Mai 1970:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr. 4 seiner 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Apr.l 1970, Juni 1970) heraus, die sich außer mit der Untersuchungsarbeit vor allem mit der Spaltung des SALZ Bremerhaven (vgl. 18.4.1970) befaßt. Seit der Spaltung habe man zwei Schüler neu rekrutieren können. Mitgeteilt wird, daß das SALZ vorerst auf die Eingliederung proletarischer Genossen verzichtete, um zunächst die Organisation zu festigen. Diese besteht u.a. aus einer Emanzipationsgruppe, die sich um den Frauenbetrieb Nordmende kümmert. Die bisherige Wirtschaftskommission sei allerdings aufgelöst worden, die Untersuchung solle nun in den einzelnen Sektoren vorangetrieben werden. Im SALZ gebe es nun das Plenum für Mitglieder, Kandidaten und Sympathisanten sowie eine Mitgliederversammlung. Das Konto läuft auf den Namen von Hans Joachim Scheffer.
Teilgenommen habe man der Demonstration der Vietnam Initiative Bremerhaven, die sich aus Linksliberalen, Pazifisten und der DKP zusammensetze. Dafür habe man zwei Flugblätter vor Werften (u.a. Rickmers) und Berufsschulen verteilt, zusammen 4 000 Stück. Ungefähr die Hälfte der 300 Demonstranten sei im SALZ-Block marschiert, dabei habe es sich aber zumeist um Schüler gehandelt. Eine Veranstaltung des SALZ sei außer von den eigenen Mitgliedern und Sympathisanten sowie von der AUSS Basisgruppe Ökonomie noch von 3 Personen besucht worden, von denen eine aber eventuell der Politischen Polizei zuzurechnen sei. An einer Regionaltagung Bremen/Weser-Ems habe sich neben dem SALZ u.a. auch der abgespaltene Arbeiter- und Lehrlingsbund Bremerhaven (ALB) beteiligt, dieser nehme jeden Lehrling auf.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 4, Bremerhaven Mai 1970