KAB (RW): Arbeitshefte, Jg. 1, Nr. 2, Oktober 1976
(Zur Entwicklung des Kampfes 2er Linien im RJVD: Aus den Sitzungsprotokollen der alten rechten Verbandsleitung)

Oktober 1976:
Es erscheinen, vom KAB (RW) verantwortet, die "Arbeitshefte. Zur Vertiefung des Verständnisses über die rechte Gefahr und zur Förderung selbständiger schriftlicher Ausarbeitungen", Nr. 2 mit dem übergreifenden Thema: "Zur Entwicklung des Kampfes 2er Linien: Aus den Sitzungsprotokollen der alten rechten VL".

Die hessischen und saarländischen Ortgruppen des RJVD opponierten ab 1974 gegen die von Willi Dickhut betriebene „massenopportunistische“ Ausrichtung des RJVD. Diese Auseinandersetzung spitze sich zu, als die Verbandleitung des RJVD auf Geheiß von Dickhut die Zeitschrift „Rebell“ einstellte und durch ein Magazin mit dem Namen „Stachel“ ersetzte. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung gelang den hessischen und saarländischen Ortgruppen zeitweise die Übernahme der Schaltstellen des Jugendverbandes (Verbandsleitung, Rebell-Redaktion, Abteilungen, Instrukteure, Archive). Die alte Führung wurde faktisch komplett abgesetzt - bis Dickhut diese Entwicklung wieder rückgängig machte.

Diese „Sitzungsprotokolle der alten rechten VL“ dokumentieren den Beginn dieser Auseinandersetzung.

In der Vorbemerkung wird u. a. ausgeführt: "Die Rechten versuchen im Nachhinein in ihren 'Mitteilungen' und ihrem Zentralorgan den Eindruck zu erwecken, wir hätten den Kampf 2er Linien nie bewußt geführt und würden heute nachträglich eine Legende erfinden. Früher hätten wir nur von Fehlern gesprochen, heute behaupteten wir schon immer von einer rechten Linie gesprochen zu haben. Diese Thesen sollen den Eindruck erwecken, als würden wir zur Rechtfertigung unserer Trennung im Nachhinein etwas aufbauschen. Den Rechten soll diese These helfen, weiterhin mit der Formel 'die Linie ist unantastbar-falsch ist nur die Umsetzung durch die Genossen an der Basis' ihre Führung abzusichern. Nach ihnen ist selbst der Stachel kein rechtsopportunistisches Produkt einer rechtsopportunistischen Linie gewisser Leute, sondern er enthält nur 'Fehler', die 'zufällig' einige 'unglücklicherweise' viel 'zu junge Genossen' machten. Mit solchen Aussagen wollen sie ihre rechte Linie und ihre Verantwortung vertuschen, spielen sich als die Anwälte der zu 'Unrecht diffamierten jungen Genossen' auf und vertuschen sogar, dass ja selbst die Auswahl ausschließlich junger Redakteure Teil ihres rechten Konzepts war. (…)

Als Anfang 1974 die Kunde von der Einstellung des alten Rebell nach Hessen kam, richtete sich der Protest noch hauptsächlich gegen die selbstherrliche Maßnahme der rechten Bürokraten in der alten VL, die die Erfahrungen der Genossen ignorierten. Dieser Protest weitete sich dann aus in Bezug auf andere bürokratische Maßnahmen und die gesamte Nichtbeachtung unserer Erfahrungen und vieler kleinerer Kritiken und Hinweise. Als dann aber im Sommer 74 das 'Magazin'-Konzept der Rechten deutlicher wurde, nahm auch unser Protest mehr politischen Charakter an. Immer mehr unserer' Genossen sprachen sich gegen die Methode des Anbiederns an die Jugend aus. Auf dem Sommerzeltlager begann dann der offene und bewußte Widerstand gegen das 'Magazin'-Modell. Vorerst noch nicht bei allen hessischen Genossen-sondern nur bei einigen.

Andere sahen die Gefahr noch nicht so deutlich und ließen sich von den schönen Versprechungen der Rechten noch blenden oder versöhnen. Aber schon ab September 74 wurde von einigen Genossen in Hessen klar von einer 'rechtsopportunistischen Linie' gesprochen. Im Oktober 74 entstand bereits ein 30-seitiges Referat 'Zur Lage im RJVD', wo offen der Rechtsopportunismus als eine der Ursachen der Schwierigkeiten des RJVD genannt wurde. Spätestens auf der Winterfreizeit des RJVD Hessen als der Name 'Stachel' bereits bekannt wurde, stand die Front gegen die Rechten in Hessen. Und mit dem Erscheinen des Ankündigungsblattes und der ersten Nummer wurde die Gefahr noch klarer und als Folge offen bekämpft".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Ende 'Stachel' Einstellung des 'Stachels'"
- "Sekretariat am 14.11.1973"
- "Sekretariat am 1.6.1974"
- "Sekretariat am 30.7.1974"
- "Sekretariat am 3.8.1974"
- "Sekretariat/Bericht vom 30.6-31.8."
- "VL am 31.8.1974"
- "Sekretariat am 13.9.1974"
- "VL am 12/13.10 1974"
- "Sekretariat am 18.10.1974"
- "VL am 16.11.1974"
- "Sekretariat am 21.11.1974"
- "Sekretariat am 9.12.1974"
- "VL am 21.12.1974"
- "Besprechung zwischen G. und K. am 12.3.1975"
- "VL am 31.3.1975 (Bericht von der Landeskonferenz Hessen und Kritik an der VL)"
- "Sekretariat am 11.4.1975"
- "Gü auf der Hessenkonferenz"
- "Sekretariat am 11.4.1975"
- "VL am 5./6.7.1975"
- "VL am 7.9.1975"
- "VL am 14.9.1975"
Q: KAB (RW): Arbeitshefte, Jg. 1, Nr. 2, o. O., Oktober 1976.

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