieren, laut KB Bremen, ca. 6 000. Der KB Braunschweig hatte eine Aktionseinheit mit den ML Braunschweig für eine Demonstration ab Burgplatz gebildet. Laut KSB und IG/KOB nehmen 350 teil. Die IG/KOB übt später Selbstkritik dafür, daß sie nicht zur Teilnahme aufrief.

Das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK) Clausthal-Zellerfeld rief, nach eigenen Angaben, wie vermutlich auch weitere befreundete örtliche Gruppen, zum 1. Mai zur Teilnahme an der örtlichen DGB-Kundgebung und danach zur Demonstration in Braunschweig auf.
Q: Clausthaler Schülerpresse Nr. 13, Clausthal-Zellerfeld o.J. (1973); Rote Arbeiter Zeitung Sdr.Ausg. Aufruf zum 1. Mai, Braunschweig 17.4.1973;Rote Oberschüler Front Nr. 9, Braunschweig 21.6.1973;Rote Hochschulzeitung Nr. 9 und 10, Braunschweig 25.4.1973 bzw. 17.5.1973;Wahrheit Nr. 5/6, Bremen 1973, S. 8

08.06.1973:
In Bremen beginnt die Gründungskonferenz des KBW. In der "Gründungserklärung des KBW" wird u.a. erklärt, daß "der Gründungskonferenz eine mehr als einjährige praktische Zusammenarbeit und eine intensive politisch-programmatische Auseinandersetzung vorangegangen" war.
Auf der Gründungskonferenz war u.a. auch anwesend der Kommunistische Bund Braunschweig.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim Juli 1973

09.07.1973:
Vermutlich Anfang dieser Woche gibt der KB Braunschweig ein Flugblatt seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (RAZ - vgl. 17.4.1973) mit zwei Seiten DIN A 4 zur Ankündigung der 'KVZ' Nr. 1 des KBW (vgl. 11.7.1973) unter Verantwortung von Bernd Krauß heraus:"
LEST DIE KOMMUNISTISCHE VOLKSZEITUNG

Kolleginnen, Kollegen

am Mittwoch, den 11.7. erscheint die erste Nummer der KOMMUNISTISCHEN VOLKSZEITUNG, der Zeitung des KOMMUNISTISCHEN BUNDES WESTDEUTSCHLAND (KBW). Der KBW wurde von Delegierten der Organisationen des 'Bremer Kommuniques' (Bund Kommunistischer Arbeiter Freiburg, Kommunstischer Bund Bremen, Göttingen, Wolfsburg und Osnabrück sowie Kommunistische Gruppe (NRF) Mannheim-Heidelberg) gegründet.

Der KB Braunschweig hält die Politik der Gruppen des Bremer Kommunique und jetzt des KBW für richtig und hat sich bisher in seiner Praxis daran ausgerichtet. Wir streben den Anschluß an den KBW an und werden sein Programm nach eingehender Diskussion zur Grundlage unserer Politik machen.

Die Kommunistische Volkszeitung als nationale Zeitung des KBW kann - sehr viel besser als das unsere Rote Arbeiter Zeitung jemals hätte tun können - die für die Arbeiterklasse und das ganze Volk wichtigen Fragen behandeln. Wir werden hier in Braunschweig die Inhalte der Kommunistischen Volkszeitung politisch vertreten, durch eigene Beiträge und Korrespondenzen mitarbeiten und sie nach Kräften in Braunschweig verbreiten. Die Rote Arbeiterzeitung als zentrale Zeitung des KB Braunschweig werden wir daher nicht mehr herausgeben.

Die zweite Ausgabe der Kommunistischen Volkszeitung wird erst nach den Ferien der großen Betriebe herauskommen, von da an (ab September) erscheint sie zunächst 14tägig.

Die Kommunistische Volkszeitung wird 50 Pfg. kosten. Dieser Preis ist notwendig, weil in dieser Zeitung keine Werbeanzeigen von Kapitalisten erscheinen werden, dafür aber Artikel, die den Interessen der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes dienen. Deshalb sind die 50 Pfg. auch nicht zu teuer dafür - aber davon muß sich jeder selbst überzeugen."

Auf der Rückseite finden sich Angaben zum Inhalt der 'KVZ' sowie eine Werbung für die Broschüre 'Ergebnisse der Gründungskonferenz…' und die Buchhandlung 'Das Buch' im Bültenweg 94.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Lest die Kommunistische Volkszeitung, Braunschweig o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr. 1 verkauft der KB Braunschweig des KBW insgesamt 450 Exemplare. Abgegeben wird der folgende:"
KOMMENTAR ZUM VERKAUF DER KVZ 1 IN BRAUNSCHWEIG
GESAMTEINSCHÄTZUNG

Vor Betrieben, Schulen und in der Stadt wollten wir 300 Zeitungen verkaufen, es sind aber nur 60 geworden. Das ist ein schlechtes Ergebnis, die Gründe sollen ganz kurz angesprochen werden.

DIE BEDINGUNGEN
- Bisher kein Zeitungsverkauf, unsere schäbige Rote Arbeiterzeitung haben wir in der Regel verteilt - nur einmal bei VW immerhin 40 Stück verkauft."
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik (Verkauf von KVZ 1 und Programm in Braunschweig), o.O. (Braunschweig) o.J. (1973); KBW-ZK-StA: Rundbrief an ZK-Mitglieder, Mannheim 12.9.1973, S. 2;KBW-ZK-StA: Rundbrief, Mannheim 18.9.1973, S. 13

09.02.1974:
Der KBW berichtet von der eigenen, auf der heutigen ZK-Sitzung gebildeten, neuen Ortsgruppe in Braunschweig. Diese geht hervor aus dem Zusammenschluß des ehemaligen KB Braunschweig und der, vermutlich der alten OG der KPD/ML-ZK entstammenden, Initiativgruppe Braunschweig. Die OG Braunschweig des KBW arbeitet im IGM-Bereich in den Betrieben VW und Siemens, MIAG sowie in der Druckindustrie (DP-Bereich). Zellen werden desweiteren aufgebaut im: Kommunistischen Studentenbund (KSB) und in der Initiativgruppe für einen Kommunistischen Oberschülerbund (IG/KOB).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 20.2.1974, S. 2

Letzte Änderungen: 27.4.2014

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