25.10.1971:
Der 'Rote Morgen' Nr. 12 (vgl. 11.10.1971, Nov. 1971) berichtet u.a. vom Eingreifen von KPD/ML-ZK und RG in den Hagener Stahlbetrieben (vgl. 4.10.1971), aus Ludwigsburg, wo sowohl KPD/ML-ZK als auch RJ/ML des KAB/ML im Metallbereich arbeiten und aus eben diesem in Kiel, wo keine Gegner erwähnt werden. Erneut berichtet wird über die Shellansiedlung aus Worms (vgl. 27.9.1971). Arbeiterkorrespondenzen erscheinen von Clouth Köln, Hochtief Berlin und Hubbert und Wagner Unna.
Von der Redaktionssitzung für diese Nummer berichtet der Landespresseverantwortliche NRW (vgl. 11.10.1970, 8.11.1971):"
MAULKORB FÜR METALLER. Von mir verfaßt während der Sitzung und von der Redaktion im Beisein des Layouters und Setzers gebilligt.
DKP-SCHLÄGER MIT TRÄNENGAS GEGEN KPD/ML-GENOSSEN. Erst nach Redaktionsschluß eingetroffen. Dieser Artikel fand wegen der Ausdrucksweise 'DKP-Schweine' heftige Kritik, da so der ideologische Kampf umgangen wird. Das liegt auf der selben Ebene wie die Unterstellung, Agent der Bourgeoisie zu sein, wenn jemand eine abweichende Ansicht äußert. Gerade das wurde als Politik der harten Schläge aus Furcht vor ideologischem Kampf bezeichnet. Außerdem sei es sektiererisch. Diese Ansicht, von U vorgetragen, wurde von der Redaktion geteilt. E wollte geltend machen, daß er wenig Zeit gefunden habe, den Artikel gründlich zu lesen. Das wurde jedoch nicht akzeptiert.
BRESCHNEW-DOKTRIN. Von E der Redaktion vorgelegt.
FASCHISTISCHER BRANDANSCHLAG AUF DIE KPD/ML. Von J während der Sitzung verfaßt. Von der Redaktion verabschiedet.
VERBOT DER DKP? Von mir vorgelegt, von der Redaktion gebiligt.
SPALTUNGSMANÖVER. Aus Schwungrad (Köln).
DOPPELTE AUSBEUTUNG. Von J vorgelegt. Die Genossen BF und U waren der Ansicht, daß beide Arbeiterkorrespondenzen durch eine Stellungnahme der Redaktion ergänzt werden müsse, in der Unklarheit über die Partei, wie sie darin zum Ausdruck kommen, beseitigt werden müssen. Das unterblieb mit meiner Billigung, weil wir es nicht für so wichtig hielten.
WARUM DIE IMPERIALISTEN MAO GERN IN SEINEM GRAB SÄHEN. Von wem, weiß ich nicht mehr. Vermutlich E.
COCA COLA IN POLEN. Von mir.
DER GEWERKSCHAFTSTAG DER IG METALL. Von ZBGK-Mitglied aus Frankfurt, lag der Redaktion nicht vor.
DAS WESTBERLIN-ABKOMMEN. Von OG-Frankfurt. Von der Redaktion gebilligt.
HAGEN: ARBEITER WERDEN VERHÖHNT. Erweiterte Fassung eines Artikels von ROTFRONT (Dortmund).
Nicht erschienen: Kritik der Stuttgarter Genossen am Geschwätzartikel, wobei sich E fälschlich auf mich berief.
Dabei war ich nur gegen die 3-Zeilen Notiz, die darauf hinwies, daß der Geschwätz-Artikel ohne Wissen und Billigung der Redaktion in den RM kam, denn dasselbe traf offenbar auch auf die Selbstkritik zu, die darin gebrandmarkt wurden. Nicht erschienen: Bericht über Veranstaltung in Remscheid, von einem Mitglied der OG Dortmund verfaßt und an E's Privatanschrift geschickt (nach dessen Aussage: nicht angekommen). Erneut nicht erschienen: Ökonomismus-Artikel."
Q: KPD/ML-ZK-LPV NRW: Bericht des LPV NRW (K) und RM-Redkoll-Mitglied über seine Tätigkeit im RM-Redkoll von Dezember 1970 bis November 1971, o.O. o.J., S. 13; Roter Morgen Nr. 12, Hamburg 25.10.1971