Auditorium – Hamburger Studentenzeitschrift, Nr. 49, Okt. 1967

Oktober 1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 49 (vgl. Juli 1967, 20.11.1967) für Oktober in einer Auflage von 10 000 mit einem Titelbild zur 'Bildzeitung' heraus. Erwähnung findet u.a. der Bergedorfer Gesprächskreis, der sich zur Hochschulreform äußerte.

Ein "audi-Gespräch mit dem neuen AStA" wurde mit dessen Vorsitzenden B. Pätzoldt und N. Jankowski geführt, wobei auch die Erarbeitung des Programms der Kritischen Universität (KU) Hamburg erwähnt wird. Vorgestellt werden die AStA-Referenten vom Hochschulreferat (Wolfgang Krohn), für politische Bildung (Sepp Binder), für Kultur (Dieter Mayburg) und für Bildungswerbung (Hermann Ziegenbein), der die 'Aktion Bildungswerbung' und deren Arbeit an den Hamburger Schulen vorstellt.

Von Jens G. Litten erscheint der Artikel "Enteignet Springer… und was dann?", Peter Schütt äußert sich über "Kritische Universität und Universitätskritik", wobei von der KU Berlin, und ihren germanistischen Mitarbeitern, ihren Vorbildern in New York, USA, sowie an der britischen LSE, dem Hamburger Initiativausschuss für ein 'studentisches Kontrastprogramm' und den 'Wissenschaftspolitischen Clubs' in Bochum, Bonn und Münster, den Vorlesungsreihen der Asten in Mainz, Hamburg und Heidelberg, den kritischen Lehrveranstaltungskommentaren am Schwarzen Brett des Hamburger Philosophischen Seminars, der umfassenden Kollegkritik durch die AStA-Zeitungen in Bonn, Frankfurt, Freiburg und Kiel, den Verkauf von Vorlesungsskripten in Berlin, Bonn, Hamburg und München sowie den nach dem 2. Juni entstandenen Komitees in Berlin und anderen Orten berichtet wird.

Zu Vorlesungsrezensionen äußert sich Prof. Dr. J. Knob positiv, in einem Vorspann zu seiner Stellungnahme wird berichtet von Vorlesungsrezensionen in Göttingen 1964 sowie aktuell in Berlin, Freiburg, Kiel und Tübingen.

Reinhold dJ Oberlercher berichtet über "Pädagogische Kalamitäten" bzw. vom überfüllten Erziehungswissenschaftlichen Seminar und Pädagogischem Institut (PI) der Uni Hamburg. Von Peter Schneider wird der "Prolog zum sit-in" unter dem Titel "Wir haben Fehler gemacht!" veröffentlicht. Sven G. Papcke befasst sich in "Kulturpessimismus und Terrorfriede" mit Georg Picht, Professor für Religionsphilosophie an der Uni Heidelberg.

Berichtet wird vom mit Lyrik beschmierten Bauzaun am Philosophenturm und dem wegen Sachbeschädigung festgenommenen Dichter, von der nicht notwendigen Anmeldung von sit-ins, vom Hamburger Arbeitskreis Film und Fernsehen (vgl. 20.11.1967), vom SDS Hamburg (vgl. 9.10.1967) und vom "Manifest der Hochschulen zur Notstandsfrage" der Berliner und bundesdeutschen Asten, wozu sich auch der AUSS äußern wolle. Karin Huffzky berichtet aus Berlin:"Hier weht ein anderer Herbstwind als anderswo", wobei sie u.a. einen vor allem durch den SDS getragenen AStA der FU in Aussicht stellt und auch den unorganisierten aber politisch aktiven AStA der TU Berlin erwähnt. Festgestellt wird in einem Kasten zur Kritischen Universität (KU):"Die KU wird auch in HAMBURG nach Berliner Muster vorbereitet." Allerdings mangelt es in Hamburg noch an Angeboten in den Bereichen Medizin und Naturwissenschaften, abgedeckt werden lediglich Wirtschaft - Gesellschaft - Recht (u.a. mit dem Arbeitskreis Schulreform und Bildungswerbung) sowie Sprache und Literatur.

Rezensiert werden:
- Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch;
- William W. Bartley, Flucht ins Engagement;
- Wolfgang Abendroth, Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie sowie
- Régis Debray, Revolution in der Revolution?

Von Felix Pollak erscheint das Gedicht: 'Epilog des toten Helden'.
Q: Auditorium Nr. 49, Hamburg Okt. 1967

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