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Witten: Edelstahlwerke und Rheinstahl AG

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 7.10.2008

Von den hier zusammen dargestellten Edelstahlwerken Witten und der Rheinstahl AG Witten lag uns bisher fast nur von Rheinstahl betriebliches Material, von der DKP, vor.

Während der Septemberstreiks 1969 kommt es auch bei Rheinstahl Witten zu einem kleineren Streik (vgl. 9.9.1969), wobei in München offenbar eine Verwechslung mit den Edelstahlwerken vorgenommen wird (vgl. 11.9.1969), was angesichts der Kapitalverflechtungen naheliegend scheint (vgl. Juni 1970).

Bei den Thyssen Edelstahlwerken ist die DKP aktiv (vgl. 29.5.1969, Juni 1970), während die KPD/ML-ZB zunächst über Verlagerungen zu Rheinstahl Witten berichtet (vgl. 27.5.1971) und dann von ihrer Agitation bei den Edelstahlwerken (vgl. 12.8.1971), wo sie und ihr KJVD jeweils eine Betriebsgruppe unterhalten, deren Aktivitäten und Berichterstattung aber aufgrund ihres häufig allgemeinen Charakters auch oft nur im Beitrag zur Stadt Witten aufgenommen wurden.

Die KPD/ML-ZK versucht sich zwar auch bei den Edelstahlwerken Witten, allerdings wird uns nur eine Ausgabe der 'Glocke' bekannt und auch weitere Erwähnungen der Edelstahlwerke Witten konnten in der Presse der KPD/ML-ZK bisher nicht aufgefunden werden (vgl. 6.9.1971).

Für die KPD/ML-ZB dagegen dienen die polizeilichen Repressalien gegen sie bei den Edelstahlwerken als Argument in der bundesweit geführten Auseinandersetzung mit anderen ML-Gruppen (vgl. 15.9.1971), es wird auch vom KJVD wiederholt über die eigene ESW-Betriebsgruppe berichtet (vgl. Okt. 1971, 15.11.1971), die auch bei Mannesmann Witten eingreift (vgl. 11.12.1971, 10.2.1972).

An der politischen Streikwelle anlässlich des Misstrauensvotums beteiligen sich offenbar die Belegschaften beider hier betrachteter Betriebe (vgl. 26.4.1972).

Während sich die Bezahlung der Arbeitsdirektoren der Edelstahlwerke im Bereich der hunderttausender von Mark zu bewegen scheint (vgl. Dez. 1972), werden den Stahlarbeitern Lohnerhöhungen von 46 Pfennig angeboten, was in Witten offenbar nicht überzeugt (vgl. 11.1.1973).

Nun wird die Lage bei den Edelstahlwerken Witten immer mehr von Arbeitsplatzabbau (vgl. 5.5.1974) und Einstellungsstopp (vgl. 7.10.1974) geprägt, auch Entlassungen stehen wegen der Fusion mit den DEW Krefeld an (vgl. 7.1.1975, 8.1.1975).

Bei Rheinstahl dagegen ist nicht nur die DKP publizistisch aktiv (vgl. Okt. 1972, Nov. 1972, Jan. 1973, Feb. 1974, 30.9.1974, 7.10.1974, Apr. 1975, 7.4.1975, Nov. 1975), sondern es kommt auch zu Verlagerungen aus Kassel (vgl. 16.4.1975, 17.4.1975) sowie zum Tarifrundenstreik (vgl. Okt. 1975), wie er im nächsten (vgl. 29.11.1976, 1.12.1976, 8.12.1976) und übernächsten (vgl. 5.12.1977) Jahr dann auch bei den Edelstahlwerken stattfindet.

Zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung wird auch der KABD bei den Thyssen Edelstahlwerken Witten tätig (vgl. 31.1.1979).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

29.05.1969:
Die DKP gibt die Nr.9 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 22.5.1969, 5.6.1969). Berichtet wird u.a. das Thyssen Edelstahlwerk (TEW bzw. ESW) Witten.
=Unsere Zeit NRW Nr.9,Essen 29.5.1969

09.09.1969:
In Witten streiken heute, laut IMSF, die 200 Kollegen einer Abteilung im Rheinstahl Gußstahlwerk eine Schicht lang und erreichen damit dieselbe Vereinbarung wie in Gelsenkirchen und Duisburg-Meiderich.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

11.09.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und morgen vor 19 Betrieben ihr Flugblatt Nr.5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969):"
Montag: Krupp in Essen, AEG in Mülheim, Edelstahlwerke in Witten, im gesamten saarländischen Bergbau, Maxhütte in Sulzbach in Bayern - Dienstag: Maxhütte in Haidhof, Klöckner in Düsseldorf, Thyssenwerke in Düsseldorf und Hamm, Howaldt-Werft in Kiel ...

DER STREIK ROLLT"
=Agitation Nr.2,München o.J. (1969),S.22 bzw. o. Numerierung

Juni 1970:
Vermutlich im Juni wird in Witten, nach eigenen Angaben, die Gruppe Internationale Arbeiterkorrespondenz (IAK) aktiv:"
Bei den Edelstahlwerken Witten, die durch die Mehrheit von Rheinstahl im Aufsichtsrat von Rationalisierungsmaßnahmen und damit von Stillegungen einzelner Werksteile bedroht sind, hat die IAK und die Junge Garde eingegriffen. Die Genossen verteilten Flugblätter mit viel Erfolg, in denen sie die Kollegen der Edelstahlwerke auf den drohenden Arbeitsplatzverlust hinwiesen. Das veranlaßte einige SPD-Betriebsratsmitglieder zu scharfen Gegenmaßnahmen - es sieht z.B. so aus, als ob sie die sofort am Ort eingetroffene Polizei gerufen haben. Wozu? Sie wollen totale Ruhe, auch wenn die Konzernbosse diese Ruhe nur für ihre Pläne ausnutzen: Durchführung entscheidender Rationalisierungsmaßnahmen zur Steigerung der auch so schon enormen Gewinne.

Und diese Ruhe wurde gestört! Denn die Genossen der IAK sagten den Kollegen bei den Edelstahlwerken, daß nur ein Streik ihnen letzlich die Chance bietet, ihre Forderung nach Sicherung der Arbeitsplätze durchzusetzen."
=Internationale Arbeiterkorrespondenz Nr.31,Frankfurt Juli 1970,S.6

Juli 1970:
Bei den Edelstahlwerken (ESW) Witten gibt die DKP erstmals ihr 'Heisses Eisen' heraus.
=Heisses Eisen Nr.1,Witten Juli 1970

27.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
STILLEGUNG DER LANDMASCHINENFABRIK ESSEN DER HANOMAG

In Essen wird die Landmaschinenfabrik der Hanomag, die zum Rheinstahlkonzern gehört, stillgelegt. Ein moderner, erst 15 Jahre alter Betrieb.

Das Gebäude wird von AEG-Kanis aufgekauft, die auch 54 von 200 Mann Belegschaft aufnehmen.
...
Den Arbeitern und Angestellten werden Arbeitsplätze in den Rheinstahl-Werken in anderen Städten angeboten, so z.B. bei Edelstahl Witten. Die Kollegen protestierten heftig gegen den Zusatz mit den Arbeitsplätzen, weil sie befürchten müssen, daß der Ausschuß es für zumutbar hält z.B. nach Witten zu fahren.

Völker meinte, der Sozialplan mache doch 1/2 Mio. DM aus: 'wenn wir nicht unterschreiben, gingen wir das Risiko ein, nach den gesetzlichen Bestimmungen höchstens die Hälfte zu bekommen!'"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 16.6.1971,S.10

12.08.1971:
Nach eigenen Angaben der KPD/ML-ZB wird der 'Rote Fahne' Verkauf vor den Edelstahlwerken Witten und das Verteilen der Betriebszeitung 'Der Rote Edelstahlwerker', massiv von der SPD-Stadtverwaltung und vom Werkschutz behindert.
=Rote Fahne Nr.17,Bochum 30.8.1971,S.8

21.08.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.63 (vgl. 18.8.1971, 25.8.1971) heraus. U.a. wird eingegangen auf die Lehrlinge der ESW Witten.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.63,Bochum 21.8.1971

28.08.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.65 (vgl. 25.8.1971, 1.9.1971) heraus. Berichtet wird u.a. von IGM OV und ESW Witten.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.65,Bochum 28.8.1971

06.09.1971:
Die KPD/ML-ZK gibt erstmals 'Die Glocke' als Betriebszeitung für Krupp Bochumer Verein (BV), die Stahlwerke Bochum (SWB) und die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten heraus. Zur Herausgabe der 'Glocke' heißt es:"
Die alte 'Glocke' wurde von Genossen der KPD gemacht. Sie war die Zeitung der KPD-Betriebsgruppe beim Bochumer Verein 1968, vor der DKP-Gründung. Warum wurde die alte 'Glocke' eingestellt? Die korrupte KPD-Führung hatte die Gründung einer lizensierten Partei mit der Bundesregierung und den Arbeiterverrätern in der SED abgesprochen. Grete Thiele u.a. waren extra nach Bonn gefahren, um mit dem damaligen Minister Heinemann die Gründung der DKP abzusprechen. Ein wohl einmaliger Fall in der Geschichte der Kommunistischen Arbeiterbewegung, daß eine Kommunistische Partei ihre Gründung dem Klassengegner verdankt! In solch einer Situation hatten natürlich gewisse KPD-Genossen auch in Bochum kein Interesse mehr daran, Zeitungen wie die 'Die Glocke' herauszugeben ... Aus lauter Legalitätsduselei gab dann die 'revolutionäre DKP' beim BV die 'Rote Glut' heraus. Haupttenor der 'Roten Glut' und aller anderen DKP-Zeitungen: die Revidierung des Marxismus-Leninismus (den Revisionismus) den fortschrittlichen Arbeitern als Sozialismus zu verkaufen ... Der feige Opportunismus, der schändliche Verrat der KPD blieb natürlich nicht unwidersprochen in der KPD. Einige Genossen studierten eingehend die Auseinandersetzungen zwischen der KPdSU und der KP Chinas. Als Kommunisten kamen sie zu dem Ergebnis, daß die chinesischen und albanischen Genossen recht hatten. Einer der Genossen, Ernst Aust, der frühere Herausgeber des 'Blinkfüer', gab daher bereits vor Gründung der DKP den 'Roten Morgen' heraus (Übrigens: die heutigen Führer der DKP haben ihm das nie verziehen. Sie erzählen die tollsten Schauermärchen!). Zum 50. Jahrestag der Gründung der KPD durch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurde dann die KPD/ML gegründet. Ihr Zentralorgan wurde der 'Rote Morgen'. Die KPD/ML hat seit ihrer Gründung alles unternommen, die revolutionäre Tradition der KPD, der Partei Ernst Thälmanns, fortzusetzen. Deswegen nennen wir diese Betriebszeitung 'Die Glocke', weil wir der Ansicht sind, daß all die Genossen, die die alte 'Glocke' unter großen Opfern (in der Illegalität) herausgebracht haben, es verdienen, daß ihre Zeitung weiterlebt."

Zur KPD/ML-ZB heißt es:"
Daß die neue 'Glocke' erst jetzt erscheint, hat im wesentlichen folgenden Grund: die Spaltung der Revolutionäre. Als die KPD/ML gegründet wurde, unterstützen sie viele, die den Marxismus-Leninismus und die Lehren Mao Tsetungs wie eine bürgerliche Modeerscheinung betrachteten. Die erst wenig gefestigte KPD/ML konnte damals den kleinbürgerlichen Kampf einiger ihrer Mitglieder nicht schlagkräftig zurückweisen, es kam zur Abspaltung einer Gruppe, die sich später 'als die wahre KPD/ML' bezeichnete: die Gruppe Rote Fahne/Bochum. Als Kommunisten waren und sind wir der Meinung, daß der Kampf um die Einheit fortschrittlicher Kollegen, um die Einheit der Arbeiterklasse unumgänglich ist. Den Genossen der Gruppe Rote Fahne/Bochum (GRF/B) gaben wir damals zu verstehen, daß wir erst dann eine eigene Zeitung machen würden, wenn sie ihre falschen Ansichten, vor allem über Ulbricht, auch verstärkt unter die Leute bringen würden. Alle richtigen Ansichten würden wir unterstützen, um eine wirkliche Einheit zu erreichen. Wesentliche Fragen sind von ihnen nicht revidiert worden, im Gegenteil. Uns geht es nicht darum, noch eine Zeitung herauszugeben. Uns geht es darum, weitere ideologische und politische Verwirrung zu verhindern ... Vor einiger Zeit hatte die 'Walze' der GRF/B eine Veranstaltung bei 'Wilde' (damalige Gaststätte in Bochum,d.Vf.). Dort wurde sofort offenkundig, wo der Hase im Pfeffer liegt. Die Fragen der anwesenden Kollegen zeigten das, auch die Fragen weniger fortschrittlicher Kollegen. Es ist das Problem, warum die DDR vom sozialistischen Weg abgekommen ist, warum Ulbricht ein Arbeiterverräter ist usw? Auf diese Fragen muß heute ein Kommunist klipp und klar Antwort geben können, sonst verdient er diesen Namen nicht. Daß die Genossen der GRF/B auf einige der Fragen keine klare, einleuchtende Antwort geben konnten, liegt unseres Erachtens in folgendem begründet: wer sich heute nicht korrekt um die Aufdeckung des Verrats der SED und KPD bemüht, kommt zwangsläufig zu einer schwankenden Haltung gegenüber der DKP."

Weitere Artikel sind:
- Ihre Forderungen sind nicht unsere Forderungen,
- Vorsicht Kollege.
Als Kontaktadresse ist angegeben: Ellen Widmaier, Bochum.
=Die Glocke Nr.1,Bochum 6.8.1971;
Rote Glut Nr.6,Bochum Okt. 1971


15.09.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.70 (vgl. 11.9.1971, 18.9.1971) heraus.
In dem Artikel "Kommunistischer Bund/ML und Kommunistische Gruppe Mannheim hetzen gegen KPD/ML" wird berichtet aus Flensburg aus dem IGM-Bereich vom KB/ML (vgl. 6.9.1971) und ausgeführt:
Die Hetze einiger Gruppen der marxistisch-leninistischen Bewegung gegen die KPD/ML geht sogar so weit, daß sie Terrormaßnahmen sozialdemokratischer Funktionäre gegen die Partei und damit auch Vorbereitungen für ein Verbot der Partei praktisch unterstützen. Ähnlich wie die Führer des KAB behaupten, die Gruppe 'Roter Morgen' in Duisburg sei selbst schuld, wenn Verbotsanträge gegen sie und andere maoistische Gruppen gestellt würden, so schreibt auch die 'Kommunistische Gruppe Mannheim' in ihrer Zeitung 'Kommentar' zu dem Überfall von Jäger, Lucy und Co. auf Rote Fahne-Verkäufer bei Benz in Mannheim: 'Daß es dazu überhaupt kommen konnte und die Kollegen solche eklatanten Ausschreitungen nicht verhinderten, ist sicherlich durch die Fehler, die die Gruppe 'Rote Fahne' in ihrer Politik macht, mit bedingt.

Insbesondere sind ihre Vorstellungen vom gewerkschaftlichen Kampf an manchen Punkten zu kritisieren und haben dazu geführt, daß viele Kollegen den Eindruck bekommen haben, die Gruppe wolle den gewerkschaftlichen Kampf spalten. So ist es natürlich unsinnig, Mängel der gegenwärtigen Gewerkschaften einseitig einzelnen Funktionären zum Vorwurf zu machen. Die Ereignisse bei Daimler stehen jedoch nicht isoliert da. So versuchte die Polizei bei den Edelstahlwerken in Witten und bei Daimler-Benz in Sindelfingen, Flugblattverteiler und Zeitschriftenverkäufer einzuschüchtern; bei Opel in Frankfurt werden entsprechende Aktionen angekündigt. Überall sind es rechte Gewerkschaftsführer oder reaktionäre SPD-Mitglieder, die solche Aktionen anzetteln oder zumindest begrüßen und unterstützen. Das ist kein Zufall. Die Führung der IG Chemie hat durch ihren gegenüber den streikenden Arbeitern verräterischen Tarifabschluß viel Kredit bei den Kollegen eingebüßt. Auch die IGM-Führung, deren Einschwenken auf die Lohnleitlinienpolitik sich schon heute abzeichnet, muß um ihren Einfluß bei den Kollegen bangen. Da sie diesen Einfluß offensichtlich nicht durch eine konsequente Interessenvertretung der lohnabhängigen Massen begründen will, muß sie ihre Ansätze einer konsequenten Vertretung der Arbeiterinteressen durch Gewaltmaßnahmen zu unterdrücken versuchen. Die Gruppe 'Rote Fahne' kam dieser Politik insofern entgegen, als sie den reaktionären Kräften innerhalb der Gewerkschaft ei1nen willkommenen Vorwand zum Zuschlagen lieferte."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.70,Bochum 15.9.1971

Oktober 1971:
Die Nr.10 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint und berichtet u.a. aus Witten von den ESW.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10,Bochum Okt. 1971

15.11.1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB bringt die Nr.7 seines 'Jungen Bolschewik' (vgl. 15.10.1971, 3.4.1972) heraus. Die KJVD Ortsgruppe Witten kritisiert die ungenügende Schulung und geht u.a. auf ihre Jugendbetriebsgruppe (JBG), vermutlich bei den Edelstahlwerken (IGM-Bereich) ein.
=Der junge Bolschewik Nr.7,Bochum 15.11.1971

11.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.95 (vgl. 8.12.1971, 15.12.1971) heraus und berichtet u.a. von der eigenen Betriebsgruppe Edelstahlwerke (ESW) Witten ('Roter Edelstahlwerker'), die sich mit dem örtlichen Mannesmannwerk befaßt.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.95,Bochum 11.12.1971

10.02.1972:
Laut KPD/ML-ZB verteilt ihre Betriebsgruppe der Edelstahlwerke (ESW) in Witten ein Flugblatt des 'Roten Edelstahlwerkers', in dem die ESW-Kollegen zur Solidarität mit den Mannesarbeitern in Witten aufgefordert werden, deren Betrieb in Witten stillgelegt werden soll (vgl. 12.2.1972).
=KommunistischerNachrichtendienst Nr.14,Bochum 19.2.1972

26.04.1972:
In Dortmund und Witten streiken, laut 'EXI', drei Hoesch- und drei Rheinstahl-Werke.
=Express International Nr.145,Frankfurt 16.5.1972,S.5

26.04.1972:
Laut KPD/ML-ZB streiken bei den Thyssen Edelstahlwerken (TEW) Witten vermutlich heute 2 000 gegen das Mißtrauensvotum.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.32,Bochum 29.4.1972

Oktober 1972:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP vermutlich im Oktober eine Ausgabe des ersten Jahrganges ihrer 'Nahtstelle' (vgl. Nov. 1972) heraus, die uns leider noch nicht vorlag.
=Nahtstelle,Witten Nov. 1972

November 1972:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP ihre 'Nahtstelle' (vgl. Okt. 1972, Jan. 1973) heraus.
=Nahtstelle,Witten Nov. 1972

Dezember 1972:
Ein Extrablatt der 'Schlag zu' - Betriebszeitung der KPD/ML-ZK für die Zeche Hansa Dortmund (vgl. 2.5.1973) erscheint, in dem es u.a. heißt:"
Alle, die uns erzählen wollen, Kampf auf dem Pütt hat keinen Sinn, weil man aus leeren Taschen nichts herausholen kann, wollen nur eins: verhindern, daß wir mal in diese 'leeren Taschen' hineingreifen.

UND ZWAR DESHALB:
'GEWERKSCHAFTSFÜHRER GLEICH GROSSVERDIENER

Jahreseinkünfte aus Aufsichtsratsmandaten
W. Hesselbach, Chef der BfG 114 200 DM
Otto Brenner, verst. Chef der IGM 109 900 DM
Heinz Dürrbeck, Vorstandsmitglied der IGM 68 000 DM
Adolf Schmidt, Vors. der IG Bergbau u. Energie 57 000 DM
H. O. Vetter, Vors. des DGB 35 000 DM
Alfons Lappas, Vorstandsmitglied des DGB 30 400 DM
Karl Buschmann, Vors. der IG Textil 25 000 DM
Dabei ist zu bedenken, daß diese Herrschaften mehrere Aufsichtsratsmandate innehaben können.
(Alle Arbeitsdirektoren in diesem Bereich sind DGB-Mitglieder; über 90% der 'Arbeitnehmervertreter' im Aufsichtsrat ebenfalls.)

Jahreseinkünfte von Arbeitsdirektoren
Aug. Thyssen Hütte AG/Duisburg 363 071 DM
Mannesmann AG/Düsseldorf 339 458 DM
Friedrich Krupp Hüttenwerke AG/Bochum 308 280 DM
Ruhrkohle AG/Essen 273 390 DM
Hoesch AG/Dortmund 270 410 DM
Rhein. Braunkohlenwerke AG/Köln 172 115 DM
Saarbergwerke AG/Saarbrücken 162 459 DM
Edelstahlwerke Witten AG/Witten 126 459 DM
(Quellen: Capital Nr.6/72 und Nr.5/71)'
=Schlag zu Extrablatt Schluß mit den unbezahlten Überstunden!,Dortmund 1972

Januar 1973:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP ihre 'Nahtstelle' Nr.1 (vgl. Nov. 1972, Feb. 1974) heraus.
=Nahtstelle Nr.1,Witten Jan. 1973

11.01.1973:
In der Stahltarifrunde (STR) von NRW findet heute und morgen die Urabstimmung über das 46 Pfennig Angebot der Arbeitgeber statt.

Das SBü berichtet von der Stahltarifrunde (STR) in NRW u.a.:"
STAHLTARIF ABGELEHNT - KEIN STREIK

66,6% der Stahlarbeiter an Rhein und Ruhr, die am 11. und 12.Januar an der Urabstimmung über das Verhandlungsergebnis im Tarifkonflikt der nordrhein-westfälischen Stahlindustrie teilgenommen haben, folgten nicht der Empfehlung des IG-Metall-Vorstandes und lehnten die ausgehandelten 46 Pfennig Lohnerhöhung als zu niedrig ab. Zwei Drittel also (und nicht nur 52,9% wie der IG Metall-Vorstand irreführend verbreiten ließ, indem er einfach diejenigen unterschlug, die gar nicht erst zur Urne gegangen waren, und die Nein-Stimmen gleich zu der Gesamtzahl der Stimmberechtigten in Beziehung setzte), erteilten dem Vorstand die Quittung für eine Tarifpolitik, die die Aufforderung der Mitglieder, für eine Erhöhung um 60 Pfennige notfalls zu streiken, einfach beiseite gewischt hatte.
...
Die Ergebnisse müssen für den Vorstand ein Schock gewesen sein. Bei Hoesch in Dortmund stimmten mehr als 76% gegen das Ergebnis. In Dortmund insgesamt waren es 75,3% Nein-Stimmen, in Witten 66,9%, in Gelsenkirchen 59,4%, selbst im schwarzen Siegen betrugen die Nein-Stimmen noch 53%, wobei alle diese Zahlen wieder nur in Beziehung zur Zahl der Stimmberechtigten, nicht der abgegebenen Stimmen zu sehen sind."
=Express Nr.1,Offenbach 22.1.1973,S.1 und 4

28.02.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.9 (vgl. 21.2.1973, 7.3.1973) heraus, in der sie sich u.a. mit den ESW Witten befaßt.
=Rote Fahne Nr.9,Dortmund 28.2.1973

Februar 1974:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP ihre 'Nahtstelle' Nr.1 (vgl. Jan. 1973, 30.9.1974) heraus.
=Nahtstelle Nr.1,Witten Feb. 1974

05.05.1974:
In Witten demonstrieren, laut KPD, 1 500 gegen Arbeitsplatzabbau bei den Edelstahlwerken (ESW), nachdem dort schon Mannesmann (MM) geschlossen wurde.
=Rote Fahne Nr.21,Dortmund 22.5.1974

08.09.1974:
Die KPD führt eine Konferenz oppositioneller Gewerkschafter der Eisen- und Stahlindustrie in Duisburg in NRW durch. Eingegangen wird auch auf die Thyssen Edelstahlwerke (TEW) Witten im Ennepe-Ruhr Kreis.
=Rote Fahne Nr.35 und 37,Dortmund 28.8.1974 bzw. 11.9.1974

30.09.1974:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Nahtstelle' (vgl. Feb. 1974, 7.10.1974) heraus.
=Nahtstelle Extrablatt,Witten o.J. (1974)

07.10.1974:
In Dortmund gibt die KPD frühestens in dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
IM SOZIALISMUS GIBT ES KEINE ARBEITSLOSIGKEIT!
...
Die Kapitalisten jammern: Die Nachfrage sinkt, unser Profit geht zurück! Doch nicht die nachlassende Nachfrage ist die Ursache der Entlassungen: die Stahlindustrie hat steigende Aufträge und trotzdem: das Edelstahlwerk Witten (ESW bzw. TEW,d.Vf.) verfügte einen Einstellungsstop, außerdem Orenstein und Koppel (O+K,d.Vf.)! Pohlschröder in Dortmund-Asseln setzte Kurzarbeit für mehrere Tage im Oktober und November an. Und VW stellt nicht weniger Autos her - sie stellen sie allerdings in sogenannten Billiglohnländern her."
=KPD:Im Sozialismus gibt es keine Arbeitslosigkeit!,Dortmund o.J. (1974)

07.10.1974:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Nahtstelle' (vgl. 30.9.1974, Apr. 1975) heraus.
=Nahtstelle Extrablatt,Witten o.J. (1974)

07.01.1975:
Bei den Edelstahlwerken (ESW) Witten streiken, laut KPD, 1 500 mehrere Stunden lang gegen 1 000 drohende Entlassungen aufgrund der Fusion mit den Deutschen Edelstahlwerken (DEW) Krefeld (vgl. 8.1.1975).
=Rote Fahne Nr.2,Dortmund 15.1.1975

08.01.1975:
In der Nr.1 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 18.12.1974, 15.1.1975) berichtet die KPD u.a. von den Deutschen Edelstahlwerken (DEW) in Bochum, Krefeld und Witten (Ennepe-Ruhr Kreis).
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 8.1.1975

08.01.1975:
In Witten streiken, laut 'Sozialistische Arbeiterpolitik', 1 500 Beschäftigte des Thyssen Edelstahlwerkes (TEW) zwei Stunden lang gegen drohende Entlassungen.
=Sozialistische Arbeiterpolitik Nr.35,Bochum Jan./Feb. 1975

22.01.1975:
In der Nr.3 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.1.1975, 29.1.1975) berichtet die KPD u.a. aus Witten über die IGM, das lange stillgelegte Werk von Mannesmann (MM) und die Edelstahlwerke (ESW).
=Rote Fahne Nr.3,Dortmund 22.1.1975

April 1975:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP ihre 'Nahtstelle' (vgl. 7.10.1974, 7.4.1975) heraus.
=Nahtstelle,Witten Apr. 1975

07.04.1975:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Nahtstelle' (vgl. Apr. 1975, 21.4.1975) heraus.
=Nahtstelle Extrablatt,Witten o.J. (1975)

16.04.1975:
In Kassel streiken, laut KPD und KPD/ML, 500 bei Rheinstahl Rothenditmold gegen die Verlagerung der Abteilung Werkzeugmaschinenbau nach Witten.
=Rote Fahne Nr.16,Dortmund 23.4.1975;
Roter Morgen Nr.18,Dortmund 3.5.1975


17.04.1975:
Bei Rheinstahl-Henschel Werk Kassel-Rothenditmold streiken heute, laut KBW, 500 zwei Stunden lang gegen eine Verlagerung nach Witten.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.16,Mannheim 24.4.1975

21.04.1975:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Nahtstelle' (vgl. 7.4.1975, Nov. 1975) heraus.
=Nahtstelle Extrablatt,Witten o.J. (1975)

21.05.1975:
In der Nr.20 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 14.5.1975, 28.5.1975) berichtet die KPD u.a. über das Edelstahlwerk Witten.
=Rote Fahne Nr.20,Köln 21.5.1975

05.06.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.22 (vgl. 29.5.1975, 12.6.1975) heraus, aus Witten wird berichtet dem IGM-Bereich von den Edelstahlwerken.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.22,Mannheim 5.6.1975

Oktober 1975:
Bei Rheinstahl in Witten-Annen findet, laut AB, vermutlich im Oktober ein Streik statt.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.74,München 16.11.1975

November 1975:
Bei der Rheinstahl AG Witten gibt die DKP ein Extrablatt ihrer 'Nahtstelle' (vgl. 21.4.1975) heraus.
=Nahtstelle Extrablatt,Witten Nov. 1975

29.11.1976:
In Witten demonstrieren, laut AB, 500 Beschäftigte der Thyssen Edelstahlwerke (ESW) erst zur Geschäftsleitung und dann zur IGM-Verwaltungstelle.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.102,München 12.12.1976

01.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.48 (vgl. 27.11.1976, 8.12.1976) heraus und berichtet von der Stahltarifrunde (STR) der IGM u.a. in Witten, u.a. bei den Thyssen Edelstahlwerken (TEW).
=Rote Fahne Nr.48,Köln 1.12.1976

08.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.49 (vgl. 1.12.1976, 15.12.1976) heraus und berichtet u.a. von der Stahltarifrunde (STR) der IGM im Bezirk Essen, in Bochum bei Krupp und den Stahlwerken Bochum (SWB), bei Hoesch Dortmund, u.a. in Witten, u.a. bei Thyssen Industriemaschinenbau.
=Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976

05.12.1977:
Bei den Edelstahlwerken (ESW) Witten streiken, laut SAG, 3 000 zwei Stunden lang und führen eine Demonstration zur Verwaltung und zum Gewerkschaftshaus durch.
=Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.37,Frankfurt 14.12.1977

31.01.1979:
Vom Betriebs- und Gewerkschaftsverantwortlichen der Zentralen Leitung (ZL) des KABD wird der "Auswertungsbericht der Stahltarifrunde 1978/79" vorgelegt. Der KABD arbeitet während der Stahltarifrunde u.a. bei Thyssen-Edelstahl Witten, 'Der Stahlhärter'.
=KABD-ZL-Betriebs-und Gewerkschaftsverantwortlicher:Auswertungsbericht der Stahltarifrunde 78/79,o.O.,S.27ff

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