Rote Fahne, Zentralorgan der KPD, 3. Jg., Nr. 69, 15.11.1972

15.11.1972:
Die KPD verlautbart in der Nr. 69 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.11.1972, 21.11.1972), daß sich an ihren Veranstaltungen zur Bundestagswahl (genaue Daten unbekannt) in Berlin 700, in Trier (6. oder 8.11.1972) 70 und in Marburg über 200 Personen beteiligt hätten. Weitere Veranstaltungen fanden statt in Düsseldorf (vgl. 5.11.1972), in München (vgl. 4.11.1973), in Hannover (vgl. 9.11.1973), in Braunschweig (vgl. 8.11.1972) und in Kassel (vgl. 3.11.1972). Demonstriert wurde in Dortmund (vgl. 11.11.1972).

Zu den Bundestagswahlen (BTW) heißt es:"
NUR VOLKSFEINDE STEHEN ZUR WAHL - STIMMT UNGÜLTIG!

Eine Woche vor der Wahl hat die SPD/FDP-Regierung in Taten gezeigt, worum es ihnen geht: Mit der Veröffentlichung des Grundvertrages setzt sie ihre imperialistische Ostpolitik unter marktschreierischer Beteuerung ihres Friedens- und Verständigungswillens fort. Gleichzeitig erklärt sie durch den NRW-Innenminister Weyer, daß der Etat für den Spitzel- und Überwachungsapparat für 1973 verdoppelt werden muß.
Diese Regierung ist nicht die des kleineren Übels! Was zur Unterdrückung der Kommunisten und der fortschrittlichen Kräfte, was zur Sicherung der Monopolprofite, was zur imperialistischen Expansion der westdeutschen Monopole nötig ist - diese Regierung wird es durchführen.
Es gibt keine Arbeitsteilung zwischen dem SPD-FDP-DKP-Block und dem CDU/CSU-NPD-Block, bei der der jetzigen Regierung die Unterdrückung in rechtsstaatlichen Formen und der CDU/CSU die Unterdrückung in der Form des offenen Terrors zufiele.
Die SPD/FDP-Regierung ist in der Vergangenheit bereits mit faschistischer Gewalt vorgegangen und wird auch in Zukunft vor offenen Terror nicht zurückschrecken. Beide Parteien propagieren jetzt die Losung 'Es gibt keine Alternative!'
Für die Arbeiterklasse bedeutet die Wahl zwischen den beiden bürgerlichen Blöcken in der Tat, daß es innerhalb der Bourgeoisie für sie keine Alternative gibt. Wir müssen deshalb auch am Wahltag unsere Propaganda dazu nutzen, die Arbeiterklasse und die ausgebeuteten Schichten davon zu überzeugen, daß sie wirklich wählen können nur zwischen zwei entgegengesetzten Gesellschaftsformen. Und daß ihre Entscheidung für den Sozialismus nicht durch den Stimmzettel in die Tat umgesetzt werden kann. Wir fordern unsre Genossen und Sympathisanten, wir fordern unsere Freunde in der BRD auf: Geht zur Wahl. Streicht den Stimmzettel durch, überschreibt ihn mit KPD! Wir fordern all diejenigen auf, die das System des westdeutschen Imperialismus ablehnen, die Notwendigkeit des Aufbaus der Kommunistischen Partei aber noch nicht verstehen, den Stimmzettel mit einer revolutionären Parole zu überschreiben.
NUR VOLKSFEINDE STEHEN ZUR WAHL - STIMMT UNGÜLTIG!"

Die Wahlveranstaltung mit Helmut Schmidt (SPD) in Hamburg-Bergedorf wurde von KPD und KSV besucht.

In Lüneburg stellte das Aktiv Kampf dem BRD-Imperialismus Genscher (FDP) bei dessen Auftritt auf dem Marktplatz, während der ortsansässige NRF-Zirkel nicht mittun wollte.

In Olpe besuchten die LgdI und KJV-Sympathisanten den Auftritt von Klaus Schütz (SPD), in Siegen dieselbigen den von Bachmann (DKP).

Auch in München wurde die DKP besucht (vgl. 9.11.1972), wobei auch die Kommunistische Hochschulgruppe Mainz (Sympathisantengruppe des KSV) um Prügelaktionen des MSB Spartakus weiß.

Während in Münster gegen die NPD demonstriert wurde (vgl. 12.11.1972), wurde in Mainz gegen die Abschiebungen gekämpft (vgl. 6.11.1972). Man befaßt sich mit den Bundestagswahlen und dem Grundvertrag, mit Spanien, der Indochinademonstration in Bologna und der KSZE in Helsinki. Enthalten ist auch die Direktive zur Metalltarifrunde.

In Berlin gibt es wieder eine GUPS Berlin e.V., aber auch 6 Aussschlußverfahren in der IGM Jugendgruppe AEG Brunnenstraße. Am Rudolf Virchow Krankenhaus gab die eigene Zelle ihre 'Kommunistische Presse' heraus, in der sie sich u.a. mit ÖTV-Betriebsgruppe und Jugendgruppe sowie der Jugendvertretung befaßt, wobei ihr das Jugendkampfprogramm der KPD nützlich ist. Eine Arbeiterkorrespondenz kommt von Gillette Tempelhof.

Bei KHD Köln wurde gestreikt (vgl. 3.11.1972), weshalb die Ortsleitung dort nun die Arbeit aufnehmen will, bei Michelin Trier gibt es bereits einen Kampfausschuß der Lehrlinge. Zu Wort kommt auch die Zelle Zeche Westerholt Polsum.

Geworben wird für die eigenen beiden Bände zur RGO (vgl. 15.11.1972).
Q: Rote Fahne Nr. 69, Dortmund 15.11.1972

KPD_Rote_Fahne_1972_69_01

KPD_Rote_Fahne_1972_69_02

KPD_Rote_Fahne_1972_69_03

KPD_Rote_Fahne_1972_69_04

KPD_Rote_Fahne_1972_69_05

KPD_Rote_Fahne_1972_69_06

KPD_Rote_Fahne_1972_69_07

KPD_Rote_Fahne_1972_69_08

KPD_Rote_Fahne_1972_69_09

KPD_Rote_Fahne_1972_69_10

KPD_Rote_Fahne_1972_69_11

KPD_Rote_Fahne_1972_69_12

KPD_Rote_Fahne_1972_69_13

KPD_Rote_Fahne_1972_69_14

KPD_Rote_Fahne_1972_69_15

KPD_Rote_Fahne_1972_69_16



[ Zum Seitenanfang ]   [ vorige Ausgabe ]   [ nächste Ausgabe ]   [ Übersicht ]   [ MAO-Hauptseite ]