Kämpfende Kunst - Zeitschrift der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender, Jg. 3, Nr. 10-11, November/Dezember 1977

November 1977:
Es erscheint die Nr. 10-11 der Zeitschrift: "Kämpfende Kunst".
Artikel der Ausgabe sind:
- "In eigener Sache"
- "Staatlicher und individueller Terror. Eine Standortbestimmung im demokratischen Kampf"
- "Protesterklärung"
- "Klaus Kreimeier: Gemeinsam ziehen wir im Finstern uns durch Nadelöhr. Deutsche Exilliteratur ohne Exil"
- "Solidarität mit den abgeschobenen DDR-Schriftstellern"
- "Gespräch mit vier Jugendlichen aus der DDR … Was die da erzählen, ist doch alles Schnee …"
- "Der 'billige Jakob' in Aktion"
- "Debatte: Peter Krieg, Filmemacher … Ich habe Bedenken"
- "Antwort an Prof. W. Warnach, Köln: Was heißt 'Kulturarbeit'?"
- "Claus Peter Lieckfeld: Wieso eigentlich kommt es, dass …"
- "Jürgen Kramer: Unsystematische Überlegungen zum Volk, das arbeitet, zu einer Kunst, die realistisch ist und den Leuen, die wir für unsere Sache gewinnen wollen"
- "Harlieb Rex: Die Alternative zum Kulturbetrieb der Herrschenden ist die Kultur des Volkes"
- "VSK Stuttgart zum fall Peymann"
- "Zeit Theater"
- "Die Tage der Commune im Schauspiel Frankfurt"
- "Tendenzen der 20er Jahre. Ausstellung in West-Berlin: Theater in der Weimarer Republik"
- "Erstaunliches über das Filmland China. Ein Gespräch mit Marieanne Marggraf-Bergmann und Wolfgang Bergmann, Filmverleih Neue Welt, Köln"
- "Texte von Magnus Reitschuster: Von der Schönheit … und anderer nützlicher Dinge"
- "3. Brecht- Liederabende in West-Berlin: Verplüscht, moralisierend und ein wenig exaltiert"
- "Hans Joachim Schädlichs 'Versuchte Nähe': Studien über die Krümmung des aufrechten Gangs"
- "Vielleicht können wir selbst dazu beitragen, dass es neue Volkslieder geben wird: Zur neuen Schallplatte: 'Lieder gegen Atomkraftwerke'. Ein Gespräch mit der Gruppe 'Die Likedelers', Bremen"
- "Kulturnachrichten (u. a. : "Unappetitliches aus München", "Aufklärung im Geiste der Zensur", "Gruppe 47: Ende einer fortschrittlichen Kumpanei")"

Im Artikel "In eigener Sache" wird u. a. auf das "unregelmäßige Erscheinen" der "Kämpfenden Kunst" eingegangen: "Das in letzter Zeit unregelmäßige Erscheinen der KÄMPFENDEN KUNST bedarf der Erklärung, auf die insbesondere unsere Abonnenten ein Recht haben. In den letzten Monaten, in denen die Diskussionen über die politischen Grundsätze geführt wurden, haben wir auch über unsere publizistische Arbeit intensiv nachgedacht. Dabei ist uns immer deutlicher geworden, dass unserer Zeitschrift eine größere Bedeutung für den Aufbau der demokratischen Kulturfront zukommt, als uns selbst lange Zeit bewusst war. Wir haben die bisherige Arbeit einer ernsthaften Kritik unterzogen und festgestellt, dass wir - insbesondere nach dem Hamburger Forum gegen politische Unterdrückung im Februar 1976 - zwar einige Schritte hin auf eine breitere politische und ästhetische Diskussion in der Zeitschrift getan haben. Jedoch bedarf es noch konzentrierter Anstrengungen, um in dieser Richtung weiter voranzukommen. Von welchen Überlegungen gehen wir dabei aus?

Wir sind der Auffassung, dass unsere Zeitschrift mithelfen muss, demokratische Öffentlichkeit herzustellen, die Relikte demokratischer Rechte zu verteidigen. Unter den in der BRD herrschenden Verhältnissen muss diese demokratische Öffentlichkeit gegen die verschiedensten Formen politischer Unterdrückung im Überbau, gegen ein Klima der Zensur und Diffamierung durchgesetzt werden. Demokratische Öffentlichkeit verstehen wir nicht als die Idylle einer 'Gegenöffentlichkeit', die von den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen gleichsam durch eine Barrikade abgeschirmt wäre. Sie entfaltet sich richtig vielmehr mitten in Feindesland, auch mitten in den von der herrschenden Klasse besetzten Institutionen; sie entsteht überall dort, wo sich Demokraten gegen die Interessen der Machthaber zur Wehr setzen, für die Wahrheit, für die Freiheit der Meinung eintreten.

Was leistete die KÄMPFENDEN KUNST in der Vergangenheit eigentlich für eine so verstandene demokratische Öffentlichkeit? Haben wir in unserer Zeitschrift genügend die unterschiedlichen Meinungen zur Diskussion gestellt? Wir wollen nicht bestreiten, dass wir gerade hierin in der Vergangenheit viele Fehler gemacht haben. Oftmals haben wir Überzeugungsarbeit mit deklamatorischen Herumreiten auf einer Position verstanden, die oft allein schon deswegen undialektisch und falsch geraten musste …"

Die Zeitung soll zu einem "echten Forum" werden. "Verschiedene Meinungen sollen in ihr zur Sprache kommen. Daraus folgt auch, dass in einer fortschrittlichen, den Interessen der Volksmassen verpflichteten Kulturzeitschrift das Volks selbst zu Wort kommt, insbesondere überall da, wo diese Interessen heute mit dem herrschenden System in praktischen Kämpfen kollidieren. Hierbei gilt es, die ganze Bandbreite der Realität, von den Erscheinungsformen bis hin zum Wesen, von der subjektiven Meinung bis zur objektivierbaren Analyse, von der Geschichte bis zur Gegenwart zu erfassen. Die ästhetische - und das heißt ja vor allem sinnliche - Widerspiegelung der Realität muss wirklich den Bogen spannen von der Reportage bis zur materialistischen Verallgemeinerung, vom Erfahrungsbericht bis zur theoretischen Durchdringung, wenn wir den Dingen nicht einfach Etiketten aufkleben wollen … Die Diskussionen in unserer Vereinigung zielen darauf, die KÄMPFENDE KUNST zu einem wirklichen Kulturmagazin zu machen. Die Delegiertenkonferenz wird über den neuen Charakter der Zeitschrift beschließen …"

Berichtet wird über die "Solidarität mit den abgeschobenen DDR-Schriftstellern!", über den Theaterintendanten Claus Peymann, über das "Filmland" China, über die Zensur beim WDR (Köln) und die "Gruppe 47". Aufgerufen wird dazu, eine "Protesterklärung gegen die politische Verfolgung, insbesondere die Verbotsdrohung gegen die Organisationen KBW, KPD und KPD/ML zu unterschreiben, für die Schrift: "Supermacht Sowjetunion" der Zeitschrift "Befreiung". Die Broschüre enthält u. a. Beiträge, die auf der "Internationalen Konferenz der Zeitschrift Befreiung" (Pfingsten 1977) gehalten wurden. Geworben wird für den "Demokratischen Kalender 1978" der VSK, für die "Sozialistische Zeitschrift für Kunst und Gesellschaft", für den Schallplattenverlag "Neue Welt".
Q: Kämpfende Kunst - Zeitschrift der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender, Jg. 3, Nr. 10-11, November/Dezember 1977.

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