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Aus Würzburg kann hier derzeit nur wenig örtliches Material vorgestellt werden. Eine separate Darstellung erfolgt zum Marsch der Aktion Widerstand in Würzburg am 31.10.1970.
Nach unserer wie immer unvollständigen Quellenauswertung scheint zunächst die DKP in Würzburg aktiv, berichtet vielfach von dort (vgl. 22.5.1969, 29.5.1969, 3.7.1969, 16.10.1969, 23.10.1969, 4.12.1969, 11.12.1969, 26.3.1970, 25.4.1970) und scheint auch unter den Oberschülern tätig (vgl. 24.3.1970, 20.11.1970).
Daneben aber entwickelt sich auch eine ML-Gruppe (vgl. Apr. 1970), die sich bald der KPD/ML-ZK anschließt (vgl. Sept. 1970), für diese eine ihrer wichtigsten lokalen Hochburgen darstellend, wobei sie sich zwar auf eine befreundete Rote Garde in Kitzingen stützen kann, aber regional in heftiger Konkurrenz mit den Schweinfurter Gruppen der RJ/ML und des KABD steht, was sich auch bereits im Anschlussdokument der ML Würzburg an die KPD/ML-ZK niederschlägt.
Die KPD/ML-ZK ist in Würzburg damals offenbar einerseits durch einen KSB/ML an der Universität vertreten (vgl. 18.12.1970), andererseits agitiert sie sowohl in Druckbetrieben wie Stürtz (vgl. 1.2.1971, März 1971, 25.10.1971, 29.10.1971) als auch in Metallbetrieben wie Noell-Salzgitter (vgl. 21.6.1971, 12.7.1971, 17.8.1971, 18.8.1971) und Siemens (vgl. Apr. 1971), verfügt über eine Rote Garde und widmet sich auch der antiimperialistischen Propaganda, wie etwa zu Laos (vgl. 29.3.1971) oder Vietnam (vgl. 21.6.1971), der Propagierung des sozialistischen Aufbaus in der VR China (vgl. 12.4.1971, 19.4.1971, 1.7.1971) und der Enthüllung kapitalistischer Prinzipien (vgl. 17.5.1971), auch wenn sie sich bei der Ereignisberichterstattung manchmal auf die Presse der verfeindeten KPD/ML-ZB stützen (vgl. 24.6.1971, 30.6.1971, 12.7.1971).
Von den Jusos der SPD ist hier derzeit nur indirekt zu hören (vgl. 15.2.1971), dies gilt ebenfalls für die Proletarische Linke Würzburg (vgl. 7.8.1971). Die KPD/ML-ZK stellt sich so offenbar am 1.Mai 1971 als stärkste linke Kraft in Würzburg dar (vgl. 1.5.1971). An der Universität allerdings agitiert ab Ende 1971 auch der AStA der Uni München, der von den Roten Zellen (AK-Fraktion) gestellt wird (vgl. 10.11.1971).
Weitaus bedrohlicher aber erschien der KPD/ML-ZK offenbar die Anfang 1972 erfolgte Ausbreitung der RJ/ML nach Würzburg, so dass sie auf diese sogleich mit einer Broschüre reagierte (vgl. Jan. 1972). Zu dieser Zeit stellte Würzburg für die KPD/ML-ZK, die sich im Dez. 1971 nahezu aufgelöst hatte, die absolute Hochburg bundesweit dar. zwar mögen die Ortsgruppen in München und Westberlin mehr Mitglieder gezählt haben, vom örtlichen Einfluss her aber war Würzburg sicher diejenige größere Stadt, in der dieser für die KPD/ML-ZK am größten war, auch wenn er natürlich bescheiden genug blieb. Die KPD/ML-ZK widmet sich weiterhin ihrer betrieblichen Agitation (vgl. März 1972, Apr. 1972, 25.9.1972, 2.10.1972) und demonstriert wiederum am 1. Mai, hat aber offenbar einen Rückgang der Teilnehmerzahl zu verzeichnen.
Die RJ/ML Würzburg dagegen scheint sich stark ausgedehnt zu haben (vgl. 8.6.1972, Okt. 1972), nicht von ungefähr wird seitens der KPD/ML-ZK gegen diese polemisiert (vgl. 31.7.1972).
Die Organisierung des Protestes gegen die Fahrpreiserhöhungen führt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei (vgl. 1.9.1972, 2.9.1972) und späteren Prozessen (vgl. 4.3.1974, 9.3.1974).
Mittlerweile gibt es offenbar auch eine Arbeiterinitiative Würzburg, die vermutlich zu den KBW-Vorläufern gehört (vgl. 2.10.1972) und an der Universität organisieren sich iranische Studenten (vgl. Nov. 1972, 30.11.1974). Vor allem für die KPD/ML aber bleibt Würzburg eine wichtige Stadt, am 1.Mai 1973 hat sich die Teilnehmerzahl ihrer Demonstration trotz des Bündnisses mit den Iranern zwar weiter verringert, scheint aber immer noch vergleichsweise hoch, vor allem wo offenbar einige Würzburger auswärts agierten. Spätestens ab Anfang 1974 ist dann auch der KBW in Würzburg mit einer Sympathisantengruppe vertreten (vgl. 22.2.1974), die Anhängerzahl des KBW in Würzburg scheint aber bescheiden (vgl. 14.5.1975, 2.6.1975), ähnlich stand es vermutlich um die KPD, die nur selten über Würzburg berichtet (vgl. 7.1.1976, 7.2.1976, 1.1.1977).
Die RJ/ML hat sich mittlerweile in RJVD umbenannt, offenbar ihre örtliche Publizistik entwickelt (vgl. März 1974) und wurde am 1. Mai 1974 initiativ, wird auch um eine Studentengruppe ergänzt (vgl. Okt. 1974, 29.5.1975, 1976). Vom Liquidatorentum werden aber offenbar auch die Würzburger Freunde des KABD erfasst (vgl. 3.1.1976), auch wenn dies zunächst noch verurteilt wird (vgl. 23.5.1976).
Während unter den Oberschülern offensichtlich die Schülerunion die Schülervertretung dominiert (vgl. März 1977), sind in Würzburg nun auch der KB und das Sozialistische Büro aktiv, wie sich am 1. Mai 1977 zeigt, wobei der KB sich vermutlich nicht zuletzt in der Anti-AKW-Bewegung engagiert (vgl. 14.6.1977). Auch der Arbeiterbund scheint sich ab Mitte 1977 nach Würzburg ausgedehnt zu haben (vgl. 13.7.1977, 26.7.1977, 15.11.1977), vermutlich aber nur mit einzelnen Anhängern.
Während RJVD und KABD zum 1. Mai 1978 noch auf der Linie der Führung zu agieren scheinen, ändert sich dies nun bald, auch Würzburg wird vom nahezu völligen Zerfall des Landesverbandes Bayern des KABD und seiner Nebenorganisationen erfasst (vgl. 7.2.1979, März 1979, 10.3.1979, 20.4.1979, 24.5.1979), auch wenn die Ortsgruppe des KABD selbst linientreu geblieben zu sein scheint (vgl. 8.5.1979). Anders aber steht es um die KSG Würzburg (vgl. Juli 1979, März 1980) die nun offenbar mindestens teilweise einen Gegenstandpunkt einnimmt (vgl. Dez. 1980).
22.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.8 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 15.5.1969, 29.5.1969) und berichtet u.a. aus Würzburg.
Quelle: Unsere Zeit Nr.8,Essen 22.5.1969
29.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.9 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 22.5.1969, 5.6.1969) und berichtet u.a. aus Würzburg.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.9,Essen 29.5.1969
03.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) - Regionalausgabe Baden-Württemberg/Südbayern/Nordbayern heraus. Berichtet wird u.a. von den Studentenstreiks u.a. in Würzburg.
Q: Unsere Zeit Baden-Württemberg/Südbayern/Nordbayern Nr.14,Essen 3.7.1969
16.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.29 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.10.1969, 23.10.1969) und berichtet u.a. von der GHK Würzburg.
Q: Unsere Zeit Nr.29,Essen 16.10.1969
23.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.30 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.10.1969, 30.10.1969) und berichtet u.a. von der GHK u.a. aus Würzburg und von der Spedition Sieghart Würzburg.
Q: Unsere Zeit Nr.30,Essen 23.10.1969
03.11.1969:
Erstmals erscheint die 'Rote Provinz' – Sozialistisches und Radikaldemokratisches Informationsblatt für den Westharz (vgl. Dez. 1969), berichtet wird u.a. von den Bundeswehrdeserteuren Manfred Grashof der in Lübeck und Heinz Zirk der in Würzburg in U-Haft sitzt.
Q: Rote Provinz Nr.1,Bad Gandersheim 3.11.1969
04.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.36 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 27.11.1969, 11.12.1969) und berichtet u.a. aus Würzburg.
Q: Unsere Zeit Nr.36,Essen 4.12.1969
11.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.37 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.12.1969, 18.12.1969) und berichtet u.a. aus Würzburg.
Q: Unsere Zeit Nr.37,Essen 11.12.1969
24.03.1970:
In Würzburg demonstrieren, laut DKP, 2 000 Schüler der Gymnasien gegen den NC.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.13,Düsseldorf 26.3.1970
26.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.13 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.3.1970, 4.4.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Würzburg.
Q: Unsere Zeit Nr.13,Essen 26.3.1970
April 1970:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK (vgl. Sept. 1970) berichtet vermutlich aus dem April von ihrer Vorläuferorganisation, den "Marxisten-Leninisten Würzburg, einer Gruppe, die unabhängig von überregionalen Organisationen im Frühjahr 1970 in Würzburg aufgebaut wurde".
Die ML Würzburg geben in der Folge die 'Rote Front' (vgl. Sept. 1970) heraus.
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Rote Front Nr.6,Würzburg Sept. 1970,S.1
25.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.17 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.4.1970, 2.5.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Würzburg.
Q: Unsere Zeit Nr.17,Essen 25.4.1970
September 1970:
In Würzburg erscheint vermutlich Anfang des Monats erstmals die 'Rote Front' (vgl. **.*.1970), "vormals Organ der Marxisten-Leninisten Würzburg", nun herausgegeben durch die Ortsgruppe Würzburg der KPD/ML-ZK mit fünf Seiten DIN A 4 ohne Impressum:"
FÜR DIE EINHEIT ALLER MARXISTEN-LENINISTEN
GEGEN KLEINBÜRGERLICHES SPALTERTUM
Die führenden Genossen der Marxisten-Leninisten Würzburg, einer Gruppe, die unabhängig von überregionalen Organisationen im Frühjahr 1970 (vgl. Apr. 1970,d.Vf.) in Würzburg aufgebaut wurde, geben hiermit ihren Anschluß an die KPD/ML bekannt.
Seit dem Beginn unserer Arbeit war uns klar, daß nur EINE starke nationale marxistisch-leninistische Partei die deutsche Arbeiterklasse anführen kann, die Herrschaft der Kapitalistenklasse zu zerschlagen. Aus den historischen Erfahrungen der Arbeiterbewegung wußten wir schon damals, daß es eines der Kampfmittel der Bourgeoisie ist, sich kleinbürgerlicher Ideen, wie heute z.B. des Castroismus zu bedienen, um unter dem Deckmantel des Marxismus-Leninismus die marxistisch-leninistische Ideologie zu bekämpfen.
Dennoch war es für uns schwierig, festzustellen, welche der sich marxistisch-leninistisch nennenden Organisationen die proletarische Linie vertritt. Nach ersten Kontaktaufnahmen mit überrregionalen Organisationen drohten wir auf die falsche Linie der 'K'AB-Clique (KAB/ML,d.Vf.) hereinzufallen, da die Tübinger Studenten ihre Linie durch Lügen und Verleumdungen gut verkaufen konnten. Doch nach weiteren sorgfältigen Prüfungen der Linie der KPD/ML, des 'K''A'B und 'K'JVD (KJVD der KPD/ML-ZB,d.Vf.) mußte die Entscheidung für die KPD/ML fallen.
Um die marxistisch-leninistische Partei, die KPD/ML, zu stärken und um die falsche und spalterische Linie des 'K''A'B zu entlarven, veröffentlichen wir unsere Stellungnahme:
'Jeder, der eine weitere kommunistische Partei gründet und behauptet, Marxist-Leninist zu sein, muß nachweisen, daß die bestehende KPD/ML revisionistisch ist und eine grundsätzlich falsche Linie verfolgt, sodaß eine Korrektur dieser Linie mit der Methode der Kritik und Selbstkritik innerhalb dieser Partei unmöglich ist.'
Dieser Satz aus dem Roten Morgen (Juni 1970 (RM Nr.6 - vgl. Juni 1970,d.Vf.)) muß auch gegen den 'K''A'B und seine Spaltertätigkeit gerichtet werden, denn dieser Nachweis wurde vom 'K''A'B nicht geführt und kann auch nicht geführt werden. Das hinderte die Rebell-Clique an der Eskalation ihrer üblen Spalterpolitik nicht:
1. Die Rebell-Clique gab ihre Zeitschrift Rebell (vormals Rote SDAJ-Opposition (vgl. Mannheim 26.8.1968,d.Vf.) als GEGENorgan zum Roten Morgen heraus.
2. Die Rebell-Clique gründete ihre eigene Spalter-Jugendorganisation 'R'J (RJ/ML - vgl. Nov. 1968,d.Vf.).
3. Die Rebell-Clique vertiefte im Herbst 1969 die Spaltung durch eine angebliche 'K''A'B-'Gründung' (vgl. Okt. 1969,d.Vf.).
4. Die Rebell-Clique richtete ihre Aktivität gegenüber der KPD/ML auf Spaltung der Partei aus. Sie versuchte die 'aufrechten Genossen' in der KPD/ML unter ihre Haube zu bringen. Diese 'aufrechten Genossen' bilden die aus der KPD/ML ausgetretene rechtsopportunistische 'K'JVD-Clique.
5. Die Rebell-Clique verwendete weiterhin die subjektivistische Methode der persönlichen Angriffe gegen Gen. Aust, dem heute noch revisionistische Fehler aus der Vergangenheit vorgeworfen werden.
6. Die Rebell-Clique wärmt immer wieder schon längst korrigierte Fehler der Partei auf.
Was soll dies bezwecken?
Die Partei der Arbeiterklasse soll als lächerlicher Haufen erscheinen. - Eine solche Idee kann nur dem Schoß der Bourgeoisie entsprungen sein.
Tatsache ist jedoch, daß die KPD/ML seit ihrer Gründung (vgl. 31.12.1968,d.Vf.) täglich erstarkt, der 'K''A'B jedoch verfault; deshalb müssen die Angriffe der Rebell-Spalter immer lauter und verzweifelter werden. Selbst in Baden-Württemberg hat die KPD/ML mehr und stärkere Gruppen als der 'K''A'B, der praktisch nur noch in Württemberg existiert.
Auch der gescheiterte Versuch der Bildung eines antileninistischen Blocks zusammen mit der rechtsopportunistischen 'K'JVD-Clique kann nur als letztes Aufbäumen der kleinbürgerlichen Spalter gewertet werden.
Kann hinter all diesem der Kampf um die Einheit der Marxisten-Leninisten stehen?
Nein, denn anstelle des Kampfes gegen einzelne Genossen und deren Vergangenheit müßte die ideologische Kritik der Linie der KPD/ML innerhalb der Partie stehen!
Da das aber nicht der Fall ist, kann es sich hierbei nur um Streben nach eigenem 'Zentralismus', um kleinbürgerliches Selbstbestimmungsstreben handeln. Die 'K''A'B-Spalter wollen sich nicht in einer nach dem demokratischen Zentralismus aufgebauten Partei organisieren, sondern selbst von ihrem 'Zentrum' aus führen.
KURZE ZUSAMMENFASSUNG: Hinter der spalterischen Politik der 'K''A'B-Clique steht nichts anderes, als das Bestreben kleinbürgerlicher Intellektueller, sich der Disziplin einer geschlossenen proletarischen Partei und der zentralistischen Führung zu entziehen. Das ist eine Verlängerung der antiautoritären Politik des SDS, die längst auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet ist.
DER DEMOKRATISCHE ZENTRALISMUS IST DIE ORGANISATIONSFORM DES PROLETARIATS
Die 'K''A'B-Spalter erkennen zwar verbal den demokratischen Zentralismus an, führen ihn aber weder in internationalem noch in nationalem Maßstab durch.
a) Internationaler Maßstab:
Ihre antileninistische Politik äußert sich u.a. darin, daß proletarischer Internationalismus für die 'K''A'B-Spalter NUR Artikelschreiben über die Situation der unterdrückten Völker bedeutet, nicht aber Kontakt zu marxistisch-leninistischen Bruder-Parteien und -Organisationen, die ihre Völker im Kampf gegen Ausbeutung und Imperialismus anführen. So hat die 'K''A'B-Clique beispielsweise keinen Kontakt zu unserer schwedischen Bruderorganisation KFML, und war infolgedessen darauf angewiesen, Berichte über die Streikbewegung in Schweden der bürgerlichen Presse zu entnehmen (vgl. S2.*.1970,d.Vf.)
Demokratischer Zentralismus im internationalen Maßstab bedeutet Gleichberechtigung der Bruderparteien, Anerkennung des sozialistischen China als Hauptbollwerk der Weltrevolution.
Was tun die 'K''A'Bler?
Sie werkeln für sich in ihrer Provinzialität weiter und führen die Tatsache, daß ihr Spaltermachwerk weder von der KP Chinas noch von der PdA Albaniens (PAA,d.Vf.) noch von sonstigen Bruderparteien erwähnt wird, darauf zurück, daß die Genossen der Bruderorganisationen 'nicht so genau Bescheid wüßten.'
Andererseits haben sie uns bei einem Kontakttreffen vorgelogen, sie seien soweit anerkannt, daß ihre Glückwunschtelegramme in der Peking Rundschau (PR,d.Vf.) erschienen seien; der Abdruck war allerdings nur im Rebell zu finden (vgl. S2.**.19**,d.Vf.).
b) Nationaler Maßstab:
Zwar wird kontaktsuchenden und unorientierten Gruppen ein 'ZK' im 'K''A'B vorgegaukelt, aber es ist - wenn überhaupt vorhanden - so doch kein funktionierendes. Das läßt sich aus der praktischen Unverbindlichkeit von zentralen 1.Mai-Losungen ersehen: die einzelnen Gruppen der Spalterorganisation übernahmen entweder nicht alle 'zentralen' Losungen (Schweinfurt) oder machten unterschiedliche Losungen zu Hauptlosungen (Mannheim, Tübingen). Ein zweiter Beleg: selbst 'R'J-Gruppen, erst recht Außenstehenden ist unklar, ob die 'K''A'B-Ortsgruppe Mannheim vom 'ZK' des 'K''A'B ausgeschlossen wurde, oder ob sich Tübingen und Mannheim getrennt haben, oder ob Tübingen ausgeschlossen wurde. Es scheint, daß die Tübinger Studenten im Nachhinein ein 'ZK' konstruiert haben.
Für einen Marxisten-Leninisten ist der demokratische Zentralismus nicht irgendeine Organisationsform des Proletariats, die sich womöglich nur bei schönem Wetter eignet, sondern die Organisationsform, die für den erfolgreichen Kampf gegen die Bourgeoisie unumgänglich ist. Der demokratische Zentralismus ist ein Prinzip, das nicht statisch ist, sondern sich entwickelt mit der Organisation des Proletariats; deswegen gilt der demokratische Zentralismus auch für die noch junge proletarische Organisation.
Wenn in der Praxis der Spalter der demokratische Zentralismus, wie oben ersichtlich, nicht durchgeführt wird, dann heißt das trotz aller Bemäntelung: Ablehnung des demokratischen Zentralismus als Aufbauprinzip.
Zwar wird der demokratische Zentralismus als Aufbauprinzip scheinbar bejaht. 'Beide Seiten sind Teil eines Ganzen und ergänzen sich. Wenn man diese Einheit auseinanderreißt und eines von beiden, die Demokratie oder den Zentralismus willkürlich hervorhebt und meint, eins sei wichtiger als das andere, begeht man einen schweren Fehler.' (Rebell 23 (vgl. Juli 1970,d.Vf.)) Wir danken den 'K''A'Blern für ihre 'Vertiefung' Mao Tse-tungs. Vielleicht ist diese Vertiefung daraus zu erklären, daß unter den besonderen Tübinger Bedingungen ein Widerspruch auch ohne Hauptseite auskommt?
Wir beglückwünschen die deutschen und auch die internationalen Marxisten-Leninisten zu der neuen, exakteren und tieferen, Tübinger Dialektik!
Wir allerdings wollen diese 'Tübinger Dialektik' nur in Tübingen angewendet wissen, denn wir richten unsere Arbeit nach Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tse-tung aus. Deshalb sind wir der Meinung: jeder, der die zentrale Seite vernachlässigt:
- öffnet der Bourgeoisie alle Tore zur proletarischen Organisation
- dient damit nur kleinbürgerlicher Disziplinlosigkeit und dem Eindringen bourgeoiser Ideologie. Er will das Proletariat zum Spielball der Imperialisten, der modernen Revisionisten und ihrer Lakaien machen.
DIE PROLETARISCHE PARTEI, DIE KPD/ML, UNTERSTÜTZEN!
Die konterrevolutionäre Linie der Untergrabung des demokratischen Zentralismus wird durch die falsche Linie der Tübinger Spalter in der Frage der Partei und des Parteiaufbaus bestätigt und ergänzt: da wird gesagt, ohne Kader-Basis könne man nicht die proletarische Partei gründen (Rebell 21/22 (vgl. Juni 1970,d.Vf.)).
Wir fragen, ist nicht gerade die Gewinnung von Kadern eine der Hauptaufgaben der jungen Partei? - Was steht also dahinter, wenn die Partei erst von einer 'Basis' im Proletariat gegründet werden soll? Welche Aufgaben soll die proletarische Partei nach Ansicht der 'K''A'B-Spalter überhaupt noch wahrnehmen, außer einer simplen Koordination der von selbst entstandenen 'Betriebskader'?
Das aber bedeutet ein Herabdrücken der wesentlichsten politischen und ideologischen Kampfaufgaben der Partei auf reine Zusammenschlußaufgaben. Das ist endgültiger Verrat an den Parteien Lenins und Stalins (zu deren Lebzeiten), Enver Hoxhas und Mao tse-tungs.
Wir stellen fest: die Anbeter der Spontaneität der Massen, die Lenin in 'WAS TUN?' bekämpfte, leben heute im 'K''A'B weiter. Unsere Aufgabe jedoch, die Aufgabe der Komunisten, besteht im Kampf gegen die Spontaneität, im Kampf für die politische Organisation des Proletariats, in seiner Vorhut, der kommunistischen Partei.
Die Entstehung der Kommunistischen Partei Chinas und die erfolgreich durchgeführte Revolution belegen die Richtigkeit dieser Linie. Die KP Chinas ist nicht aus den spontanen Kämpfen des chinesischen Proletariats herausgewachsen, sondern ihre Gründung 1921 (vgl. 1.7.1921,d.Vf.) war das Ergebnis eines bewußten Aktes von ein paar Revolutionären, die die Partei im Volk Schritt für Schritt von oben nach unten und damit zentralistisch aufgebaut haben.
Wer die Partei erst dann gründen will, wenn 'in den Massen verankerte Betriebskader vorhanden sind', der wird nie die marxistisch-leninistische Partei gründen; denn es ist ja gerade Aufgabe der jungen Partei, Kader auf der Basis des Marxismus-Leninismus und der Mao Tse-tung-Ideen herauszubilden. - Wer der Partei diese Funktion nicht zumißt, begibt sich auf das Gleis des kleinbürgerlichen Castroismus. Die castroistische 'Theorie' ist gerade dadurch schädlich, daß die organisierende und Avantgarde-Rolle der proletarischen Partei geleugnet wird, und damit dem Proletariat seine Hauptwaffe genommen wird. Die selbe schädliche Rolle des Castroismus erfüllen auch die 'K''A'B-Spalter, indem sie perfektionistische Ansprüche an die Partei stellen, erwarten, daß die KPD/ML als 'fertige' Partei vom Himmel fällt und nicht sehen wollen, daß jede kommunistische Partei verschiedene Phasen durchläuft.
Auch die verbalen Forderungen der 'K''A'Bler nach der 'wahren' marxistisch-leninistischen Partei können ihren Castroismus nicht länger verstecken!
Hinter ihren perfektionistischen Vorstellungen von der Partei verbirgt sich ein undialektisches, mechanistisches Verständnis von der proletarischen Partei, das die besonderen Aufgaben der jungen Partei (in der Aufbauphase) leugnet und die Partei nur als fertiges Instrument der Arbeiterklasse sieht.
'Wie ein Mensch, hat auch eine politische Partei ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Reifezeit und ihr Alter.' (Mao, Über die demokratische Diktatur des Volkes).
Wer diese Lehre des Vorsitzenden Mao anwendet, sieht, daß die marxistisch-leninistische Bewegung in Westdeutschland sich in der Phase der jungen Partei befindet. Jeder Kommunist - will er nicht der Bourgeoisie dienen - muß die unmittelbaren Kampfaufgaben in Westdeutschland in Angriff nehmen: die KPD/ML unterstützen!
Welche unmittelbaren Aufgaben stellen sich heute für die noch junge marxistisch-leninistische Partei?
Auf Grund des Faschismus, des westdeutschen Revanchismus und Antikommunismus ist die proletarische Ideologie des Marxismus-Leninismus bei den Massen weitgehend zurückgedrängt worden. Die Arbeiter waren lange Zeit der bürgerlichen Ideologie in besonderem Maße ausgeliefert, da die Bourgeoisie der Arbeiterpartei sehr starke Schläge versetzte (z.B. faktisches KPD-Verbot seit 1933).
Mit der Verschärfung der Widersprüche in Westdeutschland konnte zunächst die Kleinbourgeoisie die Führung in der 'linken' Bewegung erringen. Aus der kleinbürgerlichen antiautoritären Ideologie folgte eine aktionistische Praxis.
Die heutigen Hauptaufgaben der jungen Partei in Westdeutschland bestehen im Kampf für die Konsolidierung der proletarischen Ideologie gegen Links- und Rechtsopportunismus und in der konkreten Anwendung des Marxismus, des Leninismus und der Mao Tse-tung-Ideen auf die Bedingungen in Westdeutschland, d.h. Erstellung einer Klassenanalyse und eines Programms.
DIE RICHTIGE LINIE IN DER FRAGE DES VERHÄLTNISSES VON THEORIE UND PRAXIS
Die 'K''A'B-Clique möchte gern die besondere Situation der Klassenkämpfe in Westdeutschland überspringen. Sie behauptet schlichtweg, wenn in der dialektischen Einheit Theorie - Praxis die Theorie zur Hauptseite würde, dann bedeute das automatisch Führung der Schreibtischkleinbürger. Damit werden sowohl die oben beschriebenen Erfordernisse, als auch die Lehren aus dem kleinbürgerlichen SDS-Aktionismus, in dem ja gerade die Kleinbourgeoisie die Führung innehatte, negiert.
Wer behauptet, die KPD/ML liquidiere die Praxis, der glaubt, daß es möglich sei, die objektive Einheit von Theoire und Praxis zu zerstören und legt damit ein mechanistisches Dialektikverständnis an den Tag. Freilich, aus einer dauernden und ungerechtfertigten Überbetonung der Theorie wird eine falsche Praxis erfolgen.
Wir stellen fest, daß in der MOMENTANEN Phase der marxistisch-leninistischen Arbeit die Theorie Hauptseite sein muß, die Praxis aber bleibt, wenn auch als Nebenseite.
Warum ist diese Linie richtig?
Sicherlich muß der Marxismus-Leninismus nach außen verbreitet werden, denn die Arbeiterklasse braucht in ihrem Kampf um die Staatsmacht ein hohes Bewußtsein. - Aber damit wir den Marxismus-Leninismus nach außen verbreiten können, ist es notwendig, sich die Grundlagen des Marxismus-Leninismus anzueignen und ihn konkret anwenden zu können, sonst verbreiten wir etwas anderes als den Marxismus-Leninismus und die Lehren Mao tse-tungs!
Aus den historischen Erfahrungen des Kampfes der Arbeiterparteien ist ersichtlich, daß z.B. Lenin und Mao es als Hauptaufgabe ansahen, ihre noch jungen Parteien im aktiven Kampf gegen jeden Opportunismus zu stärken:
- Lenins Kampf gegen die Menschewiki, Sozialrevolutionäre und Opportunisten der II. Internationale;
- Maos Kampf gegen 'linke' und rechte Abweichungen in der KPCh.
'OHNE REVOLUTIONÄRE THEORIE KEINE REVOLUTIONÄRE PRAXIS'
Da die 'K''A'B-Clique die Praxis überbetont und die Theorie, bzw. den aktiven ideologischen Kampf vernachlässigt, gelangt sie zu opportunistischen Einschätzungen und einer entsprechenden Praxis. Sie reduziert - wie oben beschrieben - die Rolle der Partei auf reine Koordinationsaufgaben, konkretisiert nicht die Kampfaufgaben der Partei (das sind politische und ideologische Aufgaben) auf das Stadium des Aufbaus; deshalb verfällt sie dem Ökonomismus und der 'Nur-Gewerkschaftlerei'. Eine Fundgrube dafür ist ihr programmatischer Artikel 'Ökonomische Aufgaben einer kommunistischen Jugendorganisation.' (Rebell 21/22)
Angeblich hätten wir nur dann Erfolg, wenn wir den wirtschaftlichen Kampf der Lehrlinge führen, um dann erst die Lehrlinge für den politischen Kampf gewinnen zu können. es gälte 'die Arbeiterjugend auf dem Gebiet ihrer wirtschaftlichen Interessen zugleich (!) für den Befreiungskampf des Proletariats zu gewinnen.'
Dieses Bestreben, dem eigentlichen ökonomischen Kampf politischen Charakter zu verleihen, ist nicht neu in der Arbeiterbewegung. Lenin schreibt dazu in 'Was tun?':
'So verbirgt sich hinter der pompösen Phrase 'dem eigentlichen ökonomischen Kampf politischen Charakter verleihen', die 'schrecklich' tiefgründig und revolutionär klingt, eigentlich nur das traditionelle Bestreben, die sozialdemokratische Politik zu einer trade-unionistischen Politik zu degradieren! …tischt man uns den Kampf für ökonomische Reformen als etwas Neues auf. In Wirklichkeit steckt hinter dem Satz 'dem eigentlichen ökonomischen Kampf politischen Charakter verleihen' absolut nichts außer dem Kampf um ökonomische Reformen.'
Wir zeigten, daß hinter dem Geschrei der 'K''A'B-Spalter nach der 'Einheit aller wahren Marxisten-Leninisten' die Linie des Kleinbürgertums steckt. Jeder, der die Einheit der Marxisten-Leninisten in Westdeutschland unterstützen will, ist aufgerufen, die bestehende proletarische Partei, die KPD/ML, zu unterstützen. Kein Marxist-Leninist darf weiter bereit sein, sich von dem Geschwätz der Tübinger Studenten ('K''A'B) betören zu lassen."
Nachgedruckt wird dieser Text auch durch den Landesverband Westberlin der KPD/ML-ZK (vgl. 14.9.1970).
Q: KPD/ML-ZK-LV Westberlin:Info Nr.1,Berlin Sept. 1970,S.5ff; KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Rote Front Nr.6,Würzburg Sept. 1970
20.11.1970:
Die DKP berichtet vermutlich u.a. von heute:"
SCHÜLER FORDERN BESSERE BILDUNG
…
Eine Demonstration von 1 500 Nürnberger Oberschülern und Schülerstreiks in Nürnberg, Würzburg, Fürth, Rosenheim und Cham zeigten drei Tage vor den bayerischen Landtagswahlen (LTW - vgl. **.11.1970,d.Vf.) den Unwillen der bayerischen Oberschüler und Gymnasiasten über die CSU-Bildungspolitik.
Diesen Aktionen war ein dreitägiger Schülerkongreß in Weiden in der Oberpfalz vorausgegangen. 120 Delegierte aus allen Teilen Bayerns einigten sich dort im Grundsatz auf ein gemeinsames Konzept für politische Schülerarbeit. Die einzelnen Bewegungen der bayerischen Schüler sollen damit 'in eine gemeinsame Richtung gelenkt werden, um ihnen eine größere Wirkung bei der Durchsetzung von Veränderungen im Schulbereich zu verleihen'.
Die Hauptforderung lautet: 'Meinungsfreiheit und ein demokratisches Bildungssystem mit einer integrierten Gesamtschule, bei der Arbeiterkinder nicht mehr benachteiligt sind.' Die Beseitigung des Numerus Clausus (NC,d.Vf.) sowie des Lehrermangels sind weitere Ziele, die sich der Politische Arbeitskreis Oberschulen (PAO), die Presse der Jugend, der Arbeitskreis Demokratische Schule (ADS) und die Vertreter der Schülermitverwaltungen gestellt haben."
Q: Unsere Zeit Nr.48,Düsseldorf 28.11.1970,S.5
18.12.1970:
In Bayern geben die KPD/ML-ZK, ihre Rote Garde (RG) und ihr KSB/ML vermutlich Ende dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Josef Hirsch, München, Georgenstr.58, heraus:"
GEGEN WEN KÄMPFEN DIE POLNISCHEN ARBEITER, HAUSFRAUEN, STUDENTEN UND SCHÜLER?
…
Kontaktanschrift:
Südbayern: Erika Hofer, 8 München, Georgenstr.58
Nordbayern: Postlagerkarte … 87 Würzburg, oder am Bücherstand des KSB/ML in der Mensa"
Q: KPD/ML-ZK, RG, KSB/ML Bayern:Gegen wen kämpfen die polnischen Arbeiter, Hausfrauen, Studenten und Schüler?,München o.J. (Dez. 1970)
01.02.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Josef Hirsch, München, Georgenstr.58 und einer Postlagerkarte als Würzburger Kontaktadresse zur DTR der DruPa heraus, das vermutlich u.a. bei Stürtz verteilt wird:"
JETZT NICHT NACHGEBEN!
Die Tarifverträge im graphischen Gewerbe sind zum 31.Dezember 1970 gekündigt worden.
DIE IG DRUCK UND PAPIER HAT GEFORDERT:
- 10% Vorweganhebung der bisherigen Tariflöhne
- und 12%ige Erhöhung des Tariflohns
für die Lehrlinge:
im ersten Lehrjahr 25% des Wochenecklohns
im zweiten Lehrjahr 50% des Wochenecklohns
im dritten Lehrjahr 75% des Wochenecklohns
Mit diesen Forderungen ging es in die Verhandlungen. Die Unternehmer bezogen Stellung: 'Die 10%ige Vorweganhebung muß weg. Sonst wird erst gar nicht verhandelt. FÜr die Lehrlinge höchstens 35%.'
Die Kapitalisten warfen der IG Druck und Papier vor, mit ihren Forderungen gefährden sie die Arbeitsplätze in der Druckindustrie.
DAS IST EIN ALTER HUT
Dieses Lügenmärchen erzählen uns die Unternehmer, seit wir um Verbesserung unserer wirtschaftlichen Lage kämpfen.
Geht es mit der Konjunktur bergaufwärts, dauert es seine Zeit, bis wir höhere Löhne und Gehälter erkämpft haben. Wir haben von der Hochkonjunktur noch kaum etwas für die Lohntüte abbekommen, geht es schon wieder bergab. Die nächste Krise kommt - und damit immer eine Gefährdung der Arbeitsplätze. Denn ein Kapitalist braucht einen Arbeiter nur dazu, um Profit aus ihm herauszuholen. Die Krisen sind eine Frage unseres kapitalistischen Systems.
IM KAPITALISMUS GIBT ES IMMER KRISEN, EGAL OB WIR EINIGE MARK MEHR ODER WENIGER ERKÄMPFEN!
Auch die Druckerei-Arbeiter kriegen die Krise zu spüren. Es ist klar, daß die Kapitalisten scharf darauf sind, die Auswirkungen der kommenden krise bis auf den letzten Pfennig auf uns Arbeiter abzuwälzen:
Deshalb gilt es jetzt:
KEIN PROZENT WENIGER
Die Kapitalisten fordern frech: Weg mit den 10% Vorweganhebung! Wie reagieren die Herren der IG Druck und papier?
BIS JETZT SIEHT ES NOCH GANZ PASSABEL AUS:
- Die Tarifverhandlungen sind wegen dieser Unternehmerforderung von der IG Druck und Papier für gescheitert erklärt worden (vgl. S2.*.1971,d.Vf.). Jetzt beginnt die Sache mit den Schlichtungskommissionen.
- Am vergangenen Samstag (vgl. 29.1.1971,d.Vf.) kam die Zentrale Schlichtungskommission mit ihrem ganz unverschämten Vorschlag: Die Löhne sollen linear um lediglich 8,5% angehoben werden (ja, bloß um 8,5%, das ist kein Druckfehler). Die Tarifkommission der Gewerkschaft hat abgelehnt.
ABER WIR SIND ERST AM ANFANG!
WAS NICHT IST, KANN NOCH WERDEN!
Noch hat die Gewerkschaftsführung den Kapitalisten nicht nachgegeben. Aber wie sah die Praxis ihrer 'Kollegen' von der IG Metall bei den Metall-Verhandlungen (MTR der IGM,d.Vf.) im Herbst 1970 aus?
ERST: mit entsprechenden Forderungen sich bei den Arbeitern anbiedern, erst groß auf die Pauke hauen,
DANN: klein beigeben.
UNSERE FORDERUNGEN:
DIE VORWEGANHEBUNG VON 10% BLEIBT!
DADRAUF KOMMEN 12% ERHÖHUNG UND KEIN PROZENT WENIGER!
DIE FORDERUNG FÜR DIE LEHRLINGSVERGÜTUNG WIRD NICHT GEKÜRZT!
Alles andere ist Verrat!
Notfalls wird gestreikt!
KOLLEGEN UND KOLLEGINNEN!
Schreibt uns, wie Ihr die Sache seht! Jede einzelne Meinung interessiert uns!
KLASSENBEWUSSTE ARBEITER, ORGANISIERT EUCH IN DER BETRIEBSGRUPPE DER KPD/ML
Lest 'ROTER MORGEN' (RM,d.Vf.) - Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten KPD/ML"
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Jetzt nicht nachgeben!,Würzburg o.J. (1971)
15.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
ANTI-JUSO KAMPAGNE DER SPD-FÜHER - DIE WIDERSPRÜCHE IN DER SPD VERSCHÄRFEN SICH
…
Der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg (in Bayern - vgl. S2.*.1971,d.Vf.), Zeitler, drohte in einer Stellungnahme, der sich die Oberbürgermeister von Nürnberg, Augsburg und Regensburg anschlossen:
'Diese Utopisten mit ihrem parteichinesisch und den Heißspornen unter den Jusos muß gehörig auf die Finger gehauen werden, nach dem Motto: 'Wer nicht hören will, muß fühlen''.
Die Hetze gegen die Jusos dient nur dem einen Zweck: DIE SPD-FÜHRER BEREITEN DEN KAMPF GEGEN ALLE DIE KRÄFTE VOR, DIE IHNEN BEI DER BEVORSTEHENDEN VERSCHÄRFUNG DER ANGRIFFE AUF DIE ARBEITERKLASSE IM WEGE SIND ODER IM WEGE SEIN KÖNNTEN."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15 und 16,Bochum 24.2.1971 bzw. 27.2.1971,S.1f bzw. S.3
März 1971:
Vermutlich im März erscheint die Nr.2/3 von 'Betrieb und Gewerkschaft' - Organ des Zentralen Betriebs- und Gewerkschaftskomitees (ZBGK) beim ZK der KPD/ML (vgl. Jan. 1971). Berichtet wird u.a. über das Eingreifen der Roten Druckarbeitergruppe der KPD/ML München in die dortige Drucktarifrunde (DTR) der DruPa (vgl. 1.2.1971). Eine Kritik an der Kampagne kommt aus Würzburg.
Q: Betrieb und Gewerkschaft Nr.2/3,o.O. o.J. (1971)
29.03.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von E. Hofer, München, Georgenstr.58 und einer Postlagerkarte als Würzburger Kontaktadresse zum Ende der Invasion in Laos (vgl. 25.3.1971) heraus:"
TOTALE NIEDERLAGE IN LAOS
Fluchtartig verlassen die südvietnamesischen Invasionstruppen Laos: Die Soldaten erreichen nicht mehr die Hubschrauber für den Rücktransport. Das Abwehrfeuer ist so heftig, daß die US-Hubschrauber nicht landen können. Viele US-Piloten verweigern deshalb den Einsatz. Die schwere Artillerie muß einfach zurückgelassen werden. Tschepone, Hügel 31, Stützpunkt 'Lollo': das Abenteuer in Laos endete mit einer vernichtenden Niederlage. Ganze Spezialeinheiten wurden vollständig aufgerieben, viele südvietnamesische Offiziere sind getötet, die Totengräber auf dem Saigoner Nationalfriedhof machen Überstunden.
DIE LOGIK DES IMPERIALISMUS
Nach der Niederlage in Kambodscha müßte doch eine weitere Niederlage in Laos klar gewesen sein. Je mehr die US-Imperialisten den Krieg ausdehnen, umso größer werden ihre Niederlagen. Selbst einige US-Senatoren hatten gewarnt. Warum haben die US-Imperialisten ihre südvietnamesischen Marionetten einmarschieren lassen?
Auf eine Niederlage reagieren die Imperialisten nicht mit Rückzug und Frieden. Nein, sie setzen noch mehr Bomber und Panzer ein - und das heißt letzlich, sie stecken noch größere Niederlagen ein. Der US-Imperialismus verstrickt sich immer tiefer in einen ausgedehnten Krieg. Er handelt dabei nach dem Gesetz des Imperialismus: Eine Niederlag erleiden, die Reaktion: Ausweitung der Aggression, eine neue größere Niederlage, darauf die Reaktion: noch größere militärische Abentuer; jede neue Verschärfung der Aggression bringt ihm stärkere Niederlagen. Bis zum Untergang - das ist die Logik des Imperialismus.
Der US-Imperialismus trifft in der ganzen Welt auf immer heftigeren Widerstand der unterdrückten und ausgebeuteten Völker. Überall in Asien, Afrika, Lateinamerika entwickelt sich der Volkskrieg gegen die imperialistische Ausbeutung. Der Imperialismus kann nicht einmal über die kämpfenden Völker von Vietnam, Kambodscha und Laos siegen.
DAMIT STEUERT DER US-IMPERIALISMUS SEINEM WELTWEITEN BANKROTT ZU!
WAS IST IMPERIALISMUS?
Die amerikanische Kapitalistenklasse kann nicht mit den Profiten der Ausbeutung im eigenen Land auskommen. Damit ihr System nicht zusammenbricht, muß sie aus den Völkern der ganzen Welt Profite herauspressen. Die Imperialisten mÜssen also unter sich die Welt aufteilen. Darin sind sich die beiden imperialistischen Großmächte USA und Sowjetunion (SU,d.Vf.) einig. Um das Wieviel? streiten sie sich. In den letzten Jahren mischt auch die westdeutsche Kapitalistenklasse wieder verstärkt mit.
SOWJETIMPERIALISTEN - KOMPLIZEN DER US-IMPERIALISTEN
Vietnam ist den Amerikanern zugeteilt. Deshalb werden die sowjetischen Sozialimperialisten in Indochina niemals gegen den US-Imperialismus kämpfen. Sie erlassen zwar wortreiche Protestresolutionen, in der Praxis billigen sie durch diplomatische Anerkennung der Lon-Nol/Sirik-Matak-Marionettenregierung die amerikanische Aggression. In Palästina paktieren sie offen mit dem US-Imperialismus, um die palästinensische Befreiungsbewegung zu zerschlagen. In ihrem eigenen Machtbereich ('Ostblock') unterdrücken sie z.B. die Völker der Tschechoslowakei (CSSR,d.Vf.) und Polens, um die Ausbeutung der Rohstoffe und der Arbeitskraft fortsetzen zu können. Der revolutionäre Kampf der nordpolnischen Arbeiter zeigt aber schon die Brüchigkeit dieser Herrschaft.
DAS VOLK WIRD SIEGEN!
Die herrschende Clique in der Sowjetunion verrät den Kampf der unterdrückten Völker: sie sagt, diese Völker dürften nicht zu den Waffen greifen, sondern sie müßten friedlich verhandeln (und sich zuhause zerbomben lassen!).
Die Regierung der demokratischen Republik Vietnam (DRV - vgl. S2.*.1971,d.Vf.) hat sich vor einer Woche offen zu den Mao Tse-tung-Ideen bekannt. Dieses Bekenntnis ist eine scharfe Abfuhr für den sowjetischen Revisionismus.
Sollen die Völker nicht kämpfen und für alle Zeit Sklaven bleiben? - so wollen es die US- und Sozialimperialisten. Oder sollen sie nach der Theorie von Mao Tse-tung mit der Waffe für ihre Freiheit kämpfen? Die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas haben längst die Antwort gegeben und mit dem Volkskrieg begonnen. Mit jeder neuen Aggression des Imperialismus schließen sie sich enger zusammen und werden zu einer unüberwindlichen Kraft. 'Ein erwachtes revolutionäres Volk ist unbesiegbar, es kann, solange es wagt zu den Waffen zu greifen, im Kampf ausharrt und fortgesetzt seine Erfahrungen im Kampf zusammenfaßt, aus kleinen und schwachen Anfängen bis zu großen und mächtigen Kräften gelangen und den Sieg im Krieg gegen Aggression erringen. Alle scheinbar starken Aggressoren, wieviele Flugzeuge und Kanonen - oder welche modernen Waffen sie auch immer besitzen mögen - sind Papiertiger und können besiegt werden.' (Yao Wen-Yüan). Die Revolution des chinesischen Volkes und der Befreiungskampf der indochinesischen Völker zeigen den unweigerlichen Untergang des Imperialismus.
DER SOZIALISMUS SCHREITET SEINEM WELTWEITEN SIEG ENTGEGEN!
Die zuverlässigsten Verbündeten der Völker in ihren Befreiungskämpfen sind heute die sozialistische Volksrepublik China und das sozialistische Albanien. Sollte der US-Imperialismus mit einem Angriff auf Nordvietnam dem vietnamesischen Volk noch mehr Opfer abverlangen, läuft das Faß über. China wird dann direkte militärische Hilfe geben, nachdem es bisher dem kämpfenden vietnamesischen Volk mit Waffenlieferungen und bedingungsloser Unterstützung des Volkskrieges beigestanden hat. In den letzten Tagen hat die chinesische Regierung dies mehrfach bekräftigt. Eine solche Ausweitung wird den Untergang des US-Imperialismus nur noch beschleunigen.
HÄNDE WEG VON NORDVIETNAM! HÄNDE WEG VON CHINA!
ZWEI GESICHTER DES IMPERIALISMUS
Die weltweite Unterdrückung hat zwei Gesichter: Der Imperialismus unterdrückt die unterentwickelt gehaltenen Länder und gleichzeitig beutet er das Volk des eigenen Landes aus. 'Der Kapitalismus ist ein Blutsauger, der mit dem einen Stachel das Proletariat der Metropolen, mit dem anderen das Proletariat in den Kolonien aussaugt. Wenn man das Vieh töten will, muß man beide Stachel auf einmal ausreißen. Reißt man nur einen aus, so wird der andere weiter das Proletariat aussaugen, das Vieh wird weiterleben und der andere Stachel nachwachsen.' (Ho Chi-Minh)
Deshalb können wir nicht die Hände in den Schoß legen und auf die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hoffen. Wir müssen in den Kampf aktiv eingreifen, indem wir uns gegen die westdeutsche Kapitalistenklasse wenden.
NIEDER MIT DEM US-IMPERIALISMUS UND DEM SOZIALIMPERIALISMUS!
DIE VÖLKER DER GANZEN WELT WERDEN DEN US- UND SOZIALIMPERIALISMUS BESIEGEN!
DIE ARBEITER ALLER LÄNDER WERDEN DEN KAPITALISTEN DIE MACHT ENTREISSEN!
Lest 'ROTER MORGEN' (RM,d.Vf.) - Zentralorgan der KPD/ML
Lest 'ROTGARDIST' - Zentralorgan der Roten Garde" (RG).
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Totale Niederlage in Laos,Würzburg o.J. (1971)
April 1971:
In München gibt die Siemens-Betriebsgruppe der ABG erstmals ihre Betriebszeitung 'Auf Draht' (vgl. Mai 1971) heraus. Berichtet wird auch von der Kurzarbeit bei den Siemens Werken u.a. in Würzburg.
Q: Auf Draht Nr.1,München Apr. 1971
April 1971:
In der Nr.10 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. März 1971, Mai 1971) berichten die ABG u.a. über Siemens Würzburg.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.10,München Apr. 1971
12.04.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK und ihre Rote Garde (RG) geben vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H. Balzer, München, Georgenstr.58 und einer Postlagerkarte als Würzburger Kontaktadresse heraus:"
DAS IST DIE DIKTATUR DES PROLETARIATS
Kolleginnen und Kollegen!
Vom 19. - 24. April veranstaltet die Ortsgruppe Würzburg der KPD/ML eine CHINA-WOCHE. In dieser Zeit findet eine Photoausstellung statt, an zwei Tagen werden Filme vorgeführt, an die sich Diskussionen anschließen. Außerdem kann täglich im Ausstellungsraum Originalliteratur aus China in deutscher Sprache gekauft werden.
Wir, die KPD/ML, veranstalten diese Woche, um anschaulich zu zeigen, was es bedeutet, wenn das Proletariat - wie in China - die Macht im Staat hat.
Für die bürgerliche Presse sind die sozialistischen Staaten China und Albanien ein Dorn im Auge. Von ihren kapitalistischen Herren finanziert und dirigiert, setzt die Presse alles daran, die Errungenschaften der sozialistischen Staaten zu verleumden und zu entstellen. Bei dieser Lügenpropaganda haben die Kapitalisten in den modernen Revisionisten, allen voran den sowjetischen Sozialimperialisten (SU,d.Vf.), die besten Verbündeten gefunden. So verbreiten auch die SED (der DDR,d.Vf.) und ihr Anhängsel, die D'K'P (DKP,d.Vf.), die abscheulichsten Lügenmärchen über China. Dieses Bündnis wundert aber niemand! Denn die Interessen der neuen Ausbeuterklasse in den revisionistischen Staaten, voran der Sowjetunion, unterscheiden sich in nichts von den Interessen der westlichen Kapitalisten.
Nach dem Tode Stalins erlangte die arbeiterverräterische Clique um Chruschtschow und Breschnew die Macht. Sie führte und führt den Kapitalismus wieder ein und verwirtschaftet seitdem die großen Erfolge der russischen Arbeiterklasse.
Ein großer Teil der ehemals kommunistischen Parteien folgte diesem Weg, unter anderem die 'K'PD/D'K'P!
DAS SIND DIE ERFOLGE:
Die kommunistische Partei Chinas (KPCh,d.Vf.) unter Mao Tse-tung erkannte den Verrat von Anfang an. Sie verteidigte konsequent die Herrschaft der Arbeiterklasse über die alten Ausbeuterklassen.
In China haben die Arbeiter und Bauern unter Führung der kommunistischen Partei die Kapitalisten gestürzt und die Diktatur über sie errichtet, das Volk lebt in Demokratie. Sie haben aus dem bettelarmen Land eine rasch aufsteigende Industrienation gemacht. Was der Kapitalismus in 100 Jahren Weltherrschaft nicht geschafft hat, das hat das sozialistische China in 20 Jahren geschafft.
In der Großen proletarischen Kulturrevolution haben das chinesische Proletariat und die breiten Volksmassen unter Führung Mao Tse-tungs ihre Macht und ihre sozialistischen Errungenschaften gegen die Angriffe der Arbeiterverräter vom Schlage Chruschtschows, Breschnews und Ulbrichts verteidigt und weiter ausgebaut. Seitdem hat das chinesische Volk noch gewaltigere Leistungen vollbracht. Der Start der beiden Erdsatelliten (vgl. S2.*.1971,d.Vf.) ist nur ein Beispiel für die Erfolge, zu denen die proletarische Kulturrevolution führt.
DAS SIND SIEGE DER DIKTATUR DES PROLETARIATS; sie wären ohne sie undenkbar. Denn Diktatur des Proletariats bedeutet nichts anderes, als daß die Arbeiter und die breiten Volksmassen die Herren sind und alle neuen Ausbeuter unterdrückt werden.
Dies sind keine leeren Worten, wie folgende Fakten beweisen:
- Alle müssen arbeiten.
- Beamte, Parteifunktionäre, Studenten werden drei Monate im Jahr durch Arbeit in der Produktion erzogen. Das wird bei uns auch einmal vielen gut tun!
- Die Arbeiter haben die Entwicklung der Produktion selbst in die Hand genommen; Ingenieure und Techniker arbeiten unter ihrer Führung. Wer höhere Qualifikation erhalten soll, darüber entscheiden sie, nicht wie bei uns der Chef/Betrieb und der Geldbeutel eines reichen Vaters.
- Unter der Führung von Arbeiterkomitees werden Schulen, Universitäten und die Verwaltung in den Dienst des Volkes gestellt.
Auch Albanien geht diesen Weg der Diktatur des Proletariats. Es ist der Weg aller Völker im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung.
Unter Führung der marxistisch-leninistischen Parteien werden die Arbeiter aller Länder siegen. Auch die von den Arbeiterverrätern geknechteten Völker Osteuropas, vor allem auch die revolutionären Sowjetvölker, werden die neuen Zaren und Ausbeuter bald wieder verjagen.
Die Arbeiterklasse ist die fortschrittlichste Klasse. China und Albanien beweisen, wie rapide es unter der Führung der Arbeiterklasse vorwärts geht. Mit den Mitteln, die wir hier in Westdeutschland haben, wird es noch gewaltigere Fortschritte geben, wenn die Arbeiterklasse erst die Macht im Staat hat.
Für dieses Ziel kämpft die kommunistische Partei, die KPD/ML.
ES LEBE DIE DIKTATUR DES PROLETARIATS
BESUCHT DIE CHINAWOCHE!!
PHOTOAUSSTELLUNG
Die Ausstellung findet im Studentenhaus, Jahnstraße 1, statt.
ÖFFNUNGSZEITEN: täglich 10 - 14 Uhr und 17 Uhr 30 - 20 Uhr 30
Eintritt frei!
FILME
Die Filme werden durch Handzettel angekündigt."
Q: KPD/ML-ZK-OG und RG Würzburg:Das ist die Diktatur des Proletariats,Würzburg o.J. (Apr. 1971),S.1
19.04.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK und ihre Rote Garde (RG) wollen mit ihrer China-Woche bis zum 24.4.1971 beginnen (vgl. 12.4.1971).
Q: KPD/ML-ZK-OG und RG Würzburg:Das ist die Diktatur des Proletariats,Würzburg o.J. (Apr. 1971),S.1
01.05.1971:
Die Ortsgruppe Würzburg der KPD/ML-ZK demonstriert, nach eigenen Angaben, mit 300 Leuten durch die Zellerau, während die SDAJ der DKP 30 zu ihrem Solidaritätsmarsch zur DGB Feier bewegen kann.
Q: Roter Morgen Nr.5 und 6,Hamburg Mai 1971 bzw. Juni 1971,S.5 bzw. S.3
17.05.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H. Balzer, München, Georgenstr.58 und mit einer Postlagerkarte als Würzburger Kontaktadresse zu den Währungsbeschlüssen der EWG (vgl. 8.5.1971) bzw. dem Möller-Rücktritt (vgl. 13.5.1971) heraus:"
AUFWERTUNG - FÜR WEN?
Schon seit Wochen geht es mit der Währungskrise hin und her: Möller zurückgetreten, Schiller 'Superminister'. Wer blickt überhaupt noch durch?! Die Ursachen und Auswirkungen dieser Krise werden in einem Wust von Lügen und Fachausdrücken versteckt. Je mehr Kommentatoren wir hören, desto komplizierter erscheint uns das Ganze. Weniger Inflation, Sicherung der Arbeitsplätze - das sind die schönen Worte der Politiker. Stehen wirklich die Sorgen der Arbeiterklasse im Mittelpunkt?
DER DOLLAR IST WEICH
Gegen Ende des 2.Weltkrieges (1944 (vgl. S1.**.1944,d.Vf.)) konnten die USA der übrigen Welt das Abkommen von Bretton Woods aufzwingen: Der Dollar wurde Weltleitwährung! Was bedeutet das?
Der Dollar als internationales Zahlungsmittel hat wie jede andere Geldnote nur deshalb einen Wert, weil er stellvertretend für Goldbarren oder andere reale Produkte, die durch aufgewandte Arbeitskraft Wert enthalten, im Umlauf ist. In Bretton Woods drückten die US-Imperialisten durch, daß internationale Geschäfte nur direkt mit Waren oder mit Dollars (die hat man auch aus früheren Warenlieferungen) beglichen werden dürfen.
WO STECKT DA DER VORTEIL FÜR DIE USA, DIE STETS MIT DOLLAR ZAHLEN DÜRFEN?
Während die anderen mit Waren bezahlen müssen, dürfen sie mit Schulden bezahlen. Wie das?
Eigentlich muß hinter jedem Dollar ein wirklicher Warenwert stecken. Aber gerade im Vietnamkrieg wird ein großer Teil dieser Werte, die man insgesamt Sozialprodukt nennt, vernichtet. Eine Bombe, eine Rakete reißt einen Krater in den Boden, dann ist ihr Wert dahin.
Der Dollar ist also schon lange nicht mehr wert, was er vorgibt wert zu sein. Hinter dem Dollar steht in Wirklichkeit immer weniger Wert. Das ist Inflation!
Mit jedem Kauf einer soliden Ware, mit jedem Tausch in einigermaßen harte DM gewinnt ein amerikanischer Kapitalist gerade so viel, wie der Dollar nicht mehr wert ist - überbewertet ist. Die westeuropäischen Imperialisten wurden folglich bei jedem Schritt und Tritt mit dem überbewerteten Dollar geprellt. Durch die Senkung der Zinssätze in den USA sollte die stagnierende US-Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Aber: die Dollar-Massen strömten nicht als Investitionen in die amerikanische Wirtschaft, sondern schlagartig als Spekulationsgelder auf die europäischen Devisenmärkte. Da mußten die Imperialisten Englands (Großbritanniens,d.Vf.), Frankreichs und Westdeutschlands handeln.
Das naheliegendste wäre, daß sich die europäischen Staaten zusammen tun und gemeinsam die USA zwingen, den Dollar abzuwerten und schließlich das ganze Dollar-Leitwährungssystem von 1944, als die US-Imperialisten mit der übrigen Welt nach Belieben umspringen konnten, platzen lassen. Genau den ersten Schritt auf dieser Richtung machte Frankreich, indem es den schlechten Dollar nicht einfach ins Land strömen läßt, sondern ihn nur kontrolliert hereinläßt, ihn bewirtschaftet. Frankreich wertet nicht auf.
DER ALLEINGANG BONNS
In der westdeutschen Kapitalistenklasse gibt es zwei Lager:
- Das EINE LAGER um Strauß und Stoltenberg (CSU bzw. CDU,d.Vf.) will schwergewichtig die Vormachtstellung des westdeutschen Imperialismus in der EWG stärken und in zweiter Linie Geschäfte mit den USA und der UdSSR (SU,d.Vf.) machen.
- Das ANDERE LAGER, das politisch von Brandt und Scheel (SPD bzw. FDP,d.Vf.) repräsentiert wird, konzentriert sich hauptsächlich auf die Märkte im Osten und in den USA, erst in zweiter Linie auf die Ausdehnung in der EWG. Politisch heißt dieser zweite Weg, daß die US-Imperialisten nicht allzusehr verärgert werden und mit den sowjetischen Sozialimperialisten der Weg zur Ausbeutung der Völker über die Verträge von Moskau und Warschau (mit Polen,d.Vf.) vorbereitet wird. So will dieses Lager den westdeutschen Imperialismus als bevorzugten Juniorpartner der Großmächte hoch und stark päppeln.
Das hat sich in der Frage der Aufwertung wieder klar bestätigt: Die BRD hat aufgewertet und hat sich damit nicht in die europäische Kapitalistenfront eingereiht, die den Dollar zur Abwertung zwingen wollte und letztlich das US-Weltwährungssystem stürzen will. Dieser Alleingang der BRD hat Frankreich endgültig dazu gebracht, England in den EWG-Block miteinzubeziehen, um die europäische Front gegen die USA und die UdSSR zu stärken und Westdeutschland zurückzupfeifen. Strauß und Stoltenberg setzen vor allem auf den EWG-Weg, deshalb sind sie gegen die Aufwertung.
DAS SIND DIE HINTERGRÜNDE FÜR UND GEGEN DIE AUFWERTUNG. UND NICHT DIE BREMSUNG DER INFLATION ODER DIE PREISSTABILITÄT!
DIE GELDENTWERTUNG BLEIBT
Die laufende Geldentwertung, die unsere Ersparnisse, Renten, Löhne usw. unbarmherzig auffrißt, bleibt so oder so. Eine Aufwertung läßt ja den Hauptinflationsherd USA und das Weltwährungssystem, das die US-Inflation in alle Welt hinaus verlagert, unangetastet. Solange das Grundproblem mit dem unstabilen US-Dollar bleibt können die Maßnahmen westeuropäischer Länder höchstens dazu dienen, zeitweise die Währungskrise der Welt zu verschleiern und den tag der endgültigen Abrechnung mit dem US-Imperialismus hinauszuschieben.
So wird es weiter kriseln. Die Arbeitslosigkeit in den USA steigt unaufhörlich. Bei uns lassen Siemens, AEG, Thyssen kurzarbeiten. Die Kapitalisten versetzen uns Schläge in Form von Geldentwertung, Kurzarbeit und Entlassungen. Die Arbeiterklasse soll dabei nach ihren Wünschen stillhalten.
- Bundeskanzler Brandt (vgl. S2.*.1971,d.Vf.) will 'Konsolidierungspause': 'Man müsse die Gefahr sehen, daß ein wirtschaftlicher Rückschlag auf uns zukommen könne…'
- Ministerpräsident Goppel (vgl. s2.*.1971,d.Vf.): 'Alle müssen mithelfen!' Mit-helfen bei was? Ganz klar, daß die Kapitalisten auf unserem Rücken durch die nächste Krise kommen.
Die Gewerkschaften werden sich gewiß an die SPD-Lohn'stop'linien halten. Die IG Bergbau und Energie hat es mit 7,3% (BETR der IGBE - vgl. 20.4.1971,d.Vf.) schon getan.
Der Dreibund von Kapital, Staat und DGB-Apparat ist sich einig!
FÜR UNS GILT: In der nächsten Tarifrunde müssen wir entschlossen hinter unseren Forderungen stehen, müssen wir unsere Arbeitskraft 'aufwerten'."
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Aufwertung - für wen?,Würzburg o.J. (Mai 1971)
21.06.1971:
Die Rote Betriebsgruppe (RBG) Noell-Salzgitter Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H. Balzer, München, Georgenstr.58 und einer Postlagerkarte als Würzburger Kontaktadresse zu den Pentagon-Papieren über den Vietnamkrieg der USA (vgl. 13.6.1971) heraus:"
FÜNFMAL DIE WAHRHEIT - SCHWARZ AUF WEISS
In den letzten Tagen ist die US-Regierung in arge Verlegenheit geraten: Eine Reihe amerikanischer Zeitungen veröffentlichte Geheimdokumente zum Vietnamkrieg. Diese Veröffentlichungen entlarven die Friedens- und Freiheitsphrasen der US-Imperialisten. Sie zeigen, daß die US-Imperialisten es waren, die bewußt den Krieg in Vietnam begonnen haben.
'Main-Post' und 'Volksblatt' bringen kaum etwas darüber, was in den Dokumenten drin steht. Kein Wunder, haben sie doch in ihren Kommentaren die Lügen und Phrasen der 'braven' US-Präsidenten unterstützt und gegen die 'bösen' Vietcong - ferngesteuert von Hanoi und Peking - gehetzt.
Was bringen die Veröffentlichungen ans Tageslicht?
1. DAS VOLK, DIE ARBEITER UND BAUERN SIND REVOLUTIONÄR!
Wir Kommunisten sagen: Das vietnamesische VOLK kämpft gegen die Ausbeutung durch den US-Imperialismus und seine Handlanger im eigenen Land: die einheimischen Ausbeuter in Stadt und Land.
Die US-Imperialisten verkünden: Kommunistische Truppen aus Nordvietnam wollen das südvietnamesische Volk versklaven.
In den Dokumenten steht: CIA-Berichte stellen fest, 'die Stärke des Vietcong liegt in Vietnam selbst; sein Elan ergibt sich aus einer sozialrevolutionären Bewegung, die einheimischer Machart ist und nicht ferngesteuert ist. Deshalb hat eine Bombardierung des Nordens keine allzu große Wirkung auf den Süden.
Also Lüge Nr.1.
2. SAIGONER REGIERUNG - MARIONETTE DER US-IMPERIALISTEN!
Wir Kommunisten sagen: Das vietnamesische Volk haßt die Regierung in Saigon. Der US-Imperialismus stützt diese Regierung. Wenn die Saigoner Regierung nicht tanzt, wie die US-Imperialisten pfeifen, wird sie ausgewechselt. Sie ist Handlanger und Marionette des US-Imperialismus.
Die US-Imperialisten verkünden: Die Regierung in Saigon besitzt das Vertrauen des Volkes, denn sie ist in freien Wahlen gewählt. Wir mischen uns nicht in die inneren Angelegenheiten unserer südvietnamesischen Freunde ein.
In den Dokumenten steht: Mc Namara: 'Wir sind über den Mangel an Unterstützung der Saigoner Regierung durch die südvietnamesische Bevölkerung genau informiert'. Nach Angaben des Republikaners Paul Mc Closkey haben die USA den Sturz des damaligen südvietnamesischen Staatschef Ngo Din Diem 1963 (vgl. 1.11.1963,d.Vf.) 'gefördert und gutgeheißen'. Das geht aus Dokumenten des Verteidigungsministeriums hervor.
Also Lüge Nr.2.
3. DIE US-IMPERIALISTEN SIND DIE AGGRESSOREN!
Wir Kommunisten sagen: Die US-Imperialisten plündern die Völker der ganzen Welt aus. Sobald sich ein Volk dagegen wehrt, greifen sie erst versteckt, dann offen dieses Volk an. So lief es auch in Vietnam.
Die US-Imperialisten verkünden: Südvietnam muß gegen die Angriffe aus dem Norden verteidigt werden.
In den Dokumenten steht: Am 7.September 1964 verlangte der oberste Generalstab, von nun an eine 'Provokations-Strategie' gegen den Norden zu verfolgen: d.h. 'bewußte Versuche zu unternehmen, mit denen die Nordvietnamesen derart provoziert würden, daß sie Aktionen einleiteten, welche dann durch systematische Luftangriffe der USA beantwortet werden könnten.'
4. DIE US-IMPERIALISTEN STEIGERN DIE AGGRESSION - BIS ZU IHRER VERNICHTUNG
Wir Kommunisten sagen: Wenn die US-Imperialisten Frieden sagen, meinen sie in Wirklichkeit Krieg. Denn das Gesetz des Imperialismus heißt: Eine Niederlage erleiden, darauf: Ausweitung der Aggression, eine neue, größere Niederlage, darauf noch größere militärische Abenteuer. Bis zum Untergang des Imperialismus und zum Sieg des Volkes.
Die US-Imperialisten verkünden: Wir sind für den Frieden in Vietnam. Unser höchstes Ziel ist das Leben der vietnamesischen Bevölkerung in Glück und Freiheit. Die Bombardierungsstops sind eine Geste unseres Friedenswillens.
In den Dokumenten steht: Mc Namara zu Präsident Johnson am 30.10.1965: 'Ich glaube, daß es eine drei- oder vierwöchige Pause… bei der Bombardierung Nordvietnams geben sollte, bevor wir entweder unsere Truppenentsendungen nach Vietnam erheblich verstärken oder unsere Luftangriffe gegen den Norden intensivieren… Wir müssen im Bewußtsein der amerikanischen Öffentlichkeit und der Weltmeinung eine Grundlage für eine solche erweiterte Stufe des Krieges legen…' Bombardierungsstop also nur als Beruhigungsmittel.
Also Lüge Nr.4.
5. DER US-IMPERIALISMUS MUSS IM REVOLUTIONÄREN VOLKSKRIEG VERNICHTET WERDEN!
Wir Kommunisten sagen: Die US-Imperialisten werden nicht freiwilllig aus Asien abziehen, weil sie niemals von sich aus auf ihre Riesen-Profite aus den billigen Rohstoffquellen und den großen Absatzmärkten verzichten. Das vietnamesische Volk kann deshalb seine Freiheit nicht erhandeln, sondsern muß sie erkämpfen.
Die US-Imperialisten verkünden: Wir sind für friedliche Verhandlungen ohne Vorbedingungen ohne Vorbedingungen.
In den Dokumenten steht: William Bundy, Staatssekretär für den fernen Osten: 'Wir müssen weiter jeder Vietnamkonferenz widerstehen… Verhandlungen ohne fortgesetzte militärische Aktionen werden nicht zu unseren Zielen führen. Wir sollten unsere Verhandlungsposition in einer Weise bestimmen, daß eine Annahme von vornherein ausgeschlossen ist.' Weiter sagt die Studie: 'Mr. Rusk's (ehem. Außenminister) fehlendes Interesse an Verhandlungen befand sich in Übereinstimmung mit praktisch allen Hauptberatern des Präsidenten.'
Also Lüge Nr.5.
WIR SEHEN ALSO, WIE DIE US-REGIERUNG DAS AMERIKANISCHE VOLK UND DIE
WELTÖFFENTLICHKEIT BELÜGT, UM DAS VERBRECHERISCHE GESICHT DES IMPERIALISMUS ZU VERBERGEN.
Niemand darf glauben: Jetzt sind sie bloßgestellt, jetzt machen sie Schluß mit dem Krieg. Nixon wird weiterlügen und die Aggression steigern. Seine 'Vietnamisierung' bedeutet nichts anderes als die Ausweitung des Krieges auf ganz Indochina. 'Vietnamisierung' - das war: Wiederaufnahme der Bombardements auf Nordvietnam, Einmarsch in Kambodscha, Einmarsch in Laos.
Der US-Imperialismus bleibt aggressiv bis zu seiner weltweiten Vernichtung. Das ist die Wirklichkeit und das sagt der Marxismus, der Leninismus, die Mao Tse-tung-Ideen. Die sowjetischen Sozialimperialisten ((SU,d.Vf.) Sozialisten in Worten, Imperialisten in Taten) verdrehen die Lehren von Lenin und sagen, der Imperialismus sei 'brav' geworden: Die ausgebeuteten und unterdrückten Völker bräuchten keinen revolutionären Volkskrieg zu führen, sondern könnten über Verhandlungen die imperialistische Ausplünderung zurückdrängen. Damit zeigen sie, daß sie Komplizen der US-Imperialisten geworden sind!
NIEDER MIT DEM US-IMPERIALISMUS UND DEM SOWJETISCHEN SOZIALIMPERIALISMUS
SIEG IM VOLKSKRIEG IN VIETNAM, LAOS, KAMBODSCHA!"
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell-Salzgitter:Fünfmal die Wahrheit – Schwarz auf weiß,Würzburg o.J. (1971)
24.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute von der Chemietarifrunde (CTR) der CPK aus Gelsenkirchen:"
In Westfalen wurde zuerst das Werk Scholven der Veba-Chemie bestreikt. Vier Tage später wurde der Streik für die Veba-Chemie Wanne-Eickel (heute Herne - vgl. 30.6.1971,d.Vf.) angesetzt. Da das Werk Scholven Vorprodukte für Wanne-Eickel herstellt, konnte in Wanne-Eickel noch genau so lange produziert werden (die Chemiewerke haben meist einen Vorrat von vier Tagen) wie in Scholven gestreikt wurde."
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK im IGM-Bereich (vgl. 12.7.1971) sowie deren Rote Betriebsgruppe (RBG) Noell-Salzgitter (vgl. 12.7.1971) berichten Wort für Wort dasselbe.
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Dreieinigkeit erzwingt Lohnstop,Würzburg o.J. (Juli 1971),S.2; KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell/Salzgitter:Generalprobe für die Metalltarifrunde,Würzburg o.J. (Juli 1971),S.2; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.4
30.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute von der Chemietarifrunde (CTR) der CPK, daß nach dem Streik bei Veba Gelsenkirchen-Scholven (vgl. 23.6.1971) ab heute auch bei Veba Wanne-Eickel (heute Herne) gestreikt werden solle.
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK im IGM-Bereich (vgl. 12.7.1971) sowie deren Rote Betriebsgruppe (RBG) Noell-Salzgitter (vgl. 12.7.1971) berichten Wort für Wort gleichlautend.
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Dreieinigkeit erzwingt Lohnstop,Würzburg o.J. (Juli 1971),S.2; KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell/Salzgitter:Generalprobe für die Metalltarifrunde,Würzburg o.J. (Juli 1971),S.2; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.4
01.07.1971:
Laut KSB/ML Würzburg der KPD/ML-ZK findet in Würzburg seine Veranstaltung zum 50. Jahrestag der Gründung der KP Chinas statt, zu der später eine Broschüre erscheint. Es wird u.a. das Referat "Zur Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas" gehalten. In einem Nachtrag "Zur Linie der KPD/ML und des KSB/ML" heißt es zur ML-Bewegung:"
1968/69 wurde die KPD/ML gegründet. Die bei der Gründung anwesenden Genossen waren zum größten Teil Arbeiter, die seit längerer Zeit in Zirkeln den Revisionismus bekämpft hatten. Ihnen schloß sich ein Teil der Studentenbewegung an, vor allem die Rote Garde Westberlin. Die verschiedenen Zirkel hatten sich um die Zeitung 'Roter Morgen' geschart, die den Marxismus-Leninismus propagierte und den Revisionismus bekämpfte. Der Rote Morgen wurde von einem Hamburger Zirkel herausgegeben, mit Genossen Ernst Aust an der Spitze. … Sämtliche damals existierenden Zirkel, die sich zum Marxismus-Leninismus und den Mao Tsetung-Ideen bekannten, waren in der Zeit vorher vom führenden Hamburger Zirkel kontaktiert und aufgefordert worden, sich an der ideologischen Auseinandersetzung zu beteiligen. Das gilt besonders für den Rebell-Zirkel, der durch einen heute führenden Genossen auf dem Gründungsparteitag vertreten war. Der Rebell-Zirkel beschloß dann allerdings, sich doch nicht anzuschließen und machte einen eigenen Verein, namens KAB/ML auf."
Q: KSB/ML Würzburg:50 Jahre KP-Chinas,Würzburg o.J. (1971)*
12.07.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK gibt im IGM-Bereich vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H. Balzer, München, Georgenstr.58 heraus. Kontakt in Würzburg ist über eine Postlagerkarte möglich.
Ein Flugblatt mit zunächst weitgehend gleichem Wortlaut erscheint auch bei Noell-Salzgitter (vgl. 12.7.1971).
Inhaltliche Unterschiede des betrieblichen Flugblatts wurden von uns in Klammern mit dem Kürzel 'B:' vermerkt:"
DREIEINIGKEIT ERZWINGT LOHNSTOP
GENERALPROBE FÜR METALLTARIFRUNDE (B: umgekehrter Titel,d.Vf.)
Die Tarifrunde der IG Chemie, Papier und Keramik ist abgeschlossen (CTR der CPK - vgl. 3.7.1971,d.Vf.): 7,8% für 10 Monate plus 60 DM Pauschale! Das sind nach Abzug von Steuer, Sozialversicherung und 3 - 5 % Preissteigerung aufs ganze Jahr gerechnet 6,5%!! Vorher hatten die IG Chemie-Bosse groß getönt: 'Wenn wir diesmal klein beigeben, brauchen wir die nächsten 20 Jahre nicht mehr aufzumucken.' (Werner, Sekretär der IG-Ch (vgl. S1.*.1971,d.Vf.)) Und nun? Hat der Gewerkschaftsapparat (B: Haben die Gewerkschaften,d.Vf.) etwa nicht klein beigegeben? Sollen die Chemiearbeiter nun etwa 20 Jahre nicht mehr aufmucken - und sollen wir Metaller im Herbst auf denselben Betrug reinfallen? Das würde den Herren so passen.
Woran sollen wir gewöhnt werden? Daß wir zwar ruhig laut nach mehr Lohn rufen dürfen, daß es aber nicht mehr Lohn gibt, als die DREIEINIGKIET von STAAT, GEWERKSCHAFT und KAPITAL erlaubt:
(B: Wir sollen daran gewöhnt werden, daß wir zwar ruhig laut nach mehr Lohn rufen dürfen, daß wir aber in den nächsten 20 Jahren nicht aufzumucken brauchen, weil wir doch nicht mehr erreichen, als die DREIEINIGKIET von STAAT, GEWERKSCHAFT und KAPITAL erlaubt:,d.Vf.)
STAAT
Auf der konzertierten Aktion am 4.März forderte Schiller dazu auf, die 'fortdauernde Verletzung der Orientierungsdaten der Bundesregierung zu stoppen'.
Am 17.5. trafen sich SPD-Parteivorstand und SPD-Gewerkschaftsrat (in dem der IG Chemie-Schlichter Hauenschild sitzt!) und Brandt verkündet: 'Ich kann mir nicht vorstellen, daß es Sozialdemokraten in führender gewerkschaftlicher Verantwortung gibt, die geneigt sein könnten uns im Stich zu lassen…' Und auch WANNAGAT, der Präsident des Bundessozialgerichts, der den LOHNSTOP bei der Schlichtung durchsetzt, ist bei der SPD.
GEWERKSCHAFT
Zunächst tönten sie kämpferisch: 'Neue Streiktaktik! 11&, mindestens 120 DM Die Streikkassen sind voll!' Als aber die Kollegen sie beim Wort nahmen und mit dem Kämpfen anfingen, kam sofort ein Rückzieher: 'Wir hatten diese Dinge nicht so vorbereitet, überraschend kam alles insofern, als es überall fast zur gleichen Zeit losging' sagte der Darmstädter IG Chemie Geschäftsführer (vgl. S1.*.1971,d.Vf.). Der wahre Grund ist der: der Gewerkschaftsapparat steckt mit den Kapitalisten unter einer Decke, deshalb ließ er seinen 'radikalen' Worten keine konsequenten Taten folgen (Satz nicht in B,d.Vf.)."
Da hier die nahezu völlige Übereinstimmung endet, zitieren wir nun getrennt (vgl. 12.7.1971). Im überbetrieblichen Flugblatt heißt es weiter:"
KAPITAL
Die Unternehmer verschickten schon im Frühjahr Briefe an ihre Kunden: vergößert Eure Lagerbestände, denn wir Chemiebosse werden in der Lohnrunde hart bleiben und uns den Profit voll und ganz retten. Dann hielten sie wie ein Mann zusammen: sie verabredeten wechselnde Auftragsunterstützung. Kann ein Unternehmer wegen eines Streiks einen Liefervertrag nicht einhalten, drücken sie beide Augen zu. Danach brauchten sie sich nicht weiter anzustrengen, da die Zeit, Regierung und Gewerkschaften ihre Interessen durchsetzten.
Wie dies in der Strategie der Gewerkschaften Punkt für Punkt nachweisbar ist, wollen wir zeigen:
IG CHEMIE: LOHNSTOP STATT LOHNKAMPF
- Die IG Chemie vereinigte die Kämpfe der Kollegen nicht zu einem mächtigen Strom. Wir haben gesehen, daß sich die Kapitalisten bis ins letzte einig waren. Über ihren Handlanger, den IG-Chemie-Gewerkschaftsapparat wurden sie noch stärker: die IG-Chemie-Bosse zersplitterten bewußt die Streiks der Arbeiter:
- die IG Chemie ließ keine URABSTIMMUNG durchführen
- dann inszenierten sie an verschiedenen Klein- und Mittelbetrieben 'Punktstreiks', die nur lächerliche drei bis vier Tage dauerten. Solche kleinen Stiche kratzen nicht den Profit der Kapitalisten an.
- die entscheidenden Chemiekonzerne BASF, Bayer und Hoechst wurden gar nicht bestreikt. Die Bosse dieser Konzerne müssen durch Streiks angeschlagen sein, bevor die Kapitalisten zum Nachgeben gezwungen sind.
Wenn die IG-Chemie-Bosse Streiks aufeinander abstimmten, dann im Unternehmerinteresse. Dazu das folgende Beispiel: in Westfalen wurde zuerst das Werk Scholven (in Gelsenkirchen,d.Vf.) der VEBA Chemie bestreikt (vgl. 24.6.1971,d.Vf.). Vier Tage später wird der Streik für die VEBA-Chemie Wanne-Eickel (heute Herne - vgl. 30.6.1971,d.Vf.) angesetzt. Da das Werk Scholven Vorprodukte für Wanne-Eickel herstellt, konnte in Wanne-Eickel noch genau so lange gearbeitet werden, wie das Vorproduktelager reichte: Vier Tage! Ob Streik oder nicht, in Wanne-Eickel hätte so oder so nach vier Tagen nicht mehr gearbeitet werden können (dieser Bericht ist offensichtlich dem 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 3.7.1971) entnommen,d.Vf.)!
- Die IG Chemie war bereit mit jedem Einzelkapitalisten einen Abschluß zu tätigen, statt die Einheit der Chemiearbeiter auszunutzen, um auch für kleinere betriebe günstigere Bedingungen rauszuholen. Das nennen sie dann 'betriebsnahe Tarifpolitik'. So wurde bei CALTEX (u.a. in Raunheim - vgl. S2.*.1971,d.Vf.), wo die Bosse wegen der größeren Konkurrenz unter Raffinerien doch um ihre Profite bangen mußten, schon bald nachgegeben und ein Werksvertrag abgeschlossen.
- In den GROSSBETRIEBEN wiegelten die Gewerkschaften aktiv ab, da sie schon bei der Kampfbereitschaft der kleinen Betriebe sahen: wir können eigentlich die Empörung der Kollegen nicht mehr eindämmen.
- Zwar redeten die Leute im Gewerkschaftsapparat von der 'sozialpolitisch wichtigen Forderung nach 120 Mark', schlossen dann aber wieder einen Prozentvertrag ab, bei dem die, die schon hoch bezahlt sind, noch mehr extra bekommen und die absoluten Lohnunterschiede weiter wachsen.
WANN BEGINNT DIE METALLRUNDE (MTR,d.Vf.)
Auf der letzten Betriebsversammlung bei OPEL BOCHUM am 1.Juli versprach sich der Betriebsratsvorsitzende Perschke: 'Die Verhandlungen in der Metall sind im AUG… OKTOBER'. Wir können nicht abwarten, bis die Herrn von der Dreieinigkeit alles zu ihrer besten Zufriedenheit geregelt haben. Und das wieder über unsere Köpfe hinweg, wenn wir gerade im Urlaub sind! Lest im ROTEN MORGEN (RM Nr.7 - vgl. Juli 1971,d.Vf.) den ausführlichen Bericht zum CHEMIE-KAMPF.
Heute Nachmittag sind wir wieder da. Da könnt ihr mit den Verkäufern auch DIE FORDERUNGEN FÜR DEN METALLKAMPF BESPRECHEN.
Überall versuchen die Gewerkschaftsbonzen zu verhindern, daß die 15% Forderung aufgestellt wird. Auf der Belegschaftsversammlung der Dortmunder Hoesch-Westfalenhütte versuchten sie es, indem sie krakeelten: 'Der IGM-Vorstand muß die Lage noch prüfen, vielleicht sind sogar 20 oder 30 Prozent drin!' So gelang es ihnen zu verhindern, daß überhaupt eine Forderung festgemacht wurde. Aber wir lassen uns nicht für dumm verkaufen, es bleibt dabei:
15% gleich 1 DM lineare Lohnerhöhung!
Tarifvertragliche Absicherung der Effektivlöhne!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!"
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Dreieinigkeit erzwingt Lohnstop,Würzburg o.J. (Juli 1971); KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell/Salzgitter:Generalprobe für die Metalltarifrunde,Würzburg o.J. (Juli 1971)
12.07.1971:
Die Rote Betriebsgruppe (RBG) Noell-Salzgitter der OG Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H. Balzer, München, Georgenstr.58 und Würzburger Kontaktmöglichkeit über eine Postlagerkarte, mit zunächst weitgehend gleichem Wortlaut wie ein Flugblatt der OG Würzburg für die Metallbranche (vgl. 12.7.1971) zur CTR der CPK und zur MTR der IGM heraus.
Weiter heißt es darin:"
KAPITAL
Die Unternehmer verschickten schon im Frühjahr Briefe an ihre Kunden, in denen sie zur Lagererweiterung rieten, da sie in der Lohnauseinandersetzung hart bleiben würden, außerdem sprachen sie sich untereinander ab, verabredeten wechselseitige Auftragsunterstützung und versicherten sich, daß kein durch Streikauswirkung gebrochener Zuliefervertrag die Unternehmersolidarität gefährden solle. Danach brauchten sie sich nicht weiter anzustrengen, da die Zeit, Regierung und Gewerkschaft ihre Interessen durchsetzten. Wie dies in der Strategie der Gewerkschaften Punkt für Punkt nachweisbar ist, wollen wir zeigen:
IG CHEMIE: LOHNSTOP STATT LOHNKAMPF
Die IG Chemie vereinheitlichte die Kämpfe der Kollegen nicht, sie organisierten der Unternehmersolidarität gegenüber nicht die einheitliche Kampffront der Arbeiterklasse. Erst ließ die IG Chemie keine URABSTIMMUNG durchführen, dann ließen sie die Streiks an allen Betrieben verzeinzelt ablaufen und wenn die Kollegen nicht selbst aktiv geworden wären, hätten sie vielleicht auch darauf noch verzichtet. Und wenn die IG Chemie Bosse doch Streiks aufeinander abstimmten, dann im Unternehmerinteresse, wie das folgende Beispiel zeigt: in Westfalen wurde zuerst das Werk Scholven (in Gelsenkirchen - vgl. 24.6.1971,d.Vf.) der VEBA Chemie bestreikt. Vier Tage später wird der Streik für die VEBA Chemie Wanne-Eickel (heute Herne - vgl. 30.6.1971,d.Vf.) angesetzt. Da das Werk Scholven Vorprodukte für Wanne-Eickel herstellt, konnte in Wanne-Eickel noch genau so lange gearbeitet werden, wie das Vorproduktelager reichte: Vier Tage!
Die IG Chemie war bereit, mit jedem Einzelkapitalisten einen Abschluß zu tätigen, statt die Einheit der Chemiearbeiter auszunutzen, um auch für kleinere Betriebe günstigere Bedingungen rauszuholen - das nennen sie 'betriebsnahe Tarifpolitik'. So wurde bei CALTEX (u.a. in Raunheim - vgl. S2.*.1971,d.Vf.), wo die Bosse wegen der größeren Konkurrenz unter Raffinerien doch um ihre Profite bangen mußten, schon bald nachgegeben und ein Werksvertrag abgeschlossen.
In den GROSSBETRIEBEN wiegelten die Gewerkschaften aktiv ab, da sie schon bei der Kampfbereitschaft der kleinen Betriebe sahen: wir können eigentlich die Empörung der Kollegen nicht mehr eindämmen.
Zwar redeten die Gewerkschaftler von der 'sozialpolitisch wichtigen Forderung nach 120 Mark', schlossen dann aber wieder einen Prozentvertrag ab, bei dem die, hochbezahlten Meister und Angestellte noch mehr extra bekommen und die absoluten Lohnunterschiede weiter wachsen.
WAS HABEN SIE WIRKLICH ERREICHT?
Am 3.7.1971 lief das Tarifangebot der Arbeitgeber 'auf eine Erhöhung um 6,5%' (Süddeutsche Zeitung (SZ,d.Vf.)) hinaus. Und genau das, getarnt als mehr Prozent für nur 10 Monate und eine Pauschale haben die angeblichen 'Führer' des Kampfes sich geben lassen!! WIRKLICH ERREICHT HABEN SIE ETWAS GANZ ANDERES: Daß die SPD und die Unternehmer einen willkommenen Anlaß haben, jetzt die 'bisher in keinem Fall von Arbeitsgerichten entschiedene, weil noch nie aktuelle Frage zu stellen: Darf eine Gewerkschaft wie jetzt zum erstenmal die IG Chemie ihre Mitglieder zu Kampfmaßnahmen auffordern ohne zuvor eine Urabstimmung durchgeführt zu haben?' (Frankfurter Rundschau (FR,d.Vf.) 30.6.) In diesem Prozeß geht es jetzt, nach Abschluß des Tarifvertrages nicht mehr um den zuerst angesetzten Streitwert von einer Million, sondern 'NUR' um die 'auch für die künftige Streikpolitik wichtige Rechtsfrage'. Diese Rechtsfrage ist auch für uns Metaller wichtig, denn: Warum hat die IG Chemie die Urabstimmung nicht durchgeführt? Weil sie sich die Empörung der Kollegen nicht entgleiten lassen durfte, weil sie jeden Streik selbst mit den Augen des Polizeibüttels für gut oder schlecht, für zahm oder 'wild' befinden können will.
WERDEN DIE METALLER URABSTIMMEN?
Die Metaller sind im DGB viermal mehr Mitglieder als die IG Chemie! Und die SPD ist durch den Staatskonzern Salzgitter, durch ihre enge Verbindung mit den Gewerkschaften insgesamt und über BOSS BRENNER fest verankert: die wollen den LOHNSTOP! Sie werden den Lohnstop durchzusetzen versuchen. Mit oder ohne Urabstimmung. Aber ohne Urabstimmung haben sie dann bald schon bequemer: auf allen regionalen Ebenen werden die Gewerkschaftsbürokraten sagen: Kollegen, wir können Euch nicht mehr zum Streik auffordern, wir täten es ja gerne, aber ihr habt ja gesehen - ohne Urabstimmung dürfen wir das nicht. Und wer macht die Urabstimmung? Darüber entscheidet wieder die Spitze. Und die fürchten sich nicht vor ihrer Basis: 'Wenn die Mitglieder glauben, wir hätten etwas falsch gemacht, können sie uns ja im nächsten Jahr in die Wüste schicken' (FR 30.6.) meint Werner Vitt, der Leiter der Arbeitsrechtsabteilung beim Hauptvorstand der IG Chemie (vgl. 29.6.1971,d.Vf.). Und BOSS BRENNER fürchtet sich noch weniger, für ihn ist es sowieso gleichgültig, ob er in der Dreieinigkeit bei Gewerkschaft, Regierung oder Industriekapital arbeitet.
WANN BEGINNT DIE METALLRUNDE?
Auf der letzten Betriebsversammlung bei OPEL BOCHUM (vgl. 1.7.1971,d.Vf.) versprach sich der Betriebsratsvorsitzende Perschke: 'im AU… Oktober' meinte er! Wir können nicht abwarten, bis die Herrn von der Dreieinigkeit alles zu ihrer besten Zufriedenheit geregelt haben! Lest im ROTEN MORGEN )RM - vgl. Juli 1971,d.Vf.) den ausführlichen Bericht zum CHEMIE KAMPF. Heute Nachmittag könnt Ihr ihn kaufen und mit den Verteilern auch DIE FORDERUNGEN FÜR DEN METALLTARIFKAMPF BESPRECHEN!
15% gleich 1 DM lineare Lohnerhöhung, Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!"
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell/Salzgitter:Generalprobe für die Metalltarifrunde,Würzburg o.J. (Juli 1971)
August 1971:
Die Nr.8 des 'Roten Morgens' (vgl. Juli 1971, 13.9.1971) der KPD/ML-ZK erscheint. Spenden gingen u.a. ein von der Ortsgruppe Würzburg und den Würzburger Roten Betriebsgruppen (RBG) bei Noell-Salzgitter und Stürtz.
Q: Roter Morgen Nr.8,Hamburg Aug. 1971
07.08.1971:
In Hamburg gibt das SALZ die Nr.2/3 seiner 'Einheit Kritik Einheit' (vgl. Juli 1970) als theoretisches Organ heraus. Neben der Feststellung, daß man selbst seit Anfang Mai aus der 'superlinken' Ecke Hamburgs (d.h. von der KPD/ML-ZK) nichts mehr gehört habe, wird noch ein Papier "Aktionseinheit oder Selbstisolation - Eine Kritik an den sektiererischen Positionen des 'Roten Morgen' von ehemaligen Mitgliedern der Münchner Gruppe 'Roter Morgen'" aus Bayern abgedruckt, in dem u.a. enthüllt wird: Der Chef einer KPD/ML-ZK Gruppe in einer nordbayrischen Universitätsstadt habe seine Stellung als Hochschulassistent dazu ausgenutzt mit der Berliner PL/PI sympathisierende Studenten dazu anzuhalten mehr zu studieren und keine Politik mehr zu betreiben. Diese Schilderung bezieht sich vermutlich auf Würzburg und die dortige Gruppe Proletarische Linke.
Q: Einheit Kritik Einheit Nr.2/3,Hamburg 7.8.1971
17.08.1971:
Die KPD/ML-ZK berichtet aus Würzburg über ihre RBG Noell-Salzgitter (vgl. 18.8.1971):"
POLIZEIAKTION NACH FEIERABEND
Am Morgen des 17.August verteilten vor Noell/Salzgitter Genossen des KSB/ML ein Flugblatt der dortigen Roten Betriebsgruppe (RBG) gegen die kapitalistische Arbeitsplatzbewertung und Rationalisierungsmaßnahmen. Darin hieß es: 'Bereiten wir uns auf einen harten Kampf in der Lohnrunde vor, denn freiwillig, ohne daß wir geschlossen kämpfen, werden die Kapitalisten nichts geben.' Wie nach jeder Flugblattverteilung stand am Nachmittag der Agitations- und Propagandatrupp mit dem ROTEN MORGEN (RM,d.Vf.) vor dem Betrieb, diesmal mit einem Plakatständer ausgestattet, der u.a. eine Bildserie 'Zeitnehmer - Unternehmer' zeigte. Der Plakatständer fand den Beifall vieler Kollegen.
Einer erzählte uns, unser Flugblatt sei an die Tür der Arbeitsvorbereitung geklebt worden, ein anderer, es sei einem Zeitnehmer auf den Rücken geheftet worden. Die letzten Kollegen hatten gerade den Betrieb verlassen, die Genossen unterhielten sich noch mit einem Arbeiter über den Sozialismus in China, da hielt - pünktlich nach Feierabend - ein Polizeistreifenwagen neben uns. Schnoddrige Frage eines Grünrocks: 'Wer ist hier verantwortlich?' und ohne eine Antwort abzuwarten, beschlagnahmte er die restlichen ROTEN MORGEN. Als ihn einer nach der Rechtsgrundlage für die Beschlagnahmung fragte und sich sonst kein 'Verantwortlicher' meldete, verlangten die Grünröcke wütend dessen Ausweis, um ihn zum Rädelsführer zu stempeln. Er wurde aufgefordert, mit an die Seite zu kommen, weigerte sich aber, sich von den übrigen Genossen absondern zu lassen: 'Warum?' Da schrie der Uniformierte: 'Ihr wißt genau, daß die KPD verboten ist…' Da das nicht zog, denn die KPD/ML ist nicht als Nachfolgeorganisation der KPD ausdrücklich verboten, faselte er nur noch, der Plakatständer behindere den Verkehr, und beschlagnahmte ihn."
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 27.9.1971,S.8
18.08.1971:
Die KPD/ML-ZK berichtet aus Würzburg über ihre RBG Noell-Salzgitter (vgl. 17.8.1971) bzw. das gestrige Verbot eines Plakatständers und die Beschlagnahme des RM:"
Zu dem letzten 'Argument' nahm die RBG in einem Flugblatt tags darauf Stellung: 'Selbst als nch fünf bis zehn Kollegen ums Plakat herumstanden, lasen und diskutierten, war der Verkehr nicht behindert gewesen! Und seit wann wird ein Wagen, wenn man von ihm behauptet, er sei falsch geparkt, BESCHLAGNAHMT? Und wie soll denn der ROTE MORGEN den Verkehr behindert haben?' Die Schlußfolgerung war klar: 'Worauf kam es der Polizei an? Sie wollen die ORGANISATION, die revolutionäre KPD/ML, ihre Rote Betriebsgruppe Noell/Salzgitter einschüchtern, daher kamen sie erst an, als die meisten Kollegen weg waren. Sie wollten die studentischen Genossen einschüchtern, indem sie großspurig auftraten, als sei es bereits wieder - wie in Spanien, Griechenland, Polen usw. - auch bei uns 'kriminell', wenn man Flugblätter, die die Wahrheit sagen und den richtigen Weg weisen, verteilt.'
Die Polizei hatte wohl an diesem Morgen zu lange geschlafen und kam erst als die Verteiler ihre Arbeit beendet hatten. Die Bullen drehten Blaulicht an und wendeten mitten auf einer Ausfallstraße, doch unsere Genossen entkamen dem 'grünen Wirbelwind' durch eine Fußgängerunterführung. Im Flugblatt hieß es: 'Die Polizei ZEIGT, was wir die ganze Zeit SAGEN. Wenn die Kapitalisten Angst haben, schwingen sie drohend ihre 'Fäuste': DIE POLIZEI MUSS SICH IN BEWEGUNG SETZEN!' Das verstanden die Kollegen. Am Nachmittag verkauften wir doppelt so viele ROTE MORGEN wie am Vortag."
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 27.9.1971,S.8
13.09.1971:
Der 'Rote Morgen' der KPD/ML-ZK Nr.9 (vgl. Aug. 1971, 27.9.1971) erscheint. Spenden gingen ein u.a. von der Ortsgruppe Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.9,Hamburg 13.9.1971
25.10.1971:
Die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) gibt vermutlich Anfang dieser Woche bei Stürtz Würzburg ein Flugblatt "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" heraus (vgl. 29.10.1971).
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.3
29.10.1971:
Die Geschäftsleitung von Stürzt Würzburg gibt, laut KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972), in ihren 'Stürtz-Informationen' eine Gegendarstellung zu dem Flugblatt "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" der KPD/ML-ZK (vgl. 29510.1971) heraus.
Damit befaßt sich die KPD/ML-ZK bei Stürtz auch später (vgl. Apr. 1972).
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.3
10.11.1971:
Der AStA der LMU München gibt seine 'Münchner Studentenzeitung' (MSZ) Nr. 9 (vgl. 20.10.1971, 24.11.1971) nun u.a. auch in Würzburg heraus und berichtet u.a. von der Landesverbandskonferenz der bayrischen Asten.
Q: Münchner Studentenzeitung Nr.9,München 10.11.1971
22.11.1971:
Die Nr.14 des 'Roten Morgen' (vgl. 8.11.1971, 6.12.1971) der KPD/ML-ZK berichtet über Repressionen u.a. von Noell-Salzgitter in Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.14,Hamburg 22.11.1971,S.6
Dezember 1971:
Die Nr.18 der südbayrischen 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 22.11.1971, Jan. 1972) berichtet u.a. über die DJU u.a. beim Mainecho Würzburg.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.18,München Dez. 1971
Januar 1972:
Anfang 1972 bildet sich in Würzburg, nach eigenen Angaben, eine Sympathisantengruppe der RJ/ML des KAB/ML. Diese besteht auch aus ehemaligen Anhängern der KPD/ML-ZK die zu dem Vorgang eine Broschüre "Kamp dem Opportunismus. Kampf dem Zirkelunwesen" veröffentlicht, in der sie den KAB/ML als opportunistisch einschätzt, aber trotz ihres Hausverbots im Schweinfurter Thälmannkeller auf das Angebot einer gemeinsamen Veranstaltung mit der RJ/ML eingeht.
Q: KPD/ML-OG Würzburg: Kamp dem Opportunismus. Kampf dem Zirkelunwesen,Würzburg o. J.; Rebell Nr.7,Tübingen Juli 1972
März 1972:
In Würzburg gibt die KPD/ML-ZK erstmals ihre Betriebszeitung 'Der Haken' für den Metallbetrieb Noell-Salzgitter heraus.
Q: Roter Morgen Nr.8,Hamburg 10.4.1972,S.3; Rote Rotation Nr.2,Würzburg Okt. 1972
März 1972:
Bei Siemens Würzburg gibt die KPD/ML-ZK den 'Roten Lautsprecher' Nr.2 (vgl. Jan. 1973) heraus.
Q: Roter Morgen Sdr.Nr. und Nr.17,Hamburg 11.4.1973 bzw. 27.4.1974
April 1972:
In Würzburg gibt die KPD/ML-ZK erstmals beim Druckbetrieb Stürtz ihre Betriebszeitung 'Die Walze' heraus. Darin heißt es u.a.:"
Wir lassen uns nicht spalten!
Vor einiger Zeit verteilte die Rote Betriebsgruppe (RBG,d.Vf.) Stürtz ein Flugblatt ('Gleicher Lohn für gleiche Arbeit'), in dem die Lohnpolitik als Mittel zur Spaltung der Stürtz-Arbeiter entlarvt wurde. Die Geschäftsleitung reagierte darauf schnell mit eine geradezu lächerlichen Gegendarstellung (Stürtz-Informationen 29.10.1971). Die Tatsachen, die wir gezeigt hatten, versuchte sie als Lügen abzustempeln. Im Vertrauen darauf, daß die allerwenigsten Arbeiter wissen, was in ihrer Nachbarabteilung vorgeht, was ihr Nachbarn an der Maschine verdient, behaupteten sie, es gäbe keine Lohndifferenzen bis zu 5 DM. Wenn man die Löhne vergleicht, weiß man, daß das schlichtweg gelogen ist.
Es ist schon recht seltsam, daß kürzlich mehrere Facharbeiter Lohnerhöhungen bekamen, ohne mehr GELD gefordert zu haben. Sind die Stürtz-Kapitalisten plötzlich zu Wohltätern geworden, oder steckt etwas anderes dahinter? Sicher, denn mit der Lohnerhöhung bekamen die Kollegen noch einen Vortrag gehalten: 'Ich erwarte von Ihnen, daß Sie sich in Zukunft entsprechend einsetzen. Sie müssen eben dafür sorgen, daß sich die Hilfsarbeiter ranhalten.'
Solche und ähnliche Worte, etwas ausführlicher und eindringlicher, bekommt man dann bei einer Lohnerhöhung zu hören. Zu gut Deutsch heißt das: 'Treten Sie Ihren Leuten kräftiger in den Arsch, damit sie mehr leisten!'
Und hier wird ganz klar, was hinter den Lohnerhöhungen steckt: Der Feind der Hilfsarbeiter sollen unsere Facharbeiter-Kollegen sein - der Feind der Facharbeiter sollen unsere Hilfsarbeiter-Kollegen sein. Die Arbeiter sollen sich gegenseitig bekämpfen und dabei ihren gemeinsamen Feind, die Kapitalisten, aus den Augen verlieren.
Und was war nun damals so Schlimmes an unserem Flugblatt? Diese Spaltungspolitik der Geschäftsleitung wurde entlarvt, die ängstlich gehütete Abkapselung der Abteilungen wurde von uns durchbrochen und von den Lohndifferenzen in den verschiedenen Abteilungen berichtet.
Das Schlimmste für die Stürtz-Kapitalisten aber war die Reaktion der Kollegen: Sie tauschten ihre Monatsabrechnungen untereinander aus und diskutierten über den Inhalt des Flugblatts. Ein Kollege sagte z.B.: 'Die Bonzen wissen, daß Arbeiter, die zusammen halten, immer gefährlicher sind. Deshalb versuchen sie, durch diese Methoden Streit unter die Kollegen zu bringen. Sie drillen die Facharbeiter schon, daß sie bei ihrer nächsten Forderung nach Lohnerhöhung nicht fragen, warum die Hilfsarbeiter so wenig bekommen, und sich nicht trauen, gemeinsame Forderungen mit uns zu stellen.'
Diese Reaktion war für die Stürtz-Kapitalisten deshalb das Schlimmste, weil sie nichts mehr fürchten als den gemeinsamen Kampf der Arbeiterklasse. Denn der einheitliche Kampf der Arbeiterklasse rüttelt an den Grundfesten ihrer Herrschaft! Und solche Diskussionen, in denen die Kollegen die Spaltungsmanöver der Stürtz-Kapitalisten entlarven, werden verhindern, daß sich die Kollegen noch länger für ein paar Pfennig mehr gegen andere aufhetzen lassen.
GEGEN DIE SPALTUNGSMANÖVER DER KAPITALISTEN DIE KÄMPFERISCHE EINHEIT DER ARBEITERKLASSE!"
Q: Roter Morgen Nr.10, 20 und Sdr.Nr.,Hamburg 23.5.1972,9.10.1972 bzw. 11.4.1973,S.3,S.* bzw S.*
10.04.1972:
Der 'Rote Morgen' (RM) Nr.8 (vgl. 27.3.1972, 24.4.1972) der KPD/ML-ZK enthält auch einen Leserbrief von der Roten Garde (RG) Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.8,Hamburg 10.4.1972,S.7
15.04.1972:
Laut der KPD/ML-ZB demonstrieren wahrscheinlich in München ca. 500 bis 600 Menschen gegen den Prozeß gegen sieben KPD/ML-ZKler, denen u.a. vorgeworfen wird, ein Mitglied der KPD/ML-ZK, Hugo Lanz, "überfallen, beraubt und schwer mißhandelt (zu) haben". Die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) berichtet (vgl. 29.3.1972, 17.4.1972):"
…
Das ZK der KPD/ML sicherte den angeklagten Genossen in einer Grußbotschaft die volle Unterstützung der Partei zu und forderte sie auf, kühn als Kommunisten zu kämpfen.
Nach diesen Worten ging ein unbeschreiblicher Jubel durch die Versammlung. Genossen aus Berlin, Bochum, Hamburg, Giessen, Würzburg und anderen Städten überbrachten die solidarischen Kampfesgrüße der werktätigen Massen aus ganz Westdeutschland."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.31,Bochum 26.4.1972,S.*; Rote Fahne Nr.10,Bochum 15.5.1972,S.14; Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.8
01.05.1972:
In Würzburg führt der DGB, laut KB, eine Veranstaltung durch. Laut KPD/ML-ZK beteiligen sich 200 an ihrer Demonstration durch Grombühl und die Zellerau.
Q: Roter Morgen Nr.11,Hamburg 5.6.1972,S.6; Arbeiterkampf Nr.19,Hamburg Juni 1972,S.9
08.06.1972:
In Würzburg findet, nach eigenen Angaben, die Gründungsfeier der Ortsgruppe der RJ/ML statt. Von den 300 Teilnehmern seien allerdings viele auch aus Schweinfurt und Erlangen angereist. Der KAB/ML zählt gar über 300. Die KPD/ML-ZK, aus deren Reihen die Würzburger RJ/ML entstand, habe ein Flugblatt verteilt und sei mit 9 Rotgardisten aufgetreten.
Laut KABD (vgl. 5.8.1972) "feuerte der 'Rote Zünder' in Würzburg fast 300 Jugendliche an, den Aufruf zur Gründung einer RJ-Gruppe zu unterstützen."
Q: Rebell Nr.7,Tübingen Juli 1972; Rote Fahne Nr.7 und 8,Tübingen Juli 1972 bzw. Aug. 1972,S.* bzw. S.6
31.07.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.15 (vgl. 17.7.1972, Aug. 1972) erscheint. Die Ortsgruppe Würzburg setzt sich mit dem Manöver des Hammelburger Jägerbataillons und mit KAB/ML und RJ/ML auseinander.
Q: Roter Morgen Nr.15,Hamburg 31.7.1972,S.10
14.08.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.16 (vgl. Aug. 1972, 28.8.1972) erscheint. Gespendet hat u.a. die Rote Garde Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.16,Hamburg 14.8.1972
28.08.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.17 (vgl. 14.8.1972, 11.9.1972) berichtet u.a. von der RG Würzburg über deren Stadtteil- und Hauptschülerarbeit in Grombühl und Zellerau.
Q: Roter Morgen Nr.17,Hamburg 28.8.1972,S.5
01.09.1972:
Die Ortsgruppe Würzburg der KPD/ML-ZK führt heute, nach eigenen Angaben, eine Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen durch. Später kommt es deshalb zum Prozeß (vgl. 9.3.1974).
Q: Roter Morgen Nr.11,Dortmund 16.3.1974
02.09.1972:
Die Ortsgruppe Würzburg der KPD/ML-ZK gibt heute, nach eigenen Angaben, ein Flugblatt gegen die Fahrpreiserhöhungen heraus und organisiert Nulltariffahrten.
Q: Roter Morgen Nr.19,Hamburg 11.9.1972,S.7
25.09.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.11 (vgl. 11.9.1972, 16.10.1972) heraus.
Berichtet wird auch von den 'Roten Lautsprechern' der KPD/ML-ZK in Bayern bei Siemens München und Würzburg.
Q: Roter Lautsprecher Nr.11,Berlin Sept. 1972
Oktober 1972:
Die Nr.10 des 'Rebell' der RJ/ML des KABD (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) berichtet u.a. von Berufsschülern in Würzburg.
Q: Rebell Nr.10,Tübingen Okt. 1972
01.10.1972:
In Würzburg soll eine Veranstaltung mit Ernst Aust stattfinden.
Q: Rote Rotation Nr.2,Würzburg Okt. 1972
02.10.1972:
In Würzburg erscheint die Nr.2 der auf Oktober datierten 'Roten Rotation', der Betriebszeitung der KPD/ML-ZK für Koebau, für die Werner Lukas in München die Verantwortung übernimmt noch in dieser Woche. Berichtet wird über die Entlassungen älterer Kollegen bei gleichzeitiger Neueinstellung jüngerer.
Es gibt einen Roten Betriebsrat, der über eine Postlagerkarte erreicht werden kann. Gegen die Fahrpreiserhöhungen wird der Nulltarif gefordert. Neben Betriebsberichten und einem Leserbrief wird für die Ausländergesetz-Demonstration in Dortmund am 8.10., mit organisierter Abfahrt aus Würzburg, und eine Veranstaltung mit Ernst Aust am 10.10. mobilisiert. Eingegangen wird auch das letzte Woche verteilte Flugblatt einer Arbeiterinitiative Würzburg, die uns bisher unbekannt geblieben ist. Erwähnt werden auch die anderen Würzburger Betriebszeitungen der KPD/ML-ZK: 'Die Walze' bei Stürtz, der 'Rote Lautsprecher' bei Siemens und 'Der Haken' bei Noell.
Q: Rote Rotation Nr.2,Würzburg Okt. 1972
November 1972:
Die Conföderation Iranischer Studenten/National Union (CISNU) berichtet auf einem Kongreß gegen die Ausländergesetze in Köln (vgl. 15.11.1972) spätestens aus dem November:"
In München (vgl. Nov. 1972,d.Vf.) und Würzburg wurden kürzlich die örtlichen Gruppen der CISNU dazu gezwungen, ihre Mitgliederlisten auszuhändigen. Hier wurde das neue Verfassungsschutzänderungsgesetz (vgl. 22.6.1972,d.Vf.) angewandt."
Q: Dem Volke dienen Nr.3,Dortmund 22.11.1972,S.4
04.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt den 'Roten Morgen' (RM) Nr.24 (vgl. 20.11.1972, 18.12.1972) heraus. Spenden kamen u.a. von der Sozialistischen Stadtteilgruppe Würzburg-Zellerau.
Q: Roter Morgen Nr.24,Berlin 4.12.1972
31.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.26 (vgl. 18.12.1972, 14.1.1973) heraus. Spenden kamen u.a. aus Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.26,Hamburg 31.12.1972
08.01.1973:
Spätestens zu Beginn dieser Woche erscheint das Flugblatt des Organisationskomitee - Kongreß 'Freiheit für Angola, Guinea-Bissau und Mocambique' am 13.1.1973:"
SOLIDARITÄTS-DEMONSTRATION FREIHEIT FÜR ANGOLA, GUINEA-BISSAU UND MOCAMBIQUE! FRIEDEN FÜR VIETNAM JETZT!"
Das Flugblatt wird unterstützt u.a. von der DGB-Jugend Würzburg.
Q: Organisationskomitee Kongreß 'Freiheit für Angola, Guinea-Bissau und Mocambique:Solidaritäts-Demonstration Freiheit für Angola, Guinea-Bissau und Mocambique! Frieden für Vietnam jetzt,o.O. o.J. (1973)
03.02.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.4 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 27.1.1973, 10.2.1973) heraus. Für den 'Roten Morgen' spendete u.a. der KSB/ML Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.4,Hamburg 3.2.1973
24.02.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.7 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 17.2.1973, 3.3.1973) heraus. Vietnamspenden gingen u.a. ein von der Vietnamveranstaltung in Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.7,Hamburg 24.2.1973
März 1973:
Bei Noell Würzburg gibt die KPD/ML-ZK die Nr.3 ihrer Betriebszeitung 'Der Haken' (vgl. **.*.197*, **.*.197*) heraus.
Q: Roter Morgen Sdr.Nr.,Hamburg 11.4.1973
31.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.12 (vgl. 24.3.1973, 7.4.1973) heraus. Ein Leserbrief aus Würzburg befaßt sich mit den Lehrerstudenten der Uni und GEW Hochschulgruppe und Kreisverband.
Spenden für den 'Roten Morgen' kamen u.a. vom KSB/ML Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.12,Hamburg 31.3.1973
21.04.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.15 (vgl. 14.4.1973, 28.4.1973) heraus und berichtet u.a. aus Würzburg über KoeBau (IGM-Bereich), den DruPa-OV und die eigene Betriebszeitung bei Stürtz im DruPa-Bereich. Es gingen ein Solidaritätsspenden von Stürtz Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.15,Dortmund 21.4.1973
01.05.1973:
In Würzburg führt die KPD/ML-ZK eine eigene Maidemonstration und eine Maiveranstaltung durch. Sie zählt bei sich 130 demonstrierende Arbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten, u.a. von der CISNU Iran. Genauso viele Personen zählte sie beim DGB, der auch noch von der RJ/ML des KABD unterstützt wurde.
Q: Roter Morgen Nr.16 und 18,Dortmund 28.4.1973 bzw. 12.5.1973
01.05.1973:
In Schweinfurt organisiert, laut KABD, ein Maikomitee, dem man recht wohlgesonnen ist, eine Demonstration im Anschluß an die DGB Kundgebung mit etwa 150 Teilnehmern. Während man selbst sich auf seine Betriebszellen stützen konnte, mußte die KPD/ML ihre Studenten aus Würzburg herankarren. Während der KABD von einem Maikomitee spricht, wurde laut RJ/ML, die Demonstration von ihr selbst und dem KABD durchgeführt. Die KPD/ML habe nur mangels Masse auf eine eigene Demonstration verzichtet und sich der KABD-Aktion angeschlossen.
Q: Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973; Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973
27.05.1973:
Bei König und Bauer (Koebau) in Würzburg gibt die KPD/ML die Nr. 9 ihrer 'Roten Rotation' (vgl. *******) heraus, die, nach eigenen Angaben (vgl. 2.6.1973), außer aus den Werken 1 und 2 auch aus der Uni und dem Stadtteil Oberzell berichtet.
Q: Roter Morgen Nr.21,Dortmund 2.6.1973
09.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.22 (vgl. 2.6.1973, 16.6.1973) heraus. . Für das Solidaritätskomitee wurde u.a. gespendet in Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.22,Dortmund 9.6.1973
16.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.23 (vgl. 9.6.1973, 23.6.1973) heraus.
Für Vietnam wurde u.a. gespendet in Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.23,Dortmund 16.6.1973
20.06.1973:
Die Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint. Spenden für die Vietnamhilfe alles für den Sieg gingen u.a. ein aus Würzburg.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973
23.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.24 (vgl. 16.6.1973, 30.6.1973) heraus und berichtet u.a. aus Würzburg über BWL-Studenten.
Q: Roter Morgen Nr.24,Dortmund 23.6.1973
30.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.25 (vgl. 23.6.1973, 7.7.1973) heraus.
Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein vom KSB/ML Würzburg und der Stadtteilzelle Würzburg-Zellerau .
Q: Roter Morgen Nr.25,Dortmund 30.6.1973
07.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.26 (vgl. 30.6.1973, 14.7.1973) heraus.
Vietnamspenden gingen u.a. ein vom Vietnamkomitee Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.26,Dortmund 7.7.1973
25.08.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.33 (vgl. 18.8.1973, 1.9.1973) heraus, in dem sie u.a. berichtet aus dem DruPa-OV Würzburg und dem DruPa-Bezirk Bayern.
Q: Roter Morgen Nr.33,Dortmund 25.8.1973
15.10.1973:
Ernst Aust (Vorsitzender der KPD/ML) erhält einen Strafbefehl über 5 000 DM, ersatzweise 50 Tage Haft. Die Anklage des Würzburger Amtsgerichts lautete auf üble Nachrede gemäß Paragraph 186 StGB. Aust hatte u.a. im 'Roten Morgen' (RM) vom 23.10.1972 behauptet: "Auch Geiseln von Münchener Polizei erschossen".
Q: Frankfurter Informationsdienst Nr.20,Frankfurt ***1974,S.6
27.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.42 (vgl. 20.10.1973, 3.11.1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.42,Dortmund 27.10.1973
24.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.46 (vgl. 17.11.1973, 1.12.1973) heraus. Spenden für das Solidaritätskomitee kamen u.a. aus Würzburg. U.a. wird berichtet über Lokführer in München und Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.46,Dortmund 24.11.1973
01.12.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.47 (vgl. 24.11.1973, 8.12.1973) heraus.
Spenden für die Solidarität mit den politischen Gefangenen kamen u.a. aus Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.47,Dortmund 1.12.1973
15.01.1974:
Die KPD/ML berichtet vermutlich aus dieser Woche von König und Bauer (Koebau) Würzburg über die Entlassung eines Jugendvertreters (JV).
Q: Roter Morgen Nr.4,Dortmund 26.1.1974
17.01.1974:
In Würzburg will die KPD/ML heute eine Veranstaltung "5 Jahre KPD/ML" durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.2,Dortmund 12.1.1974
25.01.1974:
In Würzburg will die RG der KPD/ML heute eine Albanien-Veranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.3,Dortmund 19.1.1974
02.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.5 (vgl. 26.1.1974, 9.2.1974) heraus und berichtet u.a. aus München und Würzburg über Prozesse gegen Ernst Aust.
Q: Roter Morgen Nr.5,Dortmund 2.2.1974
09.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.6 (vgl. 2.2.1974, 16.2.1974) heraus und berichtet u.a. aus Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.6,Dortmund 9.2.1974
22.02.1974:
Innerhalb des KBW verfaßt der Regionalbeauftragte des Ständigen Ausschusses des ZK des KBW für Südost, d.h. Bayern und die württembergischen Teile Baden-Württembergs, einen Bericht zur Erstellung des Berichts des ZK an die erste ordentliche DK des KBW (vgl. 12.4.1974), der uns als Typoskript von 5 Seiten DIN A4 vorlag:"
Bericht SÜDOST
…
Bewährt hat sich die Bildung von Kommunistischen Gruppen sozusagen als Vorstufe vor der Mitgliedschaft und der Arbeit als Ortsaufbaugruppe. Wobei gesehen werden muß, daß von der Anleitung her, die Gruppen genauso wie Ortsgruppen behandelt werden. Das geht bis zur Beitragszahlung (…).
KG oder Sympathisantengruppen gibt es in: … Würzburg, … .
Der Plan beim Aufbau neuer Gruppen war in der Regel so: Die Gruppe konstituiert sich, indem sie sich auf das Programm stellt, sich eine Satzung gibt, eine Leitung wählt, die bis in ca. zwei Wochen einen Arbeitsplan erstellt. Der Inhalt des Arbeitsplans wird grob vordiskutiert, dabei auf zellenmäßiges Arbeiten geachtet (z.B. Unizelle, Stadtarbeit, einzelne Betriebe).
…
DIFFERENZEN ZUM ZK
gab es in Hohenheim und Würzburg in der Frage der Studentenforderungen.
…
DEMONSTRATIONEN ZU NOTSTANDSMAßNAHMEN (vgl. 8.12.1973,d.Vf.)
…
Hohenheim und Würzburg kritisieren die mangelnde Vorbereitungszeit und den Beschluß der Demonstration zu dem Zeitpunkt, weil nicht von den Massen getragen.
…
Q: N.N. <KBW-Regionalbeauftragter Südost>:Bericht Südost,Mannheim 22.2.1974
März 1974:
Die Nr.3 des 'Rebell' (vgl. Feb. 1974, April 1974) berichtet außer über die Metall- und die ÖD-Tarifrunde u.a. aus Würzburg über den 'Wecker', dies ist die dortige Zeitung des RJVD für die Berufsschulen. Bei Koebau gibt der RJVD noch seinen 'Roten Greifer' heraus.
Q: Rebell Nr.3,Tübingen März 1974
02.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.9 (vgl. 23.2.1974, 9.3.1974) heraus.
Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein vom Arbeiterstammtisch Würzburg und dem Internationalistischen Freundeskreis Würzburg sowie aus der Zellerau.
Q: Roter Morgen Nr.9,Dortmund 2.3.1974
04.03.1974:
Die KPD/ML (vgl. 16.3.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Würzburg vom Prozess wegen der Fahrpreisdemonstration (vgl. 1.9.1972), dass 150 Solidaritätsunterschriften gesammelt worden seien (vgl. 9.3.1974).
Q: Roter Morgen Nr.11,Dortmund 16.3.1974
09.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.10 (vgl. 2.3.1974, 16.3.1974) heraus. Spenden für das Solidaritätskonto gingen u.a. ein aus Würzburg.
Q: Roter Morgen Nr.10,Dortmund 9.3.1974
29.03.1974:
In Würzburg gibt die Rote Garde der KPD/ML vermutlich heute ihre 'Rote Lehrlingsfront' Nr.4 mit dem Leitartikel Schlagzeile "Heraus zum roten 1.Mai!" heraus. Enthüllt wird: "Lehrstellenstopp: Trick der Kapitalisten". Gefordert wird ein JZ bzw. ein Jugendzentrum in Selbstverwaltung. Der Rote Garde Stammtisch ist in der Grünerhofschänke, Alte Kasernenstraße. Zu dem wegen des Roten Antikriegstages 1972 von Ausweisung bedrohten Iraner Sascha Haschemi heißt es: "Genosse Sascha muß in Deutschland bleiben!"
Q: Rote Lehrlingsfront Nr.4,Würzburg o. J.
01.05.1974:
In Würzburg erzwingt der RJVD, nach eigenen Angaben, eine spontane Demonstration von der DGB Kundgebung aus.
Q: Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1974
Oktober 1974:
Im Herbst 1974 führen die KSG/ML des KABD ihren 2. zentralen Delegiertentag (ZDT) durch. Festgestellt wird, daß sich die Zahl der Ortsgruppen seit dem letzten ZDT im Juni 1973 von 14 auf 23 (u.a. Würzburg) erhöht habe.
Q: KSG/ML:Dokumente des 2. Zentralen Delegiertentages der Kommunistischen Studentengruppen,o.O. o.J. (1974)
30.11.1974:
In Köln soll heute, laut und mit KPD, eine Anti-Schah bzw. Iran-Demonstration stattfinden, zu der die Ortsgruppen der Föderation Iranischer Studenten (FIS) u.a. in Würzburg aufrufen.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974
29.04.1975:
In Würzburg-Grombühl will die KPD/ML eine Maiveranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 26.4.1975
14.05.1975:
In Würzburg gründen heute, laut und auf Initiative der Sympathisantengruppe (SG) Würzburg des KBW (vgl. 22.5.1975), 20 Menschen ein Komitee gegen den Paragraphen 218.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.20,Mannheim 22.5.1975
29.05.1975:
Eröffnung des 2. Zentralen Delegiertentages (ZDT) der Kommunistischen Studentengruppen (KSG bzw. KSG/ML) des KABD (vgl. Juni 1973, ******). Anwesend sind ca. 60 Delegierte u.a. der Ortsgruppe Würzburg.
Q: KSG-ZL:Dokumente des 2. Zentralen Delegiertentages der Kommunistischen Studentengruppen,o.O. 1975
02.06.1975:
Der KBW (vgl. 12.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche von einer Sitzung des Würzburger Komitees gegen den Paragraphen 218, auf der sich dieses dem Aufruf zur Demonstration am 21.9.1975 für Volksentscheid gegen den Paragraphen 218 anschloß.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975
1976:
Innerhalb der KSG/ML erscheint die Nr.2 von 'Vorwärts unter der Führung des KABD' - innerorganisatorisches Organ der Kommunistischen Studentengruppen, u.a. mit Berichten aus der OG Würzburg.
Q: Vorwärts unter der Führung des KABD Nr.2,o.O. 1976
03.01.1976:
Die ZKK des KABD verfaßt den Aufruf "Kampf gegen Liquidatorentum und Liberalismus. Aufruf der ZKK zur revolutionären Wachsamkeit".
Heftig wird der sog."3-OL-Brief-Tübingen" kritisiert, der "objektiv organisationsfeindlich" gewesen sei. Dieser "Gemeinsame Brief" wird zum Anlaß genommen, um zu erklären:"
Das Liquidatorentum hat also eine reale Ursache, es ist umso gefährlicher, weil es in verschiedenen Formen auftritt und von den meisten Genossen nicht erkannt wird. Warum wird es nicht erkannt? Weil die revolutionäre Wachsamkeit der Mitglieder schwach entwickelt ist, weil die dialektische Einheit von Vertrauen und revolutionärer Wachsamkeit noch ein unbekannter Begriff in allen drei Organisationen ist. … Statt das Liquidatorentum zu bekämpfen, tritt man ihm liberal gegenüber." Eine weitere" Erscheinungsform des Liquidatorentums" wird in diesem Zusammenhang von der ZKK kritisiert: der Liberalismus. Der Liberalismus tritt "Organisationsfeinden gegenüber loyal auf", so z.B. in Schweinfurt (vgl. Aug. 1975). Durch all diese Vorgehensweisen seien "weitere Organisationsfeinde aus ihren Löchern herausgelockt" worden. So sei in Würzburg ein Papier mit dem Titel "Wohin geht unser Weg?" erschienen. Auch dieses Papier würde die "ideologisch-politische Linie des KABD" angreifen. Schlimmer noch: in ihm würde die "Liquidierung der KSG" gefordert."
Q: KABD-ZKK:Kampf gegen Liquidatorentum und Liberalismus,o.O. 1976
07.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.1 (vgl. Jan. 1976, 14.1.1976) heraus. Berichtet wird u.a. von der Initiative von Buchhändlern und Verlegern gegen den Paragraphen 88a, die u.a. unterstützt wird in Würzburg.
Q: Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976
07.02.1976:
Zum bundesweiten Forum bzw. "Meeting gegen politische Unterdrückung in Kulturinstitutionen und Massenmedien" der Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender (VSK) unter Schirmherrschaft von Ernst Bloch im Congress Centrum Hamburg (CCH) kommen, laut KPD, 1 000 bzw. nahezu 1 000 Personen u.a. aus Berlin und Würzburg in Bayern. Anwesend ist auch Jan Myrdal aus Schweden.
Aufgerufen wurde auch zu einer Demonstration der KPD gegen politische Unterdrückung.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.4 und 6,Köln 27.1.1976 bzw. 10.2.1976; Rote Fahne Nr.3, 4, 5 und 6,Köln 21.1.1976, 28.1.1976, 4.2.1976 bzw. 11.2.1976,S.*, S.*, S.* bzw. S.3
23.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr.12 (vgl. 22.5.1976, 24.5.1976). Die 'liquidatorische' Linie wird u.a. verurteilt von der OL des RJVD Würzburg.
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.12,o.O. 23.5.1976
01.01.1977:
In Würzburg stehen, laut KPD, ab heute oder in der nächsten Zeit Fahrpreiserhöhungen an.
Q: Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976
März 1977:
In der Landesschülervertretung (LSV) Bayern kommt es, laut AB, vermutlich im März zu Auseinandersetzungen zwischen der Schülerunion (SU) der CSU und dem BDP/BDJ des AB. Während der BDP/BDJ dafür eintritt, die gesamte Jugend an den Schüleraktionen zu beteiligen, fährt die SU zumindest in Würzburg und Scheinfeld (vgl. dort) einen anderen Kurs. Die SDAJ der DKP habe gegen den BDP/BDJ gehetzt und zum Eintritt in ihre eigenen Reihen aufgefordert.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.109,München 3.4.1977
März 1977:
In Würzburg organisiert die Schülerunion (SU) der CSU, laut AB, vermutlich diesen Monat eine Demonstration nur für die Gymnasien.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.109,München 3.4.1977
01.05.1977:
Die 'Rote Fahne' des KABD erhält, nach eigenen internen Angaben, Korrespondenzen über den 1.Mai u.a. aus Würzburg.
Q: Lernen und kämpfen Nr.6,o.O. Juni 1977
01.05.1977:
1. Mai Demonstration in Würzburg.
Laut KB kommen ca. 200 Menschen zur Demo "einer Mai-Aktionseinheit örtlicher Initiativen (u.a. Frauen, AKW-Gegner, Anti-Repressionsgruppen), die von SB (SBü,d.Vf.) und KB unterstützt wurde. Das Mai-Fest war mit 200 Leuten gut besucht."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.11
14.06.1977:
Laut KB beginnt in Nürnberg die zweitägige 2. bayrische Anti-AKW-Konferenz. Erschienen waren "Vertreter von 13 Initiativen: … Würzburg".
Q: Arbeiterkampf Nr.107,Hamburg 27.6.1977,S.20
13.07.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.116 (vgl. 28.6.1977, 26.7.1977) heraus und berichtet u.a. aus Würzburg.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.116,München 13.7.1977
26.07.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.117/118 (vgl. 13.7.1977, 23.8.1977) heraus und berichtet u.a. aus Würzburg.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.117/118,München 26.7.1977
15.11.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.125 (vgl. 1.11.1977, 29.11.1977) heraus und berichtet u.a. aus Würzburg aus der GEW.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.125,München 15.11.1977
01.05.1978:
1. Mai in Würzburg. Laut KB beteiligen sich ca. 300 - 350 Menschen an einer DGB-Saalveranstaltung:"
Von den ca. 50 anwesenden Oppositionellen (AKW-Gegner, Frauen, Russell-Initiative, SB (SBü,d.Vf.), KSG/KABD und Ausländern) gingen unter dem Beifall einiger Kollegen am Ende der Veranstaltung die Frauen und einige türkische Kollegen mit ihren Transparenten nach vorne."
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.15
07.02.1979:
Von der OG Aschaffenburg des KABD wird, laut ZKK des KABD, heute die Broschüre "Dokumente zum Kampf zweier Linien" herausgegeben. Der KABD wird praktisch in allen Punkten seiner politischen Linie kritisiert. In mehr als 7 Beiträgen aus u.a. Aschaffenburg und München sowie von der KSG Würzburg wird versucht, die Kritik am KABD zu untermauern. Themenschwerpunkte sind Demokratischer Zentralismus (DZ), Kritik-Selbstkritik (KSK) Bewegung und China-Frage. Mehr als 70 Genossinnen und Genossen der vier Organisationen in ganz Bayern sollen hinter dieser Kritik stehen. Die Broschüre wird, nach eigenen Angaben, an alle verfügbaren Adressen geschickt (vgl. 8.2.1979).
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Dokumente zum Kampf zweier Linien,Aschaffenburg 1979; Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.7; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.9,o.O. 12.2.1979
März 1979:
Die Nr.3 des innerorganisatorischen Organs der Kommunistischen Studentengruppen (KSG) des KABD "Vorwärts unter der Führung des KABD!" (vgl. ********, Apr. 1979) erscheint.
Darin erscheint die "Stellungnahme der OG-Würzburg zu den Vorgängen im Landesverband Bayern". Die ZL der KSG formuliert eingangs:"
Die Genossen der Würzburger Ortsgruppe beschreiten mit ihrer Stellungnahme einen gefährlichen Weg. Unverhüllt greifen sie die zentralen Organe unserer Organisation an und verteidigen die Spalter."
Q: Vorwärts unter der Führung des KABD Nr.3,o.O. März 1979
10.03.1979:
Drittes Treffen KABD-Oppositioneller in Aschaffenburg (vgl. 24.5.1979). Ab diesem Treffen muß wohl die Bezeichnung ehemaliger KABD-Oppositioneller verwendet werden, da die meisten Mitglieder aus dem KABD ausgetreten waren
oder ausgeschlossen wurden. Teilnehmer kommen u.a. aus:
- Bayern aus Würzburg.
Thema: Erfahrungsaustausch und weitere Arbeit.
Ergebnis: formale Einigung auf ein gemeinsames Organ. Dieses dritte Treffen wurde als 1. Konferenz bezeichnet, da Ratingen und Karlsruhe zum ersten Mal anwesend waren.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.7ff
20.04.1979:
In einem Schreiben an den Leiter der 'Revolutionärer Weg' (RW) Redaktion des KABD, Willi Dickhut, kritisieren vor allem KSG-Genossen aus Würzburg die Auffassung Dickhuts, "daß Stalin als Klassiker des Marxismus-Leninismus zu gelten habe" (vertreten in Dickhuts Buch "Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion").
Q: Beiträge zur Diskussion Sdr.Nr.,o.O. März 1980,S.127ff
01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Würzburg an einer DGB-Demonstration ca. 500 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.16
08.05.1979:
In einem Bericht gibt die Zentrale Leitung (ZL) des KABD einen Überblick über die Ortsgruppen des KABD im Landesverband Bayern. Danach verurteilt u.a. die OG in Würzburg "inhaltlich die Positionen der Liquidatoren".
Q: KABD-ZL:Bericht,o.O. 8.5.1979
24.05.1979:
Viertes Treffen (2. Konferenz) (vgl. 10.3.1979) Ehemaliger des KABD in Würzburg. Teilnehmer kommen aus:
- Baden-Württemberg aus Karlsruhe,
- Bayern aus München, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Erlangen,
- Hessen aus Frankfurt und Rüsselsheim,
- NRW aus Ratingen.
Eine inhaltliche Einigung über politische/theoretische Positionen kommt nicht zustande.
Es beginnen die ersten Auseinandersetzungen mit den Positionen der Neuen Hauptseite Theorie (NHT).
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.2,Aschaffenburg Juni 1979,S.50ff
Juli 1979:
Im Juli 1979 untermauern Mitglieder der KSG Würzburg des KABD erneut ihre Kritik an der Einschätzung von Stalin als 'Klassiker' des ML durch Willi Dickhut (vgl. 20.4.1979).
Noch im Juli treten 13 Genossen der KSG aus der Organisation aus und stellen sich als Aufgabe:"
Im Vordergrund unserer gegenwärtigen Tätigkeit muß die Selbstkritik unserer bisherigen politischen Praxis stehen, die ihren Bezugspunkt in der marxistischen Theorie hat und eine Kritik am KABD ist."
Sie fordern den Abdruck ihrer "Erklärung der 13 aus der KSG ausgetretenen Genossen in Würzburg, der sich ein Genosse des RJVD anschließt" im innerorganisatorischen Organ des KABD, 'Lernen und kämpfen' (LUK).
Die Gruppe konstituiert sich kurze Zeit später als Gruppe Würzburger Kommunisten (vgl. Dez. 1980).
Q: Beiträge zur Diskussion Sdr.Nr. und Nr.1,Aschaffenburg bzw. o.O. März 1980 bzw. Feb. 1981,S.127ff bzw. S.17f; Erklärung der 13 aus der KSG ausgetretenen Genossen in Würzburg, der sich ein Genosse des RJVD anschließt vom Juli 1979,Würzburg Juli 1979,S.1
März 1980:
Die 'Beiträge zur Diskussion' (BzD) (vgl. Jan. 1980, Feb. 1981), herausgegeben von Ehemaligen des KABD vor allem aus Bayern, erscheinen mit einer Sondernummer "Dokumentation aus Würzburg". Eingegangen wird darin u.a. auch auf die Ortsgruppe München des KABD (vgl. 10.2.1979), die KSG Bayern (vgl. 24.5.1979) und natürlich die KSG Würzburg (vgl. 20.4.1979, Juli 1979).
Q: Beiträge zur Diskussion Sdr.Nr.,o.O. März 1980
Dezember 1980:
Ende 1980/Anfang 1981 schließt sich ein Teil der Gruppe Würzburger Kommunisten, die aus der KSG Würzburg des KABD hervorging, laut Ehemaligen des KABD, der Marxistischen Gruppe (MG) an.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.17f
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