Arbeiterkampf, Jg. 7, Nr. 100, 7.3.1977
07.03.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 100 (vgl. 21.2.1977, 21.3.1977) heraus.
Berichtet wird über die Besetzung des AKW-Bauplatzes in Grohnde in Niedersachsen (vgl. 19.2.1977).
Aus Bayern wird berichtet über die Kundgebung am AKW Grafenrheinfeld (vgl. 5.3.1977) und eine AKW-Veranstaltung in München (vgl. März 1977).
Aus Hamburg wird berichtet von einer AKW-Veranstaltung in Wandsbek (vgl. 5.3.1977, dem KBW zu Brokdorf (vgl. 3.3.1977) und vom BUU-Plenum (vgl. 24.2.1977). Zur Bilanz der Demonstration gegen das AKW Brokdorf (vgl. 19.2.1977) heißt es:"
Vor allem in der Hamburger Anti-AKW-Bewegung ist die KPD … bemüht, die Kritik am KBW abzuschwächen. Mit dem KBW und einzelnen Unorganisierten … ist die KPD in Hamburg eine miese Koalition eingegangen, um den KB aus Gremien der BI-Bewegung auszuschließen."
Zu den Folgen der Brokdorf-Demonstration wird in "Don Quichotte von der Wilstermarsch." ausgeführt, daß der KBW eine "neue Dolchstoßlegende nach der Demonstration von mehr als 30 000 Menschen" erfand (vgl. 3.3.1977). "Daß es sich dabei wirklich um eine Niederlage, und nicht etwa um einen großen Erfolg, gehandelt hat, ist für den KBW von vornherein klar. Die Niederlage besteht darin, daß der Bauplatz nicht besetzt worden ist … KB und KPD haben, so behauptet der KBW, die zur Platzbesetzung drängenden Massen vom Sturm abgehalten … Die Spekulation des KBW geht auf die menschliche Dummheit und ist denkbar primitiv: auf der einen Seite stehen die enttäuschten Ertwartungen mancher militanter Demonstranten, auf der anderen Seite steht die läppische Polizeisperre von 50 oder vielleicht auch 200 Bullen. Daß wir diese hätten überrennen können, bezweifelt niemand. Also braucht man nur so zu tun, als wäre die Besetzung des Bauplatzes ein genauso leichtes Spiel gewesen wie das Überwinden der bewußten Sperre. Nachträglich läßt sich viel zusammenphantasieren. Und am Ende reduziert sich alles auf ein paar bösartige Individualisten der Leitung des KB Nord (und der KPD), die die Demonstranten um den verdienten Erfolg brachten … Es ist gut, solange sich der KBW mit derartigen Spinnereien nur selbst lächerlich und unmöglicht macht. Es birgt aber Gefahren, wenn er sein Garn während einer Massenaktion spinnt. Dann muß man aufpassen, damit der Spinner nicht zum Provokateur werden kann."
In einer "Erklärung zum Vorfall um das KBW-Büro Chemnitzstraße (Hamburg-Altona)." heißt es:"
Vom KBW werden derzeit gezielt Gerüchte verbreitet, der Kommunistische Bund habe das Hamburger KBW-Büro überfallen, KBW'ler zusammengeschlagen etc. … Der bloße Verdacht, ein KB-Rollkomando habe aus Protest gegen ein Flugblatt ein KBW-Büro zertrümmert, ist mit unserer politischen Praxis unvereinbar."
Quelle: Arbeiterkampf, Jg. 7, Nr. 100, Hamburg, 7.3.1977