Frankfurt/M.: "Sozialistische Correspondenz - Info" (1969-1971)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 30.8.2023

Die "Sozialistische Correspondenz" erscheint erstmals am 19.4.1969 (Nr. 1) und wird von der "SC-Basisgruppe März" herausgegeben. Die Wurzeln der "Correspondenz" liegen im "Sozialistischen Club" bzw. dem "Sozialistischen Club Frankfurt". Das Scheitern des "SC", so im Artikel "Das Ende einer Idee", gehe zurück auf die in der "Club-Idee angelegten entpolitisierenden Momente, deren einzige politische Funktion in nichts anderem gesehen werden kann als darin, dass sie sich im Scheitern des Clubs bewahrheiten und dass die aus den Fehlern der Idee und ihrer vergeblichen Umsetzung zu ziehenden Lehren auf eine organisatorische Strategie verweisen, die eine Exekution des Politischen vermeidet". (S. 2).

Zudem wird erklärt: "Der Vorstand des SC ist tot. Er weigert sich, länger die Rolle des bürgerlichen Hauptquartiers zu spielen und in der Verkleidung des Klassenfeindes bürokratische Taktik zu machen. Ein Teil der Genossen aus dem Vorstand haben sich als revolutionäre Basisgruppe neu konstituiert, um einen Prozess permanenter Diskussion und Revolution innerhalb der politisch arbeitenden Linken in Frankfurt in Gang zu bringen, solange bis die Linke in der Phase der dezentralisiert arbeitenden informellen Gruppen ihre Strategie erarbeitet hat". (S. 5).

Die Nr. 1 nennt in Abgrenzung zum "SC" einige "organisatorische Ansätze zur zukünftigen Arbeit", u. a. "Basisgruppenarbeit am Arbeitsplatz", "Projekt- und Institutionsgruppen an der Universität" sowie verschiedene "Organisationszellen", etwa mit den Aufgabenbereichen "Kinderläden", "Lehrlingswohnheime", "Wohngemeinschaften" und "Kommunikationspole". (S. 3). Diese "Organisationszellen" seien "Ansätze und konstitutiv für das Entstehen dezentralisierter, informeller politischer Kader, die auf den verschiedensten Ebenen gesellschaftlicher Organisation den Kampf aufzunehmen beginnen". (ebd.).

Zur Herausgabe des "Infos" wird erklärt: "Die Info-Basisgruppe versteht dieses erste Heft als eine 'Nullnummer' und ruft zur "intensiven Diskussion der Strategie auf". Man müsse "den Zerfall des Clubs in eine Minorität arbeitender Basisgruppen und frustrierter Touristen überwinden". Aufgefordert wird dazu, "das 'bürgerliche Hauptquartier' des Vorstandes mit Kritik, Diskussionsbeiträgen, Arbeitsergebnissen zu bombardieren". (S. 4).

Das "SC-Info" als APO-Organ wird zunächst von der "Projektgruppe März" herausgegeben - ein Name, der vermutlich auf das Konstituierungsdatum verweist. Schon früh entwickeln sich Differenzen (wohl schon ab März/April 1970), die sich im Laufe der Zeit immer weiter hochschaukeln. Mal ist es die Frage nach einer langfristigen Strategie, mal der Arbeitsansatz des "Infos", die Organisationsfrage, die Differenzen um die Zeitschrift, vor allem dann aber auch die Vorbereitungen und Einschätzungen des 1. Mai 1970.

In der Ausgabe Nr. 47 wird eine "Erklärung der 'Rote März Fraktion'" vom Mai 1970 veröffentlicht. Man sei bei der Gründung davon ausgegangen, dass das "Auseinanderfallen des Frankfurter SDS in einzelne, in keinem Diskussionszusammenhang mehr stehende Basis- und Projektgruppen" keine Basis mehr habe. Daher habe man ein zentrales Organ geschaffen, das die "Diskussionen über die notwendigen organisatorischen Schritte (…) und weiterreichende Perspektiven des Übergangs von der antiautoritären Mobilisierungsstrategie, der Strategie der exemplarischen Aktion, zu einer Organisationsstrategie im Hinblick auf eine Partei der Arbeiterklasse" führen solle. (S. 3).

Die Projektgruppe sieht sich "nicht (mehr) dazu in der Lage, diese Arbeit zu leisten". Gründe dafür seien u. a.:

"Die Bildung der ROTE MÄRZ FRAKTION war in gewisser Weise ein desperater Schritt der Redaktionsminderheit, innerhalb der Gesamtredaktion der SOZIALISTISCHEN CORRESPONDENZ-INFO einen Prozess der Fraktionierung einzuleiten, der den falschen Schein redaktioneller Einheitlichkeit und Richtungslosigkeit aufheben und es erlauben sollte, die Konflikte offen auszutragen".

So sei man auch in den Fehler verfallen, dass sich "noch vorhandenen ideologischen Differenzen über den einzuschlagenden Kampfstil aufbrechen ließen". Wiederum sei es ein Fehler gewesen, "anzunehmen, dass wir stellvertretend für die in der Redaktion nicht vertretenen Gruppen die Auseinandersetzung über die Organisationsfrage führen könnten". Daher habe man "den Organisationsstand der in der Gesamtredaktion mehrheitlich vertretenen antiautoritären Gruppenreste nicht richtig eingeschätzt". (S. 3f.)

Zur weiteren Arbeit gebe es zwei Positionen. Die eine wolle weiter am INFO mitarbeiten, um den "Kampf fortzusetzen", die andere stelle die Mitarbeit am INFO ein und beginne auf der "Grundlage des Marxismus-Leninismus unter Anleitung der Kommunistischen Partei" einen Neuanfang (ebd.).

Dazu erscheint noch: "Der Vorstand des 'Sozialistischen Clubs' und die an der Herausgabe der SOZIALISTISCHEN CORRESPONDENZ-INFO beteiligten Mitglieder des 'Sozialistischen Clubs Frankfurt' erklären: Antiautoritäre Gruppenreste, wozu Cohn-Bendit, Monte Weinrich, F. Wolff, K. D. Wolff gehören, übernehmen sämtliche Redaktions- und Vertriebsaufgaben". Falls sie damit überfordert sein sollten, beschließen sie "das Erscheinen der SOZIALISTISCHEN CORRESPONDENZ einzustellen" (S. 4)

Da ein einheitlicher Beschluss nicht möglich ist, hat sich "eine Mehrheit in der ROTEN MÄRZ FRAKTION dazu entschlossen, die Mitarbeit in der von antiautoritären Gruppenresten beherrschten Gesamtredaktion einzustellen". (ebd.)

Mit der Doppelnummer 48/49 vom 15.6.1970 ist die Spaltung des "Infos" besiegelt. Die "März-Fraktion" tritt nicht mehr als Herausgeber auf. Die Redaktion besteht aus: Basisgruppe Politologie, Betriebsprojektgruppe, Kommunistische Gruppe, Pädagogen-Gruppe, Sozialistische Arbeitergruppe, Stadtteilgruppe Gallus. Mit der Ausgabe 52/53 kommt die "Rote Zelle Sozialwissenschaften" (vormals Basisgruppe Politologie) hinzu.

Erklärt wird vom neuen Herausgeberkreis: "Auch die Spaltung der Redaktion einerseits in die 'Rote-März-Fraktion' und andererseits in eine Ansammlung von Individuen divergierender Interessenlage und Gruppenzugehörigkeit wirkte sich auf die inhaltliche Gestaltung des Infos und auf dessen politische Wirksamkeit nicht aus. Immerhin erreichte die Rote-März-Fraktion dann den endgültigen Bruch in der Redaktion und insofern die erste politische Diskussion über das Info, indem sie sich gegen das Redaktionsverhalten einiger Genossen in der Redaktion wandte und damit die Mehrheit der Redaktion zu Maßnahmen zwang, um die Info-Gestaltung, die politische Funktion und den Herausgeberkreis zu ändern". (Info 48/49, S. 3)

Der Versuch einer Erklärung der Spaltung des SC kann hier nur als ein Eingeständnis der fehlerhaften theoretischen Debatte und der ideologischen Auseinandersetzung um das INFO verstanden werden. Schließlich wird am 9. August 1971 mit der Nr. 59 (vermutlich) die letzte Ausgabe des "SC-Info" herausgegeben.

Die Redaktion besteht nun nur noch aus dem "Revolutionären Kampf" (RK) und der "Marxistischen Aufbauorganisation" (M.A.O.). Eine Erklärung zur Neugestaltung der Redaktion gibt es nicht. Und auch nicht keine dazu, warum das INFO eingestellt wird, zumal von keiner der letzten Gruppen, die den Herausgerberkreis des "Infos" bildeten, ein Statement zu vernehmen ist. Den Status der "Roten Presse-Korrespondenz" konnte das "SC-Info" nie erreichen. Es Und ging mit der Ausgabe 59 sang- und klanglos unter.

Wir danken Herrn Rudolph Bauer für die freundliche Unterstützung.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

19.04.1969:
Das "SC-Info" Nr. 1, herausgegeben von der SC-Basisgruppe "März" erscheint in Frankfurt/M.
In der ersten Ausgabe wird zum Scheitern des "Sozialistischen Club Frankfurt" erklärt: "Das Scheitern geht zurück auf die in der "Club Idee' angelegten entpolitisierenden Momente, deren einzige politische Funktion in nichts anderem gesehen werden kann als darin, dass sie sich im Scheitern des Clubs bewahrheiten und dass die aus den Fehlern der Idee und ihrer vergeblichen Umsetzung zu ziehenden Lehren auf eine organisatorische Strategie verweisen, die eine Exekution des Politischen vermeidet". (S. 2).
Inhalt u. a.:
- Das Ende einer Idee und über das Anzeichen des beginnenden revolutionären Kampfes, oder hat der Sozialistische Club Frankfurt eine Funktion?
- Info ad-hoc

Berichtet wird u. a. von der Konstituierung einer Gruppe Sozialistischer Ärzte in Frankfurt/M. Berichtet wird noch über die Herausgabe des "Infos", wozu es heißt: "Die Info-Basisgruppe versteht dieses erste Heft als eine 'Nullnummer'" und ruft zur "intensiven Diskussion" der Strategie auf. Man müsse "den Zerfall des Clubs in eine Minorität arbeitender Basisgruppen und frustrierter Touristen überwinden" (S. 4).
Quelle: SC-Info, Nr. 1, Frankfurt/M., 19. April 1969.

26.04.1969:
Das "SC-Info" Nr. 2 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Info Recht: Gerichtsbeschluss im Carlo-Schmidt-Verfahren
- Info Kinderläden: Von Rhein nichts zu hoffen
- Info aktuell
- Detlev Claussen: Zur Kritik falschen Bewusstseins in der studentischen Revolte
- Info Historisch: Der Kampf um die Frankfurter Hauptwache, 3. April 1833

Berichtet wird u. a. über das "Carlo-Schmidt-Verfahren", in dem u. a. Wolff und Krahl wegen "gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs" und "Nötigung" angeklagt sind. Hintergrund: Am 20.11.1967 hatte der SDS zu einem Go-in aufgefordert, um Schmidt zu einer Stellungnahme "zu den Notstandsgesetzen zu veranlassen". Der Rektor der Uni hatte daraufhin den SDS davor gewarnt, "Hausfriedensbruch" zu begehen". (S. 2). Berichtet wird weiter über Kinderläden, die SDAJ, eine Anklage "wegen Senghor-Demonstration". Ein Artikel von Detlev Claussen beschäftigt sich mit der Frage des "falschen Bewusstseins in der studentischen Revolte". Berichtet wird noch von der Anklage gegen Horst Söhnlein, der wegen "angeblich menschengefährdender Brandstiftung in einem Frankfurter Kaufhaus" angeklagt ist.
Q: SC-Info, Nr. 2, Frankfurt/M., 26. April 1969.

13.05.1969:
Das "SC-Info" Nr. 3 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Info Dritte Welt: Indonesiens Weg zur Konterrevolution
- Info Sexpol: Sexueller Bildungsnotstand
- Info Überbau
- Info Medizin
- Info aktuell
- Info Kinderkollektive: Aktion 1. Mai
- Kritik an Info 1

Berichtet wird u. a. über "Indonesien". Dazu meint man, dass es im "Oktober 1965 in Indonesien einen Staatscoup gab", der als "Konterrevolution'" bezeichnet wird". (S. 1). Zudem gibt das "Info" einen Bericht über die Entwicklung Indonesiens seit dem 2. Weltkrieg. Berichtet wird weiter im "Info Sexpol" über Verhütung und Aufklärung. Das SC "ruft die Genossen von der Basisgruppe Medizin auf, eine politische Aufklärungsschrift über die Unterdrückungsrolle der verhinderten Aufklärung und über die Methoden der Geburtenkontrolle zu erarbeiten". (S. 13). Berichtet wird noch über "Kinderkollektive" und den 1. Mai. Kritik wird an 1. Mai-Aktionen" geübt. Dazu heißt es: "Der Tag des 1. Mai wurde offensichtlich erfolgreich verdrängt. Unser Mangel des Traditionsbewusstsein (Arbeiterbewegung, Frauenemanzipation) konnte deshalb in keiner Weise aufgearbeitet werden und bedingt den vollständigen Mangel an Information". (S. 15). Abgedruckt wird noch eine Kritik am "Info 1". Ein Leser kritisiert die angegebenen Gründe für das Scheitern des Clubs, die nicht in den "entpolitisierenden Momenten zu suchen seien". (S. 16).
Q: SC-Info, Nr. 3, Frankfurt/M., 13. Mai 1969.

31.05.1969:
Das "SC-Info" Nr. 4 erscheint unter den Titel "Revolution".
Inhalt u. a.:
- Streik an der Ingenieurschule
-- 1. Die Funktion des Ingenieurs in der spätkapitalistischen Gesellschaft
-- 2. Ingenieurausbildung heute
-- 3. Ursachen, Motivation und Ziele des Streiks
-- 4. Streiksituation an der Frankfurter Ingenieurschule
-- 5. Perspektiven
- Brief eines Berufsschullehrers (Frankfurt) an die Lehrherren seiner Schüler - Mitte Mai 1969
- Karl-Heinz Neumann: Antiautoritäre Erziehung
- DGB-Saalschutz gegen Sozialisten
- Projektgruppe Betriebe (PGB)

Berichtet wird u. a. über die "Funktion des Ingenieurs in der spätkapitalistischen Gesellschaft". Dazu heißt es: "Der Ingenieur in der heutigen Gesellschaft wird geprägt vom bewusst unpolitisch gehaltenen, ökonomisch orientierten Ausbildungsgang, dessen einziges Ziel es ist, ihn zu befähigen, bekannte Regeln in technisch produktive Lösungen umzusetzen. Der Verwertungsprozess des Kapitals, das angewiesen ist auf den technischen Fortschritt als entscheidenden Akkumulationsfaktor, erfordert Fachspezialisten mit kurzfristig nutzbarem Wissen. Deshalb werden an den Ingenieurschulen Ingenieure herangezüchtet, die im Großen und Ganzen wissenschaftliche Erkenntnisse in die betriebliche Praxis umsetzen sollen, ohne die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die betriebliche Praxis auf ihren gesellschaftlichen Sinn und Zweck zu prüfen. Die alleinige Entscheidungsgewalt in den Betrieben wird durch die Betriebshierarchie abgesichert, die die Ingenieure genau wie die Arbeiter zu Befehlsempfängern degradiert, sie also von Entscheidungsprozessen fernhält und damit den Bedingungen der Ausbeuter ausliefert. Die proletarische Stellung des Ingenieurs soll verschleiert werden durch das Aufbauschen einer mittleren Führungsschicht, die dem Ingenieur einreden will, dass sie partielle Entscheidungsbefugnisse im Betrieb hätten". (S. 2) Berichtet wird weiter über "antiautoritäre Erziehung", über einen Disput mit der DGB-Bürokratie in Frankfurt/M. und eine handfeste Auseinandersetzung am 30. April und 1. Mai. Das seien "neuerliche Versuche der Gewerkschaftsbürokraten, den Reaktionären des Kapitals vollends in den Arsch zu kriechen". (S. 10). Berichtet wird noch von der "Projektgruppe Betrieb" und erste Ansätze der praktischen Arbeit, so bei den "Cassella-Farbwerken AG" in Fechenheim. U. a. wurde ein Flugblatt zu den Jugendvertreterwahlen verteilt.
Q: SC-Info, Nr. 4, Frankfurt/M., 31. Mai 1969.

07.06.1969:
Das "SC-Info" Nr. 5 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Info-Kursus I. Lektion: Selbstverteidigung I-III
- Bericht aus der Wöhler-Schule
- Regine Dermitzel: Thesen zur Antiautoritären Erziehung. Psychoanalytische Implikationen antiautoritärer Erziehung
- Konzept zur Gründung einer Massenorganisation an den Universitäten (aus: RPK)

Berichtet wird u. a. aus der "Wöhler-Schule" und über erste Aktionen von Schülern, die u. a. "bei der Osterdemonstration gegen Springe in Kontakt mit der Protestbewegung kamen. Die erste große Massenaktion der Schüler war der Streik gegen die Notstandsgesetze. Die damaligen Aktionen wurden von einer breiten Basis innerhalb der Schülerschaft unterstützt". (S. 1). Berichtet wird von der Schülerzeitschrift "Penis". Sie sei "recht provokativ gehalten, der einen Artikel gegen einen Lehrer enthielt". Später wird u. a. auch ein "Arbeitskreis" konstituiert und ein Streik durchgeführt. (S. 1f.) Das "Info" kritisiert u. a. dass der Verlauf des Streiks an der "Wöhler-Schule" gezeigt habe, "dass der Stellenwert reformistischer Taktik im Rahmen der Strategie einer qualitativen und quantitativen Politisierung der Basis sowie der Paralyse des Technokratisierungsprozesses im Ausbildungswesen zu wenig reflektiert worden war". (S. 2). Abgedruckt wird noch ein Artikel aus der "RPK": "Konzept zur Gründung einer Massenorganisation an den Universitäten". (S. 10).
Q: SC-Info, Nr. 5, Frankfurt/M., 7. Juni 1969.

21.06.1969:
Das "SC-Info" Nr. 6 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Info-Kursus Selbstverteidigung: Vorkursus (Konditionstraining) 4. Lektion
- Dietrich Wetzel: Keine Forschung für den Krieg
- SDS-Bundesvorstand: Presseerklärung des Bundesvorstandes des SDS
- Redaktionskollektiv Basisgruppe Nordend: Über die Arbeit der Basisprojektgruppe Nordend
- Jürgen Laubscher: Lehrlinge der Nordwest-Stadt
- Republikanische Hilfe
- Info-Kursus Selbstverteidigung: 5. Lektion

Berichtet wird u. a. über die "Basisgruppe Nordend". "Im November 1968 entstand die Basisgruppe Eschersheim, die sich im März 1969 in die Nordendstraße verlagerte". (S. 6). Die "Basisgruppe Nord" stellte für die weite Arbeit ihre 3 Bereiche auf: "1. Agitation der beiden Frankfurter Ingenieurschulen. 2. Agitation an den Oberschulen im Nordend und in Eschersheim. 3. Kampagne im Jugendhaus Eschersheim und Dornbusch". (S. 6). Weiter wird berichtet über "Kriegsforschung in der BRD" (S. 1ff.), über den israelischen Botschafter Asher Ben Nathan und die "Solidarität des SDS mit allen nationalen und sozialistischen revolutionären Bewegungen der Dritten Welt". (S. 5).
Geworben wird für das "Kursbuch 17" und Broschüren über Palästina, Angola und Indonesien, hrsg. vom SDS.
Q: SC-Info, Nr. 6, Frankfurt/M., 21. Juni 1969.

05.07.1969:
Das "SC-Info" Nr. 7 erscheint als Doppelnummer.
Eingangs wird festgehalten: "Lehrlinge, Schüler, Arbeiter, Studenten: Organisiert Eure politische Arbeit in Basisgruppen! Arbeiter in den Stadtteilbasisgruppen berichtet über Eure Arbeit!" (S. 1).
Inhalt u. a.:
- Info-Kursus Selbstverteidigung: VI. Lektion
- Entlarvt den 'Sozialstaat: Für eine Politik der Massenmobilisierung
- Aktion Staffelberg: Gegen Erziehungsterror und kapitalistische Verfügungsgewalt
- Bürgerversammlung in der Goldstein-Siedlung
- Der ÜSTRA-Streik in Hannover und die Perspektiven des Klassenkampfes (aus: RPK)
- Wolf Dresp: Akademisches Proletariat in den USA
- Projektgruppe Technologie: Wissenschaft und Technologie
- AUSS-Bundesvorstand: Thesen zur Sexualkampagne
- G. Dommermuth: Was soll die 'Sozialistische Hilfe'? Beitrag zur Diskussion
- Vietnam
-- Vietnam-Revolutionierung der FNL
-- Das Programm der Provisorischen Revolutionierung Südvietnams
- Universitäts Basisgruppen: Termine

Berichtet wird u. a. über "eine gesamtgesellschaftliche Strategie als Perspektive für den SDS an der Hochschulen". (S. 1). Zum "Aufruf zur Initiative für einen SC-Projektbereich 'Infrastrukturplanung und Sozialpolitik" heißt es: "In der Redaktionsversammlung der SC-Projektgruppe März wurde am 25. Juni der Aufruf zur Initiative für einen SC-Projektbereich "Infrastrukturplanung und Sozialpolitik 'diskutiert. Es wurde beschlossen, den Aufruf im SC-Info 7 zu veröffentlichen. Zugleich wurde vorgeschlagen, praktische Beispiele für Aktionsmöglichkeiten auszuarbeiten, um den Eindruck zu vermeiden, dass der SC eine neue Art von 'Seminarmarxismus' initiiert. (…) Unabhängig von der Diskussion in der SC-Projektgruppe März befasste sich die SDS-MV am 28. Juni mit dem Vorschlag, das soziale und das ökonomische Element in den Agitations- und Aktionszusammenhang außeruniversitärer Mobilisierungskampagnen einzubringen. Im Hinblick auf die als desolat bezeichnete Situation in Frankfurt wurde festgestellt, dass die Hochschulpolitik des SDS und seiner Basisgruppen ohne langfristige Perspektive bleibt, wenn keine gesamtgesellschaftliche, auf die außeruniversitären Bereiche abzielende Strategie entwickelt wird. Eine solche Strategie greift zwar auf reformpolitische Ansätze zurück und setzt sich der Gefahr reformistischer Handwerkelei aus. Ihr Ziel ist es vor allem, Unterdrückungsfunktion der Einrichtungen und Maßnahmen des "Sozialstaats" zu entlarven." (S. 1). Berichtet wird weiter über die Fürsorgeanstalt "Staffelberg". Konstituiert wurde eine "Kampfgruppe ehemaliger Fürsorgezöglinge", die in einem Flugblatt u. a. forderten: "Offenlegung sämtlicher Verwaltungsvorgänge, Finanzkontrolle, Öffentlichkeit der Erzieherkonferenz, Abschaffung der Anstaltskleidung und Flatterklamotten". (S. 5). Berichtet wird noch über den ÜSTRA-Streik in Hannover, Uni-Basisgruppen, u. a.: Philosophie, Historiker, Technologie, Jura, Pädagogik (mit Terminen und Treffpunkten), Stadtteilbasisgruppen, u. a.: Bockenheim, Neu-Isenburg, Nordend, Fechenheim (mit Terminen und Treffpunkten).
Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung des "Sozialistischen Bundes" am 8.7. im Club Voltaire zum Thema: "Mitbestimmung oder Rätedemokratie".
Q: SC-Info, Nr. 7, Frankfurt/M., 5. Juli 1969.

12.07.1969:
Das "SC-Info" Nr. 8 erscheint als Doppelnummer, vermutlich sind 8 und 9 gemeint.
Inhalt u. a.:
- Fremdarbeiter in der Schweiz
- Zur Rolle der ausländischen Arbeiter in der Bundesrepublik
- Alvons Diemer/Alfred Krovoza: Zur Diskussion über die Hannover Analyse
- K. D. Wolff: Ein Beispiel für Wahlkampfagitation
- Projektgruppe Technologie
- China-Projektgruppe
- Panitz: Jetzt reicht's
- Wolf Dresp: Zur Analyse der Funktion amerikanischer Universitäten (Fortsetzung aus Info 7): Die Geschäfte der Universität
- Initiative für einen Projektbereich 'Infrastrukturplanung und Sozialpolitik'
- Wissenschaft und Technologie (Fortsetzung aus Info 7)
- AK Internationalismus/Palästina-Gruppe: Zum Nah-Ost Konflikt (aus: Apo-Press, Hamburg)
- K. D. Wolff: Auf dem Weg zur Staatsjugend
- Stadtteilbasisgruppen (Kontaktadressen und Termine
- Info-Kursus Selbstverteidigung: VII. Lektion

Berichtet wird u. a. über "Fremdarbeiter in der Schweiz", die "im europäischen Kapitalismus exakt den Ansatz für einen praktischen Internationalismus, d. h. für eine revolutionäre Strategie in Westeuropa präsentieren". (S. 2). Berichtet wird weiter über die "Rolle der ausländischen Arbeiter in der Bundesrepublik", die "für die westdeutsche Ausbeuterklasse eine industrielle Reservearmee unter den veränderten Bedingungen des Monopolkapitalismus bilden". (S. 4). Berichtet wird weiter über die "Verkehrsblockade in Hannover" (S. 7), über die Projektgruppen Technologie und China und über den "Nah-Ost Konflikt" (S. 18) und über den VDS und den SDS. Das BVG West-Berlin entschied hierzu, dass der Entzug der Bundesjugendplanmittel für den SDS im Jahre 1960 "rechtens" gewesen sei. Dazu der Artikel: "Auf dem Weg zur Staatsjugend". (S. 22).
Q: SC-Info, Nr. 8, Frankfurt/M., 12. Juli 1969.

02.08.1969:
Vermutlich Anfang August erscheint das "SC-Info" Nr. 9.
Inhalt u. a.:
- Info - Selbstverteidigung: VIII. Lektion
- Erklärung des SDS-Bundesvorstands zur Bundestagswahl 1969
- SDS Frankfurt/M.: Materialien zur Parlamentarismus-Diskussion: Die Parlamentarismusdebatte der Linken bei der a. o. DK des SDS vom 29.-31. März 1968
- SDS Frankfurt/M.: Einladung zum Vorbereitungsseminar der Antiwahlkampfkampagne
- Erhard Lucas: Thesen zum Parlamentarismus
- Projektgruppe Anti-Wahlwerbung: Vorschläge zur Antiwahlwerbung
- Hannes Weinrich: Kriegsforschung an westdeutschen Universitäten
- Ernest A. Pinson: AIR FORCE Forschungsresumee 1966
- Wolf Dresp: Zur Analyse der Funktion amerikanische Universitäten (Fortsetzung aus Info 8): Die Entwicklung der Studentenbewegung in Berkeley
- Protokoll des Basisgruppentreffens in Schlüchtern
- Die sozialistischen Kinderkollektive: Ein Hauch von Revolutionsromantik

Informiert wird u. a. über die "Parlamentarismus-Debatte" des SDS-Bundesvorstandes zur BTW 1969. Abgedruckt wird seine "Erklärung". Dazu heißt es u. a. "Parlamentswahlen in hochindustrialisierten Klassengesellschaften wie der Bundesrepublik erzeugen den Schein, es könnte die ganze Bevölkerung über ihre Geschichte und ihre Interessen politisch entscheiden, Dieser Schein verschleiert im Bewußtsein breiter Massen die Klassenherrschaft des autoritär-sozialstaatlichen Kapitalismus, Der Bundestag ist nichts als die public-relations-Abteilung des autoritären Staates; dennoch werden der Wahlkampf und die Wahl als die wesentliche Entscheidungssituation der Politik vorgetäuscht. Seit der Verabschiedung der Notstandsverfassung hat sich dieser Widerspruch noch verschärft: nachdem in der Großen Koalition faktisch eine Einheitspartei entstanden war, hat sich das Parlament auch noch selbst abgeschafft. (…)

Heute kann es sich die technokratische Fraktion des autoritären Staates bereits leisten, eine scheinheilige Kampagne für die Mitbestimmung in den Betrieben zu führen. Diese Form der Mitbestimmung wird im Hochschulsektor durch die Verabschiedung der Hochschulgesetze gerade verwirklicht. Sie heißt: Mitbestimmung in allen bedeutungslosen Gremien. In den Institutionen des täglichen Lebens soll jetzt ebenso wie auf staatlich-politischer Ebene die Ideologie freier und gleicher parlamentarischer Beteiligung und Entscheidung verbreitet werden, um die tägliche Unterdrückung im Sozialbereich, in den Betrieben, Schulen und Hochschulen aus dem politischen Bewusstsein der Betroffenen zu drängen. Das ist der neue Weg, Macht und Herrschaft zu sichern".(S. 3). Der Wahlkampf des SDS müsse sich auf folgende Punkte konzentrieren:
- "Schaffung neuer Lehrlings- und Schülergruppen außerhalb der Universitätsstädte"
- "Kampf im Sozial- und Konsumbereich
- "Kampf gegen den Imperialismus der Bundesrepublik. Gegen Militärproduktion und Kriegsforschung". (S. 4).
Informiert wird weiter über die "Parlamentarismusdebatte der Linken" auf einer außerordentlichen DK vom 29.-31.3. Zudem werden noch "Thesen zum Parlamentarismus" veröffentlicht. Die "Projektgruppe Anti-Wahlwerbung" schlägt u. a. "Die Veränderung der Wahlplakate" vor:
- Plakate abnutzen und verhässlichen ('Farbeier, Sprühdosen')
- Parolen verändern (Vögelt euch frei!)
- Slogans verändern (der Kopf bleibt der alte!).
Beworben wird der "Melzer-Verlag".
Quelle: SC-Info, Nr. 9, Frankfurt/M., (2. August 1969).

15.08.1969:
Vermutlich zur Monatsmitte erscheint das "SC-Info" Nr. 10.
Inhalt u. a.:
- Clubmitteilungen (China-Arbeitsgruppe, Arbeitsgruppe Kulturrevolution-Straßentheater, Arbeitsgruppe Kulturindustrie, Info-Redaktion)
- Die Theorie durch Schulung vertiefen
- Helmut Schauer: Thesen zur Mitbestimmung
- AUSS-Bundesvorstand: Was heißt: Technokratische Schulreform?
- AUSS-Bürokollektiv/Projektgruppe Schule der Kriegsdienstverweigerer, Gruppe Frankfurt: Aufriss zur Anti-Bundeswehr-Kampagne
- Arbeitskreis kritischer Kindergärtnerinnen: Kindergarten-Informationen
- Hannes Weinrich: Zur Kriegsforschungskampagne
- Protokoll des Basisgruppentreffens der FNL (Föderation Neue Linke) in Schlüchtern, 1.-3.8.1969, über das Basisgruppentreffen der FNL
- Info-Kursus Selbstverteidigung: 9. Lektion

Berichtet wird u. a. über neue Arbeitsgruppen, z. B. sollen zur China-AG auch "auswärtige Referenten" eingeladen werden. Zur "China-AG" wird u. a. als Lektüre empfohlen: Myrdal: "Bericht aus einem chinesischen Dorf", MAO-Schriften. Zur "Info-Redaktion" wird angemerkt: "Das INFO wird ab sofort auch vor einer Reihe von hessischen Klein- und Mittelstädten mit arbeitenden Basisgruppen vertrieben". (S. 1f.) Zur "Schulung": Hier will man "weitere Papiere mit Grunddaten und allgemeiner Analyse vorlegen (u. a. über das Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik, Vermögensbildung, Versicherungswesen, Wohnungswirtschaft, Verkehrsmittel, Gesundheitswesen)" (S. 2). Neben der "Mitbestimmung" nimmt in der Ausgabe der "Aufriss zur Bundeswehr-Kampagne" einen wichtigen Stellenwert ein. Neben der "Analyse der Bundeswehr" wird die "historische Entwicklung" bis zur "außenpolitischen Funktion" bis zur "NATO-Strategie" behandelt (S. 13ff.). So plant man auch "Aktionen gegen die Streitkräfte" (S. 21). Diese sollen vor allem in
- Flugblattaktionen
- Öffentlichkeitsarbeit
- Briefaktionen
- Einberufungsaktionen
- Umfunktionierung von BW-Veranstaltungen
- Militante Aktionen vor Kasernen bestehen.

Berichtet wird noch von einem Basisgruppentreffen der "Föderation Neue Linke" (FNL) in Schlüchtern vom 1.-3.8.1969. Unter dem Thema "Wahlboykott" will man eine "Wahlkampfzeitung" herausgeben.
Q: SC-Info, Nr. 10, Frankfurt/M. (15. August 1969).

10.09.1969:
Vermutlich um den 10.9. herum erscheint das "SC-Info" Nr. 11.
Inhalt u. a.:
- Helmut Schauer: Wie und wofür kämpft der DGB in der Berufsausbildung?
-- 1. Das Programm der Gewerkschaften zur Reform der Berufsausbildung beruht auf der Verschleierung der kapitalistischen Gesellschaft durch eine autoritäre Ideologie der Volksgemeinschaft
-- 2. Die Gewerkschaften vertreten nicht die Klasseninteressen der Lehrlinge und Jungarbeiter. Ihre Reformvorschläge zur Berufsausbildung sollen nur eine rationellere und funktionsgerechtere Zurichtung der Ware Arbeitskraft möglich machen
-- 3. Die von den Gewerkschaften vorgeschlagenen Reformen der Berufsausbildung dienen den Bedürfnissen der technisch und organisatorisch fortgeschrittensten Teile der kapitalistischen Industrie und Verwaltung
-- 4. Die Gewerkschaften wollen die Berufsausbildung wie bisher autoritär organisieren und die Lehrlinge zu willigen Agenten der Kapitalverwertung machen
- Projektbereich Infrastrukturplanung und Sozialpolitik im SC Frankfurt/M.
- Stadtteilbasisgruppe Seckbach: Bericht der Stadtteilbasisgruppe Seckbach/Frankfurt
- Wichtige Prozesstermine
- Wissenschaft und Produktion (aus: Technologie Korrespondenz)
- Technische Intelligenz und Klassenkampf
- Nicht wählen: Streiken wie die Hoesch-Arbeiter: Hoesch Arbeiter kommen weiter
- Aufklärungsarbeit unter den in Deutschland stationierten GIs leisten! Ein kritischer Bericht über zwei Aktionen im August
- Zum Tod von Ho Tschi Minh: An das Zentralkomitee der Lao-Dong Arbeiterpartei der Demokratischen Republik Vietnams. Beileidstelegramm der SDS

Berichtet wird u. a. in einem längeren Artikel über den DGB und seine Thesen zu "Reformen der Berufsausbildung" (S. 3ff.). Berichtet wird weiter über eine Streikbewegung im italienischen Turin. Dazu meint man: "Die Ansätze des außerbetrieblichen Kampfes der Turiner Arbeiter haben die Funktion in der Mobilisierung und in der antikapitalistischen Politisierung der betrieblichen Auseinandersetzung". (S. 9). Dazu soll eine Veranstaltung am 15.9. in Frankfurt/M. stattfinden. Thema u. a.: "Die Zusammensetzung der Arbeitskräfte bei den Fiat-Werken in Turin", "Formen und Arten des sozialrevolutionären Kampfes in Turin und Italien". Zu: "Nicht wählen-Streiken wie die Hoesch-Arbeiter: Hoesch-Arbeiter kommen weiter!", heißt es u. a.: "Die unterschiedlichen Fronten der aktuellen Auseinandersetzungen erfordern unterschiedliche Taktiken des Kampfes. Einige Genossen lassen sich durch diese unterschiedlichen Kampfformen, die teilweise noch in der Vorbereitungsphase liegen, irritieren. Einige Genossen wiederum irritieren die anderen, indem sie eine Kampfform (z. B. die Arbeit mit den Staffelberger Genossen) als die ausschließliche Form und zugleich den einzigen Inhalt des antikapitalistischen Kampfes ausgeben. Was sich deshalb für das formale Verständnis als eine Fraktionsauseinandersetzung in und zwischen den sozialistischen Gruppen darstellt, ist der Versuch- teilweise vielleicht auch die Unfähigkeit-, die verschiedenen Taktiken des Kampfes mit und über eine einheitliche Strategie des revolutionären antikapitalistischen Kampfes in Westdeutschland zu vermitteln".
Q: SC-Info, Nr. 11, Frankfurt/M., o. J. (10. September 1969).

13.09.1969:
Es erscheint das "SC-Info" Nr. 12.
Inhalt u. a.:
- Basisgruppe Bornheim/Arbeitskreis Parlamentarismus: Die "Stabilisierung" des Kapitalismus in der Bundesrepublik. Die Krise 1966/67 und ihre Lösung
-- Die neue Wirtschaftspolitik: 'Stabilisierung', 'Konzertierte Aktion'
-- Die politische Bedeutung der Wirtschaftslenkung
- Flugblatt des SDS: Statt Wahlkampf - Klassenkampf!
- SDS: Presseerklärung
- Solidaritätskundgebung
- Stellungnahme zur Frage der Unterbringung von Jugendlichen aus der FE und FEH (Staffelberg)
- Ehemalige Fürsorgezöglinge: Flugblatt
- Projekt Betriebskindergärten
- Erklärung der Bundesvorstände des SDS und VDS zur Liquidierung des VDS

Berichtet wird u. a. über den Kapitalismus in der BRD und die "Krise 1966/67". Zur "Krise" wird ausgeführt: "Die Krise 1966/67 hat eine umfassende Rationalisierung des Produktionsprozesses im kapitalistischen Interesse eingeleitet.
1. Durch die Krise wurden: etwa 1 Million Arbeitsplätze beseitigt (teilweise waren sie vorher schon durch den Automationsprozess überflüssig geworden, aber die Unternehmer hatten, um Streiks zu vermeiden, viele - besonders ältere - Arbeiter "mitgeschleppt", die jetzt vorzeitig pensioniert wurden; teilweise wurden Arbeitsplätze durch arbeitsorganisatorische Maßnahmen - Erhöhung der Disziplin usw. "wegrationalisiert")
2. Die Arbeitsproduktivität beträchtlich erhöht (von Ende 1966 bis Ende 1967 um 11%!) teilweise durch den Wegfall von Arbeitsplätzen, teilweise durch die aus Angst um den Arbeitsplatz erhöhte Leistung der Arbeiter;
3. Der Konzentrationsprozess des Kapitals wurde beschleunigt (während der Krise machten nur kleine und mittlere Betriebe pleite; in der Stahlindustrie wurden Fusionen eingeleitet; die Kohleindustrie wurde kartelliert - der Verkauf von Ruhrkohle läuft jetzt über eine "Einheitsgesellschaft")" (S. 5).

Berichtet wird weiter über die Erziehungsheime und Menschen, die nicht nur aus Staffelberg, sondern auch aus den Heimen Wabern, Rengshausen und anderen geflohen sind. In Frankfurt soll eine Solidaritätskundgebung mit der Streikbewegung stattfinden, zu der auch der SDS mit einem Flugblatt aufruft. Auch die Kampfgruppe ehemaliger Fürsorgezöglinge ruft mit einem Flugblatt zur Teilnahme auf. Gefordert werden u.a. "Jugendwohnkollektive". Auf der Kundgebung werden Reden von Helmut Schauer und Daniel Cohn-Bendit gehalten, die im "Info" veröffentlicht werden. Berichtet wird auch darüber, dass in Frankfurt/M. ein Plenum der Kampfgruppe ehemaliger Fürsorgezöglinge und des Lehrlingskomitees der Ex-Staffelberger stattfand. Berichtet wird vom Flugblatt des SDS: "Statt Wahlkampf - Klassenkampf!", wozu es heißt: "Wahlen sind von den Parteien der Unternehmer veranstaltete Schaukämpfe, um die Arbeiter von ihren Interessen abzulenken" (S. 11). Berichtet wird noch vom "Projekt Betriebskindergärten" und von der "Liquidierung des VDS". (S. 18f.)
Q: SC-Info, Nr. 12, Frankfurt/M., 13. September 1969.

20.09.1969:
Das "SC-Info" Nr. 13 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Helmut Schauer: Die Gewerkschaften in der Streikbewegung im September 1969. Vorgetragen auf der Kundgebung am 12.9. auf dem Frankfurter Opernplatz
- Daniel Cohn-Bendit: Thesen zur Berichterstattung über den Streik in der bürgerlichen Presse. Vorgetragen auf der Kundgebung am 12.9. auf dem Frankfurter Opernplatz
- Projektbereich Infrastrukturplanung und Sozialpolitik im SC Ffm: Städtewesen und Wohnungsbau
- Städtewesen und Wohnungsbau im Kapitalismus
- Die Frage der Organisation
- Ausschuss der Literaturproduzenten: Presseerklärung
- Betriebskindergärten (Fortsetzung aus Info 12)
- SDS Heidelberg (Joscha Schmierer/Günther Mangold): Der SDS-Bundesvorstand ist durch die Liquidation des VDS nicht zu retten. Ein Beitrag zur Flurbereinigung
- SDS-Bundesvorstand: Verschiebt die Delegiertenkonferenz auf Anfang nächsten Jahres
- AUSS: Wer von der NPD redet, darf über die CDU/CCU nicht schweigen (Flugblatt)

Berichtet wird u. a. über den September 1979 und die Rolle der Gewerkschaften. Dazu heißt es: "Aber die Streikbewegung hat auch gezeigt, wie die Friedensinstanzen zu Papiertigern werden, wenn die Lohnabhängigen selbst in Bewegung kommen. Es ist jetzt ein erstes vernichtendes Urteil über den Kernpunkt des Reformprogramms gesprochen, mit dem die Gewerkschaftsführer unter der falschen Parole der 'Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft' den autoritären Staat ausbauen möchten. Die Arbeiter der Montanindustrie haben die Mitbestimmung im Kampf nicht nur beiseite geschoben, die Mitbestimmer selbst haben die Bedingungen der Streiks mit geschaffen und konnten nicht erkennen, inwieweit sie sich selbst von ihrer Klientel entfernt hatten. In nächster Zeit werden die gewerkschaftlichen Gebetsmühlen für die Mitbestimmung weniger Geräusch machen. Aber diese ist ebenso wenig wie die Gewerkschaften selbst zerschlagen. Erst wenn die Lohnabhängigen das Selbstbewusstsein im praktischen Kampf gewinnen, selber und besser bestimmen zu können als die Funktionäre des Kapitals und der Arbeit, wird dieser Kampf zu Ende sein.

Was haben wir jetzt von den Gewerkschaften zu erwarten? Die politischen Chefs und die Presse bemühen sich seit der antiautoritären Bewegung, seit der Auseinandersetzung um die Notstandsgesetze, den Gewerkschaftsapparat anstelle des Lebens, das sie verlassen hat, etwas mehr Betriebsamkeit einzublasen. Jetzt sind die Gewerkschaftsführer vollends zu Hätschelkindern der Herrschenden geworden. Sie werden demnächst etwas lauter plärren dürfen. Aber diese Radikalisierung wird keinem weh tun. Wir wissen es von den reaktionärsten aller Gewerkschaften, den US-amerikanischen. Man kann Streikbewegungen sogar um nichts führen. (…) Die Arbeiter, die jetzt einen Lohnerfolg errungen haben, werden nur zu schnell erfahren, dass sie einen Scheinsieg errungen haben. Es wird unsere Aufgabe sein, die Gründe dafür offenzulegen, und es wird die Aufgabe dieser unserer Diskussion sein, nach den Konsequenzen aus der Tatsache zu fragen, dass die einstigen Organisationen der Solidarität der Lohnabhängigen nunmehr offen als Hemmschuh und Gegner ihrer Aktionen auftreten" (S. 5).
Berichtet wird weiter über "Städtewesen und Wohnungsbau" (S. 7ff.), über Betriebskindergärten, über den VDS und eine Stellungnahme des SDS-Bundesvorstands. Aufgerufen wird zu einer Demonstration am 25.9. in Kassel. Hintergrund: Schüsse auf die AUSS-Mitglieder Michael Hoke und Bernd Lunkewitz.
Q: SC-Info, Nr. 13, Frankfurt/M., 20. September 1969.

27.09.1969:
Das "SC-Info" Nr. 14 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Wolfgang Lefevre: Einige Lehren aus den Streiks. Vortrag auf einer Informationsveranstaltung der TU am 12.9.1969
- Technologie-Gruppe Frankfurt und Darmstadt: Technologieseminar
- Projektbereich Infrastrukturplanung und Sozialpolitik (PIS) im SC: Städtewesen und Wohnungsbau (Fortsetzung aus Info 13)
- Reinhard Linscheid: Waldeck 69
- H. G. Parvus/Hans Branscheidt: Zur Höchster Lehrlingsbewegung. Auszug aus einer vom RC Höchst herausgegebenen Dokumentation
- Gilt das Grundgesetz in den Wohnheimen der Farbwerke Höchst?
- London: Hilfsorganisationen im Untergrund und die Lehren

Berichtet wird u. a. über die "westdeutsche Streikbewegung". Dazu heißt es: "Um es zum Schluss verkürzt zu sagen: die große Chance, die unserer Arbeit aus der westdeutschen Streikbewegung erwachsen kann, liegt in den um einen qualitativen Sprung verbesserten und gegen Dogmatismus gefeit machenden Bedingungen für eine unakademische, auf die Praxis gerichtete Strategieverständigung zwischen allen an der Basis arbeitenden Gruppierungen, die Organisation einer solchen breiten, öffentlichen und auf praktische Resultate gerichteten Strategieverständigung würde wahrscheinlich selbst der erste Schritt zur Reorganisation unserer Arbeit sein können". (S. 1). Berichtet wird weiter über die "Höchster Lehrlingsbewegung", wobei sich eine "Basisgruppe Lehrlinge der Farbwerke Hoechst" "im Kampf gegen die Heimordnung" zu Wort meldet. (S. 22). Berichtet wird noch über "Waldeck 1969". Aufgerufen wird zu einem Technologieseminar am 26.9. in Frankfurt/M.
Q: SC-Info, Nr. 14, Frankfurt/M., 27. September 1969.

03.10.1969:
Das "SC-Info" Nr. 15 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Karl Lesshafft: Währungspolitik als Bestandteil Sozialistischer Strategie
- Mona Steffen: Gegen den Syndikalismus in der eigenen Organisation: Für einen politischen SDS
- FNL Bockenheim: Zum Verhältnis SDS - Stadtteilbasisgruppe Bockenheim
- Meino Büning/Hannes Weinrich: Kampf den Basiswürmern
- Walter Boehlich: Zum Senghor-Prozess:
- Sozialistische Ingenieure Frankfurt: Ingenieurschulstreik im Sommersemester 1969: Konsequenzen und Strategie
- Komitee zur Unterstützung Palästinas in Aachen, Frankfurt/M., Heidelberg: Zur gegenwärtigen Lage der palästinensischen Widerstandsbewegung

Berichtet wird u. a. über die "Währungspolitik" und das "Weltwährungssystem". Dazu heißt es: "Das internationale Währungssystem der kapitalistischen Länder ist historisch ein Produkt des Zweiten Weltkrieges. Seine gegenwärtige Krise ist weitgehend Ausdruck der Machtverschiebungen innerhalb des internationalen Kapitals in den letzten 25 Jahren. Der einst unbestrittenen Hegemonieanspruch des US-Kapitals wird heute von seinen Konkurrenten, insbesondere dem der BRD in Frage gestellt". (S. 3). Berichtet wird weiter über den SDS, über die Stadtteilgruppe Bockenheim, über einen "Ingenieurstreik im Sommersemester 1969" (S. 13ff.) und über die "Lage der palästinensischen Widerstandsbewegung". Bewertet werden die Gruppen: "Al Fatah", die "Demokratische Volksfront für die Befreiung Palästinas (FPDLP)" (S. 16f.).
Q: SC-Info, Nr. 15, Frankfurt/M., 3. Oktober 1969.

10.10.1969:
Das "SC-Info" Nr. 16 erscheint.
Inhalt u. a.
- Karl Lesshafft: Währungspolitik als Bestandteil sozialistischer Strategie. Material zur Aufwertung der D-Mark (Fortsetzung und Schluss)
- Verlagskooperative Trikont: München: Polzeirazzia am 24.9.
- Projektbereich Infrastrukturplanung und Sozialpolitik (PIS) im SC Frankfurt/M: Städtewesen und Wohnungsbau. Fortsetzung aus SC-Info 14
- Peter Gibbon/Frank Unger: Nordirland. "Dritte Welt" in der Metropole und Ulster (aus SoPo, Nr. 2)
- Rowohlt zum Beispiel
- Senghor Prozess
- Frank Wolff: Keine Angst vor Papiertigern (Zur VDS-Politik des SDS)
- Mona Steffen: Gegen den Syndikalismus in der eigenen Organisation. Für einen politischen SDS-Bundesvorstand
- Aufruf. Resolution der Messevollversammlung

Berichtet wird u. a. über die "Währungspolitik" und die "nächste Krise". Dazu heißt es: "Die Währungskrise ist nur der monetäre Ausdruck struktureller Schwierigkeiten der Mehrwertrealisierung im internationalen und internationalen System des Kapitalismus. (…) Es bedarf keine Prophetie, vorauszusagen, dass die siebziger Jahre ein Jahrzehnt verschärfter Klassenkämpfe sein werden, in das wir mit Kiesinger getrost hineingehen können. Die Währungskrise ist ein Vorbote. Die spontanen Streiks sind ein anderer". (S. 4). Berichtet wird weiter über eine Polizeirazzia bei der Münchener "Verlagskooperative Trikont", über "Städtewesen und Wohnungsbau", über "Nordirland und Ulster" (S. 13ff.). Im "Aufruf" geht es um die "Teilnehmer an Demonstrationen und Protestaktionen in der BRD seit 1968". Ca. "10.000 Verfahren" seien anhängend. Gefordert wird u. a. die "Sofortige Einstellung aller politischen Straf- und Zivilverfahren!", "Sofortige Freilassung der Inhaftierten!", und: "Schluss mit der Infiltration von Polizeiagenten in die Organisation der außerparlamentarischen Opposition!" Aufgerufen wird zu Spenden für die Verfolgten. Spendenkonto ist: Republikanische Hilfe! Die Stadtteilgruppe Bornheim trifft sich in der Bergerstraße. Ein Schulungsthema ist: "Lohnarbeit und Kapital." Im Anschluss daran finden Basisgruppentreffen statt. Geworben wird für das "SDS-Info", das regelmäßig alle 14 Tage montags erscheint. Geworben wird für den "März-Verlag".
Q: SC-Info, Nr. 16, Frankfurt/M., 10. Oktober 1969.

18.10.1969:
Das "SC-Info" Nr. 17 erscheint.
Inhalt u. a.
- Editorial
- Mathias B., Wilhelm B., Bernd K., Republikanische Hilfe: Senghor-Prozess. Kampf dem Imperialismus
- Renate Z.: Auch zum Senghor-Prozess
- Christian S.: Sozialistische Ethnologen gegen Völkermord und Völkerkunde
- Bundesvorstand des SDS: Gegen den Syndikalismus in den eigenen Reihen. Für einen politischen SDS-Bundesvorstand
- Wolfgang S.: Tupamaro in Uruguay. Guerilla im Apparat
- Carlos Marighella: Botschaft an die Brasilianer
- Arbeitsfront oder Instrument des Klassenkampfes
- Karl Heinz R.: Zum Hintergrund der Rowohlt-Affäre: Psychologische Kampfführung der Bundeswehr

Berichtet wird u. a. über den "Senghor-Prozess". Dazu wird ausgeführt: "Frankfurt, 18.10.69: Der Senghorprozess gegen die Genossen Amendt, Krahl und K. D. Wolff hat begonnen. Die 'Frankfurter Rundschau', die 'FAZ'(…), die Frankfurter Polizei warteten am Donnerstag schön auf den Sturm des Gerichts. Diese Allianz der bürgerlichen Öffentlichkeit und der Staatsbürokratie kann sich Öffentlichkeit und Solidarität der außerparlamentarischen Opposition nur als spektakuläre Aktionsöffentlichkeit vorstellen.

Dass wir unsere Erfahrungen mit den Demonstrationen gerade auch gegen die Verleihung des Friedenspreises an Senghor selbstkritisch aufgearbeitet haben, dass wir Verbindlichkeit der organisatorischen Perspektiven nicht von der technischen Vorbereitung von Aktionen trennen lassen, kann diese Clique nicht verstehen. Wer meinte, aus Solidarität der Gefolgschaft mit den angeklagten 'Rädelsführern' würde es einfach zu 'Krawallen' kommen, hat die Dokumentation der Republikanischen Hilfe nicht gelesen und beim ersten Teach-in am Mittwochabend nicht zugehört.

Wir können diesen Prozess zum Anlass nehmen, die antiimperialistischen Inhalte unserer Politik wieder zu aktualisieren. Das können wir aber nur dann tun, wenn wir damit Schulungsaufgaben an der Universität und in der Provinz mit klaren organisatorischen und politischen Perspektiven verbinden. Anzuknüpfen an dem Problem der politischen Justiz zwingt departementalisierte Basisgruppenarbeit zur klassenorientierten Analyse des Kapitalismus in der Bundesrepublik, zwingt, gesamtgesellschaftliche Tendenzen in der oft reformistischen Kleinkrämerei aufzunehmen. Die Information über den Prozess und die politische Justiz in der BRD überhaupt muss zum Ansatz für kontinuierliche Zusammenarbeit und zur verstärkten Kooperation (führen)".

Für die Vorbereitung der Teach-ins an der Universität werden Termine und Themen angegeben: 22.10.: Prozessbericht, Analyse der Anklageschrift, Perspektiven der Hochschulpolitik, 30.10.: Polizeiunwesen in Frankfurt und anderswo, 6.11.: Imperialismus Diskussion im AStA. Geworben wird für das "Kursbuch 18", für die "Prozessdokumentation der Republikanischen Hilfe" zum Senghor-Prozess. Eingeladen wird zu einer Arbeitskonferenz der Sozialistischen Hilfe am 8. und 9.11. im Büro der Info-Projektgruppe". (S. 3ff.)
Q: SC-Info, Nr. 17, Frankfurt/M., 18. Oktober 1969.

25.10.1969:
Das "SC-Info" Nr. 18 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Alex Schubert: Zum Problem der Währungen
- AfE-Praktikanten Kollektiv: Über die Notwendigkeit und politischen Voraussetzungen der Organisierung der im Ausbildungsbereich tätigen Genossen
- Zur Vorbereitung der Arbeitskonferenz der Sozialistischen Hilfe am 8./9.11.69
- Cabora Bassa: Ein Ausbeutungsprozess (Mocambique)
- Im Interview mit Lourenco Mutaca
- Zerschlagt das bürgerliche Publikationswesen. Diskussionsbeitrag zur politischen Funktion der Trikont-Verlagskooperative
- Zum Senghor-Prozess (Rede)

Berichtet wird u. a. abschließend über die "Währungskrise": "Es zeichnet sich ja klar heraus, dass der richtige Weg der Analyse der internationalen Währungserscheinungen nicht der Übergang von den internationalen Verhältnissen zu den nationalen ist, sondern umgekehrt. Folgt man diesem Weg, dann wird sich die ganze Angelegenheit in einem anderen Licht zeigen. (…) Dann werden wir nämlich finden, dass die heutigen internationalen Inflationserscheinungen und die damit verbundenen Probleme der Währungen nicht ein Ausdruck der Konkurrenz zwischen den nationalen Kapitalien, sondern ein Ausdruck des Klassenkampfes sind. In einem solchen Zusammenhang werden wir erst verstehen können, welche Ideologie sich hinter dem professoralen Aufwertler Schiller und dem angeblich 'reinen' Vertreter des Kapitals, Strauß versteckt" (S. 7). Berichtet wird noch über die AK der "Sozialistischen Hilfe", die am 8./9.11.1969 stattfinden soll. Aufgerufen wird zu einer öffentlichen Diskussion im SC-Büro. Thema: "Politische Justiz und Perspektiven der prozessbegleitenden Aktionen", am 27.10. Berichtet wird noch über "Cabora Brassa", den "Trikont-Verlag". Veröffentlicht wird eine Rede von K. D. Wolff zum "Senghor-Prozess, 22.10.
Geworben wird für die Dokumentation zur vorjährigen Buchmesse und zum Senghor-Prozess. Herausgeber ist die Republikanische Hilfe. Weiter wird für Bücher aus der Dritten Welt, Amilcar Cabral: "Die Theorie als Waffe" und: G. Chaliand: "Der bewaffnete Kampf in Afrika" geworben. Aufgerufen wird noch zum "Kampftag gegen westdeutschen Imperialismus und Politische Justiz" am 13.11.1969.
Q: SC-Info, Nr. 18, Frankfurt/M., 25. Oktober 1969.

01.11.1969:
Das "SC-Info" Nr. 19 erscheint.
Inhalt u. a.:
- H. J. Krahl: Zum Senghor-Prozess. Fragmentarisches Protokoll aus der Verhandlung vom 16.10.1969
- Die Herbst-Streiks in Frankreich
- Klaus Dörner: Die Vorbereitung der Arbeitskonferenz der Sozialistischen Hilfe am 8./9.11.1969: Die Rolle der psychisch Kranken in der Gesellschaft
- Israelisches revolutionäres Aktionskomitee im Ausland/Gruppe Frankfurt/M. Demokratische Wahlen in Israel?
- Zur Situation der arabischen Bauern in Israel
- GUPS: Partisanen im Libanon. Ihre Beweggründe und ihre Rechtfertigungen
- Flugblatt der GUPS, 31.10.1979: Die palästinensische Revolution und die internationale und nationale Konterrevolution im Libanon

Berichtet wird u. a. über den "Senghor-Prozess". Eingangs berichtet Krahl über seine Herkunft, was an Brechts Outing erinnert: "Ich musste aufgrund meiner Herkunft sehr viel längere Umwege machen, um die bürgerliche Klasse, der ich entstammte, zu verraten". (S. 1). Berichtet wird weiter über die AK der "Sozialistischen Hilfe" vom 8./9.11. Weiter wird berichtet über Israel und die Parlamentswahlen am 28.10. Das "Israelisch revolutionäre Aktionskomitee" meint dazu: "Entzionisierung Israels im revolutionären Kampf für eine sozialistische Gesellschaft in Palästina und im Nahen Osten!" Veröffentlicht wird noch ein Flugblatt der GUPS zu einem Teach-in am 31.10. zur palästinensischen Revolution: "Solidarität mit dem bewaffneten Libanesisch-palästinensischen Kampf!"
Q: SC-Info, Nr. 19, Frankfurt/M., 1. November 1969.

08.11.1969:
Das "SC-Info" Nr. 20 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Gegen Imperialismus und politische Justiz!
- K. D. Wolff: Zum Senghor-Prozess (Fragmentarisches Protokoll der Verhandlung vom 16.10.1969)
- Basisgruppe Medizin Frankfurt/M.: Auszüge aus einem Arbeitspapier zur Strategie-Diskussion
- Projektgruppe Sozialistische Hilfe: Einladung zur 1. Arbeitskonferenz der Sozialistischen Hilfe am Samstag, den 8.11.1969
- Burkard Blum: Ergebnisse der Diskussion zur Hochschulpolitik in der Basisvollversammlung im AStA-Kollektiv
- Was bedeutet Max Hölz?
- Lehrlingsarbeit. Protokoll des Plenums der Betriebsgruppe vom 27.10.1969
- Atomwaffen. Zur Technik und Pathologie des kollektiven Terrors
- Al Fatah: Zur Judenfrage

Berichtet wird u. a. über die "politische Justiz". Dazu heißt es: "Die Diskussion um die Amnestie für 'Demonstrationstäter' soll befrieden. Der 'Rechtsfrieden' ohne antiimperialistische Aktionen steht nach den Vorstellungen der Jahn, Emke, Wassermann und Co. Nahe bevor. Macht einen Strich durch die Kalkulationen der Betrugsstrategen. Am nächsten Wochenende demonstrieren auf der ganzen Welt die antiimperialistischen Bewegungen. Am Freitag Nachmittag in Washington, abends in San Francisco. Samstag früh in Tokio. Wir treffen uns am 15.11. Nachmittags". (S. 3) Berichtet wird weiter über den "Senghor-Prozess" (S. 4ff.), über die "Entstehung einer Basisgruppe, hier die "Basisgruppe Medizin". (Eingeladen wird zur "1. Arbeitskonferenz der Sozialistischen Hilfe" am 8.11.1969.), über "Lehrlingsarbeit", wozu ein "Protokoll des Plenums der Betriebsbasisgruppe vom 27.10.1969" veröffentlicht wird. Und über die "Al Fatah", die sich zur "Judenfrage" äußert. (S. 23f.). Aufgerufen wird zu einer "Antiimperialistischen Woche" vom 10.11.-15.11. Themen sollen u. a. sein: "Unterdrückung und Ausbeutung in der Dritten Welt", "Revolutionäre Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt", "die Rolle der Konterrevolution". Geworben wird für 'Gerad Chaliand: "Der palästinensische Widerstand zwischen Israel und dem arabischen Staat", "Angola-MPLA", hrsg. SDS/VDS.
Q: SC-Info, Nr. 20, Frankfurt/M., 8. November 1969.

15.11.1969:
Das "SC-Info" Nr. 21 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Wilhelm Barabas/Matthias Beltz/Rainer Hill: Senghor-Prozess oder das Scheingefecht gegen die Klassenjustiz
- Matthias Tripp (aus "RPK", Nr. 38/69). Protokoll der Betriebsbasisgruppe vom 3.11.69
- Palästina-Komitee Frankfurt/M.: Zur Geschichte der palästinensischen Revolution"
- Der Polizeimord an Carlos Magrighela
- Flugblatt: Aktion gegen Polizei- und Justizterror in Italien
- Solidarität mit dem kämpfenden italienischen Proletariat!
- Ökonomische Abhängigkeit zwischen erster und dritter Welt
- Tom Hayden: Die Freiheit kann nicht geknebelt werden

Aufgerufen wird zu folgenden Veranstaltungen: 20.11.: "Lässt sich Verleger-Macht kontrollieren? Eine Diskussion über Verlagsmodelle", 22.11.: "Politischer Lagebericht aus Spanien", 24.11.: "Die Septemberstreiks in der BRD. Eine Analyse des Instituts für marxistische Studien und Forschung."
Q: SC-Info, Nr. 21, Frankfurt/M., 15. November 1969.

22.11.1969:
Das "SC-Info" Nr. 22 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Erklärung der provisorischen revolutionären Regierung der Republik Vietnam vom 8. November 1969
- Presseerklärung des AStA zur Demo vom 15.11. 1969
- Kenia
- Christoph Deutschmann: Thesen zur Rolle der Nationalbourgeoisie in der Dritten Welt
- The Second Front: Agitation in der US-Army
- Palästina Komitee Frankfurt/M.: Erklärung zum Bombenattentat auf das jüdische Gemeindehaus in Berlin
- Rupert von Plotnitz: Der Senghor-Prozess oder die Legende vom Gefecht gegen die Klassenjustiz. Zum Aufsatz der Genossen Barrabas, Beltz, Hill in INFO 21
- SDS-Bundesvorstand: Organisation und Schulung
- Kommunistische Gruppe Frankfurt: Zur Schulung
- Kinderkollektiv Finkenhofstraße: Vorläufiger Bericht des Kinderkollektivs Finkenhofstraße

Berichtet wird u. a. über eine "Erklärung der provisorischen revolutionären Regierung der Republik Vietnam vom 8. November 1969". Danach hat Nixon am 3.11. in seiner Rede an die Nation erklärt, dass die USA "ihren Aggressionskrieg in Südvietnam fortzusetzen gedenken". Er habe "in außerordentlich zynischen und hinterhältigen Worten die historische Wahrheit verdreht und hat eine freche Herausforderung an das vietnamesische Volk, das amerikanische Volk und die den Frieden und die Gerechtigkeit liebende Völker der ganzen Welt ausgesprochen". (S. 1) Die "Provisorische Revolutionäre Regierung der Republik Südvietnam" wird sich weiterhin "der reaktionären Politik des US-Präsidenten Nixon widersetzen". Sie werde weiterhin "den Kampf des vietnamesischen Volkes gegen die amerikanische Aggression und für die nationale Rettung bis zum endgültigen Sie unterstützen". (ebd.) Weiter wird berichtet über die "Nationalbourgeoisie der Dritten Welt" (S. 8), über das "Bombenattentat auf das jüdische Gemeindehaus in Berlin". Der Artikel nennt zwar keine Täter, hegt aber deutlich Sympathie für den palästinensischen Widerstand und agitiert gegen den "Zionismus". Dazu heißt es: "Die Juden in der Diaspora können Terroraktionen wie jene gegen das Gemeindehaus in Berlin nur begreifen auf dem Hintergrund ihrer Verfolgung und Vernichtung als Juden. Gewiss sind die jüdischen Gemeinden auch Zentren der Finanzierung des zionistischen Staates, für den ein immenser Kapitalflut notwendig ist. Dennoch ist die Identifizierung jüdischer Institutionen mit zionistischen Basen selber eine rassistische, die den rassistischen Staat stärkt und nicht: schwächt. Diese Identifikation wird bewusst von den Propagandisten des Zionismus am gebaut, nicht nur um jede Kritik am Staate Israel als antisemitisch denunzieren zu können, sondern auch um die durch die Barbarei des Faschismus erzeugten Schuldgefühle, die in der BRD in einen positiven Rassismus in Gestalt des Philosemitismus umgeschlagen sind, in eine emotionale pro-israelische Stimmung umzukehren. Wer diesen Zusammenhang nicht durch Aktionen und Aufklärung durchbricht, fällt der palästinensischen Revolution in den Rücken. (…) In der derzeitigen Phase kommt es in der BRD auf Aktionen bei konkreten zionistischen Propagandaveranstaltungen und auf ein Aufbrechen der Scheinidentifikation von physischer Existenz der Juden mit der Existenz eines zionistischen Staates an". (S. 11).
Berichtet wird noch über den Senghor-Prozess, über die "Kommunistische Gruppe Frankfurt", die einen "Schulungsplan" mit 5 Punkten vorlegt. U. a. soll die Ökonomie von Marx (u. a. Lohn, Preis, Profit), Lenin: "Was tun?, Stalin: "Über die Grundlagen des Leninismus", Mao "Über die Praxis" geschult werden. Aufgerufen wird zu einer Demo gegen das Demonstrationsverbot am 13.12. Zur Vorbereitung einer Delegiertenkonferenz soll am 29./30.11. in Frankfurt/M. stattfinden. Am 24.11. soll im Club Voltaire eine Diskussion über die "Septemberstreiks in der BRD" stattfinden. Referent: Heinz Jung. Geworben wird u. a. für Artikel aus dem "Info", für die "Trikont-Verlagskooperative".
Q: SC-Info, Nr. 22, Frankfurt/M., 22. November 1969.

29.11.1969:
Das "SC-Info" Nr. 23 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Michael Wolf, Frank Wolff und andere: Kritik am Pragmatismus der Aktionsvorbereitung zum 13. Dezember
- K. D. Wolff: Schwierigkeiten von anti-Imperialistischer Aktion und Agitation am Beispiel des 15. November
- Föderation Neue Linke: Flugblatt der FNL-Betriebsgruppe, verteilt vor Betrieben nach der Demonstration am 15.11.1969
- SDS-Flugblatt: Zweierlei Reformpolitik
- Arbeitskreis Arbeiterkontrolle West-Berlin: Ein Beitrag zur Organisationsfrage
- SDS Tübingen: Der AStA als Verwalter politischer Praxis
- SDS Tübingen: Hochschulwahlkampf
- Hannes Weinrich: Hochschulwahlkampf und Generaldebatte
- Basisgruppe Naturwissenschaften Tübingen/Projektgruppe Verwertung: Atomwaffen
- Technologiegruppe Frankfurt/M.: Ein Fall der Deutschen Untertanenfabrik. Erster Teil zum Fall Becker
- Industrielle Reservearmee
- Sozialistische Hilfe

Berichtet wird u. a. über den Vietnamkongress vom 17./18. Februar 1968, über Vietnamaktionen am 15.11. in Frankfurt/M., wozu ein Flugblatt verteilt wurde
Im "Beitrag zur Organisationsfrage" heißt es: "Betriebsbasisgruppen sind nur sinnvoll, wenn sie eine Praxis in den Betrieben ermöglichen. Von daher bestimmen sich ihre Aufgaben der Kommunikation und Koordination mit den anderen Betriebsbasisgruppen. (…) Danach wird die Zusammenarbeit entweder in einer Betriebsgruppe oder in der Basisgruppe oder in Arbeitsgruppen, denen Genossen aus den Betrieben und den betroffenen Überbaubereichen angehören, am sinnvollsten sein". (S. 10). Berichtet wird noch über den Hochschulwahlkampf. Dazu wird ein Beitrag des SDS Tübingen veröffentlicht.
Aufgerufen wird u. a. zu einem Teach-in am 2.12. in der Uni zum Thema: "Zur aktuellen Lage des autoritären Staates und der Bewegung", zu einer Veranstaltung zu Algerien am 11.12. in Frankfurt/M. Veranstalter ist der SC. Der AK zur "Kritik der Springer-Kampagne" ruft zu einem Treffen am 6.12. auf.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 23, Frankfurt/M., 29. November 1969.

06.12.1969:
Das "SC-Info" Nr. 24 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Editorial: Zur Auftragsforschung
- Brigitte Heinrich: Politisch-ökonomische Bedingungen und Auswirkungen der westeuropäischen Integration
- SDS: Erklärung zur Verurteilung von Francesco Tolin
- Reimut Reiche: Das Conspiracy-Eight-Trial und unsere Demonstration am 13. Dezember
- SC Frankfurt/M.: Solidaritätskomitee für die Black-Panther Partei
- Presseerklärung von Eldrige Cleaver
- Joschka Fischer: Zur Organisations- und Schulungsfrage. Ein Beitrag zur Diskussion um die Veröffentlichung der 'Kommunistischen Gruppe'
- Joschka Fischer: Einige Anmerkungen zur Politik der FNL
- Winfried Lang/Hans Mohrmann: Einige Anmerkungen zur Politik der FNL
- K. D. Wolff und andere: Nachbemerkung
- Hinweise zum Umgang mit Polizei und Klassenjustiz

Berichtet wird u. a. über "Kriegsforschung an den Universitäten". Dazu heißt es: "Exemplarisch zeigt die Zunahme an westdeutschen Universitäten die Instrumentalisierung der Produktivkraft für Kapitalinteressen. Seit 1967 haben sich die Gelder des Pentagon für die an westdeutschen Universitäten im US-Auftrag betriebenen Forschungsprojekte verzwölffacht. An unseren Instituten wird direkt an der rüstungstechnologischen Verbesserung und an neuen Waffen für den Völkermord der US-Imperialisten in Vietnam gearbeitet. (…) Die Forderung der naturwissenschaftlichen Fachschaften und der Projektgruppe Technologie: Auftragsforschung für die Kriegsapparate sofort abzubrechen. Alle andere Auftragsforschung offenzulegen und kontrollieren zu lassen". (S. 3). Berichtet wird weiter über die Vietnam-Demonstration, die am 13.12. in Frankfurt/M. stattfinden soll, über die "Organisations- und Schulungsfrage" der "Kommunistischen Gruppe Frankfurt" mit einem Artikel von J. Fischer. Der festhält: "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Schulungsprogramm der 'Kommunistischen Gruppe' die unmittelbare Konsequenz ihres Organisationsfetischismus und ihr es dogmatischen Verhältniseses zur theoretischen und praktischen Tradition der Arbeiterbewegung und der Befreiungsbewegungen der Dritten Welt darstellt. Das vorliegende Schulungsprogramm ist der materiale Ausdruck dieses bornierten Dogmatismus, und der Vorwurf der Kleinbürgerlichkeit, den die ML an jeder passenden und unpassende Stelle der antiautoritären Bewegung anlasten, schlägt mit aller Macht auf sie zurück, und in der Tat verkörpern sie den kleinbürgerlichen Dogmatismus und die spalterische Sektiererei per excellence". (S. 16). Berichtet wird noch über die Kontroverse zur "FNL" (S. 17ff.) Der "SC" lädt ein: "China-Projektgruppe" am 8.12., am 11.12.: "Bericht und Diskussion über Algerien". Referentin: Renate Zahar. Am 10.12. soll ein Vortrag des SDS zum Thema: "Kapitalisierung von Wissenschaft" stattfinden.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 24, Frankfurt/M., 6. Dezember 1969.

13.12.1969:
Es erscheint das "SC-Info" Nr. 25.
Artikel der Ausgabe sind u. a.:
- "Die Dreckarbeiter (fraktionslos): Wider das pausbackige Posaunen von Funktionspostulaten, sozusagen Nachbemerkungen zur allerhöchstbevollmächtigten Nachbemerkung es Anarcho-Syndikats", über Fraktionslose und Funktionäre
- "Hans-Jürgen Krahl: Thesen zum allgemeinen Verhältnis von wissenschaftlicher Intelligenz und proletarischem Klassenbewusstsein", über eine Abhandlung von Krahl
- "Thomas Schmidt: Bericht Der Betriebsprojektgruppe des SDS", über die BPG
- "Solidarität mit der Black Panther Partei: Solidaritätskomitee für die Black Panther Partei", über die Solidarität mit der BPP
- "Miguel Comellas: Die brasilianischen Todesbataillone", über die brasilianischen politischen Verhältnisse
- "Heinrich Hannover: Imperialistischer Kolonialkrieg seit 1945", über einen Artikel von H. Hannover

Bekannt gegeben werden die Ergebnisse der AStA-Wahlen (vermutlich der Uni Frankfurt/M). Danach erhält u. a. der SDS 5 Sitze und die Arbeits- und Basisgruppenliste 1 Sitz. Im Club Voltaire findet am 15.12. eine Diskussion mit Gerd Schäfer zum Thema "Zur Geschichte des Antisemitismus" und am 16.12. eine mit dem Thema "Beitrag zur Geschichte des Zionismus" statt. Am 22.12. folgt ein Bericht zur "Politischen Lage in Griechenland". Geworben wird für ein "SC Extra" zum Thema "The Black Panther Party. Agitationsmaterial" und für "Count Down. Zeitschrift des Republikanischen Centrums Düsseldorf e. V.", für die Trikont-Verlagskooperative.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 25, Frankfurt/M., 13. Dezember 1969.

20.12.1969:
Es erscheint das "SC - Info", Nr. 26.
Inhalt:
- Ulrich Stiehler: Konjunkturpolitik, der Klassenkampf der Technokraten. Zum wirtschaftlichen Situationsbericht des Sachverständigenrats
- Margaret Bentson: Die politische Ökonomie der Befreiung der Frau
- Die Vietnamisierung Lateinamerikas (aus: "Rote Blätter")
- Basisgruppe am Technischen Gymnasium Freiburg: Bolivien
- Burkhard Blum: Die Moratorien in den USA und die Politik der FNL
- Universitätsrat: Legalitätsprinzip und Erpressung
- Rotzeg: Auszüge aus dem Berliner Papier zur Vorbereitungsschulung für die Betriebsarbeit
- N. Bucharin: Kriegsgefahr und revolutionärer Sozialismus (1917)
- Projektgruppe Verwertung - Basisgruppe Naturwissenschaften: Vorschlag für ein Technologie-Seminar im Januar 1970 in Tübingen

Berichtet wird u. a. über die "Black Panther", über die "Sozialistische Hilfe". Dazu heißt es: "Die Sozialistische Hilfe ist eine Form des politischen Kampfes". (S. 12).
Veranstaltungen finden statt: am 22.12. zum Thema: "Zur politischen Lage in Griechenland. Fragen der Strategie und Taktik im Widerstand gegen die Junta", am 28.12.: "Ausflug ins Museum" (jeweils im Club Voltaire). Geworben wird für das "SC Extra": "The Black Panther Party. Agitationsmaterial 1" und "SC Extra": "Der Prozess gegen Bobby Seale. Das Gerichtsprotokoll. Agitationsmaterialien 2", sowie "Kommune 2: Versuch zur Revolutionierung des bürgerlichen Individuums." Die PG Verwertung. Basisgruppe Naturwissenschaften schlägt für Weihnachten ein Technologie-Seminar in Tübingen vor. U. a. will man die Rolle der technischen Intelligenz als möglicher Bündnispartner des revolutionären Proletariats diskutieren. (S. 25)
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 26, Frankfurt/M., 20. Dezember 1969.

03.01.1970:
Das "SC-Info" Nr. 27 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Auszüge aus dem Berliner Paper zur Vorbereitungsschulung für die Betriebsarbeit (Rotzeg), Fortsetzung aus Info 26
- BMW Gruppe: Zur BMW-Betriebsstrategie oder: Die Arbeit im Betrieb gut und gewissenhaft ausführen
- Italien: Beurteilung der Situation. Nach Notizen von Vittorio Rieser
- Materialien zum nationalen und internationalen Imperialismus am Beispiel Südafrikas
- Offener Brief

Berichtet wird u. a. von einem Papier der West-Berliner ROTZEG zur Betriebsarbeit. Eine BMW-Gruppe erklärt die Funktion der Betriebszeitung, wozu es heißt: "Aufklärung über die Strategie des BMW-Kapitals und der Unternehmensleitung, die als im kapitalistischen Zusammenhang stehend vermittelt werden muss. Vermittlung von Prozessen mit exemplarischer Bedeutung in einzelnen Abteilungen., Darstellung der Perspektiven von Einzelaktionen". (S. 11). Berichtet wird noch aus Italien. Der "Offene Brief" berichtet von einem Polizeieinsatz am 13.12. anlässlich einer Veranstaltung in der TVo. Dazu sei ein Strafantrag gegen die Polizeibeamten und gegen die Ärztin in Polizeigewahrsam gestellt worden.
Geworben wird für "Apo Press" Köln und den "Informationsdienst für die außerparlamentarische Opposition in Köln". Weiter für "SC Extra": "The Black Panther Party. Agitationsmaterialien 1", "SC Extra": "Der Prozess gegen Bobby Seale. Das Gerichtsprotokoll. Agitationsmaterialien 2".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 27, Frankfurt/M., 3. Januar 1970.

10.01.1970:
Das "SC- Info", Nr. 28 erscheint
Inhalt u. a.:
- Detlev Claussen: Zur Bündnispolitik in der vietnamesischen Revolution
- GI's protestieren mit dem Schlachtruf Che Guevaras. Untergrundzeitung. Venceremos fordert mehr Rechte für US-Rekruten in Deutschland. Deutsche Studenten helfen mit
- Abschrift: Der Generalstaatsanwalt. Rundverfügung. Aufforderung amerikanischer Soldaten zur Fahnenflucht
- Auszüge aus dem Berliner Papier zur Vorbereitungsschulung für die Betriebsarbeit (Rotzeg). Fortsetzung aus Info 26/27
- Basisgruppe Ethnologie Frankfurt: Die Entwicklung der Ethnologie vom Humbug zu ihrer Abschaffung
- Gregorio Ortega: Südostasien brennt (Teil 2)
- Noam Chomsky: After Pinkville

Berichtet wird u. a. über die "Bündnispolitik in der vietnamesischen Revolution". Dazu heißt es: "Die Provisorische Regierung der Republik Südvietnam, die zum einzigen Vertreter des südvietnamesischen Volkes geworden ist, besteht als Koalition zwischen FNL und der Allianz, deren Wahlspruch 'Unabhängigkeit, Demokratie, Frieden, Neutralität' lautet. (…) Die Feststellung legte auch die Bündnispolitik der vietnamesischen Kommunisten fest: nämlich den Aufbau einer nationalen Einheitsfront gegen die imperialistische Aggression Frankreichs. Die FNL stellt heute im Süden dieses Bündnis von Arbeitern, Bauern und allen Patrioten gegen die amerikanische Aggression dar. (…) die vietnamesische Außenpolitik hat zum zentralen Ziel die Anerkennung der Provisorischen Revolutionären Regierung und die Isolation der USA. Ihr strategisches Hauptziel ist die Zerschlagung der US-Aggression, nicht der Sturz des amerikanischen Kapitalismus". (S. 3f). Berichtet wird noch von amerikanischen GIs, über die Betriebsarbeit der ROTZEG und einer BMW-Gruppe.
Geworben wird für: "SC Extra": "The Black Panther Party. Agitationsmaterialien 1", "SC Extra": "Der Prozess gegen Bobby Seale. Das Gerichtsprotokoll. Agitationsmaterialien 2", das Libresso, Politischer Buchladen, und für die "Sozialistische Correspondenz zum Nahostkonflikt" sowie für die Zeitschrift: "Palästinensische Revolution".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 28, Frankfurt/M., 10. Januar 1970.

17.01.1970:
Das "SC-Info" Nr. 29 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Wilhelm Barabas/Matthias Beitz/Rainer Hill/Christoph Sachse/Frank Wolff/Michaela Wunderle: Die Vorbereitung des 1. Mai nicht objektiven Entwicklungsgesetzen allein überlassen!
- Bemerkungen zur Linken in Israel (aus: "The other Israel")
- Arbeitsbericht 1968/69 der sozialkritischen Aktionsgruppe
- Heinz Walter: Interessensgemeinschaft Schüler: Den Klassenkampf an den Schulen vorantreiben
- Thesen zur Schulfrage
- Noam Chomsky: After Pinkville (Teil 2)

Berichtet wird u. a. über den 1. Mai und eine "Vorbereitungskonferenz". Dazu heißt es: "Zur Organisation der 1. Mai-Konferenz schlagen wir eine Vorbesprechung für alle Gruppen und interessierte Genossen vor. Als inhaltliche Fragen sind zu behandeln: die Funktion des Rassismus in den Metropolen (gleichsam die importierten Ideologien des Kolonialismus, die auch formalrechtliche Unterprivilegierung (Ausländergesetz) der ausländischen Arbeiter im Rahmen eines noch grundsätzlich liberal-rechtsstaatlichen Systems, die Notwendigkeit einer industriellen Reservearmee im monopolkapitalistisch organisierten Kapitalismus. Beginn einer politisch geführten Frankfurter Organisationsdebatte am Freitag, 23. Januar 1970". (S. 4). Berichtet wird noch über Schulagitation und Linke in Israel.
Geworben wird für das Libresso, für das "SC Extra": "The Black Panther Party. Agitationsmaterialien 1" und das "SC Extra": "Der Prozess gegen Bobby Seale. Das Gerichtsprotokoll. Agitationsmaterialien 2" sowie für: "Kommune 2: Versuch zur Revolutionierung des bürgerlichen Individuums".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 29, Frankfurt/M., 17. Januar 1970.

24.01.1970:
Das "SC-Info" Nr. 30 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Auf welcher Seite steht ihr im Klassenkampf? Die schwedischen Bergarbeiter entlarven ihre Gewerkschaftsbürokratie
- Staffan Jonsson: Hintergrundmaterial zum schwedischen Bergarbeiterstreik. Norbotten. Ein Beispiel für koloniale Ausbeutung innerhalb eines hoch entwickelten kapitalistischen Landes
- Kurzkalender zum schwedischen Bergarbeiterstreik
- Mitbestimmung in Schweden
- Bulle-Keine Beleidigung
- Karl-Heinz Breuer: Gegen den Ökonomismus der Malletschen Neuen Arbeiterklasse
- FNL Frankfurt: Zur Hochschulpolitik
- Jahresbericht 1968/69 der sozialkritischen Aktionsgruppe Wiesbaden
- Biafra ist tot. Es lebe der revolutionäre Befreiungskampf der unterdrückten Völker Nigerias gegen die Marionettenregierung in Lagos
- Die israelische Linke

Berichtet wird u. a. über Schweden, den schwedischen Bergarbeiterstreik und die "KFML". Dazu heißt es: "Die Genossen des Kommunistischen Bundes (ML) waren die einzogen, die als Gruppe von Anfang an den Streik richtig eingeschätzt haben. (…) Daraus wurde im Herbst 1969 durch Flugblattagitation usw. eine Kampagne gegen zentrale Verhandlungen entwickelt. (…) Die Genossen des KFML haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Erkenntnis wieder an Boden gewinnt, dass sich auch im staatsmonopolistischen Kapitalismus und selbst in einem so fortschrittlichen Land wie Schweden, der Klassenkampf noch immer an erster Stelle im Bereich der materiellen Produktion abspielt. Damit haben sie einen Beitrag geleistet im notwendigen ideologischen Kampf gegen all jene, die den Aufschwung der Studentenbewegung und der antiimperialistischen Bewegung in den letzten Jahren als die neue Qualität und das einzig Relevante im revolutionären Kampf ansehen und die Arbeiterklasse bereits abgeschrieben haben". (S. 5). Berichtet wird noch über "Mitbestimmung in Schweden" (S. 11) und über Serge Mallet" (S. 12) und die "Rote Zellen" an der Uni (S. 16f.). Hingewiesen wird darauf, dass es eine Informations- und Beratungsstunde für Sozialistische Kinderkollektive gibt.
Geworben wird für das Libresso, für die "Agitationsmaterialien".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 30, Frankfurt/M., 24. Januar 1970.

31.01.1970:
Das "SC-Info" Nr. 31 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Denksportaufgabe zum 1. Mai
- Werner Hofmann: Bodeneigentum und Gesellschaft
- Projekt Rote Zelle Soziologie
- Neuere Informationen zum schwedischen Bergarbeiterstreik
- Aufruf zur Solidaritätsspende
- Die Wirtschaftslage in Norbotten
- Einige Bemerkungen zur französischen Studentenbewegung
- Afghanistan: Hochtief
- Streiks und Demonstrationen bei Hochtief in Kabul 1968
- Tarifkündigungstermine in der Bundesrepublik
- Arghiri Emmanuel: Das Proletariat der privilegierten Länder partizipiert an der Ausbeutung der Dritten Welt
- Charles Bettelheim: Die Arbeiter der Reichen und der armen Länder haben solidarische Interessen
- Rainer Borretty: Bericht aus der Rudolph-Koch-Schule in Offenbach
- Flugblatt der Ersatzdienstleistenden in Frankfurt

Berichtet wird u. a. über das "Projekt: Rote Zelle Soziologie". Dazu wird ausgeführt: "Es gilt, die Universität für den Klassenkampf zu funktionalisieren. (…) Wir haben uns entschlossen, das Projekt: 'Rote Zelle Soziologie' vorzunehmen, das auch uns selbst aus Unverbindlichkeit und Appelation zu politischer Praxis befähigen soll Für die Studenten ist es wichtig geworden, ihren Standpunkt im Klassenkampf zu klären". (S. 6f.). Aufgerufen wird zu Spenden für Kiruna. Am 23.2. soll eine Vorbereitungssitzung für den Besuch des israelischen Außenministers stattfinden. Das Flugblatt der Ersatzdienstleistenden aus Frankfurt/M. richtet sich gegen den Krieg: "Deshalb verweigern wir den Kriegsdienst mit der Waffe in der Bundeswehr".
Geworben wird für den politischen Buchladen "Libresso".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 31, Frankfurt/M., 31. Januar 1970.

07.02.1970:
Das "SC-Info" Nr. 32 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Rainer Diederich: Der "gesellschaftliche Gesamtarbeiter" und die Septemberstreiks. Ein Diskussionsbeitrag
- Wissenschaft und materielle Produktion. Thesen des Marxistischen Arbeitskreises (MAK) Mannheim
- Technologie- und Betriebsprojektgruppe Frankfurt/M.: Halbierter dialektischer Materialismus und "marxistische" empirische Sozialforschung
- Gründungserklärung der Roten Zelle Politologie
- Rote Zelle Politologie Frankfurt/M.: Bemerkungen zur Gründungserklärung der Roten Zelle Politologie
- Nayef Hawatmeh (Sprecher der F.P.D.L.P. - Palästinensische Befreiungsfront): Der Weg zu einer demokratischen Lösung der Palästina- und Israelfrage
- Werner Hofmann: Bodeneigentum und Gesellschaft (2)
- Die Streiks in Dänemark und Schweden
- Kongress der Jugend gegen den Kriegsdienst. Besprechung am 15. Februar in Frankfurt
- Sozialistischer Club, Frankfurt/M.: An die Arbeiter des LKAB in Kiruna und Malmberget

Berichtet wird u. a. über die "Septemberstreiks". Dazu heiß es: "Durch die spontane Streikbewegung wurden alle diejenigen praktisch widerlegt, die die Integration von SPD und Gewerkschaften in das kapitalistische System mit der endgültigen Integration der westdeutschen Arbeiterklasse verwechselt hatten. Wenn die bürgerliche Sozialwissenschaftler (und ihre linken Schüler) eine 'Institutionalisierung des Klassenkonflikts' feststellten, wenn sie die wachsende Bedeutung des Staatsinterventionismus beschrieben, dann zogen sie daraus nicht etwa den Schluss, dass sich der objektive Widerspruch zwischen den Interessen der Arbeiter und denen der Kapitalisten verschärft habe, sondern sie meinten, dass dieser Widerspruch den Arbeitern nun nicht mehr bewusst werden könnte, also "latent" bleiben müsse. Sie vertrauten den Manipulationsmöglichkeiten des Systems (oder des "autoritären Staates") mehr als der sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit zumindest von Teilen der Arbeiterklasse." (S. 4). Berichtet wird weiter von der "Technologie- und Betriebsprojektgruppe Ffm.", die sich mit dem Thema "Dialektischer Materialismus und empirische Sozialforschung" auseinandersetzt. Weiter über die Gründungserklärung der "Roten Zelle Politologie".
Geworben wird für die "Agitationsmaterialien 1 und 2".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 32, Frankfurt/M., 7. Februar 1970.

14.02.1970:
Das "SC-Info" Nr. 33 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Jochen Kelter: Zur Arbeit von Betriebsprojektgruppen. Entwicklung und Situation der Betriebsgruppe Friedrichshafen
-- Anhang zum Bericht. I. Satzung der BPG Friedrichshafen, II. Aus 'Rote Blätter'
- Belgien: Kumpel im Streik aus "Express International"
- Gegen den großen Betrug (FB der Republikanischen Hilfe)
- SDS: Statt Kompromiss - Kampf gegen den Springerkonzern
- USG Aktionszentrum: Aktion rote Schülerhilfe. Macht den Schulkampf zum Klassenkampf!
- Jugend-Sozialwerk Frankfurt. Bericht des Berliner ED vom 24.1.70
- Göran Rosenberg: Der Notstand in Israel
- SDS-Trikont Arbeitsgruppe/Iranische Studentenvereinigung/GUPS/Vereinigung arabischer Studenten/Afghanische Studentenvereinigung: Flugblatt zum Besuch Abba Ebans.

Berichtet wird u. a. über "Notstand in Israel". Dazu heißt es: "Die Entwicklung Israels zeigt ganz deutlich, dass seine Existenz auf der Gewalt und der politischen Unterdrückung aller oppositionellen Kräfte innerhalb und außerhalb Israels beruht. An diesen Verhältnissen kann sich so lange nichts ändern, wie das palästinensische Volk nicht seine Rechte als Volk und als Nation wiedergewonnen hat". (S. 16). Berichtet wird weiter über die "Aktion Rote Schülerhilfe" vom USG-Aktionszentrum Amberg (Oberpfalz) (S. 13). Geworben wird u. a. für "Materialien zum Nah-Ost Konflikt aus den "Infos". Veranstaltungen finden im Club Voltaire zu folgenden Themen statt: "Die arabische Linke" (17.2.), "Klassensituation in Israel" (19.2.).
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 33, Frankfurt/M., 14. Februar 1970.

28.02.1970:
Das "SC-Info" Nr. 34/35 erscheint als Doppelnummer.
Inhalt u. a.:
- Claussen/Leineweber/Negt: Rede zur Beerdigung des Genossen Hans-Jürgen Krahl
- Helmut Richter: Zur Frage des kleinkrämerischen Verhaltens in der Bewegung
- Raubdrucke
- Über die Funktion des Architekten, seine Rechnung mit dem Hauswirt zu machen (aus Theorie und Praxis, November/Dezember 1969)
- Offener Brief an die Vereinigte polnische Arbeiterpartei
- Georg Kohlmeier: Über die Funktion des Architekten, seine Rechnung mit dem Hauswirt zu machen
- Neue Aktionsformen in Frankreich
- Rote Hilfe", über einen Diskussionsbeitrag vom Berliner Randgruppenseminar, Februar 1970
- Presseerklärung der GUPS zu den Flugzeugattentaten
- Presseerklärung der GUPS
- K. D. Wolff: Überlegungen zur Internationalismusfrage
- Berichte aus Amerika (1)
- Adressen der Organisationen und ihrer Publikationen
- Erklärung der Patriot Party

Berichtet wird u. a. vom Tod Hans-Jürgen Krahl (13. Februar 70). Dazu heißt es: "Der plötzliche Tod unseres Genossen Hans-Jürgen Krahl bedeutet nicht nur eine Zäsur in der politischen Praxis der Neuen Linken, die für seine intellektuelle Biografie von entscheidender Bedeutung war und die ihm eine Fülle von theoretischen und organisationspraktischen Einsichten verdankt. Auch die Lebensgeschichte vieler Genossen, die in ihm den politisch-philosophischen Lehrer anerkannten, den sie im akademischen Bereich nicht fanden, wird sein Tod beeinflussen. Für uns ergibt sich daraus die Aufgabe, an der von Hans-Jürgen Krahl gerade im letzten Jahr programmatisch formulierten Position festzuhalten". (S. 6). Berichtet wird weiter über "Neue Aktionsformen in Frankreich" (S. 19), über die "Rote Hilfe" und die West-Berliner Randgruppenarbeit, mit einem Bericht über ein Seminar vom Februar 1970. (S. 21). Die GUPS äußert sich zu "Flugzeugattentaten" (S. 23). Dazu wird eine "Presseerklärung der GUPS" veröffentlicht (S. 24f.). Bericht wird noch über das "Black Panther Solidaritätskomitee" (S. 27).
Geworben wird für: "Analyse und Dokumentation der Streiks in Belgien (Jan./Febr. 70)", das Libresso, Bücher und Schriften der SDS Gruppe Aachen, für die Broschüren der Basisgruppe Naturwissenschaft und Technik und: "Chemische Kampfstoffe", "Kriegsforschung I" sowie für das "Agitationsmaterial".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 34/35, Frankfurt/M., 28. Februar 1970.

07.03.1970:
Das "SC-Info" Nr. 36 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Christian Marzahn: Sozialistische Randgruppenstrategie
-- Lehrlingskollektiv I-VI: Dokument der Lehrlingskollektive
- Frank Wolff: Zur Diskussion um die Auflösung des SDS-Bundesvorstandes
- Palästina Komitee in der Trikont Hamburg: Der Münchener Anschlag. Die palästinensische Revolution und die Gewaltanwendung
- Das imperialistische Paktsystem und die Rolle der Bundesrepublik
- Dokument des Neokolonialismus (Südafrika)
- Chicago 8

Berichtet wird u. a. über den "Münchener Anschlag". Dazu heißt es: "Die Gewalt, die sich politisch nicht vermitteln lässt, entartet zum terroristischen Akt. Selbst wenn sie unter dem Vorwand der Ausbreitung der revolutionären Tätigkeit angewendet wird, ist sie konterrevolutionär. In diesem Sinne ist das Attentat gegen die Passagiere der israelischen El-Al-Maschine in München zu verurteilen als eine Form der reaktionären Gewaltanwendung, die gegen die Prinzipien des revolutionären Volkskrieges verstößt und die Revolution des palästinensischen Volkes vor der Öffentlichkeit diskreditiert. Palästina-Komitee in der TRIKONT Hamburg". (S. 19). Berichtet wird noch von "Lehrlingskollektiven" und "Erziehungsheimen" (S. 6ff.). Die Sozialistische Hilfe bietet Informations- und Beratungsstunden an.
Geworben wird für das Libresso.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 36, Frankfurt/M., 7. März 1970.

14.03.1970:
Das "SC-Info" Nr. 37 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Zentralrat der Schülerbasisgruppen: Zur Reorganisierung der Frankfurter Schülerbewegung
- Wilde Streiks und Gewerkschaften (u. a.: Revolutionäre Gewerkschaftsbewegung und die Frage: was ist also heute zu tun?)
- Nein zum Waffenstillstand (Italien)
- Spanien. Die Taktik der KP hat zur Schwächung der Arbeiterkommissionen beigetragen
- DKP-Linie und Urteilsfindung der IG-Metall Bürokratie
- Helmut Reinicke: Berichte aus Amerika (Fortsetzung aus Info Nr. 34/35)

Berichtet wird u. a. über die "Frankfurter Schülerbewegung". Dazu heißt es: "Ausgehend von der Erkenntnis, dass das Proletariat revolutionäres Subjekt ist, müssen die Schüler den Stellenwert ihres Praxisbereichs im Klassenkampf definieren: welche Stellung wird der Gymnasiast später im Produktionsprozess einnehmen? (wissenschaftliche Intelligenz), welche Hilfsfunktionen können Schüler und Studenten im Prozess der Rekonstruktion der Arbeiterbewegung wahrnehmen? (proletarische Wissenschaft, Betriebsarbeit, Zusammenarbeit mit Lehrlingen und Volksschülern), welche Konsequenzen und Perspektiven ergeben sich aus der Diskussion obiger Fragestellungen für die weitere Organisierung der sozialistischen Schüler? Zentralrat der Schülerbasisgruppen". (S. 5). Bericht wird weiter über "Wilde Streiks und Gewerkschaften" (S. 6ff.), über die DKP und ihre Stellung zur IG Metall (S. 22f.).
Geworben wird u. a. für das "Extra" des SC: "Agitationsmaterialien I: Black Panther Party" und "Der Prozess gegen Boby Seale. Das Gerichtsprotokoll". Aufgerufen wird zur öffentlichen SDS-Bundesvorstandsitzung am 21.3. in Frankfurt/M. und zu einem Frühlingsfest (21. März).
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 37, Frankfurt/M., 14. März 1970.

21.03.1970:
Das "SC-Info" Nr. 38/39 erscheint als Doppelnummer.
Inhalt u. a.:
- Herbert Marcuse-Interview: Ich habe nie behauptet, dass der Kapitalismus krisenfest ist
- Zur Diskussion um die Auflösung des SDS-Bundesvorstandes
-- Udo Knapp: Zur Auflösung des SDS-Bundesvorstandes
-- Monika Steffen/Meino Büning: Einige Beiträge zur Diskussion der BV-Frage
- Holger Heide: Die Streiks in Schweden und in Westdeutschland
- Der Streik der asturischen Bergarbeiter (aus APO-Press, Hamburg)
- IG Chemie möchte Lohnpolitik demokratisieren
- Freisprechung zu lebenslänglicher Ausbeutung
- Streikkomitee des Zentralrats der Schülerbasisgruppen: Massenstreik an den Berliner Schulen (aus RPK 56/57)
- Dokumente einer Gruppe von Genossen, die als Mitglieder der UNIONE militant gearbeitet haben

Berichtet wird u. a. über die Schülerbewegung, die "Schülerbasisgruppen" aus West-Berlin, die gegen die "Streichung des Bildungsetats " eine Kampagne mit Streik durchführten. Dazu heißt es: "Der Streik sollte inhaltlich unter zwei Parolen geführt werden: eine antikapitalistische, Aufstockung des Bildungsetats durch die Gelder, die für die Spezialausrüstung der Berliner Polizei vorgesehen (…) und einer sozialistischen Parole: gleiche Ausbildung für alle, die eine gezielte sozialistische Agitation und Propaganda unter den Schülern ermöglichen sollte". (S. 25). Berichtet wird noch über die italienische "Unione", eine Gruppe von Genossen, die "in den Parteikomitees verschiedener Städte und in den verschiedenen Sektoren der Massenarbeit als Mitglieder der Unione militant gearbeitet haben". (S. 26)
Geworben wird für das "Paper der Basisgruppen der AFE Frankfurt: "Über das kollektive Praktikum an einer Gesamtschule". Die Trikont-Gruppe Frankfurt/M. ruft zum Treffen auf.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 38/39, Frankfurt/M., 21. März 1970.

04.04.1970:
Das "SC-Info" Nr. 40 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Republikanische Hilfe Frankfurt: Erster Bericht über die neue Arbeitsweise der Frankfurter Rechtshilfe
- Burkhard Blum: Die organisierte Vereinheitlichung von Ideologie: Die KPD/AO
- Ansätze proletarischer Erziehung
- Kinderkollektiv des Kinderlandes Leerbachstraße: Entstehungsgeschichte und Organisationsform des Kinderkollektivs Leerbachstraße
- Zur zweiten Straßenbahnaktion in Hannover
-- Sicher in die 70er Jahre: Aus dem Extrablatt der 'Arbeitersache' vom 23. März 1970
-- Flugblatt des Aktionskomitees der sozialistischen Arbeiter, Schüler und Studentengruppen Hannovers
-- Kurze Ergänzung zur Dokumentation der zweiten Hannoveraner Straßenbahnaktion
- Fern von Vietnam?

Berichtet wird u. a. über die "Frankfurter Rechtshilfe". Dazu heißt es: "Sinnvoll erscheint uns, dass wir sofort mit der Arbeit anfangen, deren Zwischenergebnis erst die Konkretion bringen können, die nötig ist, um eine Diskussion mit den antirevisionistischen Gruppen über den Aufbau einer Rote Hilfe zu beginnen'". (S. 7). Berichtet wird weiter über die KPD/AO (S. 8), und über "proletarische Erziehung" (S. 27). Zu den Hannoverschen Straßenbahnaktionen erscheint ein Flugblatt des "Aktionskomitees der sozialistischen Arbeiter, Schüler und Studentengruppen Hannovers", das zum Kampf "in den Betrieben und in der Stadt" aufruft (S. 26).
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 40, Frankfurt/M., 4. April 1970.

11.04.1970:
Das "SC-Info" Nr. 41 erscheint.
Inhalt
- Daniel Cohn-Bendit: Zur Demonstration der Ortsgruppe Frankfurt der KPD/ML
- Demonstrationsaufruf der KPD/ML
- Diskussionsbeitrag zur palästinensischen Frage
- Die DKP, der Parteischematismus und die Revolution in China. Bemerkungen zu: Robert Fahrle/Peter Schöttler: "Chinas Weg. Marxismus oder Maoismus?"
- Rotes Kollektiv proletarischer Erziehung: Zur Strategie und Praxis proletarischer Erziehung (Fortsetzung aus Info 40)

Berichtet wird u. a. von einer KPD/ML-Demo in Frankfurt/M. anlässlich der Vietnam-Demo am 28.3. und ihres Parolismus. Dazu heißt es: "Aber es kann sich hier nicht um Sprachkritik handeln. Diese Sprache bringt nur die anachronistischen Vorstellungen der KPD/ML vom Klassenkampf in den Metropolen zum Ausdruck". (S. 4). Berichtet wird noch über die "palästinensische Frage" (S. 8ff.), abgedruckt wird eine Rezension eines Buches der DKP zu China.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 41, Frankfurt/M., 11. April 1970.

25.04.1970:
Das "SC-Info" Nr. 42/43 erscheint als Doppelnummer.
Inhalt u. a.:
- Detlev Claussen: Für eine materialistische Rezeption der Leninschen Theorie
- Kritische Anmerkungen der Redaktion
- Burkhard Blum/Daniel Cohn-Bendit/Frank Wolff: Warum die Frankfurter Vorbereitungen zum 1. Mai gescheitert sind. Ein selbstkritischer Bericht
- Aufruf zum 1. Mai
- Sozialistische Arbeitergruppe (SAG): 1. Mai 1970: Perspektiven einer sozialistischen Arbeiterpolitik
- Neuorganisation des Frauenaktionsrates Frankfurt
- Die Redaktion: Die Arbeit in der US-Army
- Italien: Nein zu den Delegierten der Gewerkschaft - aus Lotta Continua (1)
- Zentralkollektiv der SALG: ÜSTRA-Aktion 70
- Erziehung in China unter Leitung der Arbeiterklasse
- Zur Strategie und Praxis proletarischer Erziehung (Fortsetzung aus INFO 41)
- Anhang: Fragenkatalog an die ROTKOL-Genossen

Berichtet wird u. a. über die Vorbereitungen zum 1. Mai und warum diese gescheitert sind, weiter über einen "Aufruf zum 1. Mai", wobei die "Projektgruppe Elektroindustrie" (PEI) folgenden Vorschlag macht: "Die Projektgruppe Elektroindustrie (PEI) schlägt folgende Parolen für den 1. Mai vor. Alle Forderungen haben keinen bloß kurzfristigen Charakter, sondern sind Forderungen für den langfristigen Kampf des Proletariats. Solche Forderungen sollten aber nicht wie in den letzten Jahren aus den Taschen irgendwelcher Zirkel gezaubert werden, sondern sie müssen von den Gruppen in ihrer Arbeit in den Betrieben mit den Arbeitern daraufhin untersucht werden, ob es Forderungen sind, hinter denen das Proletariat sich einen und den gemeinsamen Kampf aufnehmen kann. Wir veröffentlichen diese Forderungen, die noch nicht unsere endgültigen Mailosungen sind, mit der Aufforderung besonders an die westdeutschen Gruppen über diese Parolen zu diskutieren und ihre eigenen Parolen zu veröffentlichen:
- KAMPF DER AKKORDSCHINDEREI GLEICHER LOHN FÜR MÄNNER UND FRAUEN
- WEG MIT DEN LOHNDIFFERENZEN
- FÜR DEN EINHEITLICHEN ZEITLOHN
- SCHAFFT DAS SYSTEM DER LOHNARBEIT AB
- ERKÄMPFT DEN SOZIALISMUS
- 6 STUNDEN AM TAG
- TAUSEND DM IM MONAT
- FÜNF WOCHEN URLAUB IM JAHR
- FÜR DIE ANERKENNUNG DER DDR
- FÜR DIE PROLETARISCHE KULTURREVOLUTION IN DER DDR UND DIE ZERSCHLAGUNG DES KAPITALISMUS IN DER BRD
- FÜR DIE WIEDERVEREINIGUNG UNTER DER DIKTATUR DES PROLETARIATS". (S. 12).

Die SAG erklärt ihre Positionen zum 1. Mai. Der Frauenaktionsrat Frankfurt/M. erklärt ihre "Neuorganisation". Der "neu gegründete Aktionsrat begreift sich als selbständige Organisation innerhalb der sozialistischen Bewegung". (S. 18). Berichtet wird noch über die ÜSTRA-Aktionen in Hannover.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 42/43, Frankfurt/M., 25. April 1970.

02.05.1970:
Das "SC-Info" Nr. 44 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Black Panther Solidaritätskomitee (Hannes Weinrich): Überlegungen zu unseren Bemühungen beim Aufbau einer zweiten Front gegen den US-Imperialismus
- Resolution der europäischen Black-Panther-Solidaritätskomitees
- Presseerklärung von Eldridge Cleaver
- Neuer Schlag gegen die Parteiführung von Black Panther
- Helmut Schauer: Ärgerliche Bemerkungen über eine apologetische Selbstkritik
- Rote Panther: Flugblatt: Der 1. Mai ist der Internationale Kampftag der Arbeiterklasse
- Gegen Faschismus in der Bildungspolitik. Zur Situation der Kinder ausländischer Arbeiter in deutschen Schulen
- Republikanische Hilfe Frankfurt: Rechtliche Kurzgutachten
- Zur Situation in Griechenland
- Diskriminierung und Mobilität der Arbeiter in Europa
- Aktion Schulanfang 1970

Berichtet wird u. a. über den "Aufbau einer zweiten Front gegen den US-Imperialismus". Dazu wird erklärt: "1. Definierung des Standpunkts der einzelnen Zirkel und Aktions- und Propagandavorschläge. 2. Notwendigkeit gemeinsamer Auseinandersetzung und Planung". (S. 5). Weiter wird berichtet über das "Black-Panther-Solidaritätskomitee" und von "illegalen Verhaftungen von über 300 Parteimitgliedern" (S. 6). In "Zur Information" wird erklärt, dass am 22.3. "Kontaktgespräche von Vertretern des KAB/ML und der KPD/ML stattgefunden haben. Berichtet wird noch von einem Flugblatt der "Roten Panther" zum 1. Mai und von der "Diskriminierung und Mobilität der Arbeiter in Europa". (S. 21ff.).
Geworben wird u. a. für Schriften der "Sozialistischen Schüler/Lehrlings-Arbeitsgruppe Bonn". So: "Palästina Info", "Info zur Bonner Sexualfragebogenaktion".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 44, Frankfurt/M., 2. Mai 1970.

09.05.1970:
Das "SC-Info" Nr. 45 erscheint.
Inhalt u. a.:
- SDS-Betriebsgruppe/Rote Panther/Rotes Zentrum u. a.: Aufruf zu Teach-in und Demonstration (zu Kambodscha)
- Samuel Schirmbeck: Zur besonderen Entwicklung in Kambodscha
- Zeittafel zur Lage in Kambodscha
- Botschaft an seine Landsleute und feierliche Erklärung von Samdech Norodom Sihanouk (23.3.1970)
- Nobert Neumann: Zu den spontanen Streiks im September 1969
- Diskriminierung und Mobilität der Arbeiter in Europa" (Fortsetzung aus SC Info 44)
- Chronik der italienischen Emigranten in Europa
- Zwei Stellungnahmen der ROTZÖK zur Plattform der KPD- Aufbauorganisation (aus: RPK)
- INFO-Redaktion: Rote März-Fraktion: Wie kann ein Kommunist vor der Wirklichkeit die Augen schließen, aber den Mund vollnehmen? (Über das Scheitern der Vorbereitungen zum 1. Mai)

Berichtet wird u. a. über die amerikanische Invasion in Kambodscha. Dazu wird das Flugblatt: "Aufruf zum Teach-in und Demonstration" veröffentlicht. Eine Demonstration soll wohl heute stattfinden. Weiter wird berichtet über Kambodscha. Dazu heißt es: "Der brutale Angriff der USA hat die gegenseitige Unterstützung von kambodschanischen Bauern und FNL in einen gemeinsamen Kampf verwandelt". (S. 8). Zu den "Septemberstreiks" wird auf die Zusammenstellung der Aktionen des IMSF verwiesen. Dazu heißt es: "Die Studie des IMSF begreift die Septemberstreiks instrumentalistisch. Sie diene dazu, den Gewerkschaftsapparat eine andere Strategie vorzuschlagen. Je weniger die Gewerkschaften ökonomische Kämpfe mediatisieren und kanalisieren können, desto mehr Chancen sind gegenwärtig dafür gegeben, dass sich das politische Bewusstsein der Arbeiter erhöht". (S. 16). Veröffentlicht werden auch "Zwei Stellungnahmen der ROTZÖK zur Plattform der KPD- Aufbauorganisation" ohne Kommentar. Geworben wird für das "Lateinamerika Info", das Info zur Bonner Sexualfragebogenaktion, das "Palästina-Info" und das "Bonner Schüler Info".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info Nr. 45, Frankfurt/M., 9. Mai 1970.

16.05.1970:
Das "SC-Info" Nr. 46 erscheint.
Inhalt u. a.:
-Teach-in-Beiträge vom 8.5.70:
-- Michaela Wunderle/Thomas S.: Vietnamisierungsstrategie und Neutralitätspolitik
-- Black-Panther-Solidaritätskomitee: Zur inneramerikanischen Situation
-- Brigitte Heinrich: Interessenslage und Rolle der Bundesrepublik in Indochina
- Der Mitbestimmungstrick
- Fremdarbeiter: Sündenböcke des Kapitals
- Die Revision der 'Ungleichen Verträge' ist eine rechtmäßige Forderung Chinas
- Bernd Koch:: Zur neuen Arbeitsweise der Frankfurter Rechtshilfe

Berichtet wird u. a. über "Vietnamisierung des Vietnamkrieges" (S. 3ff.), über die "inneramerikanische Situation". Dazu heißt es: "Die Auseinandersetzungen innerhalb der amerikanischen Großbourgeoisie, die anlässlich von Nixons unverschämten Überfall auf Kambodscha wieder offen ausgetragen werden, dürfen nicht missverstanden werden als Streit verschiedener Fraktionen der Bourgeoisie, aufgrund und von unterschiedlichen ökonomischen Einzelinteressen. Der Streit ist in erster Linie ein Streit um die Gesamtpolitik des Kapitals, um die globale Politik der Durchsetzung seiner Interessen: Es ist ein Streit um die Form der Rettung des imperialen Systems. Es gilt, nicht nur durch den Einsatz einer ungeheuren Militärmaschinerie die imperiale Hegemonie in Indochina vor der Niederlage durch die Befreiungsfront zu retten. Es geht ebenso bei den Auseinandersetzungen zwischen 'Falken' und 'Tauben' um die Rettung des Kapitalismus selbst. (…) Es gibt heute in den USA keine Gruppe auf der Linken, die an allen diesen Widersprüchlichkeiten ansetzen könnte, es gibt nicht einmal eine Gruppe, die auch nur programmatisch adäquat ihnen gewachsen wäre. Das Herstellen von Kommunikation zwischen streikenden General Electrics Arbeitern und der studentischen Antikriegsopposition ist erst gerade in Gang gekommen, und die Repressionen des Staatsapparates hat praktisch jede wirklich sozialistische nationale Organisierung von Intellektuellen zerschlagen" (S. 10). Berichtet wird noch über das Verhältnis von Vietnam zur BRD. Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung am 20.5. im Club Voltaire zum Thema: "Streik in Kiruna".
Q: Sozialistische Correspondenz - Info, Nr. 46, Frankfurt/M., 16. Mai 1970.

23.05.1970:
Das "SC-Info" Nr. 47 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Erklärung der "Rote-März Fraktion"
- Der Vorstand des 'Sozialistischen Clubs' und die an der Herausgabe der SOZIALISTISCHEN CORRESPONDENZ-INFO beteiligten Mitglieder des 'Sozialistischen Clubs' Frankfurt erklären
- Rote März-Fraktion: Republikanische Hilfe: Baader aus den Fängen der Justiz befreien
- Erklärung der Republikanischen Hilfe zum Fall Baader
- Rote März Fraktion: Antiautoritäre Redaktionspolitik am Beispiel des Rotkol-Papiers
-- Rote Zelle Germanistik (Ausschuss 4): Auf dem Weg zum roten Kollektiv proletarischer Erziehung
- Kampfgruppe der ausländischen Arbeiter in Deutschland M-L. Deutsches Komitee für Agitation und Propaganda M-L: Warum kommen die Gastarbeiter nach Deutschland?
- Arbeiter- und Studentenkomitee (Bern): Streik im Tessin
- Zur Entwicklung der KP Indochinas (aus: 'Le Monde Diplomatique')
- Regierungserklärung der Demokratischen Republik Vietnam zur US-Aggression in Kambodscha
- Dritte Welt: Die Hindernisse für die Entwicklung der armen Länder
- H. v. Nußbaum: Nochmals Brasilien (über die Militärdiktatur)

Berichtet wird u. a. über die ideologischen Differenzen innerhalb des Herausgeberkreises, der Bildung einer Fraktion, die Einstellung der Mitarbeit an der Gesamtredaktion. Ein Teil der Gruppe erklärt dazu: "Die Mitarbeit am INFO einstellen und auf der 'Grundlage des Marxismus-Leninismus unter Anleitung der Kommunistischen Partei' einen Neuanfang zu beginnen". (S. 4 und Vorbemerkung). Berichtet wird weiter über die "Baader-Befreiung" (S. 5ff.), über das "Rotkol-Kollektiv", über eine "Kampfgruppe der ausländischen Arbeiter in Deutschland, "Deutsches Komitee für Agitation und Propaganda ML". Berichtet wird noch über die "Dritte Welt".
Die "Rote-März Fraktion" bleibt mit dieser Ausgabe aber noch der Herausgeber. Die Redaktion besteht u. a. Burkhard Bluem, Daniel Cohn-Bendit, Karin Monte, Samuel Schirmbeck, Hannes Weinrich, Frank Wolff, Karl-Dietrich Wolff.
Geworben wird u.a. für das Libresso und den Bonner 'Roten Partisan. Internationalismus-Zeitung-Palästina Kambodscha'.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info Nr. 47, Frankfurt/M., 23.5.1970 [Fragment].

15.06.1970:
Das "SC-Info" Nr. 48/49 erscheint als Doppelnummer.
Inhalt u. a.:
- Diskussion der SC:
-- Betriebsprojektgruppe: Einige Thesen zur Sozialistischen Correspondenz
-- Pädagogen-Gruppe
-- Stellungnahme der Kommunistischen Gruppe
Vorbereitung der Arbeitskonferenz:
-- Betriebsprojektgruppe (BPG)
-- Basisgruppe Politologie
- Selbstdarstellung einzelner Gruppen:
-- Bodo Voigt: "Staffelbergkampagne", "Rote Zellen Diskussion", "Berufsschul- und Lehrlingsprojekt", "Richtiges und Falsches am Klassenanalyse-Papier der Berliner ML" (Schneider-Bubenzer Papier)
-- Bericht der Stadtteilgruppe Gallusviertel
- Beiträge zum Kambodscha-Teach-in:
-- Monika Steffen für das Redaktionskollektiv der roten Texte
-- Meino Büning: Zum Verhältnis BRD-USA
-- Meino Büning: Organisation und Gewalt

Berichtet wird u. a. über die "Diskussion der RC". Die "Pädagogen-Gruppe" schlägt "vier Seminare im Jahr zu den Themenbereichen: Gewerkschaften, Studenten- und Arbeiterbewegung, Revisionismus und Klassenanalyse vor. (…) Eine der Aufgaben der Sozialistischen Correspondenz wäre also die Vorbereitung derartiger Seminare, auch in der Perspektive, die politische Funktion der Seminare selbst zu klären. Eine Voraussetzung für ihr Gelingen, ist die öffentlich diskutierte Vorbereitung". (S. 1). Ein weiterer Punkt sind die "organisatorischen Schritte, die parallel zu der Vorbereitung und Durchführung von Arbeitskonferenzen zu laufen hätte" (S. 2). Die Zielgruppe der SC sind "die beteiligten Gruppen selbst" (S. 2). Zur Spaltung meint die BPG: "Auch die Spaltung der Redaktion einerseits in die 'Rote-März-Fraktion' und andererseits in eine Ansammlung von Individuen divergierender Interessenlage und Gruppenzugehörigkeit wirkte sich auf die inhaltliche Gestaltung des Info auf dessen politische Wirksamkeit nicht aus. Immerhin erreichte die Rote-März-Fraktion dann den endgültigen Bruch in der Redaktion und insofern die erste politische Diskussion über das Info, indem sie sich gegen das Redaktionsverhalten einiger Genossen in der Redaktion wandte und damit die Mehrheit der Redaktion zu Maßnahmen zwang, um die Info-Gestaltung, die politische Funktion und den Herausgeberkreis zu ändern. Mit dem Vorschlag an einige andere Gruppen, die in Frankfurt als 'arbeitende' sich ausgeben, eine Redaktion aus Delegierten zu bilden, entfachten die Redaktionsmitglieder, die nicht der Rote-März-Fraktion zuzurechnen waren, eine Diskussion unter den interessierten Frankfurter Gruppen (so ziemlich alle außer der KPD/ML)". (S. 3). Themen der kommenden AK sollen u. a. sein: Lohnpolitik, Vermögensbildung, Mitbestimmung, SPD/FDP-Koalition, Strategie. Geworben wird für die "Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution", im LIBRESSO erhältlich.
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 48/49, Frankfurt/M., 15.6.1970.

27.06.1970:
Das "SC-Info" (Nr. 50) erscheint zugleich als "Rotes Forum" (Nr. 4/1970), sozusagen aus Solidarität mit dem Heidelberger SDS, der am 24.6. verboten wurde.
Inhalt u. a.:
- Zum Verbot des Heidelberger SDS:
-- Die Politik des Heidelberger SDS und die Reaktion der Herrschenden
- Dokumentation:
-- Wortlaut des Verbots. Innenminister Baden-Württemberg, Verfügung
-- Resolution des Heidelberger Teach-in, 25.6.70
-- Der SDS ist verboten! Betriebsflugblatt, 25.6.70
-- Die Situation nach dem Verbot
-- Asta-Info Heidelberg: Zur juristischen Einschätzung des SDS-Verbots, 28.6.70
- Cabora Bassa:
-- Die Stellung Portugals im kapitalistischen System
-- Mozambique
-- Strategische Bedeutung der Kolonien für die Industriestaaten (NATO).
- Aus der Arbeit der Frankfurter Gruppen:
-- Kritik einer Gewerkschaftsstrategie
-- Die Septemberstreiks und die Aufgaben der revolutionären Linken".

Aufgerufen wird zur Demonstration am 30.6.1970 gegen das SDS-Verbot. Geworben wird für Max Hölz: "Vom weißen Kreuz zur roten Fahne", für Eugen Paschukanis: "Allgemeine Rechtslehre und Marxismus", für die Trikot-Verlagskooperative.
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 50, Frankfurt/M., 27.6.1970 (zusammen mit Rotes Forum 4-70, 27.6.1970.

13.07.1970:
Das "SC-Info" Nr. 51 erscheint.
Herausgeber und Redaktion dieser Ausgabe: Basisgruppe Politologie, Betriebsprojektgruppe, Kommunistische Gruppe, Pädagogengruppe, Sozialistische Arbeitergruppe, Stadtteilgruppe "Roter Gallus".
Inhalt u. a.:
- Betriebsprojektgruppe: Kritik der Solidaritätsdemonstration. Drei Kritikpunkte zur Frankfurter Demonstration gegen das SDS-Verbot
- Pädagogengruppe: Über die Schwierigkeiten der Solidarität mit den Heidelberger Genossen
- SAG: Zur Frage der Bündnispolitik
- Amerika-Gruppe: Aus der Arbeit der Frankfurter Gruppe
- SAG: Die Septemberstreiks und die Aufgaben der revolutionären Linken. Kritik an Lefevre und anderen (Schluß)
- Pädagogen-Gruppe: Imperialismus und Revisionismus
- Einige Bemerkungen zur Imperialismustheorie

Berichtet wird u. a. über die "Solidaritätsdemonstration gegen das SDS-Verbot. Dazu heißt es: "1. Die Demonstration war ein falscher Kompromiss zwischen einer defensiven Bündnistaktik und einer ungeklärten Übernahme Heidelberger SDS-Stadtpolitik. 2. Von der Bündnisfrage mit dem SHB überlagert, ist das Problem der Gewalt falsch gestellt worden. 3. Die Demonstration war übertrieben auf organisationsmäßige Zusammenfassung der beteiligten Gruppen angelegt, statt darauf, bestehende Kontroversen auszutragen und (diese) öffentlich zu machen." (S. 1f.). Berichtet wird noch über "Bündnispolitik". Die "Amerika-Gruppe" berichtet von ihrem "Arbeitsprogramm" (S. 12f.).
Die SAG nimmt zu den Septemberstreiks Stellung: "Die Organisierung des Kampfes gegen die Betriebsräte und für ihre Neubesetzung durch klassenbewusste Arbeiter, ist im Augenblick das vielleicht Nächstliegende und durchaus vom Bewusstseinsstand vieler Belegschaften erreichbares Ziel. (…) Unsere Aufgabe ist es, heute mit dem Aufbau einer revolutionären Arbeiterpartei zu beginnen, die auf einem die wesentlichen politischen Aspekte des Kapitalismus umfassendes Programm gegründet sein muss". (S. 14ff.)
Geworben wird u. a. für die Zeitungen: "The Black Panther", für "Guardian", weiter für: Agostinho Neto: "Wir kämpfen für die uneingeschränkte Unabhängigkeit", Amilcar Cabral: "Die Ökonomie der Befreiung", "Mao-Werke", "Theorie und Praxis".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 51, Frankfurt/M., 13. Juli 1970.

27.07.1970:
Das "SC-Info" Nr. 52/53 erscheint als Doppelnummer.
Herausgeber und Redaktion dieser Ausgabe: Betriebsprojektgruppe, Kommunistische Gruppe, Pädagogengruppe, Rote Zelle Sozialwissenschaften (vormals Basisgruppe Politologie), Sozialistische Arbeitergruppe, Stadtteilgruppe "Roter Gallus".
Inhalt u. a.:
- Redaktion: Vorbereitung der Arbeitskonferenz: Politischer und ökonomischer Kampf
- Betriebsprojektgruppe: Zum veränderten Verhältnis von wirtschaftlichen und politischen Kämpfen
- Thesen der Roten Zelle SOWI, Gewerkschafts-AK
- BPG: Betriebsnahe Tarifpolitik-Bemerkungen zur betriebsnahen Tarifpolitik
- Kommunistische Gruppe: Über die politischen Ziele von Agitation und Propaganda und der Inhalt in der gegenwärtigen Situation
- Kommunistische Gruppe: Kritik zur Stadtteilarbeit. Die Praxis der Gallus-Gruppe: Mietkampagne
- Solidaritätsdemonstration

Berichtet wird u. a. von der "Arbeitskonferenz". Dazu stellt die Redaktion fest: "Die Gewerkschaftsproblematik muss eingeordnet werden in den praktisch-politischen Zusammenhang der Arbeitsgruppe. Folgende Themenkomplexe wurden vereinbart: 1. Septemberstreiks. 2. Betriebsnahe Tarifpolitik. 3. Lohnbewegung im September- ,Metall-Tarifrunde".(S. 3). Berichtet wird weiter über "wirtschaftliche und politische Kämpfe" (S. 3ff.), über die "Rote Zelle", die einen Beitrag zur "Gewerkschaftsarbeitskonferenz" schreibt (S. 16ff.) Berichtet wird noch von einer Kritik der Stadtteilarbeit der Kommunistischen Gruppe.
Geworben wird für den Reprint: "Unter dem Banner des Marxismus". Geworben wird für die "Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution", für die "Studien-Reihe Nr. 1": "Zur Kritik der zionistischen Theorie und Praxis".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 52/53, Frankfurt/M., 27.7.1970.

26.09.1970:
Das "SC-Info" Nr. 54 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Der Hafenarbeiterstreik in Rotterdam (vorläufiger Bericht)
- Black Panther Solidaritätskomitee: Presseerklärung zum Bobby-Seale-Prozess
- Dokumentation zu den "Cahiers de Mai"
- Internationales Seminar in Florenz
- Der Pilkington-Streik

Berichtet wird u. a. über den " Pilkington-Streik" in Gelsenkirchen und über die Gründung eines "Basis-Komitees". Dazu heißt es: "Das Basis-Komitee, das gegen Ende der zweiten Streikwoche entstand, bestand keineswegs aus erfahrenen militanten Arbeitern. Die große Mehrheit seiner Mitglieder besaß keine gewerkschaftlichen oder politischen Erfahrungen. (…) Das Komitee wurde von den Arbeitern gebildet, um offensichtlich Lücken der bestehenden Organisation zu füllen. (…) Die Alternative, die von Pilkington-Streikkomitee erwogen wird, ist der Versuch, eine neue Gewerkschaft vorzubereiten. (…) Diese Streiks sind es, die für die revolutionäre Linke die größten Chancen für Interventionen eröffnen". (S. 25ff.) Berichtet wird noch über den "Hafenstreik in Rotterdam" (S. 1ff.), über den Bobby Seal-Prozess" (S. 7ff.)
Geworben wird für die Westberliner Buchladen-Kollektive, für Schriften aus der Buchhandlung Spartakus, für die Broschüre: "Streiks in Belgien - Januar-Februar 70. Dokumentation und Analyse".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 54, Frankfurt/M., 26. September 1970.

13.10.1970:
Das "SC-Info" Nr. 55 erscheint.
Inhalt u. a.:
- Kommunistische Gruppe Frankfurt: Die Tarifauseinandersetzung in der Metallindustrie
- Arbeiterbasisgruppen München
- BPG: Nachtrag zur Dokumentation über die "Cahiers de Mai"
- Der Befreiungskampf in den portugiesischen Kolonien

Berichtet wird u. a. über die "Tarifauseinandersetzungen in der Metallindustrie". Dazu heiß es u.: "Gegen die Angriffe des Kapitals auf die Reallöhne (…) stehen den Belegschaften nur das Instrument des betrieblichen Abwehrkampfes zur Verfügung". (S. 1f.). Propagiert wird eine "15%ige Lohnerhöhung" (ebd.) Berichtet wird noch von den verschiedenen Positionen zur Metalltarifrunde, etwa PL/PI, ABG München. Berichtet wird noch vom Befreiungskampf in den portugiesischen Kolonien" (S. 21ff.). Geworben wird u. a. für die "Geschichte der Kommunistischen Jugendbewegung", für die "Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 55, Frankfurt/M., 13. Oktober 1970.

18.11.1970:
Das "SC-Info" Nr. 56/57 erscheint als Doppelnummer.
Inhalt u. a.:
- BPG: Bericht über Potere Operaio
- Erklärung zum Austritt der Kommunistischen Gruppe
- Zur Verhaftung von Angela Davis
- Zum Prozess gegen die Soledad-Brothers
- Tony Cliff: Revolutionäre Partei und Klasse

Berichtet wird u. a. über die italienische Gruppe "Potere Operaio" (Arbeitermacht), eine außerparlamentarische Opposition in Italien mit der Zeitung "Quaderni Rossi", über den Austritt von Mitgliedern aus der "Kommunistischen Gruppe". Als ein Problem wurde eine falsche Auffassung zur "Agitation und Propaganda" genannt (S. 13), fehlende "Organisationsperspektiven" (S. 14), keine "Diskussion über die Beweggründe gegenwärtigen praktischen Handelns" (S. 17). Die "falsche Politik der KG" und ihre "Borniertheit führt zu der Gewissheit, dass sie sich der Einsicht über sich selbst verschließt" (S. 18). Berichtet wird noch über die Verhaftung von Angela Davis. Abgedruckt wird ein Artikel von Tony Cliff: "Revolutionäre Partei und Klasse". Geworben wird u. a. für die "Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution", für Wittfogel: "Wirtschaft und Gesellschaft Chinas. Versuch der wissenschaftlichen Analyse einer großen asiatischen Agrargesellschaft".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 56/57, Frankfurt/M., 18. November 1970.

30.11.1970:
Das "SC-Info" Nr. 58 erscheint
Inhalt u. a.:
- H. Oberländer: Betriebsprojektgruppe: Untersuchung, Aktion, Organisation
- Betriebsprojektgruppe Frankfurt/M.: Zur politischen Einschätzung von Lohnkämpfen und einer historisch adäquaten Interessenvertretung
- Helmut Richter: Neue Buchhandlung in Frankfurt/M.

Berichtet wird u. a. im Artikel: "Untersuchung - Aktion - Organisation" über "die Aufgaben der Gruppen, die demnächst an der Universität zu arbeiten beginnen, und mit denen wir uns danach auseinandersetzen werden". Es würde um "die Begründung für unseren Untersuchungsansatz gehen (…) zudem die erste Phase der notwendigen Vorarbeit abgeschlossen ist und die Betriebsarbeit gerade erst aufgenommen wurde". (S. 1). Die Darstellung sei "kein Programm, aber insofern programmatisch zu verstehen, als sie einige allgemeine Grundsätze fixiert, nach denen wir unsere Arbeit ausrichten". (ebd.). Die BPG sei aus der "antiautoritären Studentenbewegung hervorgegangen". (ebd.) Berichtet wird noch über die "politische Einschätzung von Lohnkämpfen" (S. 23ff.) und über eine neue Buchhandlung in Frankfurt/M. Geworben wird für die "Karl Marx Buchhandlung".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 58, Frankfurt/M., 30. November 1970.

09.08.1971:
Das "SC-Info" Nr. 59 erscheint (vermutlich ist es die letzte Ausgabe des "Infos"). Herausgeber ist jetzt der "Revolutionäre Kampf" (RK); die Redaktion bilden der RK und die "Marxistische Aufbau-Organisation" (M.A.O). Veröffentlicht wird nur der Artikel der M.A.O.: "Zur politischen Begründung von Betriebsarbeit" mit Unterpunkten. Zur Umbenennung des "Infos" und zum Ausscheiden der anderen Gruppen, die bisher das "Info" mitgetragen haben, erfährt man nichts.
Inhalt u. a.:
M.A.O.: Zur politischen Begründung von Betriebsarbeit
"I. Tendenzen und Verlaufsformen der Klassenkämpfe in Westeuropa
II. Neue Qualität der Verelendung. Neue Qualität der objektiven Möglichkeit
III. Die Intervention der Intellektuellen
IV. Das Verhältnis der materialistischen Empirie zur Theorie - Untersuchung
V. Zum Problem der adäquaten Organisierung politischer Praxis".
Q: Sozialistische Correspondenz, Nr. 59, Frankfurt/M., 9. August 1971.

Letzte Änderung: 31.08.2023