Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 63, West-Berlin, 23. Dezember 1967

23.12.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 63 erscheint mit den Extra-Dokumentationen: "Manifest der Hochschulen gegen die Notstandsgesetze" und "In Sachen Landfriedensbruch".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Polizei-Werner: Durch Dokumente schwer belastet"
- "Schubladengesetze: Bargeld kann rationiert werden"
- "Weltjugendfestival: Flüchtlings-Jugend will teilnehmen"
- "Kalte Krieger: Wieder Geld aus der Staatskasse?"
- "Welt-Redakteur: Als NS-Schreiber: Dem Feind an die Kehle"
- "Jungsozialisten: Kongress soll nicht fortgesetzt werden"
- "Jungsozialisten West-Berlin: Misstrauen gegen ihre Führung"
- "Rechtsanwalt Mahler: Erfolg vor dem europäischen Gerichtshof"
- "Rechtsanwalt Mahler: Schadensersatzklage im Fall Teufel"
- "Bonner SPD-Organisation: Ruck nach Links"
- "Personalien"
- "Extra-Dokumentation"
- "Extra-Meinung"
- "Extra-Weihnacht"

Berichtet wird u. a. über den Kommandeur der West-Berliner Schutzpolizei, der "durch Dokumente wegen seiner Tätigkeit während der nationalsozialistischen Herrschaft schwer belastet wird", über das "Schubladengesetz über die Notverordnung auf dem Gebiet des Geld- und Kreditverkehrs", das "als einzige nicht außer Kraft gesetzt worden ist". Der Sozialisten-Kongress von Mainz, der mit dem Auszug von West-Berliner Delegierten endete, "soll nicht fortgesetzt werden". Die BRD muss sich am 9.1.198 "wegen der Haftpraktiken des Landgerichtsdirektor Pahl vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg rechtfertigen". Pahl ist seinerzeit Haftrichter von Teufel. Gegen das Land Berlin "will Rechtsanwalt Mahler eine Schadenersatz- und Schmerzensgeldklage für die zu Unrecht erlittene Untersuchungshaft seines Mandanten Fritz Teufel anstrengen". Biographische Daten gibt es zu: Jacob Tauber, Karl-Heinz Kurras.

In der Extra-Dokumentation: "Manifest der Hochschulen gegen die Notstandsgesetze" heißt es einleitend: "Das im Oktober vom AStA der Universität Frankfurt vorgelegte Hochschulmanifest gegen die Notstandsgesetze, wurde bisher von mehr als 30 000 Studenten und 300 Professoren unterschrieben. Der Frankfurter AStA erklärte, das Dokument sei besonders bemerkenswert, weil es nicht von Studentenverbänden, sondern von einzelnen Studenten und AStA als von allen Studenten gewählten Vertretern unterzeichnet wurde. Das Hochschulmanifest soll jetzt auch der außerstudentischen Bevölkerung zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Es wird damit gerechnet, dass das Dokument in den nächsten Wochen von mehr als 100. 000 Bürgern unterschrieben wird". "In Sachen Landfriedensbruch, dokumentiert aus aktuellem Anlass Eberhard Sommer über die "Politische Justiz".

In der Extra-Meinung: "Teufel-Freispruch: Kein Freispruch für die Justiz" wird bekannt gegeben, dass Fritz Teufel freigesprochen wurde, "aus Mangel an Beweisen". Die Urteilsbegründung, die der BED dokumentiert, "ist richtig gelesen, nichts anderes als eine Anklageschrift gegen die politisierende Justiz dieser Stadt".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 63, West-Berlin, 23. Dezember 1967.

Berlin_BED_1967_063_001

Berlin_BED_1967_063_002

Berlin_BED_1967_063_003

Berlin_BED_1967_063_004

Berlin_BED_1967_063_005

Berlin_BED_1967_063_006

Berlin_BED_1967_063_007

Berlin_BED_1967_063_008

Berlin_BED_1967_063_009

Berlin_BED_1967_063_010

Berlin_BED_1967_063_011