Hamburg:
'Auditorium' - Informationen und Kommentare für Studenten / Hamburger Studentenzeitung (1964 - 1968)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 27.7.2020

Es können hier nur wenige Ausgaben des 'Auditorium' für die Studenten der Universität Hamburg vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Wir danken unseren Lesern für die Unterstützung.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Mai 1964:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Informationen und Kommentare für Studenten' Nr. 28 (vgl. Juni 1964) für Mai heraus. Die Auflage beträgt 10 000. Magnifizienz Professor Sperner begrüßt die Neuimmatrikulierten, Professor Sieverts befasst sich mit der studentischen Selbst- und Mitverwaltung, Heiner Kuse, 2. AStA-Vorsitzender, berichtet über "Die klugen Studenten und ihre dummen Vertreter", der 1. AStA-Vorsitzende Albrecht Klinger befasst sich mit dem Mentorenprogramm, Hans-Bernd Zöllner sieht "Honnef auf halbem Weg". Eingegangen wird auch auf die "Neuordnung der Unfallversicherung für Studenten". Alf Hermann verfasst den Artikel "Sokrates für Ostkontakte", wobei die DDR ohne Gänsefüßchen geschrieben wird. Klaus Meyer schildert die "Unbegründete Furcht" der Springerpresse vor dem Kommunismus, H. Konstanten befasst sich in "Bitterfelder Elegien? - Dortmunder Hymnen?" mit der 2. Bitterfelder Konferenz, H. Büscher berichtet über "Uwe Johnson in Hamburg", Wolfgang Grässe befasst sich in "Untergang einer unbedeutenden Stadt" mit Hiroshima, von H. Wohlgemuth stammt das Gedicht "Das Haus an der Zeche". Heiko Büscher testete Studentenkneipen.
Quelle: Auditorium Nr. 28, Hamburg Mai 1964

Juni 1964:
Der AStA der Universität Hamburg gibt vermutlich im Juni sein 'Auditorium - Informationen und Kommentare für Studenten' Nr. 29 (Vgl. Mai 1964, Juni 1966) heraus, von dem uns nur Teile vorlagen. Eine Sonderbeilage veröffentlicht Umfrageergebnisse zur Studienreform. Eine Karikatur stellt die Korporierten bzw. Burschenschaften in die Nähe der 'National-Zeitung'. Peter Müller aus Berlin berichtet von der 16. ordentlichen Mitgliederversammlung des VDS (vgl. 8.3.1964). Joachim Paschen zweifelt an der Verfassungsfeindlichkeit des 'Neuen Deutschland' der SED der DDR.
Q: Auditorium Nr. 29, Hamburg unbekanntes Datum

Juni 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 41 (vgl. Juni 1964, Juli 1966) für Juni in einer Auflage von 10 000 heraus. Rolf Schübel berichtet über "Das studentische Ost-West-Gespräch", wobei er auch Beziehungen zur FDJ der DDR berücksichtigt. J. H. (Jürgen Harrer) berichtet über das Ausländergesetz (vgl. 12.2.1965) bzw. "Ein demokratisches Mustergesetz". In "Das Ärgernis" wird vom Verbot der Vietnamausstellung des SDS im letzten Semester berichtet (vgl. 1.11.1965). Frithjof Rendtel befasst sich in "Ein Kind wird gepfändet" mit dem Entzug des Sorgerechts für eine Mutter, die Mitglied im Hamburger Elternbund ist. Ein Artikel behandelt den "Jugendschutz zu Zensurzwecken", in "Ein peinliches Versehen" wird die Einordnung des Lieds "The Ballad of the Green Berets" als Protestsong durch den 'Sonntag' der DDR behandelt. Aus den USA wird auch über die Antiprotestsongbewegung 'Singout 66' berichtet.
Wolf Oschlies schreibt über "Säulenheilige" bzw. über die Moralische Aufrüstung (MRA), aus der NPD werden Ausschlüsse gemeldet. Vorgestellt werden die Akademischen Studienaufenthalte (ASA), geworben wird u.a. für die Internationale Buchhandlung, die auch Medien aus DDR und UdSSR vertreibt. Rezensiert wird 'Muzes Flöte' von Robert Wolfgang Schnell, kritisiert wird das Mensaessen.
Q: Auditorium Nr. 41, Hamburg Juni 1966

Juli 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 42 (vgl. Juni 1966, Dez. 1966) für Juli in einer Auflage von 10 000 heraus. Berichtet wird von den Protesten anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstags (vgl. 4.7.1966). Damit befasst sich auch der Artikel "Hilfe, ich bin unterwandert" von Frank Teichmüller.
Jürgen Harrer verfasste den Artikel "Der Vietnamesische Krieg", der die Entwicklung seit dem Genfer Abkommen behandelt. Jürgen Corleis befasst sich mit einer RCDS-Veranstaltung mit Willi S. Schlamm, Wolf Oschlies schildert den "Sing-out-Verkauf '66", der sich u.a. gegen den moralischen Pazifismus wandte. Berichtet wird über das Studium der Politik-Soziologie in Hamburg sowie über Scheinprobleme der Juristen. Aus Bremen wird berichtet über die Universität. In "Persilschein für Südafrika" werden von Siebo Hagena die Umtriebe des Franz-Josef Strauß (FJS) in Azania geschildert, wobei auch das Göttingen Anti-Apartheid-Komitee erwähnt wird. Rolf Schübel befasst sich in "Böse Nigger - arme Weiße" mit dem Film 'Africa Addio'. Wolf Knoll befasst sich in "Deutscher Geist auf Reisen" mit Professoren und ihren Forschungsreisen, eingegangen wird auch auf die Bahnpreise für ältere Studenten sowie auf den 17. Juni. Joachim Dudda stellt Amnesty International (AI) vor, "bei uns bedauerlicherweise völlig unbekannt". Leserbriefe kritisieren sexistische Bemerkungen in der Rubrik 'Balthasars Seminarmonolog' der letzten Ausgabe sowie die Ausführungen zum Ausländergesetz. Es erscheint auch ein "Interview mit dem AStA-Vorsitzenden", Detlev Albers. Balthasar beschäftigt sich mit der NPD, mit einem Nacktfoto wird "Die wahre Miß Universitas" vorgestellt.
Q: Auditorium Nr. 42, Hamburg Juli 1966

Dezember 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 44 (vgl. Juli 1966, Juli 1967) für Dezember in einer Auflage von 10 000 heraus. Berichtet wird von 'Sing out', Rolf Schübel unternimmt in "Das Arrangement der Krähen" Überlegungen zur NPD und zur Großen Koalition. In "Der freundliche Senator. Von einem aufgeschlossenen Politiker und einer zeitgemäßen Presse" wird erneut von den Polizeiausschreitungen am 4.7.1966 und der Begrüßung der Prügel für die Protestierenden durch die Presse berichtet. Von Jürgen Harrer kommt "Der Vietnamesische Krieg (II)". In der "Der gefährdete Student" wird die Beratungsstelle für Studenten an der Universität Hamburg vorgestellt. Frank Teichmüller schildert die "Übung in Demokratie - Mitbestimmung für Studenten", fordert die Vertreter zur nachdrücklichen Vertretung studentischer Interessen auf. Eingegangen wird auf die Studentenwohnheime und auf das Historische Seminar bzw. das Geschichtsstudium. Wolf Oschlies fragt "Wohin mit der Vergangenheit?" und fordert Verhütung einer erneuten Machtergreifung als Bewältigung der Nazivergangenheit. Berichtet wird durch Harro Kelber vom Konzert des Franz-Josef Degenhardt (vgl. 28.11.1966). Gedichte stammen von Peter Schütt, Roman Ritter und W. Hornung. "Balthasar erläutert, wie man einen Politiker beleidigt", berichtet wird von den Missgeschicken des Drafi Deutscher, Ludwig Erhard und Wilhelm von Homburg.
Q: Auditorium Nr. 44, Hamburg Dez. 1966

Februar 1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 45 (vgl. Dez. 1966, Juli 1967) für Februar in einer Auflage von 10 000 heraus. Leserbriefe erheben Beschwerde gegen das 'geschmacklose' Titelbild "Weihnachten sexundsexzig" der letzten Ausgabe, und gegen "in memoriam - audi klagt an", loben die Griechenlandberichterstattung und bemängeln das Fehlen von Leserbriefen in der letzten Ausgabe sowie das Mensaessen. Ein mit 'audi' unterzeichneter Leitartikel schildert die Forderungen nach studentischer Mitbestimmung mittels Fakultätsbeteiligung bzw. eine "Übung in Demokratie. Die akademische Reaktion". Interviewt werden zu diesem Thema der 1. AStA-Vorsitzende Detlef Albers und der 2. AStA-Vorsitzende Gert Hinnerk Behlmer sowie der Rektor und die sechs Dekane der Universität Hamburg. Eine letzte Meldung vom 6.2.1967 verkündet das stimmrecht für zwei Studenten in der Theologischen Fakultät.

Rolf Schübel kritisiert in "Mens sana? das Sportler hält das Säckel auf", dass der gesamte Sportbeitrag der Studenten allein für den Leistungssport verwandt wurde, was auch der Sportreferent mittlerweile als Mangel erkannt habe. Frank Teichmüller berichtet vom Institut für Leibesübungen (IfL):"Was Sportler lesen. Muskeln, Blubo und Rassismus".

Sieba Hagena berichtet in "Bildung fürs Volk" von der Universität Freiburg über die Bildungswerbung mittels der Aktion 'Student aufs Land', die aber bei Arbeitern nichts bewirkte, was der Hamburger Referent für Bildungswerbung besser machen möchte, wozu eine Veranstaltung mit jungen Arbeitern der Hauni-Werke und deren Eltern am 8.2.1967 diente.

Von Jürgen Harrer "Der Vietnamesische Krieg (III)". Aufgerufen wird zur Vietnamdemonstration am 17.2.1967. Rolf Schübel berichtet über die "Schule für Denunzianten. Über die Situation indonesischer Studenten in der BRD". Peter Schütt berichtet in "Unruhe ist die erste Studentenpflicht" auch über die Proteste der Schüler. Sieba Hagena berichtet in "Schlagt die Sozis?" vom Polizeieinsatz gegen den SDS Berlin, aber auch vom Einbruch beim Hamburger AStA und über die "Israel-Kontakte". Holger Oehrens kritisiert nachlässige Studentenparlamentarier. Frithjof Rendtel befasst sich in "Von Goethe contra von Thadden" mit der NPD. Beklagt wird die Parkplatznot.

Rezensiert werden:
- Kurt Rossa:"Todesstrafen - Ihre Wirklichkeit in drei Jahrtausenden";
- Jean-Francois Steiner:"Treblinka - Die Revolte eines Vernichtungslagers";
- Walter Benjamin:"Angetus Novus"; und
- Susanne Grimm:"Die Bildungsabstinenz der Arbeiter".
Q: Auditorium Nr. 45, Hamburg Feb. 1967

Juli 1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 48 (vgl. Feb. 1967, Okt. 1967) für Juli in einer Auflage von 10 000 heraus. Von Roman Ritter erscheint der "Nach-Ruf" auf Benno Ohnesorg. Berichtet wird von Rolf Schübel in "Rowdies, Gammler und Schmarotzer. Reaktionen der Bevölkerung auf studentische Demonstrationen" u.a. vom Schahbesuch.

Sven G. Papcke behandelt in "Der Nihilismus des Frieden" das Werk von Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker, von -BL- erscheint "Auf dem rücken der Studenten. Der Kampf um das neue Hochschulgesetz". Anonym wird auf der Grundlage eines Referats von Jens Litten gefragt: "Mandat ohne Auftrag? Überlegungen zum politischen Mandat der Studenten". Helga Bauer schildert "Der neue Studienführer. Ein Wintermärchen", Arnold Svensson behandelt in "Das Gewieher der Reaktion. Stirbt die AKA?" die Akademische Auslandsstelle, W. F. Laudi berichtet aus den Niederlanden in "Der Aufstand geht weiter. Provo ist tot, Holland in Not!". Gewürdigt wird auch Bundespräsident Lübke.
Q: Auditorium Nr. 48, Hamburg Juli 1967

Oktober 1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 49 (vgl. Juli 1967, 20.11.1967) für Oktober in einer Auflage von 10 000 mit einem Titelbild zur 'Bildzeitung' heraus. Erwähnung findet u.a. der Bergedorfer Gesprächskreis, der sich zur Hochschulreform äußerte.

Ein "audi-Gespräch mit dem neuen AStA" wurde mit dessen Vorsitzenden B. Pätzoldt und N. Jankowski geführt, wobei auch die Erarbeitung des Programms der Kritischen Universität (KU) Hamburg erwähnt wird. Vorgestellt werden die AStA-Referenten vom Hochschulreferat (Wolfgang Krohn), für politische Bildung (Sepp Binder), für Kultur (Dieter Mayburg) und für Bildungswerbung (Hermann Ziegenbein), der die 'Aktion Bildungswerbung' und deren Arbeit an den Hamburger Schulen vorstellt.

Von Jens G. Litten erscheint der Artikel "Enteignet Springer… und was dann?", Peter Schütt äußert sich über "Kritische Universität und Universitätskritik", wobei von der KU Berlin, und ihren germanistischen Mitarbeitern, ihren Vorbildern in New York, USA, sowie an der britischen LSE, dem Hamburger Initiativausschuss für ein 'studentisches Kontrastprogramm' und den 'Wissenschaftspolitischen Clubs' in Bochum, Bonn und Münster, den Vorlesungsreihen der Asten in Mainz, Hamburg und Heidelberg, den kritischen Lehrveranstaltungskommentaren am Schwarzen Brett des Hamburger Philosophischen Seminars, der umfassenden Kollegkritik durch die AStA-Zeitungen in Bonn, Frankfurt, Freiburg und Kiel, den Verkauf von Vorlesungsskripten in Berlin, Bonn, Hamburg und München sowie den nach dem 2. Juni entstandenen Komitees in Berlin und anderen Orten berichtet wird.

Zu Vorlesungsrezensionen äußert sich Prof. Dr. J. Knob positiv, in einem Vorspann zu seiner Stellungnahme wird berichtet von Vorlesungsrezensionen in Göttingen 1964 sowie aktuell in Berlin, Freiburg, Kiel und Tübingen.

Reinhold dJ Oberlercher berichtet über "Pädagogische Kalamitäten" bzw. vom überfüllten Erziehungswissenschaftlichen Seminar und Pädagogischem Institut (PI) der Uni Hamburg. Von Peter Schneider wird der "Prolog zum sit-in" unter dem Titel "Wir haben Fehler gemacht!" veröffentlicht. Sven G. Papcke befasst sich in "Kulturpessimismus und Terrorfriede" mit Georg Picht, Professor für Religionsphilosophie an der Uni Heidelberg.

Berichtet wird vom mit Lyrik beschmierten Bauzaun am Philosophenturm und dem wegen Sachbeschädigung festgenommenen Dichter, von der nicht notwendigen Anmeldung von sit-ins, vom Hamburger Arbeitskreis Film und Fernsehen (vgl. 20.11.1967), vom SDS Hamburg (vgl. 9.10.1967) und vom "Manifest der Hochschulen zur Notstandsfrage" der Berliner und bundesdeutschen Asten, wozu sich auch der AUSS äußern wolle. Karin Huffzky berichtet aus Berlin:"Hier weht ein anderer Herbstwind als anderswo", wobei sie u.a. einen vor allem durch den SDS getragenen AStA der FU in Aussicht stellt und auch den unorganisierten aber politisch aktiven AStA der TU Berlin erwähnt. Festgestellt wird in einem Kasten zur Kritischen Universität (KU):"Die KU wird auch in HAMBURG nach Berliner Muster vorbereitet." Allerdings mangelt es in Hamburg noch an Angeboten in den Bereichen Medizin und Naturwissenschaften, abgedeckt werden lediglich Wirtschaft - Gesellschaft - Recht (u.a. mit dem Arbeitskreis Schulreform und Bildungswerbung) sowie Sprache und Literatur.

Rezensiert werden:
- Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch;
- William W. Bartley, Flucht ins Engagement;
- Wolfgang Abendroth, Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie sowie
- Régis Debray, Revolution in der Revolution?

Von Felix Pollak erscheint das Gedicht: 'Epilog des toten Helden'.
Q: Auditorium Nr. 49, Hamburg Okt. 1967

20.11.1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 50 (vgl. Okt. 1967, Dez. 1967) für November vermutlich in dieser Woche in einer Auflage von 10 000 und einem Titelbild "Scherereien" zum Konflikt um die Rektoratsfeier am 9. November 1967 heraus. Leserbriefe befassen sich mit dieser Feier sowie mit der von Jens Litten behandelten Enteignung Springers. Holger-Jens Riemer befasst sich im Editorial mit einer weiteren Leseräußerung, "Der Maoismus des auditorium langweilt seine Leser Nummer für Nummer." Und fragt die Leser ob diese Einschätzung berechtigt sei.

Frithjof Rendtel berichtet in "May im November" vom Brechtabend mit Gisela May im Audimax der Universität Hamburg. nn befasst sich in "Ouvertüre" mit der Rektoratsfeier, wozu es auch von ch in "Zehn Tage … … chronologisch" eine Chronik gibt (vgl. 7.11.1967, 17.11.1967).

Hilkes berichtet in "Abu Yussef oder… in Eurem Bunde der Dritte" von Geheimdienstbesuchen bei palästinensischen Studenten in Frankfurt, Hamburg, Köln und Marburg sowie von den Taten der Geheimdienste Indonesiens und Südkoreas in der Bundesrepublik. Peter Münder berichtet in "'… in hohem Maße kreditwürdig' - Über Jubel-, Trubel- und Kurzzeitperser" über die Berichterstattung des 'Spiegel' Nr. 46 über iranische Studenten in der Bundesrepublik sowie den Iran selbst und seinen Geheimdienst SAVAK. M. W. stellt in "Hamburg mathematisch" eine Dokumentation der Fachschaft Mathematik-Physik über die Missstände an ihrer Fakultät vor. Der Leser Rainer Hagen berichtet von der Fachschaft Germanistik. Reinhold dj Oberlercher befasst sich in "Wenke - oder die Unmöglichkeit einer Rezension" mit diesem Pädagogen, ordnet ihm ein NS-Zitat zu. Jens Litten verfasste den Artikel "Formierter Plural - Zu Kritik einer Kategorie spätbürgerlicher Demokratie" über den Pluralismus. Peter Schütt berichtet in "KapUttgefeiert" über die Kritische Universität (KU) in West-Berlin (vgl. 4.11.1967), Hamburg (vgl. 21.10.1967), Frankfurt, Münster und München und deren Lob durch die Springerpresse.

Vorgestellt werden die neuen AStA-Referenten für Presse (Thomas Walde), Sport (Claus Hollmann), Finanzen (Rudolf Ziesing) und Soziales (Jürgen Bruhn).

Berichtet wird u.a. aus Berlin von einer Anti-Springer und Vietnam-Demonstration in der JVA Moabit sowie von der WiSo Fak der FU, über den Boykott der 'Welt der Literatur' durch die Gruppe 47 und aus Hamburg vom SDS (vgl. 7.11.1967). Angekündigt wird das Konzert der City Preachers. Hingewiesen wird auf die Veröffentlichungen:
- Wolfgang Nitsch: Hochschule. Soziologische Materialien.
- Pressearbeitskreis des RC Berlin: Springer enteignen?
- sowie die eigenen AStA-Dokumente Nr. 6: Detlev Albers: Zur Demokratisierung der Universität und Nr. 7 (vgl. Sept. 1967).
Eine Anzeige bewirbt Kai Hermann: Die Revolte der Studenten, wozu auch eine Rezension erscheint. Weitere Rezensionen behandeln:
- Leo Kofler: Zur Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft;
- Hans Blumenberg: Die Legitimität der Neuzeit sowie
- die Bände 16 bis 16 der Neuen Wissenschaftlichen Bibliothek von Kiepenheuer und Witsch, welches sind: Parlamentarismus (hrsg. Von Kurt Kluxen), Die Entstehung des modernen souveränen Staates (hrsg. Von Hanns Hubert) und Pädagogische Psychologie (hrsg. Von Franz Weinert).
Q: Auditorium Nr. 50, Hamburg Nov. 1967

Dezember 1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 51 (vgl. 20.11.1967, 29.1.1968) für Dezember in einer Auflage von 10 000 mit einem Titelbild "Stille Nacht..? 24 Stunden Waffenruhe" zu Nahost, Vietnam, Griechenland und Cypern heraus. Zwei Leserbriefe von Hans-Uwe Scharnweber befassen sich mit der Wenke-Renzension von Reinhold dJ Oberlercher im letzten 'auditorium'. Darum geht es auch im Editorial. ch führte ein "audi-gespräch mit der Kommune II" an dem allerdings nur Eike Hemmer teilnahm. Jakob von Uexküll berichtet vom Vietnamtribunal (vgl. 20.11.1967). Geworben wird für vietnamesische Literatur bzw. die Publikationen der DRV und der FNL, die in der Schweiz bei Peuple et Culture in Genf oder in Hamburg bei der Versandbuchhandlung Erna Mayer in der Langenhorner Chaussee 107 beziehbar seien. Vom wegen der Vietnamdemonstration am 17.2.1967 ausgewiesenen Obi Ifeobu aus Nigeria wird berichtet, dass seine Freunde sich nun um sein Leben sorgen. Juan Gutierrez äußert sich zum Thema Vorlesungskritik mit "Wi(e)der die halbierte Kritik" über die Rezeption des Artikels von Prof. Knob in einem KU-Seminar. Von Prof. Tausch stammt der Artikel "Sogenannte Vorlesungs- und Seminarrezensionen". Statt Prof. Wenke äußert sich Reinhold dJ Oberlercher erneut zu dessen Vorlesung. Von Wenke wird berichtet, dass er an der RUB eine Honorarprofessur erhielt. In München sammelten Studenten versuchsweise Spenden für Johnsons Vietnamkrieg. Die 'Bild'-Zeitung warb mit Fritz Teufel. Eine ganzseitige Anzeige wirbt Führungskräfte für Procter & Gamble an.

Stephan Leibfried von der FU Berlin verfasste "Notizen zur Elfenbeinfabrik" bzw. zum Dahrendorf-Plan. Holger-Jens Riehmer berichtet von der Diskussion zwischen Augstein und Dutschke am 24.11.1967. Joachim Radkai befasst sich in "Ploetzblitz - ist das Geschichte?" mit dem Standardgeschichtswerk von Ploetz. Der Berliner Dramatiker und ex-DDR-Bürger Hartmut Lange fragt "Brauchen wir eine Kulturrevolution? - Vom Einfluß der Politik auf die Kunst". Holger Oehrens fragt "'Was ist dem Staat der Nachwuchs wert?' - Plädoyer für ein allgemeines Studienhonorar", wobei u.a. eingegangen wird auf den VIII. deutschen Studententag (vgl. 25.4.1965) und das Honnefer Modell. Dirk Hoerder berichtet aus Minneapolis, USA über "sit-in auf amerikanisch", Peter Schütt teilt mit:"Die Kohlenkrise hat in der Gruppe 61 nicht stattgefunden. bericht von der Herbsttagung der Dortmunder Arbeiterschriftsteller", wobei er Bezug nimmt auf die Demonstration der Bergleute u.a. von der Zeche Hansa Dortmund.

Hingewiesen wird auf die Veröffentlichungen:
- J. Agnoli / P. Brückner: Transformation der Demokratie;
- 'Alternative' - Zeitschrift für Literatur und Diskussion Nr. 56/57 über Walter Benjamin;
- Arnold Hauser: Deutsche Studenten auf dem Weg ins Dritte Reich und
- 'Spartacus - Zeitschrift für lesbare Literatur' Nr. 1.

Rezensiert werden:
- Wider die Untertanenfabrik. Handbuch zur Demokratisierung der Hochschule (hrsg. v. Stefan Leibfried);
- Lucien Sebag: Marxismus und Strukturalismus;
- Episches Theater (hrg. v. Reinhold grimm); und
Der CDU-Staat. Studien zur Verfassungswirklichkeit der Bundesrepublik (hrg. v. Gert Schäfer und Carl Nedelmann).

Verglichen werden die Äußerungen von Georg Herwegh zum großen Hamburger Brand und der Kommune I zum Brüsseler Kaufhausbrand, wobei die Wiederaufnahme des Prozesses gegen die Kommune I angekündigt wird.
Q: Auditorium Nr. 51, Hamburg Dez. 1967

29.01.1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 52 (vgl. Dez. 1967, 22.4.1968) für Januar / Februar vermutlich in dieser Woche in einer Auflage von 10 000 heraus. Leserbriefe wenden sich gegen die vielen Fremdwörter (Hiltrud Quicht) sowie gegen die Störer und den sie unterstützenden AStA (Klaus Schedukat):"Diesen Störern - professionellen Störern wie der Roth - aktivierten, um Oberstörer Oberlercher gescharten SDS-Clique - unter stellt der AStA, daß sie 'mit der Hochschulreform Ernst machen und ihrer Kritik an der Lehrveranstaltung in Vorlesungen in Diskussionen vorbringen wollen'."

Berichtet wird von den Studentenparlamentswahlen (StPW), dem studentischen Rechtshilfefonds (vgl. Juli 1967), dem Rektor Ehrlicher (vgl. 26.1.1968), der nur von dreien der fünf wegen Stören der Wenke-Vorlesung mit Disziplinarverfahren bedachten Studenten die Mitgliedschaft im SDS zu kennen schien und vom Verbot des Buches 'Verdammte Zeit' von Peter Ekberg. Auszüge werden veröffentlicht aus der Flensburger Zeitschrift 'Zwischen den Zeilen', die von jungen engagierten Theologen herausgegeben werde und sich im Heft 7 mit einem Offenen Brief an Prof. D. Thielicke wandte. Will Teichert und Peter Martin berichten vom "Warten auf Honnef". Vorlesungsrezensionen behandeln Prof. Karl Ludwig Schneiders Vorlesung 'Das expressionistische Drama' sowie die 'Einführung in Didaktik und Methodik des Volksschulunterrichts auf Hospitationsbasis' von Prof. Walter Jeziorsky. Von ch stammt der Artikel:"Student '58 - Der Immatrikulationsjahrgang 1958 in der Statistik", der sich stützt auf Josef Hitpass: Das Studienschicksal des Immatrikulationsjahrgangs 1958. Peter Münder behandelt "Die stinkenden Rosen des Hans Habe" bzw. dessen offenen Brief für Axel Springer (vgl. 27.12.1967). Klaus-Michael verfaßte den Artikel "Bildungswerbung in der Krise. Kritik der reinen Bildungswerbung", der u.a. von den Rückschlägen mit den Freiburger Volksschülern berichtet sowie aus Berlin und aus Hamburg von den über 50 Schularbeitskreisen mit Förderunterricht.
In der Rubrik "Zur Diskussion: KU im Kreuzfeuer" äußern sich Gabriele Seydaack, D. Monko und Reinholdf dJ Oberlercher. Zum Konflikt um Oberlerchers Wenke-Rezension erscheint eine "Blütenlese" aus Leserbriefen, aber auch eine "Richtigstellung" von Petra Sellenschloh zu den Fälschungsvorwürfen gegen Oberlercher.

Hingewiesen wird auf die Veröffentlichungen:
- Hans Heiner Holz: Der Irrtum der 'Großen Weigerung' (über Herbert Marcuse);
- Demokratischer und autoritärer Staat - Studien zur politischen Theorie (hrg. v. Herbert Marcuse);
- die Schriftenreihe Wissenshaftstheorie, Wissenschaftspolitik, Wissenschaftsgeschichte des Bertelsmann-Verlages; und
- ein eigenes Paper über Vorlesungsrezensionen.

Rezensionen erscheinen zu:
- Max Horkheimer: Zur Kritik der instrumentellen Vernunft;
- Ernst Topitsch: Sozialphilosophie zwischen Ideologie und Wissenschaft, sowie Ernst Topitsch: Die Sozialphilosophie Hegels als Heilslehre und Herrschaftsideologie.
- Mitscherlich / Brocher / von Mehring / Horn: Der Kranke in der modernen Gesellschaft;
- Jean Paul Sartre: Kritik der dialektischen Vernunft; und
- Sozialer Wandel. Zivilisation und Fortschritt als Kategorien der soziologischen Theorie (hrg. v. Hans-Peter Dreitzel).

Auf der Rückseite wird eine Bekanntmachung des Rektors dokumentiert (vgl. 29.12.1967).
Q: Auditorium Nr. 52, Hamburg Jan./Feb. 1968

22.04.1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 53 (vgl. 29.1.1968, Mai 1968) für April vermutlich in dieser Woche in einer Auflage von 10 000 Stück heraus. Eine teilweise verbreitete Beilage der Burschenschaft Alemannia-Redaria lag uns nicht vor.

Das Titelbild ist Axel Springer gewidmet. Die Innenseite enthält Bilder der Osterunruhen in Hamburg. Berichtet wird von diesen auch aus Bochum, Frankfurt, Göttingen, Heidelberg bzw. Eßlingen, Kiel, Köln, München und Münster sowie in einer Reihe von Beiträgen. Hans Erich Bahr, Ordinarius für praktische Theologie an der Ruhruni Bochum (RUB) erklärt: "Schweigen ist Verrat". Jens Litten eröffnet in einer Stellungnahme des AStA "Perspektiven", Urs Möller definiert "Pressefreiheit: Freiheit VON der Springerpresse", Peter Münder stellt fest: "Wir schießen zurück!", Wolfgang E. Bolz entrichtet "Dank an Professor Weichmann".

Jenseits der Osterunruhen widmet sich R. Winter in "Ein Filmspiegel für Ordinarien" dem Vorlesungsverzeichnis der Germanistik und Literaturwissenschaft, Richard E. Otto rezensiert in "Studienverführer" den Hamburger Studienführer.

Sven G. Papcke stellt fest: "War is peace. Zur Ideologie der Friedfertigkeit des Westens", Reginald Lark verkündet Thesen "Von der Gewalt", Wolf Walter verfasst "'Zionisten' machen sit-ins. Ein Bericht über die Studentenrebellion in Polen". Tobias Strunk und Peter Münder ergehen sich bzgl. Großbritanniens in "Erinnerungen an die KU beim Besuch der Londoner Anti-University". Aus den USA berichtet Dirk Hoerder von MLK in "Martin Luther King - Attentat auf die Gewaltlosigkeit".

Rezensiert werden Klaus Dörner:"Die Hochschulpsychiatrie", H. J. Schoeps / Chr. Dannemann (Hrg.):"Die rebellischen Studenten", André Gorz:"Zur Strategie der Arbeiterbewegung im Neokapitalismus" und Siegried Bernfeld:"Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung".

Beworben werden u.a. die 'Sozialistischen Hefte' sowie die Katholische Studentengemeinde (KSG) in der Rentzelstraße 17.
Q: Auditorium Nr. 53, Hamburg Apr. 1968

Mai 1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 54 (vgl. 22.4.1968, 24.6.1968) für Mai in einer Auflage von 10 000 heraus. Beilagen gibt es u.a. von Procter & Gamble sowie, uns nicht vorliegend, zu den politischen Schriften von Günter Grass und von der Burschenschaft Hansea.
Leserbriefe behandeln u.a. die nur von 60 der ca. 1 800 Immatrikulierten Vollversammlung der Studenten der rechtswissenschaftlichen Fakultät am 8.5.1968. Unter News & Curiosa wird von der Einladung des Justizsenators Schulz zur Diskussion an die Mitglieder des Studentenparlaments am 16.5.1968 berichtet, zu der nur 14 von 80 Mitgliedern erschienen. Vorgestellt werden die AStA-Referenten für Finanzen, Alexander von Fircks vom RCDS, für Sport, Claus Hollmann, für Soziales, Wolfgang Peiner vom RCDS, und für Hochschulpolitik, Jochen Grote vom RCDS. Rektor und AStA laden zum sommerfest am 15.6.1968.
Die Fachschaft Romanistik beklagt den Rasierzwang für Examenskandidaten.

Aus Bochum wird berichtet von der Gründung der Kritischen Universität (KU).

Zu den Notstandsgesetzen (NSG) äußert sich Wolfgang Krohn in "DEMOKRATUR in Deutschland". Berichtet wird durch Peter Schütt von den Notstandsprotesten am 11.5.1968 in "Lob der Straße", und von Holger Rust in einem weiteren Artikel über "Frankreich - De Gaulle und der Notstand". Verfügbar sind die Dokumente des Internationalen Berliner Vietnamkongresses. Adolf Hartmann fragt: "Amerika - hast du es besser?" und befasst sich mit den Studienbedingungen dort. Peter Münder berichtet aus Großbritannien in "Dreaming of a white Christmas. England am Vorabend der studentischen Revolte?".

Uwe Wandrey erläutert: "Die politische Potenz des Sex. Auf dem Weg zu einer sexuell befreiten Gesellschaft". Von Stefan Leibfried erscheint der Teil 1 von "Autonomie und Anpassung. Notizen zur Steuerung von überregionalen Wissenschaftsorganisationen".

Rezensiert werden Hans Albert: "Marktsoziologie und Entscheidungslogik", Theodor Ebert: "Gewaltfreier Aufstand", Fritz Vilmar: "Rüstung und Abrüstung im Spätkapitalismus", H.-E. Bahr (Hrg.):"Weltfrieden und Revolution" sowie E. Nolte (Hrg.):"Theorien über den Faschismus"."
Q: Auditorium Nr. 54, Hamburg Mai 1968

24.06.1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 55 (vgl. Mai 1968, Okt. 1968) für Juni / Juli vermutlich in dieser Woche in einer Auflage von 10 000 heraus. Das Titelbild widmet sich dem Hochschulgesetz. Wolfgang Krohn befasst sich in "Von der Schwierigkeit zu streiken" mit dem Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 15.5.1968, Agnes Huffner und Peter Schütt berichten in "Theaterdonner" vom NSG-Protest im Schauspielhaus (vgl. 29.5.1968). Auf S. 11 heißt es zu den NSG-Protesten von unbekannten Verfassern auch:"
Die gedämpfte Stimmung, wenn nicht gar Resignation, die sich nach den Aktionen gegen die Notstands-Gesetzgebung in der APO allenthalben ausbreitet, kann durch Selbstkritik und Strategiediskussion überwunden werden".

Von Jens Litten erscheint "Das Hamburger Universitätsgesetz. Bemerkungen zur Pathogenese der Hochschulreform", wobei auch der CDU- und der SPD-Entwurf zum UniG teilweise dokumentiert werden, von Helga Bauer kommt dazu auch der Beitrag "Politische Conferenciers. Kommentar zur Entstehung des Senatsentwurfs". Reinhold dJ Oberlercher äußert sich "Zur Dialektik von Forschung und Lehre". Sven G. Packe verfasste den Artikel: "Revolutionäre Reform? Aspekte der Mitbestimmung". Von Stefan Leibfried erscheint der Teil 2 von "Autonomie und Anpassung". Michael Altenburg schildert die "Metamorphosen des Herrn Ipsen. Vom Dilemma eines Staatsrechtslehrers".

Ulfert Krahé berichtet in "… hat es doch Methode!" über die Notwendigkeit des gepflegten Äußeren und der Kritiklosigkeit für das erfolgreiche Bestehen des Philosophikums. Richard E. Otto kritisiert in "Nicht revidiert" das Gemeinschaftskundebuch des Prof. Dr. Caesar Hagener vom Pädagogischen Institut (PI), Beata v. Uexküll berichtet aus Schweden (vgl. 24.5.1968), Gerd Hoerder in "Wider die 'Universität als Zuchtanstalt'. Aktionsziele der amerikanischen Studentenbewegung" aus den USA.

Berichtet wird auch vom OSI der FU Berlin sowie vom Verkauf des Kindler und Schiermeyer Verlags.

Rezensiert werden Rolf Seeliger: "Die außerparlamentarische Opposition", Wilhelm Reich: "Die sexuelle Revolution", Poul M. Faergemann: "Perversität, Pornographie und Entrüstung", Georg Lukacs: "Schriften zur Ideologie und Politik" sowie Antonio Montaner (Hrg.): "Geschichte der Volkswirtschaftslehre". Auf der Rückseite erscheinen zwei Gedichte von Beate Löffler.
Q: Auditorium Nr. 55, Hamburg Juni/Juli 1968

Oktober 1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 56 (vgl. 24.6.1968, Nov. 1968) mit einem Titelblatt zum Politischen Mandat der Studentenschaft in einer Auflage von 10 000 Stück heraus. Beilagen stammen u.a. von der Burschenschaft Alemannia. Geworben wird für die Zeitschrift 'Kritische Justiz' (vgl. Sept. 1968, Nov. 1968). Vorgestellt werden die neuen AStA-Referenten für Finanzen, Wolfgang Penschow vom RCDS, sowie für Politik, Holger Schröder von SHB und SPD, der zum Politischen Mandat den Beitrag "Zum Begriff der Sache. Politisches Mandat" verfasste. Stephan Leibfried fragt zum Politischen Mandat: "Politische Studenten oder Studentenpolitik?".

Rolf Schulmeister berichtet über studentische Proteste in "Rote Romantik. Germanistiktagung in Berlin". Unter dem Titel in Fraktur geschrieben: "Rechtswissenschaft ist eine … rechte Wissenschaft" erscheinen Beiträge von Hans-Peter Ipsen und Michael Altenburg, die eine Podiumsdiskussion der Fachschaft Jura zu ihren Kontroversen planen. Urs Möller kündet "Vom Elend der Historie. Fragwürdiges und bedenkliches beim Studium der Geschichtswissenschaft".

Richard E. Otto stellt in "Verschlungene Pfade" den neuen Studentenwegweiser des AStA vor und berichtet auch über die Veranstaltung 'Hamburg literarisch'. Ein Schaubild zeigt die aus dem Universitätsgesetz entstehenden Strukturen. Detlef Albers und Gerd-H. Behmler berichten in "Schwierigkeiten beim Häuserbau. Die Alma Mater kommt in Bremen nieder" von der Gründung der Universität Bremen.
Folker Stöwsand berichtet über "Mexiko".

Rezensiert werden Norbert Fügen "Wege der Literatursoziologie"; Heinz Maus (Hrg.):"Gesellschaft, Recht und Politik. Wolfgang Abendroth zum 60. Geburtstag"; Detlef Claussen und Regine Dermitzel (Hrg.):"Universität und Widerstand. Versuch einer Politischen Universität in Frankfurt" sowie Friedrich Tomberg: "Mimesis der Praxis und abstrakte Kunst". Auf der Rückseite erscheint ein Gedicht von Gert Loschütz.
Q: Auditorium Nr. 56, Hamburg Okt. 1968

November 1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 57 (vgl. Okt. 1968, Jan. 1969) mit einem Titelblatt zur politischen Justiz in einer Auflage von 10 000 Stück heraus. Von Michael Hermann stammt dazu ein Artikel "Recht als Klassenherrschaft", das Juristenkollektiv I im Republikanischen Club (RC) Hamburg berichtet von der Verurteilung des Studenten Michael Deter wegen Tretens eines Polizisten während der Osterunruhen. Das Juristenkollektiv (ohne Nummer) im Republikanischen Club (RC) Hamburg verfasste den Artikel "Hilfe! Die Fortsetzung der Jagd auf Demonstranten mit anderen Mitteln". Geworben wird für den Arbeitskreis Justiz im RC, dokumentiert werden Gerichtsentscheidungen gegen Polizisten und Demonstranten.

Arnold Svensson, Fachschaftssprecher Germanistik antwortet in "Revolutionäre Realistik - wieder die Schulmeisterei" auf den Artikel von Rolf Schulmeister in der letzten Ausgabe.

Von Detlef Albers kommt der Artikel "Verlorene Opposition. Resümee einer Israelreise", in dem er von den Kontakten der 17-köpfigen VDS-Delegation mit der Matzpen berichtet. Dietrich Böhler äußert sich zu "Theorie und Praxis", Reinhold Oberlercker, womit vermutlich Reinhold dJ Oberlercher gemeint ist, verfasste "Das Reich der Freiheit. Theorie der historischen Spielarten". Aus der Tübinger Studentenzeitung 'notizen' wird der Artikel "Minirock - Mode der Revolution" nachgedruckt. Richard E. Otto stellt fest: "Olympia ist passeé".

Rezensiert werden Vladimir Klokocka: "'Demokratischer Sozialismus', ein authentisches Modell und ein Interview mit Rudi Dutschke"; N. Weißenborn (Hrg.):"Prag und die Linke"; Reimut Reiche: "Sexualität und Klassenkampf" sowie Hans Heigert: Deutschlands falsche Träume". Auf der Rückseite erscheint ein Gedicht von Diederich Hinrichsen.
Q: Auditorium Nr. 57, Hamburg Nov. 1968

Januar 1969:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 59 (vgl. Nov. 1968) in einer Auflage von 10 000 Stück heraus. Auf dem Titelbild "Venceremos!" bewegen sich Angriffskolonnen aus Altona, Eimsbüttel und Nord sowie ein wenig auch aus Harburg, nicht aber aus Bergedorf und Wandsbek auf den Bezirk Mitte zu.

Enthalten sind die Artikel:
- "Basisarbeit" von der Projektgruppe Pädagogik;
- "Studentenvertreter trinken keinen Tee oder Theoretisieren tut not" von Arnold Svensson;
- "Strategie des pädagogischen Umsturzs" von Reinhold dJ Oberlercher;
- "Vier Möglichkeiten einer Strategie" von Manfred Langehennig;
- "Psychologie im Widerstand" von Wolfgang Schnerder;
- "Demokratisierung - zum Stellenwert inneruniversitärer Strukturwandlungen" von Detlev Albers;
- "Physiologie - 23 Jahre nach Hiroshima. Eine Vorlesungskritik" aus der Medizin, von Manfred Lohnstein;
- "Pädagogische Querelen" vom Autorenkollektiv Pädagogik;
- "Theorie und Praxis III" von Dietrich Böhler;
- Rezensionen von Jürgen Habermas: Erkenntnis und Interesse, Theorie 2, Peter Brückner, Thomas Leithäuser, Werner Kriesel: Psychoanalyse und Erich Fromm: Der moderne Mensch und seine Zukunft.
Q: Auditorium Nr. 59, Hamburg Jan. / Feb. 1969

Letzte Änderung: 13.10.2021