Der Anspitzer - Zeitung der Zelle Landesverwaltung des KBW-OG Hannover, Nr. 1, Hannover, Februar 1974

Februar 1974:
Die Nr. 1 der Zeitung "Der Anspitzer - Zeitung der Zelle Landesverwaltung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland - Ortsgruppe Hannover" erscheint.

Berichtet wird u. a. über die laufenden Tarifauseinandersetzungen im ÖTV-Bereich, über die gleitende Arbeitszeit in der niedersächsischen Landesverwaltung, über die kapitalistische Krise, die Ölkrise.

Im Artikel "Was will der Anspitzer?" wird u. a. ausgeführt: "Der 'Anspitzer' ist die Zeitung der Zelle Landesverwaltung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW)-Ortsgruppe Hannover. Er ist neben der 'Kommune' (Zelle Stadtverwaltung) und dem 'Schrittmacher' (Aufbauzelle Medizinische Hochschule) die dritte Zeitung der Ortsgruppe im Bereich des öffentlichen Dienstes.

Auch bei uns in der Landesverwaltung nimmt die Arbeitsbelastung ständig zu. Rationalisierungsmaßnahmen und miese Tarifabschlüsse, die in keinem Verhältnis zu den steigenden Preisen stehen, berühren die unmittelbaren Interessen fast aller Kollegen. Wir wollen im 'Anspitzer' Vorschläge machen, (…) wenn es darum geht, auf unserem Rücken Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen durchzuführen, die angeblich im 'gesamtgesellschaftlichen Interesse' liegen. In der ÖTV-Tarifrunde fordert die Bundesregierung von den Kollegen im öffentlichen Dienst wieder ein besonders "stabilitätsgerechtes" Verhalten. Schließlich könnten ja die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst richtungweisend sein für die Tarifkämpfe, die in anderen Bereichen folgen.

Wir werden uns im 'Anspitzer' nicht auf den Bereich des Öffentlichen Dienstes beschränken, sondern ebenso Dinge aufzeigen, die für das kapitalistische System überhaupt kennzeichnend sind, so z.B. die Vernichtung von Lebensmitteln bei ständig steigenden Lebensmittelpreisen oder das jahrelange Leerstehen von zu teuren Wohnungen (siehe hierzu den Artikel über die Krise). Dem setzen wir die sozialistische Gesellschaft entgegen, in der planvoll und vernünftig nach den Bedürfnissen der Menschen, produziert wird. (…)

Wir versuchen es zu vermeiden, aus den Betrieben, Verwaltungen und Gewerkschaften herausgeworfen zu werden. Unser Ziel ist es, mit den. Kollegen zusammen den einheitlichen Kampf um unsere gemeinsamen Interessen zu führen. Darum werden wir in den Verwaltungen so verdeckt wie nötig und bei den Kollegen so offen wie möglich auftreten. Aus diesem Grunde werden auch Verteiler und Verkäufer unserer Zeitungen und Flugblätter nicht aus den Behörden der Landesverwaltung stammen.

Es ist uns bewusst, dass wir die Anerkennung und das Vertrauen des Volkes nur durch eine langwierige und gewissenhafte Arbeit erringen können, das wir nicht nur an unseren Grundsatzerklärungen, sondern an unserer Haltung und unserem Auftreten in den täglichen Auseinandersetzungen in den Verwaltungen und Betrieben und in den Klassenkämpfen in Westdeutschland gemessen werden.

Nur dadurch wird es uns auch gelingen, die fortschrittlichen Kollegen aus allen Teilen Volkes - auch aus der Verwaltung -für die Errichtung des Sozialismus zu gewinnen und die Voraussetzungen für die Neugründung der der selbständigen Partei der Arbeiterklasse und der übrigen Lohnabhängigen, der Kommunistischen Partei Westdeutschland, zu schaffen".

Inhalt:
- Vertrauen auf die eigene Kraft. Den Tarifkampf selbständig führen
- Die Lohngrenze liegt 1974 bei 10-11%
- Was will der Anspitzer?
- Gleitende Arbeitszeit - Jetzt auch bei uns?
- Was ist los mit der Wirtschaft? Die Kapitalisten versuchen, ihre Krise auf Kosten der Arbeiter, der übrigen Lohnabhängigen und der Völker zu bewältigen

Parolen zur Krisenentwicklung sind u. a. "Entschlossen den Lohnkampf führen!", "Schluss mit den betrieblichen Sparmaßnahmen auf unsere Kosten!", "Auch in der Krise entschlossen den Lohnkampf führen!"

Geworben wird für die KVZ und "Das politische Buch" in Hannover.
Quelle: Der Anspitzer - Zeitung der Zelle Landesverwaltung des KBW-OG Hannover, Nr. 1, Hannover, Februar 1974.

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