06.07.1972:
Die KHG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt eine Ausgabe der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 23.6.1972, 7.7.1972) heraus mit dem "Aufruf zur Demonstration gegen politische Entlassungen und Berufsverbot, für die sofortige Rücknahme der Entlassung von Ulrich Topp Samstag 8.7. Unipl., HD 12.30".
Eingeladen wird zur heutigen Diskussionsveranstaltung in der Uni Heidelberg zu Berufsverboten und politischen Entlassungen.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Aufruf zur Demonstration gegen politische Entlassungen und Berufsverbot, für die sofortige Rücknahme der Entlassung von Ulrich Topp Samstag 8.7. Unipl., HD 12.30, Heidelberg 6.7.1972
07.07.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg und Mannheim geben die Nr. 18 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 22.6.1972, 25.10.1972) heraus mit dem Leitartikel "Gegen den Abbau demokratischer Rechte die Aktionseinheit aller fortschrittlichen Kräfte!", der zur morgigen Berufsverbotedemonstration aufruft und von der Notstandsdemonstration in Mannheim berichtet (vgl. 1.7.1972)
Weitere Artikel sind:
- "Massiver Angriff auf gewerkschaftliche Betätigung. Solidarität im Kampf gegen das Berufsverbot für U. Topp!";
- "Verschärfung des Ausländerrechts";
- "Exekution in Stuttgart" zur Erschiessung Ian Mc Leods in Stuttgart, aus der 'Roten Robe';
- "Gegen den Kuhhandel zur Aufteilung der Welt in Einflusssphären des US- und Sozialimperialismus" zur Einschätzung der Weltlage durch die PRR Südvietnam;
- "Wie führt die DKP den antiimperialistischen Kampf?", über die Vietnamdemonstration in Mannheim (vgl. 27.6.1972), wozu auch dokumentiert wird ein "Zweiter offener Brief an die DKP", aus der 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 3.7.1972);
- "Heidelberg: Eine klare Entscheidung" zu den Studentenparlamentswahlen an der Uni Heidelberg, bei denen 50% der Sitze neu vergeben wurden, die in der Biologie, der Chemie und dem Klinikum Mannheim noch nicht durchgeführt worden seien. Die KHG (NRF) habe bisher eine Mehrheit gehabt und jetzt bereits 37 (davon 23 von der Philosophischen Fakultät) von insgesamt 76 Sitzen eingenommen. Als Konkurrenz werden die "linkssozialdemokratischen Gruppen MSB, SHS und SHB/SF" empfunden; sowie
- "Eine offene Provokation" zum Offenen Brief von Kultusminister Hahn, mit dem dieser auf die RAF-Bombendrohungen in Stuttgart antwortete.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 18, Heidelberg 7.7.1972
10.07.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg gibt an der Universität das Flugblatt "Heute Nachmittag soll die erste nichtöffentliche Sitzung des großen Senats stattfinden. - Soll heute Nachmittag die erste nichtöffentliche Sitzung des großen Senats stattfinden?" heraus, in dem es abschließend heißt:"
Mit Erstaunen haben wir festgestellt, daß die grünen Einladungsbriefe, die zum Eintritt in den großen Senat berechtigen überall erhältlich sind. Vergeßt nicht, daß ihr alle eingeladen seid!"
Q: KHG (NRF): Heute Nachmittag soll die erste nichtöffentliche Sitzung des großen Senats stattfinden. - Soll heute Nachmittag die erste nichtöffentliche Sitzung des großen Senats stattfinden?, Heidelberg 10.7.1972
August 1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt das 'Neue Rote Forum' (NRF - vgl. Mai 1972, Aug. 1972) als Sondernummer "Kampf zweier Linien in der KP Chinas. Ununterbrochene Revolution oder permanente Kulturrevolution?" in einer Auflage von 5 000 Exemplaren zum Preis von 2,50 DM heraus.
Enthalten sind Dokumente aus der 'Peking Rundschau' (PR):
- "I. Abschnitt: Festigung der Partei";
- "II. Abschnitt: Schulungsbewegung";
- "III. Abschnitt: Kampf dem Heldenkult";
- "IV. Abschnitt: Revolutionäre Taktik";
- "V. Abschnitt: Die Rolle der Armee".
Im Anhang erscheinen Übersetzungen von:
- "Edgar Snow: Interview mit Tschou En-lai" aus 'Le Nouvel Observateur' Nr. 334 vom 5.4.1971 (gekürzt);
- "Wilfred Burchett: Das Komplott gegen Mao" aus 'AfricAsia Nr. 41 vom 24.5.1971;
- "Jean Daubier: Die aktuellen Probleme der KPCh" aus 'La Chine Nouvelle' Nr. 6 und 7 vom Feb. bzw. Apr. 1972; sowie
- "Jaap van Ginneken: Das Komplott der 'Bewegung des 16. Mai' 59" aus 'Le Temps Modernes' Nr. 310 vom Mai 1972.
Q: Neues Rotes Forum Sdr.Nr. Kampf zweier Linien in der KP Chinas, Heidelberg Aug. 1972
August 1972:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt das 'Neue Rote Forum'(NRF - vgl. Aug. 1972, Okt. 1972) Nr. 3 in einer Auflage von 10 000 Stück heraus.
Das Editorial erscheint unter der Überschrift "Auseinandersetzung mit der KPD/AO - wir sehen keinen Grund zur Meinungsänderung". Geschildert wird in einem Abschnitt aber auch die "Versumpfung der ideologischen Auseinandersetzung - der Weg des KB Hamburg", wozu es auch heißt: "Die KG (NRF) hat versucht, mit dem KB-Nord zusammen zuarbeiten. Dieser versuch ist gescheitert, denn sowohl in der Aktionseinheit in der Metalltarifrunde letzten Jahres als auch in den nachfolgenden Auseinandersetzungen hat sich gezeigt, daß der KB-Nord eigenartige Formen der ideologischen Auseinandersetzung pflegt. Letzten Endes liegen der Politik des KB-Hamburg, gerade auch seinem ouvrieristischem Geschrei, kleinbürgerliche Wurzeln zugrunde. Das ist eine Frage der Ideologie und nicht der klassenmäßigen Herkunft. Dennoch meinen wir, daß diese Art 'inhaltlicher' Angriffe wie 'Studentenzeitung', 'Studentenführer' etc. nicht von fortschrittlichen oder kommunistischen Arbeitern kommen, sondern von Genossen, die ihre soziale und politische Herkunft vertuschen wollen."
Weitere Artikel sind:
- "Ein Schritt vorwärts in der Überwindung des Zirkelwesens" zum Bremer Kommunique (BK) vom 28.5.1972;
- "Müssen wir heute den Hauptschlag gegen den Faschismus richten?" mit den "Thesen zur Faschismusfrage" und dem ergänzenden Artikel "Die deutsche Monopolbourgeoisie und ihr faschistischer Ausweg aus der Krise der Weimarer Republik" von B. F.;
- "Kampf zweier Linien in der Klassenanalyse" mit den beiden Beiträgen "Zu dem Aufsatz: Die Neuen Mittelklassen und das Proletariat - Bürgerliche und proletarische Linie in der Klassenanalyse. Joscha Schmierer, Neues Rotes Forum 4/71" aus dem ehem. KB/ML Westberlin und "Die Widersprüche in der grundlegenden Bestimmung der Politik der MLHs und des KB - dargestellt am Beispiel der Klassenanalyse des 'Kommunist' 4/5" von Till Damm, Mitarbeiter des NRF;
- "Interview mit einem Genossen der IRA (Officials)" mit Erin O´Murchu, Herausgeber des 'United Irishman'; sowie
- "Kapitalistischer Staat und kapitalistische 'Planung'" von E. R. und P. C., zur Hochschulreform.
Anzeigen werben für den Heidelberger 'Schulkampf' (vgl. 12.5.1972) und die Bremer 'Wahrheit'.
Eingegangen wird auf die Nr. 3 auch in:
- Hessen durch C. Cordel vom Frankfurter Kampfbund/Marxisten-Leninisten (FKB/ML - vgl. Okt. 1972).
Q: Klassenkampf und Programm Nr. 1, Dortmund Dez. 1972, S. 51 und 53f; Neues Rotes Forum Nr. 3, Heidelberg Aug. 1972
08.09.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 28.9.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Mit einem Erlaß sperrt das KuMi dem Studium Generale, einer Vortragsreihe über die deutsche Arbeiterbewegung, die Gelder für die Ankündigungen des laufenden Programms."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
14.09.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg, das Sozialistische Palästinakomitee (SPK) und der AStA der Universität geben das Flugblatt "Weitere Entrechtung der Ausländer - der Anschlag ist nur ein Vorwand!" heraus zum Anschlag auf die Olympiade in München (zu dem es heißt: "Die westdeutsche Bourgeoisie hat über das von ihr mitveranstaltete Massaker von München nur Krokodilstränen vergossen. Der Anlaß war willkommen.") bzw. zum Einreiseverbot gegen den Heidelberger Studenten Achmed E. aus Ägypten, der nach einem Aufenthalt in Westberlin nicht wieder in die Bundesrepublik durfte.
Q: KHG (NRF), SPK, AStA Uni: Weitere Entrechtung der Ausländer - der Anschlag ist nur ein Vorwand!, Heidelberg 14.9.1972
28.09.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 8.9.1972, 16.10.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Das KuMi weist die Universität Heidelberg an, die Dienstverträge für die fortschrittlichen Assistenten Riehle und Schwendter neu zu besetzen. Arndt (Direktor des IPW und Bündler (BFdW, d. Vf.)) und das KuMi wollen damit den Lehrkörper von Marxisten säubern."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
28.09.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg / Mannheim und das Sozialistische Palästina-Komitee (SPK)Heidelberg geben ein Extra "Die Angriffe Israels werden den Widerstand der arabischen Völker nicht brechen" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 7.7.1972, 25.10.1972) heraus, das zur Demonstration gegen die Ausländergesetze am 8.10.1972 in Dortmund aufruft.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Die Angriffe Israels werden den Widerstand der arabischen Völker nicht brechen, Heidelberg 28.9.1972
Oktober 1972:
Die Nr. 4/5 des Heidelberger 'Neuen Roten Forums' (NRF - vgl. Aug. 1972, Nov. 1972) erscheint in einer Auflage von 12 000 als Doppelnummer für 3 DM und enthält die gemeinsame Erklärung der Kommunique-Organisationen zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 17.9.1972) unter dem Titel "Weg mit dem KPD-Verbot! KPD!".
Weitere Artikel sind:
- "Keine Stimme den bürgerlichen Parteien. Zur Auseinandersetzung mit den ABG München und dem KB Nord" mit einem "Brief eines Genossen aus Hamburg" über eine DKP-Wahlveranstaltung in Harburg mit Arbeitern von Phoenix;
- "Materialien zum Problem der Übergangsperiode zum Sozialismus und zum Klassencharakter der revisionistischen Länder";
- "Klassenkampf in der Übergangsperiode" von Walter Lindner aus der MLS Wien;
- "Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion" von G. R.;
- "Revisionismus und Sozialimperialismus am Beispiel ihrer Rolle in Indien" von B. N., zur CPI und CPI (M) und dem Grenzkonflikt mit China im Himalaya;
- "Gemeinsame Erklärung zur Arbeitskonferenz vom 16./17.9.72" der Kommunique-Organisationen am 16./17.9.1972;
- "Den Pfeil auf das Ziel abschießen. Antwort an die KG Köln" zu deren TUP 13;
- "Resolution Aktionseinheit gegen die das reaktionäre Ausländergesetz und die Verschärfung der politischen Unterdrückung", an der der Arbeiter- und Jugendverein (AJV) Waiblingen, ATöF Türkei, BKA Freiburg, CISNU Iran, CSL Spanien, FRAP Spanien, JCE/ML Spanien, die KB's Bremen, Göttingen und Wolfsburg, die KG (NRF), die KG Köln, die KHG's Mannheim und Heidelberg, der KJVD, der KSV Frankfurt, der KSB/ML, die KPD/ML's ZB und ZK, die ML Duisburg, MCE Spanien, OSO Spanien, die Patriotische Einheitsfront der Türkei (PEF), die PCE/ML Spanien, die Rote Garde (RG), die Roten Zellen Münster, Sozialistische Schülerfront (SSF) und SSG Hamburg sowie der SVI teilnehmen, während sie von der Proletarischen Linken (PL) Hamm und den ML Unna, Hagen und Dortmund unterstützt wird;
- "Zur politischen Einschätzung der Aktionseinheit"; sowie
- "Solidaritätsadresse der F.P.D.L.P. an die Aktionseinheit gegen die reaktionären Ausländergesetze" von der FPDLP Palästina.
Anzeigen gibt's für die 'Kommunistischen Briefe' Mannheim (vgl. 4.10.1972) und die 'Rote Presse' der SSG Hamburg sowie für die Broschüre "Kampf den Berufsverboten! Dargestellt am Kampf gegen die Entlassung des Assessors U. Topp" von der GUV (NRF) Sektion Schulkampf.
Mit den Äußerungen zum Programm bzw. Parteiaufbau in der Gemeinsamen Erklärung befaßt sich auch der KB (vgl. Dez. 1972) und in:
- NRW die ML Castrop-Rauxel (vgl. Feb. 1973).
Q: Neues Rotes Forum Nr. 4/5, Heidelberg Okt. 1972; Arbeiterkampf Nr. 24 und 25, Hamburg Dez. 1972 bzw. Jan. 1973, S. 19 bzw. S.9;Klassenkampf und Programm Nr. 2, Dortmund Feb. 1973, S. 36
Oktober 1972:
Die Sympathisantengruppe des KSV der KPD an der Uni Heidelberg führt vermutlich im Oktober eine Unterschriftensammlung gegen das KPD-Verbot bzw. die Nichtzulassung der KPD zu den Bundestagswahlen durch.
Q: KSV-SyG: KPD-Verbot: Keine Freiheit für die Feinde der Bourgeoisie! Unterstützt die Unterschriftensammlung gegen das KPD-Verbot!, Heidelberg o. J. (1972); KSV-SyG: Weg mit dem KPD-Verbot! Gegen die Nichtzulassung der KPD zu den Bundestagswahlen!, Heidelberg o. J. (1972)
16.10.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 28.9.1972, 18.10.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Das KuMi sperrt die Tutorengelder des Instituts für Politische Wissenschaft und verhindert die arbeitsrechtliche Einstellung der von der VV gewählten und von der Tutorenkommission bestätigten Tutoren."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
18.10.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 16.10.1972, 24.10.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Kultusbürokratie, Uni- und Stadtverwaltung arbeiten Hand in Hand: die einen behindern die Arbeit des Vietnamkomitees in der Uni, die anderen wollen eine Filmvorführung auf dem Bismarckplatz unterbinden. Begründung: Wahlkampf und Strassenverkehrsordnung. Trotzdem findet die Vorführung statt. Die Veranstalter müssen mit einer Anzeige rechnen (RNZ 19.10.)"
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
24.10.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 18.10.1972, 30.10.1972) berichtet die KHG (NRF) über den SHS:"
Eine Heidelberger linksbürgerliche Gruppierung ist auf einer nichtöffentlichen Sitzung des Kleinen Senats anwesend, um einen Beschluß zum Verbot des Studium Generale zu 'verhindern'."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
24.10.1972:
Die GIM gibt eine Sondernummer "Morgen: Bremer Bürgerschaft behandelt Verbotsantrag der CDU gegen den Kommunistischen Bund Bremen (KBB)" ihrer 'Was tun - Hochschulzeitung Heidelberg' (vgl. 26.6.1972, 11.12.1972) heraus mit dem Aufruf des KBB zu einem bundesweiten Kampftag am 25.10.1972.
Q: Was tun - Hochschulzeitung Heidelberg Sondernummer Morgen: Bremer Bürgerschaft behandelt Verbotsantrag der CDU gegen den Kommunistischen Bund Bremen (KBB), Heidelberg 24.10.1972
25.10.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg gibt das Flugblatt "Solidarität mit dem Kommunistischen Bund Bremen! Weg mit dem KPD-Verbot!" zum Verbotsantrag gegen den KBB, der heute in der Bremischen Bürgerschaft verhandelt wird, heraus.
Q: KHG (NRF): Solidarität mit dem Kommunistischen Bund Bremen! Weg mit dem KPD-Verbot!, Heidelberg 25.10.1972
25.10.1972:
Die KHGs (NRF) Heidelberg und Mannheim geben die Nr. 19 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 28.9.1972, 14.11.1972) heraus mit dem Leitartikel "Weg mit dem KPD-Verbot! KPD!! Erklärung zu den Bundestagswahlen" zu den BTW, von den Kommunique-Organisationen (vgl. 17.9.1972).
Weitere Artikel sind:
- "Die Aufgaben der Kommunisten im Wahlkampf";
- "Strategie der Konterrevolution in Vietnam"
- "KSG (NRF) gegründet" zur Gründung der Kommunistischen Schülergruppe (NRF) (KSG (NRF) - vgl. 1.10.1972);
- "Gegen die zunehmende Reaktion und die Entrechtung der Ausländer. Zentrale Demonstration in Dortmund" (vgl. 8.10.1972);
- "Solidaritätsadresse der FPDLP" an die Dortmunder Demonstration;
- "Entlassung u. Topps in erster Instanz aufgehoben!". Die Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe GUV (NRF) habe eine Broschüre zum Berufsverbotefall Ulli Topp herausgebracht, was das erste Auftreten der GUV (NRF) gewesen sei;
- "Den Kampf gegen die Reaktion offensiv führen!";
- "VDS - politische Bankrotteure in der Klemme";
- "Solidaritätsaktionen mit dem KBB" in Bremen (vgl. 20.9.1972); sowie
- "Vietnam-Komitees in Heidelberg und Mannheim gegründet". Bei der Anfang Oktober auf Initiative der KG (NRF) vollzogenen Gründung der Vietnamkomitees Mannheim und Heidelberg habe es Streit gegeben mit der KPD/ML-ZK in Mannheim und der "nun auch in Heidelberg erschienenen KPD/AO". Diese wollten den Hauptstoß gleichzeitig gegen SU- und US-Imperialismus führen, während die NRFler bezüglich Vietnam hauptsächlich den US-Imperialismus angreifen wollen.
Aufgerufen wird zur Indochinademonstration in Mannheim (vgl. 4.11.1972). Bekanntgegeben wird das Schulungsprogramm der KHG (NRF).
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 19, Heidelberg 25.10.1972
30.10.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 24.10.1972, 31.10.1972) berichtet die KHG (NRF) über BFdW und BDWi:"
Der BFW verstärkt seine Hetze gegen das Studium Generale in der Lokalpresse. Am gleichen Tag konstituiert sich die Heidelberger Sektion des Bundes Demokratischer Wissenschaftler (BDW), die die Reaktion mit der 'Verwirklichung des demokratischen und sozialen Rechtsstaats … bekämpfen' will."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
31.10.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 30.10.1972, 31.10.1972) berichtet die KHG (NRF) vom BFdW:"
Der BFW veröffentlicht eine 'Dokumentation' über den Linksradikalismus und Terror an der Universität."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
31.10.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 31.10.1972, 11.11.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Auf einem teach-in von Rektor Rendtorff und der oben erwähnten Gruppe (SHS) wird die 'Erhaltung des StG in der bisherigen Form', 'Für eine studentische Mehrheit in der StG-Kommission' propagiert. Die Liberalen stimmen dem zu."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
November 1972:
Vom Heidelberger 'Neuen Roten Forum' (NRF- vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) erscheint eine Sondernummer, "Das Programm der westdeutschen Kommunisten" zum Preis von 2 DM, welche den Programmentwurf der Kommunique-Organisationen enthält (vgl. 28.5.1972) und eine angegebene Auflage von 15 000 hat.
Das "Programm der westdeutschen Kommunisten - Stellungnahme" gliedert sich wie folgt:
- "1. Noch einmal unsere Auffassung zum Parteiaufbau". Darin heißt es, was auch die Stadtaufbaugruppe Darmstadt der KPD/ML-ZB (vgl. 14.1.1973) zitiert:"
Daß diese Reihenfolge - Kampf um das Programm und gemeinsame Taktik und darauf aufbauend, Ausbildung gemeinsamer, organisatorischer Formen von den 'Parteien' umgestülpt wurde, hat in die zerfahrene kommunistische Bewegung Westdeutschlands zusätzliche Verwirrung und politisch schädliche Spaltung getragen. So sind diejenigen, die sich als Einer aufspielen, in Wahrheit schädliche Spalter unserer Bewegung. All diesen 'Parteien' ist gemeinsam, dass sie die Frage nach der Vereinigung der westdeutschen kommunistischen Bewegung in der Partei umgehen und stattdessen in ihrer eigenen bornierten Existenz die revolutionäre Einheit schon verkörpert sehen.";
- "2. Kritik falscher Linien in der Programmdiskussion";
- "2.1. Die Liquidatoren";
- "2.2. Die Schematiker (KPD/ML-Rote Fahne)";
- "2.3. Die Richtung der programmatischen Beliebigkeit: 'KPD'";
- "2.4. Parteigründer auf Pump: KPD/ML (Roter Morgen)";
- "2.5. Verwechslung von programmatischen und taktischen Fragen";
- "2.6. Die Erhebung einer rechtsopportunistischen Praxis zum Programm: KB-Nord";
- "3. Welche Grundlagen haben wir für die gemeinsame Programmarbeit geschaffen";
- "4. Aufbau und Bestandteile des Programms";
- "4.1. Unsere Vorbilder";
- "4.2. Westdeutschland ist ein imperialistisches Land";
- "4.3. Die Entwicklung des Kapitalismus und die Spaltung der bürgerlichen Gesellschaft in Klassen";
- "4.4. Der proletarische Klassenkampf";
- "4.5. Die Aufgaben der Kommunisten";
- "4.6. Exkurs: Wie wird die neue Mittelklasse im Programm berücksichtigt?";
- "4.7. der Imperialismus";
- "4.8. Die Ära der proletarischen Revolution";
- "4.9. Der Kampf gegen den Opportunismus";
- "4.10. Die demokratischen Forderungen";
- "4.11. Wirtschaftliche Forderungen für die Arbeiterklasse und die übrigen Lohnabhängigen"; sowie
- "5. Aufbau der Organisation und das Programm der Kommunisten".
Diskutiert wird dieser Programmentwurf u.a. in:
- NRW durch die Redaktion der 'Klassenkampf und Programm' (KLAPRO - vgl. Feb. 1973), durch die ML Dortmund (vgl. Feb. 1973)und die Kommunistische Basisgruppe (KBG) Dortmund (vgl. 20.1.1973), im Projektbereich Gesamthochschule (PGH) Dortmund (vgl. März 1973), durch die PL Hamm (vgl. 6.2.1973) und die ML Castrop-Rauxel (vgl. Feb. 1973).
Q: Neues Rotes Forum Sdr.Nr. Das Programm der westdeutschen Kommunisten, Heidelberg Nov. 1972; Klassenkampf und Programm Nr. 2 und 3, Dortmund Feb. 1973 bzw. Apr. 1973, S. 15 und 23ff bzw. S. 27
11.11.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 31.10.1972, 13.11.1972) berichtet die KHG (NRF) über den BFdW bzw. das LHG:"
Der BFW veröffentlicht 29 Leitsätze zur Novellierung des HSchG, um die Politisierung zu unterbinden. Es sollen die Gremien nicht mehr öffentlich tagen. (HT 11.11.)"
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
13.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 14.11.1972):"
Am Montag, dem 13.11.1972 verhinderte ein 'Aktionskomitee Kampf dem Bund Freiheit der Wissenschaft (BFW)' (BFdW, d.Vf.) durch Sprechchöre und einige Eierwürfe den Beginn der Vorlesung von Jur. Prof. Niederländer. Was als Liquidierung des Studiums Generale und die Machenschaften des BFW isoliert von der Masse der Jura-Studenten durchgeführt wurde, nahmen die Bündler zum Anlaß, nun den gesamten Lehrbetrieb einzustellen. Der Beschluß von 48 der 60 Lehrkräfte an der Jur. Fak., den Lehrbetrieb einstweilen ruhen zu lassen, war das Resultat einer privaten Lehrkörperversammlung: Durch Ausschluß der Öffentlichkeit wurde ein grundordnungswidriges und illegales Organ geschaffen, das über die Köpfe der Jurastudenten hinweg Entscheidungen traf."
Der AStA der LMU München berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 24.11.1972), dass das 'Studium Generale' abgeschafft worden sei, weil der vom NRF getragene AStA für die marxistische Theorie eintrete. Darauf hin sei heute die Vorlesung von Prof. Niederländer vom "Komitee Schluß mit dem Bund Freiheit der Wissenschaft" mittels Eiern gesprengt worden, woraufhin die Juristische Fakultät ihren Lehrbetrieb einstellte.
Berichtet wird auch durch den KHB/ML Regensburg (vgl. 4.12.1972).
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 11.11.1972, 14.11.1972) über den BFdW:"
Die Bundtruppe ADH unterstützt die Hetze Arndts in spaltenlangen Briefen in der Lokalpresse. Während Erklärungen des AStA und linker studentischer Gruppen immer nur verstümmelt und teilweise sinnentleert wiedergegeben werden. Ein neuer Beweis für die vorzügliche Zusammenarbeit der Presse mit der Reaktion!
Ein 'Komitee Schluß mit dem Bund Freiheit der Wissenschaft' sprengt die Vorlesung des Reaktionärs Niederländer (Jur. Fak.) mit Eiern und Sprechchören. Die gesamte Jur. Fak. stellt sofort den Lehrbetrieb ein. Die Wiederaufnahme soll auch abhängen von der Friedhofsruhe an anderen Fakultäten, 'zum Beispiel bei Herrn Conze' (Jura-Dekan Laufs). Das Zusammenspiel der Reaktionäre erreicht dadurch eine neue Qualität. Am gleichen Tag hetzten Zeitungsmeldungen gegen die 'Störer' bei den Historikern, die gegen die willkürlichen Seminarabbrüche von den Bund-Lehrbeauftragten Conze und Engelhardt / Hippel protestiert haben."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4; Münchner Studentenzeitung Nr. 1, München 17.1.1973;DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 2;Roter Schrittmacher Nr. 7, Regensburg Dez. 1972
14.11.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 13.11.1972, 16.11.1972) berichtet die KHG (NRF) über das Informationszentrum Rote Universität (IZRU):"
Auf einem teach-in offenbart der SHS, was hinter der Aktion gegen den vermeintlichen Bündler steckt: die Forderung nach dem Rücktritt Rendtorffs, der dem offenen Kampf gegen die Reaktion hinderlich sein könnte! In der Regionalpresse erscheint eine Pressemeldung des KuMi: Die öffentlichen Gegenermittlungen des IZRU gegen den gleichzeitig laufenden Prozess des SPK in Karlsruhe werden in den Räumen der Universität untersagt, da 'kein Zusammenhang mit der Universität' bestehe. Das KuMi und die Uni-Bürokratie leisten dem Schauprozess in Karlsruhe Handlangerdienste."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
14.11.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg gibt das Flugblatt "Dienstag 20 Uhr Veranstaltung zu den kommenden Bundestagswahlen in der Aula der neuen Uni" zur Veranstaltung zu den BTW am Abend heraus, auf der Martin Fochler vom ZA der KG (NRF) und Rolf Lebert vom ZA der KHG (NRF) sprechen sollen.
Q: KHG (NRF): Dienstag 20 Uhr Veranstaltung zu den kommenden Bundestagswahlen in der Aula der neuen Uni, Heidelberg 14.11.1972
14.11.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg und die KHG (NRF) Mannheim geben ein Extra der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 25.10.1972, 6.12.1972) heraus mit dem Leitartikel "Zu den Bundestagswahlen. Bilanz der SPD/FDP-Regierung".
Weitere Artikel sind:
- "Der große Wahlschwindel. Das Scheingefecht der Handlangerparteien des Monopolkapitals", aus der 'Arbeiter-Zeitung';
- "Do(h)nanie misslang! Die 'Volksvertreter' - zur Rechenschaft gezogen - stellten das Mikrophon ab" zur SPD-Veranstaltung mit Klaus von Dohnanyi am 9.11.1972;
- "Wie Alten sungen… Die JUSO's, das 'linke' Bein der SPD";
- "Parlamentarische 'Kurskorrekturen'" zur DKP;
- "Parlamentarismus-Kritik und Prinzipien kommunistischer Politik"; sowie
- "Schreiben wir auf den Stimmzettel. Weg mit dem KPD-Verbot! KPD !!".
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Zu den Bundestagswahlen. Bilanz der SPD/FDP-Regierung, Heidelberg 14.11.1972
16.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 15.11.1972, 17.11.1972):"
Auf den Beschluß der Juristen VV, die Öffentlichkeit bei der illegalen Lehrkörperversammlung am Do., 16.11. herzustellen, reagieren KuMi, Innenministerium, Rektorat und Jur. Fak.-Dekan gemeinsam: 'Um den ungestörten Verlauf einer nicht öffentlichen Sitzung des Lehrkörpers zu gewährleisten' (Laufs in RNZ), wurde das Jur. Seminar Donnerstag geschlossen und von drei Hundertschaften der Polizei umstellt. Als Vorwand für den Polizeieinsatz diente der VV-Beschluß, der von Laufs als 'Androhung einer gewaltsamen Störung' interpretiert wurde. Weder Jurastudenten noch Studenten von anderen Fakultäten wurden ins Seminar reingelassen, obwohl im Seminar auf gemeinsamen Beschluß von KuMi, Innenministerium, BFW (BFdW, d.Vf.) und Rektorat bereits Vorkehrungen in Form eines 'inneruniversitären Werksschutzes' getroffen worden waren. Dieser 'Ordnungsdienst', der sich aus ADH-Studenten (Aktion Demokratische Hochschule, d.Vf.) und BFW-Assistenten rekrutiert, tritt später als Rolltrupps auf.
Eine Stunde nach dem Polizeieinsatz am Jur. Sem. treffen sich über 600 Studenten in der Uni und diskutieren die Situation an der Hochschule.
Die 2. Lehrkörperkonferenz von Do., 16.11. kündigt eine 'versuchsweise' Wiederaufnahme des Lehrbetriebs für Mo, 20.11., an. Auf dieser Lehrkörperkonferenz regen sich im liberalen Lager erstmals Bedenken gegen das Vorgehen des BFW. Die Bündler reagieren mit gezielten Diffamierungen und Falschmeldungen gegenüber ihren 'Kollegen', die von dem zu erwartenden 'Terror' eingeschüchtert - nochmals ihre Unterschrift dem Bund geben."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 14.11.1972, 17.11.1972) über das LHG:"
CDU-Initiative zur Hochschulgesetznovellierung. Anlaß sind die Unruhen an der Uni Heidelberg. 'Die Absicht der CDU, das Hochschulgesetz zu ändern, ist am Mittwoch in auffallend massiver Weise vom Südwestspiegel, einem der Wirtschaft nahestehenden Informationsdienst, unterstützt worden.' (Schwäbische Zeitung, 16.11.)
Conze bricht zum wiederholten Male seine Vorlesung ab. Am gleichen Tag umstellen Polizisten das juristische Seminar, um eine sogenannte Lehrkörperversammlung zu schützen!
Spontanes teach-in um 16 Uhr im Hörsaal 13. Die ca. 600 Studenten diskutieren die aktuelle Lage, die Möglichkeit eines Uni-Streiks und einige s ich auf die zentrale Parole: 'Für freie politische Betätigung und Freiheit der Diskussion! Verhindert die Polizeiuniversität!'".
Der Kommunistische Studentenverband (KSV) der KPD (vgl. 22.11.1972) berichtet zentral vermutlich über u.a. heute:"
Aber auch in Frankfurt, Heidelberg, Göttingen und anderen Hochschulorten sind Prozesse gegen fortschrittliche Studenten eingeleitet, Polizeitruppen auf den Campus gejagt und politische Disziplinierungsmaßnahmen verfügt worden."
Q: Dem Volke dienen Nr. 3, Dortmund 22.11.1972, S. 2; DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 4f;Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
17.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 16.11.1972, 20.11.1972):"
Am Freitag, 17.11. versuchte Dekan Laufs, angesichts der völligen Isolation der Bündler und ihrer Politik innerhalb der Studenten und angesichts des sich regenden Widerstandes im Lehrkörper, die vier studentischen Vertreter in der Fak. Konferenz für ein 'Privatgespräch' zu gewinnen. Die drei linken Studenten lehnen ab und betonen die Gültigkeit der Beschlüsse der VV. Dekan Laufs bleibt nur noch die Durchhalteparole: 'Wir werden Konflikte durchstehen, wir weichen nicht aus!' Damit hat der Lehrkörper die Konsequenz aus seiner Isolierung gezogen. Er versucht nun seinerseits, die demokratischen Studenten zu isolieren, indem er sie als die Schuldigen an der Zwickmühle des Seminars hingestellt, das geöffnet, 'gestört', geschlossen, wieder geöffnet usw. wird."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 16.11.1972, 19.11.1972):"
'Sicherheitsberatungen' an der Jur. Fak. werden aufgenommen. Es nehmen teil: Vertreter des KuMi, Innenministeriums, Rektorat und Dekanat.
Am gleichen Abend findet ein teach-in mit einem Sprecher der I-.R.A. (Official Sinn Fein) trotz Verbots unter Teilnahme von 600 Studenten statt."
Q: DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 5f; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
17.11.1972:
An der Universität Heidelberg erscheint die "Stellungnahme der Sympathisanten des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) zu den Angriffen in der KHZ Nr. 19" (vgl. 25.10.1972), wobei darauf verwiesen wird, dass man nicht die KPD sei und dass das nationale Vietnamkomitee (NVK) weder spalterisch noch sektiererisch sei.
Q: Stellungnahme der Sympathisanten des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) zu den Angriffen in der KHZ Nr. 19, O. O. (Heidelberg) 17.11.1972
19.11.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 17.11.1972, 20.11.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Der Reformer-Rektor Rendtorff tritt zurück, führt das Amt aber kommissarisch weiter."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
20.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 17.11.1972, 21.11.1972), u.a. über den BFdW-Anhänger Weitenauer:"
Am Montag, dem 20.11. finden sich um 16 Uhr zahlreiche fortschrittliche Studenten in der Übung bei Prof. Weitenauer ein, die die Beschlüsse der VV zur Diskussion bringen. Prof. Weitenauer fühlt sich gestört ('Was Störung ist, bestimme ich'). Die Studenten beschließen wegen Weitenauers labilem Gesundheitszustand, die Diskussion zu beenden und in der Vorlesung vom Prof. Doering am Di., 21.11. fortzusetzen."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 19.11.1972, 21.11.1972):"
Das übrig gebliebene Häuflein der aufrechten Liberalen kündigt 'Schonungslose Kontrolle und Kritik' an.
In der Sitzung des großen Senats stellen über 500 Studenten in ihren Forderungen klar: Es wird keine Polizeiuniversität geben. das ZDF will seinen dritten Hetzfilm gegen die fortschrittlichen Studenten in Heidelberg drehen, wird aber berechtigterweise von diesen daran gehindert. Als die Öffentlichkeit mit Sprechchören die Annahme des Tagesordnungsvorschlages der KHG fordert, wird die Sitzung abgebrochen. Die Sicherheitsmaßnahmen bestehen aus Polizei in Bereitschaft, Schlägertrupps der rechten Studenten, Spitzeln und Denunzianten. Die Vorlesungen bei den Juristen sollen unter diesem Schutz und einer verstärkten Hausmeisterriege wieder aufgenommen werden."
Q: DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 6; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
21.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 20.11.1972, 23.11.1972) u.a. über den BFdW:"
Zu Beginn seiner Vorlesung kündigt Prof. Doehring an (Vorstandsmitglied des BFW in Heidelberg und einer der Hauptinitiatoren der Liquidierung des Studium Generale), er wolle 'eine ganz normale Vorlesung' halten. Etwa 150 Studenten fordern eine Stellungnahme zu der von Doehring befürworteten Einstellung des Lehrbetriebs, zum Studium Generale und zum Ordnungsdienst, der in den ersten Reihen des Hörsaals Platz genommen hat. Die Antwort Doehrings besteht im Herausnehmen und zweimaligen 'zur Ordnung blasen' auf einer Trillerpfeife. Einige Hausmeister stürzten daraufhin, begleitet von Reportern des ZDF die Treppe empor. Doehring verläßt den Hörsaal nachdem klar geworden ist, daß die anwesenden Studenten auf einer Diskussion bestehen.
Die Demagogie, die die Bündler mit dem Vorwurf die 'Lernwilligen' würden am Studium gehindert, betreiben wollten, wird am Vorgehen von BFW-Prof. Serick klar: sein Versuch, die Studenten zu spalten, indem er die Frage: Diskussion oder Vorlesung zur Abstimmung stellte, mißlang kläglich. Von den etwa 100 anwesenden Jurastudenten sprachen sich sieben für die Vorlesung aus, worauf Serick mit den Worten: 'Unter diesen Umständen kann ich meine Vorlesung nicht durchführen', den Saal verließ.
In Anbetracht der hoffnungslosen Isolation der Bund-Reaktionäre bei den Jurastudenten sah sich Dekan Laufs gezwungen, am Di., dem 21.11., eine 'Fragestunde' abzuhalten: Umgeben von Ordnungsdienst und ADH-lern aller Fakultäten, die jeden Beitrag von Studenten - ausgenommen Fragen - niederbrüllten, hielt er eine Apologie auf den Ausschließlichkeitsanspruch der bürgerlichen Wissenschaft und die 'legalen Maßnahmen' der Lehrkörperkonferenzen. Die Funktion dieser 'Fragestunde' war klar: Die in der Beurteilung der Auseinandersetzung noch schwankenden Kommilitonen sollten mit dem Hinweis auf den Verlust des Studiensemesters, falls der VV-Beschluß weiter durchgeführt würde, dazu gebracht werden, den fortschrittlichen Studenten in ihrem Kampf für bedingungslose Wiederaufnahme des Lehrbetriebs und Diskussionsfreiheit in den Rücken fallen. Außerdem sollte der Vorwurf an die Fakultät, sie entscheide über die Köpfe der Studenten hinweg, entkräftet werden. Das Ergebnis dieser 'Fragestunde' war, daß, nachdem die Wahl eines Diskussionsleiters und längere Diskussionsbeiträge durchgesetzt waren, Prof. Jauernig seinen Kollegen Laufs ermahnte, 'hier doch keine Show abzuziehen'."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 20.11.1972, 22.11.1972):"
Univollversammlung mit über 2 000 Studenten in der Neuen Aula. Die KHG fordert zu verstärkten Diskussionen an den einzelnen Instituten, in den Übungen und Vorlesungen auf. Diese Kampfform soll die Basis unter den Studenten stärken, um weitere Kampfmaßnahmen schlagkräftig durchführen zu können. Die Studenten beschließen weiterhin, auch die Unterschriftensammlung des AStA weiterzuführen. Der SHS, eine linksbürgerliche Heidelberger Studentengruppe, schlägt einen 'Aktionstag' vor. Dies zeigt, wie sich fehlende politische Praxis an den Instituten auswirken kann; denn er weiß nicht, daß für die demokratischen und sozialistischen Studenten 'jeder Tag ein Aktionstag ist'.
… Gleichzeitig mit den Angriffen der Reaktion wird vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe ein Ordnungsrechtsverfahren gegen drei Politologie-Studenten eröffnet."
Q: DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 6f; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
22.11.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 21.11.1972, 23.11.1972) berichtet die KHG (NRF) über den BFdW:"
Bündler Döhring pfeift auf einer Trillerpfeife und der 'inneruniversitäre Werkschutz' rollt heran. Dies ist die Ordnung, die die Reaktionäre meinen.
Die Löwenthal-Hetze läuft im Fernsehen. Zweiter Jahrestag der Gründung des BFW. Jetzt sei die Zeit der Offensive für den BFW meint Professor Scheuch im ZDF. Tatsächlich ist der BFW im Lehrkörper der meisten Unis stark verankert. Doch unter den Studenten ist er isoliert."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4
23.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 21.11.1972, 28.11.1972) u.a. über den BFdW:"
Am Donnerstag, den 23.11. früh morgens um 8 Uhr sah sich Jauernig mit einer ungewohnt hohen Zuhörerzahl konfrontiert, die die Beschlüsse der Juristen-VV und der Uni-VV durchsetzen wollten, Diskussion über Abschaffung des Studiums Generale, die Schließung der Jur. Fak., den Polizeieinsatz und den Ordnungsdienst. Jauernig einer der Hauptdrahtzieher der Reaktion, der die Abschaffung des St. G. im Kleinen Senat aktiv betrieben hatte, verweigerte die Diskussion, erklärte sich aber scheinheilig im Anschluß an die Vorlesung dazu bereit. Er nahm weder auf Laufs 'Fragestunde' Stellung, noch folgte er einer Einladung Rendtorffs, über die Abschaffung des St. G. öffentlich zu diskutieren (übrigens zusammen mit einigen anderen 'Bundesbrüdern'). In Anbetracht dessen, daß das St. G. eine Einrichtung der Universität ist und seine Abschaffung über geheime Gremien betrieben werden soll, beharrten die anwesenden Studenten auf ihrer Forderung, die Diskussion in offiziellen Veranstaltungen der Universität und vor allem in den Veranstaltungen der Hauptinitiatoren bei der Liquidierung des St. G. zu führen. Jauernig erklärte darauf den Versuch einer Wiederaufnahme des Lehrbetriebs als gescheitert.
Prof. Schneider erschien um 9 Uhr zu seiner Veranstaltung und verkündete die erneute Schließung der Fakultät mit dem Hinweis, 'die Jur. Fak. ist eine Einheit.'
Einige Mitglieder des Lehrkörpers hatten darüber eine andere Meinung, wie z. B. Mangakis, bei dem eine zweistündige Diskussion zustande kam. Die Einheit zerfiel zusehends, da ein immer größerer Teil die Eskalationsstrategie des Bundes durchschaute. Die Erklärung vom 23.11. war nur noch von Laufs unterschrieben, womit die Illegalität der Lehrkörperversammlung klar zutage trat. Es waren nicht einmal mehr 48 Lehrende bereit, die Erklärung zu unterschreiben und so wurde vom Bund ein Beschluß der Fachkonferenz vorgetäuscht, denn nur ein solcher kann stellvertretend vom Dekan unterschrieben werden.
Durch das Vorgehen, die Realisierung eines VV-Beschlusses als Terror und Störung zu bezeichnen und die Studenten erneut auszusperren, isolierten sich die Bündler im Lehrkörper und unter den Studenten immer mehr. Deshalb griffen sie wohl auch in der Erklärung vom Donnerstag zu Lügen, um sich zu rechtfertigen. So wird der Ordnungsdienst als angeblicher bezeichnet, obwohl dessen Existenz von Prorektor Ebert öffentlich zugegeben und als 'inneruniversitärer Werksschutz' bezeichnet worden war. Auch Dekans Laufs spricht in einer Presseerklärung vom 'inneruniversitären Ordnungsdienst', der sich als nicht ausreichend erwiesen habe.
In dieser Erklärung wurde auch die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs 'Mitte nächster Woche' in einem Nebentrakt des Jur. Sem., also nicht mehr in der Uni angekündigt. In der Zwischenzeit soll versucht werden, eine technische und personelle Verbesserung der bisherigen Sicherheitsmaßnahmen zu erreichen."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 22.11.1972, 24.11.1972):"
Rendtorff läßt sich von der Kommissarischen Rektoratsführung entbinden.
Die Jur. Fak. geht auf und zu. Die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs mit Repressionen scheitert am Widerstand der Studenten, die eine sofortige bedingungslose Wiederaufnahme des Lehrbetriebs fordern. Dem AStA werden die Gelder gesperrt."
Q: DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 7f; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 4f
24.11.1972:
Die Kommunistische Schülergruppe (NRF) gibt ihren 'Schulkampf' (vgl. 13.11.1972, 27.11.1972) vermutlich Ende dieser Woche als Extra für November heraus mit dem Leitartikel "Presseberichte im Widerspruch zur Realität" zur Universität mit den Abschnitten "Was ist in Wirklichkeit passiert?" und "Wie ist die Situation entstanden?".
Weitere Artikel sind:
- "Warum geht uns die Lage an der Uni etwas an?"; und
- "Kampf der Reaktion!".
Q: Schulkampf Extra Presseberichte im Widerspruch zur Realität, Heidelberg Nov. 1972
24.11.1972:
Der AStA der LMU München berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 13.11.1972, Dez. 1972) aus der Medizinischen Fakultät, dass heute in der Neurologie durch einen Eierwurf die Vorlesung von Gänshirt zum Abbruch gebracht wird.
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 23.11.1972, 28.11.1972):"
Neurologe Gänshirt benutzt einen querschnittsgelähmten Patienten, um eine Diskussion zu unterbinden. Als ein Ei fliegt, wird die Vorlesung abgebrochen und eine neue demagogische Hetzkampagne beginnt.
Die Prorektoren erklären öffentlich, daß sie keine Uni unter Polizeischutz wollten. Doch die Ereignisse sind schon viel weiter. Seit mehreren Tagen sind in Heidelberg zwischen 5 und 10 Hundertschaften Bereitschaftspolizei stationiert. Die Erklärung der Prorektoren erweist sich als hohltönig."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 5; Münchner Studentenzeitung Nr. 1, München 17.1.1973, S. 3
27.11.1972:
Die Kommunistische Schülergruppe (NRF) gibt ihren 'Schulkampf' (vgl. 24.11.1972, 12.1.1973) Nr. 6/7 für November / Dezember vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Artikel "Uni Heidelberg: Wie verlaufen die Fronten an der Uni?".
Q: Schulkampf Nr. 6/7, Heidelberg Nov. / Dez. 1972, S. 1 und 13
28.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 23.11.1972, 30.11.1972) u.a. über den BFdW und die Erklärung zur Wiederaufnahme des Lehrbetriebs:"
Aufgrund dieser Erklärung wurde am Dienstag, 28.11. eine Juristen-VV einberufen. Auf dieser VV wurde eine von der Basisgruppe Jura eingebrachte Resolution mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen angenommen, in der die Maßnahmen des Bundes als Dezentralisierung des Konflikts gekennzeichnet wurden, um ein einheitliches Vorgehen aller Studenten gegen den Abbau demokratischer Rechte zu verhindern. Der Bund rechnet mit der Angst der Studenten und ihrer Scheine und will so die Veranstaltungen neuen Typs mit Ausweiskontrolle und Ordnungsdienst im Nebentrakt des Jur. Seminars durchdrücken. Gegen dieses Vorgehen des Bundes wurde eine Boykottveranstaltung im jur. Seminar beschlossen.
Auf dieser Veranstaltung betätigten sich die ADH-ler, nachdem sie auf der ersten VV eine Schlappe erlitten hatten und auf der zweiten gar nicht erschienen waren, als studentische Handlanger einiger anwesender Professoren, indem sie durch Lügen versuchten, einige linke Gruppen zu denunzieren.
Nachdem diese Lügerei aufgedeckt wurde, zogen sie es vor, zu gehen, natürlich zusammen mit den Bund-Professoren.
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits für vier linke Studenten Hausverbote mit Strafandrohung bei Nichtbeachtung ausgesprochen worden und einige Verweise. Mit diesen Maßnahmen soll der demokratischen Bewegung die Spitze abgebrochen werden, jede Kritik an Form und Inhalt der bürgerlichen Lehrveranstaltungen ausgeschaltet werden, jede Diskussion über das politische, hier speziell hochschulpolitische Verhalten der Professoren verhindert werden.
Dies ist auch der Zweck der Lehrveranstaltungen neuen Typs."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 24.11.1972, 29.11.1972):"
Conze 'liest' im 'Weißen Bock'. Juristen-VV beschließt den aktiven Boykott aller Lehrveranstaltungen. 400 Medizinstudenten beschließen in einer gemeinsamen Resolution der Projektgruppe Medizin A und Projektgruppe Medizin NRF, die Vorlesungen der Bund-Professoren zu besuchen."
Q: DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 8f; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 5
29.11.1972:
Von der Universität Heidelberg (vgl. 28.11.1972, 30.11.1972) berichtet die KHG (NRF):"
Bei den Historikern gilt die bloße Anwesenheit von 'kritischen' Teilnehmern im Seminar Engelhardt / Hippel als Hausfriedensbruch."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 5
30.11.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichtet von der Uni Heidelberg (vgl. 28.11.1972, 1.12.1972) u.a. über den BfdW und die neuen Lehrveranstaltungen mit Ausweiskontrolle und Ordnungsdienst:"
Am Donnerstag, den 30.11. dokumentierten die Studenten exemplarisch ihre Ablehnung dieser Veranstaltungen in der Doehring-Übung, indem sie durch massenhafte Anwesenheit die Ausweiskontrollen und Ordnungsdienst außer Gefecht setzten."
Die KHG (NRF) berichtet von der Universität Heidelberg (vgl. 29.11.1972):"
Demonstration von über 2 000 Studenten. Demonstranten fordern die sofortige bedingungslose Wiederaufnahme aller Lehrveranstaltungen.
200 Studenten besuchen anschließend das Juristische Seminar, um die Lehrveranstaltungen neuen Typs (Ausweiskontrolle, Einlaßbeschränkung) zu verhindern."
Q: DOS Dokumentation Heidelberg, Dortmund o.J. (Dez. 1972), S. 9; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972, S. 5
30.11.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg und der AStA der Universität geben das Flugblatt "Aufruf zur Demonstration heute 14.15 Uniplatz" heraus.
Q: KHG (NRF), AStA Uni: Aufruf zur Demonstration heute 14.15 Uniplatz, Heidelberg 30.11.1972
Dezember 1972:
Die Nr. 6 des 'Neuen Roten Forums' (NRF - vgl. Nov. 1972, März 1973) erscheint zum Preis von 2 DM. Die Auflage wird mit 15 000 angegeben.
Enthalten sind Artikel:
- "KABD-Grundsatzerklärung: Kein vorwärtstreibender Vorschlag" von Wilfried Maier. Damit befaßt sich auch das Initiativkollektiv 'Klassenkampf und Programm' der ML Dortmund (vgl. Feb. 1973);
- "Vom Standpunkt der großen Kleinmütigkeit zum Standpunkt des kleineren Übels" zum KB. Darauf antwortet dieser (vgl. Jan. 1973);
- "Die Entwicklung Tansanias" von B. K. vom KSA;
- "Keine Zugeständnisse an den Revisionismus in der Klassenanalyse" von Joscha Schmierer;
- "Offener Brief an die Redaktion des Neuen Roten Forum" vom Klassenanalyseprojekt;
- "Zur Theorie der neuen Mittelklasse" von A. P., der in der Nummer der aber inzwischen eingestellten Frankfurter 'October' erscheinen sollte; sowie
- "Die Ergebnisse der Bundestagswahlen und unserer Taktik. Stellungnahme des ZA der KG (NRF) MA/HD".
Geworben wird für die 'Nationale Befreiung' (vgl. Jan. 1973) des Komitees Südliches Afrika (KSA) Heidelberg, den 'Pressespiegel Südliches Afrika' des KSA und für die Sozialistische Zeitschrift für Kunst und Gesellschaft".
Q: Neues Rotes Forum Nr. 6, Heidelberg Dez. 1972; Arbeiterkampf Nr. 25, Hamburg Jan. 1973, S. 9;Klassenkampf und Programm Nr. 2, Dortmund Feb. 1973, S. 25 und 27
01.12.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg und der AStA der Universität geben das Flugblatt "Ein kleiner Terrorstoßtrupp von 2 000 - der Kampf geht weiter" zur Demonstration vom Vortag heraus.
Q: KHG (NRF), AStA Uni: Ein kleiner Terrorstoßtrupp von 2 000 - der Kampf geht weiter, Heidelberg 1.12.1972
06.12.1972:
Der AStA der Universität Heidelberg, die KHG (NRF), der SHB/SF und die RKJ Heidelberg geben das Flugblatt "Polizei besetzt die Universität. Bürgerkriegsarmee in der Stadt" heraus, das zur Demonstration um 14 Uhr 30 ab Uniplatz aufruft.
Q: AStA Uni, KHG (NRF), SHB (SF), RKJ: Polizei besetzt die Universität. Bürgerkriegsarmee in der Stadt, Heidelberg 6.12.1972
06.12.1972:
Die KHGs Mannheim und Heidelberg geben die Nr. 20 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 14.11.1972, 12.12.1972) heraus mit dem Leitartikel "Für freie politische Betätigung und Freiheit der Diskussion. Verhindert die Polizeiuniversität" mit einem Bildbericht von der Demonstration am 1.12.1972. Berichte aus den Fachbereichen kommen von den Historikern, Juristen und Mediziner. Ebenfalls erscheint eine "Chronik der Heidelberger Ereignisse" vom 8.9. bis 30.11.1972.
Weitere Artikel sind:
- "Beginn der Strafprozesse gegen drei Mitglieder der IG Pol." (vgl. 21.11.1972);
- "Hochschulreform und Reaktion";
- "Schauprozess gegen das SPK";
- "Nach den Bundestagswahlen" zu den BTW;
- "Metalltarifrunde: Die 11% Forderung entspricht nicht den Interessen der Arbeiter" zur MTR;
- "Die Haupttendenz in der Welt ist 'Verträge'" zur DKP-Veranstaltung mit Willi Gerns in Heidelberg mit 38 Teilnehmern, davon 4 von der KHG;
- "Die Rote-Frauen-Kompanie im ZDF" zu dem am 28.11.1972 ausgestrahlten chinesischen Film;
- "Vietnam: Erklärung der Befreiungsfront zu den Friedensverhandlungen"; sowie
- "Erfolgreiche Deutschlandreise eines Vertreters der Sinn Fein (Official)" auf Einladung der KG und KHG(NRF), mit Unterstützung von KB Bremen, SSG Hamburg, KSB & KB Göttingen, IKK Bonn, KG & KHG Köln, IRA-Solidaritätskomitee Weißkirchen, BKA & KHG Freiburg, ABG & KHB/ML München sowie in Österreich BGR Innsbruck, MLS Wien und MLS Linz.
Geworben wird für die "Grundsatzerklärung" der KSG (NRF) Heidelberg / Wiesloch, die eine DM kostet und sich gliedert in die Abschnitte:
- Zur Entstehung des Erziehungswesens
- Die Entstehung der KSG
- Die Aufgaben der KSG
- Die Generaldebatte des AUSS vorbereitende Papiere: Über die allgemeinen Bestimmungen unserer Arbeit an der Oberschule, zu den Klassenkollektiven usw.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 20, Heidelberg 6.12.1972
07.12.1972:
An der Universität Tübingen gibt die KSG/ML das Flugblatt "Polizei raus aus der Uni Heidelberg! Weg mit dem Maulkorberlaß für AStA Tübingen! Gestern verbot das Gericht dem AStA Tübingen sämtliche politische Stellungnahmen! Bei jedem 'Verstoß' Geldstrafen!" heraus. Aufgerufen wird zur Solidaritätskundgebung um 14 Uhr Neue Aula.
Q: KSG/ML: Polizei raus aus der Uni Heidelberg! Weg mit dem Maulkorberlaß für AStA Tübingen! Gestern verbot das Gericht dem AStA Tübingen sämtliche politische Stellungnahmen! Bei jedem 'Verstoß' Geldstrafen!, Tübingen 7.12.1972
07.12.1972:
Das Regionalkomitee Westberlin des KSV der KPD gibt vermutlich heute das Flugblatt "Polizei raus aus der Uni Heidelberg! Solidarität mit den Heidelberger Kommilitonen und Genossen!" heraus, das zur Demonstration um 17 Uhr ab Kottbusser Tor aufruft.
Q: KSV-RK: Polizei raus aus der Uni Heidelberg! Solidarität mit den Heidelberger Kommilitonen und Genossen!, Berlin o. J. (1972)
08.12.1972:
An der Universität Frankfurt gibt die KSG(ML), laut einer handschriftlichen Datierung heute, das Flugblatt "Gegen die bundesweiten Angriffe auf unsere politischen Rechte! Kommt zur Demonstration 13 Uhr Uni" heraus zur Besetzung der Uni Heidelberg durch die Polizei am 6.12.1972.
Q: KSG(ML): Gegen die bundesweiten Angriffe auf unsere politischen Rechte! Kommt zur Demonstration 13 Uhr Uni, Frankfurt o. J. (1972)
08.12.1972:
An der Universität Marburg erscheint das 'AStA-Info' (vgl. Sept. 1972, 13.12.1972) als Extra "1300 Studenten für die sofortige Ernennung von H. H. Holz!" zum Streikbeschluß der Uni-VV vom 7.12.1972 und der Solidaritätsresolution mit den Heidelberger Studenten.
Q: AStA-Info Extra 1300 Studenten für die sofortige Ernennung von H. H. Holz!, Marburg 8.12.1972
11.12.1972:
Die RKJ der GIM gibt vermutlich in dieser Woche ein Extra "Zur Einschätzung der Lage an der Uni-HD" ihrer 'Was tun - Heidelberger Hochschulzeitung' (vgl. 24.10.1972, 26.1.1973) heraus. Festgestellt wird: "HoPoKo / MSB Spartakus und SHS - zwei Seiten derselben Medaille".
Q: Was tun - Heidelberger Hochschulzeitung Extra Zur Einschätzung der Lage an der Uni-HD, Heidelberg o. J. (1972)
11.12.1972:
An der Universität Tübingen gibt die KSG/ML das Flugblatt "Solidarität mit den Heidelberger Studenten - Gegen Ordnungsrecht und AStenzerschlagung - Für freie politische Betätigung!" heraus. Aufgerufen wird zur Vollversammlung um 20 Uhr.
Q: KSG/ML: Solidarität mit den Heidelberger Studenten - Gegen Ordnungsrecht und AStenzerschlagung - Für freie politische Betätigung!, Tübingen 11.12.1972
12.12.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg gibt ein Extra "Der Abschluss des Streiks ist nicht das Ende des Kampfes" ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 6.12.1972, 15.12.1972) heraus, das zur Uni-VV um 14 Uhr in der Neuen Aula aufruft.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Der Abschluss des Streiks ist nicht das Ende des Kampfes, Heidelberg 12.12.1972
12.12.1972:
In Tübingen beteiligen sich, laut und mit KSG/ML des KABD, "nahezu 2 000 Tübinger Studenten" an der Demonstration "Solidarität mit den Heidelberger Studenten - Gegen Ordnungsrecht und ASten-Zerschlagung - Für freie politische Betätigung!".
Q: KSG/ML-Germanistik: Kommt zur Wahl-VV der Germanisten heute 15 Uhr! (HSZ Br.), Tübingen 14.12.1972, S. 1
13.12.1972:
Heute wird das Vorwort verfasst für den 'Dialog. Magazin für Politik, Wirtschaft und Kultur' der unter dem Titel "Die Störung des Lehr- und Lernbetriebes am historischen Seminar der Universität Heidelberg. Oktober - Dezember 1972" erscheint und durch die ad-hoc Gruppe 'Historisches Seminar' herausgegeben wird.
Enthalten sind die Abschnitte:
- "Einleitung";
- "Strategie";
- "Augenzeugenberichte";
- "Stellungnahmen" von Vorlesungsteilnehmern und Mitgliedern des Lehrkörpers; sowie
- "Kommunistische Flugblätter", wobei es sich um Ausgaben der 'Roten Historiker Zeitung' vom 16.11.1972 und 30.11.1972, die Flugblätter der IG Geschichte "Die Reaktion schaufelt an ihrem eigenen Grab" vermutlich vom 17.11.1972 und "Dunkelmänner im Haus - raus!" vom 20.11.1972 sowie "Entweder öffentliche Lehrveranstaltungen oder gar keine - Kampf den dumpfen und korrupten Zuständen bei Historikern und Politologen" von AStA und KHG handelt.
In der "Einleitung" heißt es:"
Eine Gruppe von 20 Studenten unternahm in den Tagen des aktiven Streiks vom 7.-12. Dezember 1972 an der Universität Heidelberg den Versuch, an einem exemplarischen Fall - Historisches Seminar - die seit Beginn des Wintersemesters 1972/73 aufgetretenen Störungen des Lehrbetriebes darzustellen.
Neben der chronologischen Darstellung der Ereignisse war es notwendig, die Konzeption und Strategie der kommunistischen Institutsgruppe Geschichte zu erläutern.
Über die Störungen der Proseminare, Sprechstunden und Vorlesungen berichten Augenzeugen.
Die Mitteilungen und Stellungnahmen des Lehrkörpers sowie eine Reihe von Erklärungen der kommunistischen Institutsgruppe Geschichte vervollständigen die Dokumentation.
Aus Furcht vor Repressalien wurde auf die namentliche Kennzeichnung der Artikel verzichtet.
Die Namen der Störer sind bekannt, werden aber in den folgenden Ausführungen nicht erwähnt."
Q: Dialog. Magazin für Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Störung des Lehr- und Lernbetriebes am historischen Seminar der Universität Heidelberg. Oktober - Dezember 1972, Heidelberg 1972
13.12.1972:
An der Universität Marburg erscheint das 'AStA-Info' (vgl. 8.12.1972, 5.2.1973) als Extra "Theoretiker der Erscheinungsform auf Chaotisierungskurs" zur Reaktion des AStA auf die Besetzung der Uni Heidelberg durch die Polizei bzw. zu KHM und KSB/ML, die für heute eine Uni-VV am Nachmittag mit anschließender Demonstration forderten, und zu diesem Zweck am 12.12.1972 gemeinsam den AStA besetzten, mit dem Aufruf zur Uni-VV um 19.30 Uhr und zum Indochina Teach-In am 14.12.1972.
Q: AStA-Info Extra Theoretiker der Erscheinungsform auf Chaotisierungskurs, Marburg 13.12.1972
15.12.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg gibt eine Streik-Sondernummer ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 12.12.1972, 8.1.1973) heraus mit dem Leitartikel "Das Ende des Streiks ist nicht das Ende des Kampfes".
Weitere Artikel sind:
- "Die Kämpfe an den Hochschulen finden nicht isoliert statt - als isoliert geführte sind sie zum Scheitern verurteilt";
- "Curiositaetenkabinett. ADH, RCDS, HoPoKo, Spartakus & SHS im Streik"; sowie
- ein Artikel "DKP Heidelberg zu den Vorgängen an der Universität" aus der 'UZ' vom 9.12.1972.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Streik-Sondernummer Das Ende des Streiks ist nicht das Ende des Kampfes, Heidelberg 15.12.1972
20.12.1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg gibt einen 'Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie' (vgl. 28.11.1972, 4.1.1973) heraus mit dem Artikel "Uni Heidelberg: Kampf für demokratische Rechte".
Q: Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie 11, 10, 9, 8, 7, 6… %? Weg mit den Prozentmanövern!, Mannheim 20.12.1972, S. 1 und 4