Atom-Express - Zeitung des Göttinger Arbeitskreises gegen Atomenergie, Nr. 1, Göttingen, Mai 1977

Mai 1977:
Der "Atom-Express - Zeitung des Göttinger Arbeitskreises gegen Atomenergie" Nr. 1 erscheint. Hier noch mit dem Untertitel "Zeitung für Südniedersachsen und Nordhessen", der mit der Nummer 3 wegfallen wird. Herausgeber ist, laut Impressum, der "Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie".

In "In eigener Sache" heißt es zur Ausgabe: "Der 'Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie' gründete sich am 15.12.76, um auch in Göttingen den Kampf gegen die Atomenergie aufzunehmen. Es zeigte sich bald, dass auch hier viele Menschen durch die großen Demonstrationen in Brokdorf wach geworden sind und starke Zweifel an der Atomenergie bekommen haben. Alle von uns sind durch die intensive Beschäftigung mit dem Für und Wider der Atomenergie zu entschiedenen Gegnern der Atomkraft geworden. Wir haben die Notwendigkeit erkannt, die Bevölkerung auf die enorme Gefährlichkeit dieser Technologie aufmerksam zu machen. Wir haben auch erkannt, dass wir uns selber für unsere Interessen einsetzen müssen, da Staat und Industrie alles versuchen, um vor der Bevölkerung diese Technologie als billig, umweltfreundlich und absolut sicher zu rechtfertigen. (…) Untersuchungen über die Gefahren solcher Anlagen werden nicht weitergegeben: Unfälle in Atomkraftwerken werden beschönigt oder ganz verschwiegen, Katastrophenpläne werden nicht veröffentlicht, Wissenschaftler, die andere Meinungen vertreten, erhalten Berufsverbote oder werden strafrechtlich verfolgt, Zeitungen, Fernsehen und Rundfunk werden zu einseitiger Berichterstattung missbraucht. Um all diesem entgegenzuwirken, sehen wir unsere Aufgaben u. a. in folgenden Bereichen:
- Konkrete Information möglichst vieler Menschen über die Gefahren von AKWs und Wiederaufbereitungsanlagen
- Diskussion über alternative, umweltfreundliche Energieformen
- Einsatz für den sofortigen Baustopp aller AKWs

Nur durch den Zusammenschluss vieler Menschen können wir das Atomenergieprogramm der Bundesregierung verhindern! (…) Im Moment ist die Anti-Atomenergie-Bewegung in einer schwierigen Lage. Die Bundesregierung setzt alles in Bewegung, um die Bürgerinitiativen als kriminelle Vereinigungen abzustempeln. Um so wichtiger ist deshalb die Öffentlichkeitsarbeit, die wir dem entgegensetzen müssen. Ein Teil dieser Arbeit soll diese Zeitung sein. Wir werden Sachinformationen liefern, die über andere Zeitungen und Massenmedien nicht zu erhalten sind."

Inhalt:
- In eigener Sache
- Grohnde, Ostern 77
- Experten-Prognose
- Brauchen wir den Strom aus Atomkraftwerken wirklich?
- Die Leute von Wyhl. Meinungen und Berichte, die in keiner Zeitung stehen
- Bilder aus Borken
- Grohnde, 19.3.
- Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!
- Gespräch mit Grohnder Bürgern
- Berichte von andern Bürgerinitiativen (Grohnde, Hameln, Kirchohsen, Lübeck, Hamburg)
- SPD-Parteitag gegen Atomenergie
- NDR: Stimme der Revolution
- Warndurchsage
- AKW-'Katastrophen-Schutz' Plan
- Leserbriefe
- Hochradioaktiver Müll in Asse!
- Gesundheitliche Gefahren. 1. Folge
- Liederliches
- Durchbruch auf dem Weltmarkt
- Pressespiegel
- Schafft Kernenergie Arbeitsplätze?
- Ärzte unterstützen Bürgerinitiativen gegen den weiteren Bau von Kernkraftwerken und gegen Atommüll-Aufbereitung

Berichtet wird u. a. über die Aufgaben der Zeitung, über Grohnde zu Ostern 1977 und den Demonstrationen einiger BIs "an Bauplätzen oder bereits fertiggestellten Atomkraftwerken (z. B. in Biblis) (vgl. S. 4), über Wyhl, über Grohnde am 19.3., wo der Göttinger Arbeitskreis mit 80 Initiativen zu einer Demo am Bauplatz des AKW aufgerufen hatte. Berichtet wird weiter über andere AKW-Initiativen, über den SPD-Parteitag in Emmendingen, der den "Bau von Atomkraftwerken und die Inbetriebnahme wegen der Gesamtgefährlichkeit ablehnt" (vgl. S. 12). Berichtet wird weiter über die Asse und über "gesundheitliche Gefahren der Atomkraftwerke" (vgl. S. 17). Ein Artikel beschäftigt sich noch mit der Frage, ob Kernenergie Arbeitsplätze schafft? (vgl. S. 23).
Aufgerufen wird zur Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen, so: AG 3: "Alternative Energien", AG 4: "Gesundheitliche Gefahren", AG 8: "Grohnde-Kirchohsen". Geworben wird u. a. für die Broschüre der Arbeitsgemeinschaft "Wiederaufbereitung" an der Universität Bremen: "Atommüll oder der Abschied von einem teuren Traum", für die Broschüre: "Grohnde. 19.3.1977".
Quelle: Atom-Express - Zeitung des Göttinger Arbeitskreises gegen Atomenergie, Zeitung für Südniedersachsen und Nordhessen, Nr. 1, Göttingen, Mai 1977 [SW-Kopie].

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