Die Rote Westfalenwalze - der KPD/ML und KJVD Betriebsgruppe Hoesch-Westfalenhütte Dortmund, Jg. 2, 'Am besten wir streiken gleich mit', o. J. (1971)

29.11.1971:
Vermutlich heute erscheint eine 'Rote Westfalenwalze' (vgl. 24.11.1971, Dez. 1971) der KPD/ML-ZB und KJVD Betriebsgruppe Hoesch Westfalenhütte Dortmund mit zwei Seiten DIN A 4:"
'AM BESTEN WIR STREIKEN GLEICH MIT'

Hunderttausende von Metallern haben in den letzten Wochen gezeigt, welche große Kraft in der Arbeiterklasse steckt, wenn sie in den Kampf tritt. Die Arbeiterklasse erstarkt, das schrieb die KPD/ML in der letzten ROTEN FAHNE (RF - vgl. 22.11.1971, d.Vf.) mit Recht. Kollegen, seit einer Woche stehen 120 000 Metaller in Baden-Württemberg im Streik und durch die Aussperrung (vgl. 26.11.1971, d.Vf.) wurde die Zahl der Kämpfenden auf 360 000 erhöht. Auch die Arbeiter in NRW ballen die Faust in der Tasche. Eine richtige Meinung vertraten die Arbeiter der Westfalenhütte, als sie zum Streik im Stahlbau (vgl. 8.11.1971, d.Vf.) sagten: 'Am besten wir streiken gleich mit.'

IGM-FÜHRER SPALTEN DEN EINHEITLICHEN KAMPF

Das aber sollen die Gewerkschaftsführer verhindern, die auf Geheiß der SPD-Regierung die Kampffront spalten. Die IGM-Führer wollen jeden Funken austreten, der den Kampf in die anderen Bezirke tragen kann. Sie betreiben mit allen Mitteln die Spaltung der Arbeiterklasse:
- So wurde die Urabstimmung bisher nur in Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW, d.Vf.) gemacht.
- Die Kampffront zwischen Metallern und Stahlwerkern wird gespalten.
- Die Erhöhung der Lehrlingsgelder soll 45 DM betragen. So sieht die 'angemessene Erhöhung' des Vorstands aus.
- Der IGM-Vorstand hat beschlossen: An die ausgesperrten Arbeiter der nicht bestreikten Betriebe außer in Baden-Württemberg wird keine Streikunterstützung gezahlt.

AUSSPERRUNG SOLL ARBEITER EINSCHÜCHTERN

Mit dieser Schützenhilfe können die Kapitalisten es wagen, die Arbeiter in ganz Westdeutschland und Westberlin auszusperren.
- Anfang der Woche sollen 18 000 Kollegen von Opel Bochum kurzarbeiten.
- 10 000 Opel-Arbeiter aus Bochum und die Kollegen von BMW und VW sollen im Laufe der Woche ganz 'freigesetzt' werden.

KAMPF DEN VERRÄTEREIEN DER SPD-REGIERUNG

Die wachsende Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse (Rest der Zeile unleserlich, d.Vf.) macht gegen die Arbeiter einzusetzen. Die Bundesanstalt für Arbeit (BfA, d.Vf.) hat erklärt, daß den freigesetzten Arbeitern kein Arbeitslosengeld bezahlt wird. Demagogisch sagt der Präsident der Bundesanstalt: Wenn wir zahlen, würde das gegen die Neutralitätspflicht verstoßen. Sein Dienstherr ist W. Arendt, der schon 1969 den Kämpfen der Ruhrkumpel durch Streichung der Knappschaftsversicherung in den Rücken fallen wollte. Das ist die 'Neutralität' der Arbeitsämter. Die SPD-Regierung will den Arbeitern ihre Existenzgrundlage rauben, um die Kämpfe abzuwürgen. Und beim 'Flächenbrand' - sprich breite Streikfront - für welchen Fall sich Minister Schiller am Samstag in der NRZ (vgl. 27.11.1971, d.Vf.) angeboten hat als politischer Schlichter, stehen weitere Machtmittel des SPD-regierten Kapitalistenstaates bereit: z.B. Polizei, wie bei Daimler-Benz in Mannheim (in Baden-Württemberg - vgl. 23.11.1971, d.Vf.). - Das neue Extrablatt der ROTEN FAHNE (vgl. 29.11.1971, d.Vf.) BERICHTET DARÜBER!

KAMPF DER ARBEITERKLASSE LÄSST SICH NICHT UNTERDRÜCKEN

Gegen alle diese Unterdrückungs- und Spaltungsmaßnahmen ist es jetzt notwendig die einheitliche Kampffront aller Metaller und Stahlwerker gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung herzustellen. Die KPD/ML ist die einzige partei, die fest an der Seite der Arbeiterklasse steht. Z.B. organisierte die KPD/ML zusammen mit ihrem Jugendverband, dem KJVD, vorgestern eine Veranstaltung für die Kollegen von Opel und Krupp in Bochum (vgl. 27.11.1971), wo breit und offen über den Verrat der SPD- und Gewerkschaftsführer gesprochen wurde. Am Ende verabschiedeten die anwesenden Kollegen eine Solidaritätsresolution, in der es unter anderem hieß:

'Solidaritätsgruß an die streikenden Kollegen in Baden-Württemberg! Unsere Grüße drücken unsere große Solidarität für euren Kampf aus. Uns halten die rechten Gewerkschaftsführer hier in NRW vom Kampf gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung ab. Sie wollen verhindern, daß wir euren Kampf unterstützen. Nur durch die Herstellung einer einheitlichen Kampffront aller Metaller und Stahlwerker gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung können wir unsere Forderungen durchsetzen. Solidarische Kampfesgrüße der OPEL- und BV-Kollegen auf der KPD/ML-Veranstaltung in Bochum am 27.11.'

Aber, Kollegen, vor allem hat die KPD/ML von Anfang an die richtigen Parolen des Kampfes ausgegeben und konsequent die Politik gegen die Verräter in den eigenen Reihen verfolgt. An erster Stelle tut sie das in ihrem Zentralorgan, der ROTEN FAHNE.

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ARBEITER LIES DEINE ZEITUNG ROTE FAHNE EXTRABLATT!

Kollegen, das Zentralbüro der KPD/ML richtet in der ROTEN FAHNE eine Grußadresse an die kämpfenden Kollegen in Nordbaden/Nordwürttemberg. Der einheitliche Kampf muß unter den Parolen: Vertrauen auf die eigene Kraft - stärkt die KPD/ML geführt werden. Viele Kollegen in den Streiklokalen fragen, ob die Arbeiter in China die Macht in den Händen haben. Lest darüber den Artikel in dem Extrablatt. Außerdem Sonderberichte von der Streikfront!"
Q: Die Rote Westfalenwalze 'Am besten wir streiken gleich mit', Dortmund o.J. (29.11.1971)

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