Arbeiterkampf, Jg. 5, Nr. 69, 11.11.1975

11.11.1975:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 69 (vgl. 21.10.1975, 2.12.1975) heraus.

Aus Berlin wird berichtet vom ML-Überfall auf die GIM-Veranstaltung (vgl. 6.11.1975).

Aus Hamburg wird berichtet von der KBW-Veranstaltung zu Zimbabwe (vgl. 4.11.1975).

Aus Niedersachsen wird berichtet von der Portugalveranstaltung in Hannover (vgl. 28.10.1975).

In "KPD fordert handfeste Repressalien gegen die Arbeiterklasse" heißt es:"
In ihrer Hetze gegen die portugiesische Revolution hat die KPD mittlerweile den Punkt erreicht, wo sie sich von den erklärten Faschisten nur noch durch die besondere Radikalität unterscheidet, mit der sie Reaktion und Imperialismus unterstützt und zur Eile antreibt."
Erstmals bezeichnet der KB die KPD-Anhänger als "KPD-Faschisten" und führt weiter aus:"
Was jedem Kommunisten Grund zur Freude und Zuversicht ist, bereitet den KPD-Faschisten den größten Schrecken. Denn die ganze portugiesische Revolution ist für sie nur ein Machwerk der Revisionisten und des russischen Sozialimperialismus. Alles - die Einheitsfront FUR, der Soldatenverband SUV, die Arbeiter- und Bewohnerkommissionen. Selbst die meisten ML-Gruppen (!) - alles das dient nach Meinung der KPD-Faschisten nur dem Sozialimperialismus … Die KPD hat auf kommunistischen und demokratischen Veranstaltungen nichts mehr zu suchen! Die letzten KPDler, die es mit dem Marxismus-Leninismus und dem revolutionären Kampf ernst meinen, müssen sich von dieser Gruppe trennen! Alle kommunistischen Organisationen müssen einen eindeutigen Trennungsstrich zur KPD ziehen! Keine Zusammenarbeit mit diesen Propagandisten des Faschismus und der Konterrevolution."

Der Artikel "KBW: Erster Beitrag zur Portugal-Solidarität" geht auf die Nichtbeteiligung des KBW an der Portugal-Solidaritäts-Kampagne ein:"
Der ganze Beitrag des KBW zur internationalen Portugal-Solidaritäts-Kampagne bestand bisher in hämischen Bekundungen von Schadenfreude über Mängel bei der bisherigen Mobilisierung und über zwischen den beteiligten Organisationen aufgetretene Widersprüche. Kein sehr großartiger Beitrag! Aber kennzeichnend für die nicht nur politische, sondern auch moralische Versumpfung der Typen, die die Politik des KBW bestimmen."

In der Amilcar-Cabral Gesellschaft (ACG) für sollen derzeit heftige Auseinandersetzungen stattfinden. Es soll Widersprüche "zwischen Antiimperialisten, die nach der politischen Linie der PAIGC ihre Arbeit ausrichten wollen, einerseits und den Vaterlandsverteidigern von KPD/Liga gegen den Imperialismus (LgdI, d.Vf.) andererseits geben."
"Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht der provokatorische Versuch der Vaterlandsverteidiger auch für Guinea-Bissau und die Kapverdischen Inseln den Sozialimperialismus zum Hauptfeind zu machen. Dies widerspricht diametral den Aussagen der PAIGC, die eindeutig den Hauptfeind im Imperialismus sieht und sich mehrfach für die solidarische Bruderhilfe der Sowjetunion (SU, d.Vf.) bedankt hat … Die Mitglieder der KPD/Liga innerhalb der ACG stehen momentan vor der Situation, entweder die Rolle der Sowjetunion bezüglich Guinea-Bissau so darzustellen wie sie ist und wie die PAIGC sie beschreibt (Bruderhilfe etc.), was einer glatten Polemik gegen ihre eigene Partei gleichkommt oder die Position der KPD/Liga (Hauptfeind Sozialimperialismus etc.) zu propagieren, was ihre Mitgliedschaft in der ACG per Ausschluß beenden würde … Diese schizophrene Situation ist Ergebnis der schizophrenen Politik der Vaterlandsverteidiger. Sie beschreibt den Widerspruch zwischen antiimperialistischer Phrase … und der realen Politik der Vaterlandsverteidiger, die letztlich nur noch eine Maxime hat, den 'Hauptfeind Sozialimperialismus' zu beschwören und damit die reale Aggression und Gefährlichkeit von US- und EG-Imperialismus herunterzuspielen. Bisher scheint sich innerhalb von Liga/KPD kein einheitlicher Standpunkt durchgesetzt zu haben. Ein Teil hat sich bereit erklärt, die gefaßten Beschlüsse umzusetzen (!) und sich an der MPLA-Kampagne zu beteiligen … Ein anderer Teil der Liga-Vögel scheint bewußt auf die Spaltung der ACG hinzuarbeiten. So hat die fast nur aus Liga-Mitgliedern bestehende Hamburger Ortsgruppe beschlossen, den Vorstandsbeschluß bezüglich Angola abzulehnen und sich daher auch nicht an der MPLA-Kampagne zu beteiligen."
Q: Arbeiterkampf, Jg. 5, Nr. 69, Hamburg, 11.11.1975

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