Rote Presse-Korrespondenz, 2. Jg., Nr. 53 (20.2.1970)

20.02.1970:
Die Nummer 53/1970 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Hans Jürgen Krahl: Angaben zur Person
- Mahler-Prozess: Springer verurteilt
- Zur Einschätzung der belgischen Streiks
- Kieler Konferenz zur Organisation der Norddeutschen Gruppen.

Im Artikel zum Tod von Hans Jürgen Krahl (17. Januar 1943 bis 13. Februar 1970), der bei einem Autounfall zu Tode kam, veröffentlicht die „RPK“ einen Nachruf. Für sie ist wichtig, für den Kampf „von ihm zu lernen, um durch Gebrauch seine Nützlichkeit für den Sozialismus zu ehren“. Es gilt auch, seine „Rebellion“ fortzuführen. „Diese Rebellion fortzuführen, in ihr eine Intelligenz, die dem wiederbeginnenden Klassenkampf des Proletariats von Nutzen ist, herauszubilden, - darin sind die Anstrengungen Hans Jürgen Krahls praktisch gewürdigt, sind sie fortgesetzt.“

Veröffentlicht wird dazu: „Angaben zur Person. Fragmentarisches Protokoll aus der Verhandlung des Senghor-Prozesses am 16.10. 1969.“

Im Artikel „Mahler-Prozess: Springer verurteilt“ heißt es u. a.: „Mit 500 DM Ordnungsstrafe, ersatzweise 5 Tage Haft, erkaufte sich Springer das Privileg, seine Zeugenladung missachten zu können, peinlichen Vernehmungen zu entgehen und stattdessen ‚wirtschaftliche Transaktionen seines Hauses‘ anzuleiten. Ausschlaggebend für sein Fernbleiben, sei ein Treffen mit dem „Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein“ gewesen. Das „Komitee für Genossenhilfe“, das für den Bericht verantwortlich zeichnet, spricht zudem von einer gewissen Zusammenarbeit „zwischen Springer Redaktion und dem Senat“, was Schütz „entrüstet von sich gewiesen“ habe.

Für den Artikel „Zur Einschätzung der belgischen Streiks“ zeichnet u. a. der SDS Bonn/Aachen verantwortlich.

Die „Kieler Konferenz“ vom 13.-15.2.1970 wurde einberufen, um die Koordinierung der „Norddeutschen Gruppen“ voranzutreiben. Dazu wird das „Protokoll“ veröffentlicht, das den „Diskussionsstand“ wiedergeben soll. Im „Protokoll“ berichtet u. a. die „Rote Garde Kiel“: „Es ist nicht unser Ziel, eine eigene Rote-Garde-Schüler-Bewegung aufzubauen, da wir zunächst proletarische Jugendliche organisieren müssen … Die vorhandenen R-G-Schüler-Kader haben die Aufgabe, die politische Linie der Schüler-Basis-Gruppen zu bestimmen und einzelne Schüler zu Kadern auszubilden …“. Das Schulungsprogramm der „Roten Garde Kiel“ wird veröffentlicht.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Jürgens Buchladen (West-Berlin)
- Das Politische Buch (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 53, West-Berlin, 20.2.1970.

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