Juli 1972:
Vermutlich im Juli oder August erscheint die Nr. 7/8 der Zeitung: "Der Klassenkampf - Forum des Kommunismus".
In der Vorbemerkung heißt es u. a.: "Im Mittelpunkt dieses Heftes steht die Auseinandersetzung mit der ehemaligen KPD/AO, der jetzigen KPD. Falls die KPD je als eine Alternative erscheinen konnte, heute ist sie es auf keinen Fall mehr. Die KPD ist eine der Sumpfblüten des Zirkelwesens, sie hat dessen typische Gebrechen. Und sie erhebt sie jetzt zum System. Wir halten die entschlossene und unzweideutige Bekämpfung dieser Organisation deshalb für unumgänglich …"
Zum 1. Mai in Köln heißt es: "Zum 1. Mai gelang es der Kommunistischen Gruppe Köln (KGK, früher SDS) und der K.I. auf der Grundlage eines gemeinsamen Aktionsprogramms … eine Aktionseinheit zu bilden. Das von beiden Gruppen gemeinsam ausgearbeitete Aktionsprogramm, zwei Offene Briefe, Flugblätter und eine Maizeitung, wurden in etwa 20 Kölner Betrieben, in Berufsschulen und Stadtteilen verbreitet. 300 Kollegen und Genossen demonstrierten als geschlossener Block oppositioneller Gewerkschafter unter den Parolen des Sozialistischen Maikomitees innerhalb der DGB-Demonstration, die mit Abstand die größte nach 1945 war. Die Arbeiterzeitung der K.I., 'INITIATIVE', (früher 'Kommunistische Zeitung Köln') wird monatlich in verschiedenen Kölner Betrieben verbreitet, außerdem erscheint die 'Rote Fordarbeiter-Zeitung' wieder.
Leider sabotiert inzwischen die KG Köln mit einigen Vorwänden die solidarische Diskussion und Zusammenarbeit. Die Behauptung der KGK, die Gegensätze zwischen unseren beiden Gruppen wären zu groß um kontinuierlich zusammenzuarbeiten, ist mehr als fragwürdig: Zur Begründung gibt die KGK ihren Standpunkt in der Frage der Faschisierung an. Angeblich kann von einer Faschisierung heute in der BRD keine Rede sein, da es angeblich keine reaktionäre Massenbasis gibt. Als weitere Begründung dient der haltlose Standpunkt der KGK in der Klassenanalyse. Nachdem man früher die Arbeiterklasse maßlos in Richtung Intelligenz ausgedehnt hatte, verfällt man jetzt in den entgegengesetzten Fehler: Per Definition sollen jetzt nur noch die produktiven Arbeiter (Industrie- und Transportarbeiter) zur Arbeiterklasse gehören, womit man die ganze Sache durch ihren Kern ersetzt. Unserer Einschätzung nach verhindern diese Differenzen durchaus nicht die kontinuierliche Zusammenarbeit. Leider zeigt die Haltung der KGK, dass bestimmte Fehler der SDS-Zeit immer noch nicht überwunden worden sind …"
Artikel der Ausgabe sind:
- "Vorwort"
- "Die KPD: Eineinhalb Vorhut oder Sekte"
- "Selbstkritik oder Legenden?"
- "Dritte Welt und Dritter Weg"
- "Die Angriffe der KG Köln auf die Kommunistische Initiative sind haltlos!"
- "Die absolute Partei"
- "Das Programm"
- "Märchen über den Revisionismus"
- "Die deutsche Frage"
- "Aktionsprogramm zum 1. Mai"
- "Schwierigkeiten mit Sektengrößen.
Geworben wird für die Broschüre des KB: "Wem nützen die Bomben bei Springer?", für den "Arbeiterkampf", für den "Klassenkampf" 4/5/6, für die Broschüre des AStA der Uni Mainz: "Dokumentation: Spitzel im Betrieb und in der Universität".
Q: Kommunistische Initiative Köln: Der Klassenkampf - Forum des Kommunismus, Jg. 3, Nr. 7/8, Köln, (Juli/August 1972).