München - Arnold & Richter (ARRI): 'Rote Optik' (1971-1974)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 4.8.2016


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Von der 'Roten Optik' der Arbeiter-Basis-Gruppen (ABG) München bzw. danach des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD für Arnold & Richter (ARRI) können hier bisher nur wenige Ausgaben vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Oktober 1971:
In München gibt bei Arnold und Richter (Arri) die Betriebsgruppe der ABG erstmals ihre 'Rote Optik' (vgl. 22.11.1971) unter Verantwortung von Helge Sommerrock heraus, nachdem zuvor bei Arri Flugblätter und der 'Metallarbeiter' verteilt worden waren. Berichtet wird u.a. über das neue BVG, von Audi Heilbronn, über den IGM Ortsverein München und Schwabing sowie von Arri über den Sanitätsraum und den Kantinenausschuss. Beigeheftet ist eine Resolution von 120 Arri-Kollegen zur Metalltarifrunde (MTR)
Quelle: Rote Optik Nr. 1, München Okt. 1971

22.11.1971:
In München geben die ABG bei Arnold und Richter (Arri) vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Optik' Nr. 2 (vgl. Okt. 1971, 13.12.1971) heraus, die gegen die Abteilungsstempeluhren agitiert, über die Warnstreiks bei BLW und der Südbremse, sowie dem Streikbeschluss bei Zündapp, das Auftreten von Laus, 2. Bevollmächtigter der IGM München und Bürgermeister von Oberschließheim auf der Betriebsversammlung bei Zündapp und die gestrige Gesamtfunktionärsversammlung der IGM berichtet und den Beschluß des Arbeitsgerichts Solingen über die Legalisierung des Lehrlingsstreiks (vgl. 6.6.1971) sowie die Installation einer Kamera an der Lastwagenpforte vermeldet. Gefragt wird: "15 Jahre KPD-Verbot: Demokratie für uns?". Informiert wird über das Verhalten bei Kündigung, protestiert gegen die von Helmut Schmidt angekündigt Mobilmachungsübung (vgl. 30.10.1971) sowie die drohende Ermordung der 18 türkischen Patrioten (vgl. 9.10.1971). Beigeheftet ist das 'KAZ'-Extrablatt zum BVG.
Q: Rote Optik Nr. 2, München Nov. 1971

13.12.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG die Nr. 3 ihrer 'Roten Optik' (vgl. 22.11.1971, 17.1.1972) heraus. Der Leitartikel beleuchtet, "Wie das BVG von 1952 den Wirtschaftsausschuss bestimmt". Es herrschte "Frischer Wind auf der Betriebsversammlung", überfällig aber ist die Wahl zur Jugendvertretung. Vom Münchner Merkur wird berichtet vom Kampf ums Weihnachtsgeld, von der Metalltarifrunde (MTR) über die Bemühungen der Bundeswehr. Erstmals gibt es die Rubrik "Für den jungen Arbeiter", die sich mit den Lehrlingsaktionen am 24.11. und 11.12.1971 befaßt.

Aufgerufen wird zur IGM-Mitgliederversammlung am 22.12.1971 und zur Bangla Desh bzw. Indiendemonstration am 17.12.1971.
Q: Rote Optik Nr. 3, München Dez. 1971

17.01.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG wahrscheinlich in dieser Woche die Nr. 4 ihrer 'Roten Optik' (vgl. 13.12.1971, 1.2.1972) heraus. Der Leitartikel behandelt die kommende Einführung der Gleitenden Arbeitszeit (GLAZ) bzw. Gleitzeit. Kritisiert wird die Finanzpolitik des DGB, der Neue Heimat (NH) und Volksfürsorge unterhalte, aber die Streikkassen knapp halte.

Angekündigt wird die Wahl zur Jugendvertretung am 18.1.1972 sowie die Betriebsratswahl (BRW). Gelobt wird der Kantinenausschuss und der Besuch der Gewerbeaufsicht bei Arri scheint die Einrichtung eines Sanitätsraums zu bewirken. Berichtet wird von der Betriebsversammlung am 22.12.1971, aber auch über MWM Mannheim und über "Terroristische Angriffe auf die Organisationen der Arbeiterklasse" in Form des Mordanschlags gegen den Rechtsschutzsekretär des DGB Erlangen und der Polizeirazzia gegen das Lehrlingszentrum des DGB KV Limburg.

Es wird derselbe Artikel zum Verhalten der Angestellten in der Metalltarifrunde wie in der Siemens Betriebszeitung 'Auf Draht' (vgl. 17.1.1972) abgedruckt. Eingeladen wird zum neuen Arbeiterzirkel der ABG (vgl. 28.1.1972). Beigeheftet ist eine Beilage zu den Auseinandersetzungen in der IG Druck und Papier München.
Q: Rote Optik Nr. 4, München Jan. 1972

01.02.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 5 ihrer 'Roten Optik' (vgl. 17.1.1972, 13.3.1972) heraus, die sich im Leitartikel mit der Betriebsratswahl (BRW) sowie in weiteren Beiträgen mit der eigenen Finanzierung, den Parkplätzen, dem "Kapitalistenknecht Nebel", der "Strafabteilung Voigt" für Lehrlinge, dem IGM-Vertrauensleutekörper (VLK), der Betriebsversammlung und der Drucktarifrunde (DTR) 1972 sowie dem Besuch des US-Präsidenten Nixon in der VR China befaßt. Eine Seite ist "Für den jungen Arbeiter".
Q: Rote Optik Nr. 5, München Feb. 1972

13.03.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 6 ihrer 'Roten Optik' (vgl. 1.2.1972, Apr. 1972) heraus. Der Leitartikel "Partnerschaft oder Klassenkampf" behandelt die Arbeitsgerichtsklage des Betriebsrats gegen Arri. Bei Arri ist nicht nur die IGM sondern auch die RFFU vertreten, nämlich im Kopierwerk, wo immer noch nicht "Gesundheit vor Profit" geht, ebenso wie bei Arri allgemein, was sich auch an den Verbandskästen zeige.

In "Ausbildung für die Ausbeutung" werden die Abschlussprüfungen der Lehrlinge behandelt. Es wird zu der bitteren Erkenntnis gelangt, daß es in München keine einzige IGM Jugendgruppe gibt, was die Betriebsgruppe Zündapp der ABG schon im Feb. 1972 bemerkte.

Berichtet wird von der IGM-Mitgliederversammlung am 14.3.1972, vom Frauentag (vgl. 8.3.1972), vom Besuch des US-Präsidenten Nixon in der VR China, von der Türkeidemonstration (vgl. 4.3.1972) und den jüngsten Todesschüssen in Augsburg (vgl. 7.3.1972), in Baden-Württemberg in Herrenberg bei Böblingen (vgl. 2.3.1972) und Börtlingen bei Göppingen sowie in Hamburg.

Bei Arri erscheine auch seit einiger Zeit, in unregelmäßigen und großen Abständen, die 'Rote Kamera' als Betriebsflugblatt der DKP für die Arri Kollegen. Diese, eine 'neue Sozialdemokratie', habe nicht zu der Rundfunkgesetzdemonstration aufgerufen, was auf einer Linie mit der Spaltung der Vietnamdemonstration am 6.2.1971 liege.
Q: Rote Optik Nr. 6, München März 1972

April 1972:
Vermutlich im April gibt in München die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 7 (vgl. 13.3.1972, 15.5.1972) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Optik Nr. 8, München Mai 1972

15.05.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 8 (vgl. Apr. 1972, Juni 1972) heraus, die u.a. berichtet vom 1.Mai, vom Internationalen Frauentag (vgl. 8.3.1972), von der ABG-Jugendveranstaltung (vgl. 10.5.1972), vom Vietnamprotest (vgl. 22.4.1972, 13.5.1972), von einer Veranstaltung des IGM Ortsvereins für die Ostverträge (vgl. 21.4.1972), über das eigene Werk und das Arri Zweigwerk in Stefanskirchen sowie über die geringe Beteiligung der Angestellten an der Betriebsratswahl (BRW). Eingeladen wird zum Arbeiterzirkel der ABG (vgl. 16.5.1972) und zum Zirkel für die revolutionäre Arbeiterjugend (vgl. 16.5.1972). Gefordert wird erneut ein Sanitätsraum, aber auch ein Ruheraum für junge Mütter sowie eine Verbesserung der Betriebsrente. Bemängelt wird der Wirtschaftsbericht. "Unzumutbare Arbeitsbedingungen" herrschen in der Galvanik. Zu den Stadtratswahlen (SRW) am 11.6.1972 wird zur Wahl von SPD oder DKP aufgefordert.

Die Jugendseite 'Kämpfende Jugend' berichtet über den 1. Mai sowie über eine Fragebogenaktion des IGM OJA.
Q: Rote Optik Nr. 8, München Mai 1972

Juni 1972:
Vermutlich im Juni gibt in München die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 9 (vgl. 15.5.1972, Juli 1972) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Optik Nr. 8, München Mai 1972

Juli 1972:
Vermutlich im Juli gibt in München die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 10 (vgl. Juni 1972, Aug. 1972) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Optik Nr. 8, München Mai 1972

August 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 11 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus, die im Leitartikel feststellt: "Wir brauchen mehr Lohn!" und berichtet: "Viele Kapitalisten bekommen es jetzt mit der Angst zu tun und versuchen, mit 'freiwilligen' Zugeständnissen den immer lauteren Forderungen auszuweichen. Denn sie wissen, wenn erst einmal gestreikt wird, kommen sie nicht so billig davon.
- Bei Zündapp erhielten fast alle Kollegen etwa 3 % und bei BMW alle Kollegen 20 Pfg. mehr.".

Aus dem eigenen Werk wird u.a. über die Betriebsversammlung, vom Gesundheitsausschuß und dem Wirtschaftsausschuß, aus dem Kopiermaschinenbau und auch aus dem Zweigwerk Stefanskirchen (IGM Ortsverein Rosenheim) berichtet. Gefordert wird ein Sanitäter für den Sanitätsraum.

Gestreikt wurde bei Teves Frankfurt (vgl. 27.7.1972), Klöckner Hagen (vgl. 1.8.1972) und Krupp Rheinhausen (vgl. 24.7.1972). Man befaßt sich mit den Auseinandersetzungen zwischen SBG Regensburg und dem IGM Ortsvorstand, mit der Quick-Redaktion bzw. der Quickaffäre, dem Hafenarbeiterstreik in England, dem DruPa Ortsverein München, einem Treffen der DJO bei München und der Betriebsratswahl bei Daimler Stuttgart-Untertürkheim.

Angekündigt wird eine Sondernummer der 'Kämpfenden Jugend' zur Olympiade. Ein beigelegtes Flugblatt mobilisiert für die Olympiadeaktionen ab 28.8.1972 und die DGB-Demonstration am 1.9.1972.
Q: Rote Optik Nr. 11, München Aug. 1972

September 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG vermutlich im September ihre 'Rote Optik' Nr. 12 (vgl. Aug. 1972, 9.10.1972) heraus, die uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Rote Optik Nr. 11 und 13, München Aug. 1972 bzw. Okt. 1972

09.10.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 13 (vgl. Sept. 1972, 20.11.1972) vermutlich in dieser Woche heraus.
Aus dem eigenen Betrieb wird berichtet aus dem Atelier, für das die RFFU zuständig ist und einen 'miesen Filmtarif' gibt, aus den Montageabteilungen, in denen die IGM wirkt, sowie aus dem Kopierwerk, dem Kopiermaschinenbau und der Galvanik. Die Metall-Angestellten haben neue Gehaltsgruppen. Für Frauen gibt es keine Betriebsrente. Eingegangen wird auf das DGB-Frauentreffen Bayern (vgl. 15.10.1972), aufgerufen zur Fahrt nach Passau (vgl. 28.10.1972) und zum neuen Arbeiterzirkel (vgl. 3.11.1972).

Berichtet wird von Enka Glanzstoff in Wuppertal-Barmen und Breda in den Niederlanden sowie vom rechtsextremen Witikobund, den drohenden Steuererhöhungen und den Ausländergesetzen.

Auf der Jugendseite wird berichtet über den IGM OJA, über Feinmechaniker und E-Mechaniker bei Arri sowie über eine Flugblattverteilung vor Kasernen in Erding (vgl. Sept. 1972).
Beigelegt ist der "Wahlaufruf der Kommunisten".
Q: Rote Optik Nr. 13, München Okt. 1972

20.11.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 14 (vgl. 9.10.1972, Dez. 1973) vermutlich in dieser Woche mit einem Leitartikel "Kamp um mehr Lohn!" zur Metalltarifrunde (MTR), um die es auch auf der letzten Betriebsversammlung ging heraus. Aus dem eigenen Betrieb wird berichtet von den Vertrauensleutenachwahlen, von der IGM-Mitgliederversammlung am 26.10.1972, aus dem Kopiermaschinenbau, aus dem Rohstofflager, vom Überstundenabbau und über die Lehrlinge, u.a. über deren Weihnachtsgeld. Aus München wird berichtet von Rodenstock und Siemens Hofmannstraße, den Metalllehrlingen und dem IGM OJA, über die IG Druck und Papier sowie über die Gründung des Anti-Strauß-Komitees (ASK - vgl. 17.11.1972, 24.11.1972). Aus Passau wird berichtet vom Strauß-Auftritt (vgl. 28.10.1972).

Aus der Metallindustrie wird berichtet von Ford Köln, VW Wolfsburg und dem IGM Ortsverein (OV), von einem Bundeswehrmanöver wird berichtet aus Wetzlar. Eingegangen wird auch auf den Grundlagenvertrag mit der DDR und den Boykott eines chilenischen Schiffes durch in Frankreich und den Niederlanden. Angekündigt wird zu Weihnachten der tägliche Buchverkauf von 16 bis 19 Uhr im Haidhausenbüro in der Sedanstr. 23. Eingeladen wird zum KAZ-Lesezirkel (vgl. 27.11.1972).
Q: Rote Optik Nr. 14, München Nov. 1972

Dezember 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG vermutlich ihre 'Rote Optik' Nr. 15 (vgl. 20.11.1972, 22.1.1973) heraus, die uns leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Optik Nr. 14 und 16, München Nov. 1972 bzw. Jan. 1973

22.01.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Optik' Nr. 16 (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) heraus, die berichtet von der DKP bei Arri (vgl. 15.1.1973), sowie eingeht auf Frauen, Angestellte, Lehrlinge und den Entwicklungsmaschinenbau und den Kopiermaschinenbau.
Aufgerufen wird zur Antifa-Veranstaltung (vgl. 29.1.1973).
Q: Rote Optik Nr. 16, München Jan. 1973

März 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 18 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Berichtet wird über Zündapp, Rohde und Schwarz und Akron in München, die Lehrlinge bei BMW München, über Mannesmann in Duisburg (vgl. 28.2.1973), Hoesch in Dortmund (vgl. 8.2.1973), den IG Metall Ortsverein sowie aus dem eigenen Betrieb über den Ausschluß von Herbert Wagner aus der IG Metall (IGM) (vgl. 13.2.1973), den Entwicklungsmaschinenbau in der Georgenstraße, die Lehrlinge im Motorenbau in der Georgenstraße und die Feinmechanikerlehrlinge.
Q: Rote Optik Nr. 18, München März 1973

April 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 19 (vgl. März 1973, Mai 1973) mit dem Aufruf zum 1. Mai heraus.
Aus dem eigenen Betrieb wird berichtet vom Kantinenausschuß, von der 150 DM-Forderung zur Metalltarifrunde (MTR), aus dem kaufmännischen Bereich, der Dreherei, dem Werkzeugbau, der Fräserei, dem Materiallager sowie dem Kopiermaschinenbau bzw. auch dessen Lehrlinge. Gewählt wurden die Jugendvertrauensleute. Der Bundesgrenzschutz (BGS) wird als Bürgerkriegsarmee bezeichnet. Von der Chemietarifrunde (CTR) wird berichtet von BASF Ludwigsburg, womit das Werk Ludwigshafen gemeint sein dürfte, von den Streiks der Drucktarifrunde (DTR) wird berichtet von Springer Hamburg und Darmstadt sowie von Kindler und Schiermeyer München, aus der IG Druck vom Unvereinbarkeitsbeschluss mit der RGO.
Aus Italien wird berichtet von der Erkämpfung der 39-Stundenwoche, aus Israel bzw. Libanon über "Terrorismus von Staats wegen", wobei auch der Abschuss einer libyschen Verkehrsmaschine behandelt wird.

Gewürdigt wird das fünfjährige Bestehen der ABG. Aufgerufen wird zum Tischtennisspiel China gegen BRD (vgl. 18.4.1973), der Griechenlandveranstaltung der PAM (vgl. 23.4.1973), dem eigenen neuen Arbeiterzirkel und zur Veranstaltung am 8. Mai 1973.
Q: Rote Optik Nr. 19, München Apr. 1973

Mai 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 20 (vgl. Apr. 1973, Juni 1973), die uns bisher leider nicht vorlag, vermutlich im Mai heraus.
Q: Rote Optik Nr. 19 und 23, München Apr. 1973 bzw. Aug. 1973

18.06.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' Nr. 21 (vgl. Mai 1973, 2.7.1973) in dieser Woche heraus. Gefordert wird "Kampf der Inflation!" wogegen das gleichnamige Komitee (KKI) kämpft, propagiert werden die Forderungen der IGM-Mitgliederversammlung vom 5. Juni 1973. Berichtet wird von der Bezahlung ausländischer Kollegen in Leichtlohngruppen, aus dem Entwicklungsmaschinenbau, der Abteilung Arriflex 16, dem Bau Adalbertstraße, über Fahrradständer, Maurer und die Dekotapeziererei, über den Betriebsurlaub, Unfallgefahr und Brandsicherheit, aus Island und Griechenland sowie aus dem DruPa OV München. Die 'Kämpfende Jugend' fordert "Weg mit dem Stufenplan". Aufgerufen wird zur Irlandveranstaltung (vgl. 24.6.1973) und zum Volksentscheid gegen das Rundfunkgesetzt (vgl. 1.7.1973). Bekanntgegeben wird, offenbar aus einer anderen Zeitung kopiert, die Gründung des Arbeiterbunds (AB).
Q: Rote Optik Nr. 21, München Juni 1973

02.07.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' (vgl. 18.6.1973, 9.7.1973) vermutlich Anfang dieser Woche heraus als Extrablatt unter der Überschrift "Kollegen, so geht's nicht!", welches bessere Information durch die Verhandlungskommission verlangt über die auf der IGM-Mitgliederversammlung am 5.6.1973 aufgestellten Forderungen nach 50 Pfg. mehr pro Stunde.
Q: Rote Optik Extrablatt Kollegen, so geht's nicht!, München o. J. (1973)

09.07.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' (vgl. 2.7.1973, 13.7.1973) vermutlich Anfang dieser Woche heraus als Extrablatt unter der Überschrift "'Wir fordern 50 Pfg mehr'!". Berichtet wird von der auf der IGM-Mitgliederversammlung am 5.6.1973 aufgestellten und durch den Vertrauensleutekörper am 3.7.1973 bekräftigten Forderungen nach 50 Pfg. mehr pro Stunde, die dann durch den Streik am 6.7.1973 untermauert wurde. Eingegangen wird darin auf Forderungen nach Teuerungszulagen (TZL) in München bei Rathgeber, Südbremse, bei Siemens Hofmannstraße und Hofmannstraße, beim Münchner Merkur, durch eine Abteilung bei Agfa, durch Lehrlinge von BMW, Man und Südbremse.
Q: Rote Optik Extrablatt 'Wir fordern 50 Pfg mehr'!, München o. J. (1973)

13.07.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB (ex-ABG) vermutlich Ende dieser Woche ihre 'Rote Optik' Nr. 22 (vgl. 9.7.1973, 20.8.1973) heraus. Berichtet wird vom Streik bei Arri für eine Teuerungszulage (TZL - vgl. 6.7.1973), über die Sicherheitsschuhe, über die Bespitzelung der Zündapp-Betriebsgruppe der ABG, vom Rundfunkgesetz, der Aufrüstung der Polizei und den Unvereinbarkeitsbeschlüssen in der IGM. Angekündigt wird ein Diskussionsabend über die eigene Arbeit.
Q: Rote Optik Nr. 22, München Juli 1973

20.08.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' Nr. 23 (vgl. 13.7.1973, Sept. 1973) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird u.a. von der Betriebsversammlung, von Steuererhöhungen und Gebührenerhöhungen, vom Streik bei Arri für eine Teuerungszulage (TZL - vgl. 6.7.1973), aus Kambodscha, sowie von Pierburg Neuß (vgl. 13.8.1973) und Hella Lippstadt und Paderborn (vgl. 16.7.1973).
Aufgerufen wird zum Antikriegstag (AKT) (vgl. 1.9.1973).
Aus dem eigenen Betrieb wird berichtet, daß Herbert Wagner noch Mitglied des Betriebsrates sei.
Eingegangen wird auch auf das Kopierwerk, die Galvanik, das Materiallager, die Elektrofertigung in der Georgenstraße, die Läpper, die 16'er, die 35'er, die Abteilung Versuch, die Ateliermalerei und die Abteilung Atelier/Dekotapezierei bzw. die Rationalisierung. Gefordert wird ein 13. Monatslohn.
Q: Rote Optik Nr. 23, München Aug. 1973

September 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' Nr. 24 (vgl. 20.8.1973, Okt. 1973), die uns bisher leider nicht vorlag, vermutlich im September heraus.
Q: Rote Optik Nr. 23 und 25, München Aug. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

Oktober 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' Nr. 25 (vgl. Sept. 1973, 19.11.1973) für Okt./Nov. vermutlich im Oktober heraus.
Berichtet wird von der Metalltarifrunde (MTR), über die bargeldlose Lohnzahlung, das Weihnachtsgeld und die Betriebsschließung zu Weihnachten, über den Nahostkrieg, aus Regensburg vom Siemens Wernerwerk und dem AEG Sachsenwerk sowie aus der IG Metall (IGM) Schwandorf, wo zur Metalltarifrunde (MTR) 180 DM gefordert wurden, einer Kokerei im Saarland bzw. dem Saarbergbau (IGBE-Bereich), und aus München von Südbremse und Siemens Hofmannstraße.
Aus dem eigenen Betrieb wird eingegangen auf die Kantine, die Exportbüros, das Materiallager, die Poliererei, die Abteilung Optik/Zubehör sowie die Abteilung Schneidetische im Zweigwerk Stefanskirchen (Kreis Rosenheim).
Q: Rote Optik Nr. 25, München Okt./Nov. 1973

19.11.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB ihre 'Rote Optik' Nr. 26 (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) vermutlich in dieser Woche heraus und befasst sich mit der Metalltarifrunde (MTR), aber auch der Ölkrise. Aus dem IG Metall (IGM) Ortsverein (OV) München wird berichtet von der Vertreterversammlung, von Südbremse, Siemens Hofmannstraße und dem Siemens Röhrenwerk (Martinstraße). Aus dem eigenen Betrieb wird eingegangen auf die IGM-Mitgliederversammlung (vgl. 12.11.1973), die Umweltverschmutzung durch Verbrennen alter Filme, die Abteilung Zubehörmontage, den Bau Adalbertstraße, den Kopiermaschinenbau, den Kantinenausschuß, die Abteilung Elektronik und die Lehrlinge.

Aufgerufen wird zur Chinawoche der GDCF (vgl. 26.11.1973).
Q: Rote Optik Nr. 26, München Nov. 1973

Dezember 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri des AB ihre 'Rote Optik' Nr. 27 (vgl. Nov. 1973, 2.1.1974), die uns bisher leider nicht vorlag, vermutlich diesen Monat heraus.
Q: Rote Optik Nr. 26 und 28, München Nov. 1973 bzw. Jan. 1974

02.01.1974:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri des AB, nach eigenen Angaben, in der ersten Januarwoche, also frühestens heute, ein Flugblatt ihren 'Roten Optik' (vgl. Dez. 1973, 21.1.1974) unter dem Titel "Einigkeit tut not" heraus, das uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Rote Optik Nr. 28, München Jan. 1974

21.01.1974:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB ihre 'Rote Optik' Nr. 28 (vgl. 2.1.1974, 28.1.1974) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird aus dem eigenen Betrieb von den Streiks im letzten Jahr (vgl. Juli 1973) und den darauf folgenden Kündigungen, wobei bekanntgegeben wird, daß der damals entlassene Betriebsrat Herbert Wagner immer noch im Betrieb sei. Man selbst verteilte ein Flugblatt (vgl. 2.1.1974) und berichtet auch aus den Abteilungen Elektronik, 16er Arriflex, dem Versuch und den Exportbüros, über die Kantinenpreiserhöhung, von der Post Frankfurt (vgl. 18.1.1974), von Pierburg Neuß und dem Prozeß von Franz-Josef Strauß gegen Helge Sommerrock. Aufgerufen wird zum Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 25.1.1974) und zur Jugendvertretungswahl (JVW).
Q: Rote Optik Nr. 28, München Jan. 1974

28.01.1974:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB ein Extrablatt ihrer 'Rote Optik' (vgl. 21.1.1974, 4.2.1974) unter dem Titel "Betriebsrat - kein Geheimrat!" zur heutigen Betriebsratssitzung heraus. Beigefügt ist ein Aufkleber zur Metalltarifrunde (MTR): "15 - nicht runtergehn!". Eingeladen wird zur eigenen Aussprache über die MTR.
Q: Rote Optik Extrablatt Betriebsrat - kein Geheimrat!, München 28.1.1974

04.02.1974:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB ein Extrablatt ihrer 'Rote Optik' (vgl. 28.1.1974, 11.2.1974) unter dem Titel "Für Zurücknahme der Kündigungen!" zu den Entlassungen von Herbert Wagner und Alois Pangerl heraus.
Q: Rote Optik Extrablatt Für Zurücknahme der Kündigungen!, München o. J. (1974)

11.02.1974:
In München gibt die Betriebsgruppe Arnold und Richter (Arri) des AB vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Rote Optik' (vgl. 4.2.1974, 18.2.1974) unter dem Titel "Unser Lohn - Arri's Angst" zur Metalltarifrunde heraus.
Q: Rote Optik Extrablatt Unser Lohn - Arri's Angst, München o. J. (1974)

18.02.1974:
Bei Arnold und Richter (Arri) München gibt die Betriebsgruppe des AB ihre 'Rote Optik' Nr. 29 (vgl. 11.2.1974, März 1974) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird von der Metalltarifrunde (MTR), aus dem Kopiermaschinenbau, der Abteilung Arriflex 16, der Stahlschweißerei bzw. der Entwicklung Maschinenbau, von der Jugendvertretung und den Feinmechanikerlehrlingen. Aufgerufen wird zur Jugendversammlung, zur Veranstaltung der Kämpfenden Jugend (KJ) des AB (vgl. 23.2.1974) und zum Frauentag (vgl. 9.3.1974). Eingegangen wird auch auf den britischen Bergarbeiterstreik sowie die chinesischen Paracel-Inseln.
Q: Rote Optik Nr. 29, München Feb. 1974

März 1974:
Bei Arri München gibt die Betriebsgruppe des AB ihre 'Rote Optik' Nr. 30 (vgl. 18.2.1974, 8.4.1974), die uns bisher nicht vorlag, vermutlich im März heraus.
Q: Rote Optik Nr. 29 und 31, München Feb. 1974 bzw. Apr. 1974

08.04.1974:
Bei Arnold und Richter (Arri) München gibt die Betriebsgruppe des AB ihre 'Rote Optik' Nr. 31 (vgl. März 1974), die die letzte uns bisher vorliegende Ausgabe ist, vermutlich in dieser Woche heraus. Bekanntgegeben wird der Ausschluß des AB-Mitgliedes und Betriebsrates Herbert Wagner aus der IG Metall (IGM). Eingegangen wird auf monatliche statt 14-tägige Lohnzahlung, die gleitende Arbeitszeit, die bargeldlose Lohnzahlung, die weiblichen Beschäftigten, die Jungarbeiter, die Bohrerei, das Kopierwerk, das Materiallager, den Kamerabau und die Abteilung Versand im Bau Adalbertstraße. Man befaßt sich auch mit dem Werksschutz und der Auflösung der IGM-Ortsverwaltung Köln wegen einer Zusammenarbeit von derem Vorsitzenden Tolusch mit Kommunisten.

Vom DGB Bayern wird berichtet, daß er nur in 4 Städten, wo der AB aktiv ist, seine Maiabzeichen verbreite. Aufgerufen wird zum 1. Mai, wo es wieder keinen Jugendsprecher beim DGB gäbe, sowie zur Jugendvertreterwahl (JVW) und berichtet von der Demonstration gegen den Paragraph 218 (vgl. 6.4.1974), der auch vom HBV OJA abgelehnt wird. Man selbst ist für die Abschaffung des Paragraphen, mindestens aber für die Fristenlösung.
Q: Rote Optik Nr. 31, München Apr. 1974

Letzte Änderung: 04.11.2019