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18.02.1972:
Die Nr. 155 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Zum Kulturimperialismus der BRD
- Der Aufbau des imperialistischen Kulturnetzes der BRD
- Inszenierte Prozesse: Vorbereitung auf die Verfolgung von Kommunisten
- Nachrichten von der Kampffront der indochinesischen Völker.
Im Artikel „Zum Kulturimperialismus der BRD” heißt es u. a.: „Wir veröffentlichen im folgenden einen Überblick über die Entwicklung des Kulturimperialismus der BRD auf der Grundlage einer Serie ‚Kulturimperialismus‘ in der Fachbereichszeitung der KSV-Zelle Germanistik FU Westberlin. Die Untersuchung und Entlarvung des bundesrepublikanischen Kulturimperialismus, der Tätigkeit solcher Organisationen wie des Goethe-Instituts macht die schmutzige Verfilzung der bürgerlichen Wissenschaft, hier speziell der Germanistik, mit der menschenfeindlichen Politik des Imperialismus deutlich. Die weitere Untersuchung und Agitation wird ein Mittel sein, den antiimperialistischen Kampf mit dem fachspezifischen Kampf gegen die bürgerliche Wissenschaft und die kapitalistische Ausbildung zu verbinden.
In dem folgenden Artikel wird aufgezeigt, dass die Kultur im Imperialismus kein harmloser, friedlicher Bereich ist, dass der Imperialismus die Kultur zur Tarnung seiner ökonomischen und politischen Gewalt benutzt, dass die Kultur eine der versteckt aggressiven Waffen in den Händen der Bourgeoisie ist. Bereits die Studentenbewegung erkannte die Gefährlichkeit des Kulturimperialismus. Die Studenten verhinderten imperialistische Kulturveranstaltungen in Amerikahäusern, sie verhinderten Aufführungen der imperialistischen Filme ‚Afrika addio" und ‚Green Berets‚. Ein Höhepunkt des Kampfes gegen den Kulturimperialismus war die Kampagne gegen die imperialistische Friedenspreispolitik des deutschen Buchhandels bzw. gegen den ‚Dichter und Diktator‘ Senghor im Herbst 1968. Bei dem Versuch, die Paulskirche zu besetzen, kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei, zu massenweisen Verhaftungen und Prozessen.
In der Kampagne wurde aufgezeigt, dass Senghor hier nicht so sehr als Verfasser der Unesco-Ehrenschrift ‚Botschaft Goethes an den neuen Neger‘ belohnt wurde, sondern als ‚weiser Staatsmann‘, der als Staatspräsident des Senegal in seinem Land für die Abschaffung des Streikrechts, für die Zerschlagung der senegalesischen Studentenbewegung und für die blutige Niederschlagung eines Bauern- und Fischeraufstandes gesorgt hatte; dass die deutsche Bourgeoisie im Profitinteresse der EWG gehandelt hatte, als sie ihren ‚Friedenspreis‘ an Senghor verlieh - 80 % der Wirtschaft des Senegals befinden sich in der Hand der französischen Imperialisten. Auch jetzt noch herrscht vielfach die Vorstellung über die Harmlosigkeit des Imperialismus, wenn er nicht in offener und brutaler Weise auftritt und seine Napalmbomben abwirft. Das zeigen die Erfahrungen bei der Verhinderung des Kongresses imperialistischer Krisen- und Konfliktforschung ‚Herrschaft und Krise‘ (vgl. RPK Nr. 151) in der FU Westberlin. Hier, wie an anderen Punkten, hat der KSV aufgezeigt, dass der Imperialismus seine Propagandaveranstaltungen mit vielen Masken tarnt, dass aber solche wissenschaftlich getarnten konterrevolutionären Projekte genauso bekämpft werden müssen wie alle anderen Machenschaften des Imperialismus.
Überall dort, wo die Imperialisten sich mit ‚Kulturveranstaltungen‘ an die Öffentlichkeit wenden, um über die wahren Verhältnisse, in den von ihnen unterdrückten Ländern hinwegzutäuschen, vor allem an der Universität, wird der KSV den Kampf gegen solche Manöver unterstützen. So prangerte er den Versuch des ‚Koreanischen Zentrums‘ in Westberlin an, während des Korea-Kampfmonats durch ‚Koreanische Tage‘, Folklorevorführungen etc. eine ‚heile Welt‘ zu demonstrieren. (Vg. RPK Nr. 121, S. 3). Von den im antiimperialistischen Kampf erfahrenen und siegreichen Völkern, insbesondere vom chinesischen Volk, können wir einiges über die Gefährlichkeit der im kulturellen Kampf eingesetzten Waffen lernen.
Wie ernst auch dieser Kampf zu nehmen ist, davon zeugen die Worte Mao Tsetungs, der 1949, im Jahr der siegreichen großen chinesischen Volksrevolution, schrieb: ‚Alle diese Aggressionskriege, vereint mit politischer, ökonomischer und kultureller Aggression und Unterdrückung, riefen den Hass der Chinesen gegen den Imperialismus hervor, ließen sie nachdenken, worum es dabei überhaupt ginge, erweckten ihren revolutionären Geist und ließen sie sich im Kampf zusammenschließen. Sie kämpften, wurden geschlagen, kämpften weiter, wurden wieder geschlagen und kämpften wieder; dabei sammelten sie Erfahrungen von hunderten großen und kleinen, militärischen, ökonomischen und kulturellen Kämpfen, mit und ohne Blutvergießen - und erst dann konnten sie in der Gegenwart im wesentlichen den Sieg erringen.‘ (Aus: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch gegen den gemeinsamen Feind, S. 223. Hervorhebung: Redaktion).“
Reklame wird gemacht für:
- Internationale Solidarität - Zeitschrift der Liga gegen den Imperialismus
- Kommunistische Schüler-Presse
- Internationale. Buch- und Zeitschriftenhandlung (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 155, West-Berlin, 18.2.1972.
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