27.05.1976:
Die Ortsgruppe Bremen des KBW gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 21 eine Ortsbeilage für Bremen, Achim, Bremerhaven und Osterholz-Scharmbeck in einer Auflage von 2 700 Stück heraus mit dem Leitartikel "Aufruf zur Aktionseinheit gegen die Stationierung der US-Truppen in Garlstedt".
Weitere Artikel sind:
- "Kaserne Schwanewede: 'Tag der Offenen Tür'. Dem Manöver der Bundeswehrführung entgegentreten" zum 30.5.1976;
- "Betriebsversammlung bei Kaffee HAG: Die Kollegen liessen sich durch Drohungen mit der Arbeitslosigkeit nicht einschüchtern. Ausbeutungsmethoden angeprangert" aus der Stadtteilzelle Walle-Westend;
- "Nordmende lässt in Südafrika produzieren. Durch Ausbeutung der schwarzen Arbeiter zu 'interessanten Preisen'" zum Werk in Lesotho;
- "HBV-Protestveranstaltung zur Tarifrunde. 'Die Kollegen sind streikbereit!'" zum Einzelhandel;
- "Bremer Grosshandel. Tarifverträge müssen erkämpft werden" aus einem Kleinbetrieb;
- "Lehrlinge bei der Post. Zusammenschluss gegen die Schinderei kommt voran" zur Unterschriftensammlung an den FMAs Bremen, Oldenburg und Osnabrück gegen die Nebenabreden für die Fernmeldelehrlinge, aus der Postzelle;
Berichtet wird:"
1977 wieder DGB-Maidemonstration
'Im kommenden Jahr wird es in der Hansestadt aller Voraussicht nach wieder einen Demonstrationszug des DGB zum 1. Mai geben'. So fassen die Bremer Nachrichten das Ergebnis einer gemeinsamen Sitzung der DGB-Kreisvorstände Bremen und Hamburg am 17.5. zusammen. Der Aufschwung der Arbeiterbewegung, der auch in der diesjährigen Mai-Demonstration zum Ausdruck gekommen ist, hat die gewerkschaftliche Mai-Demonstration 1977 erzwungen. Auf der gemeinsamen Sitzung der Kreisvorstände erklärte der Bremer DGB-Kreisvorsitzende Erwin Schmidt, 'man sei von dem Gedanken, die Mai-Kundgebung in einer Halle zu verlegen, ganz abgekommen. Nur durch einen Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung könne man die Arbeitnehmer auf die Straße bringen'. Es liegen bereits Anträge aus zwei Industriegewerkschaften für eine Mai-Demonstration im nächsten Jahr vor. (nach: Bremer Nachrichten v. 18.5.)"
Berichtet wird auch über die IG BSE:"
Wovon die Kapitalisten träumen. Unbezahlte Arbeit als Mittel gegen Arbeitslosigkeit
Architektenkammer, Bausenator und auch die IG Bau, Steine, Erden haben verwirklicht, wovon jeder Kapitalisten nur Träumen kann: Bei der Bauverwaltung werden acht arbeitslose Architekten für zwei Jahre umsonst arbeiten. Sie sollen 'zwei Jahre die Berufsaufgaben des Architekten in der Praxis der Gebäudeplanung, der Bauleitung, des Baugenehmigungsverfahrens und der Stadtplanung' (WK vom 223.5.) ausüben. Während dieser Zeit zahlt das Arbeitsamt ihnen die Arbeitslosenhilfe weiter. Daß die Kapitalisten davon nicht nur träumen, zeigten die Anrufe einiger Architektenbüros bei der Bauverwaltung, die erklärten, unter solchen Bedingungen würden sie sofort Architekten einstellen."
Das Agitationszentrum Huckelriede / Kattenturm berichtet:"
Kommunistische Propaganda in Syke
Seit vier Wochen verkaufen wir in Syke die KVZ, zweimal haben wir einen Agitationsstand aufgebaut. Viele Menschen sind stehengeblieben, haben die Stellschilder gelesen und mit uns gesprochen. Vom KBW hatten sie meistens schon mal gehört, aber noch keine Gelegenheit, mit einem genossen zu reden. Viele Debatten wurden geführt: über reaktionäre Inhalte und Lehrer am dortigen Gymnasium, über den § 218, am letzten Samstag wurden wir viel gefragt nach dem Druckerstreik in Bremen, der auf großes Interesse und Zustimmung stieß. Am kommenden Sonnabend wollen wir den Wahlaufruf des KBW in einer Syker Gaststätte diskutieren. Dafür verteilten wir Einladungen, und einige versprachen auch zu kommen, nicht nur um dort diese Debatte zu führen, sondern mit der Absicht, uns beim Wahlkampf in diesem Gebiet zu unterstützen. Auch im Ergebnis des KVZ-Verkaufs schlug sich das rege Interesse der Menschen dort nieder: 30.4. 4 KVZ, 8.5. 3 KVZ, 15.5. 10 KVZ, 22.5. 9 KVZ. Am letzten Samstag wurden noch dazu am Stand insgesamt 9 Broschüren verkauft."
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Bremen Achim Bremerhaven Osterholz-Scharmbeck Nr. 21, Bremen 27.5.1976