Ende April/Anfang Mai 1970 dürfte sich in Münster die "UNI-ML" als "Hochschulkollektiv des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland" (KJVD) konstituiert haben. Ihr Organ war zunächst die "Notwehr!", die bereits dem neu gegründeten KJVD der "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/ML-ZB) nahe stand. Die "UNI-ML" war praktisch eine "Übergangsorganisation" mit dem Ziel, sich später im KJVD als Massenorganisation der kommunistischen Schüler und Studenten zu organisieren.
Die "UNI-ML" gliederte sich als Uni-Kollektiv später in den KJVD ein. Zur "UNI-ML" heißt es in der Ausgabe 2/1971, dass es das "Uni-Kollektiv des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD), der Jugendorganisation der KPD/ML" sei. Für die KPD/ML-ZB stellte es u. a. Kader für die sog. UGS, die "Unterstützungsgruppen", die vor den Betrieben, in denen die KPD/ML arbeitete, Flugblätter und Zeitungen verbreiteten.
Das Nachfolgeorgan der "Notwehr!" war die "Rotfront! Organ der UNI-ML Münster, Hochschulkollektiv des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands". Vermutlich änderte sich der Zeitungsname mit der Ausgabe 6/1970, die nach dem November 1970 (vermutlich im Dezember!) erschien. Von der "Rotfront!" liegen uns Ausgaben aus 1971 vor. Ob sie nach 1971 weitergeführt wurde, ist uns zurzeit nicht bekannt.
Die "UNI-ML" (zunächst auch: "Kommunistische Studenten") war praktisch eine "Übergangsorganisation" mit dem Ziel, sich später im KJVD als Massenorganisation der kommunistischen Schüler und Studenten zu organisieren. Dazu heißt es in der Ausgabe 2/1970 unter: "Dokument 2: Richtlinien, Programm und Statut der UNI-ML": "Die Kommunistischen Studenten, die Mitglieder der KPD/ML oder des KJVD sind … schließen sich an der Universität zu einer kommunistischen Studentenfraktion zusammen … In Münster muss der KJVD als proletarische Massenorganisation erst noch aufgebaut werden … Solange der KJVD noch nicht als proletarische Massenorganisation besteht, bleibt die UNI-ML in einem festen Sympathisantenstatus zum KJVD".
Wir danken dem "Archiv für alternatives Schrifttum (afas)" in Duisburg, in dem sich die Originale einiger hier vorgestellter Dokumente befinden, für die freundliche Unterstützung.
April 1970:
Die Nr. 1 der Zeitung "Notwehr!" erscheint wahrscheinlich im April an der Universität Münster, vermutlich durch die UNI-ML des KJVD der späteren KPD/ML-ZB herausgegeben. Es handelt sich hierbei um die erste Ausgabe überhaupt. Vermutlich wurde sie im gleichnamigen "Notwehr!-Verlag" gedruckt.
Quelle: Notwehr!, Nr. 2, Münster 1970.
Mai 1970:
Vermutlich zum 1. Mai erscheint die Nr. 2 der "Notwehr!" der "UNI-ML" (auch: "Kommunistische Studentenfraktion"), später "Rotfront. Organ der UNI-ML Münster. Hochschulkollektiv des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands" mit dem "Notwehr-Dokument 2: Richtlinien, Programm und Statut der UNI-ML", wonach die "Kommunistischen Studenten Mitglieder der KPD/ML oder des KJVD sind. Sie schließen sich an der Universität zu einer kommunistischen Studentenfraktion zusammen … In Münster muss der KJVD als proletarische Massenorganisation erst noch aufgebaut werden … Solange der KJVD noch nicht als proletarische Massenorganisation besteht, bleibt die UNI-ML in einem festen Sympathisantenstatus zum KJVD". Und im "Statut" heißt es: "Mitglied der UNI-ML kann werden: jeder Student oder Schüler, der die KPD/ML als revolutionäre Partei des Proletariats anerkennt und den KJVD als Jugendorganisation der KPD/ML, der sie in ihrem revolutionären Kampf aktiv unterstützen will, der das Statut, das Programm und die Richtlinie der UNI-ML anerkennt und regelmäßig Beiträge zahlt".
Artikel der Ausgabe sind:
- "R. Werning: Die Revolution der Pathet Lao unterstützen heißt, die proletarische Revolution hier vorantreiben!"
- "Notwehr-Dokument 3: Richtlinien, Programm und Statut der UNI-ML"
- "Flugblatt der KPD/ML zum 1. Mai"
- "Vermisst …"
- "L. Ratke/R. Werning: Den voluntaristischen Revolutions-Euphemisten der Literatur das Handwerk legen"
- "all son hinkpink"
Die Auflage wird mit 5.000 Exemplaren angegeben. Geworben wird für den Plopp-Versand (Bremen), für das Münsteraner Cinema, für den Sozialistischen Bücherladen Münster (ROSTA), für Trikont und für Marx &Moritz - Sozialistisches Kollektiv-Politischer Buchladen (Münster).
Quelle: UNI-ML (Kommunistische Studentenfraktion): Notwehr, Nr. 2, Münster, o. J. (Mai 1970).
11.05.1970:
Die Nr. 2 der Zeitung "Notwehr!" erscheint vermutlich in dieser Woche an der Universität Münster, vermutlich durch die UNI-ML herausgegeben.
Artikel sind u. a.:
- "Die Revolution der Pathet Lao unterstützen heißt die proletarische Revolution hier vorzubereiten"
- "Notwehr- Dokument 3: Richtlinien, Programm und Statut der UNI-ML"
- Den voluntaristischen Revolutions-Euphemisten der Literatur das Handwerk legen"
Aus dem "Notwehr-Dokument 3: Richtlinien, Programm und Statut der UNI-ML" geht hervor, dass die UNI-ML dem KJVD Münster der späteren KPD/ML-ZB nahesteht und als Uni-Kollektiv des KJVD-Münster fungiert.
Aus der Programmatik:
"Richtlinien und Programm.
1. Die revolutionären Studenten und Intellektuellen müssen sich endgültig darüber klar werden, dass es im proletarischen Befreiungskampf um eine kommunistische Gesellschaftsordnung geht und es nicht irgendwelche studentischen und intellektuellen Sonderinteressen gibt. Abgesonderte Organisationen kommunistischer Studenten und Intellektuellen können daher in keinem Fall anerkannt werden. Die Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten und ihre Jugendorganisation KJVD (Kommunistischer Jugendverband Deutschlands) kämpfen für die Interessen des Proletariats für die Errichtung der Diktatur des Proletariats und für das Bündnis der werktätigen Massen mit der fortschrittlichen Intelligenz.
2. Die Kommunistischen Studenten sind Mitglieder der KPD/ML oder des KJVD. Sie schließen sich an der Universität zu einer kommunistischen Studentenfraktion zusammen. Unter der ideologischen Führung der Partei entfalten sie die Agitation und Propaganda an der Universität. Die Aufgabe kommunistischer Propaganda unter Studenten ist:
a.) Die Kampfkraft der Konterrevolution zu schwächen.
b.) In die drohende Sabotagefront der bürgerlichen Fachintelligenz Breschen zu schlagen.
c.) Die für die Durchführung der Revolution und des kommunistischen Aufbaus notwendigen wissenschaftlichen und technischen Kräfte zu gewinnen. In der Agitation sind die aktuellen Konflikte an der Hochschule auf die proletarische Linie der Partei, das heißt ihre Politik gegen das Kapital und seinen Staat, zu beziehen.
3. Unter den besonderen Bedingungen in Münster müssen folgende Übergangslösungen vorgenommen werden: In Münster muss der KJVD als proletarische Massenorganisation erst noch aufgebaut werden. In dieser Aufbauphase besteht der KJVD aus möglichst wenigen Studenten, die andererseits für sich die strengsten Kriterien (Dimitroff-Kriterien) geltend machen müssen. In der Aufbauphase müssen an die Mitglieder sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Ist der KJVD als proletarische Massenorganisation aufgebaut, ist der Anspruch für die Mitgliedschaft entsprechend einer Massenorganisation niedriger. Die kommunistischen Schüler und Studenten organisieren sich für diese Übergangszeit in der UNI-ML. Die UNI-ML ist eine Überorganisation. Ist der KJVD aufgebaut, gliedert sich die UNI-ML als Uni-Kollektiv in den KJVD ein.
4. Solange der KJVD noch nicht als proletarische Massenorganisation besteht, bleibt die UNI-ML in einem festen Sympathisantenstatus zum KJVD. Zwischen beiden Organisationen gilt das Prinzip der gegenseitigen Hilfe und Kontakte. Auf gemeinsamer Basis führen sie den Kampf gegen Kapitalismus, Revisionismus, Anarchismus und Trotzkismus in der Hochschule und im proletarischen Bereich. Die Grundlagen für den ideologischen Kampf und der praktischen Arbeit unter den Massen bilden die revolutionären Ideen von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung.
Statut.
I. Mitglied der UNI-ML kann werden: jeder Student oder Schüler, der die KPD/ML als revolutionäre Partei des Proletariats anerkennt und den KJVD als Jugendorganisation der KPD/ML, der sie in ihrem revolutionären Kampf unterstützen will, der das Statut, das Programm und die Richtlinien der UNI-ML anerkennt und regelmäßig Beiträge zahlt. Voraussetzung ist die Teilnahme am Grundschulungsprogramm.
II. Wer von der UNI-ML als Mitglied aufgenommen ist, verpflichtet sich, die Arbeit des KJVD im proletarischen Bereich theoretisch, praktisch und finanziell zu unterstützen, die Agitations- und Propagandaorgane der KPD/ML und des KJVD zu studieren, an der UNI-ML-Schulung aktiv teilzunehmen, Massenschulungen an Universität und Schulen zentral durchzuführen und Agitation und Propaganda unter den Intellektuellen zu entfalten.
III. Die UNI-ML befindet sich im festen Sympathisantenstatus zum KJVD. Sie unterstellt sich damit der ideologischen, nicht aber organisatorischen Leitung des KJVD NRW. Sie steht im direkten Kontakt mit dem KJVD-Münster. Es gilt das Prinzip der gegenseitigen Hilfe und Kontakte.
IV. Für den organisatorischen Aufbau der UNI-ML gilt das Prinzip des demokratischen Zentralismus, das heißt:
1. Wählbarkeit aller Organe von unten nach oben.
2. Unterordnung des Einzelnen unter die Organisation.
3. Unterordnung der Minderheit unter die Mehrheit.
4. Unterordnung der gesamten Organisation unter das ZG.
V. Die Leitung der UNI-ML (ZG) wird demokratisch für die Dauer eines Vierteljahres gewählt. Das ZG hat folgende Aufgaben:
1. Vom Plenum beschlossene Aufgaben zu delegieren und die Durchführung zu überwachen, sowie von der Partei oder dem KJVD delegierte Aufgaben ins Plenum zu tragen, zu diskutieren, delegieren und durchzuführen.
2. Engen Kontakt mit dem KJVD zu halten.
3. Die Massenschulung ideologisch und organisatorisch zu leiten.
4. Den ideologischen Kampf an der Uni zu leiten.
VI. Das ZG muss sich den Beschlüssen der UNI-ML unterordnen, regelmäßig über seine Tätigkeit berichten, den Meinungen der Mitglieder jederzeit Gehör schenken.
VII. Ideologische Differenzen in der UNI-ML werden durch Diskussion nach dem Prinzip der Kritik-Selbstkritik bereinigt. In Zweifelsfällen löst die UNI-ML ideologische Differenzen mit dem KJVD.
VIII. Die UNI-ML entscheidet nach Diskussion mit einfacher Mehrheit über Aufnahme und Ausschlüsse. Ausgeschlossen werden kann, wer sich organisationsschädigend verhält und dieses Statut verletzt.
IX. Das Statut tritt außer Kraft, wenn ein überwiegend proletarischer KJVD in Münster existiert. Die UNI-ML wird sich dann diesem KJVD als studentisches Kollektiv eingliedern. Es gilt dann das Statut des KJVD NRW."
Q: Notwehr!, Nr. 2, Münster 1970.
1970:
Im "Notwehr!-Verlag", der in Münster ansässig ist, erscheint die Schrift Stalins: "Der Marxismus und die nationale und koloniale Frage". Es handelt sich hierbei um eine der ersten Schriften des Verlags.
Q: Jos-Fritz-Antiquariat, Katalog, Nr.1, Freiburg 1987, S. 37.
Juli 1970:
Die Nr. 3 der Zeitung "Notwehr!" erscheint vermutlich im Juli oder August als "Sonderausgabe zur Fachbereichswahl" mit der Schlagzeile: "Wahlplattform der ML". Forderungen der "Wahlplattform" sind u. a.:
- "Abschaffung der Vorlesungen zugunsten von kleineren Übungsgruppen: mehr Studenten an der Lehre systematisch zu beteiligen"
- "Verbindliches Skript für das Grundstudium um einheitlichen Prüfungsstoff zu gewährleisten"
- "Mehr Geld für Lehrmittel"
- "Ausbau der zentralen Bibliotheken"
- "Abschaffung derjenigen Klausuren und Prüfungen, die eindeutig den Zweck haben, Leute herauszuprüfen, d. h. die Selektion zu verschärfen"
Herausgeber ist ein "Notwehr!-Verlagskollektiv". Dementsprechend erscheint die Ausgabe im "Notwehr-Verlag", später "Verlag Kommunistische Texte."
Q: Notwehr!, Nr. 3, Münster 1970.
September 1970:
Die Nr. 4 der Zeitung "Notwehr!" erscheint vermutlich im September oder im Oktober mit der Schlagzeile: "Honnef: Ein bitteres Zuckerbrot". Der Artikel wurde aus dem "Roten Pfeil. Organ der marxistisch-leninistischen Gruppen an der Universität Tübingen" übernommen.
Inhalt der Ausgabe ist:
- "Die Verleumdungen gegen die VR China werden schärfstens zurückgewiesen"
- "Thailands Bourgeoisie im Schlepptau der US-Aggressoren"
- "Die Revolution im Nahen Osten auf dem Vormarsch!"
- "Notwehr. Dokument 4: Chronologie der Ereignisse, die zum Ausbruch des Bürgerkrieges in Jordanien führten"
Geworben wird für den "Trikont"-Verlag, für den Münsteraner Buchladen: "Marx & Moritz", für den "Sozialistischen Buchladen" in Münster und für den "Verlag Neue Kritik". Beim "Agit-Buchvertrieb" in Frankfurt/M. kann die "Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution" bestellt werden. Zudem sind im "Notwehr"-Verlag Schriften von Lippay und Leo Trotzki erhältlich.
Q: Notwehr!, Nr. 4, Münster 1970.
November 1970:
Vermutlich im November erscheint die Nr. 5 der "Notwehr" als Sondernummer zur "Palästina-Woche vom 23.-26.November 1970"
Artikel der Ausgabe sind:
- "Interview mit Arafat"
- "Die kleinbürgerlich-demokratische Bewegung und die sozialistische Revolution in Palästina"
- "Zu den jüngsten Ereignissen im Libanon"
Die Auflage wird mit 3.000 Exemplaren angegeben. Geworben wird für das Cinema Neuer Krug, die Kurbelkiste und für eine Themenreihe zu Palästina, u. a.: "Die palästinensische Revolution und die 3. Welt" (24.11.).
Q: UNI-ML: Notwehr, Nr. 5, Münster, o. J. (November 1970).
Dezember 1970:
Die Nr. 6 der Zeitung "Rotfront!" (ehemals "Notwehr!") erscheint mit der Schlagzeile: "Nicht Notwehr! Aktiver Kampf gegen die Kapitalistenklasse auch an der UNI!". Die Zeitung löst vermutlich die "Notwehr!", das bisherige Organ der UNI-ML ab.
Inhalt der Ausgabe ist:
- "Moskauer Vertrag. Die sozialdemagogischen Machenschaften von SPD, DKP und SPARTAKUS entlarven"
- "Beispiel einer SPD-Reform, Rahmenordnung für Diplomprüfungen"
- "Der Verrat der SPD-Führung und der Gewerkschaftsspitzen an der Arbeiterklasse"
Propagiert wird u. a. "15% mehr Lohn" bei den Tarifverhandlungen. Aufgerufen wird zur Unterstützung des KJVD, "die proletarische Jugendorganisation der KPD/ML" und: "Organisiert Euch im Uni-Kollektiv des KJVD", bzw. "Hochschulkollektiv des KJVD". Dazu werden Sektionstermine angeboten. "Rotfront!", so das Impressum, ist das "Organ der UNI-ML Münster, Hochschulkollektiv des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands, KJVD."
Q: Rotfront!, Nr. 6, Münster 1970.
1971:
In verschiedenen Städten der BRD entstehen sogenannte UNI/ML der KPD/ML-ZB, so in Bonn, Münster und Mainz. Die UNI/ML befinden sich im Sympathisantenstatus zum KJVD und arbeiten politisch auf Geheiß der jeweiligen KJVD-Ortsgruppen. Das Organ der UNI/ML Münster heißt "Rotfront!" (ehem. "Notwehr!"). Davon erscheinen mindestens 3 Ausgaben.
Q: Rotfront!, Nr. 3, Münster 1971.
1971:
Es erscheint eine "Sondernummer" 1/1971 der Zeitung "Rotfront!" (ehemals 'Notwehr!'), Organ der UNI-ML Münster.
Inhalt der Ausgabe ist:
- "Hochschulrahmengesetz. Wieder eine SPD-Reform für das Großkapital", über das HRG, das am 3.12.1970 verabschiedet wurde
Der Artikel gliedert sich in die Kapitel:
- "Die SPD verschärft die staatliche Kontrolle"
- "Warum verstärkt die SPD die staatliche Kontrolle?"
- "Das HRG: Faschistische Leistungsgemeinschaft für die Hochschule"
- "Die Rahmenprüfungsordnung im Zusammenhang sehen"
- "Die soziale Demagogie der SPD entlarven!"
Aufgerufen wird dazu, sich im Uni-Kollektiv des KJVD zu organisieren: "Unterstützt den KJVD (Kommunistischer Jugendverband Deutschland), die proletarische Jugendorganisation der KPD/ML (Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten."
Q: Rotfront! Organ der UNI-ML Münster, Hochschulkollektiv des kommunistischen Jugendverbands Deutschlands (Sondernummer), Nr. 1, Münster 1971.
1971:
Es erscheint die Nr. 2 der Zeitung "Rotfront!", Organ der UNI-ML Münster.
Inhalt der Ausgabe ist:
- "Die heutige Entwicklung der Klassenkämpfe. Zur Funktion der Studenten", über die Etappen der Klassenkämpfe, dem derzeitigen Hauptgegner, die Aufgaben der bolschewistischen Partei und die SPD-Spitzen als "Steigbügelhalter des Faschismus"
- "Was ist die UNI-ML?", über die politische Linie der UNI-ML und die Aufgaben der Studenten für das Proletariat
- "Moskauer Vertrag. Die sozialdemagogischen Machenschaften von SPD, DKP und Spartakus entlarven", über SU und BRD, die 'Neue Ostpolitik", den Moskauer Vertrag, die DKP und Spartakus "im Schlepptau der arbeiterfeindlichen SPD-Sitze"
Im Artikel "Was ist die UNI-ML?", heißt es u. a.:
"Studenten, die revolutionär sein wollen, müssen sich soweit wie möglich am Aufbau der Partei und deren Verankerung in der Arbeiterklasse beteiligen …"
Zur Arbeit an der UNI heißt es: "Wir bereiten uns durch harten ideologischen Kampf gegen 'linken' und rechten Opportunismus auf die Arbeit für den KJVD vor. Wir schulen uns als Werkzeuge des Proletariats: Indem wir vor Betrieben und in Städten die "ROTE FAHNE" und den 'KAMPF DER ARBEITERJUGEND' verkaufen, Betriebszeitungen und Flugblätter verteilen. Wir leisten andere technische und organisatorische Hilfsdienste für das Proletariat. Wir helfen bei Propaganda- und Agitwochen. Alles unter direkter Anleitung und Kontrolle durch die Partei und den Jugendverband des Proletariats. Für die Arbeit unter Studenten gilt: Wir 'ziehen uns' nicht, wie einige frohlocken, 'aus der Hochschule gänzlich zurück' ,sondern führen einen entschiedenen ideologischen Kampf gegen andere Gruppen, die sich als 'link' oder gar marxistisch-leninistisch bezeichnen, um uns selbst vom Opportunismus zu reinigen… und nicht zuzulassen, dass fortschrittliche Studenten durch solche Gruppen verwirrt werden. Wir werden den Marxismus-Leninismus in diesem Organ Rotfront propagieren und soweit es in unseren Kräften steht - eine breite ML-Schulungsarbeit organisieren. Wir machen Propaganda, um die fortschrittlichsten Studenten für die Unterstützung des KJVD zu gewinnen."
Reklame wird für den VKT in Münster (ehemals "Notwehr!-Verlag"), für den PoliBu "Marx & Moritz. Sozialistisches Kollektiv politischer Buchladen" und für die "Rote Fahne" der KPD/ML-ZB gemacht.
Q: Rotfront! Organ der UNI-ML Münster, Hochschulkollektiv des kommunistischen Jugendverbands Deutschlands, Nr. 2, Münster 1971.
Juni 1971:
Es erscheint vermutlich gegen Ende Mai, spätestens jedoch im Juni, die Nr. 3 der Zeitung "Rotfront!", Organ der UNI-ML Münster.
Inhalt der Ausgabe ist:
- "Kampf den Revisionisten und Opportunisten: Rotzeg/KSB. Die illusionäre Politik der Rotzeg als üblen Opportunismus entlarven", über die Auseinandersetzung mit der Rotzeg und ihrer Zeitung "Dem Volke dienen"
- "Der spalterische Kurs der Gruppe Roter Morgen"
- "1. Mai 1971: die Arbeiterklasse kämpft", über die Demonstrationen in Dortmund, West-Berlin und Friedrichshafen und die Unterstützung des Uni Koll Münster
Im Artikel "Kampf den Revisionisten und Opportunisten: Rotzeg/KSB. Die illusionäre Politik der Rotzeg als üblen Opportunismus entlarven" heißt es u. a.: "Die Rotzeg ist eine Organisation von studentischen Kleinbürgern, die sich demokratisch und sozialistisch nennen. Die kleinbürgerliche Klassenlage weist diesen einen ganz bestimmten Platz innerhalb der kommunistischen Partei und der kommunistischen Bewegung überhaupt zu … Wäre die Rotzeg eine kommunistische Organisation, d. h.: eine Organisation, die fest mit den Massen de Arbeiter und der übrigen Bevölkerung verbunden wäre, so hätte sie schnell erfahren, dass heute den 'Belangen der arbeitenden Bevölkerung' nicht damit gedient ist, gegen Parkbarrieren anzustürmen… Wäre die Rotzeg imstande, ernsthaft ihren politischen Standort gegen den der UNI-ML zu stellen und zu versuchen, die Genossen der UNI-ML für sich zu gewinnen, dann hätte sie nicht zu den Mitteln der Gerüchte und Lügen greifen brauchen …"
Sie "sehen ihren Hauptfeind in der KPD/ML, der Partei der Arbeiterklasse… Sie zeigen dadurch deutlich, dass sie nicht gewillt sind, des Klassenstandpunkt des Proletariats einzunehmen".
Im Artikel "Der spalterische Kurs der Gruppe Roter Morgen", setzt man sich u. a. mit der Gewerkschaftsfrage und den "Roten Betriebsgruppen" der KPD/ML-ZK auseinander, wozu es u. a. heißt, dass die KPD/ML-ZK "… ganz auf die Gewerkschaften verzichten und 'Rote Betriebsgruppen (RBGs) aufbauen… Sie dienen nicht dazu, Keime einer neuen gewerkschaftlichen Organisation zu sein …"
Im Gegensatz dazu würde die KPD/ML-ZB die "Linie der Partei propagieren" und die "Kämpfe für die Interessen der Arbeiterklasse" anleiten. Sie arbeiten "als kommunistische Fraktion in der bestehenden Gewerkschaft, die die Klassenorganisation des Proletariats und Massenorganisation der Partei ist".
Geworben wird für die "Politische Buchhandlung Spartakus" in Hamburg, für den "Zentralen Arbeiterverlag" der KPD/ML-ZB, für das ZO "Rote Fahne", den "Verlag Kommunistische Texte", den "Oberbaum-Verlag" in West-Berlin, für den "KND" und für den "Sozialistischen Buchladen Münster (ROSTA)".
Q: Rotfront! Organ der UNI-ML Münster. Hochschulkollektiv des kommunistischen Jugendverbands Deutschlands, Nr. 3, Münster (Mai/Juni) 1971.
Letzte Änderung: 13.10.2021