Kommunistische Volkszeitung Jg. 2, Nr. 25, 21. Nov. 1974

21.11.1974:
Der KBW gibt die Nr. 25 seiner 'KVZ' (vgl. 14.11.1974, 28.11.1974) heraus, in der er sich u.a. zum Hungerstreik der RAF-Gefangenen äußert in einem Artikel von Joscha Schmierer, "Die RAF-Häftlinge sind politische Feinde der Arbeiterklasse", in dem es u.a. heißt:"
Obwohl die RAF in der Arbeiterklasse kein gutes Ansehen genießt, weil ihre Aktionen gegen den bürgerlichen Staatsapparat völlig massenfeindlich gewesen sind und nach wie vor bleiben, ist es möglich, in der Auseinandersetzung unter den Massen zu erklären, auf was die bürgerliche Klasse bei der Verfolgung der RAF-Häftlinge hinaus will: Unter der Hand will sie ihren Polizeiapparat ständig vervollkommnen, will sie die Haftbedingungen für politische Häftlinge extrem verschärfen und das Recht der juristischen Verteidigung weitgehend abschaffen. Sie will gleichzeitig durch ihre Hetze glaubhaft machen, dies alles geschehe im Interesse des Volkes und der Arbeiterklasse."

Weitere Artikel sind:
- "UNESCO-Vertreter der Lon-Nol-Marionettenregierung schließt sich der Nationalen Einheitsfront von Kambodscha (FUNK) an".

In "Tarifforderungen von ÖTV-Kollegen" zur ÖDTR wird berichtet aus Bremen von der Betriebsgruppe Familienhilfe, der Mitgliederversammlung der Abteilung Justiz und dem Vertrauensleutekörper Finanzverwaltung. In "Bremer Schüler beschliessen Demonstration. Gesamtschülervertretung beschließt Demonstration gegen die Schulmisere" wird diese für den 5.12.1974 angekündigt. Dazu erscheint ein Bild vom Protest gegen eine Lehrerversetzung an der Schule beim Sattelhof.

Die Ortsaufbaugruppe Emmendingen berichtet vom CWM Bleiwerk Marckolsheim (vgl. 16.11.1974). In einem Interview mit zwei ehemaligen Insassen werden durch die OG Mannheim geschildert "Die Zustände in der Jugendstrafanstalt Schwäbisch-Hall". In "'Erziehung zur Brüderlichkeit und Freiheitsliebe'" äußert sich Mechthild Veil, Sinsheim, zu ihrem Berufsverbot.

Aus Bremen wird berichtet aus dem ÖTV-Bereich in "Tippen im Akkord. Der Bremer Senat rationalisiert die Schreibdienste". Berichtet wird:"
Umsetzungen und Entlassungen

Bremen. bei Atlas stehen Umsetzungen und Entlassungen in den Abteilunge Sonderwerkstatt und Endmontage an. Die Aufträge im nächsten Jahr nehmen um 60 % ab. Außerdem will Atlas in das Zivilgeschäft einsteigen. Die teuren Facharbeiter sollen rausgeworfen und billigere Arbeitskräfte eingestellt werden."

Berichtet wird auch:"
Wie die Vulkan-Kapitalisten die Krise nutzen

Bremen. Bei Vulkan soll jetzt ein Ingenieur eingestellt werden, der nichts anderes zu tun hat, als hinter der Belegschaft herzuspionieren, um die Pünktlichkeit jedes Kollegen zu überwachen. Begründet wird die Einstellung des Ingenieurs ganz offen damit, daß man bei derart vielen Arbeitslosen die für den Betrieb Passabelsten aussuchen und die anderen auf die Straße werfen werde.
Trotz der Behauptungen, die Arbeitsplätze bei Vulkan seien nicht gefährdet wegen guter Auftragslage, ist klar: Die Kapitalisten nutzen die Krise, um aus den Kollegen mehr Arbeit herauszupressen."

Berichtet wird:"
Sparmaßnahmen

Bremen. 400 bedürftige Bremer Kinder erhalten derzeit an den Grund- und Hauptschulen täglich kostenlos einen Viertelliter Milch. nach einem am 15.11. veröffentlichten Beschluß der Deputation für Bildung in Bremen soll diese Unterstützung jetzt verringert werden, weil angeblich kein Geld für die Milch da sei. Gleichzeitig genehmigte sich der Bremer Senat einen Werbeetat in Höhe von 250 000 Mark, mit dessen Hilfe 'unpopuläre Maßnahmen' (Bürgermeister Koschnick) der Bevölkerung 'verkauft' werden sollen."

Berichtet wird:"
Kein Berufsverbot für Jens Scheer

Bremen. Gegen Jens Scheer, Physik-Professor an der Universität Bremen, ist vom Bremer Senat durch Bildungssenator Thape (SPD) ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Anlaß: Kleben eines Plakates der Gruppe Rote Fahne (KPD). 'Mit dieser Beamtenpflicht läßt sich der aktive Einsatz für die KPD grundsätzlich nicht vereinbaren.' (aus dem Thape-Schreiben an Jens Scheer)."

Die Sympathisantengruppe Itzehoe berichtet vom AKW Brokdorf (vgl. 12.11.1974).

Beilagen wurden uns bekannt aus Göttingen, Goslar-Bad Harzburg, Hamburg, Köln und Oldenburg und Osnabrück.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 25, Mannheim 21.11.1974

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