Kommunistischer Bund Westdeutschland - Sechste Sitzung des Zentralkomitees, 15. Dez. 1973

15.12.1973:
Es tagt das ZK des KBW zum sechsten Male (vgl. 10.11.1973, 12.1.1974) mit der Tagesordnung:
1. Bericht des Sekretärs zu den Notstandsmaßnahmen
2. Mitgliederversammlung in Bremen
3. Studentenorganisation mit einem Beschlußantrag von W. M., bei dem es sich vermutlich um einen Text handelt, der aufbaut auf der "Beschlußvorlage an den Ständigen Ausschuß gegen den Aufbau einer überörtlichen studentischen Massenorganisation";
4. KSV
5. Ausländerarbeit, wozu vermutlich der "Antrag zur Ausländerarbeit" behandelt wird;
6. Finanzbericht
7. Aufnahmeanträge Delmenhorst.

Die Ortsleitung (OL) der KBW-OAG Dortmund (vgl. 3.1.1974) berichtet:"
Auf seiner Sitzung am 15.12.1973 hat das Zentrale Komitee folgenden Beschluß gefaßt:
'Der KBW wird über die Ebene des Ortes hinaus keinen zentralisierten Kommunistischen Studentenbund für ganz Westdeutschland aufbauen. Der dahingehende Beschluß des Zentralen Komitees vom 7.7.1973, auf dessen Grundlage eine Hochschulkommission eingesetzt worden war, welche die Gründungsdokumente für einen solchen Verband erarbeitet hatte, ist aufgehoben.' …

'Die Forderung nach Hochschulausbildung für jedermann liefe auf die Forderung nach Abschaffung der Hochschulen als Sondereinrichtungen der Gesellschaft hinaus. Das aber wird erst auf einer sehr fortgeschrittenen Stufe des sozialistischen Aufbaus mit der Aufhebung der Trennung von Hand- und Kopfarbeit zu verwirklichen sein. Und die Forderung nach Kontrolle der Hochschulen und ihrer Indienstnahme durch das Volk ist prinzipiell erst zu verwirklichen, wenn die Arbeiterklasse die Staatsmacht schon in den Händen hat.' (ZK-Beschluß S. 1). …

'Soweit die Studenten nur über die Zustände an den Hochschulen rebellieren, kämpfen sie gerade noch nicht für demokratische Forderungen. Soweit sie nicht für die Gewährleistung der materiellen Studienbedingungen eintreten, laufen alle ihre Forderungen nach Freiheit der Rede und der Versammlung, der politischen Betätigung und des Rechts Vertretungskörperschaften mit politischem Mandat zu bilden, darauf hinaus, AKADEMISCHE RECHTE zu verteidigen und zu erkämpfen. Alle diese Forderungen stellen sie auf als Studenten und für die Hochschulen, nicht als Forderungen nach allgemeinen Rechten für jedermann gegenüber dem bürgerlichen Staat.

Die Arbeiterklasse unterstützt auch den Kampf der Studenten für partielle akademische Rechte, weil und insoweit sich die Studenten dabei gegen den bürgerlichen Staat und um den ideologischen Kampf zwischen den Anschauungen der Bourgeoisie und der Theorie der Arbeiterklasse auch in diesen Sondereinrichtungen der bürgerlichen Klasse freien Raum zu seiner Entfaltung zu verschaffen.' (ZK-Beschluß S.2). …

'Die Arbeiterklasse faßt die verschiedenen Kämpfe des Volkes unter den Forderungen des entschiedenen Demokratismus zusammen, wie sie in unserem Programm festgehalten sind und richtet sie auf dieser Linie aus gegen den bürgerlichen Staat. Der Kampf der Arbeiterklasse um die Gewinnung der Studenten macht davon keine Ausnahme. Auch die Studenten können auf keiner anderen Linie politisch mit dem revolutionären Volk zusammengefaßt werden als auf der Linie der revolutionären Demokratie.'"
Q: KBW-ZK-N.N.: Protokoll vom 15.12.1973, O. O. o. J. (1973); KBW-ZK-StA-1 Mitglied: Beschlußvorlage an den Ständigen Ausschuß gegen den Aufbau einer überörtlichen studentischen Massenorganisation, O. O. (Mannheim) o. J. (1973);KBW-N.N.: Antrag zur Ausländerarbeit, O. O. (Mannheim) o. J. (1973);KBW-OAG Dortmund-OL: Rundbrief Nr. 5, Dortmund 7.1.1974, S. 2f

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