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8. Mai 1945 – Kapitulation der Naziwehrmacht

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Der 8. Mai 1945 markiert mit der Kapitulation der Naziwehrmacht den vorläufigen Zusammenbruch einer der vermutlich größten verbrecherischen Vereinigungen der Weltgeschichte, deren Mitglieder sich oft noch in den letzten Tagen ihrer Willkürherrschaft bedienten, um Mordtaten zu begehen (vgl. 5.5.1945, 10.5.1945).

Die erneute Bestückung der Bundesrepublik Deutschland mit bewaffneten Einheiten, zumeist unter dem Kommando der in den Reihen der Naziwehrmacht bewährten Kriegsverbrecher, rief entschiedenen Protest hervor (vgl. 26.6.1951), der aber nicht zuletzt im Blut (vgl. 11.5.1952) erstickt wurde.

In den sechziger und siebziger Jahren sind, nach unserer wie immer äußerst lückenhaften Quellenauswertung, vor allem die DKP und ihre SDAJ (vgl. Jan. 1969, 8.5.1970, 10.5.1970, 8.11.1970, 8.5.1971, 4.9.1971, 8.5.1972, 13.5.1974) mit dem Gedenken an den Achten Mai 1945 befasst, die erste hier zu dokumentierende und eventuell als erneuter Kriegsversuch der bundesdeutschen bewaffneten Kräfte, lange vor dem Kosovo, zu wertende Bemühung der Bundeswehr bzw. einiger ihrer hierfür maßgeblichen Befehlshaber erfolgte gegen das afrikanische Guinea-Conakry, erdreistete es sich doch, dem portugiesiesischen Kolonialismus Paroli zu bieten durch Unterstützung der PAIGC im benachbarten Guinea-Bissau. Die deutsche Geschichtsschreibung sah, trotz der seiner Position gemäß geäußerten Empörung des 'Friedenskanzlers' Willy Brandt bisher weitgehend großzügig darüber hinweg. Von den ML-Gruppen können hier derzeit nur vergleichsweise wenige Aktivitäten zum Achten Mai erschlossen werden, wie etwa vom KAB/ML (vgl. 9.5.1971) bzw. später dem KABD (vgl. 3.12.1974) und als Ausnahme vor allem von den Arbeiterbasisgruppen (ABG) und ihren Freunden, die des Achten Mai 1945 des Öfteren durch Aktionen gedenken (vgl. 8.5.1971, 8.5.1973, 8.5.1975, 11.5.1977).

Für die Frankfurter Marxisten-Leninisten als, im Gegensatz zu der auch u.a. in Frankfurt beheimateten Gegen die Strömung (GDS – vgl. Mai 1975, 8.5.1975), national bewusste Marxisten-Leninisten hat der Achte Mai eine besondere Bedeutung im Rahmen der Bekämpfung des Sozialimperialismus (vgl. 21.4.1975, 8.5.1975, 9.5.1975), bereiten sie sich im Verein mit den ML Aachen und denjenigen ML Bochum, die nicht zur KG Bochum/Essen (KGBE) gingen bereits auf die Gründung der vaterlandsverteidigenden Marxisten-Leninisten Deutschlands (MLD) vor. Ähnliche Anliegen verfolgt damals auch die KPD (vgl. 8.5.1975), während der KB in Hamburg zwar den 30. Jahrestag ebenfalls begeht, aber mutmaßlich völlig andere Maximen verfolgt (vgl. 9.5.1975).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

05.05.1945:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Am 5.Mai hatten in Norddeutschland und Dänemark die Nazitruppen die Teilkapitulation unterschrieben."
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.9

05.05.1945:
Die KPD/ML-ZB berichtet über Nazi-Kriegsverbrecher in der Bundeswehr (vgl. 21.6.1971):"
Elf Matrosen ließ der Kommodore der Minensuchschiffe, Pahl, erschießen, weil sie sich weigerten nach Kurland auszulaufen, um dort den Krieg fortzusetzen."

Vermutlich aus dem selben Zeitraum berichtet die KPD/ML-ZB über Helmut Klose (vgl. 1949):"
Ein weiterer Nazi-Offizier dieser Art ließ seine Matrosen noch SS-Schergen und den Kriegsverbrecher Rebane nach Flensburg 'heim ins Reich' holen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.10

08.05.1945:
Die deutschen Nazitruppen kapitulieren vollständig.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.9

10.05.1945:
Die KPD/ML-ZB berichtet über Nazi-Kriegsverbrecher in der Bundeswehr (vgl. 21.6.1971):"
Am 5.Mai hatten in Norddeutschland und Dänemark die Nazitruppen die Teilkapitulation unterschrieben. Die Matrosen Gail, Schilling und Wehrmann machten sich auf den Weg nach Hause. Sie wurden aber zur Truppe zurückgeholt, ein 'Kriegsgerichtsverfahren' hastig abgewickelt und am 10.Mai, fünf Tage nach der Teilkapitulation und zwei Tage nach der Kapitulation wurden sie hingerichtet. Verantwortlicher: Rudolf Petersen, Kommodore der Schnellboote."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.9

26.06.1951:
Heute wird die Freie Deutsche Jugend (FDJ), laut KPD/ML-ZB der "vorwärtstreibende Teil der Jugend", im Zusammenhang mit der Volksbefragung gegen die Remilitarisierung verboten.

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet:"
26.6.1951 'FREIE DEUTSCHE JUGEND' VERBOTEN

Am 8.Mai 1945 endete der II.Weltkrieg mit der vollständigen Niederlage der deutschen Faschisten. Dieser Krieg hatte unermeßliches Elend über die Völker Europas gebracht. In Deutschland waren sich die Arbeiter, Bauern und Angestellten, Handwerker, die Lehrer und Studenten einig: Nie wieder sollte ein solcher Krieg von deutschem Boden ausgehen. Sie wollten alles daran setzen, die Kriegstreiber, die Krupp und Thyssen, die Nazi-Bonzen in den Verwaltungen für immer zu entmachten. - Jetzt ging es darum, einen demokratischen Staat aufzubauen, in dem die Werktätigen die Führung innehatten, es ging um die Errichtung einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung. Die Voraussetzungen dafür waren günstig: Der alte Staatsapparat war zerschlagen, die Armee war aufgelöst. Der Wunsch nach einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung war groß.

Von Anfang an aber wiesen die Kommunisten darauf hin, daß dieses Ziel nicht erreicht werden könne, ohne eine breite Einheit aller Werktätigen herbeizuführen. Sie standen deshalb in der vordersten Front, als in den Jahren nach dem Krieg die 'Freie Deutsche Jugend' geschaffen wurde. Die FDJ hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Jugend im Kampf für eine solche demokratische Ordnung zu führen, sie setzte alles daran zu verhindern, daß die Nazibonzen ihre Posten behielten. Sie war es, die unermüdlich gegen alle Versuche, Deutschland zu spalten, Stellung nahm, die alle Pläne, die westlichen Zonen Deutschlands in ein waffenstarrendes Bollwerk gegen die sozialistische Sowjetunion (SU,d.Vf.) zu verwandeln, enthüllte und den Kampf dagegen aufnahm.

Nach dem II.Weltkrieg hatten sich die Kräfteverhältnisse in der Welt entscheidend verändert. Ganz Osteuropa, China, Nordvietnam, Nordkorea waren für die Konzernherren in den kapitalistischen Staaten verloren. Aber die USA hatten den Krieg gegen Hitler nicht geführt, damit ein starkes sozialistisches Lager entsteht. Sie hatten den Krieg vor allem deshalb geführt, um die von Deutschland eroberten Länder in ihren Machtbereich einzugliedern. Dieses Ziel gaben sie nicht auf. Doch die Stärke der Sowjetunion und die Kriegsmüdigkeit des eigenen Volkes hinderten die USA-Regierung daran, dieses Ziel auf direktem Weg zu erreichen. Sie gingen deshalb zuerst daran, sich einen Block zusammenzuschmieden, mit dem sie stark genug waren, den Schlag zu führen.

1949 gründeten die USA die NATO (vgl. 4.4.1949,d.Vf.). Von Anfang an hatten sie vor, auch Westdeutschland in dieses Militärbündnis einzugliedern. Ein eigener westdeutscher Teilstaat mit einer eigenen Armee, ein Staat, in dem die Krupp und Co. die Macht inne hatten - das sollte ihr Vorposten gegen die Sowjetunion sein.

Dabei konnten sie sich voll und ganz auf die Herren der großen Konzerne in Westdeutschland stützen. Zusammen mit ihnen gingen sie daran, die amerikanische und britische Zone zur sogenannten Bi-Zone (Zweierzone) zusammenzuschließen (vgl. 2.12.1946,d.Vf.) 1948 (vgl. 18.6.1948,d.Vf.) bekam Westdeutschland eine eigene Währung, die DM, die Alliierten setzten ein Vorparlament ein (vgl. 1.7.1946) und schließlich wurde am 8.Mai 1949 das Grundgesetz (GG - vgl. 23.5.1949,d.Vf.) verabschiedet."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.6; Rutsche KPD-Verbot muß weg!,Dortmund o.J. (Aug. 1972),S.3; Rote Fahne Nr.16,Bochum 7.8.1972

11.05.1952:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet:"
30 000 JUGENDLICHE MARSCHIEREN GEGEN WIEDERAUFRÜSTUNG

Am 11.Mai 1952 versammeln sich in Essen fast 30 000 Jugendliche. FDJler, junge Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Falken (SJD der SPD,d.Vf.), Pfadfinder und Mitglieder christlicher Jugendorganisationen demonstrieren unter den Parolen:
'Widersteht der Remilitarisierung!
Jugend gegen Generalvertrag!
Wir fordern Viermächteverhandlungen über die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands!
Friedensvertrag statt Generalvertrag!'

Die jungen Leute wehrten sich dagegen, daß sie zu Söldnern der imperialistischen Armeen gemacht werden sollten.

Mehrere Hundert von bewaffneten Polizisten versuchten, die sich friedlich vor der Grugahalle versammelnden Jugendlichen auseinanderzuknüppeln. Polizisten eröffneten das Feuer auf wehrlose Jugendliche.

Der 21jährige FDJler Philipp Müller bricht unter den Kugeln der Polizei tot zusammen.

Zwei weitere Jugendliche werden lebensgefährlich verletzt.

283 Jugendliche werden verhaftet.

Gegen den Überfall auf die jungen Friedenskämpfer und den Mord von Staats wegen erhob sich in allen Teilen Deutschlands ein Sturm der Entrüstung. Noch am gleichen Abend bildeten sich spontane Protestversammlungen und -demonstrationen. In den nächsten Tagen (vgl. 15.5.1952, 16.5.1952,d.Vf.) rissen die Proteste nicht ab. Das Begräbnis Philipp Müllers wird zu einer Demonstration des entschlossenen Willens der deutschen Jugend, den Kampf gegen Militarismus und Krieg weiterzuführen."

Die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) berichtet:"
PHILIPP MÜLLER LEBT!

Am 11.Mai 1952, genau vor zwanzig Jahren, fiel durch Maschinengewehrsalven der Polizei bei einer Massendemonstration der Jugend gegen die Wiederaufrüstungspolitik der Westmächte und gegen den Generalkriegsvertrag, der Westdeutschland an die NATO und den US-Imperialismus kettete, Philipp Müller, junger FDJ (Freie Deutsche Jugend)-ler aus München.

Philipp Müller war mit 30 000 anderen Jugendlichen nach Essen geeilt, um den Willen der westdeutschen Jugend zum Ausdruck zu bringen, sich nicht erneut vor den Karren der Kriegspolitik spannen zu lassen. Sie forderten: Keine Wiederbewaffnung, keine Wiederaufrüstung, gegen die Verschacherung des Volkes in Westdeutschland in die Zangenarme der NATO, wie wir es heute überall auf der Welt erleben. Die Herrschenden haben Angst, wenn sich Menschenmassen zusammentun und gegen Hunger, Krieg, gegen das imperialistische System aufstehen. Ihre Antwort heißt: sofortiges Verbot der Kundgebungen, niedersausende Polizeiknüppel, berittene Polizei und Einsatz von Schußwaffen. Philipp Müller war eins der vielen Opfer des weidererstehenden Militarismus und Revanchismus nach 1945. 1968 wurde Peter Ohnesorg bei einer großen antiimperialistischen Demonstration gegen das faschistische Schahregime erschossen (Benno Ohnesorg - vgl. Berlin 2.6.1967,d.Vf.). Am 25.2.1972 wurde Pierre Overney, ein französischer Arbeiter, durch die Wachhunde der Renault-eigenen Werkspolizei ermordet. Gab es bei diesen drei Kämpfern auch Unterschiede in den politischen Ansichten, so einte sie doch ihre Abscheu vor diesem verbrecherischen imperialistischen System, das tagtäglich seine Untaten begeht und die Menschen versklavt.

AN DIE JUNGARBEITER IN STADT UND LAND, AN DIE GANZE WESTDEUTSCHE JUGEND, AN DICH ROTGARDIST, AN DIE GANZE PARTEI ERGEHT UNSER RUF: HALTET HOCH DAS BANNER DIESER DREI KÄMPFER GEGEN IMPERIALISMUS UND MILITARISMUS.

VORWÄRTS MIT DER KPD/ML UND DER ROTEN GARDE (RG,d.Vf.), DER JUGENDORGANISATION DER PARTEI!

STOPPT DIE MORDKOMMANDOS DER POLIZEI!

SCHLUSS MIT DEN NOTSTANDSÜBUNGEN, POLIZEITERROR UND ANTIKOMMUNISTISCHER HETZE!

STOPPT DIE GROSSMACHTPLÄNE DER KRUPP, THYSSEN UND KONSORTEN!

WEG MIT HONECKER, WEG MIT BRANDT - ALLE MACHT IN ARBEITERHAND!

FÜR EIN VEREINIGTES, UNABHÄNGIGES, SOZIALISTISCHES DEUTSCHLAND!"
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.6; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.7

Januar 1969:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) der DKP, sie "hat im Laufe des Jahres 1968 ihren Aufbau im Wesentlichen abschließen können.

Nicht zuletzt zur Überwindung der aufgetretenen Schwierigkeiten hat der SDAJ-Landesvorstand im Januar 1969 einen Arbeitsplan für die Zeit bis zu den Bundestagswahlen beschlossen, der interne Maßnahmen zur Konsolidierung der Organisation und Aktions-Schwerpunkte für folgende Anlässe festgelegt:
- Ostermarsch 1969
- 1. Mai (Tag der Arbeit)
- 8. Mai (Tag der Kapitulation 1945)
- Bundestagswahlkampf."
Q: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.17f

08.05.1970:
In Kassel besuchen, laut DKP, vermutlich heute 300 Personen das Forum "8.Mai 1945 - Niederlage oder Befreiung?".
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.20,Düsseldorf 16.5.1970

10.05.1970:
In Stuttgart beschlossen die Teilnehmer einer Zweiter Weltkriegs-Veranstaltung, laut DKP, spontan "eine Demonstration gegen den Kriegsverbrecher Nixon und den US-Krieg in Indochina.

Die Demonstration führte zum Schloßplatz wo Heinz Hummler, Mitglied des PV der DKP zu den Versammelten sprach. Er forderte von der Bundesregierung, sich von der US-Regierung zu distanzieren und die Aggression in Indochina zu verurteilen."
Q: Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1970,S.6

10.05.1970:
In Stuttgart hatten sich, laut DKP, 400 Personen im Atrium versammelt um dem Kriegsende am 8.5.1945 zu gedenken. Gezeigt wird u.a. der Film 'Das Leben Adolf Hitlers'. Im Anschluß wird eine Indochina-Demonstration gemacht (vgl. dort).
Q: Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1970,S.6

08.11.1970:
Die Stadtteilgruppe Dortmund-Hörde der DKP gibt vermutlich in diesem Jahr (letztes Jahr: noch Schreibstube Sprenger, Papier sieht aus wie 1970, dagegen spricht: kein Hinweis auf Aktion Widerstand – (AW) folgendes Flugblatt mit einer Seite DIN A 4 unter Verantwortung von Rolf-Dieter Mahr heraus:"
WERTE HÖRDER MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER!

Wir erinnern Sie heute an den 8. November 1938. An diesem Tag gingen im III. Reich, in ganz Hitler-Deutschland, die Gotteshäuser - die Synagogen - unserer jüdischen Mitbürger in Flammen auf. So wurde auch in Hörde, die an der Semerteichstraße - Ecke Friedrich Ebert Straße erbaute Synagoge durch Flammen zerstört. Diese faschistische Brandstiftung in ganz Deutschland gehörte mit zur Vorbereitung und Durchführung des II. Weltkrieges. Sein Ergebnis waren 55 Millionen Tote, zerstörte Städte und Dörfer in fast ganz Europa. Auch unsere Heimatstadt Dortmund war am Ende des II. Weltkrieges - am 8.5.1945 - ein Schutt- und Trümmerhaufen. Niemals darf sich das wiederholen.

Den alten Mitbürgern zur Erinnerung an ihre Pflicht - der Jugend unseres Stadtteils zu helfen, eine Wiederholung des Verbrechens vom 8.11.1938, das zum Verbrechen des II. Weltkrieges führte, zu verhindern, fordern wir:

An der Stelle der niedergebrannten Synagoge wird eine Mahntafel mit folgendem Inhalt angebracht:

Die Hörder Synagoge brannte am 8.11.1938. Sieben Jahre nach dieser faschistischen Brandstiftung lag Dortmund in Schutt und Asche.

Wir bitten Sie, diese Forderung zu unterstützen."
Q: DKP-Stadtteilgruppe Dortmund-Hörde:Werte Hörder Mitbürgerinnen und Mitbürger!,Dortmund o.J.

März 1971:
Innerhalb der ABG München findet vermutlich im März eine VV statt, zu der ein "Rechenschaftsbericht des Zentralen Komitees der Arbeiter-Basis-Gruppen für die Zeit von Mai 1970 bis zum März 1971" verfaßt wird, in dem es u.a. heißt:"
Seit der Dezember-Nr. behandeln die KAZ-Hauptartikel schwergewichtig zwei Themenkomplexe:

1. die Krise als Gegenstand antikapitalistischer Entlarvung und Aufklärung, wobei wir Wirksamkeit und Korrektheit der Darstellung der Krise als zei Seiten ein und der derselben Sache ernst nahmen (d.h. daß bei uns nicht wie bei anderen marxistisch-leninistischen Zirkeln die Krise als Überproduktion von Waren schlechthin erscheint, sondern korrekt als Überproduktion von Kapital dargestellt wird).

2. Den Zusammenhang zwischen Verschlechterung der Verwertungsbedingungen des Kapitals und der Form politischer Herrschaft. Diese zwei Schwerpunkte unserer Politik finden weiterhin ihren Ausdruck in der Vorbereitung des 1.Mai und des 8.Mai. Unser Auftreten am 1.Mai soll die konkreten Forderungen, die jetzt auf der Tagesordnung stehen, verbinden mit der jetzt verstärkt möglichen und notwendigen Propaganda gegen ein 'Gesellschaftssystem, das die Existenz der Arbeiter und anderen Werktätigen immer wieder bedroht', wie es in der PE heißt. Die Großkundgebung am 8.Mai soll dazu beitragen, rechtzeitig ein richtiges Bewußtsein von der wachsenden Gefahr des faschistischen Angriffs gegen die Arbeiterklasse und die Volksmassen zu bilden, und unter diesem Gesichtspunkt langfristig die Einheit der Arbeiterklasse und das Bündnis mit den demokratischen Kräften aus anderen Teilen des Volks vorbereiten helfen."
Q: ABG:Rechenschaftsbericht des Zentralen Komitees der Arbeiter-Basis-Gruppen für die Zeit von Mai 1970 bis zum März 1971,o.O. (München) o.J. (1971)

08.05.1971:
In München führen die ABG eine Demonstration zum Gedenken des 8. Mai 1945 durch, an der sich die Rotzphil nicht beteiligt.
Q: Rotes Blatt Nr.31/32,München 9.6.1971; ABG:Rechenschaftsbericht des Zentralen Komitees der Arbeiter-Basis-Gruppen für die Zeit von Mai 1970 bis zum März 1971,o.O. (München) o.J. (1971),S.29

08.05.1971:
In Hannover beteiligen sich, laut und mit DKP, 4 000, vorwiegend junge Menschen, an der Demonstration zum Gedenken der Zerschlagung des Hitlerregimes. Die Kundgebung hören mehr als 5 000.
Q: DKP Informationen Sdr.ausgabe Jugendkonferenz der DKP,Hannover o.J. (1971)

09.05.1971:
In Ulm führen, laut RJ/ML, die Gemeinschaft ehemaliger Häftlinge der KZ's Heuberg, Kuhberg und Welzheim sowie die VVN eine Demonstration mit 800 Teilnehmern durch. Ein Aufrufflugblatt dazu sei auch von der, auf Initiative des KAB/ML gegründeten, Demokratischen Aktionseinheit herausgegeben worden.
Q: Rebell Nr.32,Tübingen Juni 1971

04.09.1971:
Die DKP rief auf der Zeche Minister Stein/Hardenberg Dortmund (IGBE-Bereich) auf:"
BLUMEN FÜR STUKENBROCK
EIN ZEICHEN ZUR VERSÖHNUNG MIT DEN VÖLKERN EUROPAS

Vor 30 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel das vom Großkapital an die Macht gebrachte Naziregime die Sowjetunion (SU,d.Vf.). Über 52 Millionen Menschen mußten auf den Schlachtfeldern Europas und in den Bombennächten sterben, bis die Hitler-Diktatur am 8. Mai 1945 geschlagen war.
Im Kriegsgefangenenlager Eselheide zwischen Stukenbrock und Hövelhof wurden über 65 000 sowjetische Kriegsgefangene unter grausamen Umständen zu Tode geschunden. Man verscharrte sie auf dem großen Gräberfeld. Die Inschrift auf der Gedenktafel in Stukenbrock lautet:
'Hier ruhen sowjetische Kriegstote, die 1941 - 1945 fern ihrer Heimat
starben. Gedenket ihres Leidens und Strebens und sorget Ihr, die Ihr noch im Leben steht, daß Friede bleibt, Friede zwischen den Menschen, Friede zwischen den Völkern'.

SORGEN WIR WIRKLICH DAFÜR - ODER LASSEN WIR ALLES BEIM ALTEN?

Handeln wir aktiv gegen jene Kräfte, die unser Volk und die Völker Europas schon zweimal in Krieg, Not und Elend geführt haben!
Am 4. September um 16 Uhr findet in Stukenbrock eine große Gedenkveranstaltung statt. Ein Bus dorthin fährt um 13 Uhr 35 ab Gaststätte 'Zur grünen Tanne', Eving, Bayerische Str. 173, Unkostenbeitrag 6 DM."

Aufgerufen wird in Dortmund auch in Derne, Lanstrop und Scharnhorst, wo die Abfahrt um 13 Uhr in Derne, um 13 Uhr 10 in der Flughafenstraße Ecke Gleiwitzstraße und um 13 Uhr 20 an der Post Altscharnhorst ist.
Q: Kumpel-Post Die 'goldenen siebziger' Jahre für den Bergmann ??,Dortmund Aug. 1971,S.6; Roter Pfeffer rund um Scharnhorst Nr.2,Dortmund Aug./Sept. 1971;S.3

08.05.1972:
Die SDAJ Dortmund der DKP (vgl. 6.3.1972) kündigte an:"
Zum 8.5. zeigt der Ortsverband einen antifaschistischen Film im Studio des Henßlerhauses (FHH,d.Vf.)."
Q: SDAJ Dortmund:Arbeitsplan des Ortsverbandes Dortmund der SDAJ,o.O. (Dortmund) o.J. (1972),S.2

08.05.1973:
In München wollen das Jugendsekretariat der Arbeiterbasisgruppen (ABG), der Kommunistische Hochschulbund (KHB/ML) und die Rote Schülerfront (RSF) eine Veranstaltung zum Jahrestag des Siegs über den Hitlerfaschismus durchführen.
Q: ABG-JS, KHB/ML, RSF: Veranstaltung zum Jahrestag des Siegs über den Hitlerfaschismus,München o. J. (1973)

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13.05.1974:
Die DKP Stadtteilgruppe Lübeck-Ost rief für heute zu einer Veranstaltung zum Jahrestag der Befreiung vom Hitler-Faschismus am 8.Mai auf.
Q: Roter Pfeffer Nr.5,Lübeck 1974

03.12.1974:
Arbeitsplan des Sekretariats der ZL des KABD für 1975.
Danach sind u.a. folgende Termine für alle Mitglieder bindend:
- 8. Mai: 30.Jahrestag der Befreiung vom Faschismus.
Q: KABD-ZL-Sek:Rundschreiben,o.O. 3.12.1974

21.04.1975:
Die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975), die ML Aachen, die ML Bochum sowie "weitere Genossen" verfassen vermutlich heute den folgenden Text:"
OFFENER BRIEF NR.2 FÜR DIE AKTIONSEINHEIT ZUM 8.MAI

Bereits in der 1.Aprilwoche haben wir an alle fortschrittlichen und revolutionären Organisationen unseren Offenen Brief, datiert vom 2.4.1975 anläßlich des 30.Jahrestages des Sieges über den Hitlerfaschismus geschickt.

In diesem Brief wird zu einer Aktionseinheit für Kampagnen und einer zentralen Demonstration zu diesem Anlaß aufgerufen. Die Minimalbedingungen sind so, daß sie von jedem Antiimperialisten, Patrioten, Revolutionär und Marxisten-Leninisten annhembar sind. Nämlich:

Als zentrale Losung 'Nieder mit den beiden Supermächten, den Hauptfeinden aller Völker und den Hauptkriegstreibern!'. Als Prinzip der Durchführung schlugen wir vor: Die Einheit der Aktion und die Selbständigkeit der Organisation.

Bis zum 21.4.1975 haben sich bis jetzt und auch NUR AUF LOKALER EBENE die KPD/ML Roter Morgen und die KPD/ML Nue Einheit (KPD/ML-NE,d.Vf.) an uns gewandt. Keine Organisation hat sich entsprechend unserem Aufruf zentral bis zum 18.4. an unsere Kontaktadresse gewandt. Inzwischen verstärkten die Sozialimperialisten und ihre Agenten, besonders die DKP, von Tag zu Tag ihre Propaganda und haben schon viele fortschrittliche Kräfte getäuscht und für ihre landesverräterische und proimperialistische Kampagne gewonnen.

Die KPD hat mit der Roten Fahne Nr.14 und 15 (vgl. 9.4.1975, 16.4.1975,d.Vf.) zwei Artikel und Aufrufe zu diesem Anlaß veröffentlicht, wo besonders die Frage des Kampfes gegen die zwei Supermächte behandelt wird und die Notwendigkeit des Aufbaus einer nationalen Einheitsfront betont wird. Auch die KPD/ML Roter Morgen hat hierzu einen grundlegenden Artikel geschrieben und diese Forderung aufgestellt. Warum werden also keinerlei konkrete Schritte für eine praktische Aktion vorgeschlagen und überhaupt nicht auf den Offenen Brief eingegangen? Wir begrüßen auch, daß die KPD/ML Roter Morgen und die KPD Rote Fahne angesichts der Notwendigkeit des Kampfes gegen die zwei Supermächte, eine gemeinsame Erklärung zum 1.Mai (vgl. S9.*.1975,d.Vf.) abgegeben haben.

'Nicht Worte, sondern die Taten zählen'. Wir fordern euch nochmals auf, besonders die Organisationen in der marxistisch-leninistischen Bewegung wie die KPD Rote Fahne, den KBW, die KPD/ML Roter Morgen und die KPD/ML Neue Einheit, die eine Vorhutrolle in diesem Kampf spielen müßten, zum 8.Mai breite Aktivitäten gegen die beiden Supermächte zu entfalten und eine breite Aktionseinheit herzustellen. Eine zentrale Demonstration am 8. oder 10.Mai gegen die zwei Supermächte und ihre Agenturen ist unbedingt notwendig und wir würden noch konkreter jetzt eine Demonstration zum 10.Mai in Frankfurt, die direkt gegen die Aktivitäten der DKP gerichtet ist, vorschlagen. Wendet euch bitte so schnell wie möglich an unsere Kontaktadresse."
Q: Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.9

Mai 1975:
GDS gibt eine 'Gegen die Strömung' (vgl. Feb. 1975, 1.5.1975) Sdr.ausgabe: "1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse; 8. Mai - 1945-1975: 30 Jahre Triumpf der Völker über den deutschen Faschismus." heraus.
Q: Gegen die Strömung Sdr.ausg.,Frankfurt Mai 1975

08.05.1975:
Die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975) ziehen, unterstützt u.a. von den ML Aachen und den ML Bochum, folgende:"
LEHREN AUS DEM GROSSEN ANTIFASCHISTISCHEN KRIEG

Am 8.Mai jährt sich zum 30.Mal der Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus. Das '1000-jährige Reich' brach bereits nach zwölf Jahren unter den Schlägen der Völker zusammen. Der Antifaschistische Krieg war nicht nur der größte Krieg aller Zeiten, sondern er war auch ein gerechter Krieg. Die vernichtende Niederlage des deutschen, italienischen und japanischen Faschismus war das Ergebnis des gewaltigen Kampfes aller antifaschistischen Kräfte der Welt mit der sozialistischen Sowjetunion (SU,d.Vf.) an der Spitze.

Heute, 30 Jahre später, hat es gewaltige Veränderungen in der Welt gegeben. Wir leben in einer Welt voller Aufruhr. Der Kampf der Völker der Dritten Welt gegen Imperialismus und Hegemonismus nimmt einen gewaltigen Aufschwung. Die Arbeiterbewegung in den kapitalistischen Ländern erwacht und beginnt ihre Sache in die eigenen Hände zu nehmen.

Heute, 30 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges müssen sich alle antifaschistischen, demokratischen und friedliebenden Kräfte fragen: gibt es wirkliche Entspannung in der Welt, und ist die Gefahr eines neuen Krieges ein für alle mal gebannt, oder bleibt sie nach wie vor bestehen? Sind die Kräfte, die damals den Zweiten Weltkrieg entfesselten, vernichtet oder existieren sie weiterhin? Wie sieht die Zukunft der Völker aus? Dürfen sie ihr Schicksal einer Handvoll Imperialisten anvertrauen?

Welche Aufgaben lehrt uns der Kampf gegen den Faschismus?

DIE BEIDEN SUPERMÄCHTE SIND IN DIE FUSSTAPFEN HITLERDEUTSCHLANDS GETRETEN

In der Welt von heute herrscht große Unordnung und die heftige Rivalität zwischen den beiden Supermächten, ihr wahnwitziger Rüstungswettlauf und ihre Aggressionspolitik gegenüber den Völkern ruft bei denjenigen, die den Krieg mitgemacht haben, Erinnerungen an die 30er Jahre hervor. Damals standen dem deutschen Volk schwere Zeiten bevor.

Als die Hitlerfaschisten am 30.Januar 1933 auf Betreiben des deutschen Monopolkapitals die Macht ergriffen, verwandelten sie Deutschland in einen Hort finsterster Reaktion. Die Errichtung der Hitlerdiktatur war gegen die Arbeiterklasse mit der KPD an der Spitze und gegen die sozialistische Revolution gerichtet. Das deutsche Volk wurde in eine Lage völliger Rechtlosigkeit getrieben. Statt Butter - gab es Kanonen. Die Hitlerfaschisten stellten die gesamte Volkswirtschaft auf Kriegsproduktion um und rüsteten wie wahnwitzig auf. Sie spielten sich als die größten Verteidiger des Weltfriedens auf, während sie in Wirklichkeit den größten Krieg aller Zeiten vorbereiteten, um den Plan der deutschen Monopole nach einem 'großdeutschen Reich' zu verwirklichen. Wie alle Imperialisten und Reaktionäre bedienten sie sich dabei gegenüber dem eigenen Volk und den Völkern der konterrevolutionären Doppeltaktik, der bewaffneten Aggression und des Friedensbetrugs. Die Hitlerfaschisten veranstalteten 1936 die 'Friedensolympiade', während die faschistische Intervention und der Putsch Francos in Spanien stattfand, während das Italien Mussolinis Abessinien (Äthiopien,d.Vf.) überfiel, während das faschistische Japan einen Aggressionskrieg gegen China entfesselte.

Das Hochkommen des Faschismus und die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs waren Verzweiflungsaktionen der reaktionärsten Kräfte des todwunden Imperialismus. Die gestiefelten faschistischen Horden überrannten fast den ganzen Erdball und verwüsteten große Gebiete, aber sie konnten sich nicht vor dem Untergang retten.

Heute sind es die beiden Supermächte, die USA und die UdSSR, die in die Fußstapfen Hitlerdeutschlands getreten sind. Genauso wie damals Hitlerdeutschland wollen sie sich die ganze Welt unterwerfen. Die beiden Supermächte sind die größten internationalen Ausbeuter und Unterdrücker. In ihren Ländern beuten sie das Volk immer mehr aus, wälzen ihre Krise auf es ab und verstärken die Unterdrückung.

Damals sagten die Kommunisten: 'Faschismus, das bedeutet Krieg.' Heute sagen sie: 'Der Hegemonismus der Supermächte, das bedeutet Krieg.' In der einen Hand die Friedensfahne schwingend, versuchen sie überall in der Welt die Völker einzuschläfern, während sie in Wirklichkeit ihr Wettrüsten intensivieren, überall nach Vorherrschaft streben und aktiv einen neuen Krieg vorbereiten. Dabei bedienen sie sich der gleichen konterrevolutionären Doppeltaktik wie damals Hitler. Sie stellen sich als Pfaffen dar, während sie in Wirklichkeit Henker sind.

Doch der Plan der beiden Supermächte die ganze Welt zu beherrschen, ist genauso zum Scheitern verurteilt, wie Hitler' s 'großdeutsches Reich'. Sie schaufeln ihr eigenes Grab.

DIE SOWJETUNION VON HEUTE - EINE SOZIALIMPERIALISTISCHE SUPERMACHT

In der Sowjetunion Lenins und Stalins war das Volk Herr seines Landes. Nicht eine Handvoll Ausbeuter, sondern die Volksmassen waren die besitzer der Fabriken und Bergwerke. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen war abgeschafft. Die Sowjetunion lenis und Stalins war der erste sozialistische Staat der Welt. Sie war das unbezwingbare Bollwerk der Weltrevolution und hat den Kapitalismus in seinen Grundfesten erschüttert. Der Überfall Hitlers auf die Sowjetunion war ein Stoß ins Herz der Revolution. Der junge Sowjetstaat hatte eine schwere Prüfung zu bestehen. Es war eine Entscheidungsschlacht zwischen zwei Systemen, dem Imperialismus und dem Sozialismus. Bis vor Moskau drangen die faschistischen Horden vor. Doch Ernst Thälmann sollte recht behalten. Er sagte bereits 1941 (vgl. 1941,d.Vf.): 'Stalin bricht Hitler das Genick'. Das heldenhafte Sowjetvolk und die Sowjetarmee unter Führung des großen Revolutionärs und Marxisten-Leninisten Stalin verteidigten erfolgreich das sozialistische Vaterland und ebneten den osteuropäischen Völkern den Weg zur Befreiung vom Hitlerfaschismus. Das sowjetische Volk bildete die Hauptarmee im Kampf gegen den Faschismus und brachte die größten Opfer. Sein Sieg zeigt die Überlegenheit des Sozialismus und die Kraft der Diktatur des Proletariats.

Die Sowjetunion von heute hat nichts gemeinsam mit der sozialistischen Sowjetunion Lenins und Stalins. Mit der Machtübernahme der Renegaten und Verräter Chruschtschow und Breschnew verwandelten die modernen Revisionisten die sozialistische Sowjetunion in eine kapitalistische und sozialimperialistische Macht.

Im Innern ersetzten sie das sozialistische Volkseigentum durch das Privateigentum einer neuen Ausbeuterklasse und errichteten eine finstere Diktatur von der Art Hitlers.

Während die Sowjetunion Lenins und Stalins eine konsequente Unterstützerin der Arbeiterbewegung im Westen und der Befreiungsbewegung im Osten war, ist die Sowjetunion Breschnews ein Feind der Arbeiterklasse und der Völker. Sie hat die Solidarität und gegenseitige Unterstützung der Völker, eine Außenpolitik, die der proletarischen Weltrevolution, dem Kampf gegen den Imperialismus und der Verteidigung des Weltfriedens dient, durch Großmachtpolitik, Expansion und Kriegspolitik ersetzt. Die neuen Zaren treten die Souveränität und nationale Unabhängigkeit und die Gleichberechtigung großer und kleiner Länder mit Füßen. Sie haben die Theorie von der 'internationalen Arbeitsteilung' und die Breschnewdoktrin von der 'begrenzten Souveränität' ausgeheckt, die ihnen als Deckmantel dient, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, ihre Völker auszuplündern und zu unterjochen. Die neuen Zaren halten die osteuropäischen Länder besetzt und versklaven ihre Völker. 30 Jahre nach dem Überfall Hitlers auf die Tschechoslowakei die CSSR überfallen (?,d.Vf.). Wenn die neuen Zaren keine Sozialimperialisten, also 'Sozialisten' in Worten und Imperialisten in der Tat sind, warum ziehen sie dann nicht sämtliche Truppen von fremdem Boden zurück? Warum lösen sie dann ihre Militärstützpunkte nicht auf? Die sowjetrevisionistischen Sozialimperialisten benutzen das Aushängeschild des 'Sozialismus' und des 'Freunds der Völker', um die Völker zu betrügen und ihre schmutzigen imperialistischen Geschäfte zu verdecken.

Doch die Völker werden diesen Rauchvorhang zerreißen.

Sie werden verhaßt wie der USA-Imperialismus und geraten immer mehr unter die Schläge der Völker.

DER IMPERIALISMUS IST DIE QUELLE DER MODERNEN KRIEGE. ER WIRD SEINEN AGGRESSIVEN CHARAKTER NIEMALS ÄNDERN.

Sind die Imperialisten vernünftig geworden? Befinden wir uns in einer 'Ära des Friedens' und der 'Entspannung', wie Breschnew und Konsorten behaupten?

Nein, die Imperialisten werden niemals friedlich. Solange sie existieren, werden sie ihr Schlächtermesser niemals aus der Hand legen.

Lenin sagte: '…für den Imperialismus (ist) wesentlich der Wettkampf einiger Großmächte in ihrem Streben nach Hegemonie'. Die Imperialisten haben sich die Welt untereinander aufgeteilt, in Einflußsphären, Absatzmärkte, Rohstoffquellen und Gebiete. Doch die einzelnen imperialistischen Länder entwickeln sich ökonomisch und politisch äußerst ungleichmäßig. Die ungleichmäßige Entwicklung verläuft sprunghaft. Die einen überholen die anderen. Und zwar in sehr kurzer Zeit. Auf diese Weise wird das 'Gleichgewicht' zwischen den Imperialisten gestört. Die bestehende Aufteilung der Welt entspricht nicht mehr ihrer wirklichen Stärke. Doch ist ein anderer Maßstab als STÄRKE denkbar, nach dem die Imperialisten die Welt aufteilen?

Das ist das kapitalistische Dschungelgesetz. Auf diese Weise entsteht ein heftiger Wettkampf zwischen den Imperialisten, die bereits Territorien an sich gerissen haben und denen, die ebenfalls ihren 'Anteil' wollen. Die Imperialisten suchen ihren Ausweg im imperialistischen Krieg um die Neuaufteilung der Welt. Es ist das einzige Mittel um das gestörte 'Gleichgewicht' wiederherzustellen. Zweimal war es Deutschland, das auf diese Weise versuchte, eine Neuaufteilung der Welt zu erzwingen.


DAS RINGEN DER BEIDEN SUPERMÄCHTE FÜHRT UNVERMEIDLICH ZUM KRIEG

Heute sind es in der Hauptsache die beiden Supermächte, die um Hegemonie ringen. Um maximale Profite zu erzielen, ihre inneren Krisen auf andere abzuwälzen und ihre Herrschaft aufrechtzuerhalten, strecken sie überallhin ihre Hände aus und beschwören Unruhe herauf. Der sowjetische Sozialimperialismus ist ein Nachzügler bei der Aufteilung der Welt. Viele Gebiete, die er sich unterwerfen will, sind von den anderen Imperialisten, insbesondere dem USA-Imperialismus bereits erobert. Infolgedessen ist ein heftiger Wettkampf zwischen den beiden Supermächten um die Neuaufteilung der Welt entbrannt. Die Sowjetunion ist dabei, die USA zu überholen. Während das sowjetische Volk immer mehr unter der finsteren Diktatur der neuen Zaren zu leiden hat und sich seine elende Lage ständig verschlimmert, haben die sowjetischen Sozialimperialisten eine gigantische Militärwirtschaft entwickelt und die USA auf militärischem Gebiet, wie z.B. auf dem Gebiet der konventionellen Waffen, teilweise bereits überholt. Das 'Kräftegleichgewicht' zwischen den beiden Supermächten wird immer mehr gestört. Je tiefer die wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten der Supermächte werden, umso wuchtigere Schläge ihnen die Völker versetzen, umso wütender wird ihr Kampf um die Neuaufteilung der Welt. Dieser Wettkampf wird unvermeidlich zum imperialistischen Krieg führen. Besonders groß sind die Ambitionen des sowjetischen Sozialimperialisten. Sie sind es, die in erster Linie eine Neuaufteilung der Welt erzwingen wollen.

Überall stößt der Sozialimperialismus in die zerfallenden Einflußsphären des USA-Imperialismus vor. Weil er dabei ist, den USA-Imperialismus zu überholen, ist er besonders aggressiv.

Manche Leute führen die relativ schwache ökonomische Basis des Sozialimperialismus im Verhältnis zum USA-Imperialismus zu Felde und behaupten, das mache es ihm unmöglich, einen Krieg in Europa vom Zaune zu brechen. Doch hat nicht auch Hitlerdeutschland den Zweiten Weltkrieg entfesselt, obwohl es im Verhältnis zur USA, England (Großbritannien,d.Vf.) und Frankreich eine relativ schwache ökonomische Basis besaß? Ja, war es nicht gerade deshalb gezwungen, einen Krieg um die Neuaufteilung der Welt zu entfesseln, weil es keine Kolonien, Absatz- und Kapitalmärkte besaß, weil seine Wirtschaft durch die große Wirtschaftskrise völlig zerrüttet war? Die schwache ökonomische Basis zwang den deutschen Imperialismus zum wahnwitzigen Aufrüsten, zum schnellen Losschlagen und zur Strategie des Blitzkrieges.

Die sowjetischen Sozialimperialisten befinden sich heute in einer ähnlichen Lage wie damals Hitlerdeutschland. Das staatliche Monopolkapital ermöglicht ihnen die äußerste Zentralisierung der Wirtschaft und eine Produktion auf sehr hoher Stufenleiter. Auf dem Gebiet der Schwerindustrie sind die Sozialimperialisten bereits dabei, die USA zu überholen. Doch die Militarisierung zerrüttet die sowjetische Volkswirtschaft immer mehr. Die schulden im In- und Ausland wachsen. Das zwingt die Neuen Zaren zur verstärkten Ausplünderung der abhängigen Länder und des eigenen Volkes, was wiederum den Widerstand gegen das sozialimperialistische Joch steigert. Um sich aus ihren inneren und äußeren Schwierigkeiten herauszuwinden, müssen die sowjetischen Sozialimperialisten genau wie damals Hitler einen Ausweg in der Neuaufteilung der Welt suchen.

Auch die Hitlerfaschisten betrieben um den Preis der völligen Zerrüttung von Wirtschaft und Finanzen die Militarisierung der Volkswirtschaft. Sie erklärten offen: DAS HOLEN WIR DURCH DEN KRIEG WIEDER REIN. Doch damit wurde der Krieg von einem bestimmten Punkt an zur absoluten Notwendigkeit.

Die Tatsache, daß die sowjetischen Sozialimperialisten unter dem Deckmantel des 'Sozialismus' auftreten, und daß sie noch viel weniger unter den Schlägen der Völker stehen, machen sie besonders gefährlich. Doch genauso wie damals Hitlerdeutschland wrden auch sie ihr wohlverdientes Ende finden.

DER SCHWERPUNKT DES STRATEGISCHEN RINGENS DER BEIDEN SUPERMÄCHTE LIEGT IN EUROPA

Wird Europa von einem Krieg verschont bleiben? Bedrohen die beiden Supermächte vor allem die 3.Welt und China? 'Für die Imperialisten ist gerade das Bestreben charakteristisch, nicht nur agrarische Gebiete, sondern sogar höchst entwickelte Industriegebiete zu annektieren (…) denn erstens zwingt die abgeschlossene Aufteilung der Erde, bei einer Neuaufteilung die Hand nach jedem beliebigen Land auszustrecken, und zweitens ist für den Imperialismus wesentlich der der Wettkampf einiger Großmächte in ihrem Streben nach Hegemonie, d.h. nach der Eroberung von Ländern, nicht so sehr direkt für sich als vielmehr zur Schwächung des Gegners und Untergrabung seiner Hegemonie.' (Lenin: 'Der Imperialismus als höchstens Stadium des Kapitalismus') Der Schwerpunkt des strategischen Ringens der beiden Supermächte liegt in Europa. Europa ist der Brennpunkt ihrer Rivalität. Wegen seines großen Industriepotentials hat es außerordentliche Bedeutung für ihre Weltherrschaftspläne. Durch die Unterwerfung Europas wollen sie das Einflußgebiet des Gegners untergraben und sich eine materielle Basis für die Eroberung der 3.Welt, insbesondere den Angriff gegen das sozialistische China, schaffen.

Der Westen ist stets darauf bedacht den Sowjetrevisionismus nach Osten zu lenken und diesen Unheilstifter auf China abzuleiten. Schön wäre es nur, wenn 'im Westen nichts Neues' ist. China ist ein Stück schmackhaftes Fleisch, das alle gern verspeisen möchten. Doch dieses Stück Fleisch ist so zäh, daß seit vielen Jahren schon keiner es anbeißen kann. Mit dem Ende des 'Superspions' Lin Biao ist der Zugriff noch schwieriger geworden. Gegenwärtig ist der Sowjetrevisionismus dabei, 'ein Scheinmanöver im Osten zu vollführen, den Angriff aber im Westen zu unternehmen' (10.Parteitag der KP Chinas (vgl. S8.**.19**,d.Vf.)). Schon einmal in der Geschichte scheiterte ein solcher Versuch. Damals waren es England und Frankreich, die das faschistische Deutschland gegen die sozialistische Sowjetunion lenken wollten. Genau wie damals Hitlerdeutschland sich zuerst Europa unterwerfen wollte, bereiten heute die sowjetischen Sozialimperialisten die Eroberung Europas vor. Sie haben über 3/4 ihres Militärpotentials gegen Westeuropa gerichtet. Während der USA-Imperialismus am anderen Ende des Atlantik liegt, grenzt das Territorium des Sozialimperialismus direkt an Europa. Er verfügt über ein riesiges Hinterland. Die sowjetischen Sozialimperialisten haben nicht nur die osteuropäischen Länder zu ihren Vasallen gemacht, sondern sie haben auch in den westeuropäischen Ländern ihre 5.Kolonnen in Gestalt der revisionistisch entarteten KP's, die versuchen die Arbeiterbewegung niederzuhalten und die westeuropäischen Länder von innen sturmreif zu machen für die Herrschaft der neuen Zaren.

Auch Hitler hatte seine 5.Kolonnen, die Quisling und Henlein. Doch die revisionistischen Parteien sind noch viel gefährlicher. Sie sind Agenturen der Sozialimperialisten und VERRÄTER AN DER ARBEITERKLASSE UND AN DER NATION IN DEN REIHEN DER ARBEITERBEWEGUNG. Zusätzlich zu ihren 5.Kolonnen besitzen die Sozialimperialisten ein weltweites Spionagenetz. Sie versuchen Vertreter der Bourgeoisie zu kaufen, und kapitalistische Länder von sich abhängig zu machen. Die Sozialimperialisten sind nicht nur militärisch die stärkste Macht in Europa, sondern sie verfügen auch geographisch, politisch und strategisch über günstigere Ausgangspositionen als die USA-Imperialisten. Sie sind die Hauptgefahr in Europa. Sie sind dabei, Westeuropa in einer Zangenbewegung, von Nordeuropa und vom Mittelmeer her, einzukreisen. Auf dem Balkan, der schon immer das Pulverfß Europas war, steigern sie ihre Subversion und unternehmen in wachsendem Maße großangelegte militärische Aufmärsche.

Da die Sozialimperialisten ihre militärische Stärke in Europa ständig vergrößern, haben die USA-Imperialisten in den letzten Jahren auch ihre Streitkräfte umgruppiert. Sie wollen in den nächsten Jahren in Europa ihre Kampftruppen verstärken. Sie hielten eine Reihe von Militärmanövern in Europa ab. Schlesinger, der in seinem Verteidigungsbericht vom Februar (vgl. Feb. 1975,d.Vf.) auf die 'mächtige Offensivkraft' der Sowjetunion 'in der Nähe des Herzens von Westeuropa' einging, erklärte bereits offen, daß sich der 'Schwerpunkt' der 'Planung bei den konventionellen Streitkräften nach Europa verlagert' habe und der 'Großteil' der 'Streitkräfte ist bereits auf einen Krieg in Euopa eingestellt oder wird bald darauf eingestellt sein'.

Das sind die harten Tatsachen, denen Europa gegenübersteht. Die verstärkte Aufrüstung und Kriegsvorbereitung der Supermächte, ihre wachsende Rivalität, vergrößern die Gefahr eines neuen Krieges in Europa täglich. Die Völker und Länder Europas müssen ihre Wachsamkeit erhöhen, sich enger zusammenschließen und Vorbereitungen auf einen Kriegsfall treffen.

KANN MAN DURCH VERHANDLUNGEN UND ENTSPANNUNGSPOLITIK DEN DROHENDEN KRIEG DER SUPERMÄCHTE ABWENDEN?

Nein, denn das hieße, die aggressive Natur des Imperialismus leugnen, das hieße sich zum Opfer der Supermächte machen.

Schon immer gab es in dieser Frage zwei grundlegend entgegengesetzte Linien in der Weltpolitik. Gegenüber den faschistischen Mächten verfolgten die herrschenden Kreise der USA, Englands und Frankreichs lange Zeit hindurch die Linie der sogenannten 'Befriedungspolitik'. Sie duldeten die Verbrechen der faschistischen Aggressoren und leisteten ihnen Vorschub. Sie duldeten die Aggression Japans gegen China und den Überfall Mussolinis auf Abessinien (heute Äthiopien,d.Vf.). Sie leisteten der bewaffneten Intervention in Spanien Vorschub und begünstigten die Annexion Österreichs und die Okkupation des Sudetenlandes durch Hitler. Doch das brachte ihnen als Gegenleistung nicht den Frieden, sondern steigerte die Kriegslust der Faschisten.

Dagegen verfolgten die Völker die Linie des entschlossenen Widerstandes gegen die faschistische Aggression. Sie bekämpften entschieden die sogenannte Befriedungspolitik und nahmen die schwere Last des antifaschistischen Krieges auf ihre Schultern. Sie gewannen nicht nur den Krieg, sondern errangen auch den Frieden.

Auch heute gibt es in der Weltpolitik diese zwei grundlegend entgegengesetzten Linien. Die eine Linie arbeitet den Supermächten, den beiden Hauptkriegstreibern, in die Hände, die andere Linie ist die Linie des entschlossenen Widerstandes gegen die Supermächte.

In vielen Ländern Westeuropas gibt es im Lager der Bourgeoisie eine breite Strömung, die eine sogenannte Politik der Entspannung gegenüber den Supermächten betreibt, die der damaligen Befriedungspolitik gegenüber den faschistischen Aggressoren ähnelt. In Westdeutschland betreiben entscheidende Teile des Monopolkapitals diese sogenannte Entspannungspolitik, besonders gegenüber dem sowjetischen Sozialimperialismus. Auf der Jagd nach Maximalprofiten und um Einfluß in den osteuropäischen Ländern zu erlangen, entwickelten sie die sogenannte 'neue Ostpolitik'. Diese wurde als endgültige Absage an die Politik des 'kalten Krieges' und als 'Friedenspolitik' gepriesen. Doch wurden dadurch die Spannungsherde in Europa abgebaut? Wurde dabei ein Sterbenswort über die Besetzung der DDR durch die sozialimperialistischen Truppen verloren? War da die Rede von einem demokratischen Friedensvertrag mit Deutschland? Wurde ein Schritt zur Unabhängigkeit und Einheit Deutschlands unternommen? Nein, im Gegenteil. Dadurch sollten die Völker Europas, und besonders das deutsche Volk eingeschläfert werden. Das zeigt die kapitulationistische Haltung und die Tendenz zur Kapitulation. dadurch wurde die Aggressionslust der Neuen Zaren noch mehr gesteigert. Den Frieden kann man sich weder erkaufen, noch am Konferenztisch aushandeln, sondern die Völker können ihn nur erkämpfen, indem sie den Supermächten entschlossen Widerstand leisten.

Die modernen Revisionisten leugnen diese Tatsachen und stimmen in den weltweiten Chor der Entspannung ein. Dabei verfolgen sie in erster Linie das Ziel, der Aggression und Kriegspolitik der sowjetischen Sozialimperialisten den Weg zu bahnen. So bezeichnen sie die Außenpolitik der Neuen Zaren als 'friedliebend' und behaupten, die ständige Stärkung des 'sozialistischen Lagers', gemeint ist die Sowjetunion und ihre Vasallenstaaten in Osteuropa, sei die Garantie für 'dauerhaften Frieden'. Auf diese Art und Weise beschönigen sie den aggressiven Charakter des sowjetischen Sozialimperialismus und versuchen die Völker in Sicherheit zu wiegen.

Dementsprechend fordern sie die Fortsetzung und den Ausbau der Neuen Ostpolitik, um die Abhängigkeit der BRD von den Neuen Zaren zu steigern, und ihnen eine weitere Tür für ihre expansionistischen und aggressiven Pläne zu öffnen. Doch die Werktätigen lassen sich auf die Dauer nicht durch das Entspannungsgeschwätz der Imperialisten und modernen Revisionisten einschläfern. Das Mißtrauen und der Widerstand gegenüber dem Entspannungsschwindel wächst. Die Tatsachen sprechen eine allzu deutliche Sprache.

HAT DER WIDERSTAND GEGEN DIE SUPERMÄCHTE WIRKLICH AUSSICHT AUF ERFOLG? SIND SIE NICHT ZU MÄCHTIG?

Der Sieg im Antifaschistischen Krieg hat bewiesen:

wirklich mächtig sind die Völker, nicht aber eine Handvoll Faschisten. Die Faschisten führten einen ungerechten Aggressionskrieg. Sie hatten die ganze Welt gegen sich, einschließlich ihrer eigenen Völker. Deshalb hatten ihre zeitweiligen Siege kein Fundament, sondern waren auf Sand gebaut. Dagegen führten die Völker einen gerechten Verteidigungskrieg. Auf ihrer Seite stand die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung. Im Kampf erstarkten ihre Kräfte, das Kräfteverhältnis änderte sich zu ihren Gunsten, bis sie schließlich den Sieg davontrugen.

Der Hitlerfaschismus brach unter den Schlägen der Völker zusammen. Der 2.Weltkrieg endete mit dem völligen Zusammenbruch der drei faschistischen Mächte und mit der Schwächung Englands und Frankreichs. Nur der USA-Imperialismus ging gestärkt aus dem 2.Weltkrieg hervor. Er trat an die Stelle der drei faschistischen Mächte und wurde zum Hauptfeind aller Völker. Riß die Oktoberrevolution eine riesige Bresche in die Front des Imperialismus, so riß der Sieg im Antifaschistischen Krieg einen ganzen Abschnitt dieser Front ein. Die Folge des 2.Weltkrieges war die Festigung der sozialistischen Sowjetunion und die Entstehung des sozialistischen Lagers. Die unterdrückten Völker hörten ein für allemal auf, ein sicheres Hinterland des Imperialismus zu sein, sie wurden zum festen Hinterland der proletarischen Weltrevolution. Die Dritte Welt wurde zum Sturmzentrum der Weltrevolution.

Mao Tse-tung zog aus den Kämpfen des chinesischen Volkes und aus den Lehren aus dem Großen Antifaschistischen Krieg den Schluß (vgl. S8.**.19**,d.Vf.): 'Alle Reaktionäre sind Papiertiger. Sie sehen furchterregend aus, aber in Wirklichkeit besitzen sie keine besondere Kraft. Auf längere Sicht betrachtet, gehören die wirklich gewaltigen Kräfte dem Volk, nicht aber den Reaktionären.'

Auch die beiden Supermächte sind Papiertiger. Sie sehen äußerlich stark aus, sind aber in Wirklichkeit schwach. Heute gilt auch für den Sozialimperialismus, was Mao Tse-tung bereits über den USA-Imperialismus sagte (vgl. S8.**.19**,d.Vf.): 'Die Stärke des amerikanischen Imperialismus ist nur eine oberflächliche und zeitweilige Stärke. Aber die Krise bedroht den amerikanischen Imperialismus täglich wie ein Vulkan. Der amerikanische Imperialismus sitzt gleichsam auf solchem Vulkan. Dieser Zustand zwingt die amerikanischen Imperialisten, Pläne zu schmieden, um die ganze Welt zu versklaven. Sie laufen wie Raubtiere in Europa, Asien und anderen Gebieten Amok.' Je mehr sie die Völker ausplündern und unterdrücken, umso fester legen sie sich die Schlinge um den eigenen Hals. Die Völker haben die beiden Supermächte eingekreist und versetzen ihnen immer wuchtigere Schläge. Sie müssen die Supermächte 'taktisch ernst nehmen', sie aber 'strategisch verachten'.

Auch die Versuche der beiden Supermächte, die Völker mit ihrer militärischen und nuklearen Macht einzuschüchtern, sind zum Scheitern verurteilt. Denn revolutionäre Völker lassen sich nicht einschüchtern. Nicht die Waffen entscheiden den Ausgang eines Krieges, sondern die Menschen. Oder wie konnte sonst das kleine tapfere vietnamesische Volk den bis an die Zähne bewaffneten und mit modernsten Waffen ausgerüsteten USA-Imperialismus besiegen?

Die beiden Supermächte und die Kräfte, die ihnen in die Hände arbeiten, versuchen nachträglich den 2.Weöltkrieg als grausam hinzustellen. Wenn sie vom Krieg reden, dann beschreiben sie nur das Leid und das Elend, das der Faschismus den Völkern brachte, die Millionen von Verwundeten und Toten, die Verwüstung großer Teile des Erdballs. Doch sie verschweigen, daß der Krieg ein Produkt des Imperialismus war. Diese Kräfte unterscheiden nicht zwischen gerechten und ungerechten Kriegen, sondern tun so, als seien sie schlechthin gegen Kriege, womit sie in Wirklichkeit nur ihre Unterstützung der ungerechten Kriege verdecken wollen. 'Die im Laufe der Geschichte geführten Kriege teilen sich in zwei Arten: In gerechte und ungerechte Kriege. Alle Kriege, die dem Fortschritt dienen, sind gerecht, und alle Kriege, die den Fortschritt behindern, sind ungerecht. Wir Kommunisten sind gegen alle den Fortschritt behindernden, ungerechten Kriege, jedoch nicht gegen fortschrittliche, gerechte Kriege. Was letzte betrifft, sind wir Kommunisten nicht nur gegen sie, sondern nehmen auch aktiv an ihnen teil.' (Mao Tse-tung (vgl. S8.**.19**,d.Vf.)) Jeder Pazifismus in der Frage des Krieges muß entschieden bekämpft werden, denn er lähmt die Völker und macht sie zu Kanonenfutter und Schachfiguren beim Ringen der Supermächte um Weltherrschaft.

DIE ZWEI PERSPEKTIVEN DER REVOLUTION

Gegenwärtig spitzen sich in der Welt vor allen Dingen zwei Widersprüche zu: Der Widerspruch zwischen den Völkern und unterdrückten Ländern einerseits und den beiden Supermächten andererseits; und der Widerspruch zwischen den beiden Supermächten. Es findet ein gewaltiges Ringen zwischen den Völkern, mit der Dritten Welt als Hauptkraft, und den beiden Supermächten statt. Es wachsen sowohl die Faktoren der Revolution, als auch die Faktoren des Krieges. Was die Perspektiven der Völker betrifft, so gibt es nur zwei Möglichkeiten: 'Entweder die Revolution verhindert den Krieg, oder der Krieg ruft die Revolution hervor'. (Mao Tse-tung) In jedem Fall sind die Perspektiven der Völker glänzend, während die Imperialisten ihrem Untergang immer näher rücken.

'Auf den ersten Weltkrieg folgte die Entstehung der Sowjetunion mit einer Bevölkerung von 200 Millionen Menschen. Der zweite Weltkrieg brachte die Entstehung des sozialistischen Lagers mit einer Gesamtbevölkerung von 900 Millionen Menschen. Man kann behaupten: sollten die Imperialisten dennoch einen dritten Weltkrieg entfesseln, werden im Ergebnis des Krieges weitere hunderte Millionen unausbleiblich auf die Seite des Sozialismus treten. Und nur ein kleines Territorium wird unter der Herrschaft des Imperialismus verbleiben. Möglich ist es auch, daß das gesamte imperialistische System völlig zusammenbricht.' (Mao Tse-tung (vgl. S8.**.19**,d.Vf.))

Gegenwärtig verschärft sich der Widerspruch zwischen den Supermächten und den Völkern. Die Kriegsgefahr wächst täglich, besonders in Europa. Der Krieg kann jederzeit ausbrechen. Besonders müssen die Völker auf der Hut sein, vor einem Blitzkrieg des Sozialimperialismus. Sie müssen sich auf den schlimmsten Fall vorbereiten, auf einen Kriegsfall und auf eine Aggression. Damit wird auf keinen Fall die Möglichkeit ausgeschlossen, daß die Revolution dem Krieg zuvorkommt. Doch nur indem die Völker sich auf den schlimmsten Fall vorbereiten, können sie die Faktoren der Revolution wirklich entfalten. Im Kampf gegen die Supermächte, in der Vorbereitung auf den Krieg, muß die Kommunistische Partei geschaffen werden, müssen die Kräfte des Volkes mobilisiert werden, muß die Arbeiterklasse zur führenden Kraft der Nation werden. Nur indem man sich auf den schlimmsten Fall vorbereitet, können die negativen Faktoren bekämpft und die positiven Faktoren entwickelt werden, können auch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß die Revolution dem Krieg zuvorkommt.

WAS SIND DIE KAMPFAUFGABEN DES PROLETARIATS UND DER VÖLKER?

Die beiden Supermächte sind die größten internationalen Ausbeuter und Unterdrücker. Sie sind die Hauptfeinde aller Völker und die Quelle eines neuen Krieges. Genauso wie damals die Völker der Welt ihre HAUPTSCHLÄGE AUF DIE FASCHISTISCHEN AGGRESSOREN konzentrierten, genauso müssen heute die Völker ihre Hauptschläge auf die beiden Supermächte konzentrieren.

Damals bildeten die Völker eine WELTWEITE EINHEITSFRONT GEGEN DEN FASCHISMUS mit der sozialistischen Sowjetunion und der Kommunistischen Weltbewegung an der Spitze. Die führende Kraft dieser Einheitsfront war das Proletariat. Die Hauptkraft waren die Völker aller Länder. Die Aufgabe des deutschen, italienischen und japanischen Volkes bestand damals darin, für die Niederlage seiner Bourgeoisie zu kämpfen. Nur dadurch, daß sich die Völker der Welt den Widerstand und die Zerschlagung des Faschismus zur gemeinsamen Kampfaufgabe machten, konnten sie den Sieg im Antifaschistischen Krieg erringen.

Die gegenwärtige Hauptkampfaufgabe der Völker ist es, nach dem Vorbild der Antifaschistischen Front eine weltweite Einheitsfront gegen die beiden Supermächte, besonders gegen den sowjetischen Sozialimperialismus zu bilden. Diese Einheitsfront muß die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas einschließen, sowie die Völker der Zweiten Welt und alle Länder der Zweiten Welt, die bereit sind, gegen die Kontrolle, Subversion und Einmischung seitens der Supermächte zu kämpfen, als auch das amerikanische und sowjetische Volk. Das Proletariat unter Führung seiner marxistisch-leninistischen Partei muß die führende Rolle in dieser Einheitsfront erobern und die breiten Volksmassen unter seiner Führung zusammenschließen.

Doch mit wem soll man sich alles zusammenschließen? Wie breit muß diese Einheitsfront sein? Auch hier weist uns die Geschichte des Antifaschistischen Kriegs den Weg. DER ANTIFASCHISTISCHE KRIEG HAT IN ALLER SCHÄRFE BEWIESEN, DASS DIE IMPERIALISTEN KEINESWEGS EINEN EINHEITLICHEN ODER MONOLITHISCHEN BLOCK BILDEN. Damals bestanden zwischen den englischen, französischen und amerikanischen Imperialisten einerseits und den faschistischen Aggressoren andererseits grundsätzliche und unversöhnliche Widersprüche. Das ermöglichte die Bildung der Arbeiterkoalition, der sich die USA, England und andere in ihrem eigenen Interesse anschlossen. Die Imperialisten verpflichteten sich, keine annexionistische Politik zu verfolgen. Ohne die weltweite antifaschistische Einheitsfront, ohne die VEREINIGUNG ALLER KRÄFTE, die man gegen den Faschismus vereinigen konnte, wäre der Sieg im Antifaschistischen Krieg unmöglich gewesen.

Heute sind die Möglichkeiten der breitestmöglichen Einheitsfront gegen die beiden Supermächte größer als je zuvor. Heute gibt es nicht nur wie damals fünf oder sechs Großmächte, sondern nur noch zwei, die USA und die UdSSR. Westdeutschland, England, Frankreich usw. sind zweitrangige imperialistische Mächte. Die beiden Supermächte plündern diese Länder aus und wälzen ihre Krise auf sie ab. Die Länder der Zweiten Welt, die zwischen den Supermächten und der Dritten Welt liegen, werden in verschiedenem Maße von den beiden Supermächten kontrolliert, schikaniert und bedroht. Sie sind also einerseits Imperialisten und beuten das eigene Volk und andere Völker aus, andererseits werden diese Länder aber selbst unterdrückt und stehen im unversöhnlichen Widerspruch zu den beiden Supermächten. Aufgabe des Proletariats ist es, diese Widersprüche zur Ersten Welt auszunutzen und sich mit allen Ländern der Zweiten Welt, die man gewinnen kann, zusammenzuschließen.

Die sowjetischen Sozialimperialisten und die modernen Revisionisten behaupten im Kern, der Sieg im Antifaschistischen Krieg sei einzig und allein durch die Sowjetunion und die siegreiche Rote Armee errungen worden. Dieser Stein, den sie aufheben, fällt auf ihre eigenen Füße! Das ist ein imperialistischer Standpunkt, ein Schlag ins Gesicht aller Völker, die um ihre Befreiung vom Faschismus kämpften. Erst vor kurzem äußerte Jugoslawien seine Empörung über diesen chauvinistischen Standpunkt. Damit wollen die sowjetrevisionistischen Sozialimperialisten verhindern, daß die Völker aus dem Antifaschistischen Krieg die Lehre ziehen, daß sie einen nationalrevolutionären Befreiungskrieg gegen die beiden Supermächte führen müssen. Das sowjetische Volk stellte die Hauptstreitmacht im Kampf gegen den Hitlerfaschismus und spielte die entscheidende Rolle im Kampf für die Zerschlagung des Faschismus. DOCH TRUGEN NICHT DIE KÄMPFE ALLER VÖLKER ZUR BEFREIUNG VOM FASCHISMUS BEI?

Nehmen sie nicht alle ihren Ehrenplatz in der Geschichte ein? Haben sich Albanien, China und Jugoslawien durch den nationalrevolutionären Krieg nicht im wesentlichen selbst befreit? Gab es nicht in den meisten Ländern Massenstreiks, Generalstreiks, Sabotage- und Partisanenaktionen bis zum bewaffneten Aufstand? Erinnern wir uns nur an die Befreiung Norditaliens 1944 durch den bewaffneten Aufstand unter Führung der Kommunistischen Partei Italiens (PCI,d.Vf.) gegen die italienischen und deutschen Faschisten. Oder an die Resistance in Frankreich unter Führung der Kommunistischen Partei Frankreichs. Als die siegreiche Rote Armee z.B. am 8.September 1944 in Bulgarien einmarschierte, war bereits das ganze Land vom bewaffneten Volksaufstand erfaßt. Zwar hat sich das deutsche Volk nicht selbst befreit, doch wir dürfen niemals den aufopferungsvollen Widerstand der deutschen Kommunisten und Antifaschisten gegen die Hitlerdiktatur vergessen, die die Ehre unseres Volkes gerettet haben. All diese glorreichen Kämpfe verschweigen die sowjetischen Sozialimperialisten und ihre 5.Kolonnen. Doch für die Völker der Welt beleiben sie ein ruhmreiches Vorbild. Um ihre Befreiung vom Joch der Supermächte zu erlangen müssen sie überall nationalrevolutionäre Befreiungskriege und revolutionäre Volkskriege entfalten und im Falle eines Kriegs der Supermächte diesen durch den gerechten Krieg der Völker beseitigen.

Die Notwendigkeit die Hauptschläge auf die beiden Supermächte zu konzentrieren, veranlaßt viele Genossen unserer Bewegung zu der Frage: widerspricht das nicht der sozialistischen Revolution? Bedeutet das nicht, daß man den Kampf gegen die Bourgeoisie einstellt? Auch in dieser Frage weist uns die Geschichte des Antifaschistischen Krieges die Richtung. Im Kampf gegen den Faschismus und die faschistischen Aggressoren gewannen viele kommunistische Parteien die Mehrheit der Arbeiterklasse. Ihr Einfluß auf die breiten Volksmassen wuchs in entscheidendem Maße. Sie traten an die Spitze der Nation. In Osteuropa und in Ländern wie z.B. Frankreich hat die Bourgeoisie kapituliert und wurde zum Vasallen der Faschisten. Das hat ihren Einfluß bei den breiten Volksmassen untergraben.

In der Folge des 2.Weltkriegs entstand das sozialistische Lager. Im antiimperialistischen und nationalen Kampf gegen die faschistischen Okkupanten und die landesverräterischen Gutsbesitzer und Großbourgeoisie erlangten die osteuropäischen Völker ihre Befreiung vom Joch des Faschismus und die nationale Unabhängigkeit. Die Volksmacht wurde errichtet. Die Ländereien der Gutsbesitzer wurden konfisziert und zum größten Teil an die landarmen Bauern und Landarbeiter verteilt. Im Kampf gegen den Faschismus wurde der sozialistischen Revolution der Weg gebahnt, wurden die Massen an die proletarische Revolution herangeführt.

Wenn manche Genossen zu Felde führen, daß Thorez und Togliatti nach dem Sieg über den Faschismus die Waffen aus der Hand gaben, oder daß Browder die Kommunistische Partei der USA (CPUSA,d.Vf.) auflöste und die Zusammenarbeit mit dem 'friedlichen', 'nicht-aggressiven' USA-Imperialismus forderte, so widerspricht das der korrekten Linie der Kommunistischen Internationale, wie sie auf dem VII. Weltkongreß 1935 (vgl. 2.7.1935,d.Vf.) festgelegt wurde. Der VII. Weltkongreß legte die Linie im Kampf gegen den Faschismus, die Linie des Herankommens an die proletarische Revolution unter den konkreten historischen Bedingungen fest. Damals bestand die Hauptaufgabe des internationalen Proletariats darin, eine weltweite Einheitsfront gegen den Faschismus zu bilden. Der Klassenkampf mußte dem nationalen Kampf zum Widerstand gegen die faschistischen Aggressoren untergeordnet werden. Doch die Einheitsfrontpolitik schließt sowohl Einheit als auch Unabhängigkeit ein. Die Einheit besteht im gemeinsamen Kampf gegen den gemeinsamen Feind. Die Unabhängigkeit besteht darin, daß alle Parteien und Klassen ihren unabhängigen Charakter und ihre Selbständigkeit in der Einheitsfront bewahren müssen. Das Proletariat muß konsequent an seiner Klassenselbständigkeit festhalten und die führende Rolle in der Einheitsfront erobern.

Wenn Togliatti und Thorez nach dem Krieg die Waffen der Bourgeoisie auslieferten, so haben sie damit die Klassenselbständigkeit des Proletariats aufgegeben, so zeigt das den sich herausbildenden modernen Revisionismus.

'Die Waffen des Volkes - jedes Gewehr und jede Kugel - müssen erhalten bleiben; sie dürfen nicht aus der Hand gegeben werden.' (Mao Tse-tung (vgl. S12*.19**,d.Vf.). Das ist ein grundlegendes Prinzip des Marxismus-Leninismus. Die Geschichte des Antifaschistischen Kriegs lehrt uns: Nur im unnachgiebigen Kampf gegen jede Form des Revisionismus, nur indem das Proletariat sich von der allgemeingültigen Wahrheit des Marxismus-Leninismus leiten läßt, wird es den Sieg erringen."
Q: Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.7ff

08.05.1975:
Zum 8. Mai 1975 gibt GDS die 'Gegen die Strömung' (vgl. 1.5.1975, Juni 1975) Flugschrift "8.Mai 1945 - 1975: 30 Jahre Triumph der Völker über den deutschen Faschismus" heraus.
Q: GDS:Verzeichnis der Veröffentlichungen von GDS 1974-1983 und der gemeinsamen Schriften,Frankfurt 1984,S.41

08.05.1975:
Die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975) erklären, unterstützt u.a. von den ML Aachen und den ML Bochum, zum 8.Mai:"
DIE HITLER VON HEUTE HEISSEN BRESCHNEW UND FORD

Der 8.Mai ist der Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus. Dieser Tag ist ein großer Tag im Leben der Völker und im Leben des deutschen Volkes. Doch 30 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg droht ein neuer Krieg. Die deutsche Frage ist noch immer nicht gelöst. Unser Land ist noch immer besetzt und gespalten. Deutschland ist ein Pulverfaß im Herzen Europas. Die Fortsetzer des Faschismus sind heute der USA-Imperialismus und der sowjetische Sozialimperialismus (SU,d.Vf.). Sie bereiten einen Krieg um die Neuaufteilung der Welt vor. Aus der sozialistischen Sowjetunion Lenins und Stalins, die die Hauptstreitmacht bei der Befreiung vom Faschismus stellte, ist die gefährlichste imperialistische Supermacht geworden. Die neuen Zaren mißbrauchen den großen Antifaschistischen Krieg und den Namen des Sozialismus, um Osteuropa und einen Teil unseres Landes, die DDR, weiter zu unterjochen und sie bedrohen die BRD und ganz Westeuropa. Die zwei Supermächte sind die Quelle eines neuen Weltkrieges. Die zwei Supermächte und besonders der Sozialimperialismus, sind die Hauptfeinde der Nation und der Arbeiterklasse.

Im Mittelpunkt dieses 8.Mai muß der revolutionäre Kampf gegen die zwei Supermächte und besonders den Sozialimperialismus stehen. Für die heutigen Aufgaben im Kampf für die staatliche Unabhängigkeit, die nationale und soziale Befreiung des deutschen Volkes müssen die Lehren aus dem Antifaschistischen Krieg gezogen werden. Reihen wir uns ein in die internationale und europäische Einheitsfront gegen die zwei Supermächte! Kämpfen wir Schulter an Schulter mit den Völkern der Welt, einschließlich des amerikanischen und sowjetischen Volkes, und mit der Dritten Welt als Hauptkraft gegen den Hegemonismus!

FÜR DIE NATIONALE UNABHÄNGIGKEIT UND EINHEIT!
FÜR DIE VORBEREITUNG AUF DEN KRIEG!
DIE VÖLKER DER WELT WERDEN SIEGEN, DIE ZWEI SUPERMÄCHTE WERDEN UNTERLIEGEN!"
Q: Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.1

08.05.1975:
Die SAG gibt ein Extra ihres 'Klassenkampf' (vgl. 1.5.1975, 17.6.1975) heraus, für das Brigitte Niemeyer verantwortlich zeichnet.
Q: Klassenkampf Extra,Frankfurt 8.5.1975

08.05.1975:
In Stuttgart-Untertürkheim beteiligen sich, nach eigenen Angaben, ca. 50 Personen an einer Kranzniederlegung der KPD am Grab der antifaschistischen Widerstandsgruppe Schlotterbeck.
Q: Rote Fahne Nr.19,Dortmund 14.5.1975

08.05.1975:
Die Deutsche Friedensgesellschaft / Internationale der Kriegsdienstgegner (DFG/IdK) Wasserburg am Inn führt wahrscheinlich heute eine Podiumsdiskussion zum Thema "30 Jahre Befreiung vom Hitlerfaschismus - wo ist diese BRD hingegangen?".
Laut AB kommen ca. 60 Personen. Die Vertreter von CSU und NPD seien nicht gekommen, die SPD habe sich weggeschlichen, so daß nur noch AB und DFG/IdK auf dem Podium vertreten waren.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.61,München 18.5.1975

08.05.1975:
Auf einer Veranstaltung der SEW Berlin-Wedding, an der zwei Generäle aus der SU teilnehmen, führt der Auftritt von KPD/MLern dazu, daß die Polizei gerufen wird.
Q: Der Rote Funke,Berlin 5.6.1975

08.05.1975:
In der Berliner Neuen Welt führt die KPD eine Großveranstaltung zum dreißigsten Jahrestag der Kapitulation des Hitlerfaschismus durch. Später erscheint dazu im Kölner Verlag Rote Fahne die Broschüre "Heute Antifaschist sein heißt: Die Einheitsfront gegen die imperialistischen Supermächte stärken. Zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Reden und Beiträge von der Großveranstaltung der KPD in der 'Neuen Welt', Westberlin, anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 1945."
Q: KPD-ZK:Heute Antifaschist sein heißt: Die Einheitsfront gegen die imperialistischen Supermächte stärken. Zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Reden und Beiträge von der Großveranstaltung der KPD in der 'Neuen Welt', Westberlin, anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 1945,Köln 1975; Rote Fahne Nr.17,Köln 30.4.1975

08.05.1975:
In Bonn beteiligen sich, laut und mit KPD, ca. 40 an einer spontanen Demonstration durch die Innenstadt anläßlich des 30. Jahrestags der Befreiung vom Faschismus wobei u.a. das Rathaus besucht wird, das als Folterkeller der SS und der Polizei diente.
Q: Rote Fahne Nr.19,Köln 14.5.1975

09.05.1975:
Die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975) kündigten, unterstützt u.a. von den ML Aachen und den ML Bochum, für das Komitee gegen den Krieg an:"
VERANSTALTUNG
zum 30.Jahrestag der Zerschlagung des Hitlerfaschismus

Thema:
Die Hitler von heute heißen Breschnew und Ford!
Referate, Diskussion, Bilderausstellung.
9.5.1975, 19 Uhr Volksbildungsheim, Frankfurt, kleiner Saal".
Q: Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.5

09.05.1975:
Antifaschistische Veranstaltung des KB in Hamburg. Laut KB folgten "dem Aufruf des KB zum 30. Jahrestag der Niederschlagung des Nazi-Faschismus und der Beendigung des mörderischen 2. Weltkrieges in Hamburg fast 3 000 Antifaschisten" in das Audimax der Uni.
Q: Arbeiterkampf Nr.61,Hamburg 21.5.1975,S.39f; Unsere Stadt Nr.7,Hamburg Apr./Mai 1975,S.19

Hamburg_Unsere_Stadt000

17.06.1975:
Anläßlich dieses Tages, aber nicht unbedingt an ihm, das genaue Datum ist uns unbekannt, führt die Darmstädter Juso-AG Eberstadt, laut 'Sozialistische Arbeiterpolitik', eine Veranstaltung "8.Mai 45 - 17.Juni 53: Unterdrückung und Chance des Sozialismus in Deutschland" durch.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr.39,Bochum Juli/Aug. 1975

11.05.1977:
In Nürnberg besuchen, nach eigenen Angaben, über 40 Personen die AB-Diskussionsveranstaltung unter dem Motto "Stärkt die Friedensbewegung – Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg". Anwesend sind auch Anhänger von KSG und KABD, die das 'Nie wieder Faschismus' als Anbiederung bezeichnen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.112,München 14.5.1977

11.05.1977:
In München führt das Ortskomitee des KOFAZ, laut AB, eine Diskussionsveranstaltung unter dem Motto "Stärkt die Friedensbewegung – Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg" mit ca. 80 Personen durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.112,München 14.5.1977

Letzte Änderungen: 17.10.2009

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