Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 48, West-Berlin, 1. November 1967

01.11.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 48 erscheint mit einer Extra-Dokumentation zu einem Briefwechsel zwischen Willi Stoph und Bundeskanzler Kiesinger: "Entwurf eines Vertrages. Über die Herstellung und Pflege normaler Beziehungen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Linkssozialisten: Vorerst keine neue Partei"
- "Medizinische Spezialfabrik: Geist in West-Berlin ausgehaucht"
- "Vierzehn Punkte aus den USA zur Deutschen Frage?"
- "Aus Athen geschmuggelt: Autoritäre Verfassung fertiggestellt"
- "Jubelgriechen: Messerheld blieb unbehelligt"
- "Moabit: Pressezensur vor Kurras-Prozess"
- "Republikanischer Club: Auch in Heidenheim gegründet"
- "In Augsburg: Ein kritisches Seminar"
- "Südamerika: US-Spezialisten in 17 Staaten"
- "Anerkennungspartei: Jetzt Partei-Abzeichen"
- "Personalien"
- "Hinweise"
- "Hinweise des Republikanischen Clubs"
- "Extra-Report"

Berichtet wird u. a. über die Tagung von Vertretern linkssozialistischer Gruppen in der BRD und West-Berlin am 30./31.10. "über die Möglichkeiten einer besseren Koordination der linkssozialistischen und außerparlamentarischen Opposition". Man will vorerst "keine linkssozialistische Partei gründen". Berichtet wird weiter über das faschistische Regime in Griechenland, das sich nun "per Verfassung legitimieren" möchte, über den Kurras-Prozess, der am 2. 6. beginnt, weiter über den RC, der am 24.10. in Heidelberg gegründet wurde. "Nach dem West-Berliner Modell der 'Kritischen Universität' soll im Wintersemester auch in München und Tübingen gearbeitet werden".

In 17 Staaten Südamerikas sind sog. "Grüne Teufel" gegen südamerikanische Guerilleros im Einsatz. Der RC West-Berlin verbreitet folgende Plakette: "Auch ich gehöre zur Anerkennungspartei". Biographische Daten gibt es zu: Barbara Hamm, Gerhard Speltzer. Am 3.11. soll im RC die Diskussion "Polizei und Demokratie" stattfinden, am 4.11. spricht Dr. Rattner über "Psychoanalyse und Kultur", am 6.11. wird im RC das Flugblatt Nr. 2 der APO zur Passierscheinfrage zur Diskussion gestellt. Am 10.11. will der Historiker Dr. Wolfgang Sauer im RC über die Studentenbewegung an der Berkeley-Uni sprechen. Am 6.11. wollen die Falken den Film "50 Jahre Oktoberrevolution. Eine kritische Würdigung" zeigen, mit J. Agnoli, Rudi Dutschke, Klaus Meschkat, Ernst Madel und Harry Ristock eine Würdigung durchführen.

Im Extra-Report: "Und der Haifisch, der hat Zähne. Fluchthelfer für den CIA", geht es u. a. um Fluchthilfe. In der Extra-Dokumentation heißt es einleitend zum "Entwurf eines Vertrages: "Über die Herstellung und Pflege normaler Beziehungen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Von dem Streben geleitet, einen wirkungsvollen Beitrag zur Gewährleistung des Friedens und der Sicherheit in Europa zu leisten und ein friedliches Verhältnis zwischen beiden deutschen Staaten-der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland-als Voraussetzung für ihre Annäherung im Interesse der Zukunft der Nation zu schaffen, sind die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik und die Regierung der Bundesrepublik Deutschland übereingekommen. (…)

Angehängt ist das Flugblatt Nr. 2 der APO von Ende Oktober: "Wir wollen Passierscheine und einen 'kleinen Grenzverkehr' in der DDR. Was will Schütz?"
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 48, West-Berlin, 1. November 1967.

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