Rote Presse-Korrespondenz, 4. Jg., Nr. 180, 18.8.1972

18.08.1972:
Die Nr. 180 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Untersuchungsbericht über die studentische Krankenversicherung, mit den Unterpunkten:
- Krankenversorgung (DSKV)
- Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Beurteilung studentischer Sozialpolitik und für die Einschätzung der DSKV
- Die Deutsche Studenten-Krankenversorgung (DSKV)
- Erklärung des Sekretariats des Nationalen Vietnamkomitees.

Zum „Untersuchungsbericht über die studentische Krankenversicherung” führt die Zeitung einleitend aus: „Zum 1. Oktober 1971 wurden die neuen Allgemeinen Versicherungsbestimmungen der DSKV herausgegeben. Gleichzeitig wurden in fast sämtlichen Hoch- und Fachhochschulen der BRD und in Westberlin die Beiträge erhöht. Zusammen mit der dauernden Verteuerung der notwendigen Lebensmittel und der Mieten führten diese Beitragserhöhungen zu spürbaren Verschlechterung der materiellen Lage vieler Studenten. Dort, wo wie in Marburg höhere Wohnheimmieten und die Erhöhung der Beiträge zusammenfielen, wurde die Empörung vieler Studenten über die Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse deutlich sichtbar.

Die Frage, wie sich die fortschrittlichen Studenten zu der Erhöhung der DSKV-Beiträge stellen sollen, gewinnt vor allem deshalb an Gewicht, weil sich reaktionäre wie revisionistische Organisationen jeweils auf ihre Weise gegenwärtig darum bemühen, an der spontanen Empörung vieler Studenten anzuknüpfen. Der RCDS und andere reaktionäre Organisationen machen sich zu Fürsprechern und Handelsagenten von privaten Krankenversicherungen und Ersatzkassen, die die Misere der DSKV ausnutzen und die Studenten durch besonders günstige Angebote ködern wollen.

MSB und SHB liefern ein neues Beispiel dafür, was sie unter der Politik gewerkschaftlicher Orientierung verstehen, nämlich die Vertretung der wirtschaftlichen Interessen der Studenten auch dann, wenn sie zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung gehen, die Förderung des studentischen Ständekampfes und damit der Bindungen der Studenten an die Bourgeoisie. MSB und SHB fordern ‚kurzfristige Stützungsmaßnahmen von Bund und Ländern für die DSKV mit dem Ziel einer bundeseinheitlichen Krankenversicherung der Auszubildenden auf gesetzlicher Basis‘ … Dies bedeutet die Forderung nach der Unterstützung der Profite der Privatkassen, die die studentische Krankenversorgung in Verträgen mit den Studentenwerken übernommen haben, aus den Steuergeldern der arbeitenden Bevölkerung Der KSV veröffentlicht eine erste Untersuchung der Verhältnisse in der Krankenversorgung, speziell der studentischen Krankenversorgung, um an diesem konkreten Beispiel der Verschlechterung der materiellen Lage der Studenten, der Verteuerung der studentischen Krankenversorgung die Richtung aufzuzeigen …“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 180, West-Berlin, 18.8.1972.

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