Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 59, West-Berlin, 9. Dezember 1967

09.12.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 59 erscheint mit einer Extra-Dokumentation: "KI-HO an Schütz: "Das war keine Diskussion".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Aktion Selbstanzeige: 1.500 'Landesfriedensbrecher"
- "Kammergericht: Diskussionsfreiheit in der City erhalten"
- "Hotel Kempinski: Kapitalisten-Begrüßung ab 17.00 Uhr"
- "Kurfürstendamm: Versteigerung der Gänsefüßchen"
- "Tagesspiegel: Wahlhilfe für rechte TU-Studenten"
- "West-Berliner Wirtschaft: Wahlhilfe für rechte FU-Studenten"
- "Scheuch-Untersuchung: SPD-Wähler als restaurativ entlarvt"
- "Waggon-Arbeiter: Protest bei CDU und SPD"
- "West-Berliner Südosten: Sozialistischer Club konstituiert"
- "Vietnam-Solidarität: Polizisten gegen Demonstranten"
- "Spitzel gegen Demonstranten: Aktion in Gießen wurde angeheizt"
- "RC Köln: Demonstration vor der Oper in Bonn"
- "Bertelsmann-Gruppe Konzentration geht weiter"
- "Hilfe für Vietnam: 75.000,- DM in West-Berlin gespendet"
- "Fall Hotel Kurfürstendamm: Jetzt beim Arbeitsgericht"
- "Hinweise der Redaktion"
- "Mitteilungen des Republikanischen Clubs"
- "Extra-Dokumentation"
- "Extra-Diskussion"

Berichtet wird u. a. über die Aktion "Selbstanzeige" von "Landfriedensbruch", mit der die APO beginnen wolle (das heißt: "Jeder West-Berliner, der seit Dezember 1966 an einer nicht genehmigten Demonstration teilgenommen hat, soll sich selbst anzeigen"), über die sog. "Kapitalisten-Begrüßung" des SDS im Hotel Kempinski am 11.12. Dort treffen sich die Spitzen der westdeutschen Industrie und der Banken. Berichtet wird weiter übe den "Sozialistischen Club", der jetzt in Neukölln gegründet wurde. Dieser strebt eine Zusammenarbeit mit dem RC an. Der SC will sich auf die Arbeiterbezirke in West-Berlin konzentrieren. Die erste öffentliche Veranstaltung ist für den 14.12. geplant. Der "Gießener Wochenspiegel" deckt einen Skandal auf: der Verfassungsschutz soll zwei Studenten aufgefordert haben, dem SDS beizutreten, um diesen auszuspionieren. Der RC Köln will mit einer Demo am 9. 12. auf den von der Todesstrafe bedrohten Koreaner Isang Yun aufmerksam machen.

Der "Ständige Arbeitsausschuss für Frieden, nationale und internationale Verständigung" in West-Berlin weist auf den Erfolg einer Vietnam-Kampagne hin: "Bisher wurden 75.000,- DM gespendet. Ziel sei es, "100.,- DM für die Nationale Befreiungsfront Südvietnams zu sammeln". Zum Tag der Menschenrechte soll am 10.12. im Konzertsaal der Hochschule für Musik eine Lesung stattfinden, mit Martin Held, Peter Lühr, Helmut Griem u. a. Am 12.12. soll im Auditorium Maximum der FU eine Podiumsdiskussion mit Rolf Hochhuth, David Irving und Marcuse stattfinden. Am 15.12. will Degenhardt im RC auftreten.

In der Extra-Dokumentation: "KI-HO an Schütz: Das war keine Diskussion" heißt es u. a.: "Mit dem Ausdruck des Bedauerns stelle ich mit einer großen Zahl meiner Kommilitonen fest, dass wir auf lange Sicht keine Chance sehen, mit dem Berliner Senat eine wirkliche vernünftige und inhaltsbezogene Diskussion zu führen". In der Extra-Diskussion von Dr. Sommer: "Die Parole sollte heißen: "Entmachtet Springer". Dieser geht auf den vom RC der Öffentlichkeit vorgelegten "Gesetzesentwurf" zu Springer ein. Danach meint Sommer u. a., dass "eine Enteignung des Springer-Konzerns weder nach dem Grundgesetz noch nach der Berliner Verfassung allein möglich ist". Die Parole sollte heißen: "Entmachtet Springer". Aufgerufen wird zur Diskussion am 16.12. zur öffentlichen Diskussion auf dem Kurfürstendamm zum Thema: "Anerkennung der beiden deutschen Staaten-Anerkennung der DDR".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 59, West-Berlin, 9. Dezember 1967.

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