Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 28, West-Berlin, 23. August 1967
23.08.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 28 erscheint mit einer Dokumentation von Walter Barthel zur "Lebensfähigkeit der Stadt" und einer des "RC: Widerstand wird zur staatsbürgerlichen Pflicht".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Bonner Berlin-Spekulationen: Professor als Regierender?"
- "SPD-Abgeordnete: Notfalls Notstands-Krach in der Fraktion"
- "West-Berliner FDP: Opposition wird stärker"
- "Ost-West-Ente: Flüchtling war nicht zwangsweise eingebürgert"
- "Springer-Kampagne: West-Berliner verloren ihr Urlaubsgeld"
- "Polizeiwillkür: Grundgesetz außer Kraft"
- "Ost-Berliner Theater-Festtage: Eröffnung mit Chatschaturjan"
- "Griechenland: USA streben Pseudo-Parlamentarismus an"
- "Hinweise"
- "Berliner Morgenpost: Ruf nach Berichtigung"
- "RC: Widerstand wird staatsbürgerliche Pflicht"
- "Das Flugblatt junger Sozialdemokraten"
- "Zeugenaussage n zu den Zwischenfällen"
Berichtet wird u. a. über die Suche nach einem Albertz-Nachfolger. So soll Dr. Ehmke von der Großen Koalition im Gespräch sein. Gescheidle, 2. Vorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft, erklärte zur Notstandsverfassung: "Sollten unsere Bedenken vor der 2. Lesung der Notstandsverfassungsgesetze keine Berücksichtigung finden, werden wir dementsprechende Anträge einbringen". Gescheidle gehört mit zu den "Initiatoren der Anti-Notstands-Unterschriftensammlung in der SPD-Fraktion".
Durch eine Kampagne des Springer-Konzerns über "Masseninhaftierungen westdeutscher Touristen in Bulgarien" stornierten eine Reihe von Bulgarien-Reisenden ihr Ticket. Tags drauf wurde die Meldung dementiert. Berichtet wird weiter über Polizeigewalt in Hannover, über die XI. Ost-Berliner Theater Festtage. So soll das Nationaltheater Weimar den vollständigen "Faust" geben. Weiter wird berichtet über die USA, die Griechenland dazu drängen, "wenigstens ein pseudoparlamentarisches Regime in Athen wieder einzuführen". Biographische Daten gibt es zu: Dieter Süverkrüp und Letzt Lehmann.
Die "Berliner Morgenpost" wird dazu angehalten, ihre Aussagen zum RC zu revidieren. Der RC erklärt anlässlich einer US-Truppenparade in Neukölln, dass Protestierende "gewürgt, geschlagen und getreten" worden seien. Man wolle die Vorfälle der Europäischen Kommission zum Schutz der Menschenrechte übergeben "mit dem Ersuchen, den völkerrechtlichen Auftrag zu erfüllen und in West-Berlin wieder rechtsstaatliche Verhältnisse herzustellen".
In der Dokumentation erläutert Walter Barthel in 10 Thesen seine Vorstellungen über die "Lebensfähigkeit der Stadt".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 28, West-Berlin, 23. August 1967.









