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Der Überfall der USA-Armee auf Laos kann als empfindliche bzw. strategische Niederlage gewertet werden. Vorbereitet wird das Morden am Boden zunächst mit intensiven Bombardierungen (vgl. 30.1.1971), kurz darauf beginnt der Einmarsch von südvietnamesischen und US-Truppen in Laos (vgl. 1.2.1971), wogegen die DR Vietnam sofort protestiert (vgl. 1.2.1971). Während die Invasoren anfänglich noch einige Erfolge erringen können (vgl. 5.2.1971, 8.2.1971), beginnen auch in der Bundesrepublik die Solidaritätsaktionen für die Opfer des Angriffs, wie hier aus Hamburg (vgl. 6.2.1971, 9.2.1971, 10.2.1971, 11.2.1971, 12.2.1971, 13.2.1971), Dortmund (vgl. 8.2.1971), Frankfurt (vgl. 11.2.1971) und Westberlin (vgl. 10.2.1971, 12.2.1971, 13.2.1971) dokumentiert wird. Zu Solidaritätsaktionen kommt es aber auch in der VR China (vgl. 14.2.1971).
Bald schon scheint der Angriff ins Stocken zu geraten (vgl. 11.2.1971), bombardieren die Aggressoren in ihrer blinden Wut doch gar ihre eigenen Kumpane (vgl. 14.2.1971), und können sich offenbar an keiner der laotischen Fronten wirklich behaupten (vgl. 15.2.1971).
Die Luftangriffe lassen bald wieder etwas nach, die USA möchten sich offenbar nun wieder lieber ihrer regionalen Verbündeten bedienen, statt eigene Soldaten ins Feld zu schicken (vgl. 18.2.1971, 19.2.1971).
Nun beginnt der Gegenangriff des Pathet Lao (vgl. 20.2.1971, 22.2.1971), wobei offenbar auch General Giap eine führende Rolle einnimmt. Bald werden erste Erfolge des Pathet Lao gemeldet (vgl. 25.2.1971), während vom KSB/ML an der Uni Freiburg versucht wird, die Rolle des bundesdeutschen Medien zu entlarven (vgl. 25.2.1971).
Nixon droht nun gar mit einem Atomschlag gegen Laos (vgl. März 1971), zunächst aber wird lediglich die Zahl der eingesetzten Truppen erhöht (vgl. 1.3.1971), Nixon und seine Kumpane geben sich gar zuversichtlich (vgl. 5.3.1971, 7.3.1971), bedienen sich offenbar neuartiger Taktiken (vgl. 8.3.1971), müssen aber doch bald zum Rückzug blasen (vgl. 13.3.1971), die vor kurzem noch so blutrünstigen Angreifer scheinen sich nun vor allem der überstürzten Flucht zu widmen (vgl. 15.3.1971, 17.3.1971, 19.3.1971, 22.3.1971) sowie der Planung neuer Verbrechen, dieses Mal vor allem gegen die DR Vietnam (vgl. 18.3.1971, 21.3.1971).
Da möchte natürlich auch die Bundesregierung nicht zurückstehen und beschafft sich zumindest erst einmal das für derlei benötigte Kriegsgerät (vgl. 22.3.1971).
Während die Laosinvasion offenbar auch in Kambodscha bekämpft wurde (vgl. 23.3.1971), scheint die VR China bei der Abwehr nicht direkt beteiligt gewesen zu sein (vgl. 23.3.1971), wird von der DDR gar der Spaltung geziehen (vgl. 26.3.1971).
Bald schon wird die US-Invasion ruhmlos beendet (vgl. 25.3.1971), auch wenn es noch vereinzelte Versuche der USA zur Besetzung des Landes gibt (vgl. 26.3.1971), deren Angriffe sich aber bald wieder auf Nordvietnam konzentrieren (vgl. 26.3.1971, 29.3.1971), während auch in der Bundesrepublik die Niederlage der US-Angreifer gefeiert (vgl. 29.3.1971, 11.5.1971) und die Auseinandersetzung über die Wichtigkeit des antiimperialistischen Kampfes auch anhand von Laos geführt wird (vgl. Apr. 1971).
Ein weiterer Überfall der USA auf Laos (vgl. 1.4.1971) scheint nur von kurzer Dauer, die Moral der Angreifer scheint stark angeschlagen zu sein (vgl. 1.4.1971, mai 1971), was sich auch durch die Unterstützung der Presse kaum lindern lässt (vgl. 12.4.1971).
Eine größere Zahl von Soldaten konnte offenbar in Laos ausgeschaltet werden (vgl. 14.6.1971, 9.8.1971), im Westen wird im Nachhinein die Rolle von John F. Kennedy bei der Einbeziehung von Laos in den Vietnamkrieg bekannt (21.6.1971).
30.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
KAMPF DEN US-AGGRESSIONEN GEGEN DAS LAOTISCHE VOLK
Die US-Imperialisten fliegen seit einigen Tagen im Tag- und Nachteinsatz mit schweren B-52 Bombern Angriffe gegen Befreiungsarmeen im Süden von Laos. Insgesamt werden täglich 300 bis 400 Einsätze geflogen, bei denen bis zu 3 000 t Bomben abgeworfen werden. …
Bei den kambodschanischen Regierungstruppen geht das Gerücht um, die US-Imperialisten und ihre südvietnamesischen Lakaien würden in den nächsten Tagen in Laos einmarschieren. Die zuständigen amerikanischen und südvietnamesischen Behörden in Saigon haben eine Nachrichtensperre über alle militärischen Operationen im Norden Südvietnams verhängt.
Selbst wenn die US-Imperialisten in Laos einmarschieren und versuchen die laotischen Volksbefreiungsstreitkräfte zu zerschlagen, so ist doch ihre Niederlage gewiß; denn - wie Mao Tse-tung sagt - …'die Haupttendenz in der heutigen Welt ist Revolution.'"
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.9 und 10,Bochum 3.2.1971 bzw. 6.2.1971,S.1f bzw. S.12
Februar 1971:
In Berlin erscheint die Nr. 6 des 'Rotlicht' - Zeitung der Betriebsgruppe Osram der KPD/ML-ZB (vgl. Jan. 1971, 1.3.1971). Auslandsberichte behandeln u.a. Laos.
Q: Rotlicht Nr. 6, Berlin Feb. 1971, S. 10
Februar 1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB die Nr.2 (vgl. Jan. 1971, 12.3.1971) ihres 'Roten Gartenfelders' heraus. Internationale Berichte behandeln u.a. Laos.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.2,Berlin Feb. 1971, S. 12
01.02.1971:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 6.2.1971) berichtet:"
ÜBERFALL AUF LAOS
Nach Berichten einer japanischen Nachrichtenagentur haben am Morgen des 1.2. etwa 5 000 südvietnamesische Fallschirmjäger einen Überfall auf das Territorium von Laos begonnen. Sie wurden von mehreren hundert thailändischen Soldaten und durch Artillerie und Luftwaffe der USA unterstützt. Einige Tage vor dem Beginn des Überfalls hatte die Befreiungsfront für Laos, die Pathet-Lao einen Bericht veröffentlicht, in dem gemeldet wurde, daß über 10 000 südvietnamesische und amerikanische Soldaten entlang der Grenze zu den befreiten Gebieten im südlichen und mittleren Laos stationiert worden seien. Nach Berichten westlicher Nachrichtenagenturen war die Marionettenregierung in Vietnam von dem bevorstehenden Überfall nicht informiert worden, wie es auch mit der Lon-Nol-Clique (in Kambodscha,d.Vf.) geschehen war. Die US-Imperialisten hatten es nur für nötig gehalten, einige Generäle der laotischen Marionettentruppen mit hohen Dollarbeträgen zu kaufen."
Die KPD/ML-ZB zitiert auch aus mehreren Erklärungen der Pathet Lao (vgl. 28.9.1964, 1967, 16.5.1970, 10.8.1970) und fährt fort:"
Der Vorsitzende des ZK der Pathet Lao analysierte kürzlich den revolutionären Kampf, den sein Land seit 25 Jahren führt. Er schrieb, 'Laos stellt eine wichtige strategische Position im asiatischen Südosten dar. Der US-Imperialismus wird seinen Luftkrieg gegen das Territorium von Laos verstärken und wird die laotischen Söldnertruppen, zu denen auch thailändische, südvietnamesische Truppen in immer größerer Zahl stoßen werden, wichtige und immer stärkere Aggressionshandlungen gegen die befreiten Gebiete in Laos unternehmen lassen. Durch die Bildung der politisch-militärischen Achse Vientiane-Saigon-Bangkok-Phnom Penh und durch die Basen in Thailand und die noch besetzten Gebiete in Südvietnam, Kambodscha und Laos, wird der US-Imperialismus versuchen (den Krieg,d.Vf.) in Südostasien zu verlängern.
Gleichzeitig versucht er, die Nixon-Doktrin zu verwirklichen, die darin besteht, Indochinesen gegen Indochinesen zu hetzen.'
Trotz der wachsenden militärischen Aggression wendete sich die Situation immer eindeutiger zugunsten der Befreiungsfront.
Sie gab an, bis 1970 30 000 feindliche Soldaten außer Gefecht gesetzt zu haben.
Unter diesen Soldaten waren 310 thailändische und 160 vietnamesische Söldner. In einer Bilanz der ersten 70 Tage der Trockenperiode, die mit dem 1.11.1970 begann, erklärt die Befreiungsfront, daß circa 4 000 feindliche Soldaten außer Gefecht seien. Die Angriffe haben sich in dieser Zeit gegen Schlüsselstellungen des CIA und seiner Söldner bei Sam-Thong und Lon-Cheng gerichtet.
In einer weiteren Erklärung unterstreicht die Befreiungsfront des Laos die überaus wichtige Rolle der Kommunistischen Partei Indochinas (vgl. 3.2.1930,d.Vf.).
Sie erklärt, daß 'erst seit der Gründung der KP Indochinas 1930 die laotische Revolution eine korrekte Linie erhalten hat.'"
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. März 1971) berichtet u.a. über heute:"
LAOS: SIEGE DER BEFREIUNGSARMEE
Am 1.2.1971 befahl Nixon einen neuen Angriff gegen die Völker Indochinas. 5 000 südvietnamesische Fallschirmjäger landeten in den befreiten Gebieten von Laos. Sie wurden unterstützt von mehreren hundert thailändischen Soldaten und durch Nixons Luftwaffe und Artillerie. Schon einige Tage vorher hatte die Befreiungsfront für Laos bekanntgegeben, daß 10 000 südvietnamesische und amerikanische Soldaten an den Grenzen zu den befreiten Gebieten stationiert seien.
Nixon gab als Grund für diesen Überfall an, daß sich nordvietnamesische Soldaten in diesen Gebieten befänden. Sie würden die Neutralität dieses Landes verletzen.
Das gleiche hatte er (?,d.Vf.) schon 1959 (vgl. 1959,d.Vf.) behauptet, als seine Truppen in Laos einfielen. Eine UNO-Kommission sollte dem auf den Grund gehen. Sie fand keinen einzigen nordvietnamesischen, dafür aber Tausende von US-Soldaten. Der wahre Grund für diesen Überfall liegt darin, daß die US-Imperialisten sich auf eine erneute Invasion in Nordvietnam vorbereiten. Laos soll ihnen dafür als Sprungbrett dienen. Ihre Bomben auf nordvietnamesische Fischerboote lassen über dieses Ziel keinen Zweifel. Aber je wütender die Angriffe der US-Imperialisten werden, je mehr Gebiete sie wieder in den Krieg stürzen, desto sicherer wird ihre Niederlage. Schon jetzt ist sicher, auch der Überfall auf Laos ist nur ein Schritt zu dieser endgültigen Niederlage.
Die Befreiungsarmee in Laos hat in ersten Gegenangriffen fast hundert amerikanische Flugzeuge und Hubschrauber zerstören können, sie hat über 1 500 Soldaten außer Gefecht gesetzt, zwei Bataillone südvietnamesischer Elitetruppen sind vernichtet. Sie hat ein amerikanisches Ausbildungslager so dicht umzingelt, daß die US-Imperialisten ihre eigenen Militäranlagen zerstören mußten, damit sie nicht der Befreiungsarmee in die Hände fielen. Drei Phantom-Jäger zerbombten das Lager, zerstörten die Militäranlagen, setzten die benachbarte Stadt in Brand und töteten dabei auch mindestens 30 amerikanische Soldaten. Dem amerikanischen Volk wurde erzählt, das Ganze sei aus 'Versehen' passiert.
Aber immer weniger Amerikaner glauben den Lügen Nixons. Zum ersten Mal haben sich jetzt US-Soldaten geweigert, einen Hubschrauberangriff für die Befehlshaber auszuführen. Nixons Soldaten sind nicht mehr bereit, für seine Kriegsabenteuer mit ihrem Leben zu bezahlen.
Sie wissen, daß die Volksbefreiungsarmeen stärker sind. Denn sie haben das Volk als festesten Verbündeten. Frauen aus den Dörfern sorgen für ihren Nachschub. Immer mehr Menschen in Laos, Kambodscha und Südvietnam kommen zu ihnen und nehmen mit dem Gewehr in der Hand den Kampf für die Befreiung der Völker Indochinas auf. Jugendliche bilden Stoßbrigaden, helfen beim Transport von Lebensmitteln und Munition. Je weiter die US-Imperialisten den Krieg ausdehnen, desto größer wird ihr Gegner, desto fester schließt sich die Front der indochinesischen Völker gegen ihren gemeinsamen Feind - die US-Aggressoren. Ihr mächtigster Verbündeter bei diesem Befreiungskampf ist die Volksrepublik China. Das chinesische Volk hat in riesigen Demonstrationen seine Solidarität mit den Völkern Indochinas erklärt. Und die chinesische Regierung hat bekanntgegeben, daß sie entschlossen sei, den Völkern Indochinas jede Hilfe zu leisten, ganz gleich, welche 'Abenteuer Washingtons' noch bevorstehen."
Berichtet wird auch durch die MLSG (vgl. März 1971) und in:
- NRW in Dortmund bei Hoesch (IGM-Bereich - vgl. 9.8.1971) durch die KPD.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr.1,Dortmund Aug. 1971,S.7; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum März 1971,S.7;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.10,Bochum 6.2.1971,S.10f;Rotes Signal Nr.2,Tübingen März 1971,S.6ff
01.02.1971:
Die KPD/ML-ZB veröffentlicht folgende:"
ERKLÄRUNG DES AUSSENMINISTERS DER DRV
Am 19.1.1971 hat der US-Staatssekretär Rogers kaltblütig erklärt, daß die USA ohne Einschränkung ihre Luftstreitkräfte an jedem Ort in Indochina… einsetzen werden, um das Leben der US-Soldaten in Südvietnam zu schützen. Tatsächlich haben die USA bereits die Zahl der Flugzeugträger, die sie im Golf von Tongking stationiert haben, erhöht und haben seit dem 30.1.1971 eine neue Bombardierungswelle gegen die südlichen Teile von Laos gestartet. Seit 2 Jahren hat die Nixon-Regierung Schritt für Schritt den Krieg über ganz Indochina ausgedehnt und ihn zusätzlich verschärft. Dies geschah durch die Verstärkung der 'Pazifizierungsaktionen' in Südvietnam, die Invasion in Kambodscha, die durch US- und südvietnamesische Marionettentruppen durchgeführt wurde, durch die Konzentration von Luftstreitkräften zum Zweck des verstärkten Angriffs auf Laos und durch die Durchführung von mehreren Luftangriffswellen gegen die Demokratische Republik Vietnam. Die offensichtlich kriegerische Erklärung, die der US-Staatssekretär am 19.1.1971 abgab, zeigt, daß die Nixon-Regierung sich täglich tiefer in den Aggressionskrieg in Indochina engagiert. Die Vereinigten Staaten sind dabei, eine Situation zu schaffen, die für den Frieden im südasiatischen Raum und in der ganzen Welt außerordentlich gefährlich ist. …Um die US-Politik der Verstärkung des Krieges zu rechtfertigen, und um neue militärische Abenteuer vorzubereiten, hat Nixon falsche Behauptungen verbreitet, die auf die Sicherung des Lebens von amerikanischen Soldaten hinzielen. Auf diese Behauptung wurde zurückgegriffen, als die USA Truppen gegen Kambodscha schickte, als sie mehrere Bombenangriffe gegen dichtbevölkerte Gebiete der DRV startete und als sie ihre bewaffnete Intervention in Laos verstärkte. Wenn die Nixon-Regierung sich wirklich für den Schutz des Lebens der US-Soldaten interessieren würde,, hätte sie die Vorschläge der provisorischen revolutionären Regierung (PRR,d.Vf.) Südvietnams vom 17.9.1970 nicht zurückgewiesen. Diese Vorschläge boten den USA einen Weg, auf dem sie alle US-Truppen in Südvietnam ehrenvoll und in völliger Sicherheit hätte zurückziehen können. Es ist klar, daß die Berufung auf die Sicherheit der US-Soldaten nur dazu dient, die wahren Ziele Nixons zu verdecken. Erzielt darauf ab, seinen Aggressionskrieg in Indochina zu verstärken und seine militärischen Interventionen, die er den Marionettenregierungen zugesagt hat, auszuweiten. Diese Ausweitung hat er versprochen, als es klar wurde, daß der Plan der 'Vietnamisierung' des Krieges und die Nixon-Doktrin zum Scheitern verurteilt waren. In mehreren Jahren des heldenhaften Kampfes haben die Völker Vietnams, Laos's und Kambodschas alle Versuche der Verstärkung des Krieges, die die USA und ihre Söldner unternommen haben, zum Scheitern verurteilt. Die Regierung der DRV verwirft und verurteilt scharf die Ausdehnung des Aggressionskrieges gegen die Völker der drei indochinesischen Nationen. Die Regierung der DRV verlangt, daß die Nixon-Regierung sofort jeden Aggressionsakt, wie er auch immer beschaffen sei, gegen die Völker Indochinas unterläßt. Die Regierung der DRV ruft die Regierungen und Völker der sozialistischen
Länder und die Regierungen und Völker aller Länder die Frieden und Recht in der ganzen Welt wünschen, sowie die amerikanische öffentliche Meinung auf, zu kämpfen, damit die neuen militärischen Aggressionsakte der Vereinigten Staaten in Indochina aufhören. Sie ruft ebenfalls dazu auf, den gerechten Kampf der Völker Vietnams, Laos und Kambodschas bis zum Sieg zu unterstützen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.10,Bochum 6.2.1971,S.12
01.02.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Berliner KPD/AO die Nr.14 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. Jan. 1971, 3.3.1971) heraus, die als erste Nummer nicht mehr verteilt sondern verkauft werden soll. Berichtet wird u.a. von den USA in Laos.
Q: Rote Fahne Nr.14,Berlin Feb. 1971
04.02.1971:
Im Berliner Metallbetrieb NCR gibt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe NCR erstmalig ihre Zeitung 'Der NCR Arbeiter' heraus (vgl. 26.2.1971). Aus dem Ausland wird u.a. berichtet aus Laos.
Q: Der NCR Arbeiter Nr. 1, Berlin 4.2.1971, S. 6
05.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute:"
Der Sprecher der laotischen patriotischen Front erklärte (laut Radio Tirana vom 6.2.), daß vorgeschobene Einheiten der amerikanischen und Saigoner Truppen ca. 20 km in das Territorium Laos' eingedrungen sind. Diese Einheiten werden von motorisierten Truppen, von gepanzerten Verbänden und von Luftstreitkräften gebildet. Ihre Handlungen werden von etwa 30 000 amerikanischen und Saigoner Soldaten, die in den Gebieten längs der Grenze massiert sind, unterstützt. Der Sprecher erklärte ferner, die USA erweiterten ihren Krieg auch in anderen Teilen Laos. Inzwischen versetzen die Völker Indochinas den amerikanischen Imperialisten und ihren Lakaien schwere Schläge. In Laos setzen die patriotischen Kräfte ihren Vormarsch fort und fügen den reaktionären Truppen der Vientianer Clique, die umfangreich von der amerikanischen Luftwaffen und von den thailändischen Truppen unterstützt werden, erhebliche Verluste bei."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.11,Bochum 10.2.1971,S.2
06.02.1971:
In Hamburg führt die DKP, laut SALZ, eine erste Laosdemonstration (vgl. 13.2.1971) durch, von der sie das SALZ nicht informiert habe. Angeschlossen hätten sich 300 Personen.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.2,Hamburg März 1971, S. 3
08.02.1971:
Laut Freimut Duve marschieren südvietnamesische Truppen mit US-amerikanischer Unterstützung in Laos ein.
Horst Szeponik (vgl. 21.11.1970, 13.6.1971) berichtet:"
Unter Verletzung des Genfer Laos-Abkommens von 1962 (vgl. 23.7.1962, d.Vf.) überfallen 21 000 Saigoner Söldner, unterstützt von US-Streitkräften, Südlaos, wo sie in den darauffolgenden Wochen schwere Niederlagen erleiden."
Die KPD/ML-ZB berichtet aktuell und von dem Scheitern (vgl. 22.3.1971):"
LAOS - DAS NEUE KRIEGSABENTEUER DER US-IMPERIALISTEN WIRD IHRE NIEDERLAGE BESCHLEUNIGEN
Am Montag haben die US-Imperialisten das 3. Land in Südostasien in ihren unverschämten Aggressionskrieg einbezogen. Sie richten ihren Vernichtungskrieg nun auch gegen das laotische Volk.
Südvietnamesische Bodentruppen von insgesamt mehr als 30 000 Soldaten sind in Laos eingefallen. US-Hubschrauber setzten darüberhinaus ununterbrochen südvietnamesische Luftlandetruppen über laotischem Gebiet ab.
Die US-Imperialisten machen den südvietnamesischen Bodentruppen den Weg durch systematische Bombardierung der laotischen Grenzgebiete frei. Hunderte von schweren US-Bombern sind ständig im Einsatz.
In den letzten Tagen hatten die US-Imperialisten und ihre südvietnamesischen Handlanger über 30 000 Soldaten an der laotischen Grenze im Nordosten Südvietnams zusammengezogen. Etwa 10 000 davon sind US-Soldaten.
Zur Vorbereitung dieser Invasion haben amerikanische Pioniere die Route 9, eine Straße, die von der südvietnamesischen Küste nach Laos und Thailand führt, bis zur laotischen Grenze wieder instandgesetzt; sie verbreiterten die Straße erheblich und reparierten rund 50 Brücken.
Das Gebiet, in das die US-Imperialisten und ihre Handlanger einfallen, ist schon seit etwa 5 Jahren fest in der Hand der revolutionären Befreiungskämpfer der Pathet Lao. Die Befreiungsarmeen sind in Laos so stark, daß sie fast mühelos die Hauptstadt Vientiane einnehmen könnten - das müssen sogar bürgerliche Zeitungen wie die SZ zugeben.
Das US-Verteidigungsministerium hat über die imperialistische Aggression in Südlaos die strengste Nachrichtensperre seit dem 2. Weltkrieg verhängt; Journalisten werden mit Waffengewalt von den Grenzen zum Kampfgebiet ferngehalten."
Später heißt es von der KPD/ML-ZB:"
LAOS
Der Überfall der Truppen der USA und der südvietnamesischen Marionetten gegen die befreiten Gebiete im südlichen und mittleren Laos geht unter großen Schwierigkeiten weiter.
Die schlechte Witterungslage, die eine weitgehende Luftunterstützung der USA ausschließt, beweist deutlich, in welch hohem Maße die Marionettentruppen von der ständigen Unterstützung der USA abhängig sind.
Die langsam vorrückenden vietnamesischen Truppen stoßen auf heftigen Widerstand der Truppen der laotischen Befreiungsfront.
Die Angriffe der Truppen der laotischen Befreiungsfront gehen im ganzen Gebiet des Laos weiter.
Im nördlichen Laos, wo der US-Geheimdienst CIA einen Teil der Meo- und Yao-Stämme als Söldner gewonnen hat, wurde die Hauptbasis Samthong gestürmt. Die CIA und Meo-Truppen mußten das Lager räumen. (Die CIA hat in Laos, unter geschickter Ausnutzung der Widersprüche zwischen der laotischen Mehrheit und der Minderheit der Meo- und Yao-Stämme, einen Teil dieser Stämme als Söldner im Kampf gegen die Volksbefreiungsfront gewonnen.)
Nördlich der Hauptstadt des Laos haben die Truppen der Befreiungsfront wichtige strategische Ausgangsstellungen für den Angriff auf Vientiane eingenommen.
Ein Unterausschuß des US-Senats hat Anfang der Woche bekanntgegeben, daß der CIA einen großen Teil der 'Hilfsgelder' für die Flüchtlinge im Laos dazu verwendet, Meo- und Yao-Söldner zu gewinnen. Insgesamt wurden ca. 27 Mio. Dollar an die beiden Stämme gezahlt."
Am 13.2.1971 verbreitet die KPD/ML-ZB auch folgende:"
LETZTE MELDUNG
Inzwischen haben auch Berichte von US-Journalisten die Anwesenheit von US-Bodentruppen in Laos gemeldet. Damit haben sich die Informationen des Oberkommandos der Pathet-Lao über die Anwesenheit von US-Truppen in Laos voll bestätigt."
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 19.2.1971) berichtet:"
NIXONS LÜGEN HABEN KURRZE BEINE
Am 8.2.1971 fielen mehr als 20 000 US- und südvietnamesische Marionettentruppen in Südlaos ein. Diese Invasion war langfristig vorbereitet worden und mit einer totalen Nachrichtensperre versuchten die US-Imperialisten, ihren teuflischen Plan geheimzuhalten. Die Aggression auf Kambodscha im März 1970 (vgl. 18.3.1970 bzw. 30.4.1970, d.Vf.) war von den Imperialisten propagandistisch massiv vorbereitet worden in der Absicht, das amerikanische Volk für ihre Ziele zu gewinnen. Jedoch eine breite Welle der Empörung stürzte die herrschende Klasse in eine tiefe Krise. Diesmal versuchten sie es mit einer neuen Taktik: dem Überraschungsangriff.
Während das amerikanische Volk noch in tiefer Resignation und Verzweiflung verharrt, versuchen die US-Imperialisten mit massiven Lügen ihre Aggression zu rechtfertigen. Am 8.2.1971 gab die US-Regierung eine Acht-Punkte-Erklärung zur Invasion in Laos heraus. Sehen wir uns die 'politischen Überlegungen' dieser Herren genauer an:
- 'WEDER IRGENDWELCHE AMERIKANISCHEN BODENSTREITKRÄFTE NOCH IRGENDWELCHE MILITÄRBERATER WERDEN IN LAOS EINDRINGEN'.
Die US-Botschaft in Vientiane ist die personalstärkste der Welt. Unter diplomatischem Deckmantel führen US-Militärs seit 1964 (vgl. 1964, d.Vf.) die Kämpfe ihrer laotischen Söldnerarmeen an. Auf dem Kriegsschauplatz wurden in den letzten Tagen - laut bürgerlichen Nachrichtenagenturen - die ersten US-Soldaten in südvietnamesischen Uniformen tot aufgefunden.
- 'DIE OPERATION WIRD DIE SICHERHEIT DER AMERIKANISCHEN UND ALLIIERTEN TRUPPEN IN SÜDVIETNAM ERHÖHEN. SIE WIRD DIE FÄHIGKEIT DER SÜDVIETNAMESEN, SICH SELBST ZU VERTEIDIGEN, VERSTÄRKEN IN DEM MASSE, WIE DIE AMERIKANISCHEN TRUPPEN AUS SÜDVIETNAM ABGEZOGEN WERDEN. SIE WIRD AMERIKANISCHES LEBEN SCHÜTZEN.'
Wie kann man denn die Sicherheit der eigenen Truppen erhöhen, wenn man neue großangelegte Kriegsschauplätze errichtet? Die Verluste der US- und Marionettentruppen waren noch nie so hoch. Wie sehr die Kriegsherren bestrebt sind, Leben zu schützen, zeigt die Bombardierung des unter CIA-Leitung Hauptquartiers Long Cheng der Meo-Söldnerarmee (vgl. 14.2.1971, d.Vf.). …
- 'DIESE BODENOPERATION DER VIETNAMESEN GEGEN DIE STÜTZPUNKTE WIRD EBENFALLS DAS PROGRAMM DER VIETNAMISIERUNG ERLEICHTERN. DER RÜCKZUG DER AMERIKANISCHEN TRUPPEN WIRD FORTGESETZT.'
… (vgl. 18.2.1971, d.Vf.). 'Vietnamisierung' heißt, daß Washington mehr Geld und Waffen zur Verfügung stellt und 'Vietnamesen gegen Vietnamesen kämpfen läßt', damit weniger US-Soldaten fallen und mehr Marionettentruppen ums Leben kommen. Ziel: das amerikanische Volk zu täuschen, den Krieg in die Länge zu ziehen und Südvietnam gewaltsam besetzt zu halten.
- 'DIE VON DER REPUBLIK VIETNAM GETROFFENEN MASSNAHMEN DER SELBSTVERTEIDIGUNG STIMMEN VOLLSTÄNDIG MIT DEM INTERNATIONALEN RECHT ÜBEREIN.'
Selbstverteidigung? Kann ein Volk gegen sich selbst kämpfen? Als sich bei den Wahlen 1956 ((vgl. 20.7.1956, d.Vf.) vorgesehen im Genfer Abkommen (vgl. 20.7.1954, d.Vf.)) über 80% der Südvietnamesen für den Kommunismus entscheiden wollten (das ergaben Untersuchungen des CIA), wurden diese von den US-Imperialisten verhindert und die Diktatur Diem errichtet (vgl. 16.6.1954, d.Vf.). Das sieht heute nicht anders aus. Trotz faschistischer Unterdrückung durch die US-Marionettenregierung führt das Volk seinen Befreiungskampf fort. Monatlich desertieren 10 000 südvietnamesische Soldaten, Meutereien in der Armee sind an der Tagesordnung, Reihenerschießungen (dezimieren) werden zur Abschreckung durchgeführt; immer wieder kommt es zu blutig unterdrückten Demonstrationen gegen die US-Besatzer. Denn was gilt es in Vietnam zu 'verteidigen'? Den Großmachtanspruch der US-Imperialisten und die Herrschaft der von ihnen gekauften herrschenden Kreise Südvietnams!
- 'DIESE BESCHRÄNKTE OPERATION BEDEUTET KEINE AUSWEITUNG DES KRIEGES.'
Überall in der Welt, wo die Völker den Kampf gegen das Joch der imperialistischen Unterdrückung und Ausbeutung aufnehmen, versuchen die US-Imperialisten mit 'beschränkten Operationen' ihr 'Recht' und ihre 'Ordnung' zu errichten.
- 'DIE VEREINIGTEN STAATEN WAREN STÄNDIG BEMÜHT, DEN KONFLIKT IN INDOCHINA DURCH VERHANDLUNGEN ZU BEENDEN.'
Und wie sieht ihre Verhandlungsbasis aus? Nixon im Oktober 1970 (vgl. Okt. 1970, d.Vf.): 'Die Streitkräfte in Indochina sollten das Waffenfeuer einstellen, sollten in den Stellungen verbleiben, die sie zur Zeit halten.' So sieht die Logik der Imperialisten aus! Das nennen sie ihre 'freie Welt', ihr 'Selbstbestimmungsrecht der Völker'! Welches Recht haben sie eigentlich, auf dem Territorium anderer Länder Stellungen zu halten?
- 'DIE REGIERUNG DER USA FÄHRT FORT, DIE NEUTRALITÄT LAOS' UND DIE WIEDERHERSTELLUNG DER SITUATION, WIE SIE IN DEM GENFER ABKOMMEN 1962 (vgl. 23.7.1962, d.Vf.) VORGESEHEN IST, WONACH ALLE AUSLÄNDISCHEN TRUPPEN VON LAOTISCHEM GEBIET ABGEZOGEN WERDEN MÜSSEN, ZU UNTERSTÜTZEN.'
Gegen wen kämpfen die US-Imperialisten seit Mitte der fünfziger Jahre in Laos? Gegen den Pathet Lao, die laotischen Befreiungsstreitkräfte und die Volksmassen in den befreiten Gebieten (etwa 2/3 des gesamten Landes). 1964 wurden systematisch die Bombenangriffe auf Laos verstärkt. Im vergangenen Jahr wurden monatlich 15 000 - 18 000 Bombereinsätze geflogen. Ihr Ziel: die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen der befreiten Gebiete zu zerstören. Der jüngste Überfall auf Laos ist nicht ein Rückzugsmanöver, sondern die konsequente Fortführung der bisherigen Indochina-Politik des US-Imperialismus: Nach Südvietnam, kambodscha, jetzt Laos schließt Präsident Nixon eine Invasion seiner südvietnamesischen Söldner auch nach Nordvietnam nicht aus (vgl. 15.2.1971, d.Vf.). Gegen diese 'Wahrung der Neutralität' der Nationen Indochinas kämpfen heute diese drei Völker und ihre Befreiungsorganisationen gemeinsam an allen Fronten.
Diese Acht-Punkte-Erklärung zeigt nur zu deutlich, hinter welchem Lügengebäude die US-Imperialisten ihr wahres Gesicht verbergen müssen. Was heißt das eigentlich, wenn Nixon jetzt - in die Enge getrieben – großmäulig versichert: 'Ich werde unserer Luftstreitmacht keinerlei Beschränkung auferlegen, auch schon um die von Zeit zu Zeit gemachten lächerlichen Vermutungen über den Einsatz von taktischen Atomwaffen auszuschließen.' Ein seltsamer Zufall, daß in diesen Tagen (vgl. 8.2.1971, d.Vf.) zweimal in den USA Atomalarm gegeben wurde (versehentlich!)!"
Laut KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 25.2.1971) berichtet dpa heute so:"
Unter dem Jubel erschöpfter amerikanischer Soldaten überquerten im morgendlichen Zwielicht schätzungsweise 300 südvietnamesische Soldaten in 18 Mannschaftswagen während der ersten Stunde der Operation die Grenze nach Laos."
Weiter heißt es:"
Laut DPA sagte der Führer der Pathet-Lao-Bewegung, Souphanou-Vong, zur Invasion der südvietnamesischen und US-Truppen, die USA hätten 'am Sonnabend militärische Berater in Laos eingesetzt.'
Acht Stunden VORHER meldete UPI DIESELBE Erklärung Souphanou-Vongs folgendermaßen:
'Über 50 Bataillone, davon allein mehr als zehn amerikanische, seien von Südvietnam nach Laos eingefallen und 'massakrierten' die Bevölkerung.'"
Aus der 'Zeit' (vgl. 12.2.1971) zitiert der KSB/ML Freiburg aus dem Kommentar von K. H. J. das Folgende:"
Statt den Krieg einzudämmen, hat Nixon ihn ausgeweitet. Amerika muß nun nicht nur Südvietnam stützen, sondern auch noch das Militärregime in Kambodscha. Jetzt droht sich das gleiche Spiel in Laos zu wiederholen.
Der unmittelbare militärische Nutzen wird, wie noch bei allen Großoffensiven in einem Partisanenkrieg, relativ klein sein. Doch was geschieht, wenn auch der neue, begrenzte Feldzug nicht zum Ziele führt? Schon unkt Senator Fulbright von einem Vormarsch nach Nordvietnam. Andere witzeln, der Rückzug der Amerikaner aus Südvietnam führe über Hanoi und Peking.
In dem Scherz steckt bitterer Ernst. Laos ist nicht Kambodscha. Hier stehen auch Interessen der Großmächte auf dem Spiel. Die Sowjetunion (SU, d.Vf.) ist (mit England (Großbritannien, d.Vf.)) Vorsitzender der Laos-Konferenz. Und China ist Nachbarstaat; es unterhält Techniker, womöglich auch Truppen im Verwaltungsgebiet der Pathet Lao. Bereits zu Kennedys Zeiten war Laos ein Krisenherd der Weltpolitik. Und noch immer steckt der Dschungel voller Gefahren."
Berichtet wird auch durch den Kommunistischen Bund Bremen (KBB – vgl. März 1971).
Q: KSB/ML Freiburg:Presse, Freiburg o.J. (1971), S.1f; KSB/ML Freiburg:Nixons Lügen haben kurze Beine, Freiburg o.J. (1971), S.1f;Kommunistische Arbeiter Korrespondenz Nr. 5,Bremen o. J. (1971), S. 14ff;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 11, 12 und 50, Bochum 10.2.1971, 13.2.1971 bzw. 3.7.1971, S.1f, S.10f bzw. S.12;Horizont Nr. 46, Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972, S.25f;Duve, Freimut:Aufbrüche. Die Chronik der Republik 1961 bis 1986, Hamburg 1986
08.02.1971:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 19.2.1971) berichtet über die Invasion in Laos (vgl. 8.2.1971) und aus den USA vermutlich aus dieser Woche:"
Was heißt das eigentlich, wenn Nixon jetzt - in die Enge getrieben - großmäulig versichert: 'Ich werde unserer Luftstreitmacht keinerlei Beschränkung auferlegen, auch schon um die von Zeit zu Zeit gemachten lächerlichen Vermutungen über den Einsatz von taktischen Atomwaffen auszuschließen.' Ein seltsamer Zufall, daß in diesen Tagen zweimal in den USA Atomalarm gegeben wurde (versehentlich!)! Nixon hat eine sofortige Untersuchung angeordnet, um die ungeheuren Schwächen und Fehler bei diesem 'Probealarm' aufzudecken.
Dieser Alarm zeigt uns deutlich, zu welchen Schandtaten die US-Imperialisten bereit sind, er zeigt aber vielmehr auch, in welch großer Panik sie sich befinden und wie verrottet ihr gesamter politischer und militärischer Apparat ist. Es wird immer klarer, wie Radio Hanoi kürzlich erklärte (vgl. *.*.1971,d.Vf.):
DER US-IMPERIALISMUS GEHT SEINEM ENDE ENTGEGEN!"
Q: KSB/ML Freiburg:Nixons Lügen haben kurze Beine,Freiburg o.J. (1971),S.2
08.02.1971:
Vermutlich erscheint zu Beginn dieser Woche ein Flugblatt der Roten Garde Dortmund (RG der KPD/ML-ZK), in dem es u.a. heißt:"
ROTE GARDE (JUGENDORGANISATION DER KPD/ML)
Die US-Imperialisten begehen täglich neue Verbrechen an den Völkern der Welt. Schon seit langen Jahren unterdrücken sie die Befreiungskämpfe aller Völker gegen Ausbeutung und Unternehmen zahlreiche Aggressionen.
Das jüngste Beispiel ist der über zwei Wochen geleugnete Überfall auf Laos. Dieser erneute Angriff hat das Ziel, den Kampf des vietnamesischen Volkes und der anderen Völker Indochinas für die endgültige Abschaffung des Kolonialismus, den Sieg der Demokratie und den sozialistischen Aufbau ihrer Länder zu ersticken.
Trotz des Einsatzes der modernsten Militärmaschinerie kann ihnen das aber nicht gelingen, denn: 'Das Volk und nur das Volk ist die Triebkraft, die die Weltgeschichte macht!' (Mao Tsetung)."
Q: RG Dortmund:Rote Garde (Jugendorganisation der KPD/ML),o.O. o.J. (1971)
09.02.1971:
In Hamburg beginnt, nach eigenen Angaben, die Verteilung eines Flugblattes zur Laos-Demonstration am 13.2.1971, welches gemeinsam von SALZ Hamburg, KAB Hamburg, BALZ Hamburg und KHB/ML Hamburg mit dem Titel "Überfall der US-Imperialisten auf Laos" herausgegeben wurde und für dessen 35 000 Exemplare der AStA der HfbK die Verantwortung übernimmt. Laut KHB/ML wird heute zunächst vor Gymnasien und Berufsschulen verteilt (vgl. 11.2.1971).
Q: SALZ Hamburg,KAB Hamburg, BALZ Hamburg, KHB/ML Hamburg:Überfall der US-Imperialisten auf Laos,Hamburg Feb. 1971; Kommunistische Arbeiterzeitung Extrablatt,Hamburg 10.2.1971;KHB/ML Hamburg:Aufruf zur Laos-Demonstration,Hamburg Feb. 1971
10.02.1971:
Die Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI) Berlin verteilt vermutlich Mitte der Woche vor Betrieben des IGM-Bereichs ein Flugblatt ihres 'Klassenkampf' unter Verantwortung von J. Werth, in dem sie unter dem Titel "Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Laos" zur Demonstration am 13.2.1971 und deren Vorbereitung am 12.2.1971 aufruft.
Q: Klassenkampf - Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Laos,Berlin o. J. (1971)
10.02.1971:
Das SALZ Hamburg beginnt, nach eigenen Angaben, die Verteilung eines Extrablattes seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 5.2.1971, 23.2.1971) mit dem Titel "Überfall der US-Imperialisten auf Laos". Aufgerufen wird zur Demonstration am 13.2.1971.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt Überfall der US-Imperialisten auf Laos,Hamburg Feb. 1971
11.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Angesichts der heftigen Angriffe der Truppen der Pathet-Lao, und der anhaltend schlechten Witterung, die eine wirksame Luftunterstützung durch die US-Luftwaffe beinahe völlig ausschließt, ist der Vormarsch der südvietnamesischen Söldner am Donnerstag zum Stillstand gekommen. Die Truppen des Pathet-Lao haben seit dem Beginn der Invasion 2 Bataillone südvietnamesischer Elitetruppen vernichtet. 46 Hubschrauber und Flugzeuge der USA wurden vernichtet.
Die Chefdelegierte der PRR erklärte auf der 102. Sitzung der Verhandlungen, daß insgesamt 10 US-Bataillone in Laos operierten. Bei den von westlichen Nachrichtenagenturen mehrfach erwähnten US-Spezialtruppen, die ebenfalls in Laos operieren, handelt es sich um das 7. Bataillon des 17. Luftkavallerieregiments.
Im nördlichen Laos gehen die Angriffe der Pathet-Lao-Truppen weiter. Der Hauptteil der in Laos operierenden CIA-Truppen, und der Meo-Söldner des General Van-Pao wurden von ihren Stützpunkten vertrieben. Sie waren gezwungen, die südvietnamesischen Invasionstruppen über Funk um Hilfe zu rufen.
Die Marionettenregierung in Vientiane hat über das ganze Land den Ausnahmezustand verhängt. Diese Maßnahme hat keinerlei Bedeutung, da ganz Laos, bis auf kleine Gebietsteile bereits von den Truppen der Pathet-Lao befreit wurde. Die Ausrufung hat lediglich zur Folge, daß die Truppen der CIA und seine Söldner nun völlig frei gegen die Zivilbevölkerung vorgehen können.
Die Regierung des Prinzen Souvanna*Pouma versucht verzweifelt, sich den Anschein der Neutralität zu geben. Aber ihre völlige Machtlosigkeit und ihre totale Abhängigkeit von den Hilfsgeldern der USA können durch diese versuche nicht verdeckt werden.
Seit dem Jahr 1963 befinden sich US-'Militärberater' in Laos, deren Zahl bis 1970 auf etwa 10 000 stieg. Diese Berater haben eine eigene Armee von ca. 40 000 Mann aufgebaut, die sie aus südvietnamesischen, thailändischen 'Freiwilligen' sowie aus Angehörigen der rassischen Minoritäten der Meo- und Yao-Stämme rekrutiert. Diese Streitmacht wird direkt aus den USA bezahlt und ausgerüstet. Sie wird von Funktionären des US-Geheimdienstes CIA geführt. Nach Angaben des US-Senatsausschusses für Sicherheit sind in Laos 200 US-Soldaten gefallen und 2 000 werden als vermißt geführt. …
Seit dem Jahr 1959 haben die USA vier große und eine Reihe von kleineren Offensiven gegen die befreiten Gebiete durchgeführt. Sie scheiterten alle. Den Truppen der Pathet-Lao hingegen gelang es immer größere Teile des laotischen Territoriums zu befreien."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.13,Bochum 17.2.1971,S.10
11.02.1971:
In Frankfurt findet heute um 17 Uhr ab Opernplatz eine Laos-Demonstration statt. Der u.a. vom SHB gestellte AStA der Uni ruft dazu in seinem 'AStA-Info' Nr.3 (vgl. Jan. 1971) unter dem Titel "Hände weg von Laos" auf:"
In einer Zeit, in der die Weltöffentlichkeit durch drei Mondmänner in Atem gehalten werden soll, in der die Nixon-Clique ein Programm der nationalen Reformen verspricht und immer wieder den Rückzug der amerikanischen Truppen aus Indochina verkündet - nichts anderes als demagogische Schachzüge, um von den Verbrechen des Imperialismus gegen die Völker Indochinas und gegen die demokratische und sozialistische Opposition im Innern (Angela Davis, Bobby Seale) abzulenken -, hofft man ungestört die Aggression in Indochina durch den Einmarsch in Laos weiter zu eskalieren. Wer wie ADS/RCDS und die reaktionäre Professorenschaft auf der letzten Konventssitzung zu dem Einmarsch in Laos keine Stellung bezieht, unterstützt diese perfide US-Aggression. Der AStA und das Studentenparlament rufen alle Demokraten und Sozialisten auf zu einer Solidaritätsdemonstration gegen den Einmarsch in Laos."
Q: Was tun Nr.2,Frankfurt Apr. 1971,S.19
11.02.1971:
In Hamburg verteilt die KPD/ML-ZK, laut KHB/ML, Flugblätter vor Betrieben und in der Uni und klebt Plakate, in denen sie die Laos-Demonstration am 13.2.1971 ganz allein als ihre Initiative dargestellt habe (vgl. 9.2.1971). Die gleiche Linie habe sie an ihrem Büchertisch in der Mensa der Uni verfochten. Dies sei genau die selbe Schweinerei wie schon im Dez. 1970 (vgl. dort).
Q: KHB/ML Hamburg:Aufruf zur Laos-Demonstration,Hamburg Feb. 1971
12.02.1971:
In der heutigen 'Zeit' Nr.7 erscheint u.a. ein Kommentar zur Invasion in Laos (vgl. 8.2.1971).
Q: KSB/ML Freiburg:Presse,Freiburg o.J. (1971),S.2
12.02.1971:
Das Berliner Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) der KPD/AO führt, nach eigenen Angaben, seine erste Veranstaltung durch, die sich mit Laos befaßt. Die Öffentlichkeit wird erst später über die Gründung dieses Komitees unterrichtet (vgl. 19.2.1971).
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.102 und 103,Berlin 12.2.1971 bzw. 19.2.1971
12.02.1971:
Die Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 10.2.1971) Berlin rief für heute zur Arbeiterversammlung ins Sozialistische Zentrum (SZ), um die morgige Laos-Demonstration vorzubereiten.
Q: Klassenkampf - Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Laos,Berlin o. J. (1971)
12.02.1971:
In Berlin erscheint die 'RPK' Nr.102 (vgl. 5.2.1971, 19.2.1971) mit einem Aufruf zur morgigen Laos-Demonstration und zur heutigen Laos-Veranstaltung. Diesem Thema widmet sich auch ein Artikel der KPD/AO.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.102,Berlin 12.2.1971
12.02.1971:
Vermutlich heute erscheint in Hamburg ein Flugblatt des KHB/ML "Aufruf zur Laos-Demonstration", in der die Machenschaften der KPD/ML-ZK (vgl. 9.2.1971, 11.2.1971) angegriffen werden und zur morgigen Demonstration mobilisiert wird. Die Auflage wird mit 3 000 angegeben, verantwortlich ist Paul Hausmann.
Auf heute datiert geben SALZ, BALZ, KAB und KHB/ML ein Flugblatt zum gestrigen Eingreifen der KPD/ML-ZK in die Vorbereitung der morgigen Laosdemonstration heraus, für welches der AStA der HfbK verantwortlich zeichnet.
Q: SALZ,BALZ,KAB und KHB/ML Hamburg:Flugblatt,Hamburg 12.2.1971; KHB/ML Hamburg:Aufruf zur Laos-Demonstration,Hamburg Feb. 1971
13.02.1971:
Für diesen Tag ist in Berlin eine Laosdemonstration ab U-Bahn Turmstr. geplant, an der u.a. die KJO Spartacus teilnehmen will.
Laut KPD/AO beteiligen sich ca. bis weit über 5 000 an der Demonstration gegen den US-Überfall auf Laos. Nicht teilgenommen habe die SEW.
Aufgerufen wurde auch durch die PL/PI (vgl. 10.2.1971, 12.2.1971). Laut dem IK der Roten Zellen demonstrieren 6 000.
Q: Hochschulkampf Nr. 3, Berlin 1.3.1971, S. 5; Klassenkampf - Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Laos,Berlin o. J. (1971);Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken Nr.16,Berlin Feb. 1971, S. 8;KJO Spartacus-Ortsleitung Berlin:ohne Titel,Berlin 11.2.1971);Rote Presse Korrespondenz Nr.102 und 103,Berlin 12.2.1971 bzw. 19.2.1971
13.02.1971:
In Hamburg soll eine zweite Laos-Demonstration (vgl. 6.2.1971) stattfinden, zu der u.a. SALZ und KHB/ML aufrufen. Diese beschweren sich darüber, daß die KPD/ML-ZK zwar auch aufrufe, aber so tue als ob dies allein ihre Demonstration sei.
Es beteiligen sich, laut SALZ Hamburg, zunächst ca. 2 500 bei der Kundgebung auf dem Legienplatz. Bis zum Ende auf dem Großneumarkt sei die Demonstration dann auf über 3 000 angewachsen, darunter auch einige hundert ältere Kollegen. Nach einem Leserbrief in der 'KAZ' des SALZ gab es auf der Demonstration zumindest von SALZ und SDAJ Organisationsblöcke.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.2 und 4,Hamburg März bzw. Apr. 1971, S.2f bzw. S.3; KHB/ML Hamburg:Aufruf zur Laos-Demonstration,Hamburg Feb. 1971
14.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
LAGE IN LAOS
Am Sonntagmorgen haben die US-Imperialisten ihr eigenes Ausbildungslager mit drei Phantom-Jägern bombardiert. Long Cheng, das etwa 25 km von der Grenze entfernt auf laotischem Gebiet liegt, wird vom US-Geheimdienst CIA betrieben. Dort werden 7 000 Meo-Söldner ausgebildet. … Die Maschinen warfen Bomben auf militärische Anlagen der US-Imperialisten, setzten die meisten Baracken des Lagers in Brand, verursachten Brände in der Stadt Long Cheng und beschädigten die Landebahn des Stützpunkts. Die Zahl der Toten wird vom US-Oberkommando mit 30 angegeben. Aber sogar die bürgerliche Presse hält diese Zahlen für viel zu niedrig.
Wie die 'Süddeutsche Zeitung' (SZ,d.Vf.) am 16.2. berichtete, wird Long Cheng schon seit Tagen von etwa 7 000 Soldaten des Pathet Lao und seiner Verbündeten belagert. Die revolutionären Truppen haben z.T. schon die Vorpostenkette durchbrochen.
Vang Pao, General der Meo-Söldner des CIA flog noch am Sonntag in die laotische Hauptstadt Vientiane, um Verstärkung für Long Cheng zu erbitten. Im Gebiet um Long Cheng stehen auch zwei thailändische Batterien, die dort für die Interessen der US-Imperialisten kämpfen."
Berichtet (vgl. 8.2.1971) wird auch durch den KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 19.2.1971):"
Als die Gefahr bestand, daß dieser Radarstützpunkt von Befreiungskämpfern eingenommen werde, scheuten sich die Herren nicht, amerikanische und verbündete Soldaten zu bombardieren. Die offizielle Verlautbarung: ein Versehen! (30 Tote, 60 Schwerverletzte)."
Q: KSB/ML Freiburg:Nixons Lügen haben kurze Beine,Freiburg o.J. (1971),S.1; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.10
14.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
DIE LÜGEN DER IMPERIALISTEN-FREUNDE
General Lam, Oberbefehlshaber der Truppen der Saigoner Marionettenregierung in Laos, behauptete am Sonntag vor Journalisten in Khe Sanh: 'Wir haben uns am Ho-Tschi-Minh-Pfad festgesetzt und haben ihn fest im Griff.'
Aber sogar die bürgerliche Presse bezweifelte die Richtigkeit seiner Behauptung.
General Lam sagte außerdem, 'die südvietnamesische Invasion in Laos werde nicht von zeitlich beschränkter Dauer sein, sondern so lange dauern, bis der Ho-Tschi-Minh-Pfad vollständig unbrauchbar geworden ist', so die 'Süddeutsche Zeitung' (SZ,d.Vf.) am 16.2.
Damit widersprach er dem Präsidenten der Marionettenregierung Thieu, der immer wieder behauptet hatte, die Aggression gegen Laos sei 'örtlich und zeitlich begrenzt'.
So entlarven die Saigoner Marionetten selbst die verbrecherischen Absichten der US-Imperialisten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.10f
14.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
VR CHINA
Am Sonntag demonstrierten Hunderttausende von Menschen in den Straßen Pekings gegen den verbrecherischen Krieg der US-Imperialisten gegen die Völker Indochinas. Auch in anderen Großstädten der VR China bekundeten die revolutionären Massen ihre Solidarität mit den indochinesischen Völkern."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11
15.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Auch im Westen von Laos kämpfen die Befreiungstruppen mit Erfolg. Am Montag meldete der Sender des Pathet Lao große Erfolge seiner Truppen in der Stadt Savannahkat an der Grenze nach Thailand. Dort haben die Kämpfer des Pathet Lao mehr als 1 500 Soldaten der US-Imperialisten und der Saigoner Marionettenregierung (von Südvietnam,d.Vf.) außer Gefecht gesetzt und in mehrtägigen Kämpfen 89 US-Hubschrauber abgeschossen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.10
15.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
Die südvietnamesischen und US-Invasionstruppen haben nach eigenen Angaben innerhalb der einen Woche, die die Invasion nun andauert, knapp 30 km tief in laotisches Gebiet vorstoßen können. Die Stadt Chepone, die mehrfach als erobert gemeldet wurde, liegt immer noch 15 km vor den tiefsten Angriffsspitzen der Invasoren."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 24.2.1971,S.6
15.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
LAOS
Am 15.2. hat US-Präsident Nixon zum ersten Mal zum Angriff der USA und ihrer Marionetten auf Laos Stellung genommen. Der wichtigste Punkt der Erklärung war die Ankündigung, daß der US-Luftwaffe keinerlei Beschränkung für Angriffe in ganz Indochina auferlegt werden würden.
Nixon erklärte weiter: 'Ich werde nicht über eventuelle Maßnahmen, die Südvietnam gegenüber Nordvietnam zur Verteidigung seiner Sicherheit unternehmen wird, spekulieren.' Damit erklärt Nixon indirekt, daß die US-Imperialisten die Angriffspläne, die der südvietnamesische Präsident Ky unlängst angekündigt hatte, unterstützen werden. Gleichzeitig kündigte Nixon einen weitgehenden Stop der Truppenabzüge an; 'solange die Nordvietnamesen noch amerikanische Gefangene in ihrer Gewalt haben, werden ausreichend US-Truppen in Vietnam verbleiben, damit die Nordvietnamesen ein Interesse daran haben, die Unseren freizugeben.'"
Von der möglichen Invasion berichtet auch in:
- Baden-Württemberg der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 19.2.1971).
Q: KSB/ML Freiburg:Nixons Lügen haben kurze Beine,Freiburg o.J. (1971),S.2; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 24.2.1971,S.6
15.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Anläßlich der 103. Sitzung der Pariser Gespräche verurteilte der Vertreter der DRV die Operationen der USA scharf und sagte: 'die Operationen, die die USA zur Zeit in Laos unternehmen, die Tatsache, daß sie gleichzeitig Truppen entlang des 17. Breitengrades konzentrieren, und ihre Kriegsschiffe im Golf von Tongking verstärken, bedrohen die Sicherheit der DRV aufs Schwerste'. Der Vertreter der DRV erklärte weiter, daß die USA in ihrer Position der Niederlage und der Flucht nach vorn das militärische Abenteuer einer Invasion nach Nordvietnam durchaus riskieren würden, daß aber die VR China nicht mit gekreuzten Armen einer derartigen Ausweitung des Konfliktes gegenüberstehen werde."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 24.2.1971,S.6
15.02.1971:
Es erscheint die Nr.3 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 1.2.1971, 1.3.1971). Im Leitartikel "Überfall auf Laos. Nixon wie ein ertappter Sünder." wird u.a. ausgeführt:"
Die US-Imperialisten weiten den Krieg in Indochina aus. Nach der seit 1963 dauernden Besetzung Südvietnams, nach dem Überfall im Mai vorigen Jahres auf Kambodscha, heißt nun das neue Ziel Laos. An der laotischen Grenze sind auf südvietnamesischem Gebiet rund 30 000 amerikanische und Saigoner Soldaten aufmarschiert. Gleichzeitig stehen im laotisch-kambodschanischen Grenzgebiet ebenfalls 30 000 südvietnamesische und kambodschanische Söldnertruppen in Stellung - bereit zum Einfall nach Südlaos.
Das erste Kommando von 5 000 Mann hat bereits die Grenze überschritten. Am 2. Februar drangen gepanzerte und motorisierte Verbände sowie Fallschirmjäger mit amerikanischer Luftunterstützung ungefähr 20 km tief nach Laos ein.
… Die US-Regierung Nixon und ihre südvietnamesischen Handlanger Thieu und Ky haben wie ertappte Sünder ihre Invasionspläne bis jetzt abgeleugnet. Sogar über den US-Kongreß wurde totale Nachrichtensperre verhängt. Selbst das amerikanische Parlament darf nicht wissen, daß ein neuer Überfall bevorsteht. Dennoch lassen sich die Absichten der Nixon-Regierung nicht verbergen. In den letzten Monaten sind die Luftangriffe gegen laotische Gebiete verstärkt worden. Ende Januar flogen die US-Bomber täglich 500 Einsätze, die das amerikanische Volk Millionen Dollar kosten. … Während das amerikanische Volk durch die Mondlanger von den Ereignissen in Indochina abgelenkt werden soll, wird die westdeutsche und Westberliner Bevölkerung über die eigentlichen Vorgänge in Indochina im Unklaren gelassen. … Das laotische Volk kämpft unter der Führung der laotischen patriotischen Front 'Pao Paschan' seit 20 Jahren gegen die Regierung in Vientiane unter Prinz Souvanna Phouma, die immer mehr zu einem Anhängsel der US-Imperialisten wird. Die patriotische Front kontrolliert große Gebiete des Landes, besonders im Norden und Osten des Landes. In diesen Gebieten wird die Entwicklung von Industrie und Landwirtschaft mit großer Energie betrieben. Die bewaffneten Befreiungskämpfer unterstützen dabei die Bevölkerung tatkräftig. … Die USA werden auch in Laos wie in Südvietnam und Kambodscha nur Chaos und Schrecken verbreiten, aber die Volksbefreiungsfront nicht schlagen können. Die amerikanische Niederlage ist jetzt schon abzusehen."
Q: Rote Fahne Nr.3,Bochum 15.2.1971, S. 1und 7
15.02.1971:
Bei AEG Brunnenstraße in Berlin-Wedding gibt die KPD/ML-ZB ihren 'AEG-Arbeiter' Nr. 10 (vgl. 12.1.1971, 9.3.1971) heraus mit einer Meldung zu Laos.
Q: Der AEG-Arbeiter Nr.10,Berlin 15.2.1971, S. 8
15.02.1971:
.. In Berlin gibt das Initiativkomitee (IK) der Roten Zellen der Proletarischen Linke / Parteiinitiative (PL/PI) sein Kampfblatt 'Hochschulkampf' Nr. 2 (vgl. Feb. 1971, 1.3.1971) heraus. Beigelegt sein soll ein Sonderdruck zu Laos, der uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Hochschulkampf Nr.2,Berlin 15.2.1971, S. 3
17.02.1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB erstmals die 'Rote Turbine' - Zeitung der Betriebsgruppe KWU der KPD/ML (vgl. 10.3.1971) heraus, Auslandsberichte behandeln auch Laos.
Q: Rote Turbine Nr.1,Berlin 17.2.1971, S. 10
18.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet u.a. von heute aus Laos:"
Die Luftunterstützung der US-Luftwaffe, die Mitte der letzten Woche für kurze Zeit ihre vorgesehene Höhe von 1 100 Hubschraubereinsätzen pro Tag erreichen konnte, sank seit Donnerstag wieder auf knapp 100 Einsätze pro Tag ab.
Trotz der extrem niedrigen Flugrate konnte die Luftabwehr der Pathet-Lao-Truppen etwa 80 Hubschrauber abschießen. Die offizielle Abschußliste der USA zählt nur die Hubschrauber als 'verloren', deren Wrackteile nicht geborgen werden konnten. Da aber im Durchschnitt nur einer von vier abgeschossenen Hubschraubern nicht geborgen wird, muß die offizielle Liste mal drei genommen werden, um die echte Abschußrate zu ermitteln.
Die Piloten der Hubschrauber, die vom US-Stützpunkt Khe Sanh aus die Einsätze nach Laos fliegen, haben sich geweigert, weitere Flüge zu unternehmen. Diese bisher einmalige Handlung wurde mit der außerordentlichen Stärke der Luftabwehr der Pathet-Lao-Truppen begründet. Nach Berichten von Hubschrauberpiloten übertrifft das Abwehrfeuer oft die Stärke des Flakgürtels um Hanoi."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 24.2.1971,S.6f
18.02.1971:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 25.2.1971) zitiert aus der morgigen 'Frankfurter Rundschau' (FR):"
ARROGANZ DER MACHT
An drei Punkten ist die Arroganz der amerikanischen Militärmacht am Donnerstag in Washington deutlich geworden. Es handelt sich um drei Punkte aus Nixons Pressekonferenz."
Aus dem Kommentar von gro in der morgigen 'FR' zitiert der KSB/ML Freiburg u.a.:"
Mit China soll wohl verhandelt werden. Doch 'der nächste Schritt' müsse nun von Peking kommen. Führt Peking Krieg im Hinterhof der USA, etwa in Mexiko? Hat China ein Land angegriffen oder durch seine Helfer angreifen lassen, das an die USA grenzt? Oder war es nicht doch umgekehrt, liegt Laos nicht gleich südlich der chinesischen Grenze?"
Q: KSB/ML Freiburg:Presse,Freiburg o.J. (1971),S.2
18.02.1971:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 19.2.1971) berichtet über die Invasion in Laos (vgl. 8.2.1971) und veröffentlicht in diesem Zusammenhang das folgende Zitat aus den USA von Edward Kennedy:"
Vietnamisierung heißt Krieg und nochmals Krieg. Es sind jetzt Asiaten, die gegen Asiaten kämpfen. Aber das machen sie nicht für sich, sondern für uns!"
Q: KSB/ML Freiburg:Nixons Lügen haben kurze Beine,Freiburg o.J. (1971),S.1
19.02.1971:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 25.2.1971) berichtet vom heutigen Kommentar der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (FAZ) zur Invasion in Laos:"
Das vordergründige Ereignis ist der Einmarsch südvietnamesischer Verbände in Laos. Das Entscheidende der Operation bleibt jedoch, daß der Kampf in Südostasien wieder eindeutig zum Bürgerkrieg geworden ist. Auch die Gefechte, die das amerikanische Expeditionskorps mit aktiven nordvietnamesischen Truppen seit langem auf südvietnamesischem Boden führen mußte, waren eine militärische Maske. Hinter ihr versteckte sich das Gesicht des Bürgerkrieges.
Dabei ist er auch immer eine Auseinandersetzung gewesen, in der die militärischen Nachkommen der annamitischen Mandarine mit den kommunistischen Mandarinen von Tongking im Streit um die Vorherrschaft lagen. Erst die 'Vietnamisierung' hat die innere Front wieder aufgedeckt."
Q: KSB/ML Freiburg:Presse,Freiburg o.J. (1971),S.1
20.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet u.a. aus Laos:"
Die Truppen der Pathet-Lao haben am Wochenende mit einem Gegenangriff begonnen. Nach ersten Berichten konnten sie einen großen Teil der südvietnamesischen und US-Truppen zurückschlagen oder aufreiben. Gleichzeitig mit dem Angriff der Pathet-Lao-Truppen haben auch die Einheiten der PRR mit Angriffen auf die Ausgangsbasen des Angriffs in Südvietnam begonnen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 24.2.1971,S.7
22.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Laos (vgl. 20.2.1971):"
GROSSER SIEG DER PATHET-LAO
Wie bereits … berichtet, haben die Truppen der Pathet-Lao mit einer Gegenoffensive begonnen.
Nach Berichten westlicher Nachrichtendienste sind die Invasionstruppen zu bedeutenden Teilen eingekesselt und können nur noch aus der Luft versorgt werden.
Mehrere vorgeschobene Posten der Invasionstruppen wurden vernichtet. Das Gros der südvietnamesischen und US-Truppen zieht sich in Richtung Grenze zurück. Insgesamt wurden drei Bataillone südvietnamesischer Elitetruppen vernichtet. Die Piloten der wenigen US-Hubschrauber, denen es gelungen war, trotz der massiven Luftabwehr der Pathet-Lao zu landen, berichten, daß ihre Maschinen von völlig demoralisierten südvietnamesischen Soldaten gestürmt worden waren.
Die US-Imperialisten sind dabei, ihre Niederlage zuzugeben: auf Fragen von Journalisten bezeichnete ein Sprecher des US-Kriegsministeriums das Ziel der Invasion als 'die Störung des Verkehrs auf dem Ho-Tschi-Minh-Pfad', und stritt ab, daß es jemals das Ziel gewesen sei, den Nachschubweg zu sperren.
Um ihre Niederlage hinauszuschieben, haben die US-Imperialisten die bisher größte Luftflotte, die im Indochinakrieg verwendet wurde, zusammengezogen. Die Truppen des Pathet-Lao haben bisher 150 Hubschrauber und Flugzeuge abgeschossen oder schwer beschädigt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.16,Bochum 27.2.1971,S.11f
22.02.1971:
Frühestens heute gibt in Groß Gerau ein vermutlich am Prälat Diehl Gymnasium (PDG) angesiedelter Arbeitskreis Imperialismus eine "Information über Laos" heraus, für die Bernd Heyl verantwortlich zeichnet. Neben dem Deckblatt, auf dem ein US-Flugzeug abschmiert, während unten ein(e) Befreiungskämpfer(in) stolz das Gewehr hochhält, finden sich für 10 Pf. auf 5 Seiten Informationen und zum Schluß die Parole: "Für den Sieg im Volkskrieg Indochinas!".
Q: Arbeitskreis Imperialismus Groß Gerau:Information über Laos,o.O. (Groß Gerau) o.J. (1971)
24.02.1971:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 25.2.1971) zitiert aus der heutigen Freiburger 'Badischen Zeitung' (BZ) den folgenden Kommentar:"
Ein 'klassischer' Sieg in offener Feldschlacht wird diesen Volkskrieg nicht beenden. Was sich in Südlaos jetzt zusammenbraut, kann jedoch den Lauf der weiteren Entwicklung wesentlich mitbestimmen. Anders als in Kambodscha, wo die amerikanisch-südvietnamesischen Invasionstruppen ins Leere stießen, hat General Giap, Nordvietnams Stratege, auf harten Widerstand umgeschaltet, um seinen Lebensnerv, den Ho-Tschi-Minh-Pfad, zu schützen."
Der KSB/ML zitiert auch:"
Die Südvietnamesen, die sich einen Dreifrontenkampf zutrauten, obwohl sie mit dem Gegner im eigenen Land nicht fertig werden, bekommen eine drastische Lektion über die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Sie haben sich unter schweren Verlusten nur wenige Kilometer in dem unwegsamen Gebiet vorarbeiten können und müssen nun Giaps Gegenschlag fürchten. Eine militärische Schlappe würde die ohnehin unterentwickelte Kampfmoral der Südvietnamesen vollends untergraben und damit auch die amerikanische Hypothese, die Armee Saigons könne in relativ kurzer Zeit ohne die Verbündeten die Kriegslast tragen, als Illusion entlarven. Präsident Nixon, der das Abenteuer in Laos als eine kriegsverkürzende Operation inszenierte, steht vor der Frage, ob er den Einsatz steigern soll. Er würde damit freilich auch das Risiko verdoppeln."
Q: KSB/ML Freiburg:Presse,Freiburg o.J. (1971),S.2
25.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
Truppen der Pathet-Lao haben am 25.2. einen vorgeschobenen Stützpunkt südvietnamesischer Fallschirmjäger erobert. Die Einheit der Invasoren, etwa 200 Mann stark, wurde völlig aufgerieben.
Ein Bataillon südvietnamesischer Elitetruppen (300 Mann) wurde über die Grenze nach Südvietnam zurückgetrieben."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.17,Bochum 3.3.1971,S.10
25.02.1971:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK gibt frühestens heute das folgende Flugblatt mit vier Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von W. Leimenstoll, Freiburg, Gerberau 7b, heraus, in dem u.a. von der US-Invasion in Laos (vgl. 8.2.1971) berichtet wird:"
PRESSE
'Unter dem Jubel erschöpfter amerikanischer Soldaten überquerten im morgendlichen Zwielicht schätzungsweise 300 südvietnamesische Soldaten in 18 Mannschaftswagen während der ersten Stunde der Operation die Grenze nach Laos.' (dpa)
'In der Klassengesellschaft lebt jeder Mensch in einer bestimmten Klassenlage, und es gibt keine Ideen, die nicht den Stempel einer Klasse trügen!' (Mao Tse-tung)
Auch die Presse in der BRD trägt den Stempel ihrer Klasse, der Bourgeoisie. Somit steht sie im Dienste der Bourgeoisie, verfolgt ihre Ziele und verbreitet ihre Weltanschauung. Die Bourgeoisie setzt diese Waffe, eine ihrer stärksten, in einer Art und Weise ein, die dem Leser weismachen soll, er sei aufs Beste informiert. Ziel der Bourgeoisie kann aber nicht sein, dem Leser die wirkliche Situation in der BRD und in der Welt zu zeigen, sondern sie will die wirklichen Vorgänge verschleiern und hofft dann ungestört ihrer Politik der Festigung ihrer Macht weiter nachgehen zu können.
Betrachtet man am Beispiel Laos die Berichterstattung, so sieht man die Unverfrorenheit mit der die bundesrepublikanische bürgerliche Presse die Tatsachen auf den Kopf stellt.
Sie lügt.
Sie verfälscht.
Sie sagt Wahres.
Dem Wahren kann und will sich die bürgerliche Presse nicht vollkommen verschließen. Sie ist gezwungen, zumindest in ihrem Nachrichtenteil, über die Massaker in Indochina zu berichten und sogar die Schlappen, die die US-Aggressoren und ihre Lakaien erheilten, zuzugeben.
Sie kann Ereignisse nicht verschweigen, weil sie ihre Ware, Nachrichten, an den Mann bringen will und sich im Konkurrenzkampf mit anderen Blättern keine offensichtlichen, groben Fehler in der Berichterstattung leisten kann.
Sie will Ereignisse nicht verschweigen, weil sie auch die reaktionären Kräfte über die tatsächlichen Geschehnisse informieren will. Würde sie aber dabei bleiben, hätte sie sich und der Bourgeoisie schon längst das Grab geschaufelt. Schon bei der Auswahl ihrer Meldungen, die für sich genommen richtig sind, läßt sie unangenehme Meldungen weg oder kürzt sie. Wir erfahren zwar sehr viel über die Hoffnungen, Pläne, Aussichten des Herrn Nixon, aber nur selten werden Kommentare der anderen Seite ausführlicher bzw. ungekürzt wiedergegeben. Das ist auch klar, denn die Presse geht vom bürgerlichen Standpunkt aus. Außerdem bringt sie zu den Tatsachenberichten Kommentare, die diese Tatsachen auf den Kopf stellen, verdrehen und verfälschen. Daß die bürgerliche Presse sich nicht einmal scheut, sogar falsche Nachrichten zu verbreiten, zeigt das Beispiel der Deutschen Presseagentur (DPA). Diese Agentur tut sich dabei besonders hervor. Die Berichterstattung am Beispiel Laos (s. Spiegel 9/71 (vgl. 22.2.1971,d.Vf.)) zeigt die Unverfrorenheit dieses treuen Dieners der Bourgeoisie, mit der er die Leser seiner Nachrichten belügt:
Laut DPA sagte der Führer der Pathet-Lao-Bewegung, Souphanou-Vong, zur Invasion der südvietnamesischen und US-Truppen, die USA hätten 'am Sonnabend militärische Berater in Laos eingesetzt.'
Acht Stunden VORHER meldete UPI DIESELBE Erklärung Souphanou-Vongs folgendermaßen:
'Über 50 Bataillone, davon allein mehr als zehn amerikanische, seien von Südvietnam nach Laos eingefallen und 'massakrierten' die Bevölkerung.'
Leser kleiner Zeitungen werden in unverschämterweise belogen, da diese Zeitungen keine eigenen Auslandskorrespondenten haben und die DPA-Meldungen unbesehen weiterverbreiten.
Gefährlicher, weil nicht so plump, verhält sich die FAZ. Sie bringt detaillierte und wahrheitsgemäße Lageberichte von der Kriegssituation in Laos, setzt aber alles daran, um mit verfälschenden Kommentaren im Leser ein Bild nach ihrem Geschmack entstehen zu lassen. (FAZ 19.2.1971)
'Das vordergründige Ereignis ist der Einmarsch südvietnamesischer Verbände in Laos. Das Entscheidende der Operation bleibt jedoch, daß der Kampf in Südostasien wieder eindeutig zum Bürgerkrieg geworden ist. Auch die Gefechte, die das amerikanische Expeditionskorps mit aktiven nordvietnamesischen Truppen seit langem auf südvietnamesischem Boden führen mußte, waren eine militärische Maske. Hinter ihr versteckte sich das Gesicht des Bürgerkrieges.
Dabei ist er auch immer eine Auseinandersetzung gewesen, in der die militärischen Nachkommen der annamitischen Mandarine mit den kommunistischen Mandarinen von Tongking im Streit um die Vorherrschaft lagen. Erst die 'Vietnamisierung' hat die innere Front wieder aufgedeckt.'
Aus den Nachrichten würde jeder folgern, daß es sich in Indochina um einen imperialistischen Aggressionskrieg der USA handelt; im Kommentar stellt sie ihn aber als simplen Bürgerkrieg, als Bruderzwist dar.
Ob gewollt oder ungewollt, bringt die Konfusion der liberalen Presse eine Verfälschung zustande. Einerseits spricht sie vom Volkskrieg, dann aber wieder vom Strategen Giap und seinem Lebensnerv, dem Ho-Tschi-Minh-Pfad. Obwohl sie einsieht, daß sich das Volk gegen die US-Aggressoren wehrt, hält sie an ihrer idealistischen Denkschablone von Männern, die Geschichte machen, fest. (BZ ('Badische Zeitung' in Freiburg,d.Vf.) 24.2.1971)
'Ein 'klassischer' Sieg in offener Feldschlacht wird diesen Volkskrieg nicht beenden. Was sich in Südlaos jetzt zusammenbraut, kann jedoch den Lauf der weiteren Entwicklung wesentlich mitbestimmen. Anders als in Kambodscha, wo die amerikanisch-südvietnamesischen Invasionstruppen ins Leere stießen, hat General Giap, Nordvietnams Stratege, auf harten Widerstand umgeschaltet, um seinen Lebensnerv, den Ho-Tschi-Minh-Pfad, zu schützen.'
Die 'kritischen' Kommentare der als liberal und sogar 'links' geltenden Presse verdecken ihre wahre Funktion - Verbreitung der bürgerlichen Weltanschauung - am geschicktesten. Kritik an der amerikanischen Invasion soll den Eindruck eines kritischen Engagements beim Leser hervorrufen. Was aber wird kritisiert? Etwa die Anwesenheit des US-Imperialismus in Indochina und der imperialistische Krieg? Nein, man beschränkt sich darauf, die Diskrepanz zwischen ihrem Reden und Handeln zu kritisieren und ihre mißlungenen und zu risikoreichen militärischen Aktionen zu bemängeln (BZ 24.2., Zeit Nr.7, 12.2.1971)
'Die Südvietnamesen, die sich einen Dreifrontenkampf zutrauten, obwohl sie mit dem Gegner im eigenen Land nicht fertig werden, bekommen eine drastische Lektion über die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Sie haben sich unter schweren Verlusten nur wenige Kilometer in dem unwegsamen Gebiet vorarbeiten können und müssen nun Giaps Gegenschlag fürchten. Eine militärische Schlappe würde die ohnehin unterentwickelte Kampfmoral der Südvietnamesen vollends untergraben und damit auch die amerikanische Hypothese, die Armee Saigons könne in relativ kurzer Zeit ohne die Verbündeten die Kriegslast tragen, als Illusion entlarven. Präsident Nixon, der das Abenteuer in Laos als eine kriegsverkürzende Operation inszenierte, steht vor der Frage, ob er den Einsatz steigern soll. Er würde damit freilich auch das Risiko verdoppeln.'
'Statt den Krieg einzudämmen, hat Nixon ihn ausgeweitet. Amerika muß nun nicht nur Südvietnam stützen, sondern auch noch das Militärregime in Kambodscha. Jetzt droht sich das gleiche Spiel in Laos zu wiederholen.
Der unmittelbare militärische Nutzen wird, wie noch bei allen Großoffensiven in einem Partisanenkrieg, relativ klein sein. Doch was geschieht, wenn auch der neue, begrenzte Feldzug nicht zum Ziele führt? Schon unkt Senator Fulbright von einem Vormarsch nach Nordvietnam. Andere witzeln, der Rückzug der Amerikaner aus Südvietnam führe über Hanoi und Peking.
In dem Scherz steckt bitterer Ernst. Laos ist nicht Kambodscha.Hier stehen auch Interessen der Großmächte auf dem Spiel. Die Sowjetunion ist (mit England (Großbritannien,d.Vf.)) Vorsitzender der Laos-Konferenz. Und China ist Nachbarstaat; es unterhält Techniker, womöglich auch Truppen im Verwaltungsgebiet der Pathet Lao. Bereits zu Kennedys Zeiten war Laos ein Krisenherd der Weltpolitik. Und noch immer steckt der Dschungel voller Gefahren.
K. H. J.'
Auch der Spiegel stimmt in den Chor der Stimmen, die von der Ungeheuerlichkeit der amerikanischen Invasion ablenken wollen, mit ein, indem er, statt diese Ungeheuerlichkeit anzuprangern, sich darin übt, anderen ihre unsaubere Berichterstattung anzukreiden. Nicht der Krieg, sondern die Berichterstattung wird kritisiert (DPA-Artikel im Spiegel 9/1971).
In ihrem Einfallsreichtum, Kritik an der falschen Stelle anzubringen, steht die sich für 'links' haltende Frankfurter Rundschau (FR) dem Spiegel nicht nach. Wieder wird nicht die Tatsache, daß der US-Imperialismus in Indochina mordet, sondern die 'Arroganz der Macht' angegriffen.
'ARROGANZ DER MACHT
An drei Punkten ist die Arroganz der amerikanischen Militärmacht am Donnerstag in Washington deutlich geworden. Es handelt sich um drei Punkte aus Nixons Pressekonferenz. (vgl. 18.2.1971,d.Vf.)'
Stellt man die Ursache der Aggression als 'Arroganz der Macht' dar, so kann man sich sogar realistischere Einschätzungen der Lage im Kommentar leisten (FR 19.2.1971).
'Mit China soll wohl verhandelt werden. Doch 'der nächste Schritt' müsse nun von Peking kommen. Führt Peking Krieg im Hinterhof der USA, etwa in Mexiko? Hat China ein Land angegriffen oder durch seine Helfer angreifen lassen, das an die USA grenzt? Oder war es nicht doch umgekehrt, liegt Laos nicht gleich südlich der chinesischen Grenze?'
Was folgert die FR daraus? Sie zeigt sich in ihren Hoffnungen enttäuscht, daß Nixon besser sei als Johnson.
'Es gab, als Johnson im vietnamesischen Dschungel versank, die Hoffnung, die neue Regierung werde weniger arrogant, weniger in militärischen Denkschablonen befangen, politischen Lösungen offener sein.
Nixon selbst hatte vom 'Zeitalter der Konfrontation' zum 'Zeitalter der Verhandlungen' kommen wollen. In manchen Krisenzonen ist es ihm gelungen. In Vietnam sind die Hoffnungen zerstoben. Das Pentagon triumphiert.
gro'
WIE ERKLÄRT SICH NUN DIESE ZWIESPÄLTIGE HALTUNG DER BÜRGERLICHEN PRESSE?
Die Weltanschauung der Bourgeoisie ist der Idealismus. Die Presse, ob sie sich reaktionär, liberal oder gar fortschrittlich gibt, steht im Dienste der Bourgeoisie, stützt und verbreitet die Weltanschauung der Bourgeoisie. Sie verschließt die Augen vor den tatsächlichen Ursachen des Indochinakrieges und erklärt die Vorgänge in Indochina metaphysisch. Die Ursachen des Krieges und die jetzige Lage kann aber nur mit der materialistischen Weltanschauung und der dialektischen Methode richtig erkannt werden.
Wenn auch heute keine Zeitung mehr im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg vom 'Kampf für Frieden, Freiheit und Demokratie' redet, so steckt doch die idealistische Betrachtungsweise in allen Berichten. Man fragt nicht nach den tatsächlichen materiellen Bedingungen des Krieges, sondern geht von Ideen aus, von Gedanken, die man sich dazu macht. Führt man den Einmarsch in Laos auf 'Arroganz' zurück, so müßte man doch folgern, daß ohne diese Arroganz der Einmarsch in Laos nicht stattgefunden hätte. Eine Charaktereigenschaft einzelner Menschen bestimmt aber nicht den Lauf der Geschichte.
Der Vietnamkrieg ist auch kein Bruderkrieg zwischen den 'militärischen Nachkommen der annamitischen Mandarine und den kommunistischen Mandarinen', wie es die FAZ erklärt. Denn wie kann ein Krieg, der anfangs ein Bürgerkrieg gewesen sein soll, plötzlich zu einem amerikanischen, einem imperialistischen Krieg werden? Was suchten die Amerikaner dort? Und warum sollten in Indochina aus heiterem Himmel Bürgerkriege entstehen? Diese Fragen läßt die FAZ offen und unbegründet. Es sind aus der Luft gegriffene Phrasen, die dem Materialismus völlig widersprechen.
Denn die materialistische Betrachtungsweise geht nicht von vorgegebenen Ideen oder Vorstellungen aus, sondern von der Analyse der tatsächlichen Bedingungen.
Wirkliche Erkenntnis über die Natur und die Entwicklung dieses Krieges können wir nur gewinnen, wenn wir
MIT DER DIALEKTISCHEN METHODE DIE MATERIELLEN BEDINGUNGEN UNTERSUCHEN!
Sie gibt uns vor allem die genaue Anleitung zum Handeln, nur mit ihr können wir den Kampf gegen die Imperialisten erfolgtreich führen.
Stalin schreibt, daß die dialektische Methode davon ausgeht, 'daß keine einzige Erscheinung in der Natur begriffen werden kann, wenn sie isoliert, außerhalb des Zusammenhangs mit den sie umgebenden Erscheinungen genommen wird.'
Der Befreiungskampf des vietnamesischen, kambodschanischen und laotischen Volkes steht im Zusammenhang mit den Befreiungskämpfen aller unterdrückten Völker.
Und wie sieht die andere Seite aus?
Der Kampf des US-Imperialismus in Vietnam steht in Zusammenhang mit seinen weltweiten Versuchen, die wirtschaftlichen Interessen der amerikanischen Monopole zu verteidigen und dabei die Völker zu knechten. Er ist ein Teil der verzweifelten Versuche, den Sieg der Völker unter Führung ihrer kommunistischen Parteien zu verhindern, den Sieg des Sozialismus aufzuhalten.
Der Krieg in Vietnam muß in Verbindung mit dem Widerspruch zwischen der Masse des werktätigen amerikanischen Volkes auf der einen Seite, und der Bourgeoisie auf der anderen Seite betrachtet werden. Nicht das amerikanische Volk führt Krieg in Indochina; das Volk hat kein Interesse an diesem Krieg. Aber es wird nicht gefragt, ob es seine Söhne hinschlachten lassen will; es kann nur wählen, ob es von Kennedy, Johnson oder Nixon den Befehl dazu erhält. Die Verbrechen der amerikanischen Imperialisten dürfen wir nicht isoliert betrachten von den westlichen 'Verteidigungsbündnissen', wir dürfen nicht glauben, daß die USA die einzigen Imperialisten sind. Die verbündeten kapitalistischen Länder stehen ihnen zur Seite. Auch sie unterdrücken die Völker der dritten Welt, dabei steht die BRD unter der SPD-Regierung keineswegs an letzter Stelle. Der sowjetische Sozialimperialismus ist aus dem gleichen Holz geschnitzt. Die neue Bourgeoisie der SU kämpft gegen die Interessen der Völker der Welt und steht dabei den USA zur Seite, wenn sich auch beide um Einflußgebiete streiten.
Daraus folgt, daß imperialistische Kriege nicht nur das Privileg der Amerikaner sind, sondern DASS SIE VON DER KLASSE DER BOURGEOISIE GEFÜHRT WERDEN. Diese Kriege können nicht beendet werden bevor die Völker der Welt nicht die Macht der Bourgeoisie zerschlagen haben.
Wollen wir die Beendigung der Kriege in der dritten Welt, dann müssen wir hier in der BRD den Kampf des Volkes gegen die Bourgeoisie unterstützen.
Aber nicht nur die Zusammenhänge der Dinge sind wichtig, sondern auch der Lauf ihrer Entwicklung. Denn wenn die USA jetzt noch stark sind, bedeutet das nicht, daß sie es bleiben werden. Nicht die momentane Macht ist bestimmend, sondern die ihr innewohnende Entwicklungstendenz.
Mao sagt: 'Alle reaktionären Kräfte, die dem Untergang nahe sind, wehren sich jedoch stets verzweifelt bis zum Äußersten. Unweigerlich nehmen sie Zuflucht zu militärischen Abenteuern und politischen Täuschungen jeder Art, um sich vor dem Untergang zu retten.'
Wie sieht das bei den USA aus? Unternehmen sie nicht immer abenteuerlichere Aktionen und Abenteuer, wenn sie erst Kambodscha und dann Laos angreifen? Betreiben sie nicht politische Täuschung, wenn sie angeben, dies seien alles begrenzte Aktionen? Greift der US-Imperialismus nicht auch im Inland zu faschistischen Methoden, um seinen Untergang hinauszuzögern? (Siehe Faschismus-Flugblatt des KSB/ML (vgl. Jan. 1971,d.Vf.)). Diese Handlungen machen uns die Untergangstendenz des US-Imperialismus deutlich.
Denn 'die Sturmflut der Völker der ganzen Welt gegen die amerikanischen Aggressoren läßt sich nicht eindämmen. Di Völker der ganzen Welt werden in ihrem Kampf gegen den US-Imperialismus und seine Lakaien sicherlich noch größere Siege erringen' (Mao Tse-tung).
Der Entwicklungsprozeß der Geschichte ist eine Entwicklung von kleinen quantitativen Veränderungen zu sichtbaren qualitativen Veränderungen. Die qualitativen Veränderungen gehen plötzlich und rasch vor sich, d.h. es findet ein sprunghafter Übergang von einem Zustand in einen anderen statt. Als Beispiel dafür können wir die Entwicklung Chinas, Nordvietnams, Albaniens u.a. nennen. Dort entwickelte sich aus einer demokratischen, antiimperialistischen und nationalen Volksbewegung eine sozialistische wobei sich mit der Errichtung des sozialistischen Staates der qualitative Sprung vollzog.
Kommilitonen, Genossen, betrachten wir die Vorgänge in der Welt mit der Methode des dialektischen Materialismus! Dann erkennen wir, daß sie nichts Zufälliges enthalten, dann müssen wir Veränderungen nicht mit einem 'Aha' aus der morgendlichen Zeitung entnehmen, sondern wir werden die Ereignisse in ihrem Zusammenhang und in ihrer Entwicklung verstehen können; dann wird die Folge aber auch sein, daß wir nicht abseits stehen können, sondern daß wir handeln.
VÖLKER DER GANZEN WELT, VEREINIGT EUCH, BESIEGT DIE USA-AGGRESSOREN UND ALLE IHRE LAKAIEN!"
Es wird auch zum Lesen des 'Roten Morgen' (RM) aufgefordert.
Q: KSB/ML Freiburg:Presse,Freiburg o.J. (1971)
März 1971:
Die zweite Nummer der Zeitung „Der Rotgardist“, Zentralorgan der Roten Garde, Jugendorganisation der KPD/ML, (vgl. Jan. 1971, April 1971) erscheint mit dem Artikel "Amis raus aus Laos – Sieg im Volkskrieg!".
Q: Der Rotgardist Nr. 2, Berlin Feb./März 1971, S. 5
März 1971:
Der 'Rote Morgen' der KPD/ML-ZK Nr.3 (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) erscheint. Laut dem Leitartikel "Nach der Niederlage in Laos. Plant Nixon Atomschlag?" verfolgen die amerikanischen Imperialisten einen "großen strategischen Plan". Weiter heißt es:"
In den USA selbst wird gleichzeitig die öffentliche Meinung auf die Anwendung von Kernwaffen im Indochinakrieg vorbereitet. Verschiedene Zeitungen starten Versuchsballons … um die Atmosphäre der öffentlichen Meinung zu erforschen. Zufällig wird zur gleichen Zeit versehentlich ein Atom-Alarm für die USA ausgelöst. … Jede weitere Eskalation des Indochinakrieges wird die Völker der Welt einschließlich des amerikanischen Volkes nur noch fester vereinigen unter der Losung: Hände weg von Nord-Vietnam! Hände weg von China!"
Von der Redaktionssitzung für diese Nummer berichtet der Landespresseverantwortliche NRW (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971):"
NACH DER NIEDERLAGE IN LAOS - PLANT NIXON ATOMSCHLAG? Dazu lagen zwei Beiträge vor, die jeweils einen richtigen Gedanken zum Inhalt hatten. H (NdS) erhielt den Auftrag, beide Artikel zu kombinieren! Besprochen wurde das Ergebnis nicht mehr."
Q: KPD/ML-ZK-LPV NRW:Bericht des LPV NRW (K) und RM-Redkoll-Mitglied über seine Tätigkeit im RM-Redkoll von Dezember 1970 bis November 1971,o.O. o.J.,S.4; Roter Morgen Nr.3,Hamburg März 1971, S. 1 und 4f
März 1971:
Der BKA Freiburg gibt die Nr.7 seines 'Klassenkampfes' (vgl. 1.2.1971, 31.3.1971) heraus. Festgestellt wird auch: "Der US-Imperialismus wird auch in Laos scheitern".
Q: Klassenkampf Nr.7,Freiburg März 1971
März 1971:
Vermutlich im März erscheint in München die jugendeigene 'Schwabinger Schülerzeitung' Nr.2 (vgl. Nov. 1970). Berichtet wird auch aus Laos.
Q: Schwabinger Schülerzeitung Nr.2,München o. J. (1971),S.9f
März 1971:
Die Nr.9 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ - vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) der ABG erscheint. Enthalten ist auch der Artikel "Seit wann liegt Laos in Vietnam".
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.9,München März 1971
März 1971:
In Berlin-Spandau erscheint bei Orenstein und Koppel (O+K) durch die Betriebsgruppe O&K der Basisgruppe Spandau die 'O&K Solidarität – Rote Betriebskorrespondenz' Nr. 12 (vgl. Sept. 1970, Apr. 1971) mit den Artikeln "Kritik am Laos-Flugblatt" und "Laos: Ein Schlag ins Wasser".
Q: O&K Solidarität Nr. 12, Berlin März 1971, S. 7ff
März 1971:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr.7 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. Feb. 1971, 1.5.1971) heraus. Berichtet wird u.a. aus Laos.
Q: Arbeiterstimme Nr.7,Bremerhaven März 1971,S.2ff
01.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Laos:"
Um ihre Niederlage hinauszuschieben, sind die südvietnamesischen Invasoren gezwungen, weitere 10 000 Soldaten nach Laos zu schicken. Damit erhöht sich die Zahl der Invasoren auf ca. 26 000.
Durch diese Maßnahmen werden die Südvietnamesen gezwungen, ihre in Kambodscha stehenden Truppen teilweise zurückzuziehen, und so die südliche Flanke des Angriffs gegen Laos zu schwächen.
Die Truppen des Pathet-Lao haben bekanntgegeben, daß sie nunmehr die gesamte nördliche Flanke der Straße Nr.9, entlang derer die Invasoren ihren Vorstoß unternommen haben, in ihrer Kontrolle haben. Die Truppen des Pathet-Lao damit, in Kürze auch die südliche Flanke erobern zu können, um so die Invasoren einzukesseln. Südvietnamesische 'Elite'-Truppen mußten weitere vorgeschobene Stützpunkte aufgeben, nachdem sie von Pathet-Lao-Soldaten vom Nachschub durch US-Hubschrauber abgeschnitten worden waren."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 6.3.1971,S.11
01.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Südvietnam:"
Das Oberkommando der Truppen der provisorischen revolutionären Regierung Südvietnams (PRR) gibt bekannt, daß bei den Kämpfen um die Ausgangspunkte der Aggression gegen Laos bei Khe Sanh etwa 600 Soldaten der US-Imperialisten getötet, verwundet oder sonstwie außer Gefecht gesetzt worden sind."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 6.3.1971,S.11
01.03.1971:
Es erscheint die Nr.4 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 15.2.1971, 15.3.1971). Artikel sind u.a.:
- Laos - Sieg der Volksarmee
Q: Rote Fahne Nr.4,Bochum 1.3.1971
01.03.1971:
.. In Berlin gibt das Initiativkomitee (IK) der Roten Zellen der Proletarischen Linke / Parteiinitiative (PL/PI) sein Kampfblatt 'Hochschulkampf' Nr. 3 (vgl. 1.2.1971, 29.3.1971) heraus mit dem Artikel "Die Kursmacher von Wall Street werden sich verrechnen", wozu auch eine "Erklärung des Zentralkomitees der Laotischen Patriotischen Front" dokumentiert wird.
Q: Hochschulkampf Nr. 3, Berlin 1.3.1971, S. 6f
03.03.1971:
Vermutlich heute gibt die Berliner KPD/AO die Nr.15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 1.2.1971, 24.3.1971) heraus. Berichtet wird u.a. über Laos.
Q: Rote Fahne Nr.15,Berlin März 1971
05.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
PRESSEKONFERENZ NIXONS ZUR LAGE IN INDOCHINA
Am Freitag, dem 5.3. gab US-Präsident Nixon eine Pressekonferenz zur Lage in Indochina. Dabei verbreitete er wie schon in seiner außenpolitischen Erklärung vom 25.2. eine Reihe von Lügen über die Ziele der US-Imperialisten. Auch die militärische Lage in Indochina stellte er in unverschämter Weise verkehrt dar.
Die militärische Lage der amerikanischen und südvietnamesischen Truppen sei gut, so behauptet Nixon. der Vormarsch in Laos käme 'gut voran'. General Abrams, der Oberbefehlshaber der imperialistischen Truppen in Vietnam, habe ihm, Nixon, versichert, die südvietnamesischen Truppen kämpften besser als die Nordvietnamesen (mit denen sie es angeblich nur zu tun haben). Der Verkehr auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad sei durch die Invasion um 55% reduziert worden. In der Lagebeurteilung von Abrams heißt es außerdem, die Südvietnamesen könnten ihren Gegner 'zerhacken' wenn sie wollten. Warum der Präsident der südvietnamesischen Marionettenclique, Thieu, seinen besuch bei den Truppen in Laos verschieben mußte, wenn doch die militärische Lage dort so gut ist, das haben weder Nixon noch Abrams erklärt.
Zum x-ten Mal stellte der Präsident in dieser Pressekonferenz die Behauptung auf, die Invasionen Kambodschas und des Laos beschleunigten den Abzug der US-Truppen und die Beendigung des Indochina-Kriegs. Einen Termin für den endgültigen Abzug der imperialistischen nannte Nixon selbstverständlich nicht."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.19,Bochum 10.3.1971,S.14f
07.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
LÜGEN DER US-IMPERIALISTEN
Um ihre Niederlage an der laotischen Front zu verschleiern, behaupteten die US-Imperialisten und ihre Lakaien, am Wochenende die Stadt Chepone am Ho Chi-Minh-Pfad eingenommen zu haben. Dieser angebliche Erfolg der Aggressionstruppen wurde in einer Sondersendung des südvietnamesischen Rundfunks am Sonntag mit großem Aufwand bekanntgegeben und gefeiert.
Noch am selben Tage stellten die nordvietnamesischen Genossen klar, daß Chepone nach wie vor in der Hand der revolutionären Truppen ist. Sie entlarvten diese Lüge, die die Schwäche der Angreifer beweist.
Einen Tag nach der 'Erfolgsmeldung' mußte das US-Hauptquartier in Vietnam den 'großen Sieg' verkleinern. Die Kommunisten hätten sich um Chepone festgesetzt, hieß es nun. Es sei weiter mit harten Kämpfen zu rechnen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.2
08.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
NEUE 'TAKTIK' DER US-IMPERIALISTEN
Weil sie der geschlossenen Kampffront der Befreiungsarmeen nicht gewachsen sind, haben die Invasoren in Laos eine neue 'Taktik' entwickelt. Sie dringen in 'Froschsprüngen' vor. Eine Bombe wird über dem Dschungel abgeworfen, so, daß sie einen Landeplatz für Hubschrauber schafft. Dort wird dann aus der Luft ein 'Stützpunkt' angelegt, der auch nur aus der Luft versorgt werden kann. Wenn er von den Truppen des Pathet Lao eingekesselt wird, wird der Stützpunkt evakuiert.
Auf diese Weise 'erobern' die Aggressionstruppen Laos!
Neue Kämpfe fanden im Norden Südvietnams und auf dem Boloven-Plateau im westlichen Laos statt. Khe Sanh, Ausgangsbasis der Aggressionstruppen für die Operationen in Laos, wurde von den Befreiungstruppen mit Raketen und Granaten beschossen. Weiter rieben die Befreiungstruppen bei Cam Lo eine US-Kolonne auf. Am Ostrand des Boloven-Plateaus hat der Pathet Lao Regierungstruppen in ein schweres Gefecht verwickelt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.2f
13.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
EIN GROSSER SIEG DER LAOTISCHEN BEFREIUNGSARMEEN
Der Fehlschlag des Überfalls der US-Imperialisten und ihrer südvietnamesischen Lakaien auf Laos ist nun offensichtlich.
Die Kampfentschlossenheit des laotischen Volkes und die vollkommene Überlegenheit der Befreiungstruppen zwingt sie zum Rückzug aus Laos.
Ununterbrochene Bombereinsätze (seit dem 8.2. wurden über 360 000 t Bomben über Laos abgeworfen - so der Pathet Lao) und eine Armee von Hubschraubern konnten die Kampffront der Befreiungskräfte nicht brechen.
DAS HAUPTQUARTIER DER SÜDVIETNAMESISCHEN ARMEE GAB AM SAMSTAG, DEN 13.3. DEN RÜCKZUG ALLER TRUPPEN AUF EINE VORPOSTENLINIE AN DER LAOTISCHEN GRENZE BEKANNT.
Schon jetzt verlassen die Aggressionstruppen fluchtartig ihre Stellungen. Die meisten Geschütze werden einfach gesprengt, alle Ausrüstungsgegenstände werden zurückgelassen. Mit letzter Kraft versuchen Teile der Invasionsarmee, die nach Angaben der Saigoner Marionetten von 16 000 auf weniger als 10 000 verringert wurde, einen Teil der revolutionären Truppen in Gefechten zu binden, um so wenigstens den Rückzug zu decken.
Der totale Fehlschlag unter den abziehenden Truppen ist so groß, daß Angriffe auf andere Einheiten der eigenen Armee keine Seltenheit sind. So beschossen US-Jagdbomber am Samstag versehentlich eine südvietnamesische Einheit. Dabei wurden mindestens 10 Soldaten getötet. Das gab das US-Oberkommando in Südvietnam am Sonntag bekannt.
Nach Berichten bürgerlicher Zeitungen haben US-Flugzeuge damit zum 5. Mal seit Beginn der Laos-Invasion südvietnamesische Einheiten unter Feuer genommen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.21,Bochum 17.3.1971,S.1f
15.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
INVASIONSTRUPPEN AUF DER FLUCHT VOR DEM PATHET LAO UND SEINEN VERBÜNDETEN
Die Flucht der Invasionstruppen aus Laos geht weiter. Nach Berichten amerikanischer Hubschrauberpiloten verlassen sie kopflos eine Feuerstellung nach der anderen.
Mehr als 1 000 Soldaten der Aggressionstruppen gelang es nach der Eroberung des Artilleriestützpunktes 'Lollo' durch den Pathet Lao und seine Verbündeten nicht mehr, die zu ihrem Abtransport gestarteten US-Bergungshubschrauber zu erreichen. Sie bedrängten die Evakuierungsmaschinen so sehr, daß diese in kurzer Zeit überfüllt waren. Dann setzte das Trommelfeuer der Befreiungstruppen ein, so daß die Hubschrauber nicht mehr landen konnten. 'Lollo' liegt 20 km von der Grenze entfernt.
Die Reste der Invasionstruppen versuchten daraufhin, zum Artilleriestützpunkt 'Brown' zu kommen. Da aber die meisten Soldaten verwundet waren, kamen sie nur langsam vorwärts. Es gelang dem Pathet Lao und seinen Verbündeten, ihnen den Weg abzuschneiden.
Der Stützpunkt 'Brown' steht ebenfalls unter starkem Artilleriebeschuß. Amerikanische Piloten meinten, es sei nur noch eine Frage der Zeit, wann er auch aufgegeben werden müsse.
Im ganzen Kampfgebiet können die Hubschrauber nicht mehr landen, so daß die Invasionstruppen fast ganz ohne Nachschub sind. Dadurch, daß sie ihre Ladungen aus der Luft abwerfen oder in Netzen herunterlassen, versuchen die US-Imperialisten, die Stellungen wenigstens mit Lebensmitteln zu versorgen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.22,Bochum 20.3.1971,S.10f
15.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
LAGE DER LAOTISCHEN REGIERUNGSTRUPPEN
Nach Berichten der bürgerlichen Presse ist die konterrevolutionäre Armee des Imperialistenfreundes Souvanna Phouma vom Pathet Lao und seinen Verbündeten auf vier Kampfgruppen, knapp 10 000 Mann verringert worden. Ihr sind noch ganze elf Kanonen geblieben, um zwei Provinzen von 18 000 Quadratkilometer zu halten. Die Verbindung der Truppen zu anderen Provinzen ist nur noch über Luftbrücken möglich. Vier Fünftel von Laos sind fest in der Hand der Truppen des laotischen Volkes."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.23,Bochum 24.3.1971,S.13
15.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Südvietnam:"
KHE SANH WEITER UNTER BESCHUSS
Khe Sanh, Ausgangsbasis der Aggressionstruppen in Südvietnam für die Operationen in Laos, liegt weiter Tag und Nacht unter schwerem Beschuß. Es wird seit etwa vierzehn Tagen von den Befreiungstruppen belagert.
Die 3 000 Soldaten, die dort fest stationiert sind, graben sich ein, um dem Beschuß zu entgehen. Nach Berichten der bürgerlichen Nachrichten-Agentur AFP haben die Befreiungstruppen alle Höhen um Khe Sanh fest in der Hand, so daß selbst der moderne logistische Apparat der US-Imperialisten ihre Feuerstellungen nur sehr schwer ausmachen kann.
Etwa 6 000 US-Soldaten sind nach Berichten der bürgerlichen Presse (neben dem festen Personal) eingesetzt, um Khe Sank zu halten. Das wird ihnen jedoch nicht gelingen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.23,Bochum 24.3.1971,S.13
17.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
Am Mittwoch waren die amerikanischen Hubschrauber pausenlos im Einsatz, um gefallene oder verwundete Soldaten herauszuholen. Jetzt versuchen die meisten Truppenteile der ehemaligen Invasionsarmee, auf eigene Faust sich durch den Dschungel nach Südvietnam zurückzuschlagen.
Im Stützpunkt Nam Nhgi auf der südvietnamesischen Seite der Grenze sagte ein US-Pilot am Mittwoch vor Journalisten: 'Sie (die Südvietnamesen) sind in einem heißen und schweren Feuergefecht mit einer Menge Nordvietnamesen… und ich kann ihnen sagen, wir wollen da nicht gerne hineinfliegen.'
Die US-Imperialisten verbreiten immer noch ihre alte Lüge, daß die DRV Laos an sich gerissen habe. Sie leugnen, daß es die Streitkräfte des laotischen Volkes sind, die ihnen diese Niederlage beibringen.
Das SÜDVIETNAMESISCHE OBERKOMMANDO erklärte am Mittwoch, IN LAOS GEBE ES ZUR ZEIT WEDER KÄMPFE NOCH BEFÄNDEN SICH DIE SÜDVIETNAMESEN AUF DEM RÜCKZUG."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.22,Bochum 20.3.1971,S.11
17.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
TAGESBEFEHL DES OBERKOMMANDOS DES PATHET LAO
Am Mittwoch, den 17.3., gab das Oberkommando des Pathet Lao folgenden Tagesbefehl an seine Truppen: 'Der Feind ist in sehr großer Verwirrung. Er hat Angst, vernichtet zu werden und versucht, zu fliehen. Nutzt die Gelegenheit und vernichtet ihn! Verstärkt die Umklammerung des Feindes noch mehr und laßt ihn nicht entkommen! Schießt die Hubschrauber ab, nehmt dem Feind den Luftweg! Vernichtet seine Fahrzeuge, schneidet dem Feind den Weg ab! Blockiert alle Richtungen, verhindert die Flucht des Feinds durch den Dschungel!'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.23,Bochum 24.3.1971,S.13
18.03.1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Apr. 1971) berichtet aus Vietnam (vgl. 24.2.1971, 21.3.1971) im Zusammenhang mit dem Ende der USA-Invasion in Laos (vgl. 25.3.1971):"
Aber dieser Sieg ist kein Sieg, auf dem sich die Befreiungskämpfer ausruhen können, denn die US-Imperialisten lernen nicht aus ihren Niederlagen. Für die US-Imperialisten sind ihre Niederlagen nur der Beginn noch größerer Abenteuer.
Der Überfall auf Laos hat ihnen die totale Niederlage gebracht. Jetzt bereiten sie sich darauf vor, das Volk in der Demokratischen Republik Vietnam erneut in einen Krieg zu stürzen.
Am 18.März kündigte Nixon den 'unbeschränkten Einsatz der US-Truppen' an."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.4,Bochum Apr. 1971,S.6
19.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
MILITÄRISCHE ERFOLGE DER BEFREIUNGSTRUPPEN
Der Pathet Lao und seine Verbündeten sind weiter auf dem Vormarsch.
Nach Berichten der bürgerliche n Presse mußten die Invasionstruppen am Freitag, den 19.3., AUCH DEN STÜTZPUNKT 'BROWN' RÄUMEN. Nur wenige Soldaten konnten noch ausgeflogen werden. Der Andrang auf die US-Hubschrauber war so groß, daß nach Augenzeugenberichten viele Soldaten sich an die Kufen der Hubschrauber hängten und auf der südvietnamesischen Seite unter Lebensgefahr vor der Landung absprangen.
Soldaten der zerschlagenen Laos-Armee berichteten in Khe Sanh den Journalisten, teilweise hätte ihre Verbände vier Fünftel ihres Bestandes verloren.
EIN GROSSER TEIL DER ÜBERLEBENDEN WEIGERTE SICH, WEITER ZU KÄMPFEN.
Die Befreiungstruppen hatten den Stützpunkt fünf Tage lang unter schweren Beschuß genommen.
Der Artillerie-Stützpunkt 'Delta I', der nur noch acht km von der südvietnamesischen Grenze entfernt ist, liegt ebenfalls Tag und Nacht unter schwerem Beschuß. Reste der Invasionstruppen versuchen jetzt, sich dorthin durchzuschlagen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.23,Bochum 24.3.1971,S.12f
19.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
LÜGEN DER US-IMPERIALISTEN UND IHRER LAKAIEN
Am Freitag, den 19.3., bezeichnete das südvietnamesische Hauptquartier der Invasionstruppen den Rückzug seiner Truppen in Laos als 'taktische Bewegungen'.
Der Sprecher der US-Regierung, Ziegler, erklärte am Freitag, von einem verlustreichen Rückzug der Saigoner Truppen (die US-Imperialisten verbreiten immer noch die unverschämte Lüge, amerikanische Truppen hätten Laos nie betreten) sei nichts bekannt. Die südvietnamesischen Truppen würden weiter den kommunistischen Nachschub in Laos unterbinden und ihre Operationsziele in die Tat umsetzen.
General Westmoreland sagte, er würde den Rückzug der südvietnamesischen Truppen aus Laos 'nicht als Rückzug einstufen.' Die Flucht der Aggressionstruppen vor der Befreiungsarmee nannte Westmoreland 'Umverteilen der Truppen', das angeblich den Zweck hat, 'weitere Nachschubwege des Gegners zu erreichen.'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.23,Bochum 24.3.1971,S.13
21.03.1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Apr. 1971) berichtet aus Vietnam (vgl. 18.3.1971) u.a. von heute:"
Schon kreuzen vor der Küste der DRV US-Kriegsschiffe . Schon konzentrieren sich amerikanische und südvietnamesische Eliteeinheiten an der Grenze zur DRV.
Am 21. und 22.März ist es zu den schwersten Bombenangriffen auf die DRV seit November letzten Jahres gekommen.
Sollten es die US-Imperialisten wirklich wagen, erneut in die DRV einzufallen, so wird dieses Abenteuer genauso enden wie das in Laos (vgl. 25.3.1971,d.Vf.) auch. - Mit einer völligen Niederlage der US-Imperialisten."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.4,Bochum Apr. 1971,S.6
22.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos (vgl. 23.3.1971):"
NIEDERLAGE DER LAOTISCHEN REGIERUNGSTRUPPEN
Die Befreiungstruppen haben die laotische Königsstadt Luang Prabang inzwischen vollständig eingekesselt. Sie haben mehrere Stellungen der reaktionären Truppen überrannt und sind dabei, die Stadt einzunehmen. Am Montag sprengte ein Kommando der revolutionären Armee ein Munitionsdepot in der Nähe des Flughafens."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.24,Bochum 27.3.1971,S.2
22.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet mit Hilfe der 'Peking Rundschau' (PR - vgl. 22.6.1971) vermutlich von heute über den Erfolg der Invasion in Laos (vgl. 8.2.1971):"
An der Kampffront von Südlaos kämpften die Streitkräfte der verschiedenen Waffengattungen der Laotischen Volksbefreiungsarmee in enger Koordination, schnitten so rasch die einfallenden Feinde ab und kreisten sie ein und vernichteten sie. Nach 43 Tagen und Nächten mutigen Kampfes vernichteten sie sechs Brigaden und Regimenter der Elitetruppen der Saigoner Marionettenstreitkräfte vollkommen, setzten mehr als 16 000 Mann der Effektivstreitkräfte des Feindes außer Gefecht, machten so die großangelegte Invasion von Seiten der USA- und Marionettentruppen völlig zunichte und errangen dabei einen welterschütternden großartigen Sieg."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.12
22.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
INDOCHINESISCHE BEFREIUNGSTRUPPEN SCHLAGEN US-AGGRESSION ÜBERALL ZURÜCK
An der laotischen Front marschieren die Truppen des Pathet Lao und seiner Verbündeten unaufhaltsam voran.
DIE AGGRESSIONSTRUPPEN MUSSTEN BIS AUF ZWEI STÜTZPUNKTE ALLE STELLUNGEN IN LAOS AUFGEBEN, DARUNTER 'ALPHA', DIE WICHTIGSTE ARTILLERIESTELLUNG.
Die Reste der ehemaligen Invasionsarmee versuchen Hals über Kopf vor den Befreiungstruppen auf südvietnamesisches Gebiet zu flüchten. Zwei Bataillonen wurde der Rückweg von den Befreiungstruppen abgeschnitten. Der Pathet Lao verwickelte sie in ein schweres Gefecht. Viele Soldaten, die in kleinen Gruppen zum Teil mit Fahrzeugen versuchen, sich auf südvietnamesisches Gebiet durchzuschlagen, werden ebenfalls aufgehalten.
Ein US-Hubschrauberpilot berichtet den Journalisten bei seiner Landung in Südvietnam, bei der Evakuierung eines Stützpunkts habe ein Offizier einem Soldaten befohlen, einen überladenen Hubschrauber zu verlassen. Der Soldat habe mit dem Gewehrkolben nach dem Offizier geschlagen.
Außerdem berichteten Hubschrauberpiloten den bürgerlichen Journalisten zum wiederholten Mal, daß die Invasionstruppen bei ihrer Flucht meist alle Waffen, Munition und sogar schwere Geschütze und Panzerwagen liegen und stehen lassen.
Oberst Nguyen Van Diem, der Kommandeur des 1. Infanterie Regiments der 1. südvietnamesischen Division, die von den US-Imperialisten und ihren Lakaien als bester Erdkampfverband der Marionettenarmee angepriesen wird, sagte auf die Frage eines bürgerlichen Berichterstatters, warum seine Truppen bei der Aufgabe des Stützpunkts 'Lollo' sogar Haubitzen zurückgelassen hätten: 'Ich wollte in Hinblick auf das schwere kommunistische Flakfeuer die Evakuierungshubschrauber nicht überladen und unnötig gefährden, und ich wollte für den Gegner einen Köder zurücklassen. Er sollte 'Lollo' besetzen, damit er zum Ziel für amerikanische Jagdbomber wird.'
IM GANZEN KAMPFGEBIET NEHMEN DIE BEFEHLSVERWEIGERUNGEN VON AMERIKANISCHEN UND SÜDVIETNAMESISCHEN SOLDATEN IMMER MEHR ZU. Ein US-Offizier, dessen Panzereinheiten sich geweigert hatten, auf der Straße 9 in Richtung Laos zu marschieren, wurde seines Postens enthoben.
Dadurch, daß sie die Reste ihrer Truppen in einem Sperrgürtel an der Grenze zusammenziehen, versuchen die US-Imperialisten und ihre Lakaien zu verhindern, daß der Pathet Lao und seine Verbündeten die Aggressoren bis auf südvietnamesisches Gebiet verfolgt. Aber auch dort stehen die Einheiten ständig unter schwerem Beschuß der Befreiungstruppen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.24,Bochum 27.3.1971,S.1f
22.03.1971:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 31.3.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
SPD-VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM KAUFT NOCH MEHR PHANTOM-JÄGER
Kriegsminister Schmidt hat beschlossen etwa hundert mehr als die ursprünglich geplanten Phantom-Flugzeuge zu kaufen.
Die Phantom ist in erster Linie ein offensives Kampfflugzeug, daß z.B. von den US-Imperialisten bei ihren Überfällen auf die DRV (Nordvietnam,d.Vf.) und Laos wichtige Dienste geleistet hat.
Dieses Flugzeug soll die Kampfkraft der westdeutschen Luftwaffe (BRD- und US-Imperialisten sprechen von 'flexibler Verteidigung') stärken."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 31.3.1971,S.3f
23.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vom heutigen ersten Jahrestag der Gründung der Vereinigten Nationalen Front von Kampuchea (FUNK - vgl. 20.8.1970):"
Obwohl die FUNK erst ein Jahr besteht, hat sie bereits große Erfolge im Kampf gegen den US-Imperialismus und seine Handlanger errungen. Ihre Kämpfer zerschlugen die großangelegte Laos-Invasion und BEFREITEN BIS ENDE LETZTEN JAHRES 7/10 KAMBODSCHAS MIT EINER BEVÖLKERUNG VON 4 MIO. MENSCHEN."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 14.4.1971,S.14f
23.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos (vgl. 22.3.1971):"
Souvanna Phouma, Chef der laotischen Marionettenregierung, forderte am Dienstag die britischen Imperialisten und die sowjetischen Revisionisten (SU,d.Vf.) als Schutzmächte der Genfer Indochina Konferenz auf, Luang Prabang zu 'retten'."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.24,Bochum 27.3.1971,S.2
23.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Laos:"
VERLOGENE TRICKS DER US-IMPERIALISTEN UND IHRER TAIWANER LAKAIEN
Um die totale Niederlage des US-Imperialismus und seiner Lakaien an der laotischen Front zu verschleiern, behauptete die reaktionäre Tschiang Kai-tschek Clique am Dienstag, in Laos kämpften zur Zeit 20 000 Soldaten der VR China. Diese Lüge verbreitete die Taiwaner Nachrichtenagentur CNA.
Damit stehen die Taiwaner Reaktionäre dem US-Präsidenten NIXON in nichts nach, der am Dienstagabend in einem Fernsehinterview behauptete, DASS DIE INVASION IN LAOS DIE GEFÄHRDUNG DER AMERIKANISCHEN TRUPPEN IN VIETNAM WESENTLICH VERRINGERT HABE, DASS DIE VERLUSTE DER BEFREIUNGSARMEEN FÜNF MAL SO HOCH GEWESEN SEIEN WIE DIE DER AGGRESSOREN UND DASS DER VERSORGUNGSVERKEHR AUF DEM 'HO CHI-MINH PFAD' (die Bezeichnung Ho Chi-Minh Pad wurde von den US-Imperialisten erfunden. Sie geht Hand in Hand mit der Behauptung, daß Laos von Truppen der DRV infiltriert sei. Die US-Imperialisten behaupten folglich, daß Truppen der DRV die Nachschubstraße bauen und benutzen und ihnen die Niederlage an der laotischen Front zuzufügen. Der richtige Name für dieses System von Nachschubwegen ist FRONTSTRASSE.) NACH SÜDEN WÄHREND DER INVASION ZU 75% UNTERBROCHEN WORDEN SEI.
Laut AP bezeichnete Nixon die Invasion als einen 'Meilenstein' in den Bemühungen um einen sicheren Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Indochina.
Die Tatsache, daß große Teile der Bevölkerung der USA seinen Lügen nicht mehr glauben, nannte Nixon 'Glaubwürdigkeitslücke'.
'Es sind die Ereignisse, die die Glaubwürdigkeitslücke verursachen, und nicht etwa, daß ein Präsident vorsätzlich lügt oder das Volk irreführt', rief Nixon beschwörend aus."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.24,Bochum 27.3.1971,S.2f
23.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet u.a.:"
ANGRIFFE DER BEFREIUNGSTRUPPEN IN SÜDVIETNAM
Wie in Laos so marschieren die Befreiungstruppen auch im ganzen Norden Vietnams unaufhaltsam dem Sieg entgegen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.24,Bochum 27.3.1971,S.2
25.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Am Donnerstag, den 25.3. erklärte das südvietnamesische Hauptquartier der Aggressoren die Laos-Invasion offiziell für beendet.
DAS HAUPTQUARTIER DES PATHET LAO GAB BEKANNT, DASS DIE REVOLUTIONÄREN TRUPPEN WÄHREND DER AGGRESSION GEGEN LAOS 15 400 ALLIERTE SOLDATEN GETÖTET HABEN, DARUNTER 200 AMERIKANER. Rund 1 000 Soldaten wurden gefangengenommen; 496 Flugzeuge, meist Hubschrauber wurden zerstört oder erbeutet. Außerdem haben die Aggressoren 586 Fahrzeuge, 144 schwere Geschütze und mehr als 5 000 andere Waffen verloren.
Nach Angaben des südvietnamesischen Oberkommandos der Marionettenarmee sind in Laos nur 3 800 Soldaten gefallen."
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Apr. 1971) berichtet:"
LAOS: US-IMPERIALISTEN IN DIE FLUCHT GESCHLAGEN
Über 10 000 tote vietnamesische Soldaten, 300 abgeschossene US-Hubschrauber, das ist das Ende des Einfalls der US-Truppen und ihrer südvietnamesischen Verbündeten in Laos.
In panischer Flucht verlassen die Soldaten das Land.
Für die ganze Welt ist offensichtlich: der US-Imperialismus hat das laotische Volk mit der ganzen Gewalt seiner Kriegsmaschinerie bedroht - und das laotische Volk hat in wenigen Wochen die feindlichen Truppen mitsamt ihrer gepriesenen 'Luftüberlegenheit' völlig zerrieben und ihnen eine totale Niederlage bereitet.
Das ist ein Sieg für die Befreiungsarmeen, das ist ein Zeichen für alle Völker der Welt, die der US-Imperialismus unter seiner Knute hält:
'Ein schwaches Land kann ein starkes Land besiegen, ein kleines Land kann eine Großmacht besiegen. Das Volk eines kleines Landes kann, wenn es Mut hat, sich zum Kampf erheben und zu den Waffen greifen, und die Geschicke seines Landes in die Hand nimmt, bestimmt die Aggression einer Großmacht vereiteln.' (Mao Tse-tung)" *****
Vom Ende der Invasion berichtet auch in:
- Bayern in Würzburg die OG der KPD/ML-ZK (vgl. 29.3.1971).
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.4,Bochum Apr. 1971,S.6; KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Totale Niederlage in Laos,Würzburg o.J. (1971),S.1;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 31.3.1971,S.12
26.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute:"
LAGE AN DER LAOTISCHEN FRONT
Die Befreiungsarmee hat die Truppen der US-Imperialisten und ihrer Lakaien so gut wie vollständig aus Laos vertrieben. DIE INVASOREN HABEN NUR NOCH EINEN STÜTZPUNKT IN LAOS. Wie die bürgerliche Presse am 27.3. berichtete, versuchen die US-Imperialisten und ihre Lakaien, diesen letzten Stützpunkt zu halten, indem sie etwa 2 000 Soldaten dorthin einfliegen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 31.3.1971,S.12
26.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
VORBEREITUNGEN DER US-IMPERIALISTEN AUF EINEN ANGRIFF GEGEN DIE DRV
Die US-Imperialisten treffen erste Vorbereitungen, um in die DRV
einzumarschieren.
Sie versuchen das mit der Behauptung zu 'rechtfertigen' die DRV habe selbst Angriffspläne. 'VERTEIDIGUNGSEXPERTEN' DES US-KRIEGSMINISTERIUMS ERKLÄRTEN AM REITAG, DEM 26.3., DIE DRV PLANE IM AUGUST ÖSTLICH VON LAOS DURCH SÜDVIETNAM SENKRECHT ZUM SÜDCHINESISCHEN MEER DURCHZUSTOSSEN.
…
Die Truppen der US-Imperialisten und ihrer Lakaien, die infolge der Niederlage an der laotischen Front und der Übermacht der Befreiungstruppen in ganz Indochina kaum noch fähig sind, sich auf den Beinen zu halten, werden schon auf den Angriff gegen die DRV vorbereitet."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.26,Bochum 3.4.1971,S.8
26.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
DDR-FÜHRER: HETZE GEGEN DIE VR CHINA
(aus einem Artikel des 'Neuen Deutschland' (ND,d.Vf.) vom 26.3. 'Wie man in Peking das Andenken der Pariser Kommune schändet')
' … Statt gemeinsamer Aktionen mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Ländern zur Abwehr der US-Aggression und ihrer gefährlichen friedensbedrohenden Ausweitung auf Laos, richtet die Mao Tse-tung-Gruppe das Feuer nicht gegen den Imperialismus, sondern gegen die Sowjetunion, die stärkste antiimperialistische Macht…'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.30,Bochum 21.4.1971,S.9f
29.03.1971:
Es erscheint die Nr.6 der 'Roten Fahne' (RF) der KPD/ML-ZB (vgl. 15.3.1971, 12.4.1971). Im Leitartikel "Hände weg von Nord-Vietnam!" wird u.a. ausgeführt:"
In Laos haben die südvietnamesischen und die amerikanischen Truppen trotz massiven US-Bombardierungen eine vernichtende Niederlage erlitten: die Saigoner Söldner und US-Besatzer ziehen sich in panikartiger Flucht zurück, um ihr nacktes Leben zu retten; die US-Hubschrauber, die die geschlagenen Truppen ausfliegen sollen, werden von den fliehenden Soldaten gestürmt. Die vielgepriesene Luftüberlegenheit ist völlig verschwunden: seit Beginn der Laos-Invasion haben die bewaffneten laotischen Volksbefreiungskämpfer mehr als 300 US-Hubschrauber abgeschossen; amerikanische Piloten weigern sich, Einsätze über Laos zu fliegen. Die Niederlage der USA und ihrer Marionettentruppen im Kampf gegen die Völker Indochinas ist vollständig. Schon vor dem völligen Zusammenbruch der Invasion in Laos hatte der chinesische Ministerpräsident Tschou En-lai bei einem Besuch in der Demokratischen Republik Vietnam (DRV-Nordvietnam) erklärt: Der US-Imperialismus macht sich immer eine falsche Vorstellung der Lage: er überschätzt seine eigene Kraft und unterschätzt die der Völker. … Nach der Niederlage in Laos wird wieder ganz deutlich: die US-Imperialisten wollen den Krieg noch weiter verschärfen und zum entscheidenden Schlag ausholen - zum Schlag gegen das sozialistische Nordvietnam, zum Schlag gegen den zuverlässigen Verbündeten der kämpfenden indochinesischen Völker."
Q: Rote Fahne Nr.6,Bochum 29.3.1971, S. 1 und 7
29.03.1971:
Die OG Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von E. Hofer, München, Georgenstr.58 und einer Postlagerkarte als Würzburger Kontaktadresse zum Ende der Invasion in Laos (vgl. 25.3.1971) heraus:"
TOTALE NIEDERLAGE IN LAOS
Fluchtartig verlassen die südvietnamesischen Invasionstruppen Laos: Die Soldaten erreichen nicht mehr die Hubschrauber für den Rücktransport. Das Abwehrfeuer ist so heftig, daß die US-Hubschrauber nicht landen können. Viele US-Piloten verweigern deshalb den Einsatz. Die schwere Artillerie muß einfach zurückgelassen werden. Tschepone, Hügel 31, Stützpunkt 'Lollo': das Abenteuer in Laos endete mit einer vernichtenden Niederlage. Ganze Spezialeinheiten wurden vollständig aufgerieben, viele südvietnamesische Offiziere sind getötet, die Totengräber auf dem Saigoner Nationalfriedhof machen Überstunden.
DIE LOGIK DES IMPERIALISMUS
Nach der Niederlage in Kambodscha müßte doch eine weitere Niederlage in Laos klar gewesen sein. Je mehr die US-Imperialisten den Krieg ausdehnen, umso größer werden ihre Niederlagen. Selbst einige US-Senatoren hatten gewarnt. Warum haben die US-Imperialisten ihre südvietnamesischen Marionetten einmarschieren lassen?
Auf eine Niederlage reagieren die Imperialisten nicht mit Rückzug und Frieden. Nein, sie setzen noch mehr Bomber und Panzer ein - und das heißt letztlich, sie stecken noch größere Niederlagen ein. Der US-Imperialismus verstrickt sich immer tiefer in einen ausgedehnten Krieg. Er handelt dabei nach dem Gesetz des Imperialismus: Eine Niederlag erleiden, die Reaktion: Ausweitung der Aggression, eine neue größere Niederlage, darauf die Reaktion: noch größere militärische Abenteuer; jede neue Verschärfung der Aggression bringt ihm stärkere Niederlagen. Bis zum Untergang - das ist die Logik des Imperialismus.
Der US-Imperialismus trifft in der ganzen Welt auf immer heftigeren Widerstand der unterdrückten und ausgebeuteten Völker. Überall in Asien, Afrika, Lateinamerika entwickelt sich der Volkskrieg gegen die imperialistische Ausbeutung. Der Imperialismus kann nicht einmal über die kämpfenden Völker von Vietnam, Kambodscha und Laos siegen.
DAMIT STEUERT DER US-IMPERIALISMUS SEINEM WELTWEITEN BANKROTT ZU!
WAS IST IMPERIALISMUS?
Die amerikanische Kapitalistenklasse kann nicht mit den Profiten der Ausbeutung im eigenen Land auskommen. Damit ihr System nicht zusammenbricht, muß sie aus den Völkern der ganzen Welt Profite herauspressen. Die Imperialisten müssen also unter sich die Welt aufteilen. Darin sind sich die beiden imperialistischen Großmächte USA und Sowjetunion (SU,d.Vf.) einig. Um das Wieviel? streiten sie sich. In den letzten Jahren mischt auch die westdeutsche Kapitalistenklasse wieder verstärkt mit.
SOWJETIMPERIALISTEN - KOMPLIZEN DER US-IMPERIALISTEN
Vietnam ist den Amerikanern zugeteilt. Deshalb werden die sowjetischen Sozialimperialisten in Indochina niemals gegen den US-Imperialismus kämpfen. Sie erlassen zwar wortreiche Protestresolutionen, in der Praxis billigen sie durch diplomatische Anerkennung der Lon-Nol/Sirik-Matak-Marionettenregierung die amerikanische Aggression. In Palästina paktieren sie offen mit dem US-Imperialismus, um die palästinensische Befreiungsbewegung zu zerschlagen. In ihrem eigenen Machtbereich ('Ostblock') unterdrücken sie z.B. die Völker der Tschechoslowakei (CSSR,d.Vf.) und Polens, um die Ausbeutung der Rohstoffe und der Arbeitskraft fortsetzen zu können. Der revolutionäre Kampf der nordpolnischen Arbeiter zeigt aber schon die Brüchigkeit dieser Herrschaft.
DAS VOLK WIRD SIEGEN!
Die herrschende Clique in der Sowjetunion verrät den Kampf der unterdrückten Völker: sie sagt, diese Völker dürften nicht zu den Waffen greifen, sondern sie müßten friedlich verhandeln (und sich zuhause zerbomben lassen!).
Die Regierung der demokratischen Republik Vietnam (DRV - vgl. S2.*.1971,d.Vf.) hat sich vor einer Woche offen zu den Mao Tse-tung-Ideen bekannt. Dieses Bekenntnis ist eine scharfe Abfuhr für den sowjetischen Revisionismus.
Sollen die Völker nicht kämpfen und für alle Zeit Sklaven bleiben? - so wollen es die US- und Sozialimperialisten. Oder sollen sie nach der Theorie von Mao Tse-tung mit der Waffe für ihre Freiheit kämpfen? Die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas haben längst die Antwort gegeben und mit dem Volkskrieg begonnen. Mit jeder neuen Aggression des Imperialismus schließen sie sich enger zusammen und werden zu einer unüberwindlichen Kraft. 'Ein erwachtes revolutionäres Volk ist unbesiegbar, es kann, solange es wagt zu den Waffen zu greifen, im Kampf ausharrt und fortgesetzt seine Erfahrungen im Kampf zusammenfaßt, aus kleinen und schwachen Anfängen bis zu großen und mächtigen Kräften gelangen und den Sieg im Krieg gegen Aggression erringen. Alle scheinbar starken Aggressoren, wieviele Flugzeuge und Kanonen - oder welche modernen Waffen sie auch immer besitzen mögen - sind Papiertiger und können besiegt werden.' (Yao Wen-Yüan). Die Revolution des chinesischen Volkes und der Befreiungskampf der indochinesischen Völker zeigen den unweigerlichen Untergang des Imperialismus.
DER SOZIALISMUS SCHREITET SEINEM WELTWEITEN SIEG ENTGEGEN!
Die zuverlässigsten Verbündeten der Völker in ihren Befreiungskämpfen sind heute die sozialistische Volksrepublik China und das sozialistische Albanien. Sollte der US-Imperialismus mit einem Angriff auf Nordvietnam dem vietnamesischen Volk noch mehr Opfer abverlangen, läuft das Faß über. China wird dann direkte militärische Hilfe geben, nachdem es bisher dem kämpfenden vietnamesischen Volk mit Waffenlieferungen und bedingungsloser Unterstützung des Volkskrieges beigestanden hat. In den letzten Tagen hat die chinesische Regierung dies mehrfach bekräftigt. Eine solche Ausweitung wird den Untergang des US-Imperialismus nur noch beschleunigen.
HÄNDE WEG VON NORDVIETNAM! HÄNDE WEG VON CHINA!
ZWEI GESICHTER DES IMPERIALISMUS
Die weltweite Unterdrückung hat zwei Gesichter: Der Imperialismus unterdrückt die unterentwickelt gehaltenen Länder und gleichzeitig beutet er das Volk des eigenen Landes aus. 'Der Kapitalismus ist ein Blutsauger, der mit dem einen Stachel das Proletariat der Metropolen, mit dem anderen das Proletariat in den Kolonien aussaugt. Wenn man das Vieh töten will, muß man beide Stachel auf einmal ausreißen. Reißt man nur einen aus, so wird der andere weiter das Proletariat aussaugen, das Vieh wird weiterleben und der andere Stachel nachwachsen.' (Ho Chi-Minh)
Deshalb können wir nicht die Hände in den Schoß legen und auf die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hoffen. Wir müssen in den Kampf aktiv eingreifen, indem wir uns gegen die westdeutsche Kapitalistenklasse wenden.
NIEDER MIT DEM US-IMPERIALISMUS UND DEM SOZIALIMPERIALISMUS!
DIE VÖLKER DER GANZEN WELT WERDEN DEN US- UND SOZIALIMPERIALISMUS BESIEGEN!
DIE ARBEITER ALLER LÄNDER WERDEN DEN KAPITALISTEN DIE MACHT ENTREISSEN!
Lest 'ROTER MORGEN' (RM,d.Vf.) - Zentralorgan der KPD/ML
Lest 'ROTGARDIST' - Zentralorgan der Roten Garde" (RG).
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg:Totale Niederlage in Laos,Würzburg o.J. (1971)
29.03.1971:
Vermutlich heute oder in dieser Woche gibt die KPD/AO in Berlin die auf März datierte Nr.18 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken' (vgl. März 1971, Apr. 1971) heraus. Eingegangen wird auch auf die US-Invasion in Laos.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.18,Berlin März 1971, S. 4
April 1971:
Die dritte Nummer der Zeitung „Der Rotgardist“, Zentralorgan der Roten Garde, Jugendorganisation der KPD/ML, (vgl. März 1971, Juli 1971) erscheint mit dem Artikel "Laos: Sieg im Volkskrieg".
Q: Der Rotgardist Nr. 3, Berlin Apr. 1971, S. 5f
April 1971:
Die Marxistisch-leninistischen Schülergruppen (MLSG) des KAB/ML geben die Nr.3 ihres 'Roten Signals' (vgl. März 1971, Mai 1971) heraus. Berichtet wird auch: "Laotisches Volk zerschlägt Invasionsversuch".
Q: Rotes Signal Nr.3,Tübingen Apr. 1971,S.13
April 1971:
An der Universität Frankfurt gibt die Gruppe Marxistisch-Leninistischer Studenten (MLS) des KAB/ML die Nr.2 ihrer 'Was tun' (vgl. 18.1.1971) nun als Frankfurter Studentenzeitung heraus. Die 'Was tun' erscheint nun zwar nicht mehr, dafür aber eine 'ML Hochschulpresse' (vgl. Mai 1971).
In "SHB - Ein sozialdemokratischer Studentenbund" heißt es u.a.:"
DER ANTIIMPERIALISTISCHE KAMPF!
Manch einer wird vielleicht einwenden, der SHB nehme immerhin am anti-imperialistischen Kampf teil. Er wird auf die anti-imperialistischen Flugblätter und die AStA-Info 3/71 (vgl. 11.2.1971,d.Vf.) hinweisen. Sie verdienen es, angeschaut zu werden.
Imperialismus bedeutet für unsere sozialdemokratischen Freunde Ereignisse im Dschungel, hervorgerufen durch eine sich auf 'zunehmend faschisierte Mittelschichten' stützende Nixon-Clique. Sehen wir uns dazu den großaufgemachten Artikel 'Hände weg von Laos' in AStA-Info 3/71 an: … Drei Sätze das ist alles! Flugblätter zu diesem Thema liegen grundsätzlich auf der gleichen Ebene."
Q: Was tun Nr.2,Frankfurt Apr. 1971
April 1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr.8 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. März 1971, 1.5.1971) heraus. Es wird auch auf Laos eingegangen.
Q: Arbeiterstimme Nr.8,Bremerhaven Apr. 1971,S.4
01.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
NEUER ÜBERFALL DER US-IMPERIALISTEN AUF LAOS
Obwohl sie erst kürzlich an der laotischen Front von den Truppen des laotischen Volkes und seiner Verbündeten vernichtend geschlagen wurden, SIND DIE US-IMPERIALISTEN UND IHRE LAKAIEN AUFS NEUE IN LAOS EINGEFALLEN.
Das ist ein erneuter Beweis dafür, daß der US-Imperialismus seine Expansionsversuche niemals freiwillig aufgeben wird und eine Entlarvung des Friedensgeredes von Nixon und Konsorten.
Nach Berichten der bürgerlichen Presse WURDEN AM 1.4. ETWA 1 000 SOLDATEN - ANGEBLICH NUR SÜDVIETNAMESEN - MIT US-HUBSCHRAUBERN ZUM STÜTZPUNKT 611 AN DER FRONTSTRASSE, DER UNGEFÄHR 10 KM IN LAOS LIEGT, GEFLOGEN.
DIE ÜBERMACHT DER REVOLUTIONÄREN TRUPPEN ZWANG SIE JEDOCH SCHON AM NÄCHSTEN TAG (2.4.) ZUM VÖLLIGEN RÜCKZUG.
Wie der Präsident der Saigoner Marionettenregierung am 31.3. bürgerlichen Berichterstattern sagte, war geplant, daß das 'Unternehmen' einige Tage dauern sollte. THIEU FÜHRTE DIESE OPERATION ALS BEWEIS DAFÜR AN, DASS SÜDVIETNAM IN DER LAGE SEI, NORDVIETNAM ANZUGREIFEN, SO WIE ES IN LAOS UND KAMBODSCHA EINMARSCHIERT SEI.
Außerdem behauptete der Präsident, Südvietnam habe der DRV in Laos ein 'moralisches, politisches und psychologisches Dien Bien Phu' bereitet. (Bei Dien Bien Phu vernichteten im Jahre 1954 die Truppen des vietnamesischen Volkes unter der Führung der Nationalen Befreiungsfront die Armee der französischen Kolonialherren. Es war die entscheidende Schlacht im Kampf gegen den französischen Kolonialismus, der sich daraufhin aus Indochina zurückziehen mußte.)
Bei der Verfolgung der Aggressionstruppen haben die Truppen des Pathet Lao und seiner Verbündeten am 1.4. einen Stützpunkt der Aggressoren östlich der laotischen Grenze in der Nähe der Stadt Dak To eingenommen.
DEN WICHTIGEN STÜTZPUNKT KHE SANH IM NORDEN SÜDVIETNAMS, DER AUSGANSGPUNKT DER US-IMPERIALISTEN UND IHRER LAKAIEN BEI DER ERSTEN LAOS-INVASION WAR, MUSSTEN DIE US-IMPERIALISTEN INZWISCHEN GANZ RÄUMEN. DIE ÜBERMACHT DER BEFREIUNGSTRUPPEN HAT SIE DAZU GEZWUNGEN. Diese Überlegenheit kann auch durch Flächenbombardements von hunderten von B-52-Bombern nicht erschüttert werden.
Außer in Khe Sanh befinden sich die REAKTIONÄREN TRUPPEN IM GANZEN NORDEN SÜDVIETNAMS AUF DEM RÜCKZUG."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.27,Bochum 7.4.1971,S.14f
01.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
SOLDATEN VERLASSEN DIE ARMEE DER SÜDVIETNAMESISCHEN MARIONETTEN
Immer mehr südvietnamesische Soldaten weigern sich, für die US-Imperialisten und ihre Lakaien zu kämpfen.
ALLEIN IN DER ZEIT VON ANFANG FEBRUAR BIS MITTE MÄRZ 1971 SIND 13 000 OFFIZIERE, UNTEROFFIZIERE UND SOLDATEN DER SAIGONER ARMEE ZU DEN TRUPPEN DES SÜDVIETNAMESISCHEN VOLKES GEGANGEN ODER SIND IN IHRE HEIMATDÖRFER ZURÜCKGEKEHRT. Das berichtet die bürgerliche Nachrichtenagentur GPA am 1.4.
In der Stadt My Tho im Mekong-Delta flohen z.B. in der ersten Märzhälfte 200 Mann eines Regiments und 700 Rekruten eines Ausbildungslagers und von der in der Provinz Quang Tri stationierten 1. Infanteriedivision desertierten 1 000 Mann um dem bevorstehenden Einsatz in Südlaos zu entgehen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.29,Bochum 17.4.1971,S.11
05.04.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt das SALZ Hamburg die Nr.4 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 15.3.1971, 14.4.1971) heraus. Berichte widmen sich auch Laos bzw. der Hamburger Laos-Demonstration (vgl. 13.2.1971).
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.4,Hamburg Apr. 1971, S. 1ff
12.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
US-IMPERIALISTEN VERLEUMDEN BEFREIUNGSARMEEN
Um ihre eigenen Verbrechen an den Völkern Indochinas zu vertuschen, für die Massaker von My Lai und Song My nur Beispiele sind, setzen die US-Imperialisten und ihre Lakaien immer mehr Lügen in die Welt.
So sollen angeblich bei einem 'Überfall des Vietcong' auf das Dorf Hoang Dieu im Norden Südvietnams 100 Männer, Frauen und Kinder vom 'Vietcong' getötet und weitere 96 schwer verletzt worden sein.
Weiter wird behauptet, in Laos hätten die Befreiungstruppen mehrere Dörfer dem Erdboden gleichgemacht.
Alle derartigen Meldungen in der bürgerlichen Presse berufen sich auf Behauptungen des amerikanischen Oberkommandos in Indochina, das schon oft Lügen verbreitet hat, wie z.B. der Fall Chepone beweist."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.29,Bochum 17.4.1971,S.11
14.04.1971:
Die Berliner KPD/AO veröffentlicht wahrscheinlich heute die Nr.17 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 24.3.1971, 5.5.1971) und befaßt sich u.a. mit den USA in Laos.
Q: Rote Fahne Nr.17,Berlin Apr. 1971
16.04.1971:
In der Nr.111 der 'RPK' (vgl. 2.4.1971, 23.4.1971) wird u.a. berichtet über Laos.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.111,Berlin 16.4.1971
Mai 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dem Mai:"
SÜDVIETNAM: FEHLSCHLAG DER US-IMPERIALISTISCHEN 'VIETNAMISIERUNGS'-POLITIK
'Vietnamisierung' des Kriegs, das ist die Taktik des US-Imperialismus in Indochina. Sie ist Ausdruck seiner Schwäche.
Der US-Imperialismus ist von allen Seiten eingekreist: An der indochinesischen Front bringen die Truppen der drei Völker Indochinas den amerikanischen Angreifern und ihren Handlangern eine vernichtende Niederlage nach der anderen bei. Die Invasionen nach Laos und Kambodscha waren totale Fehlschläge für die US-Imperialisten und verstärkten nur die Entschlossenheit der drei indochinesischen Völker, die Angreifer endgültig aus Indochina zu vertreiben.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.40,Bochum 26.5.1971,S.14f
Mai 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
RAUSCHGIFT IN DER US-ARMEE
…
Mindestens 59 Soldaten starben nach Berichten der bürgerlichen Presse in fünf Monaten des Jahres 1970 an einer Überdosis Heroin.
Das geht aus einem Bericht des amerikanischen Kongresses hervor, den eine Kommission des Repräsentantenhauses nach einer Reise durch Südostasien gab und der von zwei Abgeordneten an die bürgerliche Presse weitergegeben wurde.
Bei ihren Untersuchungen über den Heroin-Handel stellte die Kommission fest, daß HÖCHSTE MILITÄRS UND REGIERUNGSBEAMTE IN LAOS UND SÜDVIETNAM IN DEN HEROINSCHMUGGEL VERWICKELT SIND.
DAZU gehören der CHEF DES GENERALSTABS DER LAOTISCHEN REGIERUNGSTRUPPEN UND DER VIZEPRÄSIDENT DER SÜDVIETNAMESISCHEN MARIONETTENCLIQUE, GENRAL KY, der selbst mit Heroin handelt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.43,Bochum 5.6.1971,S.11
09.05.1971:
Frühestens heute gibt der KB Bremen die Nr. 7 seiner 'Kommunistischen Arbeiter-Korrespondenz' (KAK - vgl. Apr. 1971, Sept. 1971) heraus. In "Eine strategische Niederlage" wird berichtet aus Laos.
Q: Kommunistische Arbeiter-Korrespondenz Nr. 7, Bremen o.J. (1971), S. 23f
11.05.1971:
In Frankfurt will das Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) (vgl. 6.5.1971) heute um 14 Uhr mit einem Teach-in über den Volkskrieg, "Was können wir aus der indochinesischen Revolution lernen?", eine Woche des antiimperialistischen Kampfes (vgl. 13.5.1971) beginnen.
Im KKI arbeiten mit: Revolutionärer Kampf (RK), Rote Zelle Pädagogik (Rotzpäd), Rote Panther (RP), Roter Gallus, Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK), KSB/ML der KPD/ML-ZK, die Gruppe marxistisch-leninistischer Studenten (MLS) des KAB/ML, die Marxistische Aufbauorganisation (MAO), die Sozialistische Arbeitergruppe (SAG), Sozialistische Schüler, Weiberrat, Trikont und CISNU Iran.
Aufgerufen wird mit einem Flugblatt "Woche des antiimperialistischen Kampfes!", in dem es heißt:"
Jede Woche, jeder Tag bringt uns neue Nachrichten von den Siegen der kämpfenden Völker Indochinas, von den Schlappen der amerikanischen Aggressionstruppen und ihrer einheimischen Marionetten. Die vernichtende Niederlage der US-Truppen in Laos war die bislang letzte einer langen Reihe. Was Nixon als 'Erfolg' oder als 'strategischen Rückzug' bezeichnet, ist in Wirklichkeit der Bankrott des US-Imperialismus in Indochina."
Q: KKI Frankfurt:Woche des antiimperialistischen Kampfes!,o.O. (Frankfurt) o.J. (1971)
24.05.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Groß Gerau am Prälat Diehl Gymnasium (PDG oder PDS) der SV-Ausschuß für Information die 'SV Information' Nr.4 (vgl. Apr. 1971) heraus. Über die SV sind u.a. auch erhältlich Informationen zu Laos (vgl. 22.2.1971).
Q: SV-PDG:Information Nr.4,Groß Gerau 1971
14.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet mit Hilfe der 'Peking Rundschau' (PR - vgl. 22.6.1971) vermutlich u.a. bis zu dieser Woche:"
Dieser Artikel, der der Peking Rundschau Nr.25 entnommen ist, soll einen Überblick über die Entwicklung des revolutionären Befreiungskampfes der drei indochinesischen Völker geben und die wichtigsten Erfolge der letzten drei Jahre darstellen.
'Die Lage im Widerstandskrieg der Völker der drei Länder Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die US-Aggression zur Rettung des Vaterlandes wird immer besser.'
DIE VOLKSMASSEN ERGREIFEN DIE INITIATIVE AUF DEM SCHLACHTFELD
…
Seit Beginn dieses Jahres haben der USA-Imperialismus und seine Lakaien noch verhängnisvollere Niederlagen erlitten. Allein im Gelände der Fernstraße Nr.9 vernichteten die Streitkräfte und Volksmassen von Südvietnam und Laos, eng miteinander koordiniert, in mehr als einen Monat lang währenden mutigen Kämpfen über 20 000 Mann der USA- und Marionettentruppen.
Die revolutionären Streitkräfte der drei Länder besitzen nicht nur den unerschrockenen revolutionären Geist, weder Strapazen noch Opfer zu scheuen, sondern haben auch sprunghaften Fortschritt in ihrem taktischen Niveau gemacht, hervorragend gekämpft und neue Erfahrungen gesammelt (vgl. Laos - 22.3.1971,d.Vf.). … Die laotischen Streitkräfte und Volksmassen haben mehr als zwei Drittel ihres Landes mit einer Bevölkerung von mehr als der Hälfte der Gesamtbevölkerung befreit. In vorigen Jahr haben sie nicht nur die Xieng Khoang-Ebene des Jares-Gebietes zurückgewonnen, und viele befestigte Punkte der Feindtruppen innerhalb der befreiten Gebiete beseitigt, sondern auch Attopeu und Saravane, wichtige Gemeinden in Niederlaos, befreit, wodurch die befreiten Gebiete von Norden bis Süden zu einem einzigen verschmolzen wurden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.10ff
21.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche über die Pentagon-Papiere (vgl. 16.6.1971, 28.6.1971):"
GEHEIMSTUDIE ENTLARVT AGGRESSIONSPOLITIK DER US-IMPERIALISTEN IN INDOCHINA
…
Aus den Dokumenten geht auch ganz klar hervor, DASS KENNEDY FÜR STÖRANGRIFFE IM RAUM TCHEPONE IN LAOS eintrat. Dabei sollten die Truppen der südvietnamesischen Marionettenarmee VON AMERIKANISCHEN MILITÄRS UNTERSTÜTZT WERDEN.
Schon damals planten die US-Imperialisten also, ihren Aggressionskrieg auf Laos auszudehnen. Jetzt, wo die Übermacht der revolutionären Truppen sie dazu zwingt, immer wilder um sich zu schlagen, haben sie mit der Laos-Invasion diesen Plan verwirklicht.
Durch die Veröffentlichung der Geheimdokumente wird den US-Imperialisten ihre Friedensmaske endgültig vom Gesicht gerissen. Der aggressive Charakter des US-Imperialismus wird für die amerikanischen Werktätigen deutlicher als je zuvor."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.11f
21.06.1971:
Die Rote Betriebsgruppe (RBG) Noell-Salzgitter Würzburg der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt zu den Pentagon-Papieren über den Vietnamkrieg der USA (vgl. 13.6.1971) heraus:"
FÜNFMAL DIE WAHRHEIT - SCHWARZ AUF WEISS
In den letzten Tagen ist die US-Regierung in arge Verlegenheit geraten: Eine Reihe amerikanischer Zeitungen veröffentlichte Geheimdokumente zum Vietnamkrieg. …
Niemand darf glauben: Jetzt sind sie bloßgestellt, jetzt machen sie Schluß mit dem Krieg. Nixon wird weiterlügen und die Aggression steigern. Seine 'Vietnamisierung' bedeutet nichts anderes als die Ausweitung des Krieges auf ganz Indochina. 'Vietnamisierung' - das war: Wiederaufnahme der Bombardements auf Nordvietnam, Einmarsch in Kambodscha, Einmarsch in Laos.
Der US-Imperialismus bleibt aggressiv bis zu seiner weltweiten Vernichtung. Das ist die Wirklichkeit und das sagt der Marxismus, der Leninismus, die Mao Tse-tung-Ideen. Die sowjetischen Sozialimperialisten ((SU,d.Vf.) Sozialisten in Worten, Imperialisten in Taten) verdrehen die Lehren von Lenin und sagen, der Imperialismus sei 'brav' geworden: Die ausgebeuteten und unterdrückten Völker bräuchten keinen revolutionären Volkskrieg zu führen, sondern könnten über Verhandlungen die imperialistische Ausplünderung zurückdrängen. Damit zeigen sie, daß sie Komplizen der US-Imperialisten geworden sind!
NIEDER MIT DEM US-IMPERIALISMUS UND DEM SOWJETISCHEN SOZIALIMPERIALISMUS
SIEG IM VOLKSKRIEG IN VIETNAM, LAOS, KAMBODSCHA!"
Q: KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell-Salzgitter:Fünfmal die Wahrheit – Schwarz auf weiß,Würzburg o.J. (1971)
29.06.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) die Nr. 6 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (vgl. 15.6.1971, 21.11.1971) heraus, die sich u.a. mit Laos befaßt.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr.6,Heidelberg 29.6.1971
09.08.1971:
Die KPD gibt vermutlich in dieser Woche ihre erste 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) bei Hoesch Dortmund (vgl. 6.9.1971)heraus. Ein Artikel erläutert:"
DIE AUFGABEN DER BETRIEBSZELLE HOESCH UND IHRER BETRIEBSZEITUNG, DER KOMMUNISTISCHEN ARBEITERPRESSE
…
Der katastrophale Ausgang des Überfalls auf Laos im Februar (vgl. 1.2.1971,d.Vf.), bei dem über 4 000 Aggressoren getötet wurden, der siegreiche Kampf in Kambodscha, die stückweise Befreiung und Sicherung des Landes und die offensichtliche militärische Niederlage in Südvietnam beweisen:
Die Nixon Regierung ist mit ihrer Aggressionspolitik in eine Sackgasse geraten, aus der keine waffentechnische und zahlenmäßige Überlegenheit herausführen kann. Ihre Position ist schwieriger und isolierter geworden als je zuvor."
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr.1,Dortmund Aug. 1971
Letzte Änderungen: 26.11.2011
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