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München:
Stadtzeitung 'Roter Anzeiger'

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 24.7.2012

Der hier bisher leider nur lückenhaft (wir bitten um Ergänzungen) dokumentierte 'Rote Anzeiger' der Arbeiterbasisguppen (ABG) München stellte die wohl erste Stadtteilzeitung dar, die von einer bundesdeutschen ML-Gruppe herausgegeben wurde, nahmen doch auch die ABG München bereits früh ihre Stadtteilarbeit auf, während die anderen ML-Gruppen sich eher allein auf die Betriebe konzentrierten.

Während der 'Rote Anzeiger' anfänglich noch in einer Ausgabe Haidhausen erschien, und uns weitere Ausgaben für andere Stadtteile bisher nicht bekannt wurden, erfolgt schon bald die Umwandlung von der Stadtteilzeitung für Haidhausen in die Stadtzeitung für München.

Die behandelten Themen umfassen vor allem die Mieten und die Wohnbedingungen, nicht zuletzt die der ausländischen Arbeiter, aber auch Hausbesetzungen, Fahrpreiserhöhungen, Abenteuerspielplatzinitiativen bzw. die Jugend- und Sozialarbeit sowie die Lage der Frauen, da sich die Zeitung auch an Hausfrauen richtete bzw. vermutlich vor allem in Einkaufszentren bzw. -strassen verteilt wurde.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

September 1971:
Die ABG München geben vermutlich im Sept. erstmals ihren 'Roten Anzeiger' als Stadtzeitung der ABG's in einer Ausgabe Haidhausen heraus. Weitere Stadtteilausgaben sind uns bisher nicht bekannt geworden. Die Nr. 1 konnten wir bisher noch nicht einsehen, aber die Nr. 2 (vgl. 18.10.1971). Die Nr. 1 mobilisierte u.a. für die Veranstaltung am 23.9.1971, der Hauptartikel aber befaßte sich mit der Metalltarifrunde (MTR), zu der am 21.10.1971 ein Diskussionsabend stattfindet.
Quelle: Roter Anzeiger - Ausgabe Haidhausen Nr. 2 und 3,München Okt. bzw. Nov. 1971

18.10.1971:
In München gibt die Stadtteilgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 2 ihres 'Roten Anzeigers' für Haidhausen (vgl. Sept. 1971, 15.11.1971) unter Verantwortung von T. Meyer heraus, welche u.a. über die Bürgerinitiative Sanierung Haidhausen berichtet, unter deren 30 Mitgliedern sich auch DKPler befinden. Die BI habe u.a. Unterschriften für die Mieter der Trogenstraße gesammelt und sich auch am Sternmarsch am 8.7.1971 beteiligt. Die Hilfsaktion Haidhausen dagegen sei von der CSU gesteuert. Berichtet wird u.a. von der ABG-Veranstaltung am 23.9.1971 und der Patriotischen Antifaschistischen Volksfront der Türkei. Eine Rubrik "Sanierungsanzeiger" beschäftigt sich mit einzelnen Häusern.
Q: Roter Anzeiger - Ausgabe Haidhausen Nr. 2, München Okt. 1971

15.11.1971:
In München gibt die Stadtteilgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 3 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 18.10.1971, 13.12.1971) für Haidhausen heraus, die sich in "'Gast'Arbeiter?" mit den Ausländerwohnheimen befaßt, auf die auch die Rubrik "Sanierungsanzeiger" eingeht, von der Türkei- und der Paragraph 218 Demonstration (vgl. 13.11.1971 bzw. 6.11.1971) berichtet und zu einem Diskussionsabend am 23.11.1971 aufruft. Eingegangen wird auch auf die Stadtteile Lehel und Perlach bzw. auf den dortigen U-Bahnbau sowie auf "China in der UNO" und die Metalltarifrunde (MTR) der IGM.
Q: Roter Anzeiger - Ausgabe Haidhausen Nr. 3, München Nov. 1971

13.12.1971:
Die Stadtteilgruppe der ABG München gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 4 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 15.11.1971, 17.1.1972) für Haidhausen heraus, die sich u.a. mit dem Weihnachtsfest bzw. dem Weihnachtsgeld bzw. dem 13. Monatsgehalt und den Metalltarifrundenwarnstreiks in München bei Zündapp, BMW und Südbremse befaßt. Berichtet wird von der Demonstration am 11.12.1971, aufgerufen zu der am 17.12.1971.

Zu Bangla Desh erscheint der Artikel "Indien überfällt Pakistan", zum Städtebauförderungsgesetz erscheint "Sanierung Haidhausens nach Gesetz". Vom 14.12.1971 wird berichtet in "Bürgerversammlung Haidhausen. Den Stadtrat zur Antwort gezwungen".

In "'Volks'vertreter ausgelacht" wird berichtet von einer Veranstaltung der Münchner Bürgerinitiativen 'Sternmarsch'. Vom BVG wird berichtet in "Betriebsverfassungsgesetz-Reform: Täuschen und Schwächen der Arbeiterklasse". Berichtet wird auch über "Billige Grundstücke für die Handlanger der Kapitalisten".
Q: Roter Anzeiger - Ausgabe Haidhausen Nr. 4, München Dez. 1971

17.01.1972:
In München gibt die Stadtteilgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 5 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 13.12.1971, 12.2.1972) heraus, der nun nicht mehr die Bezeichnung Ausgabe Haidhausen trägt, sondern für ganz München zuständig geworden zu sein scheint. Die Lage der Frauen wird im Leitartikel "Unterdrückung der Frauen - Profit der Kapitalisten" u.a. anhand von Lagerarbeiterinnen und Agfa München beleuchtet, wo fast nur Frauen tätig sind. Dies ist auch das Thema einer Diskussionsveranstaltung (vgl. 26.1.1972).

Berichtet wird vom Tod von Ingrid Reppel, von den Indien- (vgl. 17.12.1971) und Türkeidemonstrationen (vgl. 13.11.1971) und aus dem Museumsviertel. Zehn SPD-Mitglieder haben Parteiordnungsverfahren wegen ihrer Mitarbeit in der BI Sanierung Haidhausen bekommen, in der auch die DKP nicht unmaßgeblich vertreten ist. Die Lage der Ausländer wird anhand von BMW, Zündapp, Rathgeber und Südbremse dargestellt, wobei auch auf das Ausländergesetz eingegangen wird. Berichtet wird auch vom Flugblatt des DruPa Ortsvereins gegen die ABG (vgl. 20.12.1971, 15.1.1972). Wiederum enthalten ist die Rubrik "Sanierungsanzeiger", die sich wiederum einem Ausländerheim widmet.
Q: Roter Anzeiger Nr. 5, München Jan. 1972

12.02.1972:
Die ABG München erlassen, nach eigenen Angaben, ihren Aufruf zu einer Aktionseinheit gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 11.2.1972, 22.2.1972). Verbreitet wird dieser u.a. in einem Extrablatt der Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. 17.1.1972, 14.2.1972) mit dem Titel "Kämpfen wir gemeinsam für die Rücknahme der Fahrpreiserhöhungen".
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 21, München März 1972; Roter Anzeiger Extrablatt Kämpfen wir gemeinsam für die Rücknahme der Fahrpreiserhöhungen, München o. J. (1972)

14.02.1972:
In München geben die ABG in dieser Woche die Nr. 6 des 'Roten Anzeigers' (vgl. 12.2.1972, 20.3.1972) heraus.
Eingegangen wird u.a. auf den Verbundtarif des MVV bzw. die Fahrpreiserhöhungen in München (vgl. 8.2.1972), Hamburg, Hannover in Niedersachsen und Bremen.
Berichtet wird von der Berufsverbote (BV) Demonstration am 28.1.1972, aus der Türkei, von der Bauerndemonstration in Haidhausen (vgl. 11.2.1972) und dem letzten Diskussionsabend der Stadtteilgruppe (vgl. 9.2.1972). Aufgerufen wird zum nächsten Diskussionsabend am 23.2.1972.

Die Bürgerselbsthilfe Museumsviertel (vgl. 31.12.1971, 19.2.1971) habe über 100 Mitglieder und Unterschriften von fast allen Betroffenen gesammelt. Erstmals ist auch eine Jugendseite enthalten, die sich mit dem Wehrkundeerlass (WKE) und dem 'Military Look' befaßt.
Eingegangen wird auch auf die DruPa und BMW Moosach (IGM-Bereich), ein Leserbrief berichtet von der Spezialmantelfabrik Louisoder (GTextil-Bereich).

Unserem verschickten Exemplar sind noch zwei zweiseitige Extrablätter beigelegt, eines zum Museumsviertel (vgl. 19.2.1972) und eines mit dem Titel "Ein Sieg für die Demokratie" zum glücklichen Ausgang des Prozesses zwischen Helge Sommerrock und Franz Josef Strauß (FJS) von der CSU.
Q: Roter Anzeiger Nr. 6, Extrablatt Museumsviertel und Extrablatt Ein Sieg für die Demokratie, München Feb. 1972

20.03.1972:
In München geben die ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 7 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 14.2.1972, 17.4.1972) versehentlich als Nr. 6 heraus, die berichtet von der Rundfunkgesetz- (vgl. 21.2.1972) und der Türkeidemonstration (vgl. 4.3.1972), der Veranstaltung zum Frauentag (vgl. 8.3.1972), dem Ortsverein der DruPa, und der Olympiade, für die 27 000 Helfer mit je zwei Dollar pro Tag und 1 500 Hostessen mit je 200 DM pro Woche eingestellt werden sollen. Wieder enthalten ist eine Jugendseite und auch ein "Sanierungsanzeiger" befaßt sich wieder mit einem Ausländerwohnheim. Eingegangen wird auch auf die Verschärfung der Ausländergesetze und Nixons Besuch in der VR China sowie auf "Das große Geschäft mit Jesus".

Eingegangen wird auch auf die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 29.2.1972, 29.3.1972). Es erscheint Teil 1 von "Der Beschiss mit dem Mietgesetz".
Q: Roter Anzeiger Nr. 6 (eigentlich: 7), München Feb. 1972

17.04.1972:
In dieser Woche geben in München die ABG die Nr. 8 ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. 20.3.1972, Mai 1972) heraus, deren 8 Seiten noch ein zweiseitiger Maiaufruf beigelegt ist. Zum 1.Mai sollen die Hausfrauen mit dem Komitee Internationaler Frauentag demonstrieren. Die Jugend wird aufgerufen zur Jugendveranstaltung (vgl. 10.5.1972). Der Sanierungsanzeiger befaßt sich mit Haidhausen. Von den Fahrpreiserhöhungen wird berichtet (vgl. 11.4.1972) und zur DKP festgestellt: "Statt den Kampf aufzunehmen, reißt sie lieber Plakate und Kleber der Aktion Roter Punkt ab oder überklebt sie." Auch im Museumsviertel konnte durch "die schlechte Organisierung eines DKP-Mitgliedes der Bürger Selbst Hilfe" die geplante Aktion "nicht in vollem Umfang" stattfinden. Theater- und Songgruppe hatten abgesagt, das Gelände war von Polizei abgeriegelt, so daß keine Demonstration gemacht werden konnte.

Zur KPD/ML-ZK heißt es:"
Im gesamten Stadtgebiet kann man an allen Ecken und Enden Plakate der Gruppe 'RM' (KPD/ML) kleben sehen", die sich dem Hugo Lanz Prozeß widmen. Die ABG fühlen sich allerdings nicht zur Solidarität genötigt, wissen sie doch, "daß die Gruppe 'RM' so gut wie nie zu finden war … beim Kampf gegen … BVG, … die Nazis in NPD und CSU, bei den Demonstrationen gegen das Berufsverbot im Öffentlichen Dienst, gegen die Gleichschaltung von Funk und Fernsehen usw. …, daß es sich … nicht um Kommunisten handelt, sondern um Gauner und Provokateure."

In "Sozialarbeiter wehren sich" wird berichtet von einer Demonstration von 3 000 von diesen, Erziehern, Kindergärtnerinnen und FHS-Studenten. Berichtet wird auch in "Das große Geschäft mit den ganz Kleinen" von den Olympiade-Vorbereitungen. Gefragt wird: "Ist das Museumsviertel für uns noch zu retten?". Es erscheint Teil 2 von "Der Beschiss mit dem Mietgesetz".
Q: Roter Anzeiger Nr. 8, München Apr. 1972

Mai 1972:
In München geben die ABG die achtseitige Nr. 9 ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. 17.4.1972, Juni 1972) heraus, mit einem Leitartikel zu den SRW: "Stadtratswahlen: keine Stimme den Ultrarechten!" sowie Berichten vom 1.Mai, über "SPD-Verrat & Betrug im Museumsviertel" und in "Ostverträge - kein Friedenswerk" von Streiks (vgl. 26.4.1972) bei BMW, Arri, Krauss Maffei und Siemens. Aufgerufen wird zum eigenen Diskussionsabend zur Stadtratswahl (vgl. 26.5.1972).
Die DKP habe jetzt eine eigene Aktion Roter Punkt (ARP) gegründet. Dazu heißt es: "Diese aufgeblasenen Schreihälse, die sich Kommunisten nennen, in Wirklichkeit aber noch jeder fortschrittlichen Bewegung in den Rücken gefallen sind." Dies habe sich auch in der DruPa gezeigt.

Berichtet wird auch vom Vietnamprotest und der Philipp-Müller-Veranstaltung (vgl. 10.5.1972). Der Sanierungsanzeiger behandelt die Metzstraße 29. Es erscheint Teil 3 von "Der Beschiss mit dem Mietgesetz".
Q: Roter Anzeiger Nr. 9, München Mai 1972

Juni 1972:
Vermutlich im Juni geben die ABG in München die Nr. 10 ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. Mai 1972, Juli 1972) heraus, die uns bisher nicht vorlag.
Q: Roter Anzeiger Nr. 9, München Mai 1972

Juli 1972:
Vermutlich im Juli geben die ABG in München die Nr. 11 ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. Juni 1972, 8.8.1972) heraus, die uns bisher nicht vorlag.
Berichtet wird u.a. aus Haidhausen über die Schließung der Gießerei Kustermann in der Balanstraße und aus dem Westend über den Kampf der BI Schwanthaler Höh um die Gollierstraße.
Q: Roter Anzeiger Nr. 12, München Aug. 1972

14.08.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die ABG in München die Nr. 12 ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. Juli 1972, 19.8.1972) heraus.
Er wird nun zum ersten bis dritten Male (uns fehlen die beiden letzten Ausgaben) herausgegeben von den Stadtteilgruppen der ABG in Haidhausen, Hasenbergl, Milbertshofen, Perlach, Sendling und dem Westend.
Berichtet wird u.a. über den Weißen Kreis, die Beschäftigten der Freizeitheime (ÖTV-Bereich), die Bundeswehr und die geplanten Olympiade-Aktionen (vgl. 25.8.1972). In der Rubrik "Aus den Stadtteilen" befaßt man sich mit der Elterninitiativgruppe Abenteuerspielplatz Neuperlach (vgl. 19.8.1972), aus Haidhausen mit der Schließung der Gießerei Kustermann und einer Hausbesetzung (vgl. 7.8.1972), aus dem Westend mit der BI Schwanthaler Höh. Enthalten sind auch 3 Leserbriefe. Berichtet wird auch über die Razzia bei der 'Quick' (vgl. 9.8.1972) und den Hafenarbeiterstreik in Großbritannien.
Q: Roter Anzeiger Nr. 12, München Aug. 1972

19.08.1972:
In München geben die ABG ein Extrablatt ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. 14.8.1972, Sept. 1972) zum heutigen Spielplatzfest der Elterninitiativgruppe Abenteuerspielplatz Neuperlach heraus.
Q: Roter Anzeiger Extrablatt Der Abenteuerspielplatz muss bleiben!, München o. J. (Aug. 1972)

September 1972:
Vermutlich im September geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 13 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 19.8.1972, 16.10.1972) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 12, München Aug. 1972

16.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 14 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) mit einem Umfang von 10 Seiten heraus.
Berichtet wird im Leitartikel "Antwort auf Preistreiberei und Mietwucher: Metaller fordern mehr Lohn!" aus IGM bzw. der Metallindustrie in Regensburg, Passau, Duisburg, dem Rhein-Main Gebiet, bei Ford und VW.
Bezüglich Frauen wird in "Weg mit den Leichtlohngruppen!" eingegangen auf die Chemietarifrunde (CTR) der CPK und die Kontaktiererinnen bei Siemens Balanstraße München.
Berichtet wird von Strauß-Auftritten in München (vgl. 13.10.1972) und Tutzing, Kreis Starnberg, der Mieterversammlung (vgl. 19.9.1972) und der Mieterdemonstration (vgl. 2.10.1972) sowie dem GUPS/GUPA-Verbot (vgl. 7.10.1972), aber auch den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 19.11.1972). Bekanntgegeben wird: "Noch 2 Jahre 'Grauer Kreis': Teilsieg der Mieter - jetzt nicht locker lassen!".

In "Aus den Stadtteilen" wird berichtet von den eigenen Stadtteilgruppen (SG) aus:
- Haidhausen (vgl. 30.9.1972), wo sich die SG in der Sedanstr.23 trifft;
- Milbertshofen, wo sich die SG im 'Lustigen Bauer' trifft, von den Grundschulen Bernaysstraße und Rothpletzstraße;
- Perlach, wo in der Perlacher Bürgergruppe auch die DKP tätig ist, und aus Neuperlach;
- Schwabing aus der Oberstraße;
- und aus dem Westend (vgl. 6.10.1972), wo sich die SG im 'Gollierplatz' trifft, u.a. durch einen Leserbrief von der Schwantahlerhöh.
Q: Roter Anzeiger Nr. 14, München Okt. 1972

November 1972:
Vermutlich im November geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 15 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 16.10.1972, Dez. 1972) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war. Aus Haidhausen wird berichtet aus der Comeniusstr.8.
Q: Roter Anzeiger Nr. 14 und 17, München Okt. 1972 bzw. Jan. 1973

Dezember 1972:
Vermutlich im Dezember geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 16 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 14 und 17, München Okt. 1972 bzw. Jan. 1973

Januar 1973:
In München geben die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 17 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) mit 6 Seiten heraus, die u.a. eine Jugendseite und einen Leserbrief zur Aktion Roter Punkt (ARP) gegen die Fahrpreiserhöhungen enthält. In "Aus den Stadtteilen" wird aus Perlach berichtet aus Neuperlach; aus Haidhausen erneut (vgl. Nov. 1972) aus der Comeniusstr.8 über deren türkische, griechische und jugoslawische Bewohner; aus dem Hasenbergl; aus Schwabing über das Ausländerheim (ca. 60 Bewohner) in der Werneckstraße 7 - 9 und aus dem Westend über die BI Schwanthaler Höh.
In Schwabing gäbe es in dem Wohngebiet zwischen Albert-Roßhaupter, Garmischer und Hansastraße 3 000 Kinder. Um deren Wohlergehen kümmere sich nun die BI Schwabing-West.
Q: Roter Anzeiger Nr. 17 und 26 ,München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

Februar 1973:
Vermutlich im Februar geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 18 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr.17 und 26, München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

März 1973:
Vermutlich im März geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 19 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 17 und 26, München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

April 1973:
Vermutlich im April geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 20 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. März 1973, 14.5.1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 17 und 26, München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

14.05.1973:
In München geben die ABG die Nr. 21 ihrer Stadtzeitung 'Roter Anzeiger' (vgl. Apr. 1973, Juni 1973) mit dem Leitartikel "Kampf der Inflation - mehr Lohn" heraus.

In "Gegen Preistreiberei mit der Wohnung: Mieter organisieren sich" wird berichtet von den GWG-Mietern in Hasenbergl, die am 5.4.1973 eine Mieterinitiative gründeten. In Perlach wurde ein Mieterrat gewählt. Mit Hilfe der 'KAZ' wird berichtet vom 1. Mai. Aus den Stadtteilen wird berichtet aus Haidhausen wo am 19.5.1973 eine Kindersachen-Verkaufsaktion stattfinden soll, aus Freimann über die Müllkippe, aus Westend vom Ausstellungspark, aus Milbertshofen über "Nacholympische Profite", aus Hasenbergl über "Ein Opfer der rechten Hetze", über den Textilbetrieb (GTB-Bereich) Loden-Frey bzw. dessen in "Leerstehende Werkswohnungen" am Englischen Garten. Die ABG-Stadtteilgruppe Perlach richtet zum 1. Mai, datiert auf den 8. Mai einen Offenen Brief an die Wohngebietsgruppe Perlach der DKP. Von der DKP wird auch berichtet über ihre Juso-Veranstaltung (vgl. 11.5.1973).
Die Jugendseite lädt ein zum Jugendzirkel und befasst sich mit der Wohnungssuche.

Aufgerufen wird zur Demonstration gegen den §218 (vgl. 18.5.1973). Festgestellt wird: "Breschnew-Besuch: kein Friedenstreffen" und eingeladen zur eigenen Veranstaltung dazu (vgl. 20.5.1973).
Q: Roter Anzeiger Nr. 21, München Mai 1973

Juni 1973:
In München geben die Stadtteilgruppen des AB (ex-ABG) die Nr. 22 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 14.5.1973, Juli 1973) als Stadtzeitung für Haidhausen - Hasenbergl - Milbertshofen - Perlach - Sendling und das Westend mit 8 Seiten heraus mit dem Leitartikel "Schluss mit der Preistreiberei - Kampf der Inflation!". Aufgerufen wird zum Rundfunkvolksentscheid am 1.7.1973 und zur Irlandveranstaltung (vgl. 24.6.1973). Berichtet wird von der Demonstration der Fachhochschulstudenten gegen das Bayrische Hochschulgesetz (vgl. 4.6.1973), in "Vertreibung durch Vertriebene" aus Schwanthaler Höh von den Sudetendeutschen (vgl. 10.6.1973). In "Terror gegen Bürgerinitiativen" wird berichtet von Strafbefehlen gegen Fahrpreiserhöhungsgegner und der RAF-Razzia beim Sozialen Selbsthilfekomitee (SSHK).

Aus den Stadtteilen wird berichtet aus:
- Au über das Salesianium, in dem früher eine Lehrwerkstatt für Waisenkinder war, in der jetzt Siemens produziert.
- Haidhausen über die Bürgerversammlung am 15.5.1973.
- Hasenbergl über "100 Zwangsräumungen?".
- Milbertshofen über die eigene Agitation an der U-Bahn Petuelring gegen das Verkehrschaos.
- Perlach über die Schulgruppe und den drohenden Schichtunterricht, aber auch vom verschobenen Bau des Zentrums Neu-Perlach. Aufgerufen wird zur Albanienveranstaltung (vgl. 29.6.1973).
- Sendling wo gefordert wird "Stoppt den Straßenbau" und eine Bürgerversammlung für den 4.7.1973 ansteht.
- Westend über die SPD-Veranstaltung am 6.6.1973 zur Fußgängerzone.

Die Jugendseite erläutert: "Warum Streikrecht für Lehrlinge?" und stellt angesichts des beim Bankraub erschossenen Fünfzehnjährigen Nicola Kalcew fest: "Verbrechen - kein Ausweg".

Über den AB ist zu lesen:"
Im Titel des ROTEN ANZEIGER steht in dieser Ausgabe zum ersten Mal ARBEITERBUND FÜR DEN WIEDERAUFBAU DER KPD an Stelle des gewohnten Arbeiter-Basis-Gruppen. Im Mai hat ein Kongreß stattgefunden, auf dem die ABG in den ARBEITERBUND FÜR DEN WIEDERAUFBAU DER KPD überführt worden sind. … 5 Jahre sind die Arbeiter-Basis-Gruppen im Dienst der Arbeiterbewegung gestanden: Hervorgegangen aus dem Kampf gegen die Notstandsgesetze im Mai 1968 haben sie sich zur führenden und am meisten gefestigten kommunistischen Organisation in Westdeutschland entwickelt. … Die Tätigkeit der ABG ist so vielfältig geworden, und neue Ortsgruppen - zuerst in Regensburg - sind entstanden, so daß der organisatorische Rahmen zu eng geworden ist. Die Überführung in den Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Organisation und ein großer Schritt vorwärts in der Arbeiterbewegung in Westdeutschland und Westberlin. Mit der Überführung war die Vorlage eines Programms verbunden, das die bisher erreichten Fortschritte bei der Erarbeitung des Programms der KPD zusammenfaßt. Dieses Programm wird den Werktätigen in Stadt und Land und allen, die zum Wiederaufbau der KPD beigetragen wollen als Entwurf vorgelegt."

Ein beigelegtes Extrablatt der einschlägigen AB-Stadtteilgruppe widmet sich dem Westend.
Q: Roter Anzeiger Nr. 22, München Juni 1973

Juli 1973:
Vermutlich im Juli geben in München die Stadtteilgruppen des AB (ex-ABG) die Nr. 23 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Juni 1973, Aug. 1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 17 und 26, München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

August 1973:
Vermutlich im August geben in München die Stadtteilgruppen des AB die Nr. 24 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Juli 1973, Sept. 1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 17 und 26, München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

September 1973:
Vermutlich im September geben in München die Stadtteilgruppen des AB die Nr. 25 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Aug. 1973, 29.10.1973) heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Roter Anzeiger Nr. 17 und 26, München Jan. 1973 bzw. Okt./Nov. 1973

29.10.1973:
Vermutlich in dieser Woche geben in München die Stadtteilgruppen des AB die Nr. 26 ihres 'Roten Anzeigers' für Oktober/November (vgl. Sept. 1973, Dez. 1973) mit 12 Seiten unter Verantwortung von T. Meyer in der Tulbeckstr.4 heraus.
Anläßlich der neuen Fahrpreiserhöhungen wird eingegangen auf die letzte diesbezügliche Kampagne (vgl. 25.5.1972) und anhand des Ruhrgebiets festgestellt: "Nulltarif ist möglich".

Berichtet wird von Streiks für Teuerungszulagen (TZL) in den letzten Wochen bei Siemens Traunreut (vgl. Aug. 1973), MAN Augsburg (vgl. Sept. 1973), Agfa München (vgl. Aug. 1973) und vom Streik im Saarbergbau (vgl. 23.10.1973). In diesem Zusammenhang wird auch ein Artikel "Ich habe mitgestreikt" aus dem 'Rebell' des RJVD des KABD übernommen (vgl. Okt. 1973).

In "Aus den Stadtteilen" wird berichtet aus Hasenbergl-Nord vom Elternstreik an der Sonderschule Thelottstraße sowie von der Mieterinitiative der GWG-Mieter. Berichtet wird über die Kindergärten, aus dem Museumsviertel, aus dem Westend in "Metzeler stinkt uns!" u.a. von der SPD-Fraktion Schwanthaler Höhe, von den MitarbeiterInnen der Freizeitheime (FZH) in Milbertshofen, sowie aus Haidhausen von der Kirchenschule, der Bazeillesschule, der Ernst Reuter Schule und von der Bürgerinitiative (BI), die sich u.a. mit den Erziehern der Horte befaßt.

Festgestellt wird: "Falsche Zahlen - weniger Kindergärten", gefragt wird: "Bezirksausschüsse - 'Viertelsparlament'?". Kommentiert wird: "CSU-Parteitag: Reaktion im Reformgewand".

Aufgerufen wird zur China-Woche (vgl. 26.11.1973) und zu Albanienveranstaltungen (vgl. 28.11.1973, 29.11.1973). Gefragt wird "Steuerreform für wen?" sowie zur Ölkrise: "Wer dreht uns den Ölhahn zu?".

Auf der Jugendseite wird berichtet vom Kampf für ein Jugendzentrum (JZ) in Haidhausen (vgl. 26.10.1973, 2.12.1973).
Treffs der Stadtteilgruppen werden bekanntgegeben für Haidhausen im Haidhausen-Büro in der Sedanstr.23, Westend in der Kneipe Gollierplatz, Milbertshofen im Lustigen Bauern in der Kantstraße, Hasenbergl in der Gaststätte Mathäser und Perlach in der Gaststätte Michael Hufnagel in der Ottobrunner Straße, während für Sendling nur eine Telefonnummer genannt wird.
Q: Roter Anzeiger Nr. 26, München Okt./Nov. 1973

Dezember 1973:
Vermutlich im Dezember geben in München die Stadtteilgruppen des AB ihren 'Roten Anzeiger' Nr. 27 (vgl. 29.10.1973, Jan. 1974) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Roter Anzeiger Nr.26 und 28, München Okt./Nov. 1973 bzw. Jan. 1974

Januar 1974:
In München geben die Stadtteilgruppen des AB ihren 'Roten Anzeiger' Nr. 28 (vgl. Dez. 1973) mit 8 Seiten heraus, von denen uns bisher leider nur eine unvollständige Ausgabe vorlag. Dabei handelt es sich zugleich um die letzte uns bisher vorliegende Ausgabe. Der Leitartikel lautet "Krise - Angriff der Unternehmer. Unsere Antwort ist der Lohnkampf". Aufgerufen wird: "Stoppt die Fahrpreiserhöhung" beim MVV.

Eingegangen wird auf den Chemiebetrieb Metzeler, die Lackierei bei BMW und in "ÖTV-Kollegen einige gegen Berufsverbot der Stadtverwaltung" auf das Berufsverbot gegen den Sozialarbeiter Georg Frieser (DKP), der beim Jugend- und Sozialamt der Stadt München tätig ist. Mit Hilfe der KAZ wird berichtet über Zündapp, Bauern in Weiden und das Museumsviertel in München. Die Jugendseite befaßt sich mit Jugendvertretungen und Perlach.
Q: Roter Anzeiger Nr. 28, München Jan. 1974

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