Kommunistischer Bund: Unser Weg, Nr. 24, Hamburg, Oktober 1974

Oktober 1974:
Die Nr. 24 von „Unser Weg“ erscheint mit der Schlagzeile: „Das Programm des KBW - Wegweiser nach rechts“

Einleitend heißt es: „Dieser Artikel soll den rechtsopportunistischen Charakter des KBW an der Frage des Programms und damit verbunden des demokratischen Kampfes und der Bündnispolitik aufzeigen. Dieser Artikel geht also von vornherein nicht auf andere Aspekte des Rechtsopportunismus des KBW (z. B. in der Gewerkschaftsfrage, in der Haltung zur Außenpolitik der VR China u. a.) ein. Der Artikel geht außerdem nicht näher auf die vom KBW konstruierte unsinnige Trennung zwischen ‚demokratischen Forderungen‘ und ‚Arbeiterforderungen‘ ein. Er geht auch nicht speziell auf die Forderungen wie ‚Wahl der Lehrer durch das Volk‘ „ ‚Wahl der Offiziere‘ usw. ein. Hierbei handelt es sich um Forderungen, die zwar auf das Programm der SDAPR von 1917 zurückgehen, aber die in der Praxis unseres Wissens in keinem sozialistischen Staat verwirklicht wurden.

Auf die ‚militärischen Forderungen‘ des KBW (‚Volksmiliz?‘, ‚Wahl der Offiziere‘ u. a.) wird in einem zweiten Artikel eingegangen, der von einem Genossen bei den Hamburger Stahlwerken stammt. In diesem Artikel wird die Forderung nach Bezahlung der Volksmiliz durch die Kapitalisten rundum als illusionär bezeichnet, auch mit Bezug auf die ‚Doppelherrschaft‘ in Russland 1917.

Tatsächlich wurde diese Forderung aber nicht nur im Programm der SDAPR sondern auch schon vorher, nach der Februarrevolution, von den Bolschewiki erhoben; Lenin erwähnt ausdrücklich ein Beispiel für die tatsächliche ‚Einführung einer von den Kapitalisten bezahlten Arbeitermiliz‘ (Lenin: ‚Über die proletarische Miliz‘, Werke Bd. 24, S. 167). Der springende Punkt ist, dass der KBW Forderungen, wie diese nicht in einer revolutionären Situation erhebt, sondern sie faktisch als Reformvorstellungen an den bürgerlichen Staat heranträgt; genauso wie er auch alle anderen Forderungen (‚Rechenschaftspflicht der Volksvertreter‘ etc.) von den revolutionären Voraussetzungen zu ihrer Verwirklichung loslöst und sie auf die Ebene reformistischer ‚Aktionslosungen‘ drückt, die er mit Unterschriftensammlungen oder allenfalls Demonstrationen durchzusetzen vorgibt … Letzten Endes wird aber die Entwicklung der Widersprüche und der Klassenkämpfe dafür sorgen, dass solche Positionen sektiererischer Einigelung und des Verzichts auf politisch-theoretische Auseinandersetzung vor allem innerhalb der kommunistischen Bewegung unhaltbar werden und die Vertreter solcher Positionen untergehen.“

Artikel der Ausgabe sind:
- Das ganz besondere Programm - oder: Wer angibt, hat mehr vom Leben
- Rechts ist nie radikal. Auch in NPD-Veranstaltungen muss die Diskussion geführt werden
- KBW: Koloss auf tönernen Füßen
- Der KBW bereitet den ‚Sturz‘ des Hamburger Senats vor. Traumtänzer oder Psychopathen
- Solidarität mit dem chilenischen Volk oder Ladenbornierte Machtpolitik
- Zu den ‚militärischen Forderungen‘ im KBW-Programm
- Kapitalisten wollen ‚an die Basis‘. Ein Dokument zur Strategie- und Taktik-Diskussion innerhalb der Kapitalistenklasse
- Pip,- Persis- Profit. Rationalisierungen im Angestelltenbereich
-Hanomag-Henschel Hamburg: Neue Arbeitsordnung als Kampfinstrument der Kapitalisten
- Zur Lage der unterentwickelt gehaltenen Länder
-11. Gewerkschaftstag der IGM: Dieser Gewerkschaftstag war ein Tiefpunkt
- Kritik an der Durchführung der Hamburger Chile-Veranstaltung.

Eine Anzeige wird geschaltet für eine Broschüre zum KBW: „Zur Politik des KBW (NRF)“, für die Doku: „Über die Kampagne gegen linke Betriebsräte bei der Texaco, Hamburg“, für: „Deutsche Revolution von 1918 bis 1923“, für: „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“, für den „Rebell. Jugendzeitung des Kommunistischen Bundes“, für die „Internationale. Zeitung des Kommunistischen Bundes für den proletarischen Internationalismus.“
Q: Kommunistischer Bund: Unser Weg, Nr. 24, Hamburg, Oktober 1974.

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