Kommunistischer Bund Bremen (KBB): Wahrheit – Kommunistische Arbeiter-Korrespondenz, Jg. 2, Nr. 4, Apr. 1973

14.04.1973:
Frühestens heute gibt der KB Bremen die Nr.4 seiner 'Wahrheit' (vgl. 12.3.1973, 28.5.1973) heraus mit dem Leitartikel "Heraus zum 1. Mai!", der vom BKA Freiburg, KB Bremen, KB Göttingen, KB Osnabrück, KB Wolfsburg und der KG (NRF) Mannheim / Heidelberg verfasst wurde (vgl. 17.3.1973). Weitere Artikel berichten über die "Maivorbereitungen des Bremer DGB" bzw. hinterfragen das Maimotto des DGB: "Mitdenken? Mitbestimmen? Mitverantworten?". Benno Ennker schildert die "Soziale Demagogie um Steuererhöhungen".

Aus Bremen wird aus dem NGG-Bereich von Brinkmann (vgl. 28.3.1973) und aus dem IGM-Bereich vom Bremer Vulkan (vgl. 30.3.1973, 2.4.1973) berichtet.
Aus der Drucktarifrunde (DTR - vgl. 11.4.1973, 16.4.1973) werden eine Reihe von Streiks gemeldet aus Berlin (vgl. 3.4.1973), Hamburg (vgl. 9.4.1973), Köln (vgl. 26.3.1973), Mannheim (vgl. 30.3.1973) und Leutkirch (vgl. 30.3.1973), sowie von Gruner und Jahr Itzehoe:"
Bei Gruner & Jahr Itzehoe sollten zwei Vertrauensleute entlassen werden. 300 Kollegen traten sofort in einen 21stündigen Proteststreik. Trotz massiver Drohungen - so wurde eine Schadensersatzforderung von 1,5 Millionen DM von den Bertelsmann-Kapitalisten angekündigt (der betrieb gehört zum Bertelsmann-Konzern) - war der Streik erfolgreich: Die Entlassungen mußten zurückgenommen werden. Allerdings bleiben die zwei Kollegen beurlaubt, bis die Vorwürfe gegen sie geklärt sind. Die Drucker der Springer-Druckerei in Ahrensburg lehnten es ab, sich als Streikbrecher einsetzen zu lassen. Man hatte sie zwingen wollen, 46 Seiten der Illustrierten 'Stern' zu drucken, die sonst bei Gruner & Jahr hergestellt werden."

In München folgte dem Warnstreik beim Merkur dort die Aussperrung, woraufhin alle in den Streik getreten seien. In Köln demonstrierten 500 für 13% mehr Lohn. In Berlin bildete sich aus einem Warnstreik im Druckhaus Tempelhof heraus eine Demonstration zur Bundesdruckerei und zu Springer mit 600 bis 800 Teilnehmern. In Hamburg wurde von Springer aus zu Broschek und Auer demonstriert. In Bremen wurden beim Weserkurier die Tore blockiert, bei Schünemann durch das Werk demonstriert.

Berichtet wird aus dem IGM-Bereich von den Streiks bei VW in Emden, Kassel und Wolfsburg (vgl. 13.4.1973), aber auch bei Hecker Paderborn (vgl. 28.2.1973).

Zu den UVB wird berichtet über "Gewerkschaftsausschlüsse beim DGB Niedersachsen" (vgl. 16.9.1972, 27.3.1973) zu dem auch Bremen gehört, von wo auch über die Kreisjugendkonferenz (DGB KJK - vgl. 24.2.1973) berichtet wird. Ein Artikel äußert sich "Zum Unfallverhütungsbericht 1971". Zum Frauentag am 8. März wird berichtet über "Frauen in China". Geschildert wird die "Preispolitik in Nordkorea".

Über den Wohnungskampf wird im Artikel "Zur Wohnungsfrage" berichtet mit Bildern aus Offenbach und Frankfurt (vgl. 28.3.1973), über Fahrpreiskämpfe aus Wilhelmshaven (vgl. Jan. 1973), Braunschweig (vgl. 12.2.1973), Heidelberg (vgl. 1.3.1973) und Regensburg (vgl. 24.1.1973). Angekündigt wird: "Bremer Senat plant Gebührenerhöhungen" für Strom und Wasser ab dem 1.4.1973 sowie auch Fahrpreiserhöhungen (vgl. 1.6.1973).

Zum Ausländergesetz erscheint von Joachim Töws der Artikel "Deutsche und ausländische Arbeiter - eine Kampffront!", der vom Selbstmord der Jugoslawin Ljubica Skaledar in der Abschiebehaft in der JVA Köln berichtet, aber auch von der Abschiebung der Palästinenserin Ilena Abu Hadid aus Hamburg nach Beirut aufgrund des GUPS/GUPA-Verbots:"
Angeblich soll sie im Flugzeug Selbstmord begangen haben. In Wahrheit wurde sie bereits tot in das Flugzeug gebracht. Ihr Tod war das Resultat der Verhöre durch die deutsche Polizei und den israelischen Geheimdienst."

Aus dem Ausland wird berichtet aus Azania (vgl. 12.3.1973), Dhofar, über den angekündigten Generalstreik am 1. Mai in Großbritannien, aber auch von den Gasarbeitern, aus Italien, Kambodscha, Kolumbien (vgl. 6.4.1973), aus dem Libanon (vgl. 5.4.1973), Mozambique, Österreich, Portugal, der Schweiz (vgl. 21.3.1973), Spanien (vgl. 2.4.1973), der Türkei, über "Vietnam nach 60 Tagen" und die "Wirtschaftliche Lage in Südvietnam". Zum Thieubesuch und der Bonner Rathausbesetzung am 10.4.1973 erscheint eine "Erklärung des ZK" des KBB. Aus den USA wird berichtet aus Wounded Knee (vgl. 28.2.1973).

Aus Azania bzw. Südafrika wird berichtet:"
Seit den großen Streiks der schwarzen Arbeiter in Durban breiten sich die Kämpfe der südafrikanischen Arbeiter gegen die Hungerlöhne über ganz Afrika aus. Trotz brutaler Polizeimaßnahmen, die Versammlungen und Demonstrationen immer wieder zu zerschlagen versucht, beherrschen die streikenden schwarzen Arbeiter immer wieder die Straßen der großen Städte, so in Johannesburg Arbeiter einer Textilfabrik, in Mandini 2 000 Arbeiter einer großen Papierfabrik, in Richards Bay die Minenarbeiter. Die Arbeiter, die zumeist Hungerlöhne erhalten, die unter dem offiziellen Existenzminimum von 400,- DM monatlich liegen, setzten im allgemeinen eine Lohnerhöhung von 20 % durch."

Aus Dänemark (vgl. 10.4.1973) wird berichtet:"
Streik dänischer Schüler und Lehrer

Gegen geplante Haushaltskürzungen für die Besoldung der Lehrer Dänemarks in der Höhe von 130 Millionen Kronen, Verkürzung des Unterrichts traten während des größten Streiks von 260.000 dänischen Arbeitern rund 350.000 Schüler in den Streik. Dem Streik der Schüler waren Demonstrationen der Lehrer vorausgegangen."

Zu Venezuela heißt es:"
Studenten, Schüler und Lehrer demonstrieren und streiken in verschiedenen Städten Venezuelas. 2.000 Lehrer streiken, um höhere Löhne durchzusetzen. In der Stadt Puerto Ordaz streiken 700 Schüler des Industrietechnikums gegen die unzureichende Bildungspolitik und Bildungsinvestitionen der Regierung. Die Armee und Polizei wurde gegen demonstrierende Studenten eingesetzt, ein Student erschossen."

Es wird auch berichtet aus Mosambik über die FRELIMO:"
Mozambique

Die bewaffneten Befreiungskräfte in Mozambique kontrollieren bereits 1/4 des Territoriums mit einer Bevölkerung von 1 Million Einwohnern. In diesen Gebieten wird der koloniale Verwaltungsapparat zerschlagen und eine neue Verwaltung aufgebaut. Diese kümmert sich um die Entwicklung der Produktion, die Neueröffnung und Instandhaltung von Schulen und die Einrichtung von Krankenhäusern.

Neben der Konsolidierung der befreiten Gebiete werden die Angriffe auf die portugiesischen Kolonialisten fortgesetzt. Unlängst wurde im Zentrum des Landes eine neue Kampffront errichtet.

Die portugiesischen Kolonialisten unternahmen großangelegte Aktionen gegen die befreiten Gebiete, um ihre Niederlage abzuwenden. Sie wurden jedoch zurückgeschlagen und mußten schwere Verluste hinnehmen. Zwei Flugzeuge wurden von den Befreiungsstreitkräften abgeschossen."

Geworben wird für die 'Kämpfende Jugend ' das KAJB, den 'Schulkampf' des KOB und die 'Unter dem roten Banner' des KSB, aber auch für das 'Neue Rote Forum' (NRF).

Von Wilfried Maier erscheint der Artikel "Die Einheit der westdeutschen Kommunisten und die KPD/ML (Roter Morgen)" zur KPD/ML-ZK und deren Stellungnahme "Spaltung mir Prinzip?" zu den Vereinheitlichungsbestrebungen der Parteiaufbaufront (PAF). Enthalten sind folgende Abschnitte:
- "Nationaler Befreiungskampf in Westdeutschland?";
- "Die nationale Frage";
- "Wie führt die KPD/ML den Kampf gegen den modernen Revisionismus?";
- "Eine opportunistische Gewerkschaftstaktik";
- "Hat die KPD/ML organisatorische Grundlagen geschaffen?";
- "Die KPD/ML - eine Sekte";
- "Die Gründerlegende der KPD/ML und die Entwicklung der kommunistischen Bewegung"; sowie
- "Was heisst Parteiaufbau von oben?".

Das ZK des KBB klärt die Frage "Aktionsbündnisse mit der KPD/ML (Roter Morgen)?" dahingehend, dass keine prinzipiellen Vorbehalte bestehen, aber die Ortsgruppe Bremen der KPD/ML-ZK auch keine Kraft darstelle, mit der Verhandlungen zu führen seien. Beteiligen dürften sie sich aber an den Aktionen des KBB.
U.a. heißt es:"
In jüngster Zeit ist nach Bremen ein kleines Trüppchen von Genossen zugewandert, die sich hier als Ortsgruppe der KPD/ML (Roter Morgen) gegründet haben. … Bei der Ortsgruppe der KPD/ML handelt es sich um eine … Organisation, deren Mitglieder-Zahl noch unter 5 liegen dürfte und deren Anhängerschaft gleich Null ist." Die KPD/ML-ZK sei sowieso ein winziger Haufen, selbst in ihrer Hochburg Kiel (vgl. 13.1.1973).

Berichtet wird vom Anschlag auf die eigenen Buchläden (vgl. 1.4.1973), geschildert wird "Der Kampf der Bremer Schüler", wobei auch vom an der GfSS entstandenen Initiativkomitee aus Eltern, Lehrern und Schülern berichtet wird. Mit Hilfe der GdP wird berichtet vom BGS über die "Ausbildung im Bundesgrenzschutz".
Q: Wahrheit Nr. 4, Bremen Apr. 1973

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