Arbeitskreis Politische Ökologie (Hamburg): Anti-AKW-Telegramm, Nr. 5, Hamburg, 17. August 1977

17.08.1977:
Der "Arbeitskreis Politische Ökologie" (Hamburg) gibt die Nr. 5 des "Anti-AKW-Telegramms" heraus.
In "In eigener Sache" heißt es zum "Anti-AKW-Telegramm": "Das Anti-AKW-Telegramm scheint vielen AKW-Gegnern eine Hilfe für ihre Arbeit zu sein. Wir haben Bestellungen aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen. (…) Wir wollen nicht stellvertretend Bericht erstatten, sondern Berichte derjenigen bringen, die aktiv an den jeweiligen Auseinandersetzungen beteiligt waren, um daraus für eigene Auseinandersetzungen zu lernen: deshalb schickt und kurze Berichte und Einschätzungen, die wir ohne Änderungen abdrucken können, benachrichtigt uns so früh wie möglich über Termine von Veranstaltungen und Aktionen, schickt uns Aufrufe, Erklärungen, damit uns Zeit zu Diskussionen, Nachfragen und Vorbereitung bleibt. Wir werden demnächst Sondernummern des 'Anti-AKW-Telegramms'… herausbringen".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Malville-Bourgoin"
- "Solidaritätsaktion zu Malville"
- "Hamburg-Rotherbaum'"
- "Der kritische Dokumentarfilm"
- "Klagen gegen AKWs"
- "Anklage gegen AKW-Gegner"
- "Hamburg"
- "Kalkar"
- "Fotos und Filme aus Malville"
- "Hameln"
- "Grohnde"
- "Gießen"
- "Veltheim/Weser"
- "Bergedorf"
- "Marschenkonferenz"
- "Barsebäck"
- "Grohnde-Prozesse"
- "In eigener Sache"
- "Notizen zur wiedeaufbereitungsanlage (WAA)"
- "Zum Lager in Brokdorf"
- "Verhalten gegenüber der Polizei"
- "Bürgerinitiativen Umweltschutz Unterelbe: Verhindern wir die Rückführung der Baumaschinen!"
- "Kontaktadressen der BUU-Gruppen"
- "Presseerklärung zu den Anklagen gegen Atomenergiegegner im Zusammenhang mit der Demonstration in Grohnde am 19. März 1977"
- "Aufruf zur Solidarität mit den verfolgten AKW-Gegnern!"
- "Unterschriftenliste"

Berichtet wird u. a. über den Aufbau des Anti-Atom-Dorfs am 5.8.1977 "direkt am Baugelände des AKW-Brokdorf. (…) Am Dienstag, den 9.8.1977 wurde das Lager mit großem Polizeiaufgebaut geräumt und gegen Mittag zerstört. (…) Unser nächstes Ziel ist es, die Rückführung der Baumaschinen zu verhindern und den Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg öffentlich vorzubereiten", weiter über Anklagen gegen AKW-Gegner "aus dem Anti-Atom-Dorf": wegen "schweren Landfriedensbruch, Körperverletzung Raub, Nötigung, schwerer Eingriff die in die Verkehrssicherheit", weiter über die geplante Großkundgebung am Bauplatz in Kalkar am 24.9.1977, über eine Solidaritätskundgebung am 13.8. 1977 in Hameln "für das Anti-Atom-Dorf in Grohnde".

Zudem wird eine "Presseerklärung zu den Anklagen gegen Atomenergiegegner im Zusammenhang mit der Demonstration in Grohnde am 19. März 1977" veröffentlicht. Danach seien "am 19. März dieses Jahres während der Demonstration von 20.000 Atomenergiegegnern gegen das im Bau befindliche Atomkraftwerk in Grohnde festgenommen worden. Gegen sechs von uns wird jetzt Anklage wegen Landesfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und anderer Strafvorwürfe erhoben. (…) Diese Strafandrohung und die umfangreichen und schnellen Ermittlungen sind bisher einmalig im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen Atomanlagen in Westeuropa. (…) Wir werden uns nicht von der gerechten Demonstration in Grohnde am 19. März 1977 distanzieren und lassen uns auch nicht spalten. Wir fordern die sofortige Einstellung unserer Prozesse und halten weiter an unseren Forderungen fest: Kein Atomkraftwerk in Grohnde und auch nicht anderswo!, Schluss mit den Bürgerkriegsmanövern der Polizei! Keine Wiederaufbereitungsanlage und Atommülldeponie! Weg mit dem Atomprogramm! Sofortige Einstellung aller Straf- und Ermittlungsverfahren gegen AKW-Gegner!"

Aufgerufen wird zur "Solidarität mit den verfolgten AKW-Gegnern!" Dazu wird eine Unterschriftenliste veröffentlicht.
Q: Arbeitskreis Politische Ökologie (Hamburg): Anti-AKW-Telegramm, Nr. 5, Hamburg, 17. August 1977.

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