Oberhausen
Teil 4: Betrieb und Gewerkschaft (DGB, IGM und ÖTV) / Schüler und Studenten / Stadtverwaltung / Wahlen / sonstige Ereignisse

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, September 2010

In diesem Teil werden Daten zum Bereich Betrieb und Gewerkschaft (DGB, IGM und ÖTV), zum Bereich Schüler und Studenten, zur Stadtverwaltung und zu Wahlen sowie zu sonstigen Ereignissen vorgestellt. Der nächste Teil beschäftigt sich dann mit den Aktivitäten des KABD in Oberhausen.

1961-1969

In Oberhausen kam es, laut Verfassungsschutzbericht des Innenministeriums NRW 1961/62, zu einer Spaltung der "SJD-Die Falken". Daraufhin konstituierte sich die "Unabhängige Sozialistische Jugend" (USJ) (vgl. 1961/62).

1965 konstituierte sich ein "Initiatorenkreis Oberhausen", der Kontakte mit Arbeitern aus der DDR vermittelte (vgl. 28. August 1965).

Das Innenministerium NRW berichtete im Dezember 1968 von den Aktionen der ADF, die zu den Bundestagswahlen 1969 ein Bündnis mit anderen Gruppen planten. Zunächst sei ein "Aktions- und Wahlbündnis" geplant gewesen, das u. a. den Auftrag hatte, in verschiedenen Ruhrgebietsstädten Ortsgruppen für ein solches Bündnis zu bilden. Mit den Vorbereitungen zur BTW 1969 organisierte sich die DKP in eigene Bezirksverbände, Kreis- und Gebietsorganisationen, Stadtteil- und Wohngebietsgruppen. Genannt wurde auch Oberhausen (vgl. 7. Dezember 1968).

In Oberhausen fand vermutlich der erste "Liebknecht-Luxemburg-Report", der von der SDAJ organisiert worden war, statt (vgl. 1969).

Noch heute besteht die "Fabrik K-14", eine der ältesten Kultureinrichtungen in Oberhausen, die im Mai 1969 als "Verein zur Förderung politischer Bildung" gegründet worden war. Auf verschiedenen Web-Seiten (etwa: www.livegigs.de) kann das aktuelle Programm abgerufen werden (vgl. 13. Mai 1969).

Die "UZ" berichtete über das Oberhausener Kolleg, das später, 1970, durch verschiedene Aktionen der Studentenschaft auf sich aufmerksam machte (vgl.15. Mai 1969).

Über die ADF und die DFU berichtete die "UZ" (vgl. 22. Mai 1969; 19. Juni 1969).

Die Zeitung "Freies Denken" erschien zwar in Dortmund, ein Redaktionsmitglied kam jedoch aus Oberhausen (vgl. Januar 1969). Angekündigt wurde auch eine Veranstaltung in Oberhausen (vgl. Oktober 1969; 5. Oktober 1969).

Die USJ in Oberhausen wird von der DKP in "Unsere Zeit" erwähnt (vgl. 17. April 1969; August 1969).

Über die Jusos der SPD, mit denen vor allem die SDAJ der DKP Bündnisse einging, berichtete die "UZ" (vgl. 11. September 1969).

Das Auftauchen der NPD in der BRD, die bei den BTW 1969 nur knapp den Einzug ins Parlament verpasst hatte, war für viele Menschen ein erster Ansatz, sich mit linker Politik zu beschäftigen und an Aktionen und Demonstrationen gegen die NPD teilzunehmen. Wie in vielen anderen Städten, so fanden auch in Oberhausen Demonstrationen gegen sie statt (vgl. 14. September 1969).

Über die Stadtverwaltung Oberhausen, in der vermutlich die DKP eine Betriebsgruppe hatte, berichtete die "UZ" in ihrer Ausgabe für NRW (vgl. 25. September 1969).

Ein Gradmesser für eine gewisse politische Verankerung von Parteien in der Bevölkerung, dürften stets die Wahlen zu den Parlamenten gewesen sein. Verschiedene maoistische Gruppen beteiligten sich in den späteren 1970er Jahren an Bezirks- und Kommunalwahlen (etwa die KPD, der KBW, später dann auch die MLPD (Gelsenkirchen)), ohne nennenswerten Einfluss zu erlangen. Bei der DKP lag das anders. Sie konnte immer wieder einige Ratssitze erobern. Etwa in Bottrop NRW, dort war sie sogar über einen längeren Zeitraum (bis in die späten 1980er Jahre hinein) im Rat der Stadt. Bei den Kommunalwahlen in Oberhausen erreichte sie im November 1969 1,3% der Stimmen (vgl. 9. November 1969; 13. November 1969).

Weitere Berichte über Oberhausen standen in der DKP-Zeitung "UZ" (vgl. 16. Oktober 1969; 23. Oktober 1969; 4. Dezember 1969).

1961/62: In Oberhausen kommt es laut des "Verfassungsschutzberichtes des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1966" zu Differenzen innerhalb der SJD-Die Falken. Nach Ausschluss von einer Reihe von Mitgliedern sollen sich diese um die Jahreswende 1961/62 unter einem neuen Namen "Unabhängige Sozialistische Jugend" (USJ) neu konstituiert haben.
Q: Verfassungsschutzbericht des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1966.

28. August 1965: Laut des "Verfassungsschutzberichtes des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1966" initiiert der "Initiatorenkreis Oberhausen" eine "Begegnung junger Arbeiter aus der Bundesrepublik und der DDR".
Q: Verfassungsschutzbericht des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1966.

7. Dezember 1968: Das Innenministerium NRW berichtet von der Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF), die seit der Gründung der DKP ein aktives Wahlbündnis von ihr nahestehenden Gruppen (u. a. DFU, SDAJ, VVN, Westdeutsche Frauenfriedensbewegung, DFG/IdK) betreibt, dass das Ziel hat, die DKP bei diversen Aktionen zu unterstützen und zur Bundestagswahl 1969 möglichst gemeinsam mit ihr anzutreten. Auf der Gründungsversammlung am 7. Dezember 1968 in Frankfurt/Main wurde u. a. beschlossen, örtliche Gruppen für ein "Aktions- und Wahlbündnis" zu bilden. In der nächsten Zeit bilden sich an 44 Orten solche Bündnisse heraus. Genannt werden u. a. Ahaus-Borken-Bocholt, Aachen, Altena, Bergheim, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bottrop-Gladbeck, Detmold-Lippe, Dortmund, Düren, Düsseldorf, Duisburg, Ennepe-Ruhr-Kreis (Süd-Gevelsberg), Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm-Lünen-Lüdinghausen, Hattingen, (Ennepe-Ruhr-Kreis Nord), Herford, Herne, Iserlohn, Köln, Krefeld, Mettmann (Landkreis Düsseldorf-Mettmann), Minden, Moers, Mönchengladbach-Rheydt, Mülheim-Ruhr, Münster, Olpe-Meschede, Opladen (Rhein-Wupper-Kreis), Paderborn-Wiedenbrück, Recklinghausen (Stadt und Landkreis), Remscheid, Rheinisch-Bergischer Kreis (Berg. Gladbach), Siegen, Siegkreis, Solingen, Wanne-Eickel-Wattenscheid, Westmünsterland (Coesfeld), Wuppertal und Oberhausen.
Q: Innenministerium NRW: Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969, Düsseldorf 1969, S.11ff.

Januar 1969: Die Nr. 1 der Zeitung "Freies Denken", Untertitel: "Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube", erscheint in Dortmund mit der Titelschlagzeile: "Mit Zuversicht ins neue Jahr." "Freies Denken" ist die Monatsschrift der Freireligiösen Landesgemeinde Nordrhein-Westfalen, Körperschaft des öffentlichen Rechts und erscheint im 17. Jahr. Herausgeber ist die Freireligiöse Landesgemeinde NRW, 46 Dortmund, Ostwall 3. Die Zeitung erscheint im Verlag Humanitas, Dortmund Ostwall 3. Der Redaktionsausschuss besteht aus Paul Groß, Bielefeld; Helmut Kober, Dortmund; Alfons Künstler, Rodenkirchen bei Köln und Hans Sobietzky, Oberhausen. Verlagsort ist Dortmund.
Q: Freies Denken Nr. 1, Dortmund Januar 1969.

1969: In Oberhausen findet, laut "Neue Rheinische Zeitung (Online)", der "Liebknecht-Luxemburg-Report" der SDAJ statt.
Q: www.nrhz.de.

17. April 1969: Die DKP gibt die Nr. 3 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die Unabhängige Sozialistische Jugend (USJ) Oberhausen und die SDAJ beim Chemiebetrieb Herberts in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 3, Essen 17.4.1969.

13. Mai 1969: In Oberhausen wird, laut der Stadt Oberhausen, die "Fabrik K-14 - Verein zur Förderung politischer Bildung e. V." gegründet. Zweck des Vereins soll sein, "die Völkerverständigung zu fördern und sich für die Rechte von Minderheiten und Verfolgten einzusetzen".
Q: www.oberhausen.de.

15. Mai 1969: Die DKP gibt die Nr.7 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über den eigenen Bezirksverband Rheinland-Westfalen, dessen 4 000 Mitglieder in 22 Kreis- und Gebietsorganisationen, 137 Stadtteil- und Wohngebiets-, 22 Betriebs- und 3 Hochschulgruppen organisiert sein. Eingegangen wird auf die VVN AG Bergisches Land, die DFU in Solingen-Höhscheid und beim Metallbetrieb Hörster Solingen, die ADF Arnsberg, die IGM und BKS Velbert, die Ingenieurschulen Essen und Remscheid-Lennep, das Oberhausen-Kolleg (150 Studierende), die IGM OJAs Bad Oeynhausen, Herford und Minden, auf Übach-Palenberg, Wanne-Eickel, die IGM Hagen und Solingen, Lehrlinge in Wuppertal, KHD Köln, Leverkusen, den IG Tex Bezirk Nordrhein, der u. a. für Mönchengladbach, Aachen, Krefeld, Essen und Wuppertal zuständig ist und über die sozialwissenschaftliche Abteilung der Ruhruni Bochum (RUB).
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 7, Essen 15.5.1969.

22. Mai 1969: Die DKP gibt die Nr. 8 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die ADF in Ahlen, Mettmann, Oberhausen, Düsseldorf und deren Kreisverband Bielefeld, über Opel Bochum, den DGB KJA Essen, Düren, Hochdahl, die SDAJ in Wuppertal-Kronenberg und Bochum sowie die DFG/IdK Dortmund und die SPD Dortmund.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 8, Essen 22. 5.1969.

19. Juni 1969: Die DKP gibt die Nr. 12 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die DFU Oberhausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 12, Essen 19.6.1969.

August 1969: Die DKP bringt die Nr. 19 ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Aus NRW wird u. a. berichtet von der Unabhängigen Sozialistischen Jugend (USJ) Oberhausen.
Q: Unsere Zeit Nr. 19, Essen 7. 8. 1969.

4. September 1969: Die DKP bringt die Nr. 23 ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus.
Q: Unsere Zeit Nr. 23, Essen 4.9.1969.

11. September 1969: Die DKP bringt die Nr. 24 ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus
Aus NRW wird eingegangen auf die ADF Essen, die Jusos der SPD Oberhausen, die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Recklinghausen, auf Wuppertal, Köln, Gelsenkirchen und Düsseldorf.
Q: Unsere Zeit Nr. 24, Essen 11.9.1969.

14. September 1969: Die DKP berichtet über Aktionen gegen die NPD. Auch in Oberhausen "demonstrierte die Bevölkerung gegen die Provokation der braunen Rattenfänger".
Q: Unsere Zeit Nr. 25, Essen 18.9.1969, S.5; Demokratische Aktion gegen Neonazismus: Stoppt den Vormarsch der NPD, Dortmund o.J. (1969), S.1; Demokratische Aktion gegen Neonazismus: Protest und Kampfbereitschaft gegen Thadden-Kundgebung, Dortmund 5.9.1969,S.1f DKP Dortmund-X.X.: Liebe Genossen, Dortmund 8.9.1969; DGB-Kreisdelegiertenkonferenz Dortmund: Entschließung, Dortmund 7. oder 8.9.1972,S.1; Unsere Zeit NRW Nr. 22 und 26, Essen 28.8.1969 bzw. 25.9.1969,S.9 bzw. S.10 und 12.

25. September 1969: Die DKP gibt die Nr. 26 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die Stadtverwaltung Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 26, Essen 25.9.1969.

Oktober 1969: Die Freireligiöse Landesgemeinde NRW gibt die Nr. 10 ihrer Zeitung "Freies Denken" mit der Titelschlagzeile "Aktion der Begegnung" heraus. Angekündigt wird eine Veranstaltung in Oberhausen.
Q: Freies Denken Nr. 10, Dortmund Oktober 1969.

5. Oktober 1969: Laut der Freireligiösen Landesgemeinde NRW soll in der Stadthalle Oberhausen eine Veranstaltung mit Dr. Theol. Joachim Kahl (Frankfurt a. M.) stattfinden. Joachim Kahl ist vor allem mit seinem Buch. "Das Elend des Christentums oder eine Humanität ohne Gott" bekannt geworden. Zu der Veranstaltung rufen auf die Freireligiöse Landesgemeinde Nordrhein-Westfalen und die Freigeistige Vereinigung Oberhausen.
Q: Freies Denken Nr. 10, Dortmund Oktober 1969,S.11.

16. Oktober 1969: Die DKP bringt die Nr. 29 ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Aus NRW wird berichtet von der 'Westfälischen Allgemeinen Zeitung' (WAZ-DruPa-Bereich) aus Bielefeld, Bochum, Essen, Hamm und Oberhausen-Sterkrade.
Q: Unsere Zeit Nr. 29, Essen 16.10.1969.

23. Oktober 1969: Die DKP gibt die Nr. 30 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über Krupp Bochumer Verein Bochum, DWU Neviges, die Zeche Ewald 1/2/7 Herten, die PH Essen, Oberhausen-Lirich, Ahlen, Brilon, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Unna, Soest und die Marxistische Studiengemeinschaft Düsseldorf. Veranstaltungen werden angekündigt u. a. von der DFG/IdK Dortmund.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 30, Essen 23.10.1969.

9. November 1969: Heute finden Kommunalwahlen (KW) in Oberhausen statt, bei denen die DKP 1,3% der Stimmen erhält.
Q: Unsere Zeit Nr. 33, Essen 13.11.1969,S.2.

13. November 1969: Die DKP bringt die Nr. 33 ihrer "Unsere Zeit' (UZ) heraus. Aus NRW werden die Kommunalwahlergebnisse der DKP aus Morsbach, Bottrop, Solingen, Remscheid, Wanne Eickel, Gelsenkirchen, Westerholt, Dinslaken, Velbert, Dortmund, Duisburg, Castrop Rauxel, Essen, Mülheim, Bochum, Oberhausen und Düsseldorf gemeldet. Weitere Berichte behandeln die Rheinstahl Union in Duisburg-Wanheim, den Metallbetrieb Beien Herne, den Druckbetrieb Girardet Essen, den IGM OJA Köln und die SDAJ bei Felten und Guillaume Köln.
Q: Unsere Zeit Nr. 33, Essen 13.11.1969.

4. Dezember 1969: Die DKP gibt die Nr. 36 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über Oberhausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 36, Essen 4.12.1969.

1970

Die DKP berichtete im Januar und März 1970 über Oberhausen (vgl. 8. Januar 1970; 5. März 1970).

Eine "antifaschistische Woche" wurde vermutlich von allen der DKP nahestehenden Gruppen getragen (vgl. Januar 1970; 29. Januar 1970).

Es schloss sich ein Bericht über die dortige Hans-Böckler-Berufsschule an. Dort hatten DKP und SDAJ einen Streik gegen "Lehrermangel" geplant (vgl. 19. Januar 1970).

Insgesamt gelang es der DKP, sich immer wieder an Berufsschulen und Gymnasien Gehör zu verschaffen, was daran gelegen haben mag, dass dortige Klassensprecher nicht selten SDAJ-Mitglieder waren und die örtlichen Parteigruppen mit Informationen versorgten (vgl. 8. Januar 1970; 19. Januar 1970; 5. Februar 1970).

Über die DFU aus Oberhausen berichtete die DKP in ihrer Zeitung "UZ" (vgl. 22. Januar 1970; 19. Februar 1970; 18. April 1970; 16. Mai 1970).

Auch die Junge Sozialistische Garde versuchte über Berufsschulen und Gymnasien Einfluss zu gewinnen, der SDAJ und sicherlich auch den maoistischen Strömungen (etwa der Roten Garde der KPD/ML) den Rang abzulaufen. Bei einer Flugblattaktion an verschiedenen Schulen rief sie dazu auf, sich in Roten Zellen und Betriebsprojektgruppen zu organisieren (vgl. 18. April 1970).

Die Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen bei den verschiedenen Nahverkehrsbetrieben in NRW Anfang der 1970er Jahre (vgl. Dietmar Kesten: Gelsenkirchen: Der Rote Punkt 1971; Dortmund: Zur Geschichte des Roten Punktes 1971. Die Aktivitäten linker und anderer gesellschaftlicher Gruppen; Jürgen Schröder: Recklinghausen: Aktion Roter Punkt 1971; Dietmar Kesten: Ruhr-Universität Bochum: Aktivitäten politischer Gruppen an der RUB, Teil 1, 1970: Fahrpreiserhöhungen) brachten immer wieder organisierte, aber auch vielerorts spontane Aktionen und Reaktionen hervor. Faktisch gab es seinerzeit keinen Ort, an dem nicht gegen die Fahrpreise demonstriert wurde. Dieser Trend setzte sich auch in Oberhausen fort. Zunächst lag ein Bericht der DKP über die Kostenentwicklung der Nahverkehrsbetriebe vor, die stets zum Anlass genommen worden waren, den Nahverkehrsbetrieben unsoziales Verhalten gegenüber der Bevölkerung vorzuwerfen (vgl. 17. Februar 1970).

Der Schwerpunkt einer "Vietnam-Solidaritätswoche" lag, laut DKP, im März im Ruhrgebiet. So auch in Oberhausen (vgl. 19. März 1970).

Über das Oberhausener Kolleg und die USJ-Oberhausen berichtete die "UZ" (vgl. 30. Mai 1970; 20. Juni 1970).

Weitere Berichte aus Oberhausen lagen über die dortige OG der SDAJ vor (vgl. 2. Mai 1970).

Die Gründung einer KJVD-Ortsgruppe in Oberhausen vermeldete der "KND" der KPD/ML-ZB und des KJVD im Mai. Schwerpunkt der Arbeit waren die die Hüttenwerke Oberhausen AG (HOAG) (vgl. 15. Mai 1970).

Wegen des Verkaufs des "KDAJ" ohne Gewerbeschein wurden einige KJVDler, so der "KND", festgenommen (vgl. 22. August 1970).

Mit stetiger Regelmäßigkeit veranstaltete die DKP ihre Antifa-Kundgebungen in Stukenbrock (bekannter unter dem Namen: "Blumen für Stukenbrock"). Es handelte sich hierbei um ein deutsches Kriegsgefangenenlager in der Senne bei Stukenbrock von 1941-1945. Ein sowjetischer Ehrenfriedhof erinnerte zudem an die Opfer des Stalags (vgl. 22. August 1970).

Über den "Roten Pfeffer", eine Art Polit-Revue der DKP lagen ebenfalls einige Berichte vor (vgl. 21. Mai 1970; 23. Mai 1970). Über Folgen der Großveranstaltung, die mit dem "Roten Pfeffer" in Verbindung zu bringen waren, berichtete die "UZ" (vgl. 6. Juni 1970).

Januar 1970: In Oberhausen findet, laut DKP, vermutlich im Januar eine antifaschistische Woche statt, die getragen worden sei von der VVN, einer BI und "allen namhaften Jugendorganisationen".
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 5, Düsseldorf 29. 1.1970.

8. Januar 1970: Die DKP bringt die Nr.1/2 ihrer "Unsere Zeit" heraus. Aus NRW erscheinen Leserbriefe aus Bielefeld, Essen, Gladbeck und Oberhausen, berichtet wird aus Castrop-Rauxel, von der Bürgerinitiative Heinrich Heine Universität Düsseldorf und über Oberschüler in Essen und ganz NRW.
Q: Unsere Zeit Nr.1/2, Essen 8.1.1970.

19. Januar 1970: An der Hans Böckler Berufsschule Oberhausen hatte die SDAJ der DKP, laut DKP, für heute den Beginn eines Streiks gegen Lehrermangel bis zum 23.1.1970 geplant, kam aber über das Planungsstadium nicht hinaus.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 6, Düsseldorf 5.2.1970.

22. Januar 1970: Die DKP gibt die Nr. 4 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die DFU in Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 4, Essen 22.1.1970.

29. Januar 1970: Die DKP gibt die Nr.5 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" heraus. Berichtet wird u. a. über DÜWAG Düsseldorf, Bayer Leverkusen, Antifa in Oberhausen, Essener Schüler, die DFU Ostwestfalen, die DKP und SDAJ Dortmund, die DKP Duisburg und ihre Woche der DKP. Eingegangen, wird auch auf die DFU Oberhausen und den Kreis Geilenkirchen/Heinsberg.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 5, Essen 29.1.1970.

5. Februar 1970: Die DKP gibt die Nr. 6 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. auch über das Elsa Brandström Gymnasium Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 6, Essen 5.2.1970.

17. Februar 1970: Für die DKP berichtet W. S.: "LANDESVERKEHRSPLAN FÜR REVIER IST KLEINKARIERT. RUHRSTÄDTE BEZIFFERN KOSTEN AUF 7 STATT AUF 1,6 MILLIARDEN DM

Am letzten Dienstag konstituierte sich in Gelsenkirchen die Stadtbahngesellschaft mbH. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde der Essener Oberbürgermeister, Horst Katzor, gewählt. Gesellschafter sind die elf Revierstädte Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim, Oberhausen, Recklinghausen und Wattenscheid sowie das Land Nordrhein-Westfalen, der Ruhrsiedlungsverband, die 25 öffentlichen Nahverkehrsunternehmen im Revier und die Gewerkschaft ÖTV.

Die längst nicht mehr den Anforderungen gewachsenen Nahverkehrsverbindungen des Ruhrgebiets sollen durch ein 360 Kilometer langes S-Bahn-Netz der Bundesbahn und durch ein 230 Kilometer langes Stadtbahnnetz wesentlich verbessert werden. 24 Revierstädte sind dann bis Anfang der 80er Jahre durch ein modernes Streckennetz verbunden und zu einer einzigen Riesenstadt zusammengewachsen. Dieser Verkehrsverbund des Ruhrgebiets war schon längst fällig.

50 Prozent der anfallenden Kosten sollen dann vom Bund, 40 Prozent vom Land und 10 Prozent von den Gemeinden übernommen werden. Das Tauziehen über die tatsächliche Höhe der Kosten wird jedoch in den nächsten Monaten weitergehen und eine nicht unwesentliche Rolle im Landtagswahlkampf spielen. Neben der S-Bahn und der Stadtbahn, werden für Kraftfahrer Schnellstraßen gebaut.

An den Vorortbahnhöfen sollen weiträumige Parkplätze entstehen. Von dem heute noch 650 km langen Straßenbahnnetz sollen nach Fertigstellung des Stadtbahnnetzes allerdings nur noch 200 km übrigbleiben. Straßenbahn- und Omnibuslinien sollen dann vorwiegend nur noch Zulieferer für die Schnellbahnstrecken sein. Auch an den Luftverkehr ist gedacht. Im Raum Dortmund und in Essen-Mülheim sollen Flugplätze entstehen."
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 9, Essen 26.2.1970,S.9.

19. Februar 1970: Die DKP gibt die Nr. 8 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Veranstaltungen werden angekündigt von der DFG/IdK Dortmund, der DKP Stadtteilgruppe Duisburg-Neudorf, den SDAJs Dortmund, Essen und Velbert/Neviges sowie der SDAJ und dem Lehrlingskomitee (LK) Köln, von der DFU Düsseldorf, Gütersloh, Oberhausen und Paderborn und der Friedrich Engels Gesellschaft Gelsenkirchen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 8, Essen 19. 2.1970.

5. März 1970: Die DKP gibt die Nr. 10 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Aus Oberhausen wird u. a. vom dortigen UB berichtet.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 10, Essen 5.3.1970.

19. März 1970: Die DKP gibt die Nr. 12 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Angekündigt wird eine Vietnamsolidaritätswoche. Deren Schwerpunkte sollen liegen in: Aachen, Bensberg, Bergisch Neukirchen, Bochum, Bonn, Dortmund, Düren, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hattingen, Herne, Köln, Krefeld, Langenfeld, Leverkusen, Mülheim, Oberhausen, Opladen, Rheydt, Siegburg, Solingen, Velbert und Wuppertal. Veranstaltungen werden u. a. angekündigt in Pelkum-Herringen, von der DFU Düsseldorf und der SDAJ Velbert/Neviges.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 12, Essen 19.3.1970.

11. April 1970: Die DKP bringt die Nr. 15 ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Aus NRW wird u. a. aus Oberhausen berichtet.
Q: Unsere Zeit Nr. 15, Essen 11. 4.1970

18. April 1970: In Bottrop wird ein Flugblatt der Jungen Sozialistischen Garde (JSG) Bottrop, der späteren KJO Spartacus, mit dem Titel: "Arbeiter, Bürger, Lehrlinge, Schüler: Genossen!" verteilt, in dem u. a. ausgeführt wird: "Gestern haben wir - Schüler, Studenten und Lehrlinge aus Bottrop/Bonn/Oberhausen - in den Zechen und Schulen Flugblätter verteilt." Notwendig sei eine verbindliche Organisierung in Roten Zellen und Betriebsprojektgruppen. An der Demonstration gegen die Gedenkfeiern zur Zerschlagung der Roten Ruhr Armee 1920 beteiligen sich an diesem Tage, laut Bottroper Stadtanzeiger, 200 Personen. Laut DKP beteiligen sich hunderte an der Demonstration gegen die Gedenkfeier der Marinekameradschaft im Kolpinghaus.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 17, Düsseldorf 25. 4. 1970; Roter Anfang Nr.3/4, Bonn 1970.

18. April 1970: Die DKP gibt die Nr. 16 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Veranstaltungen werden u. a. angekündigt von der DFU Altena und der dortigen eigenen Betriebsgruppe Heitkamp, der DKP Düsseldorf, Essen, Velbert und Lennep sowie der DKP-Stadtteilgruppe Hagen-Haspe, der DFU Oberhausen und der SDAJ Köln.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 16, Essen 18.4.1970.

2. Mai 1970: Die DKP gibt die Nr. 18 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die SDAJ Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 18, Essen 2.5.1970.

15. Mai 1970: Die KPD/ML-ZB und ihr KJVD geben erstmals ihren "Kommunistischen Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD" (KND) heraus. Berichtet wird auch darüber, dass in der letzten Woche der KJVD in Oberhausen gegründet worden sei. Obwohl ein Trotzkist aus Bochum versucht habe, die Versammlung zu fraktionieren, habe sich doch die Mehrheit dem KJVD angeschlossen. Schwerpunkt der Arbeit sollen die Hüttenwerke Oberhausen AG (HOAG) sein.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 1, Bochum 15.5.1970.

16. Mai 1970: Die DKP gibt die Nr. 20 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Veranstaltungen werden angekündigt von der DFU in Bochum und Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 20, Essen 16.5.1970.

21. Mai 1970: Für die DKP berichtet Werner Finkemeier: "KOMMUNISTEN? JA!". Berichtet wird von einer Großveranstaltung "Roter Pfeffer" in der Grugahalle in Essen. Angeführt werden auch Aktionen in Bochum, Oberhausen und Bielefeld.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 23, Essen 6.6.1970,S.16.

23. Mai 1970: Für die DKP berichtet Werner Finkemeier aus Oberhausen. "Die DKP in Ostwestfalen registrierte ein wachsendes Interesse für Diskussionen mit Kommunisten vor allem bei jungen Sozialdemokraten. Eine große Gruppe von ihnen fuhr denn auch mit den Kommunisten zusammen zur Gruga-Halle."
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 23, Essen 6.6.1970,S.16.

23. Mai 1970: Für die DKP berichtet Werner Finkemeier: "Am Samstag nach Kassel hatten die Kommunisten von Oberhausen die Absicht, bei einem Informationsstand viel Wahlmaterial zu verteilen. Daraus wurde nichts. Durch die Diskussionsbereitschaft der Passanten. Fünfzehn Kommunisten funktionierten den Fußgängerstauraum Marktstraße in eine permanente Versammlung um, die von 10 Uhr 30 bis 14 Uhr dauerte. In der Zeit beteiligten sich über 1 000 Oberhausener an den Diskussionen. Zu welcher Wahlversammlung kommen schon 1 000 Leute?"
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 23, Essen 6.6.1970,S.16.

30. Mai 1970: Die DKP gibt die Nr. 22 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über die Unabhängige Sozialistische Jugend (USJ) Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 22, Essen 30.5.1970.

6. Juni 1970: Die DKP gibt die Nr. 23 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird auch von den Folgen des 21. Mai in NRW, u. a. Bielefeld, Bochum und Oberhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 23, Essen 6.6.1970.

20. Juni 1970: Die DKP gibt die Nr. 25 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Berichtet wird u. a. über Düsseldorf-Garath, das Oberhausen-Kolleg, die Unabhängige Sozialistische Jugend Oberhausen, Porz-Grengel, Bad Godesberg, die Kaufmännische Berufsschule Bochum, Minden, die Kunstakademie Düsseldorf, den DPG Bezirk Dortmund, die SDAJ Gruppe Niederberg, die DFU Duisburg und den DFU Bezirk Moers/Rheinhausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 25, Essen 20.6.1970.

22. August 1970: Die DKP gibt die Nr. 34 des Regionalteils NRW ihrer "Unsere Zeit" (UZ) heraus. Angekündigt werden Busabfahrten zur Antifakundgebung in Stukenbrock am 5.9.1970 in Bochum, Dortmund, Hattingen, Oberhausen, Wattenscheid und Werne.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 34, Essen 22.8.1970.

22. August 1970: In Oberhausen hatte der KJVD, nach eigenen Angaben, bereits 110 "Rote Fahnen" verkaufen können, als die Polizei erschien und einen Verkäufer wegen Verkaufens ohne Gewerbeschein festnahm.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 27, Bochum 26.8.1970.

1971

Die trotzkistische Junge Garde verfügte, laut Verfassungsschutzbericht für NRW, über zwei OG in Bochum und Oberhausen (vgl. 1971).

Der "KDAJ" des KJVD berichtete in seiner Ausgabe Nr. 1 für 1971 vom Oberhausener Lehrlingskongress (vgl. Januar 1971).

In vielen Orten der damaligen BRD gab es sog. "Migranten-Wohnheime". In Bochum etwa die Brehlohstraße, in Gelsenkirchen das "Küppersbusch-Wohnheim" für Türken, in Oberhausen das "Türkenwohnheim Niebuhrstraße". Darüber berichtete die KPD/ML-ZK in ihrer Zeitung "Betrieb und Gewerkschaft" (vgl. 5. Januar 1971).

Die KPD/ML-ZB, die sich 1971 an vielen Aktionen des "Roten Punkt" im Ruhrgebiet beteiligt hatte, berichtete im "KND" und in der "Roten Fahne" von der Konstituierung des "Aktionskomitees Roter Punkt" in vielen Städten (vgl. 22. Januar 1971).

"Die Presse", die Zeitung der Opel-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB, machte im März 1971 gegen die "Preistreiberei bei den öffentlichen Verkehrsunternehmen" mobil. Genannt wurde auch Oberhausen (vgl. 29. März 1971).

Die Junge Garde Oberhausen nahm wohl an dem Kongress der IV. Internationale in Essen teil (vgl. 3. Juli 1971).

Der "KND" der KPD/ML-ZK und des KJVD berichtete vom DGB-KJA-Kongress in Oberhausen (vgl. 8. Dezember 1971).

1971: Laut "Verfassungsschutzbericht des Innenministerium NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1971" verfügt die trotzkistische "Junge Garde" über "zwei Ortsgruppen, und zwar in Bochum und Oberhausen mit insgesamt etwa 50 Mitgliedern".
Q: Verfassungsschutzbericht des Innenministerium NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1971, S. 19.

Januar 1971: Die Nr. 1 der Zeitung "Der Kampf der Arbeiterjugend (KDAJ) - Zentralorgan des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland (KJVD) der KPD/ML-ZB" erscheint für Januar/Februar 1817. Aus NRW wird vom Lehrlingskongress in Oberhausen berichtet.
Q: Die Presse - Ausgabe des KJVD - Volle Bezahlung der Notdienstarbeiten!, Bochum o.J. (Januar 1972), S.2; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 1, Bochum Januar/Februar 1972; Heisser Ofen Statt Regierungsknechte kämpferische Betriebsräte, Gelsenkirchen o.J. (1972),S.4 und 10.

5. Januar 1971: Bei Mannesmann Duisburg-Huckingen findet, laut KPD/ML-ZK, die zweite Betriebsversammlung statt. Eingegangen wird u. a. auf das Türkenwohnheim in der Niebuhrstraße in Oberhausen.
Q: Betrieb und Gewerkschaft Nr.2/3, Köln o.J. (1971).

22. Januar 1971: Die KPD/ML-ZB berichtet in der "Roten Fahne" und fast gleich im "KND": "ROTE-PUNKT-AKTION RECKLINGHAUSEN. Anfang Dezember wurde bekannt, dass das Verkehrsunternehmen 'Vestische Straßenbahnen GmbH' zum ersten Februar die Tarife erhöhen wollte. Die Aktionäre dieser Gesellschaft sind die betroffenen Kommunen: Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Recklinghausen - alles SPD-regierte Städte. Die Gesellschafter erklärten sich nicht bereit, das Defizit aus eigener Kasse zu zahlen. Also wurden die Tarife um 16 - 25% erhöht ..."

Dagegen haben sich in den meisten Ruhrgebietsstädten "Rote Punkt Komitees" konstituiert: "Am 22.1. wurde ein Aktionskomitee Roter Punkt konstituiert. Vertreter der Gruppen KJVD, D'K'P (DKP, d. Vf.), SDAJ, WFFB (West-Frauen-Friedens-Bewegung) (Weltfrauenfriedensbewegung, d. Vf.), der Falken (SJD der SPD, d. Vf.) und der 'Revolutionären Kommunistischen Jugend' (RKJ der GIM, d. Vf.) (Trotzkisten) nahmen teil.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 11, Bochum 10.2.1971,S.8f; Rote Fahne Nr. 3, Bochum 15.2.1971,S.8.

29. März 1971: "Die Presse - Zeitung der Opel-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB" Nr. 3 erscheint in Bochum. Berichtet wird u. a. auch von der "Preistreiberei" bei den öffentlichen Verkehrsunternehmen und Protesten dagegen. Genannt werden die Städte: Bochum, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Bottrop, Gladbeck, Oberhausen, Düsseldorf und weitere Ruhrgebietsstädte.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 25, Bochum 31.3.1971,S.9f; Die Presse Nr. 3, Bochum April 1971.

3. Juli 1971: In Essen beginnt die, vom Internationalen Komitee der Vierten Internationale organisierte, zweitägige internationale Jugendversammlung, mit, nach eigenen Angaben, 5 000 Teilnehmern, von denen allerdings die übergroße Mehrheit aus dem Ausland stammt.

In den Extremismus-Berichten des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landtagsbehörden 1971 heißt es dazu: "Aus der Aktivität dieser zuletzt genannten Organisation ist hervorzuheben eine spektakuläre internationale trotzkistische Großveranstaltung am 3. und 4. 7.1971 in Essen, die trotz einer nur geringen Mitgliederzahl auch in der Öffentlichkeit Beachtung gefunden hat. In NW verfügt die 'Junge Garde' über zwei Ortsgruppen, und zwar in Bochum und Oberhausen mit insgesamt etwa 50 Mitgliedern ..."
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr.38/39, Eschborn November/Dezember 1971; Flugblatt zu Essen, Bochum 1971; Innenministerium NRW: Extremismus-Berichte des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landtagsbehörden 1971,o.O. o.J.,S.19.

8. Dezember 1971: Die KPD/ML-ZB gibt ihren "KND" Nr. 94 heraus. Aus NRW wird vom Kongress des DGB KJA Oberhausen berichtet.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 94, Bochum 8.12.1971.

1972

Der Oberhausener Lehrlingskongress war Thema in der Zeitung "Junge Garde" der gleichnamigen OG (vgl. 28. Februar 1972).

Selbige machte auch in Oberhausen mobil für ihre 2. Konferenz (vgl. 3. Juni 1972).

Ein Kongress der IG Metall, der sich mit der "Verbesserung der Lebensqualität" beschäftigte, fand im April statt (vgl. 11. April 1972).

Auch der "KND" der KPD/ML-ZB und des KJVD berichteten nun über die Stadtverwaltung Oberhausen (vgl. 15. April 1972).

Die schon erwähnten Aktionen gegen das Misstrauensvotum (vgl. Dietmar Kesten: Oberhausen Teil 2 und Teil 3) wurden auch von der ÖTV in Oberhausen getragen, die sich ebenfalls an den Kundgebungen in der Oberhausener Innenstadt beteiligte (vgl. 27. April 1972; Juni 1972).

Aufsehen erregte im Juni 1972 der "Fall Girod" in Oberhausen. Damals hatten er und seine Familie Polizeibeamte bei einer Routinekontrolle erschossen und andere verletzt. Das "Rote Schwungrad" und die "Rote Westfalenwalze", die in Dortmund erschienen, brachten dieses Ereignis mit dem neuen "Waffengesetzt" in Verbindung (vgl. 20. Juni 1972).

Die DKP legte den Delegiertenschlüssel für ihre Konferenzen fest, auf denen die Kandidaten für die Wahlen für den nächsten Deutschen Bundestag bestimmt werden sollten (vgl. 15. Juni 1972; 30. August 1972).

Der KB berichtete in seinem "Arbeiterkampf" u. a. aus Oberhausen (vgl. Juni 1972).

Vermutlich war im September wieder das Oberhausener Kolleg gemeint, das in Streikaktionen in NRW mit einbezogen wurde (vgl. 5. September 1972).

Zu "Festkonzerten" in die Stadthalle Oberhausen lud die DKP ein (vgl. 20. Oktober 1972; 9. November 1972).

28. Februar 1972: Die Nr.11 der "Jungen Garde" für Februar und März erscheint vermutlich in dieser Woche und berichtet u. a. über die Junge Garde Kampfgruppe Berlin, aus NRW von der Ruhruni Bochum, von Klöckner Hagen, Opel Bochum, der IGBE und dem Oberhausener Lehrlingskongress.
Q: Junge Garde Nr. 11, Bochum Februar/März 1972.

11. April 1972: In Oberhausen beginnt die IGM ihre 4. internationale Arbeitstagung unter dem Motto: "Aufgabe Zukunft: Verbesserung der Lebensqualität". Sie dauert bis zum 14.4.1972.
Q: Nachrichten zur Wirtschafts- und Sozialpolitik Sondernummer: Bessere Lebensqualität als Aufgabe, Frankfurt o. J. (1972),S.1ff.

15. April 1972: Die Nr. 28 des "KND" der KPD/ML-ZB und des KJVD erscheint. Aus NRW wird auch von der Stadtverwaltung und der SPD Oberhausen berichtet.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 28, Bochum 15.4.1972.

27. April 1972: Innerhalb des DKP-Bezirks Ruhr-Westfalen wurde zum CDU/CSU Misstrauensvotum angekündigt: "In Oberhausen ist für 10 Uhr eine Kundgebung in der Innenstadt geplant."
Q: DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen: Bezirk Ruhr-Westfalen, o.O. (Essen) 26.4.1972, S.2.

Juni 1972: Der KB gibt seinen Arbeiterkampf (AK) Nr. 19 heraus. Aus NRW wird berichtet vom 1.Mai in Dortmund, Essen, Köln und Oberhausen und aus Köln von Felten und Guillaume (F+G).
Q: Arbeiterkampf Nr. 19, Hamburg Juni 1972.

Juni 1972: Die SAG geben die Nr.11/12 ihres "Klassenkampf" für Mai und Juni vermutlich erst diesen Monat heraus. Berichtet wird über die Aktionen gegen das CDU/CSU-Misstrauensvotum in Berlin, Hamburg, Bremen, Emden, Hannover, Dortmund, Duisburg, Essen, Mülheim, Oberhausen, Düsseldorf, Solingen, Bad Oeynhausen, Köln, Bonn, Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Kassel, Mannheim und Stuttgart.
Q: Klassenkampf Nr.11/12, Frankfurt Mai/Juni 1972.

3. Juni 1972: An diesem und dem nächsten Tage führt die Junge Garde, laut eigenen Angaben, vorbereitende Versammlungen zu ihrer 2. Konferenz (zu deren Besuch auch schon einmal für den 13./14.5.1972 aufgerufen worden war, d. Vf. ) durch, u. a. in folgenden Städten: Berlin, Hamburg, Kiel, Lübeck, Hannover, Braunschweig, Kassel, Düsseldorf, Duisburg, Krefeld, Oberhausen, Essen, Münster, Bochum, Dortmund, Leverkusen, Aachen, Marienheide, Wuppertal, Frankfurt, Darmstadt, Reutlingen und Regensburg.
Q: Die Junge Garde Nr. 12, Bochum Mai 1972.

15. Juni 1972: Der DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen verfasst ein Papier zu einer Kreisdelegiertenkonferenz, auf denen "die Direktkandidaten nominiert werden und Delegierte für die Landes-Konferenz zu wählen" sind. Dazu wird der Vorschlag eines Delegiertenschlüssels gemacht und die Termine für die Wahl festgelegt. Für Oberhausen war das am 30. August 1972.
Q: DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen: Liebe Genossinnen und Genossen, Essen 15.6.1972.

20. Juni 1972: Bei Hoesch Dortmund erscheinen vermutlich heute eine Ausgabe des "Roten Schwungrades" der KPD/ML-ZB bei Phoenix und der "Roten Westfalenwalze" bei der Westfalenhütte. Die identischen Texte führen zum neuen Waffengesetzt aus: "Das neue WAFFENGESETZ will den Privatbesitz an Waffen erheblich einschränken. Künftig sollen nur noch Barone und andere hohe Herrschaften Waffen besitzen. Der Frau Harders wird wohl keiner zu Leibe rücken, weil sie eine Pistole hat. Die braucht sie ja, um sich gegen 'wildgewordene' Arbeiter zu verteidigen ...

In diesem Zusammenhang wird auch auf den Fall Girod eingegangen. Damals wurden am 15. Juni 1972 bei einer Routinekontrolle auf der Oberhausener Beethovenstraße die Kriminalhauptmeister Hermann Schulte-Holtaus (58) und Werner Karp (43) sowie der Polizeimeister Günther Olfen (24) von der Familie des 43 jährigen Karl-Heinz Girod erschossen. Zwei weitere Beamte wurden verletzt.

Das "Rote Schwungrad" und die "Rote Westfalenwalze" meinen dazu: "Anders dagegen wenn ein Sozialrentner wie Girod in Oberhausen Waffen hat. Da muss man dann eine Hundertschaft Polizei bis an die Zähne bewaffnet und mit Tränengas und Gasmasken ausgerüstet losschicken, um ihn und seine und 5 Kinder auszuräuchern. Und dann, als der sich auf seine Weise wehrt und dabei 3 Polizisten über den Haufen schießt, hat man die willkommene Propagandamöglichkeit, so ein Gesetz zu verabschieden. Das sind die Methoden, wie dieser Staat arbeitet ..."
Q: Das Rote Schwungrad Kollegen, Genossen! Weg mit dem Vorbeugehaftgesetz, Dortmund o.J. (Juni 1972); Die Rote Westfalenwalze Kollegen, Genossen! Weg mit dem Vorbeugehaftgesetz, Dortmund o. J. (Juni 1972.

30. August 1972: In Oberhausen soll, auf Vorschlag des DKP-Bezirksvorstandes Ruhr-Westfalen eine Wahlkreiskonferenz der DKP zur Aufstellung der Kandidatenliste für die Bundestagswahl stattfinden.
Q: DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen: Liebe Genossinnen und Genossen, Essen 15.6.1972,S.2.

5. September 1972: In Dortmund erscheint zum für heute angesetzten Streik der Kollegs (ZBW) in NRW ein anonymes Flugblatt: "DIE STUDIERENDEN DER KOLLEGS IN NORDRHEIN-WESTFALEN STREIKEN VOM 5. BIS 7. SEPTEMBER."

Eingegangen wird auch auf das (ein) Kolleg in Oberhausen: "Wegen des großen Einzugsgebietes sind viele Studierende auf das dem Oberhausen-Kolleg angeschlossene Wohnheim und die Kantine angewiesen.

Zu Beginn des Semesters traf die Studierenden eine unverschämte Preiserhöhung von 65% ... DM 80 verbleiben dem Studierenden für Sonntags- und Ferienverpflegung, Bücher, Schulmaterial, Kleidung und andere private Ausgaben!

AN ANDEREN KOLLEGS HERRSCHT EIN ÄHNLICHER ZUSTAND.
DAVON KANN MAN NICHT LEBEN! DESHALB FORDERN WIR: BILLIGE MIETEN SOZIALE KANTINENPREISE. UN DARÜBER HINAUS DIE ABSCHAFFUNG DES SOZIALEN NUMERUS CLAUSUS (NC, d.Vf.) DURCH: ERWEITERUNG DER STUDIENPLÄTZE - BEHEBUNG DES LEHRERMENAGLES, ANHEBUNG DER AUSBILDUNGSBEIHILFE, VORRANG DER BILDUNG VOR RÜSTUNG UND UNTERNEHMERINTERESSEN!"
Q: Czerwinski, Jürgen: Die Studierenden der Kollegs in Nordrhein-Westfalen streiken vom 5. bis 7.September, Dortmund o.J. (1972).

20. Oktober 1972: Zu einem "Festkonzert" in Oberhausen lädt der DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen ein. Es soll am 9. November in der Stadthalle in Oberhausen stattfinden.
Q: DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen: An die Vorsitzenden der Grundorganisationen der DKP Ruhr-Westfalen, Essen 20.10.1972.

9. November 1972: Laut DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen findet "das vorgesehene III. Festkonzert der DKP am 9. November 1972 in der Stadthalle in Oberhausen statt. Die Programme sind über die Kreisvorstände zu erhalten."
Q: DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen: An die Vorsitzenden der Grundorganisationen der DKP Ruhr-Westfalen, Essen 20.10.1972,S.2.

1973

Berichte über die ÖTV Oberhausen lagen vom Mai und Juni vor (vgl. 2. Mai 1973; Juni 1973).

Ein zentrales Thema in 1973 war der Streik der ÖTV in NRW. Besonders die Müllwerker setzten vielen zu. Hier lagen Berichte von der SAG, der KPD/ML, der KPD und des RJVD vor (vgl. 11. September -13. September; 19. September 1973; Oktober 1973).

Dass die Trotzkisten in Oberhausen in verschiedenen Bereichen aktiv wurden, dürfte seit 1970 bekannt sein. Spartakus Bolschewiki/Leninisten berichteten in ihrer Zeitung "Spartacus" nun auch über Oberhausen (vgl. September 1973).

Auch an den Aktionen für Teuerungszulagen beteiligte sich die örtliche ÖTV (vgl. 12. September 1973; Oktober 1973).

Über das Friedensdorf in Oberhausen informierte die "Antimilitarismus Information" (vgl. 15. September 1973).

Die Gruppe Arbeiterstimme begann mit Gästen aus Oberhausen ihre zweitägige Konferenz (vgl. 13. Oktober 1973).

Das Jahr wurde beschlossen mit einem Leserbrief aus Oberhausen, der im "Roten Morgen" erschien (vgl. 22. Dezember 1973).

2. Mai 1973: Aus Dortmund wollten sich, laut KPD, 50 Personen (u. a. von der ÖTV Jugend) an dem Sternmarsch auf Bonn beteiligen, der aber vom DGB abgesagt wurde. Deswegen hätten sich dann 150 an einer Demonstration in Oberhausen beteiligt.
Q: Rote Fahne Nr. 19, Dortmund 9.5.1973.

Juni 1973: Es erscheint die Nr. 20 der "Sozialistischen Arbeiterpolitik" (SAP). Aus NRW wird eingegangen auf die ÖTV Oberhausen sowie auf Bochum, u. a. auf Opel Bochum und den Juso KV Bochum.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 20, Bochum Juni 1973.

September 1973: Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen "Spartacus" Nr. 7 heraus. Berichtet wird aus Oberhausen.
Q: Spartacus Nr. 7, Mainz September 1973.

11. September 1973: In Oberhausen streiken, laut RJVD, 100 Müllwerker. Laut SAG streiken die Müllwerker sowie die Kollegen von der Straßen- und Kanalreinigung. Laut KPD beginnt in Alt-Oberhausen beginnt ein Streik der Müllarbeiter für eine Teuerungszulage (TZL) von 500 DM, der bis zum 14. 9.1973 um 9 Uhr 30 andauert. Bei den Müllarbeitern in Oberhausen-Sterkrade sowie im Fuhrpark werden Sympathiestreiks durchgeführt.

Berichtet wird auch durch die KPD/ML, die zu einem beginnenden Streik der Müllarbeiter in Hannover meint: "Sofort kamen Solidaritätstelegramme von Kollegen aus ganz Deutschland. Die Müllarbeiter in Wolfsburg, Oberhausen, Nürnberg schlossen sich dem Streik an."
Q: Rote Fahne Nr. 38, Dortmund 19.9.1973; Klassenkampf Nr. 27,Frankfurt September 1973; Rebell Nr. 10, Tübingen Oktober 1973; Roter Morgen Nr. 37, Dortmund 22.9.1973.

12. September 1973: Die KPD gibt ihre "Rote Fahne" Nr. 37 heraus. Berichtet wird u. a. von der Streikwelle zu den TRZ.
Q: Rote Fahne Nr. 37, Dortmund 12.9.1973.

12. September 1973: Frühestens heute gibt die SAG die auf September datierte Nr. 27 ihres "Klassenkampf" heraus, in der erneut auf die Streikwelle in der Metallindustrie und dem ÖD eingegangen wird. Berichtet wird u. a. von GHH sowie dem ÖD in Oberhausen.
Q: Klassenkampf Nr. 27, Frankfurt September 1973.

13. September 1973: In Oberhausen streiken, laut RJVD, erneut die Müllwerker.
Q: Rebell Nr.10,Tübingen Oktober 1973.

15. September 1973: Die "Antimilitarismus Information" (AMI) berichtet: "FRIEDENSWOCHE DORTMUND. In der Zeit vom 15. - 23.9.1973 veranstalten 24 Dortmunder Gruppen und Organisationen (von der Abteilung "Friedensforschung" an der Ruhr-Universität bis zu den Ersatzdienstleistenden des Diakonischen Werks) eine Friedenswoche. Ziel dieser Aktionswoche soll es sein, den 'Frieden' von verschiedenen Seiten darzustellen und die Dortmunder Bevölkerung auf die verschiedenen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Probleme aufmerksam zu machen. (Nach dem Vorbild der Niederländer soll diese Dortmunder Friedenswoche eventuell der Beginn einer jährlich wiederkehrenden Aktionseinheit sein.)

Eröffnet wird die diesjährige Woche am 15.9. mit einem Friedensmarsch der unter dem Motto 'Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa' steht. Dabei wird ein Kilometergeld für ein Kinderkrankenhaus in Haiphong (in Vietnam, d. Vf.), sowie für das 'Friedensdorf Oberhausen' gesammelt ..."
Q: DJD: Informationsveranstaltung, Dortmund o. J. (September 1973); LgdI-OG Dortmund: Wer die Kriege abschaffen will, muss den Imperialismus abschaffen, Dortmund o.J. (September 1973); Antimilitarismus Information Nr. 8/9, Frankfurt August/September 1973,S.I-84; IZ3W Dortmund: Flohmarkt 1973, Dortmund o.J. (September 1973).

19. September 1973: Die KPD gibt ihre "Rote Fahne" Nr. 38 heraus. Aus Oberhausen wird berichtet vom Müllarbeiterstreik.
Q: Rote Fahne Nr. 38, Dortmund 19.9.1973.

Oktober 1973: Es erscheint die Nr. 23 der "Sozialistischen Arbeiterpolitik". Im Untertitel: "Organ für Arbeiterpolitik in der SPD. Für SPD-Alleinregierung." Aus NRW wird aus Oberhausen von der ÖTV berichtet.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 23, Bochum Oktober 1973.

Oktober 1973: Die Nr.10 der "Roten Fahne" des KABD beschäftigt sich erneut mit der Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL). Aus NRW wird vom Streik bei der Oberhausener Müllabfuhr berichtet. Dort sollen "1000 Müllwerker" gestreikt haben (andere Quellen berichten aber nur von 100-350 Streikenden, d. Vf.). Dazu heißt es auf Seite 3:

"TROTZ GENSCHERS DROHUNGEN: MÜLLARBEITER STREIKEN

Auch die Arbeiter des Öffentlichen Dienstes sind nicht länger bereit, zu Ehren des Bonner 'Stabilitäts'programms ihren Lohn abbauen zu lassen. Wie die Metallarbeiter griffen auch sie zur Selbsthilfe und streikten. Ordentliche Teuerungszulagen sprangen dabei heraus.

Am 10. September ließen 800 Beschäftigte des Fuhramts Hannover die Mülltonnen stehen. Sie forderten 600 DM Teuerungszulage. Zwei Tage später erklärte sich die Stadtverwaltung bereit, den 10. 000 Beschäftigten mehr zu zahlen. 300 DM Teuerungszulage und 63 DM zusätzliches Urlaubsgeld bekommen die Müllarbeiter jetzt. Das gute Beispiel macht rasch Schule. Es traten in den Streik:

'Schlechthin verantwortungslos' nannte Innenminister Genscher das Nachgeben der Stadtverwaltung Hannover. Wahrscheinlich hätte Genscher die Streikenden lieber mit seiner Polizei niederknüppeln lassen - so wie das vorher schon bei Ford, Opel, Rheinstahl und in anderen Betrieben praktiziert wurde. Daß die Arbeiter zum selbständigen Handeln bereit waren, brachte auch die gleichzeitig anlaufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst, die Bahn und die Post zu einem raschen Abschluß. Die Forderung der Gewerkschaften nach einem vollen 13. Monatsgehalt wurde durchgesetzt. Wenn einige Leute im Staat und in der Gewerkschaftsführung aber glaubten, damit die spontanen Aktionen für Teuerungszulagen abblocken zu können, wurden sie rasch eines Besseren belehrt. Vertreter der Stadtverwaltung und der ÖTV-Bürokratie hatten - meist vergeblich - Mühe, die Streikenden zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen oder neue Streiks zu verhindern. Denn ein Ausgleich für die Teuerung ist der Tarifabschluß nicht. Auch die Müllarbeiter in Oberhausen setzten ihren Streik fort, den sie wegen der Tarifverhandlungen für einen Tag unterbrochen hatten. Der Oberhausener Stadtdirektor Schwarz wollte den Müllarbeitern weismachen, der Bonner Staat sei auch ihr Staat, gegen den sie nicht streiken dürfen. Doch dieses Ammenmärchen zog nicht. Die Müllarbeiter haben ebenso wie die Metallarbeiter deutlicher denn je zu spüren bekommen, daß dieser Staat der Staat der großkapitalistischen Lohnräuber ist, auch wenn er ein sozialdemokratisches Etikett trägt …"
Q: Rote Fahne Nr. 10,Tübingen Oktober 1973.

Oktober 1973: Die SAG gibt die Nr. 28 ihres "Klassenkampf" heraus, in der man sich mit der Nachlese zur Streikwelle in der Metallindustrie befasst. Berichtet wird auch aus NRW von der ÖTV in Oberhausen.
Q: Klassenkampf Nr. 28, Frankfurt Oktober 1973.

13. Oktober 1973: Die Gruppe Arbeiterstimme (ARSTI) beginnt mit ihrer zweitägigen Jahreskonferenz. Anwesend sind nach eigenen Angaben Mitglieder, Sympathisanten und Gäste aus Nürnberg, Bremen, Frankfurt, Krefeld, Berlin, Bochum, Oberhausen, Heidelberg, Baden-Württemberg, Hamburg, Salzgitter, aus Schweden, Spanien und der Schweiz. Ein Beobachter kommt vom Sozialistischen Büro Offenbach (SBO).
Q: Arbeiterstimme Nr. 4 und 5, Nürnberg 22.9.1973 bzw. 3.12.1973.

22. Dezember 1973: Die KPD/ML gibt ihren "Roten Morgen" Nr. 50 heraus. Berichtet wird von der bundesweiten Textilarbeiterdemonstration. Ein Leserbrief kommt aus Oberhausen.
Q: Roter Morgen Nr. 50, Dortmund 22.12.1973.

1974

Über den Streik der Müllerwerker in Oberhausen berichtete die KPD (vgl. 7. Januar 1974).

Die KPD berichtete aus Oberhausen in ihrer "Roten Fahne" von den UVB (vgl. 5. Juni 1974).

Berichte über die IG Metall und der Stadtverwaltung Oberhausen lagen vor von der "Sozialistischen Arbeiterpolitik" (vgl. September 1974, 16. Dezember 1974), der KPD (vgl. 27. November 1974) und der "Kämpfenden Jugend" (vgl. 4. Dezember 1974).

Spenden für den "Roten Morgen" und die "KVZ" gingen auch aus Oberhausen ein (vgl. 13. Juli 1974; 4. September 1974).

Zudem führte die SPD, laut KPD, in Oberhausen ihren Parteitag für die LTW durch (vgl. 9. Dezember 1974).

7. Januar 1974: In Dortmund gibt die KPD vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt zum Thema: "KPD LÄDT EIN ZUM TREFF OPPOSITIONELLER GEWERKSCHAFTER ZUR TARIFRUNDE DER ÖTV!" Berichtet wird auch über den Streik der Oberhausener Müllwerker.
Q: KPD: KPD lädt ein zum Treff oppositioneller Gewerkschafter zur Tarifrunde der ÖTV!, Dortmund o. J. (Januar 1974).

5. Juni 1974: In der Nr. 23 ihrer "Roten Fahne" berichtet die KPD aus Oberhausen von den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB) und dem Werksschutz bei der HOAG.
Q: Rote Fahne Nr. 23, Dortmund 5.6.1974.

13. Juli 1974: Die KPD/ML gibt ihren "Roten Morgen" Nr. 28 heraus. Danach sind Spenden für den "Roten Morgen" auch aus Oberhausen eingegangen.
Q: Roter Morgen Nr. 28, Dortmund 13.7.1974.

September 1974: Die Nr. 31 der "Sozialistischen Arbeiterpolitik" erscheint für September. Aus NRW wird berichtet aus der IGM Oberhausen.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 31, Bochum September 1974.

4. September 1974: Der KBW gibt seine "KVZ" Nr. 18 heraus. Spenden für die Zeitung sollen auch aus Oberhausen eingegangen sein.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 4.9.1974.

27. November 1974: In der Nr. 48 ihrer "Roten Fahne" berichtet die KPD u. a. auch von der Stadtverwaltung Oberhausen.
Q: Rote Fahne Nr. 48, Dortmund 27.11.1974.

4. Dezember 1974: Die "Kämpfende Jugend" des KJVD der KPD berichtet von der Oberhausener Stadtverwaltung.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 22, Dortmund 4.12.1974.

9. Dezember 1974: Die SPD NRW führt, laut KPD, vermutlich in dieser Woche in Oberhausen ihren Parteitag zu den Landtagswahlen (LTW) durch.
Q: Rote Fahne Nr. 51/52, Dortmund 18.12.1974.

16. Dezember 1974: Die Nr. 34 der "Sozialistischen Arbeiterpolitik - Organ für Arbeiterpolitik in der SPD. Für SPD-Alleinregierung" für Dezember/Januar erscheint vermutlich in dieser Woche. Auch aus Oberhausen wird berichtet über die IGM-Ortsverwaltung und die Gutehoffnungshütte (GHH).
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 34, Bochum Dezember 1974/Januar 1975.

1975-1978

Der Verfassungsschutzbericht für NRW berichtete auch von einer OG der KPD/ML in Oberhausen (vgl. 1975).

Berichte über die IG Metall, der ÖTV bzw. der Stadtverwaltung Oberhausen lagen vor von der SAG (vgl. Februar 1975) und der KPD (vgl. 21. Januar 1976).

Ein Streik im ÖTV-Bereich Oberhausen fand im April 1976 statt. Dazu bezog zuerst die KPD Stellung (vgl. 9. April 1976; 14. April 1976).

Der "Rote Morgen" berichtete über ein Kapitel "Klassenjustiz" in Oberhausen (vgl. 21. Januar 1976).

Auch der AB berichtete über einen erneuten Streik im öffentlichen Dienst in Oberhausen (vgl. 6. März 1977).

In der Zwischenzeit wurde am Oberhausener Kolleg auch eine Zeitung herausgegeben. Verantwortlich zeichnete der MSB Spartakus der DKP. Sie hieß "Dauerbrenner" (vgl. Mai 1977).

Auch bei der Stadtverwaltung Oberhausen erschien eine Zeitung, die von der DKP herausgegeben wurde. Sie nannte sich bezeichnenderweise "Rathauspost" (vgl. April 1978; 22. Mai 1978).

1975: Laut des "Verfassungsschutzberichtes des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1966", verfügt die KPD/ML über "Stützpunkte in Aachen, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Gütersloh, Minden-Lübbecke, Mülheim, Oberhausen, Recklinghausen, Wuppertal und im Rheinisch-Bergischen Kreis".
Q: Verfassungsschutzberichtes des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landesbehörden 1975, S. 19.

Februar 1975: Die SAG gibt ihren "Klassenkampf" Nr. 44 heraus, in dem u. a. für eine Broschüre "Wir wollen arbeiten - nicht stempeln!" geworben wird. Aus NRW wird berichtet von der Jugendarbeitslosigkeit u. a. in Duisburg und Wesel sowie von der Metalltarifrunde (MTR) 74/75 über die Warnstreiks und aus dem IGM Bezirk Köln, aus Gladbeck, Gelsenkirchen und den Verwaltungsstellen Dortmund und Oberhausen.
Q: Klassenkampf Nr. 44, Frankfurt Februar 1975.

21. Januar 1976: Die KPD gibt ihre "Rote Fahne" (RF) Nr. 3 heraus. Aus NRW wird von der ÖTV-Stadtverwaltung Oberhausen berichtet.
Q: Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976.

21. Februar 1976: Die KPD/ML gibt ihren "Roten Morgen" Nr. 8 heraus. Über das Thema "Klassenjustiz" wird aus Oberhausen berichtet.
Q: Roter Morgen Nr.8,Dortmund 21.2.1976

9. April 1976: In Oberhausen streiken, laut KPD, 3.000 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes (ÖD) eine halbe Stunde lang, u. a. bei der Energieversorgung, der Müllabfuhr, bei städtischen Behörden und den Verkehrsbetriebe.
Q: Rote Fahne Nr.15,Köln 14.4.1976.

14. April 1976: Die KPD gibt ihre "Rote Fahne" (RF) Nr. 15 heraus. Über Streiks im Öffentlichen Dienst (ÖD) bzw. dem ÖTV-Bereich wird auch aus Oberhausen berichtet.
Q: Rote Fahne Nr. 15, Köln 14.4.1976.

6. März 1977: Der AB gibt seine "Kommunistische Arbeiterzeitung" (KAZ) Nr. 107 heraus. Aus NRW wird u. a. berichtet vom ÖTV-Streik in Oberhausen
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 107, München 6.3.1977; Arbeiterkampf Nr.104, Hamburg 16.5.1977,S.8.

Mai 1977: Am Oberhausen-Kolleg gibt der MSB Spartakus der DKP seinen "Dauerbrenner" heraus.
Q: Dauerbrenner, Oberhausen Mai 1977.

April 1978: In Oberhausen gibt die DKP erstmals ihre Information für die Beschäftigten der Stadtverwaltung unter dem Titel "Rathauspost" heraus.
Q: Rathauspost Nr. 1, Oberhausen April 1978.

22. Mai 1978: In Oberhausen gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer Information für die Beschäftigten der Stadtverwaltung unter dem Titel "Rathauspost" heraus.
Q: Rathauspost Extrablatt, Oberhausen o.J. (1978).




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