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Der IG Metall-Vertrauensleutekörper Siemens Braunschweig erlangt bereits in der Metalltarifrunde (MTR) 1971 Bekanntheit durch die Aufstellung einet linearen Forderung (vgl. 7.10.1971), was bei der Metalltarifrunde 1972/73 erneut geschieht (vgl. Okt. 1972). Aktiv am oder im Werk sind mittlerweile offenbar die KPD/ML-ZK (vgl. 22.10.1972), aber auch die KPD (vgl. 8.11.1972, 19.3.1973) und vermutlich auch der KB Braunschweig, der die Siemens-Umtriebe in Mosambik enthüllt (vgl. 16.11.1972), aber auch in die MTR eingreift (vgl. 19.2.1973).
Die IG-Metalljugendgruppe Siemens Braunschweig ist auch im offenbar oppositionellen DGB-Kreisjugendausschuss vertreten (vgl. 26.4.1973). Getroffen wurde mit der Auflösung vermutlich nicht zuletzt der KB Braunschweig bzw. dessen Mutterorganisation, der KBW, dessen Presse auch bei Siemens, wenn auch nur wenig erfolgreich verkauft wird (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973).
In der Metalltarifrunde (MTR) 1974 stellt der IG Metall Vertrauensleutekörper Siemens Braunschweig erneut eine lineare Forderung auf (vgl. 12.12.1973), nun gibt auch die DKP eine Betriebszeitung für Siemens heraus (vgl. Jan. 1974) und die Zelle Siemens Braunschweig des KBW (vgl. 20.2.1974) zieht bald nach (vgl. 4.3.1974, 22.3.1974), ist vermutlich auch in der IG Metall-Jugend aktiv (vgl. 22.2.1974, 15.3.1974), wobei die Siemenszelle des KBW offenbar vier Mitglieder umfasst (vgl. 11.1.1975), enthüllt wiederholt die Entlassungen (vgl. Apr. 1976, 17.10.1977) und die unzureichende werksärztliche Versorgung (vgl. 20.6.1977).
Auch die KPD ist bei Siemens Braunschweig noch rührig (vgl. 16.10.1974), erleidet später gar Repressalien durch Werksschutz und DKP gemeinsam (vgl. 2.8.1976, 9.8.1976), was sie und ihren KJVD aber nicht abzuschrecken vermag (vgl. 16.8.1976, 29.9.1976).
07.10.1971:
Die KPD (vgl. 22.10.1971) berichtet aus Berlin von den Fahrpreiserhöhungen bei der BVG (vgl. 10.7.1971, 8.10.1971):"
ÜBER 200 KOLLEGEN KAMEN AM 7.10. ZU DEN ARBEITERRUNDEN DER KPD IN DREI STADTTEILEN
BERICHT AUS DEM WEDDING
'Der Kampf gegen Preistreiberei muß dem Kampf um höhere Löhne verbinden' hieß das Hauptthema der letzten Arbeiterrunde der KPD. … Zuerst erklärte ein Mitglied der KPD, warum der SPD-Senat ausgerechnet jetzt, wo alle Preise in die Höhe schnellen, die öffentlichen Tarife erhöhen will: weil die Steuersummen, die dadurch gespart werden, in die Tasche der Kapitalisten in Form von 'Subventionen' fließen können. Damit verfolgen sie den Zweck, daß die Kapitalisten auch in der jetzigen Krise ihre Profite sichern können.
Er berichtete über den Stand der Tarifauseinandersetzungen (MTR bzw. STR,d.Vf.) in der BRD. Die westdeutschen Metallarbeiter ließen sich durch die Spaltungsmanöver und die Ausschlußdrohungen der IG-Metall-Spitze nicht von ihrem Kampf um eine einheitliche Lohnerhöhung abhalten. Sie stehen nach wie vor fest hinter ihren Forderungen:
75 Pfennig mehr für alle: Hoesch-Westfalenhütte (Dortmund,d.Vf.)
80 Pfennig mehr für alle: Klöcknerhütte Bremen
65 Pfennig mehr für alle: Mannesmann (MM,d.Vf.) Duisburg
100 DM mehr für alle: Klöckner Draht (VDI,d.Vf.) Düsseldorf
75 Pfennig mehr für alle: Maschinenfabrik Deutschland (Hoesch MFD Dortmund,d.Vf.)
120 DM mehr für alle: Siemens München Balanstraße
100 DM mehr für alle: Siemens Braunschweig
DAS SIND DIE FORDERUNGEN DER STAHL- UND METALLARBEITER."
Quellen: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.27,Berlin Oktober 1971; Rote Fahne Sdr.druck Okt. 1971 und Nr.28,Berlin Okt. 1971 bzw. 22.10.1971
Januar 1972:
Der Kommunistische Bund Osnabrück (KBO) gibt die Nr. 1 des ersten Jahrganges seiner 'Roten Fahne' (RF - vgl. Feb. 1972) als Zentralorgan heraus. Von Siemens wird auch berichtet aus Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.1,Osnabrück Jan. 1972
Oktober 1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 1.11.1972) berichtet vermutlich aus dem Oktober über die Aufstellung der MTR-Forderungen:"
Auch der Vertrauensleutekörper bei SIEMENS BRAUNSCHWEIG hat die Aufstellung einer linearen Forderung beschlossen."
Q: Die Rote Front Nr.5,Dortmund Dez. 1972,S.5
22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter kommen wollen auch von VW und Siemens (Wolfsburg bzw. vermutlich Braunschweig).
Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK. U.a. wird ein Komitee gewählt, das eine weitere Konferenz vorbereitet.
Q: Rote Fahne Nr.21,Bochum 24.10.1972,S.11
08.11.1972:
Die KPD gibt in der Nr.68 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972) bekannt, wo, außerhalb der Regionen in denen sie bereits als Partei arbeitet die 'Rote Fahne' verkauft wird. Hierbei handelt es sich u.a. um Siemens Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.68,Dortmund 8.11.1972
16.11.1972:
Der KB Braunschweig gibt die Nr.3 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 18.10.1972, 4.12.1972) heraus. Aus Mosambik wird berichtet mit Hilfe der Bremer 'Wahrheit' in "Die Siemenskapitalisten gegen die Völker der Welt".
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr.3,Braunschweig 16.11.1972,S.6
19.02.1973:
Der KB Braunschweig gibt die Nr.5/6 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 21.12.1972, 15.3.1973) heraus, in der er sich u.a. mit der Metalltarifrunde (MTR) und dem eigenen Eingreifen bei den örtlichen Metallbetrieben BMA, Siemens, VW und Miag befaßt.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr.5/6,Braunschweig 19.2.1973
19.03.1973:
In Braunschweig erscheint vermutlich in dieser Woche eine Erklärung des bisherigen Kleinen roten Buchladens (vgl. Sept. 1970) zu seiner Umbenennung in Politische Verlagsbuchhandlung Wilhelm Bracke, womit auch die Parteinahme für die KPD verbunden ist. Die 'Rote Fahne' der KPD werde regelmäßig u.a. vor Siemens verkauft.
Q: Erklärung Kleiner Roter Buchladen,Braunschweig o. J.
26.04.1973:
Der DGB KJA Braunschweig/Wolfenbüttel wird, laut Nationalem Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse sowie KSB Braunschweig, vom DGB Kreisvorstand aufgelöst.
Im KJA vertreten ist, laut KJV der KPD, auch die Jugendgruppe (JG) Siemens.
Q: Nationales Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid o.J. (1973); Rote Hochschulzeitung Nr.11,Braunschweig 6.6.1973; Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974
11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 verkauft der KB Braunschweig des KBW bei Siemens (5 000 Besch.) 21 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik (Verkauf von KVZ 1 und Programm in Braunschweig),o.O. (Braunschweig) o.J. (1973)
12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei Siemens 14 Exemplare sowie ein Programm.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 2,Braunschweig 25.9.1973
10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei Siemens 9 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 4 und 5,Braunschweig o.J. (Nov. 1973)
24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei Siemens 7 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 4 und 5,Braunschweig o.J. (Nov. 1973)
07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei Siemens 10 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 6,Braunschweig 4.12.1973
12.12.1973:
Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig in Aktionseinheit mit der Initiativgruppe Braunschweig die Nr.8 der 'Zündkerze' (vgl. 19.10.1973, 4.2.1974) heraus. Berichtet wird u.a. über Siemens Braunschweig.
Q: Zündkerze Nr.8,Braunschweig 12.12.1973,S.3
Januar 1974:
Bei Siemens Braunschweig gibt die DKP die Nr.1 von 'Das rote Signal' heraus, welches insgesamt die zweite Nummer und leider die einzige uns vorliegende ist.
Q: Das rote Signal Nr.1,Braunschweig Jan. 1974
20.02.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 6.2.1974, 6.3.1974) Nr.4 heraus. Aus Braunschweig wird auch berichtet durch die Betriebszelle Siemens.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.4,Mannheim 20.2.1974
22.02.1974:
In Braunschweig findet, laut KBW, die Ortsjugenddelegiertenkonferenz (OJDK) der IG Metall statt, auf der eine Neuwahl des IGM OJA (vgl. 15.3.1974) beschlossen wird.
Q: Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974,S.4
04.03.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Siemens des KBW ein Extra ihres 'Kontakt' (vgl. 22.3.1974) zur Metalltarifrunde (MTR), zu den Tarifkämpfen im ÖD sowie den Ereignissen im DruPa Ortsverein und in Frankfurt (vgl. 2.3.1974) heraus. Die Auflage beträgt 900, die Verantwortung trägt Remo Campen.
Q: Der Kontakt Extra,Braunschweig 4.3.1974
15.03.1974:
In Braunschweig wird, laut KBW (vgl. 22.3.1974) ein IGM Ortsjugendausschuß (OJA) mit einem Vertreter von VW (2 Kandidaten scheiterten), wo sich die Ortsverwaltung um Einfluss bemühte, zweien von MIAG und dreien von Siemens gewählt, wobei die drei augrund der Ausbildungsbeendigung der anderen noch verbliebenen bisherigen fortschrittlichen OJA-Mitglieder gegen den Willen der Ortsverwaltung, die sich vor allem bei VW um Untergrabung der Basis des alten OJA bemüht hatte, wiedergewählt wurden.
Q: Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974,S.4ff
22.03.1974:
In Braunschweig gibt die Zelle Siemens des KBW ihren 'Kontakt' Nr.2 (vgl. 4.3.1974) heraus, in der sie u.a. von der Metalltarifrunde (MTR) und dem IGM OJA berichtet (vgl. 22.2.1974, 15.3.1974) sowie von den Forderungen des IGM OJA zum 1. Mai, aber auch aus der VR China. Zum NSG wird der Artikel aus dem Braunschweiger 'Umbruch' (vgl. 19.3.1974), zu Kambodscha das Flugblatt der KBW Ortsgruppe (vgl. 14.3.1974) übernommen. Die Auflage beträgt 1 100, die Verantwortung trägt Remo Campen.
Q: Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974
16.10.1974:
In der Nr.42 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 9.10.1974, 23.10.1974) berichtet die KPD u.a. vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Braunschweig über Siemens.
Q: Rote Fahne Nr.42,Dortmund 16.10.1974
11.01.1975:
Innerhalb des KOB Braunschweig erscheint das Zirkular Nr. 19 (vgl. 2.4.1975).
Beigeheftet ist auch ein "Plan für die Aufteilung der Zellen auf die verschiedenen KVZ-Verkaufsbereiche", wobei u.a. folgende Verkaufsbereiche eingerichtet und Genossen eingeplant werden:
- Magniviertel / Streitberg (2 Bezirke, 1 Beauftragter) u.a. die Siemens-Zelle mit 2 (einer ist bei der Bundeswehr, 1 Gen. OL – siehe Innenstadt);
- Innenstadt (1 Bezirk, 1 Beauftragter), u.a. die Ortsleitung mit 5.
Man äußert sich auch:"
ZUR AUFTEILUNG DER ZELLEN: In der Regel wurden die Betriebszellen, KOB-Schulzellen, KSB-Hochschulzellen im Bezirk, in dem ihr Arbeitsfeld (Betrieb, Schule, Hochschule) liegt, eingesetzt. Die Druckzelle im Bereich Westermann, Siemens Streitberg usw."
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr.19,Braunschweig 11.1.1975
April 1976:
Die Kunstgruppe Braunschweig veröffentlicht zum 1. Mai 1976 eine Broschüre "'75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse", in der eine Bilanz gezogen wird von verschiedenen Auseinandersetzungen in Braunschweig seit dem 1. Mai 1975, zu denen die Kunstgruppe einen kulturellen Beitrag geleistet und die Arbeit des KBW am Ort unterstützt habe. Hierbei handelt es sich auch um:
- "Die Lage der Arbeiterklasse ist durch scharfen Lohndruck, durch wachsende Arbeitshetze und Arbeitslosigkeit bestimmt", wobei auch Bezug genommen wird auf Siemens.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.7
20.06.1977:
An der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen gibt die Zelle Medizin des KSB die Nr. 4 ihrer Zeitung 'Rote Diagnose' (vgl. 22.5.1977, 24.1.1978) heraus, berichtet wird auch mit Hilfe der 'KVZ' durch die Zelle Siemens Braunschweig vom dortigen Werksarzt.
Q: Rote Diagnose Nr.4,Göttingen 20.6.1977,S.8
02.08.1976:
Vor Siemens Braunschweig wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche eine Kundgebung ihrer Sympathisantengruppe von Werksschutz und DKP angegriffen.
Q: Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976
09.08.1976:
Vor Siemens Braunschweig führen, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ihre Anhänger eine Kundgebung gegen die Übergriffe des Werksschutzes (vgl. 2.8.1976) durch.
Q: Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976
16.08.1976:
Bei Siemens Braunschweig und Hannover sammelt der KJVD der KPD, nach eigenen Angaben, vermutlich bis zu dieser Woche 20 Unterschriften für die KPD zur Bundestagswahl (BTW - vgl. 3.10.1976).
Q: Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976
29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus und berichtet u.a. aus dem IGM-Bereich von Siemens Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.39,Köln 29.9.1976
17.10.1977:
In den bezirklichen Seiten der 'Kommunistischen Volkszeitung' berichtet der KBW aus Südostniedersachsen aus Braunschweig u.a. durch die Zelle Siemens über die Einstellung der Produktion elektromechanischer Fernschreiber, während die neuen elektronischen Fernschreiber in Berlin produziert werden.
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ausgabe SONS Nr.42,Mannheim 17.10.1977,S.18
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