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Die hier bisher leider nur mit ihren drei ersten Ausgaben (wir bitten um Ergänzungen) dokumentierte Bezirksbeilage Holstein der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) ging hervor aus der Aufteilung der früheren Regionalbeilage Schleswig-Holstein in Beilagen für die Bezirke Holstein sowie Flensburg-Westküste.
In den wenigen bisher erschlossenen Ausgaben liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung eindeutig auf dem Protest gegen das Atomkraftwerk (AKW) Brokdorf.
28.10.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 43 (vgl. 21.10.1976, 4.11.1976) erscheint eine Bezirksbeilage Holstein mit einer Auflage von 1 500 Stück. Aufgerufen wird zur Demonstration gegen das AKW Brokdorf am 30.10.1976.
Berichtet wird: "Bezirksverband Flensburg-Westküste gegründet" (vgl. 16.10.1976) sowie vom NATO-Manöver Bonded Item.
Aus dem GEW-Bereich wird in "Weg mit den Zeitverträgen" berichtet über 296 Lehrer und Lehramtsanwärter mit solchen und in "Unterrichtsausfall soll durch Dienstverpflichtung zur Mehrarbeit ausgeglichen werden" von Fachlehrern an Sonder- und Realschulen.
Aus Dithmarschen wird berichtet in "5 Entlassungen beim Kreis Dithmarschen. Die Kollegen lassen sich nicht spalten".
Aus Kiel wird gefordert: "Keine Fahrpreiserhöhungen bei der KVAG" und aufgerufen zur Versammlung im Ratskeller am 8.11.1976. Berichtet wird "Polizei sorgt sich um §218-Spitzelkartei". Von der Medizinischen Universitätsklinik berichtet die Stadtteilzelle Friedrichsort in "Kiel: Prof. Dr. med. Bernsmeier - Büttel der Klassenjustiz" von der Begutachtung von Berufskrankheiten. in "Vorwärts im Aufbau eines starken kommunistischen Jugendbundes (KJB)" berichtet dessen Zentrale Leitung von der 2. ordentliche MV des KJB Kiel am 17.10.1976. Aus dem IGM-Bereich wird in "Stufenausbildung - Spaltung und Lohndrückerei" berichtet über die Lehrlinge bei Hagenuk. Eingeladen wird zu KVZ-Lesekreis in Elmschenhagen und von der Innenstadt-Zelle, die auch eine offene Schulung durchführt.
Aus Neumünster wird in "Die Angriffe der Schüler-Union zurückschlagen" berichtet von der SU der CDU sowie von der Aktion Jugendzentrum und einer Initiative von der Integrierten Gesamtschule, dem Technischen Gymnasium, wo einem Kollegiumsmitglied die Entlassung droht, und der Klaus-Groth-Schule.
Aus Nordfriesland wird in "Wir werden gezwungen schlechte Lebensmittel zu kaufen" berichtet aus Husum.
Die Zelle Schleswig berichtet in "Je länger das Manöver dauerte, desto mehr wuchs die Empörung der Bauern" von Bonded Item.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Holstein Nr. 43, Kiel 1976
04.11.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 44 (vgl. 28.10.1976, 11.11.1976) erscheint eine Bezirksbeilage Holstein in einer Auflage von 1 500 Stück mit dem Leitartikel zum AKW Brokdorf: "Die Einheit des ganzen Volkes unter Führung der Arbeiterklasse wird den 'Knoten im Atomprogramm' zerschlagen und den Bau des KKW in Brokdorf verhindern!".
Ein Artikel "NWK-Kapitalisten versuchen die Arbeiter für ihre Lügenpropaganda zu gewinnen" widmet sich ebenfalls Brokdorf, Meldungen zu Brokdorf berichten "Polizist gegen Kau von Kernkraftwerken" über den Dorfpolizisten in Friedrichsort, in "Die Bourgeoisie muß die Arbeiter bestechen, damit sie am KKW arbeiten" über einen Bauarbeiter aus Rendsburg sowie im weiteren aus Norderstedt und von der Uni Kiel. Aufgerufen wird zu KBW-Veranstaltungen "Arbeiter und Bauern gemeinsam gegen Kernkraftwerke, gegen Imperialismus und Reaktion" in Eckernförde (vgl. 4.11.1976), Elmshorn (vgl. 5.11.1976), Itzehoe (vgl. 4.11.1976), Kiel (vgl. 5.11.1976), Lübeck (vgl. 4.11.1976), Neumünster (vgl. 5.11.1976), Norderstedt (vgl. 5.11.1976), Pinneberg (vgl. 5.11.1976) und Quickborn (vgl. 5.11.1976) sowie zu Demonstrationen in Itzehoe (vgl. 6.11.1976) und Kundgebungen in Kiel (vgl. 6.11.1976).
Aus Kiel wird berichtet in "Die Bourgeoisie steht dem Alkoholproblem hilflos gegenüber", in "Lautsprecheragitation in der Kieler Innenstadt soll generell verboten werden", in "Mietschulden aufgrund von Geisteskrankheit?", in "Kiel: Privatklinik: zweithöchste Todesrate" von der chirurgischen Privatklinik Dr. Bents in der Beseler Allee, sowie aus dem IGM-Bereich in "Betriebssicherheitsbeauftragter bei Danfoss. 'Es muß erst mal was passieren, bevor ich was unternehmen kann'."
Aus Preetz wird berichtet von der PLO-Veranstaltung (vgl. 26.10.1976) sowie:"
Kreiskrankenhaus Preetz MV der ÖTV-Mitglieder
Von 32 Mitgliedern waren 19 anwesend. Es wurde einstimmig eine Festgeldforderung von 135,- DM beschlossen."
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Holstein Nr. 44, Kiel 1976
11.11.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 45 (vgl. 4.11.1976, 18.11.1976) erscheint eine Bezirksbeilage Holstein in einer Auflage von 1 500 Stück mit dem Leitartikel zum AKW Brokdorf: "Kein KKW in Brokdorf. Sofortige Einstellung der Bauarbeiten". Aufgerufen wird zur Brokdorfdemonstration am 13.11.1976. Busabfahrten dazu werden genannt aus Eckernförde, Flensburg, Kiel, Lübeck, Norderstedt, Pinneberg, Preetz und Quickborn.
Ein Bericht fragt: "Demonstration der NWK. Sympathiekundgebung für Kernkraftwerke?". Dokumentiert werden "Resolutionen gegen den Bau des KKW Brokdorf" aus der ÖTV-Abteilung Wissenschaft und Forschung Kiel, von 17 Soldaten der Freiherr von Fritsch-Kaserne in Nordoe bei Itzehoe, vom 4. Kurs der Krankenpflege der DRK-Schwesternschaft Kiel, von der Schülervertretung der Kieler Berufsschulen am Schützenmarkt (mit 17:2 Stimmen), sowie von der Uni Kiel und der FHS Abteilung Sozialwesen.
Zur NWK erscheint auch der Artikel "Kernkraftwerke im Kapitalismus: Vernichtung menschlicher Arbeitskraft zwecks Höchstprofit", dokumentiert wird eine NWK-Stellenanzeige für Wachpersonal. In einer letzen Meldung heißt es:"
In Brokdorf wird von der BUU am Wochenende ein 3 000 Mann fassendes Zelt aufgebaut. Ein Programm zur Nutzung des Zeltes liegt noch nicht vor. Es ist aber damit zu rechnen, daß bereits am Sonnabend Abend dort eine Beratung und Veranstaltung stattfindet. Ausstellungsmaterial über Kämpfe gegen Kernkraftwerke und über die Gründung von Initiativen sowie Kulturbeiträge (Musikinstrumente und Texte nicht vergessen) sollten aus dem ganzen Land mitgebracht werden."
Aus Kiel wird berichtet in "Kiel: Kampf der Bespitzelung bei HDW", in "Die richtige Grundlage für die Arbeit des Chile-Komitees schaffen" sowie aus dem BSE-Bereich in:"
Kiel: Einer soll für zwei arbeiten
Einer soll für zwei arbeiten. Ich arbeite auf dem bau bei einem kleinen Betrieb. Am Montag baute ich mit einem Kollegen ein 2-stöckiges Stahlgerüst ab. Nachdem ein LKW mit Gerüstbohlen und Rahmen vollgeladen war, wurde der Kollege, mit dem ich das Gerüst abgebaut hatte, abgezogen. Danach verlangte der Polier von mir, daß ich allein ein zweites Gerüst abbauen sollte. Das hab ich verweigert, denn Gerüst ab- oder aufbauen wird immer mit mindestens 2 Leuten gemacht, weil die 2,50 m langen und ca. 20 - 30 kg schweren Gerüstbohlen über den Kopf rausgenommen werden müssen. 2 Leute ist auch die Mindestanforderung der Berufsgenossenschaft zur Unfallverhütung.
Hatte sich schon während des Hallenbaus die Arbeitshetze ständig verschärft, so wollte der Polier beim 'unproduktiven Gerüstbau' wie er sagte, durchsetzen, daß einer für zwei arbeitet. Damit ist er nicht durchgekommen."
Eingeladen wird zum KVZ-Lesekreis der Stadteilzelle Wik und zur GDCF-Veranstaltung (vgl. 15.11.1976).
Aus Neumünster wird in "Neumünster: Heftige Auseinandersetzungen um gewerkschaftliche und politische Freiheiten an den Schulen und gegen die staatliche Schulaufsicht!" berichtet von der Schüler-Union (SU) der CDU an der Integrierten Gesamtschule (IGS) und dem Protest gegen diese von Schülern, Eltern und der GEW-Betriebsgruppe.
Aus dem Kreis Plön wird berichtet durch die KJB-Aufbauzelle in "Preetz: Die sich verschärfende Schulmisere am Beispiel des Friedrich Schiller Gymnasiums" und durch den KJB aus Preetz in "Jugendpfleger als Polizist der Stadt".
Angekündigt wird eine Veranstaltung der GEW bzw. des AJLE-Land (vgl. 19.11.1976).
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Holstein Nr. 45, Kiel 1976
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