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06.10.1972:
Die Dreifachnummer 186/187/188 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Sofortige Zurücknahme des Verbots der GUPS und GUPA!
- Auszüge aus dem Rechenschaftsbericht der ZL an die 1. Delegiertenkonferenz des KSV. Der RB gliedert sich in: Die Lage der Studenten und die Bündnispolitik des KSV: 1. Die historische Entwicklung der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform; 2. Die einzelnen Bestandteile der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform; 3. Die Hochschulreform der SPD/FDP Regierung ist reaktionär-bürokratisch. Sie ist eine Reform des entwickelten BRD-Monopolkapitalismus; 4. Die objektive Stellung der sozialen Schicht der Studenten zwischen den beiden Hauptklassen; 5. Die Grundlinie der Politik des KSV
- Grußbotschaft des ständigen Ausschuss des ZK der KPD an die 1. Delegiertenkonferenz des KSV
- Redaktionelle Notiz: zum Pressewesen des KSV
Eingangs wird im Artikel „Sofortige Zurücknahme des Verbots der GUPS und GUPA!“ ausgeführt: „Am 4.10. haben die terroristischen Übergriffe des Staatsapparates in der BRD und Westberlin ihren bisherigen Höhepunkt erreicht: der Koordinator der faschistischen Verfolgungs- und Unterdrückungswelle gegen fortschrittliche ausländische Menschen in der BRD und Westberlin, Polizeiminister Genscher, hat das Verbot der fortschrittlichen palästinensischen Organisationen ‚Generalunion Palästinensischer Studenten (GUPS)‘ und ‚Generalunion Palästinensischer Arbeiter (GUPA)‘ verfügt und damit vollzogen, was die Bourgeoisie in der Monopolpresse und den demagogischen Reden von Wischnewski bis Barzel seit der putschistischen Aktion palästinensischer Widerstandskämpfer und dem Polizeiterror in München und Fürstenfeldbruck gefordert und mit der Rassenhetze gegen die ausländischen Menschen in der BRD und Westberlin vorbereitet hat.
Am 4.10. führten Polizeistreitkräfte in zahlreichen Städten Überfälle auf die Wohnungen fortschrittlicher Ausländer durch, um sie gefangen zu nehmen und auf dem schnellsten Weg in ihre Heimat abzuschieben, wo sie dann von den Geheimdiensten reaktionärer und faschistischer Regime in Empfang genommen eingekerkert werden sollen. In Hamburg wurde ein arabischer Student abgeschoben, eine spontane Protestkundgebung, zu der der KSV mit aufgerufen hatte, wurde von Bundesgrenzschutz, Polizei und Flughafenordnungstrupps mit Hunden und Knüppeleinsatz brutal angegriffen. In Bonn versuchte die Genscher-Polizei Verhaftungen in Wohnheimen vorzunehmen, die zum Teil verhindert werden konnten. Ebenso in Münster, Köln, Aachen, Karlsruhe, München, Westberlin, Stuttgart, Heidelberg, Frankfurt, Marburg, Gießen, Frechen (bei Köln), Claustal-Zellerfeld und Freiburg. Zahlreiche Abwehrmaßnahmen und spontane Protestaktivitäten wurden von fortschrittlichen Kollegen und Intellektuellen an den einzelnen Orten durchgeführt. In Köln stellten sich JUSO-Führer eindeutig auf die Seite der staatlichen Terrormaßnahmen der SPD-Regierung, indem sie die Verabschiedung einer vom KSV vorgelegten Resolution gegen das Verbot von GUPS und GUPA verhinderten.
Während die israelischen Imperialisten tagtäglich ihren Ausrottungsfeldzug gegen das palästinensische Volk fortsetzen, Bombenangriffe und militärische Überfälle auf die Flüchtlingslager der Palästinenser unternehmen, organisieren die bundesdeutschen Imperialisten, die mit dem Zionismus durch die gemeinsamen Interessen am arabischen Erdöl und die Feindschaft gegenüber dem sich gegen das imperialistische Joch wehrenden palästinensischen Volk verbunden sind, ihren Abschubterror gegen fortschrittliche arabische Kollegen und Intellektuelle.
Auf diese Weise versuchen sie, den Kampf der arabischen Völker gegen den Imperialismus zu schwächen und den Widerspruch zwischen dem BRD-Imperialismus und diesen Völkern, den sie sich durch den Import von Arbeitern und Studenten aus diesen Ländern ins eigene Haus geholt haben, auf konterrevolutionäre Weise zu lösen. Die Konterrevolution, geführt von der ‚sozialliberalen‘ Bundesregierung, hat mit ihren faschistischen Übergriffen auf die ausländischen Menschen den Kampf zur Abwehr dieser Übergriffe, den Kampf gegen die reaktionären Ausländergesetze zur Hauptaufgabe für alle fortschrittlichen Kräfte, für alle sozialistischen und kommunistischen Organisationen in der BRD und Westberlin gemacht.“
In der „Redaktionellen Notiz: zum Pressewesen des KSV“ heißt es: „Die 1. ordentliche Delegiertenkonferenz des KSV beschloss die Ablösung des bisherigen Zentralorgans des KSV „Rote Presse-Korrespondenz“ durch das wöchentlich erscheinende Massenblatt für Studenten „Dem Volke dienen“ als Zentralorgan des KSV und die Herausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift „Wissenschaft im Klassenkampf“ durch den KSV. Die „Rote Presse-Korrespondenz“ wird nach einen Beschluß des Zentralkomitees der KPD als kommunistisches Nachrichtenorgan von der KPD, dem KJV und seinen Massenorganisationen herausgegeben.“
Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- „Kurze Geschichte der Partei der Werktätigen Vietnams“ (Verlag Rote Fahne)
- Rote Fahne - Zentralorgan der KPD
- Afrika kämpft.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 186/187/188/1972, Dortmund, 6.10.1972.
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